BWL-Vorlesungsnotizen, Prof. Thielemann, FH Aachen, Campus Jülich Jannik Ehlert E-Mail-Kontakt 19. Juni 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung in die Wirtschaftslehre 1.1 Wirtschaften . . . . . . . . . . . . . 1.2 Wohlfahrt . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Das ökonomische Prinzip . . . . . . 1.4 BWL , VWL . . . . . . . . . . . . . 1.5 Grundlagen VWL; Wirtschaftspolitik 1.5.1 Wirtschaftsordnungen . . . . 1.5.2 Wirtschaftskreislauf . . . . . 1.5.3 Sozialprodukt . . . . . . . . 1.5.4 Markt . . . . . . . . . . . . . 1.5.5 Geldwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 5 5 5 5 6 7 7 8 2 Kennzahlen 2.1 Arten von Kennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 10 3 Grundlegende Kennzahlen 3.1 Produktivität . . . . . . . 3.1.1 Wirtschaftlichkeit 3.1.2 Erfolg . . . . . . . 3.2 Rendite . . . . . . . . . 3.3 Liquidität . . . . . . . . . 3.4 Effizienz und Effektivität . 3.5 EBIT . . . . . . . . . . . 10 10 10 11 11 11 11 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 BWL-Grundlagen 5 Rahmenentscheidungen 5.1 Recht und Wirtschaft . . 5.1.1 Privatrecht . . . . 5.1.2 Rechtsquellen: . . 5.1.3 Rechtsfähigkeit . 5.1.4 Geschäftsfähigkeit 5.1.5 Rechtsgeschäfte . 5.2 Handelsgewerbe . . . . 12 . . . . . . . 12 12 12 12 13 13 13 14 6 Rechts- und Unternehmensformen 6.1 Einzelunternehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Personengesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 14 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen 6.3 Kapitalgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4 „Zwitter“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Produktionsfaktoren im Betrieb 7.1 Übersicht . . . . . . . . . . . 7.1.1 Potenzialfaktoren . . 7.1.2 Verbrauchsfaktor . . 7.2 Betriebsmittel . . . . . . . . 15 16 . . . . 16 16 16 16 16 8 Unternehmensführung 8.1 Wesen und Aufgabenfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2 Führungsstil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 18 9 Organisation 9.1 Wesen und Aufbau der Organisation . . . . 9.2 Gestaltungsinstrumente . . . . . . . . . . . 9.2.1 Begriffe der Organisation . . . . . . 9.2.2 (Ein-)Liniensystem . . . . . . . . . . 9.2.3 Funktionssystem . . . . . . . . . . 9.2.4 Stabliniensystem, Querfunktion . . . 9.2.5 Sparten/Division/Geschäftsbereiche 9.2.6 Matrixorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 18 18 18 19 19 19 19 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Produktiostheorie 10.1 Substitutionale Produktionsfunktion . . 10.2 Limitatationale Produktionsfunktion . . 10.3 Ertragsgesetzliche Produktionsfunktion 10.4 Fertigungstypen . . . . . . . . . . . . . 10.5 Organisation der Fertigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 20 20 20 20 20 11 Marketing 11.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.2 Einsatzfelder des Marketings . . . . . . . . . 11.3 Der Markt als Ausgangspunkt des Marketings 11.4 Bestandteile einer Marketingkonzeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 21 21 21 22 12 Finanzierung 12.1 Grundsätzliche Finanzierungsquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.2 Langfristig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.3 Kreditbesicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 23 24 24 13 Kostenrechnung 25 . . . . . . . . . . Grundlage: Skript-Version SoSe 2013, „Vorlesungsunterlagen 2012“. Achtung: Die Rechte des Skripts liegen ausschließlich bei Prof. Dr. Frank Thielemann. Diese Vorlesungsnotizen dienen alleine der Verdeutlichung! Die mit „Klausuraufgabe“ bezeichneten Fragen/Aufgaben sind (mündliche) Beispiele aus der Vorlesung. Jannik Ehlert 3 BWL–Vorlesungsnotizen 1 Einführung in die Wirtschaftslehre – Vorlesung 1, 20. März 2013 – 1.1 Wirtschaften . . . ist das Umgehen mit knappen Mitteln (genauer: Skript Letzter Satz, erster Abschnitt) 1.2 Wohlfahrt =Anzeiger/Indikator, inwieweit Bedürfnisse befriedigt werden. mehr = besser? Messbarkeit? (Glück, Zufriedenheit, . . . ) Bedürfnis Wunsch nach Mangelbeseitigung Klausuraufgabe: „Nennen Sie mal ein paar Bedürfnismerkmale!“ Merkmale von Bedürfnissen • Yin-Yan-Prinzip: Bedürfnis setzt Unbehagen voraus. • Spezifität: konkret zugeschnittenes Bedürfnis • Intensität • Subjektivität: einer freut sich, andere nicht (Geruch vom Grillen/einer Friteuse) • Variabilität: Veränderlichkeit Beispiel: schwarzes Auto vom „Schwarz malen“ vor Klausuren, danach rotes Auto gewünscht Lösung: Preis höher, doch kein rotes Auto • Strukturierung (absteigende Dringlichkeit nach Maslow) Beispiele: Essen, Trinken; „Keule“ → Altersvorsorge; Freundschaft; Anerkennung finden; Entfaltung, Weisheit Klausuraufgabe: Nenne Beispiele zur Bedürfnisstrukturierung! Beispiel Automobilhersteller: v.u.n.o. Zuverlässiger Transport Airbag, ABS, ESP, . . . Design Image Individualität? Kritik daran?? Trennung unscharf Stellenwert uneinheitlich: unterschiedliche Ansprüche der Menschen – Vorlesung 2, 27. März 2013 – Hier fehlen noch Inhalte. Bedürfnis: individuell; Bedürfnis nach eigenem Haus Bedarf: Bereit sein, Geld auszugeben; Abschluss eines Bausparvertrages Nachfrage: am Markt artikulierter Bedarf; Konkrete Haussuche über Makler Der Markt beachtet eigentlich alle drei Kategorien Jannik Ehlert 4 BWL–Vorlesungsnotizen Bsp. Flachglasbau: Zukunftsanalyse, wie Kapazitäten auslegen, Bedarf hochwichtig Güter . . . befriedigen Bedürfnisse, sind frei oder knapp. Was ist frei – die Luft? Der Weltraum? Wirtschaftgüter • . . . können Bedürfnisse befriedigen. • . . . sind knapp. • . . . sind übertragbar. • . . . [haben einen Preis , freie Güter]. Wirtschaftsgüter sind Gegenstand des wirtschaftlichen Handelns von Menschen. Einteilung der Güter 1. Input- und Outputgüter → Unterscheidung: Wo steht es im Produktionsprozess? 