Im Fokus: DANTONS TOD Drama von Georg Büchner Ab 10. April im Großen Haus Alle Termine bis Spielzeitende Theater und Schule Eine Anzeigensonderveröffentlichung der vom 3. April 2010 2 Liebe Leserinnen und Leser, herzlich Willkommen zum neuen Theatermagazin des Theaters Koblenz und der Rhein-Zeitung. Nach langen Wochen der Planung und Vorbereitung halten Sie nun die erste Ausgabe in Händen – vielleicht auf Ihrem samstäglichen Frühstückstisch, vielleicht auf dem Weg zur Arbeit, in Bus oder Bahn. Neben vielen Informationen rund um unseren Spielplan wollen wir Ihnen in unserem Theatermagazin auch das Theater Koblenz von ganz anderen Seiten zeigen: Wir stellen die vielen Menschen, die für Sie nahezu jeden Tag Theatervorstellungen ermöglichen, an ihrem Arbeitsplatz vor und wir besuchen die Künstlerinnen und Künstler, die Sie von der Bühne kennen, zu Hause. Innenansichten aus dem Theaterbetrieb werden im Theatermagazin genauso ihren Platz finden, wie Außenansichten von Gastautorinnen und Gastautoren. Theater ist Vielfalt. An dieser Vielfalt möchten wir Sie mit unserem Theatermagazin zukünftig vierteljährlich lesend teilhaben lassen. Aber auch an den meisten der 361 Tage, an denen kein Theatermagazin erscheint, können Sie Ihr Theater Koblenz an Ort und Stelle erleben. In diesem Sinne: Bis zu Ihrem nächsten Theaterbesuch! Ihr Markus Dietze Intendant P.S: Übrigens freut sich unsere Magazin-Redaktion über Anregungen und Hinweise zum Theatermagazin, per E-Mail an [email protected], sowie postalisch an: Theater Koblenz • Redaktion Theatermagazin • Clemensstraße 5 • 56068 Koblenz Titelfoto: Irina Golovatskaia und Alexey Lukashevich 3 Home. Sweet Home. Zuhause bei Yolanda Bretones Borra (Tänzerin) und Michael Jeske (Tänzer) Bei Michael und Yolanda geht es zu wie im Taubenschlag: Copito und Cocosin gurren einen lustigen Empfangschor, wenn man die Wohnung betritt. Michael hat Großes vor mit den weißen Tauben. Ein Magier hat sie ihm vermacht, und er plant eine eigene Zaubershow inklusive Taubennummer, aber „das wird noch ein wenig dauern, die Show ist in Arbeit.“ vate Nähe nicht ins Theater. Seit 2002 sind sie nun auch verheiratet, und im August 2009 wurde Leonardo geboten, als ein echter Schängel mit spanischem Blut. Aber wie sind sie eigentlich zum Tanzen gekommen? Unterschiedlicher können berufliche Wege kaum verlaufen. Yolanda hat mit 5 Jahren im heimischen Valencia mit dem Ballett begon- Ein sonniger, klarer Märztag in der Koblenzer Altstadt. Auf dem Herd ist eine Paella in Arbeit und die beiden Tänzer beginnen, ihre Geschichte(n) zu erzählen: Vor 14 Jahren haben sie sich kennen gelernt auf der Tanzakademie in Mannheim – flüchtig zuerst, bis sie sich bei einer Probe zueinander drehen und in die Augen schauen mussten. Michael: „Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, da ging es bei mir durch und durch.“ Seither sind sie unzertrennlich, haben in Mannheim dann auf 21 m² das Zusammenleben geübt. Die Angst vor Trennung durch Engagements in verschieden Städten war unbegründet, denn nicht wissend, dass die beiden zusammen gehörten, hat Anthony Taylor sie im Abstand von wenigen Wochen nach Koblenz engagiert, vor immerhin nun 10 Jahren. Seit 2002 sind sie verheiratet Im Ensemble traten sie zunächst nicht als Paar in Erscheinung – im Ballett, wo sehr körperlich mit einander gearbeitet wird, ist verständlicherweise die Angst vor Eifersüchteleien groß, ebenso wie die Befürchtung, als Paar klebten sie ständig aneinander. Dass Michael und Yolanda das nicht tun, ist wahrscheinlich ihr privates Erfolgsrezept: Sie lassen sich Freiräume, gestehen jedem den eigenen Rhythmus im Probenprozess und vor den Vorstellungen zu, tragen die pri- nen und spontan ihre Berufswahl getroffen. Die freundlich-skeptische Haltung ihrer Eltern zu diesen Plänen wandelte sich in hundertprozentige Unterstützung, als sie Yolandas kontinuierlichen Ehrgeiz konstatierten. Einzige Bedingung: der Schulabschluss. Und Yolanda war eisern, Partys und Faulenzen gönnte sie sich nicht. Mit 17 zog sie für einige Wochen nach London, wo sie dann aber so unglücklich war, dass sie jeden Tag weinend ihre Mama anrief, die ihr – ebenfalls unter Tränen – riet: „Yolanda, du musst gut essen“. Die folgsame Tochter ernährte sich in London allerdings in erster Linie von Donuts, so dass sie beim kurz darauf folgenden Vortanzen an der begehrten John Cranko Schule in Stuttgart prompt durchfiel, und so ging sie stattdessen nach Mannheim und hat dies nie bereut. Michael Jackson gab die Initialzündung Michael dagegen entdeckte seine Berufung als Balletttänzer auf originellem Wege: nachdem er einen Pepsi-Werbespot mit Michael Jackson gesehen hatte, verbrachte er viele Stunden damit, dessen Tanzbewegungen und den Moonwalk zu üben – im zarten Alter von 8 Jahren! Er brachte es als Michael Jackson-Imitator tatsächlich zu einigem Ruhm – ausgehend vom Karneval im heimischen Bad Hönningen bis zu diversen Fernsehauftritten. Den Wunsch, eine Tanzausbildung zu beginnen, äußerte er mit 16 – und seine Eltern waren entsetzt. Nachdem er aber die begonnene KfZMechaniker-Lehre erfolgreich beendet hatte, konnte er loslegen mit der Tanzausbildung in Mannheim … wo er die fleißige Yolanda traf, die durch diese Bekanntschaft einen Plan aufgeben musste, nämlich den, nach der Ausbildung nach Spanien zurück zu kehren. Und wie ist nun die tägliche Arbeit im Ballettsaal und auf der Bühne? Yolanda geht trainieren, so oft sie kann, einmal in der Woche leisten sie sich einen Babysitter, Michaels Eltern springen mehrmals in der Woche ein. Und der Muskelkater nach der langen Babypause? „Erstaunlicherweise nicht“, sagt sie. Ab August dann ist sie wieder voll dabei. Als Laie mag man sich das tägliche Balletttraining langweilig vorstellen: täglich viele Stunden an der Stange stehen und ein immer gleich scheinendes Programm absolvieren. Aber: nein, der Trainingsaufbau folgt zwar einer festen Struktur, damit die Muskeln langsam aufwärmen und Verletzungen verhindert werden. Aber die Übungen ändern sich und es gibt Abwechslung, damit der Kopf konzentriert mitarbeitet. Und die Aufführungen? Einige Zuschauer äußerten bisweilen die Vermutung, die Tänzer mögen nur das klassische Tanzen und würden zu den modernen Choreografien gezwungen. Sicherlich wird der klassische Tanz der harten Arbeit in der Ausbildung gerecht, vor allem beim Spitzentanz. Moderner Tanz sagt dagegen Tänzern vielleicht mehr zu, wenn sie reifer und erwachsener werden und sich anders auszudrücken verstehen. Der Reiz liegt letztlich in der Vielfalt. Das beweist schon der von Publikum und Tänzern gleichermaßen geliebte Ballettabend SIND WIR HELDEN? zu Beginn dieser Spielzeit. Lebensrhythmus wie in Spanien Der Theaterrhythmus jedenfalls kommt dem Lebensrhythmus in Spanien nahe – Das Training beginnt um 10 Uhr morgens, es gibt eine lange Mittagspause mit Zeit für eine Siesta, abends wird dann wieder lange gearbeitet. Da ist auch Michael inzwischen hispanisiert, die tägliche Siesta hat er längst von Yolanda übernommen. Soll Leonardo eigentlich auch mal Tänzer werden? Er muss nicht. Aber wenn er will… dann darf er. Es