Priming – Unbewusste Beeinflussung des Kaufverhaltens der Konsumenten Executive Summary Kaufentscheidungen werden zu 70% bis 80% im Unterbewusstsein der Konsumenten gefällt. Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht, wie Hintergrundmusik, Düfte, Farben und andere externe Reize eingesetzt werden können um das Kaufverhalten der Konsumenten zu beeinflussen. Als Priming wird ein Effekt bezeichnet, bei dem durch die Wahrnehmung eines externen Reizes unbewusst bestimmte Assoziationen im menschlichen Gehirn hervorrufen werden. Diese Assoziationen können, abhängig vom Reiz und von den gemachten Erfahrungen, sowohl negativ wie auch positiv sein. Durch die Aufarbeitung der theoretischen Grundlagen des Konsumentenverhaltens und von praxisorientierten Studien wird gezeigt, dass bewusst oder unbewusst wahrgenommene Umgebungsreize, insbesondere in der Werbung und am Point of Sale, die Stimmung der Konsumenten beeinflussen und Erinnerungen wachrufen können. Eine gezielte Beeinflussung des Unterbewusstseins der Konsumenten kann die Aufenthaltszeit in einem Laden und die Produktevaluation beeinflussen und dadurch den Umsatz eines Geschäftes beziehungsweise den Abverkauf eines bestimmten Produktes oder einer bestimmten Marke steigern. Umgebungsreize, die von den Konsumenten sensorisch wahrgenommen werden und als Primingreiz einen unbewussten Einfluss ausüben können, sind unter anderen Düfte, Hintergrundmusik und Farben. In gewissen Einkaufszentren blasen beispielsweise Bäckereien den Duft des frisch gebackenen Brotes in die Umgebungsluft um bei den Konsumenten einen Priming-Effekt auszulösen und dadurch die Brotnachfrage zu erhöhen. Hintergrundmusik hat einerseits einen Einfluss auf die Stimmung der Konsumenten und ist andererseits in der Lage Gedächtnisinhalte, wie beispielsweise einen schönen Moment in der Vergangenheit, abzurufen und so die Kaufwahrscheinlichkeit positiv zu beeinflussen. Farben sind ebenfalls in der Lage bestimmte Assoziationen herzustellen und können auch unbewusst die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf ein bestimmtes Produkt richten. Der kritische Faktor, der darüber entscheidet, ob eine Primingstrategie den gewünschten Erfolg bringt oder nicht ist, ob der Primingreiz mit der Werbebotschaft beziehungsweise mit dem Einkaufsumfeld übereinstimmt. Ob Primingreize nicht nur am Point of Sale und in der Werbung, sondern auch im Online-Handel eingesetzt werden, wurde anhand einer Analyse der Websites der besten Schweizer Online-Händler untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass Gestaltungselemente, die einen Priming-Effekt auslösen können noch nicht weit verbreitet sind und dass die Schweizer Online-Händler das Wissen über die richtige Implementierung einer Primingstrategie noch nicht besitzen. Abgabedatum: 16.08.2013