2. Produktions- und Konsumgüter → indirekte/direkte Befriedigung menschlicher Bedürfnisse → Bagger , unmittelbarer Nutzen 3. Verbrauchs- und Gebrauchsgüter → wirtschaftlicher Untergang oder längerfristige Nutzung → Verbrauch: Strom „verbraucht sich“, Lebensmittel; Gebrauch: Maschine, 4. Real- und Nominalgüter → Nominalgut = Geld/Recht auf Geld 5. Materielle und immaterielle Güter Nutzen . . . Maß der Fähigkeit eines Gutes, ein bestimmtes Bedürfnis befriedigen zu können. s. Skript S. 4 Der Nutzen ist: • abhängig von Stärke des Bedürfnisses • nicht fixiert • abhängig von der bisherigen Güterausstattung Bsp.: Säge: Aufgabe Bedienungsanleitung schreiben: Nutzen präzise beschreiben (Sachverstand nicht vorhanden?!); Wann ist sie nur zu benutzen? Schutzvorrichtungen. Wo ist sie zu benutzen? „Ohne Leiter“ (Gerüst? Standfestigkeit!) „Nicht für gewerbliche Zwecke“ (billig, nicht dafür ausgelegt); >4cm Durchmesser nicht erlaubt, Sicherheitsabstand uvm. Vorsicht vor Haftung! Jannik Ehlert 5 BWL–Vorlesungsnotizen 1.3 Das ökonomische Prinzip Betrieb Einheit, die über den Eigenbedarf produziert. Merkmale: • Arbeitsteilung • Zielorientierung • Regelmäßigkeit • Organisation Klausuraufgabe: Erläutern Sie, was ein Betrieb ist. Lösung: obere Definition und zwei Merkmale. Maximumprinzip: Mit gegebenen Mitteln den größtmöglichen (maximalen) Erfolg erzielen. Beispiel: „Wie viel Geld wollen Sie denn ausgeben?“ – Ergebnis: Bestmögliche Beschallungsanlage. Minimumprinzip: Eine erwünschte Wirkung mit geringstmöglichen (minimalem) Mitteleinsatz erreichen. Beispiel: Studieren, eine Vorbereitung, eine Klausur schreiben, bestehen = geringster Zeiteinsatz. (Extremumprinzip: „Mit nix viel machen“ → nicht lösbar) 1.4 BWL , VWL VWL geht von Gesamtheit des Staates aus; BWL mehr auf individuelle Betriebe und Menschen 1.5 Grundlagen VWL; Wirtschaftspolitik 1.5.1 Wirtschaftsordnungen . . . regeln Verhältnis Staat – Wirtschaft theoretische, klar getrennte Modelle: 1. Liberalismus (Freie Marktwirtschaft): Zeitversetzt, 19. Jh.: „Staat soll sich weitestgehend raushalten“, „Laissez-faire“, „Der Markt wird’s schon richten“, Voraussetzung: mündiger Bürger lernt. • Keine Produktion des Staates (außer Militär) • Privateigentum (Louis XIV: Der Staat bin ich. . . ) • Uneingeschränkte Gewerbefreiheit (außer Zünfte) • volle Vertragsfreiheit 6 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen • Markt-Preis-Mechanismus = Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage als Koordinationsmöglichkeiten Folge: Pauperismus (=Mythos Landflucht führt zu Massenarmut durch Überangebot von Arbeitskräften) 2. Planwirtschaft • Grundbesitz und Produktionsmittel • Produktion, Löhne, Preise staatlich fixiert (=bestimmt=faire Bezahlung?) Folge: keine Arbeitslosigkeit mehr? • Staat = (Haupt-/Kern-)Arbeitgeber (Ist er gerecht → dort auch Menschen, reagieren nicht rational) • Zentrale Wirtschaftspläne als Koordinationsmechanismen („künstlich“, Reaktionszeit länger) Folge: auch hier nicht gerechtere Verteilung, auch wenn es dem Staat gehörte (nur kein Nutzungsrecht). 3. Soziale Marktwirtschaft: • Prinzip des sozialen Ausgleichs – Sozialpolitisch motivierte Verteilung der Einkommens-Zuwächse – Sozialorientierte Beeinflussung der Marktprozesse (indirekte Beeinflussung Privater) allg. Solarförderung = zu starke Beeinflussung der Marktprozesse? • Kaum Produktion des Staates (Bildung, Infrastruktur, soziale Versicherungssysteme) Vorsicht vor „Staatswirtschaft“, wenn zu viele Aufgaben • Privateigentum („Eigentum verpflichtet“) • Weitgehende Vertragsfreiheit (nicht mehr ganz mündiger Bürger: Regelung gegen „Wucher“) • Markt-Preis-Mechanismus (Def. s.o.) Beispiel: Schiffe Ziel: England Liberalismus: Kommen sie an, gibt’s Geld. Vorteil: Keine Leichtfertigkeit durch Vorsorge. Nachteil: Keine Auffangmöglichkeiten bei Unfall. Planwirtschaft: Tanker genommen: bei Fehler im Plan spürbare Folgen. Soziale Marktwirtschaft: Rettungsring. Nachteil bei zu vielen Rettungsringen. Sind die Schiffe auch hier zu groß, wachsen auch hier die Gefahren („Kartelle“; Macht ergibt sich aus Spielregeln: Wachstum natürlich) 1.5.2 Wirtschaftskreislauf = Summe der (volkswirtschaftlichen) Transaktionen, bei denen • Güter bzw. Forderungen von Wirtschaftsobjekten • gegen Gegenleistung von einem Wirtschaftssubjekt auf ein anderes übergehen. entwickelt vom