erfordert allerdings harte Arbeit und viel Ausdauer, ein Engagement zu bekommen. Und immer ist da die Sorge, was nach der Bühnenkarriere kommt. Schließlich sind es viele Tänzer, die Choreografen werden oder unterrichten möchten. Aber wer weiß, vielleicht schließt sich ja die Karriere als Zauberer für Michael an? Copito und Cocosin jedenfalls stehen schon bereit und warten auf ihren ersten Auftritt… Und nun ist die Paella fertig und die Tischgespräche haben hier einfach keinen Platz mehr. ¡buen provecho! Juliane Wulfgramm 4 Jugendtheater Festival IMPULS!V Erstmals steht das Festival Impuls!v unter einem Thema: FREMDE. Das umfasst die Angst vor dem Fremden genauso wie die Entdeckung des Fremden in sich. Eingerahmt von den Inszenierungen der Gastgeber, sind drei Jugendtheater-Gruppen eingeladen, die sich bei der Erarbeitung ihrer Stücke an Theatertexten orientiert oder diese selbst entwickelt haben. Allen Gruppen gemeinsam ist, dass die jungen Erwachsenen unter professioneller Anleitung ihre Persönlichkeit in die Entwicklung der Inszenierung einbringen können. Das diesjährige Festival Impuls!v erhält durch das Einbinden von drei Partnerschulen eine neue Struktur: Die ca. 75 Schülerinnen und Schüler erarbeiten unter Anleitung von Theaterpädagogen eine Performance zum Thema FREMDE, die an verschiedenen Orten der Stadt präsentiert wird. Zeit und Ort der Aufführungen werden in der Tagespresse bekannt gegeben. Das Jugendtheaterfestival Impuls!v findet nun zum zweiten Mal in der Kooperation zwischen dem Kulturbüro RLP, der Freien Bühne Neuwied und dem Theater Koblenz statt. Mittwoch, 16.06. / 19:30 Uhr HAMLET Freie Bühne Neuwied nach William Shakespeare In einer eigenen freien Fassung, die in Teilen mit den jugendlichen Darstellern selbst erarbeitet wird, gehen Regisseur Boris Weber und Dramaturgin Alexandra Freund dem großen Shakespearestoff auf den Grund. Durch die Einführung der Figur von William Shakespeare als Moderator und Regisseur im Stück durchbricht diese Arbeit ganz bewusst die vierte Wand und sucht den direkten Kontakt zu den Zuschauern. Donnerstag, 17.06. / 19:30 Uhr BLUTSBANDE Theater Peripherie, Frankfurt Main 14. bis 20. Juni 2010 in den Kammerspielen am Florinsmarkt Ausgeschlossen aus einer Welt, in der man nicht überleben kann, ohne sich zu verlieren und eingeschlossen in die eigene Welt der Gefühle und Gedanken. Niemand mehr da, der etwas von einem erwartet, niemand, dem man etwas beweisen muss. Ein Leben als Einsiedler, leben im hier und jetzt, in der eigenen Wirklichkeit. Tür zu. Ruhe. Essen, trinken, schlafen, nur das Nötigste. Doch plötzlich stehst du vor mir. In großen Buchstaben kann ich dich lesen: „HEY… ANYBODY OUT THERE?” Samstag, 19.06. / 19:30 Uhr MICH SCHAUDERT Cactus Junges Theater Münster ANYBODY OUT THERE? Foto: Ursula Kaufmann nach William Shakespeares „Romeo und Julia“ und Heinrich von Kleists „Die Familie Schroffenstein“ Die Familien aus Rossat und Warent sind durch einen Erbvertrag aneinander gekettet. Hat ein Zweig keinen männlichen Nachfolger, fällt das Reich an die andere Seite. Der Tod eines Rossat-Kindes setzt alte Mechanismen in Gang. Misstrauen, Unterstellungen und Projektionen nehmen Besitz von den Menschen. Angst mu- tiert zu blindem Hass. In diesem Wahnsystem gibt es kein Innehalten – nur das Drängen nach Rache der Rache der Rache … In diesem vergifteten Klima lieben sich die Kinder der verfeindeten Clans. Doch auch ihre Begegnungen sind von Ahnungen, Misstrauen und dem Druck der eigenen Familie überschattet… Freitag, 18.06. / 19:30 Uhr ANYBODY OUT THERE? Theater Marabu, Bonn nach „Hikkikomori“ Schober Hörprobe: Lesereihe für Kinder 17. April 2010, 11:00 Uhr in der Kinderbibliothek am Florinsmarkt Mit dieser Lesung werden sich ein letztes Mal zwei Schauspieler vor der Sommerpause auf den Weg in die Kinderbibliothek machen, um Geschichten für kleine und große Leseratten zum Leben zu erwecken Das Besondere an dieser Lesung wird darin bestehen, dass Kinder ihre Lieblingsgeschichten mitbringen oder ganz auf die Schnelle spannende und lustige Geschichten aus den Bücherregalen heranschaffen können. Den Schauspielern bleibt dann nicht viel Zeit, sich auf die Texte vorzubereiten. Unterstützung erhalten sie aber umso mehr von der Zuhörerschaft, die sich mit Regieanweisungen in die Art des Vortrags einmischen darf. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei! Das Junge Theater Cactus hat eine Collage entworfen, die verschiedene Angstgefühle entschleiert. Furchtsames erscheint im Gegenlicht, singt zu laut oder lässt den Atem anhalten. Kindergeschichten, Kriegssirenen, schemenhafte, schattenhafte Unbekannte kletten sich an und tanzen mit bei der Schluckauf-Polka. Die Textfassung von Alban Renz und Agnieszka Barczyk verschränkt unter anderem Fragmente aus persönlichen Interviews zu Angsterlebnissen mit Vertretern verschiedener Generationen. Sonntag, 20.06. / 14:30 Uhr BIS IN DIE WÜSTE Jugendclub Theater Koblenz Jean Michel Räber Jean-Michel Räber setzt in seinem Stück über Fremdenfeindlichkeit und Anpassung auf vergnügten Dialogwitz statt auf politisch korrektem Betroffenheitszwang. Dabei geht es bei der Geschichte nicht gerade harmlos zu. Karten für das Festival Impuls!v erhalten Sie an der Theaterkasse. Rückfragen unter (0261) 1292866 Anna Zimmer 5 Jugendclub des Theaters Koblenz BIS IN DIE WÜSTE Ein Stück von Jean-Michel Räber gespielt vom Jugendclub des Theaters Koblenz, ausgezeichnet mit dem Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis 2006 Die Darsteller, die bei diesem Stück auf der Bühne stehen, sind normalerweise in der Schule zu finden. Oder besser gesagt waren: denn drei der Spieler haben gerade ihr Abitur bestanden. Dennoch wurde intensiv geprobt, um sich in die Lebenswelten der Figuren zu versetzen, die politisch rechts außen stehen. Und ganz harmlos geht es bei dieser Geschichte nicht gerade zu. Besonders die Auseinandersetzung mit Gewalttaten und dem Mitläufertum war eine Herausforderung für die Darsteller. Dabei setzt Jean-Michel Räber in seinem Stück auf vergnügten Dialogwitz statt auf politisch korrekten Betroffenheitszwang. Worum geht es? Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Jugendlichen Asche. Er hat ein akutes Problem: er ist verliebt. Eigentlich nichts so besonders, wäre seine Auserwählte – Sonja – nicht gerade die Freundin seines besten Freundes Bodo. Mit ihm und Kalle verbringt Asche seit der Kindheit viel Zeit. Die drei haben sich Treue und Verschwiegenheit bis in den Tod geschworen, das gilt natürlich auch für die ausländerfeindlichen Attacken, die Bodo anzettelt. Hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu seinen Freunden und der Sehnsucht, ein anderes Leben zu führen – am besten mit Sonja - gerät Asche in einen absurden Strudel der Ereignisse. Bei seinen Eltern findet er dabei keinen Halt, - die haben genug mit sich selbst zu tun. Inszenierung: Anna Zimmer, Bühne: Dirk Steffen Göpfert, Film/ Licht/ Sound: Felix Grimm Mit: Maik Brunner (Asches Vater), Uta Hünermann (Asches Mutter, die Neue), Martin Esser (Bodo), Felix Krieger (Asche), Max Sokolowski (Kalle), Mareike Weinand (Sonja) Zu diesem Stück bieten wir interessierten Schulklassen ein Nachgespräch an. [email protected] (0261) 129 2866 Anna Zimmer Theaterführung Interessierte Gruppen sind eingeladen, eine etwa einstündige Führung durch das Theater Koblenz zu buchen – hier erhalten Sie neben Einblicken in die Geschichte eines der ältesten Stadttheater Deutschlands auch die Möglichkeit, in die Werkstätten und auf die Bühne zu blicken. Selbstverständlich muss die Terminierung der Führungen auf die Arbeitsabläufe im Theater Rücksicht nehmen. Für Einzelpersonen bieten wir einmal monatlich – an jedem zweiten Samstag – eine Führung für maximal 15 Teilnehmerzahl an. Eintrittskarten zum Preis von 3,50 € bzw. 1,00 € erhalten Sie im Vorverkauf und an der Tageskasse. Gruppenreservierungen unter (0261) 129 2805 Konzerte 2010 AU SZU G AU S DE M KON Z E RTKA L E N D E R 4. ORCHESTERKONZERT im GÖRRESHAUS Görreshaus So 30.05.2010, 16:00 Uhr Vor dem Konzert findet um 15:15 Uhr eine Einführung im Foyer mit dem Kulturjournalisten Andreas Pecht statt. Stunde der Philharmonie 6-8 Görreshaus So 11.04.2010, 11:00 Uhr So 09.05.2010, 11:00 Uhr So 20.06.2010, 11:00 Uhr Koblenzer Konzerte Görreshaus Sa 24.04.2010, 17:00 Uhr (öffentliche Generalprobe) So 25.04.2010, 17:00 Uhr Kinderkonzert „Orchesterolympiade“ BIS IN DIE WÜSTE. Foto: Felix Grimm BIS IN DIE WÜSTE, Stück von Jean-Michel Räber: Premiere am 16. April 2010 um 20:00 Uhr in den Kammerspielen am Florinsmarkt. Weitere Termine finden Sie auf Seite 14 Görreshaus So 13.06.2010, 11:00 Uhr Karten: Orchesterbüro im Görreshaus Eltzerhofstr. 6a, Koblenz Tel: 02 61 / 30 12-276 Karten Koblenzer Konzerte: Tourist-Info Bahnhof Tel: 02 61 / 30 388 49 Tourist-Info Rathaus Tel: 02 61 / 129 1610 Weitere Infos unter: www.rheinische-philharmonie.de 6 So viel Kunst für wenig Geld – auch, wenn die Eintrittspreise steigen Alles wird teurer – das trifft in der kommenden Spielzeit auch auf einen Besuch im Theater Koblenz zu. Kein Wunder, dass die Nachricht nicht nur auf Begeisterung stößt: Schließlich hat man sich an die günstigen Theaterpreise gewöhnt, die in Koblenz letztmals 2003 erhöht worden waren. Quer durch alle Preisgruppen, von denen es zukünftig statt acht nur noch fünf verschiedene gibt, werden die Karten im Schnitt um knapp zehn Prozent teurer. Aber wird Theater dadurch zum unbezahlbaren Luxus? Das kann man nun wirklich nicht behaupten. Beispiel „JOHANNESPASSION“: Ab neun Euro ist man im Theater Koblenz dabei, wenn das komplette Ballettensemble, ein Solistenquintett, der gesamte Opernchor und die Rheinische Philharmonie aufgeboten werden. Also gerade einmal der Preis für eine Kinokarte, obwohl dieser gern gewählte Vergleich kräftig hinkt. Denn: 3D ist inklusive auch ganz ohne Extrabrille, es gibt weder Werbung vorher noch Zuschlag bei Überlänge – leider darf man aber auch kein Popcorn mitnehmen ins Theater. Doch Spaß beiseite: Bei einem Abend beispielsweise eben mit der „JOHANNES-PASSION“ genießt man ein Kunsterlebnis, bei dem schnell Tausende Jahre an Berufserfahrung, hartem Tanztraining, Instrumental- und Gesangsausbildung fruchten. Von den zahllosen Technikstunden, den flinken Fingern in der Schneiderei und alle den anderen Theaterleuten, die nicht gerade auf der Bühne stehen, ganz abgesehen. Aber zurück zu vielleicht aussagekräftigeren Vergleichen: Mit der jetzt vom Stadtrat beschlossenen Erhöhung der Eintrittspreise – denn dieser allein ist es, der über die JOHANNES-PASSION: Chor und Ballettensemble Spätlese: Lesereihe für Erwachsene Höhe und Staffelung der Eintritte verfügt – ist ein Theaterbesuch in Koblenz in den allermeisten Fällen immer noch weit günstiger als in anderen Theatern der Region. Nur in Gießen – ein Theater vergleichbarer Größe und Ausstattung – gibt es noch günstigere Eintrittskarten für das Schauspiel, im Bereich Musiktheater ist sowohl in Mainz, aber auch in Trier, Kaiserslautern und Gießen mehr Eintritt zu berappen. Am Preis wird also ein Besuch im Theater Koblenz selten scheitern – und, nicht vergessen: In den zahlreichen verschiedenen Abonnementsangeboten des Theaters oder in der Auswahl der Theatergemeinde, die insgesamt das Abonnement gegenüber dem Freiverkauf weitaus attraktiver machen, wird der Besuch noch einmal deutlich günstiger. Claus Ambrosius 16. April 2010, 22:00 Uhr im Oberen Foyer „Was wir nicht über uns wussten – seit Shakespeare wissen wir es.“ (Michael Köhlmeier) Und wo können wir am schönsten, am leidvollsten, am romantischsten über unsere Wünsche und Gefühle, unsere Niederungen und Höhenflüge erfahren? In Shakespeares Sonetten natürlich – die in der Originalsprache so bezaubernd und poetisch sind, dass diese SPÄTLESE sich dem großen englischen Dichter vorbereitend zur Premiere von DER STURM zweisprachig zuwendet. Weitere Texte von und um William Shakespeare herum runden diese Spätlese stimmungsvoll ab. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei! 14. Mai 2010, 22:00 Uhr im Oberen Foyer Eine Frau geht zu einer Wahrsagerin, um endlich eine Gebrauchsanweisung für ihr Leben zu bekommen. Eine Andere kehrt desillusioniert mit Anfang dreißig in ihr Elternhaus zurück. Ein Mann observiert von Eifersucht gequält die Wohnung seines Geliebten. Ein werdender Familienvater versucht eine Renovierung seines Innenlebens, um ein besserer Mensch zu werden. Verlorene, Sinnsuchende, Verwirrte taumeln durch die tragikomischen Szenen und Geschichten der Hausautorin Sibylle Dudek. In einer Lesung stellt sie, gemeinsam mit zwei Schauspielern, einige ihrer neuen Texte vor. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei! 7 Aus der Schreibwerkstatt Schulklassen die Thematik näher bringen Ich besuchte auch Schulklassen, in denen ich mit sehr unterschiedlichem Erfolg Begeisterung für mein Stück und die Thematik zu entfachen Was ist so schlimm an unserer Welt? Äh, ja. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich wollte Werbung für diese unsere Welt machen. Was für eine blöde Frage: Was ist so schlimm an unserer Welt? Man muss schließlich nur einmal kurz vor Ladenschluss am Samstag einkaufen gehen, dann kann man sie schon beantworten. Oder sich bei schlechtem Wetter zu den anderen müden Gestalten auf eine Bank am Zentralplatz setzen. Oder Samstagabends vorm Schängelcenter den frierenden Mädchen in Spagettitops vor der Disko beim Warten auf Einlass zusehen. Oder oder. Die Frage ist also eher: Was ist so toll an dieser Welt, dass man sie auch noch auf einer Theaterbühne wiedersehen möchte? Darüber werde ich jetzt bei einem Spaziergang nachdenken. Vielleicht setze ich mich ein bisschen auf den Zentralplatz und sehe mir an, was auf der Videoleinwand läuft. Oder gucke den Sportiven zu, die im 24 Stunden Fitnessstudio laufen und laufen und nicht von der Stelle kommen. Und immer ein wenig aussehen, als nähmen sie an einem Experiment von Verhaltensforschern teil. Mal sehen... Ihre nach dieser Kolumne leicht verunsicherte Hausautorin, Sibylle Dudek „Schreiben Sie doch mal etwas Lustiges“ Tanzen und Singen ist ausdrücklich erwünscht. Aber schön Singen und schön Tanzen. Liebes Publikum! Wir designen in ihrem Stadttheater