PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

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5. FREITAGSKONZERT
Freitag, 4. Februar 2011, 20 Uhr
Beethovenhalle
Vor Sonnenaufgang
Martin Grubinger Schlagzeug
Frauenchor von Vox Bona
Karin Freist-Wissing Einstudierung
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
PROGRAMM
KLASSIK
BEGEISTERT
Foto: Barbara Aumüller
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Programm
Vor Sonnenaufgang
György Ligeti (1923 – 2006)
Atmosphères (1961)
Avner Dorman (*1975)
Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“ (2007)
Indiafrica
Eurasia
The Americas
PAUSE
Gustav Theodore Holst (1874 – 1934)
Die Planeten op. 32 (1914 – 1917)
Mars, the Bringer of War
Allegro
Venus, the Bringer of Peace
Adagio – Andante –
Animato – Tempo I
Mercury, the Winged Messenger Vivace
Jupiter, the Bringer of Jollity
Allegro giocoso – Andante
maestoso – Tempo I –
Lento maestoso – Presto
Saturn, the Bringer of Old Age
Adagio – Andante
Uranus, the Magician
Allegro – Lento – Allegro –
Largo
Neptune, the Mystic
Andante – Allegretto
Martin Grubinger Schlagzeug
Frauenchor von Vox Bona, Karin Freist-Wissing Einstudierung
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
19.25 Uhr: Einführung mit Stefan Blunier:
„Kosmisches in der Musik“
Im Anschluss an das Konzert findet ein NachKlang mit
Martin Grubinger und Stefan Blunier im Nordfoyer statt.
Besetzung
György Ligeti
Atmosphères
Uraufführung am 22. Oktober 1961 in Donaueschingen
4 Flöten (4. auch Picc.)
4 Oboen
4 Klarinetten (4. auch EsKl.)
4 Fagotte (3+Kfg)
6 Hörner
4 Trompeten
4 Posaunen
1 Tuba
2 Klaviere
Streicher
Avner Dorman
Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“
Uraufführung am 2./3. Dezember 2007 in Hamburg,
mit Martin Grubinger als Solist
3 Flöten (3. auch Picc.)
2 Oboen
2 Klarinetten (2. auch EsKl, 3. auch Bkl)
2 Fagotte
4 Hörner
3 Trompeten (1. auch D-Trp)
3 Posaunen
1 Tuba
Harfe, Klavier, Celesta, Altsaxophon, Tenorsaxophon,
Pauke, Schlagzeug
Streicher
Gustav Theodore Holst
Die Planeten op. 32
Uraufführung am 29. September 1918 in London
4 Flöten (2.+3. auch Picc, Bassfl. in G)
4 Oboen (3+Eh, 3. auch BassOb.)
4 Klarinetten (3. + Bkl.)
4 Fagotte (3+Kfg)
2 Harfen, Celesta, Orgel
Frauenchor
Pauke, Schlagzeug
Streicher
4
6 Hörner
4 Trompeten
3 Posaunen
2 Tuben (Tenor + Bass)
Claude Monet, Impression, Sonnenaufgang, 1873
Musik unter dem Mikroskop
Millionen von Menschen kennen seine Musik – die meisten allerdings ohne den Urheber des Werks zu kennen. Es war Stanley
Kubrick, der im Jahr 1968 mit dem Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ György Ligetis bahnbrechendem Stück „Atmosphères“
ungeahnte Popularität verschaffte.
Kubricks Film beginnt mit einer völlig schwarzen Leinwand –
drei Minuten lang zeigt er seinen Zuschauern das schwarze
Loch, die unerforschte Unendlichkeit des Weltalls. Unterlegt
wird diese Sequenz mit einem Part aus Ligetis „Atmosphères“,
der diesen Eindruck verstärken sollte. Erst danach erscheinen
Mond, Erde und Sonne in Konjunktion und die Sonne geht auf.
Als der aus Siebenbürgen stammende György Ligeti sich Ende
der 50er Jahre in Deutschland niederließ, konnte er von solch
einer Popularität nur träumen. Der Komponist war mit ganz
anderen, vollkommen unpopulären Problemen beschäftigt. Es
ging ihm darum, ein Werk ohne strukturelle Formung zu schaffen. Er wollte das Phänomen Musik vollkommen bloßlegen, auf
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seine wichtigste Substanz reduzieren, um es so neu erkennen zu
können. Als „Atmosphères“ in seinem Entstehungsjahr 1961 auf
den renommierten Donaueschinger Musiktagen aufgeführt
wurde, war die moderne
Musikszene begeistert. Ligeti
war der Durchbruch gelungen,
und in der Fachwelt bejubelte
man die komplette Auflösung
aller Strukturen.