Leibarzt König Ludwig XV., 17. Jh.) Klausuraufgabe: Einfachen oder erweiterten Wirtschaftskreislauf kennen/benennen. (s. Skript, S. 7) 7 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen 1.5.3 Sozialprodukt =umfasst alle neu geschaffenen Güter innerhalb eines Jahres (einer Volkswirtschaft). Klausuraufgabe: ein Sozialprodukt beschreiben können. + Produktrechnung (Einfachste, da gängigste: BIP) Schema: s. Skript S. 8. Abschreibungen erfassen tatsächliche oder angenommene Wertminderungen, die bei Vermögensgegenständen entstehen. Bruttoinlandsprodukt = Produktionswert (Unternehmen, Staat, private Haushalte) – Vorleistungen Nettoinlandsprodukt = Bruttoinlandsprodukt (zu Marktpreisen) – Abschreibungen Nettosozialprodukt = Nettoinlandsprodukt – Einkommen an das Ausland + Einkommen aus dem Ausland Bruttosozialprodukt = Nettosozialprodukt + Abschreibungen Konjunktur = zeitlich zyklischer Verlauf eines der Sozialprodukts. Aufschwung – Boom – Rezession – Depression Konjunkturpolitik: Glättungen durch „Konjunkturprogramme“ 1.5.4 Markt hier treffen Angebot und Nachfrage aufeinander Nachfrage: Summe aller Kaufwünsche (der am Markt artikulierte Bedarf) Angebot: Summe aller Verkaufswünsche Einteilung nach Märkten • Ort • Zeit • Institutionalisierung (ungeregelt/geregelt) (geregelt • Güterarten (Ölbörse) • Akteuren (Studenten, Senioren, . . . ) Marktformen 1 Anbieter wenige Anbieter viele Anbieter 1 Nachfrager Monopson wenige Nachfrager viele Nachfrager Nachfrage-Oligopol Monopol Oligopol Polypol 8 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen Marktformenschema Klausuraufgabe: Was ist ein Monopol? oder Nennen Sie mir ein Marktformschema. Monopol: Was kann ich maximal rausholen? , Normaler Markt: Preis geht runter. Preis Abb. Skript S. 9 generelles Tauschverhältnis Preis= Hergegebenes Gut eine Einheit des erworbenen Guts tatsächlicher (effektiver) Preis , Listenpreis (Beispiel: Autoverkauf) Klausuraufgabe: Wann kommt ein Tausch zustande? Wenn Nachfrager und Anbieter über den Preis einig sind. Tausch, wenn gilt: PUGAngebot ≤ PreisobergrenzeNachfrage Angebots- und Nachfragekurve Verdeutlichung durch Bierverkauf ⇒ Einheitlichkeit des Preises Warum kostet Zahnpasta 0,50 e und nicht 500 e? ⇒ Ausweichen auf andere Produkte Tipp zum Ablesen der Angebotskurve: vom Preis ausgehen – Ist der Preis hoch, kann die Menge hoch sein ⇒ mehr Anbieter Tipp zum Ablesen der Nachfragekurve: Preis hoch? „Nö, doch kein Interesse. . . “ bzw. nur noch ein Teil bekommt die teureren Produkte Marktpreis = Deckung von Angebots- und Nachfragekurve/-preis Preiselastizität Wie ist der genaue Verlauf? • Verfügbarkeit von Ersatzgütern (keine Bahnverbindung? Radfahren zu weit) • Dringlichkeit des Bedürfnisses (Familien können Ferien nicht ausweichen) • Verschiebbarkeit des Kaufs (s.o.) • Preis des Gutes selbst (Bsp. privater Schwimmbadbau in den 70ern) Vollkommener Markt • homogene Güter (=identisch ⇒ gleichbleibende Qualität, z.B. Öl nach DIN) heterogen erwünscht: Bohrmaschine in unterschiedlichen Leistungen/Farben/. . . , um individuelles Produkt herzustellen • Maximumprinzip, bzw. ökonomisches Prinzip (Kauf, wo es am günstigsten ist) • unendliche Reaktionsgeschwindigkeit (Steigt der Preis? Kauf ich weniger) • Präferenzfreiheit (woanders günstiger? dann dahin!) • Markttransparenz (außer illegale Geldverschiebungen – „Insiderwissen“, z.B. vorher in Zypern) Nur so kommen Preise richtig zustande. Idealbeispiel: Wertpapierbörse 1.5.5 Geldwesen nicht spezifizierter Anspruch auf das Sozialprodukt Herleitung: Tauschgeschäfte 9 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen • schwieriger zu schätzen („Wie viel ist ein halbes Schwein Wert in Kleidung?“) und • schwieriger zu tauschen („Ich brauche keine Schweine. . . “) ⇒ schließlich Einführung des Geldwesens Funktionen des Geldes Klausuraufgabe: Nenne Sie • Tauschmittel (ja, ich nehme an) • Gesetzliches Zahlungsmittel (Tilgung von Schulden/Bezahlvorgänge erlaubt bis 50 Münzen) • Wertmesser (Recheneinheit, 10+10=20) • Wertaufbewahrungsmittel • Kreditmittel Probleme der Naturaltausch-Wirtschaft Klausuraufgabe: Nennen Sie • doppelte Koinzidenz der Wünsche (=der frierende Bäcker sucht den hungernden Schneider) • Suche nach geeigneten Tauschpartnern • Preisbestimmung (wie viel ist ein halbes Schwein wert?) • mangelnde Teilbarkeit (halber Hinkelstein?) Inflation Klausuraufgabe: Nennen Sie Probleme der Inflation (, Definition!) • Definition: Prozess anhaltender Preisniveausteigerungen, die über eine gewisse Marge hinausgehen. Dabei ändern sich die Preise von allen Gütern. • dynamischer Vorgang • Kaufkraftverlust muss über eine Marge hinausgehen (Jahresrhythmus typisch) • Formen: – offene Inflation – zurückgestaute Inflation (künstlich festgesetzt, nicht erkennbar; bei Planwirtschaft , Warteschlange) Verkehrsgleichung von Fisher (Quantitätsgleichung) G ×U | {z } = Für den Kauf benötigte Geldzahlungen P×H |{z} Wert der Güter G=Geldmenge [ein Zehneuro-Schein] (konkret: Bargeld) U=Umlaufgeschwindigkeit (des Geldes) [zweimal benutzt] P=Preisniveau H=Handelsvolumen (konkret: Waren) Lesen: Steigt G, dann auch P; Wird mehr produziert, kann die Geldmenge erhöht werden. 