doch keine Zauberdroge! Und wir sind auch keine Reiseagentur für Weltflüchtige. Es ist doch nur Theater! Was ist so schlimm an dieser Welt, dass man sie so dringend und unbedingt vergessen möchte? Und abtauchen in eine bessere, heilere, verständlichere, sicherere, gerechtere, liebevollere, lustigere, sinnvol- MOZART-ZYKLUS 4 - DIE SINFONIEN 24. & 25. April 2010 Görreshaus Koblenz MOZART UND MEHR Nino Gvetadze, Klavier, Daniel Raiskin, Dirigent Staatsorchester Rheinische Philharmonie Sa. 24.04.2010, 17 Uhr, Görreshaus Öffentl. Generalprobe, Tickets: VVK 15 € / erm. 8 € So. 25.04.2010, 17 Uhr, Görreshaus Konzert, Tickets: VVK 40 € / 45 € inkl. anschließendem Get Together mit Dirigent und Solist bei Wein & Snacks im Foyer. Werke von Frédéric Chopin Franz Liszt, Wolfgang Amadeus Mozart und ein Auftragswerk von Lera Auerbach So. 25.04.2010, 11 Uhr, Mutter-Beethoven-Haus Recital mit Nino Gvetadze, Tickets: VVK 6,95 € Werke von Frédéric Chopin und Franz Liszt Foto: George Wellmans Und jetzt sitze ich also an meinem neuen Stück. Manchmal komme ich mit Zuschauern ins Gespräch und wenn sie hören, dass ich Theaterstücke schreibe, bekommen sie leuchtende Augen. „Schreiben Sie doch mal etwas Lustiges“, rufen sie dann. „Etwas fürs Herz.“ Nach einem halben Jahr verstehe ich so langsam den Geschmack und das Begehren vieler Koblenzer Theatergänger: Unterhaltsam soll es sein und sie zum Lachen bringen; die Welt und den Alltag vergessen machen und schön sein. Und wenn‘s traurig sein muss, dann bitte schön traurig. Foto: Marco Borggreve Seit rund einem halben Jahr bin ich als Hausautorin am Theater Koblenz engagiert. Zwei Stücke soll ich schreiben, das sieht mein Vertrag so vor. Das erste Stück ist schon im November uraufgeführt worden: KLYTAIMNESTRA. Ich hatte es noch in Wien geschrieben, wo ich vier Jahre gelebt habe. An dem zweiten Stück arbeite ich gerade. Die Reaktionen auf KLYTAIMNESTRA waren sehr freundlich. Obwohl das alte Griechenland nun doch nicht in nächster Nachbarschaft liegt, erkannten einige ZuschauerInnen Überschneidungen mit ihrer Lebensrealität. „Dass die ihren Mann absticht“, flüsterte mir eine Dame auf der Premierenfeier verschwörerisch zu, „das kann jede Ehefrau nachvollziehen.“ Ich folgte ihrem Blick, der auf ihrem Gatten liegen blieb. Gutgelaunt prostete er in die Runde und erzählte Anekdoten. Vollkommen ahnungslos. lere, geordnetere, bessere und schönere Welt? Lera Auerbach Foto: Privat versuchte. In einer Schule in Sinzig waren die SchülerInnen derart gut informiert, das es an Überqualifikation grenzte. Von diesem Erlebnis ermutigt, war ich in der nächsten Schule mit apathischen Fünfzehnjährigen konfrontiert, die mir in einem Zustand zwischen innerer Emigration und Wachkoma aus abgeklärten Augen mitleidsvoll entgegenblickten. „Ich will Ihnen nicht zu nahe treten“, sagte ihr Lehrer, „aber kann es sein“, er kicherte kurz nervös, „dass Ihre Gedanken“, wieder eine kurze Pause, „feministisch sind?“ Ein Schüler in der dritten Reihe präsentierte mit einem beherzten Gähnen seine Mandeln. „Ja, kann sein.“, sagte ich. Der Lehrer nickte wissend. Diesmal: Wieviel Welt ist verträglich? Der Zyklus wird am 20./21.11.2010 fortgesetzt. Kartenvorverkauf: Tourist-Info Bahnhof Tel.: 0261 / 3038849 Tourist-Info Rathaus Tel.: 0261 / 1291610 Vater Rhein und Mutter Mosel Koblenz-Touristik 8 Im Fokus: DANTONS TOD Von der Finanzkrise zur Revolution!? Revolutionen kommen niemals aus heiterem Himmel. Wenn die Staatsverschuldung ein schwindelerregendes Ausmaß annimmt, wenn die Unfähigkeit der Herrschenden sich darin offenbart, dass eingeleitete Reformen die Finanzkrise nicht mehr abzufedern in der Lage sind, geraten revolutionäre Erschütterungen in das Reich der Wahrscheinlichkeit. Gerold Ströher (Danton) und Jana Gwosdek (Julie) STECKBRIEFLICH NACHGEFRAGT: Das Regieteam Regie Markus Dietze Intendant des Theaters Koblenz seit der Spielzeit 2009/2010 als Regisseur in dieser Spielzeit bisher bei JEFF KOONS und SWEENEY TODD in Erscheinung getreten Bühne Claudia Rüll Calame Rosset Debüt als Bühnenbildnerin am Theater Koblenz mit SWEENEY TODD Kostüme Bernhard Hülfenhaus Mit Kostümen zur Oper DON QUICHOTTE zuletzt von sich Reden gemacht Musik Thomas Wolter Bühnen- und Filmmusiker, Debüt am Theater Koblenz mit JEFF KOONS So geschehen im Frankreich Ludwig des XVI. Haushaltsdefizit, Steuerprivilegien, Reformgesetze – Regierungsalltag schon im Leben eines Königs, der Anfang Mai 1789 die Generalstände einzuberufen gezwungen ist und damit einen Prozess in Gang setzt, dessen Dynamik er nicht mehr zu steu- ern in der Lage ist. Denn der 3. Stand, der 98 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fordert Teilhabe an der politischen Macht, erklärt sich zur Nationalversammlung und schwört, für eine Verfassung zu sorgen. Mit dem legendären Sturm auf die Bastille, dem Französischen Staatsgefängnis, wird der Sturz der Monarchie durch das Volk besiegelt, im August 1789 die Feudalordnung abgeschafft, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte folgt kurz darauf. nung ist nicht von Dauer. Am 3. September 1791 wird zwar die neue Verfassung als das große Werk verabschiedet, doch Ludwigs Sich-Fügen in das Los der konstitutionellen Monarchie ist nur ein scheinbares. Die labile innere Lage, fortschreitende Radikalisierungen und außenpolitische Spannungen, das alles führt dazu, dass mit dem 10. August 1792 eine neue Phase der Revolution eingeläutet wird, die sich mit Krieg und Terror treffend umreißen lässt. „Doch es ging den französischen Verfassungsvätern nicht um eine bloße Nachahmung des amerikanischen Vorbilds, sondern um etwas ganz Neues: die Emanzipation der Menschheit selbst. Dieser universalistische Anspruch verlieh den Debatten in der Nationalversammlung einen Enthusiasmus, in dem sich alle Hoffnungen und Sehnsüchte trafen, die freiheitlich gesinnte Menschen seit Jahrhunderten im Kampf gegen obrigkeitliche Willkür und Unterdrückung gehegt hatten. Und es ist dies Pathos des Neubeginns, das bis heute die eigentliche Faszination der Französischen Revolution ausmacht.“ Doch der Geist der Eintracht und Versöh- Am 21. Januar 1793 wird der König durch die Guillotine hingerichtet, die späterhin zum Symbol der Schrecksherrschaft werden soll. In den folgenden Monaten brechen die Flügelkämpfe in der Nationalversammlung offen aus. Die soziale Lage im Land ist prekär: Der Bürgerkrieg weitet sich aus, die Koalitionstruppen rücken weiter vor, von den Sansculotten wird der Ruf nach einer Notstandsdiktatur lauter, Robespierres Wahl in den Wohlfahrtsausschuss macht den Weg frei zur Diktatur als Antwort auf die Bedrohung der Revolution nach innen und außen. Dantons Todesurteil ist so gut wie gesprochen. Dichtung der Revolution und Revolution der Dichtung Büchners Schauspiel kreist um die letzten 14 Tage im Leben des Revolutionärs Georges Danton. Fünf Jahre sind seit dem Sturm auf die Bastille vergangen, fünf Jahre, in denen es nicht gelungen ist, die Armen mit Brot zu versorgen und die damit einhergehenden drängenden sozialen Probleme zu lösen. Die Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wurden nur ansatzweise eingelöst. Der Autor hält genau den umstrittenen Moment in der Geschichte fest, in dem sich die Französische Revolution selbst zu zerstören beginnt – „sie frisst ihre eigenen Kinder“. Die Revolutionäre haben sich in verschiedenste Fraktionen zersplittert und bekämpfen sich bis aufs Blut. Während Danton, einer der führenden Köpfe der Französischen Revolution, für ein Ende der Schreckensherrschaft plädiert – „die Revolution muss aufhören und die Republik muss anfangen“ - hält Robespierre, einstiger Weggefährte Dantons an der Spitze der Revolutionsbewegung, diese noch lange nicht für beendet: „Wer eine Revolution zur Hälfte vollendet, gräbt sich selbst sein Grab.