Der junge Komponist hatte
damals ein System entwickelt,
das er „Mikropolyphonie“
György Ligeti
nannte. Er zerlegte jeden
Klang in Hunderte von einzelnen „Mikroklängen“. Diese
zahllosen, kaum wahrnehmbaren Teiltöne besetzte er dann mit
verschiedensten Instrumenten und erreichte so Klänge, die bis
dahin ungehört waren. Aus diesem Grund brauchte er ein
ausuferndes Notationssystem – „Atmosphères“ ist in 87 Systemen notiert.
Ganz langsam verändert Ligeti im Verlauf des Stücks einzelne
Mikrotöne und erreicht so eine subtile, in ihren Einzelheiten
kaum wahrnehmbare Bewegung des musikalischen Geschehens.
Der Zuhörer hat zunächst den Eindruck, als stagniere das
Geschehen, bis er allmählich die wabernde Bewegung registrieren kann. Aus diesem Grund spricht Ligeti auch lieber von
„Zuständen“, die er in „Atmosphères“ realisiert, als von Ereignissen – geschweige denn Themen oder Motiven.
Für den unvoreingenommenen Hörer wirklich spannend sind die
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knurrenden Anfangsklänge etwa sind unmöglich einem einzelnen Instrument zuzuordnen. Im weiteren Verlauf – die Klangpyramide baut sich allmählich in die Höhe hinaus – kann man eine
einzelne Trompete vernehmen, schließlich Dissonanzen und
dann, am Höhepunkt der Steigerung, schrille, fast nicht mehr
hörbare Töne.
Von diesen hohen Tönen verfällt Ligeti unmittelbar in die tiefsten Register. Dies ist der einzige programmatisch anmutende
Part des neunminütigen Stückes. „Requiem“, „Sturz in die
Hölle“, „Der Tag des jüngsten Gerichts“ – so verlautete es aus
Ligetis Umfeld. Doch zu eindeutig sollte auch diese Szene nicht
verstanden werden, schrieb Ligetis Freund Harald Kaufmann. In
„Atmosphères“ gelten keine direkten Emotionen – es ist immer
die Distanz, die Gebrochenheit, die im Vordergrund steht.
Erdzeitalter im Zeitraffer
Es sind die verschiedenen
Zustände der Erdoberfläche,
die dem Komponisten Avner
Dorman die Struktur für sein
Schlagzeugkonzert geliefert
haben. Der junge Israeli denkt
dabei an die verschiedenen
Erdzeitalter, angefangen mit
dem Zustand, in dem sich noch
keine Kontinente abgeteilt
hatten, sondern eine feste
zusammenhängende Platte
bildeten. „Indoafrica“ betitelt
Avner Dorman
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er diesen Zustand und den ersten Satz des Konzerts für Schlagzeug und Orchester, das er für den österreichischen Percussionisten Martin Grubinger komponiert hat. In ein neueres Stadium
eingetreten ist die Welt im zweiten Satz, betitelt „Eurasia“, wo
es um die Traditionen von Vorder- und Kleinasien sowie Europas
geht. Und zum Schluss finden wir uns im zeitgenössischen
Amerika wieder, mit all seinen unterschiedlichen Musiktraditionen selbst ein Schmelztiegel der Geschichte. „The Americas“
nennt Dorman diesen letzten Satz, und er weist stilistisch alles
auf, was jemals auf diesem Kontinent erklungen ist. Broadway,
Jazz, Grunge genau so wie argentinischer Tango und kubanischer
Jazz und Swing. So ist „Frozen in Time“ eigentlich ein zutiefst
programmatisches Stück Musik. Wer mit der Idee der verschiedenen Erdzeitalter nichts anfangen kann, kann Dormans Konzert
aber auch als ein gigantisches perkussives Spektakel begreifen.