10 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen 2 Kennzahlen Abb. 2, S. 12 Spannungsdreieck: Ein Ziel Oberziel: meistens Gewinnziel Nebenziel: beiden anderen 2.1 Arten von Kennzahlen Alleinige Angabe nicht sinnvoll: • Verhältniszahl: Vorsicht bei Beziehungszahlen und nicht sinnvollen Schlussfolgerungen/ Orangenbeispiel • Absolutzahl 3 Grundlegende Kennzahlen S. 13f. 3.1 Produktivität = (mengenmäßiger) Output (mengenmäßiger) Input = (mengenmäßiges) Leistungsergebnis (mengenmäßiger) Leistungseinsatz • Ein Maß für Wirtschaftlichkeit • Grenzen: Teilproduktivitäten nur vergleichbar (Arbeitsbedingungen müssen ähnlich sein), scheitert bei verschiedenen Produkten (Spargel-Birnen-Vergleich) 3.1.1 Wirtschaftlichkeit = bewerteter Output bewerteter Input = Erlös [bzw. Leistung] Kosten = Ertrag Aufwand • Ist die Produktion von Birnen oder Spargel wirtschaftlicher? Ergebnis: Wertneutrale Größe 11 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen 3.1.2 Erfolg = Erlös – Kosten (neutrale Größe! positiv → Gewinn) Auswahlprinzipien Gewinnmaximierung nicht die zentrale alleinige Zielsetzung , Gewinnverwendung aber: bestimmter Mindestgewinn als Existenzvoraussetzung zum Ausgleich von Risiken (Verlusten) Gewinne decken Risiken, am besten für die Zukunft. So müssen Nahverkehrsunternehmen einen mindesten Gewinn erwirtschaften. zur Sicherung von: • Eigenkapitalverzinsung • Technischem Fortschritt Nur wenn ich Gewinn habe, kann ich investieren. 3.2 Rendite s. Skript S. 15: Erfolg/Gewinn zu Kapital machen 1. Eigenkapitalrendite: Betrachten als Einzelperson 2. Fremdkapital: Unternehmenszins – Wie viel muss ich hergeben? 3. Gesamtkapitalrendite: Kombination aus 1 und 2: Unternehmen als Institution. 4. „Umsatzrentabilität“: Wie viel Gewinn machst du pro umgesetzten Euro? – Was bringt uns . . . ? ⇒ Anwendung: Wie viel kann in Preisverhandlungen nachgegeben werden? 3.3 Liquidität Jederzeit die eigenen . . . bezahlen zu können. Geld/Kasse = Zahlungsmittel, Schulden über Dritten (Rechnungen/auslaufende Kredite/unterjährig) = kurzfrist. Verbindlichkeiten 1. Grades: Zahlungsmittel kurzfristige Verbindlichkeiten 2. Grades: Warum muss 1. Grades nicht 100% sein? Da noch Geld wieder ’reinkommt. ⇒ >100% 3. Grades: kurzfristig zu Geld zu machen. Klausuraufgabe: Eine (am besten erste) Liquiditätskennzahl kennen. 3.4 Effizienz und Effektivität • Effizienz: Werden die „richtigen“ Dinge ausgeführt? (Ziele: schnell, Wunschnote, . . . ) • Effektivität: Werden die Dinge „richtig“ ausgeführt? (Mit Zielen/Bewertungsmaßstäbe) Hocheffizient, aber nicht effektiv: Zentis-LKW-Beispiel Beispiel: „Studierst du denn gut?“ – „Ja“ (bequem) Nebelwolkenstrategie: Ziele verändernd (Bahn: Sparmaßnahmen „flächendeckendes Schienennetz“) Jannik Ehlert 12 BWL–Vorlesungsnotizen 3.5 EBIT Ergebnis vor Zinsen und Steuern (eigentlich Gewinn) ⇒ Bruttogewinn Begründung: Vergleich der Wirtschaftskraft unterschiedlicher Kontinente. (Abwandlungen EBIT. . . : ungefähr Bruttogewinn) 4 BWL-Grundlagen Skript S. 17 Zu den elementaren Produktionsfaktoren gehört der sachliche Input des Unternehmens: • Betriebsmittel: nicht Bestandteil des Outputs • Werkstoffe: ganz oder teilweise in den Output eingehend • objektbezogene Arbeitsleistung: ausführender Arbeitseinsatz Skript S. 18 „Black Box“: Wo ist die Gefahr (beim Grillen)? Wehe, wenn der Grill nicht beherrscht wird. . . Skript S. 19 Wie kann ich weiter optimieren? Technik – Organisation – Personal 5 Rahmenentscheidungen 5.1 Recht und Wirtschaft 5.1.1 Privatrecht = Regelung zwischen Gleichberechtigten Öffentliches Recht = Reg. zw. Staat und untergeordnetem Bürger: „Du sollst Steuern zahlen“ 5.1.2 Rechtsquellen: 1. Gesetze: Legislative, bürgerbindend Bsp.: Bundestag,-rat Nachteil: kann sehr lange dauern, Verfahren sehr aufwendig Interessensgruppen, 2. Verordnungen: Exekutive, bürgerbindend Bsp.: Regierung mit Minister, StVO Normalerweise „ordungswidriges“ Verhalten 3. Verwaltungsschriften: von Oberbehörde erlassen, behördenbindend, aber. . . Steuerregelungen, Anweisungen an Hochschulen, . . . 4. Autonome Satzungen: von Körperschaften (Hochschule, mitgliedschaftlich)/Anstalten (ARD, JVA, zielorientiert)/. . . im Rahmen ihrer Aufgaben erlassen Bsp.: Gemeindesatzung Jannik Ehlert 13 BWL–Vorlesungsnotizen 5. Gewohnheitsrecht lat. „consuetudo“: Wegerecht (ist das Grundstück erreichbar? frei von Dritten?), Handelsbrauch (Ölbestellung) 5.1.3 Rechtsfähigkeit = Fähigkeit Rechte und Pflichten übernehmen zu können. 5.1.4 Geschäftsfähigkeit unfähig: <7 J.; dauerhaft geistesgestörte beschränkt: <18 J., aber: „Taschengeld-Paragraph“ voll: juristische Personen, natürliche Personen ≤ 18 J. 5.1.5 Rechtsgeschäfte Willenserklärung notwendig Elemente einer Willenserklärung: 1. Geschäftswille: Das, was man selber möchte: Genauestens in den Vertrag übernehmen. (Vorher informieren!!) 