“ Zusammen mit Saint Just veranlasst er die Verhaftung seines politischen Widersachers. Vergebens drängen die Freunde Danton zum Handeln oder wenigstens zu fliehen. Der Festnahme folgt die Verurteilung aller zum Tode vor dem einst von Danton selbst initiierten Revolutionstribunal. Das Volk wohnt der Guillotinierung, einem Volksfest ähnlich, bei. 9 Vier Fragen, die (uns) das Stück stellt „Ich sage euch, wenn sie nicht alles in hölzernen Kopien bekommen, verzettelt in Theatern, Konzerten und Kunstausstellungen, so haben sie weder Augen noch Ohren dafür.“ – Taugt das Theater heute noch als Spiegel der Wirklichkeit? Markus Dietze: Ja, ganz bestimmt. Nur ist es so, dass in dem Maße, in dem sich die Wahrnehmung unserer Wirklichkeit verändert, sich auch die Art der Spiegelung, die Theater leisten muss, um seiner gesellschaftlichen Funktion gerecht zu werden, ändert: Das, was wir über die Welt wissen, also das, was wir für Wirklichkeit halten, ist umfangreicher, komplexer, weniger durchschaubar, vielleicht auch beängstigender, als in früheren Zeiten. Mit dieser Tatsache muss auch die Kunst, also das Theater umgehen. Ich glaube, „Spiegel“ der Wirklichkeit ist Theater ohnehin noch nie ge- wesen. Sondern immer eher Reflexion im physikalischen, wie im philosophischen Sinne. Übrigens: Genauso wie bei einem „echten“ Spiegel kommt es beim Theater nicht darauf an, was der Spiegel zeigt, sondern, was wir in ihm erblicken ... „Die Welt ist das Chaos. Das Nichts der zu gebärende Weltgott“, klagt Danton und zweifelt den Sinn menschlichen Tuns an – eine Aussage, die wir uns heute wieder gefallen lassen müssen? M. D.: Ich glaube, es geht Büchner um ein Zur-DiskussionStellen dieses Gedankens: Wäre Welt nicht veränderbar und also menschliches Tun sinnlos, was hieße das dann für unsere Existenz? Büchner tut, was alle guten Künstler tun: Er präsentiert im Kunstwerk (hier also im Dramentext) keine Lösungen, die der geneigte Zuschauer konsumieren, ihnen wahlweise STECKBRIEFLICH NACHGEFRAGT: Der Autor Der hierunter signalisierte Georg Büchner, Student der Medizin aus Darmstadt, hat sich der gerichtlichen Untersuchung seiner indicirten Theilnahme an staatsverrätherischen Handlungen durch die Entfernung aus dem Vaterlande entzogen. Man ersucht deshalb die öffentlichen Behörden des In- und Auslandes, denselben im Betretungsfalle festnehmen und wohlverwahrt an die unterzeichnete Stelle abliefern zu lassen. Darmstadt, den 13.Juni 1835. Der von Großh. Hess. Hofgericht der Provinz Oberhessen bestellte Untersuchungs-Richter, Hofgerichtsrath Georgi Personal-Beschreibung: Alter: 21 Jahre Größe: 6 Schuh, 9 Zoll neuen Hessischen Maßes Haare: blond Stirne: sehr gewölbt Augenbraunen: blond Augen: grau Nase: stark Mund: klein Bart: blond Kinn: rund Angesicht: oval Gesichtsfarbe: frisch Statur: kräftig, schlank Besondere Kennzeichen: Kurzsichtigkeit Felix Meyer (St. Just) und Jona Mues (Robespierre) zustimmen oder sie ablehnen kann. Das Stück zeigt in seinen Figuren den Blick des Autors auf die Welt, die Inszenierung ist aufgerufen, diesem Blick eine eigene Perspektive hinzuzufügen und der Zuschauer wiederum fügt diesem seine Wahrnehmung als Drittes hinzu. Diesen Vorgang muss sich natürlich der Zuschauer „gefallen“ lassen, denn er ist ja die Grundvoraussetzung für Theater. Aber welche Perspektive der Zuschauer dabei einnimmt, darin ist er frei. „Männer meines Schlages sind in Revolutionen unschätzbar, auf ihrer Stirn schwebt das Genie der Freiheit“, verteidigt sich Danton vor dem Revolutionstribunal. Ist seines und das der anderen Revolutionäre mit Verhaltensmustern im politischen Alltag von heute vergleichbar? M. D.: Wir verdanken der französischen Revolution unter anderem die parlamentarische Demokratie, die Trennung von Kirche und Staat und die Proklamation der Menschenrechte. Bis heute greifen also natürlich Denk- und Handlungsprozesse in unserem politischen Leben auf in Zeiten der Französischen Revolution entstandene Handlungsmuster zurück. Auf die guten wie auf die schlechten. Utopische Entwürfe kennt das Stück kaum. Ist es eine generelle Absage an die Notwendigkeit von Revolutionen? Sind wir im Zeitalter von Reformen angekommen? M. D.: Das weiß ich nicht. Bezogen auf jeden Einzelnen halte ich es mit George Bernard Shaw, von dem folgender schöne Satz überliefert ist: „Die besten Reformer, die die Welt je gesehen hat, sind die, die bei sich selbst anfangen.“ Anne Riecke Premiere am 10. April 2010 im Großen Haus: DANTONS TOD, Drama von Georg Büchner. Weitere Termine finden Sie auf Seite 14 Zu diesem Werk bieten wir eine Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Oberen Foyer an. Publikumsgespräche zu ausgewählten Terminen kennzeichnen wir im Monatsleporello. 10 Die ganze WELT ist BÜHNE Das träumt Jacques in WIE ES EUCH GEFÄLLT. Ja, stimmt. Aber wahr ist auch: hinter der BÜHNE existiert eine ganz eigene WELT. Diese soll Ihnen eine neue Serie vorstellen. Sie betreten das Theater dazu nicht, wie sonst üblich, am Deinhardplatz, sondern durch den Bühneneingang in der Clemensstraße. Und der Erste, den Sie treffen in der TheaterWELT, sitzt in der Pförtnerloge und entscheidet, ob Sie überhaupt weiter gehen dürfen. Heute verweilen wir dort einen Moment und lernen ihn kennen, den freundlichen aber strengen Hüter der Eingangstür. Ein Gespräch mit Udo Wilbert, stellvertretend für die fünf hier alternierend arbeitenden Kollegen, die von 6.30 bis 23 Uhr in drei Schichten den Theateralltag begleiten. Der Mensch hinter der Institution, sein Weg hinein in die Pförtnerloge des Theaters Koblenz, lassen wir ihn uns von Udo Wilbert schildern: „Ich bin ein echter Koblenzer. Ursprünglich hatte ich ein Lokal, was ich dann aufgab, als ich Kinder hatte. Danach arbeitete ich zehn Jahre als Nachtportier in einem Hotel. Daher war ich im Umgang mit fremden Menschen sehr vertraut. Herr Lörsch, Leiter der Musikschule, damals am Zentralplatz, fragte mich, ob ich auf die Kinder ab 3 Jahren, die zum Unterricht kamen, ein wenig aufpassen könnte, was ich gerne und scheinbar so gut gemacht habe, dass sich mein Engagement bis in die Stadtverwaltung herumgesprochen hat. Der damalige Verwaltungsleiter Rechmann hat mich dann für die vakante Stelle als Pförtner eingestellt. So hat sich für mich ein Kreis geschlossen, denn ich habe das Theater immer geliebt und betätige mich auch selbst im künstlerischen Bereich – beispielsweise mit Rezitationen. Damit begann ich schon in der Zeit, als ich noch mein Lokal hatte, in dem sehr viele Schauspieler und Sänger verkehrten. Auch große Veranstaltungen, zum Beispiel zu Gunsten krebskranker Kinder, organisiere ich mit Künstlern von außerhalb und aus Koblenz. Ich habe hier seit 2001 auch schon selbst auf der Bühne gestanden in diversen kleineren Rollen. Gelernt habe ich das alles als Autodidakt.