2. Abgabe durch den Erklärenden: Nachweisen, dass Willenserklärung da angekommen ist, wo sie es soll. Formen der Willenserklärung: 1. mündlich (einschl. telefonisch) 2. schriftlich (einschl. fernschriftlich) klassisch: Einschreiben/Rückschein 3. durch schlüssiges Verhalten (konkludentes Verhalten) Formvorschriften: • Gesetzliche Schriftform Arbeitsverträge • Öffentliche Beglaubigungen Vereinsgründung beim Notar, Nachweis der Person • Notarielle Beurkundung höchste Vorschrift beim Notar: Grundstücksverkauf, Schenkung). einseitig = empfangsbedürftig: Mietvertrag (außer Testament), durch Empfang bestätigt zweiseitig: = Kaufvertrag, übereinstimmende Willen Jannik Ehlert 14 BWL–Vorlesungsnotizen 5.2 Handelsgewerbe Firma = Name eines Kaufmanns, unter dem er handelt, unterschreibt und klagt Kaufmann = wer ein Handelsgewerbe betreibt, also erwerbsmäßig ein Geschäft tätigt, Ware einkauft und weiter zum Verkauf anbietet. Merkmale eines Gewerbebetriebs (mit Erläuterungen) 1. Gewinnerzielungsabsicht (Hobbybereich auszuschließen: Briefmarkensammlung bringt evtl. trotzdem höheren Erlös) 2. rechtlich selbstständige Tätigkeit (nicht als Angestellter: Verkauf für jn. anderen; selbstständiger Kurierdienst; scheinselbstständig ab bestimmter Summe Verdienst: Sozialabgaben zahlen) 3. kein freier Beruf (Freiberufler, Gewerbetreibende nicht bspw. Künstler [Idealismus], Arzt [Hippokrat], Rechtsanwalt [auch „Mördervertretung“], steht im Ständebeschreibung, brauchen keine Gewerbesteuer bezahlen) 4. auf Dauer angelegt (Absicht hierzu reicht; Briefmarkentausch fünfmal im Jahr „noch“ nicht) 5. nach außen erkennbar 6. privatrechtlich wirksame Geschäfte liegen dem Gewerbe zugrunde (kein Hehler oder Schmuggler) Klausuraufgabe: Nennen Sie drei Merkmale. Wann wird ein Gewerbe zum Handelsgewerbe? Unter der Erfordernis, den Geschäftsbetrieb in kaufmännischer Weise zu betreiben. (Art und Umfang; Kriterien sind Art des Gewerbes, Größe, Umsatz, Beschäftigungsanzahl, . . . ) Erweiterungen: „Schein“/Kaufmännisches Wissen nötig bei „Fahrender Pommesbude“ nur Gewerbe, da einfacher/kleiner; Handelsgewerbe größer (GmbH, AG automatisch); Kreditgewerbe automatisch Handelsgewerbe Was ist ein Kaufmann? Jemand, der ein Handelsgewerbe betreibt. 6 Rechts- und Unternehmensformen s. S. 24 Bild 6 Innengesellschaften, Stiftung, Partnergesellschaft: nicht klausurrelevant 6.1 Einzelunternehmung Text Skript S. 24 e.K.=eingetragene Einzelkauffrau/-mann + eingetragen besser als nicht + Arbeit in eigene Tasche – Vollhaftung: unbeschränkt, mit eigenem Vermögen Warum diese Rechtsform? + Bilanz muss nicht veröffentlicht werden + einfach – Krankheit: kein anderer befugt Jannik Ehlert 15 BWL–Vorlesungsnotizen 6.2 Personengesellschaft Text S. 25 BGB-Gesellschaft kein Handelsgewerbe, interessant für Nicht-Kaufmann Nachteil: Vollhaftung (unbeschränkte Haftung), Versicherung deckt Risiko ab Vorteil: leicht zu gründen Vorteil für „Wirt“ – gemeinschaftliche Haftung für „nette Leute“-Kegelclub bei Auflösung keine Firma oHG = Offene Handelsgesellschaft Firma, vorgesehen nur zum Betrieb eines Handelsgewerbes + (Privat-)Mitglieder haften/verantwortlich, hohe Kreditwürdigkeit – volle Haftung – Gesellschafter nicht vollständig (Kapital/Wissen fehlt) Kommanditgesellschaft S. 25 unten Besonderheit: Kommanditist haftet nur mit in die Firma eingebrachten Kapital (tut aber nix). (Komplementär führt, haftet voll) 6.3 Kapitalgesellschaft AG Schema s. S. 26u. Aktie ohne Notar weiterzugeben Gewinnverteilung nach Aktienanteil Hauptversammlung: „Macht der Banken“ aus Stimmenvertretung ausgelegt auf viele Aktionäre, deswegen kontrolliert Aufsichtsrat den Vorstand Aufsichtsrat ≈ Kontrolle Vorstand soll die Geschäfte koordinieren GmbH S. 27 Ausgabe an Gesellschafter, Gewinnverteilung zu 100% Besonderheit (zur AG): Gesellschafteranteile abgeben? Notariell Stammkapital: 25’000 Euro. UG – neu – = haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft (S. 27) Klausuraufgabe: Wie ist die Haftung geregelt? Stammkapital 25’000 Euro, Sonderfall: bei UG 1 Euro. KGaA nicht klausurrelevant Genossenschaft Gründung: mind. 3 Mitglieder mit gemeinsamen wirtschaftlichen Zweck Vorteile: „Alle für einen, einer für alle“ (früher: Vorteile z.B. bei Genossenschaftsbanken) Abstimmung pro Kopf, nicht Anteile Jannik Ehlert 16 BWL–Vorlesungsnotizen 6.4 „Zwitter“ GmbH & Co. KG(aA): Kombination – Komplementär (haftungsbeschränk) ist direkt beteiligt; Kommanditist(en): Aktionäre Vorteil ggü. AG: Macht geringer, trotzdem börsenfähig Klausuraufgabe: Was ist was? (Rechts- und Unternehmenformen) Im Skript: weitere Formen nicht klausurrelevant Wichtig „fürs Leben“ lt. Herrn Thielemann: Kooperation: „freiwillig“ nicht im engeren Sinne; materiell ist die freiwillige, geimeinsame Erfüllung von Teilaufgaben. . . Attraktivität in der Krise nicht gegeben; deswegen „vorher“ drum kümmern. Bei Kooperationsverträgen Regelungen fürs Auseinandergehen treffen. „Ham ands eggs“: Beide Partner müssen etwas von der Kooperation etwas haben. „Synergie = 1+1=3“ nicht klausurrelevant: Kartell = vertragliche Vereinbarung den Wettbewerb zu beschränken, Ausnahme Typenkartell (nicht allgemeinverbindliche Vereinbarung , Norm = allgemeinverbindlich); Spezialfall „Syndikat“ (vgl. Glühlampensyndikat) 7 Produktionsfaktoren im Betrieb 7.1 Übersicht 7.1.1 Potenzialfaktoren = unterliegen der Mehrfachnutzung Beispiel: Maschine 7.1.2 Verbrauchsfaktor/Repetierfaktor = wirtschaftlich nur einmal nutzbar (innerhalb eines Produktionsprozesses) Beispiel: Kunststoffgranulat nur einmal erhitzt und geformt; Blech für Karosserie 7.2 Betriebsmittel nicht klausurrelevant 8 Unternehmensführung Personalführung = Willensbildung und Willensdurchsetzung 8.1 Wesen und Aufgabenfelder Zwei Betrachtungsebenen: Funktionelle Betrachtung: Was muss eine Führungskraft tun? Was ist wichtig für sie? Institutionelle Betrachtung: Was muss sie verdienen? 17 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen Top-Management etc. Abb. S. 30f.; Dimensionen von Kompetenz; Managementdimensionen prozessual: Willensbildung → Willensdurchsetzung Planung, Entscheidung, Verhaltensbeeinflussungs/Durchsetzung, Kontrolle Beispielantwort: Unter Führung versteht man einen Prozess von der Willensbildung zur Willensdurchsetzung. personell: zwischenmenschliche Beziehung (Personal ⇔ Vorgesetzte) strukturbezogen: Regelungsform fallweise oder generell Funktionale Unternehmensführung menspolitik. ist das Entscheiden, sowie das Gestalten von Unterneh- Ziele sind Orientierungsgrößen bei Entscheidungen, dienen zur Koordination der Aktivitäten und motivieren, wenn sie realistisch formuliert sind*. * eigene , realistische Ziele!! Vereinbarkeiten von Zielen (Zielbeziehung) • komplementär (konform, ergänzend, zusammenpassend) • konkurrierend (Extremfall: antinomisch, Geld zurück halten oder ausschütten) • indifferent (voneinander unabhängig, haben nichts miteinander zu tun) Klausuraufgabe: VOLLGAS GmbH aus der Übung Ziele als Elemente von Entscheidungen S. 33: Wann kommen Entscheidungen zustande? 1. Umweltzustände (Entscheidungsparameter) definieren/beschränken den Handlungsspielraum 2. Ziele treffen Aussagen über erwünschte Zustände; Ziel = angestrebter zukünftiger Zustand 3. Alternativen unabhängige Vorgehensweisen zur Zielerreichung (Pistole auf der Brust; Scheinalternativen) Klausuraufgabe: Welche Elemente von Entscheidungen brauchen Sie? Lösung: s.o., evtl. mit geringer Ausführung/Detail Praxis: „Fassen wir doch jetzt mal zusammen“ Beispiel: Forschungsinstitut beauftragt, die ökologische Vorteilhaftigkeit „neutral“ zu beurteilen: „klinische Studie“. Gegeben: weniger Alternativen. Platter Versuch 1. Dauerregen Papier-/Plastiktütenvergleich; 2. Transportvergleich. „Fürs Leben“/bei politischen Diskussioen: Grundsätzliches/Umweltzustände angreifen sehr hilfreich. Charakteristika der Personalführung nicht klausurrelevant wichtig dabei: Jannik Ehlert 18 BWL–Vorlesungsnotizen Funktionsbereiche • Lokomotionsfunktion = Erfüllung der Ziele gemäß Vorgaben; mit gutem Beispiel voran, Ziele zu leben, Glaubwürdigkeit • Kohäsionsfunktion = Zusammenhalt/Loyalität (zw. den Geführten bewirken); Praxis: keine Hilfestellung/Rückmeldung nach Bewerbungsgespräch „Woran lag’s denn?“; Führungskraft hat „Offenes Ohr“ 8.2 Führungsstil • Art, in der ein/e Vorgesetzte/r ihr/ihm unterstellte MitarbeiterInnen führt. • individuell S. 34 Abb. 9 a) Autoritäre Stile (Patriarch kümmert sich, Bürokrat Kraft Amtes, Charismatiker) b) Kooperative Stile 9 Organisation 9.1 Wesen und Aufbau der Organisation nicht klausurrelevant 9.2 Gestaltungsinstrumente nicht klausurrelevant Substitutionsprinzip der Organisation = Ersatz spezieller durch allgemeine Regelungen Einzelfall: flexibler, mehr Arbeit Allgemein: starr, weniger Arbeit ⇒ Kompromiss Bis zu den Grenzen kann in Teilaufgaben aufgeteilt werden. 9.2.1 Begriffe der Organisation Stelle (kleinste) arbeitsteilige Einheit als Grundelement der Aufbauorganisation, kleiner kann eine Arbeit nicht aufgeteilt werden Mehrfachbesetzung möglich (Schichten, . . . ) Instanz Stelle mit Leitungsaufgabe/ Weisungsbefugnis ggü. anderen (AbteilungsleiterIn) Abteilung Instanz plus ihr untergeordneten Stellen (Leitungssystem hierarchisches Gefüge, bei dem Stellen unter Weisungsaspekten verbunden sind.) Stab Einheit ohne Weisungsbefugnis, die eine Instanz (unter)stützt (und entlastet) Beispiel: „Controlling“, Rechnungswesen im Großunternehmen Leitungsspanne Zahl der einer Instanz untergeordneten Stellen Beispiel: wenige Menschen diskutieren im Top-Management – schnellere Entscheidungen möglich. Jannik Ehlert 19 BWL–Vorlesungsnotizen Formelle Organisation ⇔ Informelle O. 9.2.2 (Ein-)Liniensystem = Dienstwegkonzept (Jeder hat nur eineN Vorgesetzten.) + klare Kompetenzverteilung + einfache Kontrolle – kaum vereinbar mit Spezialisierung – Schwerfälligkeit in „Sondersituationen“ 9.2.3 Funktionssystem = Konzept direkter Wege, Mehrfachunterstellung + tendenziell fachkundigere Entscheidung + kurze Kommunikationswege + (psychologischer Vorteil funktionaler Autorität) – Kompetenzüberschreitung denkbar – (schwierigere Koordination) 9.2.4 Stabliniensystem, Querfunktion nicht klausurrelevant 9.2.5 Sparten/Division/Geschäftsbereiche (= teilt wesentliche