“ Wie sieht denn so ein Arbeitstag im Theater aus? Ist der nicht langweilig? „Wenn ich zum Dienst antrete, schaue ich als erstes auf den Tagesplan: Was wird wann und wo geprobt? Welche Vorstellungen stehen an? Springen Gäste ein? Sind Kollegen des künstlerischen Personals erkrankt? Das ist wichtig, um immer Informationen weitergeben zu können. Viele Anrufe landen an der Pforte – ob sie nun eigentlich zur Kasse, zur Verwaltung, in die Dramaturgie oder in die Werkstätten gehen sollen. Und viele Anrufer reden am Telefon sofort drauf los, ohne sich bremsen zu lassen, äußern Kritik, loben etc. Oft bin ich so schon ein Prellbock, bevor ich die Leute weiter verbinde, und dann sind sie auch oft schon wieder ruhiger. Aber auch für die Kollegen im Hause bin ich Ansprechpartner, Hilfe, Postbote, Informati- onsquelle und habe mir so ein großes Vertrauenspotential im Theater erworben.“ Im Theater arbeiten ja fast 200 Leute, kennt man die denn alle? „Ich kenne zu 90 % die Mitarbeiter mit Namen – und zu vielen dann noch die Ehepartner, die Kinder, die Eltern, die oft hier anrufen oder verabredet sind. Auch beim neuen Ensemble um Markus Dietze hat es nicht lange gedauert, bis ich alle kannte. Ich habe mir im Spielzeitheft die Bilder angeschaut, und wenn dann die Künstler das erste Mal ins Haus kamen, habe ich sie begrüßen können – und wen ich nicht kannte, den habe ich eben gefragt. In diesem Fall war es sehr angenehm, weil sich die Neuen ausnahmslos höflich vorgestellt haben.“ Wie ist denn der Status des Pförtners im Hause angesehen? „Die Leute wissen sehr genau, dass diese Position nicht zu unterschätzen ist. Ich nehme Post und die Gehaltsabrechnungen für sie an, ich gebe Auskünfte, nehme Informationen entgegen, höre mir auch mal Sorgen oder Ärger an. Sämtliche Schlüssel werden bei mir ausgegeben, ich helfe auch mal den Büros beim Falten von Programmen, beim Eintüten von Post etc., ich erinnere auch mal an Termine oder Aufgaben. Bei fünf Kolleginnen und Kollegen an der Pforte hat natürlich jeder seine Art, mit den Mitarbeitern im Theater umzugehen. Ich kann nur von mir erzählen.“ Gibt es denn ein über den Arbeitsalltag hinausgehendes Erlebnis, das sich zu erzählen lohnt? „Oh ja, das gibt es, und es liegt noch nicht mal allzu lange zurück. Im vergangenen September war ja das große 24stündige Theaterfest. Nach 22 Stunden, um 5 Uhr morgens sollte es den besonderen Programmpunkt geben: Witze erzählen in der Kantine, frei ab 18 Jahren! Und da ich ohnehin Dienst hatte, habe ich mich dazu gesetzt und mitgemacht.“ Oh ja, und jetzt erzählt die Autorin dieser Zeilen weiter von Ihren ersten Koblenzer Niederlage: ich bin mit großen Ambitionen in diesen Wettbewerb gestartet und habe zudem auf den Frauen-Bonus spekuliert, der bei besonders schmutzigen Witzen gut zieht. Aber gegen Udo hatte ich noch nicht einmal den Hauch einer Chance… Ich habe meinen Untergang zähneknirschend eingestanden – und Udo hat ihn mir erträglich gemacht, weil er mich seither über Wochen morgens mit einem Witz der entsprechenden Kategorie begrüßte. Der Mann hat aber auch ein Repertoire… Jedenfalls schafft er es aber so, mir einen fröhlichen Einstieg in den Arbeitsalltag am Theater zu verschaffen!!! Die Hürde Pforte haben Sie auf unserem Rundgang nun also genommen. Wenn Sie nun das Theater auch durch die zweite Tür betreten dürfen, sind Sie mittendrin in der WELT hinter der BÜHNE. Scharf rechts abgebogen landen Sie in der Kantine – und der wollen wir uns in der nächsten Folge dieser Serie ausführlich zuwenden. Juliane Wulfgramm 11 Palim Palim … Ich habe mir Postkarten aus Dessau mitgebracht, damit ich auch ja nichts vergesse, vor allem wenn ich über Berlin fahre. Denn es ist ja so: Wenn man in den Endproben steckt, guckt man die Welt vor allem an um zu merken, dass sie noch da ist. Freundlich also guckte ich, als ich in Dessau am Bahnhof ausstieg, auf das, was ich sah: An der Straß e n b a h n s t re c k e stand ein sechseckiges schwarzgrünes Häuschen: Fahrscheine und Information auf einem vergilbten Schild. Lauter Bordellballade im Kopf, erinnerte mich das irgendwie an den Anhalter Bahnhof in Berlin-Mitte. Meine Lieblingshaltestelle. Zwischen dem Potsdamer Platz und Halleschem Tor dachte ich früher immer an ziemlich verruchte Sachen. Dass man da Anhalten kann und mitgenommen wird oder schon mitgenommen ist, wenn man hinkommt. Und überall hinkommt, zum Beispiel auch über die Grenze, nach Dessau. Denn unsre Crew war schon angekommen, und wie: Ferkel und Zuckergoscherl haben alle mitgenommen. Schon zum Frühstück war man gedungen, gezwungen, regnete es Brot und Butter und soviel Stücktext, dass die Gäste sich einfach hätten umdrehen müssen, sie hätten ihre Bordellballade bekommen. Erfahrene Jugendgruppenleiter merken jetzt: Die besten Vorzeichen für die anstehende Uraufführung! Gute Dynamik, die Gruppe war eins! Ich hatte aufzuholen, auch was die Begegnung mit der Stadt anging. Also ging ich raus, statt weiter in meinem Zimmer auf die Kandinsky-Improvisation Nr. 23 zu gucken oder auf die Begrüßung des Hotels über Videotext: „Wir informieren Sie gern über unser Angebot unter 259.“ Das erinnerte mich zu sehr an die Worte einer Freundin (die gut reden hat, weil sie aus Stuttgart kommt und in Osnabrück arbeitet, wo die Leute alle glücklich sind): Dessau bildete 2003 das Schlusslicht in der Lebensqualitäts-Statistik deutscher Städte. Platz 95! Das Hotel wollte diesen Standard offenbar halten: Ich spürte die Traurigkeit nämlich sofort. Zum Glück gab es in der dritten Etage einen Wellness-Bereich. Doch da wurde ich schon am Empfang aufgehalten, weil ich zu viel anhatte (Bikini). Durch die Tür erkannte ich Männer im Whirlpool. Sie spielten Kaufmannsladen mit einem Glas Sekt in der Hand. Ich hatte sie schon mal gesehen. An der Bar am Vorabend: „Ihr seid vom Theater? Echt? Habt ihr Drogen dabei?“ Wir haben sie dann gleich in unsere Mitte genommen und das Lied von der Unzulänglich- keit des menschlichen Strebens gesungen. Danach ist jeder auf sein Zimmer gegangen. Zu seinem Kandinsky. Die Stadt konnte unmöglich so traurig sein. Ich bin schnell raus in die Sonne, vorbei an Sachsen-AnhaltTours und orangefarbenen sogenannten Plattenbauten. Da hörte ich, wie in deren Hauseingang zwei rüstige Omis über die Blumenverkäuferin von nebenan quatschten: „Du, die hat mit dir geflirrrrrrrtet!“ © Markus Stark/PIXELIO Judiths WG Ha, endlich! Ich betrat das hiesige Einkaufszentrum. Zweirad-Dietmar hatte die große SamstagsModenschau gesponsert. Der Journalist, der abends zur Premiere kam, fotografierte mittags die Frühlingskollektion während Modedesign-Studenten die heißesten Trends zusammen fassten. Man spürte gleich: Dessau is up to date! Auch vor der Mall: Im Rathaus gibt’s Frauenabende („Weiberkram im Handgepäck“) und Kochshows („Rita haut euch in die Pfanne“) und auf dem Markt verkloppt KäseFranz Philadelphia in Kilo-Pötten und eine indische Mami Schürzen für drei Euro. Die Stimmung war geschäftig, ich kaufte Angela Merkel als PlastikZitronenpresse. Der Rathausturm schlug Mittag: „Und der Haifisch, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht …“ Wir waren mittendrin, wer braucht da noch Berlin? Judith Pielsticker (Sie ist Assistentin der Operndirektorin und in der Dramaturgie und bringt in ihrer WG immer wieder Gast-Künstler unter. Heute berichtet sie ausnahmsweise von unterwegs.) Ein starker Partner der lokalen Kultur Wir übernehmen Verantwortung für das Gemeinwohl. Lotto Rheinland-Pfalz - Stiftung · Ferdinand-Sauerbruch-Straße 2 · 56073 Koblenz Dresdner Bank AG · Konto: 01 032 008 00 · BLZ: 500 800 00 12 Freundeskreis Theater Koblenz voll bespielt wird. Die hohe Qualität der Produktionen unserer Spielstätten aus sachlicher, personeller und künstlerischer Sicht zu erhalten und zu fördern, war von jeher die satzungsgemäße Zielsetzung vom „Freundeskreis Stadttheater Koblenz“. Im November wird unser schönes Theater am Deinhardplatz 223 Jahre alt. Die große, von Stadt und Land finanzierte bauund bühnentechnische Modernisierung des Hauses in den Jahren 1984/85 ging einher mit einer sorgsamen denkmalpflegerischen Restaurierung der umfangreichen historischen Bausubstanz. In den vergangenen zwei Jahren wurde zudem der gesamte Bühnenbereich erneuert und mit den technischen Notwendigkeiten unserer Zeit ausgestattet. So kann man unser Theater getrost als klassizistische Perle am Mittelrhein bezeichnen, das als bundesweit einziges Haus im Drei-Sparten-Bereich noch In den nunmehr 28 Jahren seines Bestehens hat der Freundeskreis viele Vorhaben gefördert, Zuschüsse gewährt und Ausstattungsdetails finanziert. War die erste Investition im Gründungsjahr 1982 die dringend notwendig gewordene Umgestaltung der Kammerspiele, so war die Anschaffung einer neuen, mobilen Zuschauertribüne für diese beliebte Spielstätte in Höhe von fast 10.000 € die vorläufig letzte in der Spielzeit 2009/10. Trotz dieses Einsatzes muss die kulturelle Grundversorgung, die Finanzierung des laufenden Spielbetriebs, weiterhin von der öffentlichen Hand gewährleistet sein, aus dieser Verantwortung darf sie sich auch in Zeiten finanzieller Probleme Vorstand des Freundeskreises Theater Koblenz: Paul Henchel, Irmgard Bobbert, Hubert Scherer, Herbert Honert Wir freuen uns über jedes neue Mitglied: Freundeskreis Stadttheater Koblenz e.V., Irmgard Bobbert (Schriftführerin) Am Leymberg 62 • 56075 Koblenz • Tel. (0261) 53210 www.freundeskreis-theater-koblenz.de nicht zurückziehen. Dagegen kann die Lücke zwischen dem etatmäßig Machbaren und dem künstlerisch Wünschenswerten in bestimmten Fällen durch Sponsoring ausgefüllt werden, natürlich ohne als Gegenwert inhaltliche Einflussnahme zu verlangen. Theaterarbeit muss auch in Zeiten knapper Mittel Gestaltungsspielräume behalten. Diese Spielräume weiterhin, wenn auch in bescheidenem Rahmen, zu gewährleisten, bleibt unverändert Ziel des Freundeskreises, dem wir noch mehr Mitglieder und Förderer wünschen möchten. Übrigens: Auch der Bau des Theaters im Jahr 1787 wurde „gesponsert“, und zwar von dem Koblenzer Kaufmann und Hofrat Franz Josef Schmitz, der als Bauherr auftrat, denn auch der Kurfürst Clemens Wenzeslaus litt an einem finanziellen Engpass… Hubert Scherer Eine kleine Frage bitteschön ... Auf den Mittelseiten dieses Magazins stimmen wir Sie auf die Premiere von DANTONS TOD am 10. April 2010 ein. Georg Büchner (Foto), der Autor dieses Dramas, begegnet uns damit in dieser Spielzeit bereits zum zweiten Mal. Können Sie uns sagen, welche Premiere der laufenden Spielzeit ebenfalls auf einem Werk des jungen Dichters basierte? Kleiner Tipp: blättern Sie im Spielplanheft nicht ausschließlich auf den Seiten der Sparte Schauspiel… Nennen Sie uns bis zum 30. April 2010 die richtige Antwort und gewinnen Sie mit ein wenig Glück zwei Eintrittskarten für DANTONS TOD. Die Aufführungstermine finden Sie auf der Terminseite 14 Antworten an die Magazin-Redaktion per E-Mail an [email protected] oder postalisch an: Theater Koblenz • Redaktion Theatermagazin • Clemensstraße 5 • 56068 Koblenz 13 Die fantastische Reise mit dem Abonnenten-Bus Das Theater Koblenz freut sich über Zuschauer aus nah und fern und ist begeistert, welch weite Anreisen mancher Theaterliebhaber aus dem Umland vor einem Theaterbesuch absolviert - oft nach einem langen Arbeitstag. Grund genug für uns, ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „entgegenzukommen“. „Sie kommen nicht nur zu uns, sondern wir auch zu Ihnen“ und geben Ihnen die Einführung in das am jeweiligen Abend auf dem Spielplan stehende Stück unterwegs - so das Angebot des Theaters Koblenz an alle Reiseunternehmen, welche Abonnenten regelmäßig nach Koblenz ins Theater fahren. Auch ich durfte eine solche Fahrt als Mitarbeiterin der Dramaturgie erleben: Ich steige mit einer sehr netten wartenden Menschengruppe in Buchholz bei Boppard in den bereits angefüllten, bequemen Reisebus und die gemeinsame Fahrt zum Deinhardplatz in Koblenz beginnt. Während die Landschaften des Hunsrücks an uns vorüberziehen, tauchen wir ein in die Opernwelt Wiens Ende des 18. Jahrhunderts: Domenico Cimarosa feiert die erfolgreiche Uraufführung seiner komischen Oper IL MATROMONIO SEGRETO. Der hochbegeisterte Auftraggeber Leopold II. spendiert den Darstellern ein Bankett und fordert eine erneute Aufführung des Stücks noch am selben Abend. - Wir fahren IL MATRIMONIO SEGRETO: Hana Lee derweil in Erwartung der Koblenzer Aufführung durch den Stadtwald und überlegen, wie Cimarosas Oper im Vergleich zu den Werken von Mozart und Rossini einzuordnen ist. Und bei der Anfahrt am Theater sind wir mit dem modernen Regiekonzept von Matthias Schönfeldt auch vom 18. wieder im 21. Jahrhundert angekommen und meine freundlichen Mitreisenden strömen in das lichterfüllte Theaterhaus in Koblenz. Ich freue mich auf die nächste Fahrt im Abonnenten-Bus - dann reisen wir vielleicht zusammen zu Eötvös’ DREI SCHWESTERN oder Büchners DANTONS TOD aus dem Umland ins Theater Koblenz. Andrea C. Junglas Der kostenlose Service einer Einführung im AbonnentenBus kann von den Organisatoren der Busfahrten zum Theater und von Busunternehmen der Region unter (0261) 129 2819 vereinbart werden. Werkeinführung Zu ausgewählten Inszenierungen erhalten Sie die Möglichkeit, sich vor dem Vorstellungsbesuch über das Stück und seine Umsetzung zu informieren. Jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn erfahren Sie im Oberen Foyer Interessantes über Autoren und Komponisten, das Inszenierungskonzept, die Arbeit der Regie, der Musikalischen Leitung und der Dramaturgie. DREI SCHWESTERN: Tamara Weimerich, Aurea Marston, Anne Catherine Wagner Impressum Herausgeber: Theater Koblenz Clemensstraße 5 56068 Koblenz V.i.S.d.P.: Markus Dietze (Intendant) Fotos: Matthias Baus Redaktion: Juliane Wulfgramm Publikumsgespräch Anzeigen: Unmittelbar im Anschluss an eine Vorstellung bieten wir Ihnen im Oberen Foyer die Gelegenheit, mit weiteren interessierten Zuschauern, Künstlern und Regie bzw. Dramaturgie ins Gespräch zu kommen. Die Termine entnehmen Sie bitte dem Monatsleporello. rz-Media GmbH August-Horch-Str. 28 56070 Koblenz Jens Trabusch (Geschäftsführer) Druck: Industriedienstleistungsgesellschaft mbH, 56055 Koblenz GROSSES HAUS Penthesilea Trauerspiel von Heinrich von Kleist 17 April 29 April 2 Mai „Der Zuschauer erlebt in zutiefst berührenden Kriegsbildern die Zerrissenheit von Menschen zwischen Liebe und Hass, Zärtlichkeit und Gewalt, die Penthesilea in die Katastrophe führt. […] …eine Schule der Gefühle, die niemand, der in sie eintritt, unberührt verlässt.