Bereiche mit gleichen Unterbereichen auf (Abb. 14)) = Vorgehen nach dem Objektprinzip = Spezialisierung nach Produkten/-gruppen/Absatzgebieten + exaktere Erfolgsbeurteilung + „Marktnähe“ – Spartenegoismus (, Denken für Gesamtunternehmen) – höherer Koordinierungsbedarf zwischen Sparten 9.2.6 Matrixorganisation = zwei Leitungssysteme miteinander kombiniert + kürzere Komminukationswege + sachgerechte Teamentscheidung (Problemlösungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte) – Kompetenzkonflikte – „faule“/unbefriedigende Kompromisse Jannik Ehlert 20 BWL–Vorlesungsnotizen 10 Produktionstheorie 10.1 Substitutionale Produktionsfunktion Abb. 16: r1 durch r2 ersetzbar 10.2 Limitationale Produktionsfunktion Abb. 17: „Eine bestimmte Menge r1 bekommen Sie immer nur aus einer bestimmtem Menge r2“ 10.3 Ertragsgesetzliche Produktionsfunktion Abb. 18 Prämissen des Ertragsgesetz • nur ein variabler Produktionsfaktor • variabler Produktionsfaktor ist homogen, beliebig teilbar. • Produktionstechnik konstant Klausuraufgabe: Nennen Sie eine Prämisse. 10.4 Fertigungstypen klausurrelevant: kursive Schrift Einzelfertigung Von einem Produkt wird (oft nur) eine Einheit hergestellt, eher auftragsbezogene Fertigung (außer anonym). Serienfertigung Es wird eine begrenzte Stückzahl gleichartiger Güter hergestellt. Produktionsweise ähnlich, aber unterschiedlich ausgestattete Produkte. Beispiel: Automobilfertigung. Massenfertigung Über längere Zeit werden identische Einheiten in sehr großer Zahl hergestellt. Beispiel: Stromproduktion Abgrenzung: Großserienfertigung Sortenfertigung einheitliches Ausgangsmaterial, Produkte, die nur eine Variation des gleiches Grundstoffes darstellen, werden in Sorten hergestellt. Unterschied zur Serie: Jedes Produkt einer Serie kann etwas unterschiedlich sein. Einzelnes Produkt einer Sorte soll identisch sein. 10.5 Organisation der Fertigung Differenzierung nach räumlichen Zusammenfassung 21 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen 11 Marketing 11.1 Grundlagen nicht klausurrelevant, aber wichtig um ein „Gefühl“ zu bekommen. Marketing bedeutet geziete Ausrichtung auf Kunden und Märkte. Drei Anforderungen an einen Wettbewerbsvorteil (seit 80er Jahren) • Kundenwahrnehmung • Bedeutsamkeit • Dauerhaftigkeit des Wettbewerbsvorteils Heutzutage: Hyperwettbewerb - Dauerhaftigkeit nicht unbedingt gewährleistet, da vielschichtiger, schneller, aggressiver. . . 11.2 Einsatzfelder des Marketings klausurrelevant: Juli noch nicht Konsumgüter-Marketing originärer Bedarf Bsp.: Stuhl viele Bedarfsträger hoher Anteil an Individualentscheidungen auch irrationale bzw. spontane Käufe Angebot eher standardisiert Investitionsgüter-Marketing abgeleiteten Bedarf Bsp.: Bagger weniger Bedarfsträger oft kollektive Kaufentscheidungen eher rationalere Kaufprozesse Angebot oft individuell Dienstleistungs-Marke immaterieller Bedarf: individue Bsp.: Versicherungspo Kunde als „Produktionsbet Qualitätsspanne/Bewertung Käufe oft emotionale 11.3 Der Markt als Ausgangspunkt des Marketings wichtig Teil I: Marktpotenzial überhaupt mögliche Aufnahmefähigkeit Marktvolumen tatsächliche Absatzmenge (Menge) Absatzvolumen tats. Absatzmenge eigener Betrieb Marktanteil eigener Umsatz zum Gesamtumsatz relativer Marktanteil eigener Marktanteil/Marktanteil „größter“ Konkurrent wichtig Teil II: Skript S. 43 relevanter Markt Markt, auf dem ein Unternehmen seine Aktivitäten plant und durchführt. – geografisch: lokal, regional. . . – Bedarf, Güterorientierung, . . . Marktsegementierung ist die Aufteilung des Gesamtmarktes in genau definierte Teilmärkte. Vorteil: besserer Leistungszuschnitt. (für Seniorenzentrum) Segmentierungskriterien: – Demografie – Phychographisch – Verhalten – Geographisch Jannik Ehlert 22 BWL–Vorlesungsnotizen Für Datenschutz müssen wir selber mal Dinge ausprobieren und den Computer bei Dateneingaben austricksen. Klausuraufgabe: Was ist Marktsegmentierung? Und: Voraussetzungen sind zu erfüllen, wie etwa. . . Probleme sind. . . etc. Dilemma der Marktsegmentierung Mit zunehmender Ausdifferenzierung der Zielgruppen werden die Segmente zwar intern homogener, die Trennschärfe zwischen den Segmenten sinkt aber. Beispiel: Gruppe aller 18-Jährigen. Marktsegmentierung: Aufteilung in homogene Gruppen Voraussetzung um überhaupt segmentieren zu können: • Messbarkeit der Segementeigenschaften. • Kausalzusammenhäng Produkt ⇔ Segment Beispiel: Salz-Segmentierung nach Alter/Einkommen nicht besonders sinnvoll • Berücksichtigung aller Entscheidungsträger eines Kaufs Beispiel: Kind Entscheidungsträger, Eltern haben die Kundenkarte • Segmentgröße wirtschaftlich tragfähig Beispiel: Bezahlt das Segment das Produkt noch? • Konstanz der Segmente Beispiel: Kreuzfahrt für Studierende? Etwas preiswerter, ohne Kaffee/Kuchen, Tagesausflüge billiger, Werbung ohne „Arzt an Board“; weniger Begleitpersonen, u.v.m. zur Differenzierung 11.4 Bestandteile einer Marketingkonzeption 1. Ziele – Wohin geht die Reise? 2. Strategien – Wie kommt das Unternehmen dahin? 