“ (Auszug aus der Kritik in der Magdeburger Volksstimme) Inszenierung: Markus Dietze · Bühne und Kostüme: Dirk Steffen Göpfert · Dramaturgie: Anne Riecke · Musik: Ralf Schurbohm · mit: Raphaela Crossey, Katrin Gratopp, Jana Gwosdek, Klaus Philipp, Reinhard Riecke, Gerold Ströher Sweeney Todd Musical von Stephen Sondheim 12 22 April April 23 18 April Mai Musikalische Leitung: Karsten Huschke · Inszenierung: Markus Dietze · Bühne: Claudia Rüll Calame-Rosset · Kostüme: Marlis Knoblauch · Choreografie: Catharina Lühr · Dramaturgie: Gabriele Wiesmüller · mit: Adrian Becker, Astrid von Feder, Marie-Sophie Caspar, Raphaela Crossey, Dirk Eicher, Ks. Claudia Felke, Oliver Fobe, Katrin Gratopp, Marcel Hoffmann, HongKyu Kim, Takako Masuda, Natascha Meißner, Klaus Philipp, Tobias Rathgeber, Christiaan Snyman, Monika Maria Staszak, Danilo Tepša, Chor des Theaters Koblenz, Staatsorchester Rheinische Philharmonie, Statisterie Der Gott des Gemetzels 25 April Schauspiel von Yasmina Reza Inszenierung: Andrea Udl · Bühne und Kostüme: Anja Hertkorn · Dramaturgie: Juliane Wulfgramm · mit: Tatjana Hölbing, Olaf Schaeffer, Gerold Ströher, Katja Thiele Il Matrimonio Segreto Komische Oper von Domenico Cimarosa 8 11 April April 13 15 19 20 13 14 Das gelingt […] so stilsicher und mit Liebe zum Detail, dass man der Koblenzer Jugend den Umweg vom Fernseher ins Opernhaus nur empfehlen kann. FAZ April April April Musikalische Leitung: Karsten Huschke · Inszenierung: Matthias Schönfeldt · Bühne und Kostüme: Birgit Angele · Dramaturgie: Gabriele Wiesmüllermit: Falko Hönisch, Hana Lee, Jongmin Lim, Monica Mascus, Martin Shalita, Tamara Weimerich Drei Schwestern Oper von Peter Eötvös April 27 Mai Mai 5 Juni Mai 12 Juni 19 Mai 18 Juni 21 Juni Musikalische Leitung und Dirigent im Orchestergraben: Enrico Delamboye · Dirigent auf der Bühne: Karsten Huschke · Inszenierung: Gabriele Wiesmüller · Bühne: Katrin Hieronimus · Kostüme: Katharina Beth · Dramaturgie: Michael Dißmeier · mit: Roderic Keating, Peter Kubik, Rüdiger Nikodem Lasa, Hana Lee, Jongmin Lim, Peter Lobert, Aurea Marston, Andreas Mitschke, Michael Mrosek, Martin Shalita, Danilo Tepša, Anne Catherine Wagner, Tamara Weimerich Johannes-Passion Ballettabend von Anthony Taylor 4 5 7 9 16 April April April April April 20 22 23 25 29 Mai Mai Mai Mai Mai Musikalische Leitung: Bernhard Ott · Choreografie: Anthony Taylor · Bühne und Kostüme: Martina von Holn · Dramaturgie: Sibylle Dudek · mit: Martina Angioloni, Michelle Branson, Melanie Bürkle, Irina Golovatskaia, Yao-Yi Hsu, Asuka Inoue, Olivia Jenkins, Michael Jeske, Estelle Kruger, Alexey Lukashevich, Monica Mascus, Yoo-Chang Nah, Alberto Pretto, Matthias Schaletzky, Martin Shalita, Rory Stead, Iskra Stoyanova, Uwe Stickert, Campbell Watt, Nathaniel Yelton, Opernchor des Theaters Koblenz, Staatsorchester Rheinische Philharmonie Dantons Tod Drama von Georg Büchner 10 18 28 1 3 April April April Mai Mai 15 17 21 24 28 Mai Mai Mai Mai Mai 6 Mai 7 Juni 9 Mai 20 Juni 11 Mai 24 Juni Inszenierung: Markus Dietze · Bühne: Claudia Rüll Calame-Rosset · Kostüme: Bernhard Hülfenhaus · Musik: Thomas Wolter · Dramaturgie: Anne Riecke · mit: Sami El Gharbi, Kai-Peter Gläser, Jana Gwosdek, Tatjana Hölbing, Marcel Hoffmann, Jan Käfer, Dorothee Lochner, Felix Meyer, Jona Mues, Klaus Philipp, Reinhard Riecke, Gerold Ströher, Katja Thiele, Hendrik Vogt, Statisterie Orpheus in der Unterwelt Operette von Jacques Offenbach 8 Mai 9 Juni 10 Mai 10 Juni 16 Mai 13 Juni 30 Mai 15 Juni 31 Mai 17 Juni 3 Juni 19 Juni 4 Juni 22 Juni Musikalische Leitung: Enrico Delamboye · Inszenierung: Jasmina Hadziahmetovic · Bühne: Regine Freise/ Franck Evin · Kostüme: Mechthild Feuerstein · Choreografie: Anthony Taylor · Dramaturgie: Gabriele Wiesmüller · mit: Judith Christ-Küchenmeister, Thilo Dahlmann, Ks. Claudia Felke, Estelle Kruger, Hana Lee, Aurea Marston, Monica Mascus, Hauke Möller, Theresa Nelles, Christoph Plessers, Dirk Schmitz, Martin Shalita, Thorsten Süring, Danilo Tepša, Tamara Weimerich, Opernchor des Theaters Koblenz, Ballett des Theaters Koblenz, Staatsorchester Rheinische Philharmonie 6 Juni 25 Juni 26 Juni KAMMERSPIELE & ANDERNORTS 8 Bordellballade April Bis in die Wüste April Ein Dreigoscherlnstück von Moritz Eggert (Musik) und Franzobel (Text) Stück von Jean-Michel Räber Jugendclub des Theaters Koblenz Weniger Notfälle Schauspiel von Martin Crimp Auf Arbeit Ein Projekt der ENTHUSIASTEN Für alle Termine sind Änderungen vorbehalten! 16 Musikalische Leitung: Arno Waschk · Inszenierung: Robert Lehmeier · Bühne und Kostüme: Dirk Steffen Göpfert · Dramaturgie: Judith Pielsticker · mit: Adrian Becker, Ks. Claudia Felke, Marcel Hoffmann, Dorothee Lochner, Isabel Mascarenhas, Matthias Schaletzky 18 April 19 April 20 April 21 April 22 April 23 April 24 April Inszenierung und Kostüme: Anna Zimmer · Bühne: Dirk Steffen Göpfert · Licht und Video: Felix Grimm mit: Maik Brunner, Martin Esser, Uta Hünermann, Felix Krieger, Max Sokolowski, Mareike Weinand 20 Mai 22 Mai 25 Mai 29 Mai 1 Juni 3 Juni 10 Juni Inszenierung: Eva-Maria Baumeister · Bühne und Kostüme: Dirk Steffen Göpfert · Dramaturgie: Anne Riecke · mit: Raphaela Crossey, Jana Gwosdek, Jona Mues, Klaus Philipp 21 Mai 23 Mai 24 Mai 26 Mai 28 Mai 30 Mai Spielleitung: Anna Zimmer · mit: Waltraut Arnold, Susanne Beckenkamp, Marion Bijok, Maria Damm-Klein, Monika Junkert, Heidi Pichler-Wilhelm, Christel Schneider, Sabine Schnug-Breidenbach, Berthold Schwamm, Andrea Sommer, Olaf Wiese, Silvia Zisgen schmuck für‘s ich SchlossStraße 14 Koblenz I Porta Nigra Platz 7 Trier wwww.goldschmiede-hofacker.de DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN Ein Rittertrauerspiel von Heinrich von Kleist DON GIOVANNI Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart STALIN DANCES Ballettabend von Anthony Taylor PLATONOW Schauspiel von Anton Tschechow DIE NASE Oper von Dimitri Schostakowitsch ERNST IST DAS LEBEN (BUNBURY) Komödie von Oscar Wilde WEST SIDE STORY Musical von Leonard Bernstein KÖNIG OEDIPUS Tragödie von Sophokles WERTHER Lyrisches Drama von Jules Massenet HEIMGESUCHT Schauspiel von Sibylle Dudek · Uraufführung ALMA, MEINE SEELE Ballettabend von Anthony Taylor ALCESTE Oper von Christoph Willibald Gluck KASIMIR UND KAROLINE Volksstück von Ödön von Horváth Abonnements für die Spielzeit 2010/2011 ab Mitte April 2010 Theaterkasse (0261) 129 2840 und 2841 · [email protected] · www.theater-koblenz.de