3. Marketing-Mix – Was für Instrumente sind zu kombinieren? u.a. Werbung Porter Abb. S. 44: Wettbewerber, Kunden, Lieferanten, Ersatzprodukte (Rechner statt Schreibmaschine), Markteintrittsbarrieren (Zölle, Normen, Servicenetz). Strategietypen Skript S. 45 Ansoff Marktdurchdringung/-penetration Bsp.: Zweitauto, gleiches Produkt im gleichen Markt; „Ruf doch mal an“ Neues Produkt: Produktentwicklung Bsp.: SW-Fernseher, Farbfernseher, mit Fernbedienung, Flachbildschirm, HD-Qualität, . . . Neuer Markt: Marktentwicklung Bsp.: McDonald’s: geografisch; Schmuckhersteller: Brillenetui statt -schatulle Neuer Markt + Produkt: Diversifikation. Nachteil: Risiko, da zwei unbekannte Parameter; Bsp.: vertikale/horizontale/laterale Diversifikation: Kunststoffgranulat-Beispiel; P&G-Hygieneartikel-Hersteller; Thyssenkrupp baut auch Schienen ein. Jannik Ehlert 23 BWL–Vorlesungsnotizen Porter Umfassende Kostenführerschaft; Differenzierung; Konzentration. Klausuraufgabe: Nennen Sie die Wettbewerbsstrategien nach Porter. Boston CG Abb. S. 46 Durchlauf: Fragezeichen: Produkt: Fördern oder nicht? verfeinern, verbessern → Star wird differenziert, stark verbessern, investieren ↓ Cash-cow: Produkt läuft, keine zusätzlichen Umsätze. „Facelift“ – Auto nicht verändert ← poor dog Credo: „Relaunch“ – immer ein Produkt in der „Pipeline“ haben. Kritik: In der Praxis ist eindeutige Zuordnung zum Feld nicht immer möglich. Klausuraufgabe: Nennen Sie mal Instrumente des Marketingmixes. Lösung: Skript S. 46 unten: Produktpolitik, Kontrahierungsmix, Distributionsmix, Kommunikationsmix. Klausuraufgabe: (im Juli!!) Organigramme ansehen – Was ist das? s. Frage 95 = Anordnung, um hierarchische Ebenen und vorgesehene Dienstwege/Kontakte, evtl. auch Aufgabenbeschreibung darzustellen. Klausuraufgabe: (wichtig! Aufgabe 96:) 360-Grad-Beurteilung: Eine Vielfalt von Befragungen kommt zustande. Einzelmeinungen werden kompensiert und durch Spezialisten präzisiert. (Zur Selbstbeurteilung kommen auch Vorgesetzter, Kollegen, Mitarbeiter, evtl. Externe – z.B. Kunden) nicht klausurrelevant: Materialwirtschaft 12 Finanzierung = Maßnahmen der Mittelbeschaffung und -rückzahlung. 12.1 Grundsätzliche Finanzierungsquellen Eigen- und Fremdkapital Eigenkapital = Kapital, mit dem der Geber haftet puristische Einteilung S. 47 E = Eigenkapital F = Fremdkapital, z.B. klassischer Bankkredit Vermögensanspruch E – Quotenanteil (wächst Vermögen, wächst Eigenkapital) F – Nominalanspruch (Echtwert mit Zinsen) Erfolgsbeteiligung E – Teilhabe an Gewinn/Verlust F – keine Beteiligung Zinsanspruch E – keiner F – fixiert Haftung E – mind. in Höhe der Kapitalanlage (Haftung immer da, je nach Rechtsform) F – keine Haftung (rein formell) Jannik Ehlert 24 BWL–Vorlesungsnotizen zeitl. Verfügbarkeit E – unbefristet (GmbH: zurückkaufbar) F – befristet Überlassung Unternehmensleitung E – mind. Mitwirkungsrechte (wenigste Rechte für Aktie: Wahl, Gewinnverteilung, . . . ) F – keine Leitungsrechte Steuer aus Betriebssicht (nicht klausurrelevant) E – Gewinn voll belastet F – Zins als Aufwand 12.2 Langfristig. . . nicht klausurrelevant 12.3 Kreditbesicherung „Spinnenabbildung“ • Eigentumsvorbehalt • Sicherungsübereignung • Wechselsicherung („Urkunde“, losgelöstes* Zahlungsversprechen, *ohne Reklamationsmöglichkeit, Mutter Courage-Schulden, . . . ) • Eigentumsvorbehalt (Besitz: physisch [Autofahrer]; Eigentum: rechtlich [im Kfz-Brief eingetragen] ⇒ nicht weiterverkaufen und rechtlich gehört Gut immer noch dem Verkäufer) • Sicherungsübereignung (=Kreditnehmer möglich, die sicherungsübereignete Sache weiter zu nutzen) [Kredit für Autokauf, Sicherung: Fahrzeugbrief einbehalten] • Sicherungsabtreitung von Forderungen* (*=offene Rechnung, die gestellt, aber nicht bezahlt wurden.) (Bsp.: Rechnung „eintreiben“ über Firma beim Zahnarzt) • Verpfändung (spiegelbildliche Umkehrung des Eigentumsvorbehalts = Besitzaufgabe beim Pfandhaus) • Grundpfandrechte: – Hypothek = Pfandrecht an einem Grundstück, das der Sicherung einer Forderung dient = Akzessorität (direkter Zusammenhang, Pfand gebunden) – Grundschuld = Grundpfandrecht, das nicht das Bestehen einer Forderung voraussetzt = fiduziarisch (, Hypothek) • Bürgschaft = Personensicherheit (nie! Nicht für Schulden anderer bürgen! Außer Eltern bürgen für Studentenwohnung von drei Monatsmieten) • Kreditgarantie Klausuraufgabe: Nennen Sie mal Sachsicherheiten. Klausuraufgabe: Nennen Sie mal den Unterschied zw. Eigen- und Fremdkapital. 25 Jannik Ehlert BWL–Vorlesungsnotizen 13 Kostenrechnung Lösungen Tabelle: Auszahlung – 3000 – 1500 – 1500 – 0 – 0 Aufwand – 3000 – 0 – 300 – 450 – 750 (+1500 in den Folgejahren. . . ) Jülicher Frische AG: Dreiteilung (diese Aufgabe nicht klausurrelevant für Juli) a) • Auszahlung (=Abfluss von Geld) • Aufwand 50’000 100’000 (Anzahlung) 300’000 50’000 (8 Jahre Nutzungsdauer) • Kosten (intern!) über 10 Jahre 550’000: ab Jahr 02: 55’000 b) Anderskosten = Aufwand stehen Kosten in anderer Höhe gegenüber 13.1 Kostenartenrechnung im Juli nicht klausurrelevant, genauso wie Bsp S. 54 oben im Skript letzte Vorlesung vor der Klausur: 19. Juni 2013