Nachdem Grubinger Dorman
um ein Werk für ihn bat, fuhr
Dorman nach Österreich, wo
er sich den jungen Musiker im
Konzert anhörte. „Es geht so
sehr um die Persönlichkeit des
Solisten“, sagt er im Gespräch
mit Ilona Oltusky. „Wenn ich
ein Werk für einen Musiker
schreibe, steht seine oder ihre
Foto: Michael Herdlein
Aura immer im Mittelpunkt.“
Nachdem Dorman sich ein Bild
von Grubinger gemacht hatte,
begann er zu arbeiten. Dabei
Martin Grubinger
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schuf er parallel eine Minimal-
und eine Maximalversion. Die Minimalversion beinhaltete alles,
was er musikalisch ausdrücken sollte, aber ohne technisch an die
Grenzen zu gehen. Die Maximalversion war voller komplizierter
Passagen für Martin Grubinger, hier schöpfte Dorman alles aus,
was er dem jungen Österreicher an Technik zutraute. Und was
kam dabei heraus? „Er ist ein unglaublicher Virtuose. Bis auf eine
Ausnahme – bei der wir beide entschieden, dass sie musikalisch
nicht funktioniert, wählte er durchweg die Maximalversion für
sich.“
Und auch Grubinger profitierte von der Zusammenarbeit mit dem
temperamentvollen Avner. Obwohl ihn das Werk bis an seine
Grenzen fordert, und er zum Teil von einem Klangkörper zum
anderen rennen muss, war er begeistert von den Klangfarben, die
aus der Kooperation erwuchsen: „Marimba und Kuhglocken
haben für sich genommen, einen klaren Klang, dem jeder folgen
kann. Aber wenn man die zwei vermischt, bekommt man etwas
Besonderes. Daran haben Avner und ich lange gearbeitet.“ (bei
Werner Theurich, Spiegel online)
Grubinger, der das Konzert in Hamburg aus der Taufe gehoben
hat, spielt das schwierige Werk inzwischen gerne. „Bei einer
Uraufführung ist man natürlich verkrampft“, sagt er, „Jetzt
kenne ich die Musik sehr gut und kann das Konzert, die unterschiedlichen Einflüsse, Stile und Rhythmen, einfach genießen.“
Wer genau hinhört, kann auch wahrnehmen, dass Dorman sich
häufig von ethnischer Musik inspirieren lässt, im ersten Satz von
indischen und westafrikanischen Klängen. Außerdem benutzt er
für die Schlusssteigerung das klassische Modell einer Fuge.
Ähnlich unkonventionell verfährt er im zweiten Satz. Den ätherischen Klang des Satzes, den er mit den tiefen, aber eher zurückhaltenden Emotionen der eurasischen Völker erklärt, erzielt er
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mit melodischem Material, das er Kompositionen von Mozart
entnommen hat. Und zwar spielt hier die Gattung des „Siciliano“
mit seinem wiegenden Rhythmus eine Rolle. Mehrere solcher Sicilianos hat er aus Klavierkonzerten und Sonaten Mozarts entnommen und in diesem Satz verwertet.
Bunt und wild geht es dann bei der Beschreibung des amerikanischen Kontinents zu – „The Americas“ ist ein freies und frohes
Fest der Traditionen. Dorman verrät hier viel über seine eigenen
Vorstellungen, wie sich die Geschichte der Erde weiter entwickeln sollte.
Musikalische Satellitenbilder
Mit „Die Planeten“ schuf der Engländer Gustav Holst zu Anfang
des 20. Jahrhunderts ein einzigartiges Werk. Der Zusammenhang
zwischen dem Spiel der Planeten und dem Geschick des
Menschen faszinierte den Musiklehrer aus dem ländlichen Cheltenham. Er zögerte nicht lange, sondern plante sofort ein Werk,
das jedem Planeten einen Satz widmen sollte.
Um Holsts „Planeten“ wirklich zu genießen, lässt man am besten
Grafik zum Planetensystem
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alle strukturellen Beobachtungen außer Acht. So wird Holst
zwar immer wieder als nüchterner Kontrapunktler bezeichnet,
doch das Werk spricht auch eine
ganz andere Sprache. Wer
einmal von der Faszination für
das Geschehen im All erfasst
worden ist, weiß, welche Macht
Gustav Theodore Holst
die Sterne auf den Menschen
ausüben können. Und genau so sollte man auch an Holsts Werk
herangehen.
Dann stellen die sieben Sätze von Holsts Suite wunderbar phantasiereiche Bilder dar, in denen jeder Planet eine eigene, sehr
individuelle Ausprägung erhält. Wer in einem zweiten Schritt
sich mit der komplizierten Machart dieser Bilder beschäftigen
mag, wird darüber hinaus erstaunt sein, wie komplex die Werke
angelegt sind. Doch Holsts „Planeten“ erschöpfen sich nicht in
der komplizierten Anlage eines 5/4-Taktes für den „Mars“ oder
der Bitonalität des „Merkur“. Es handelt sich um Programmmusik
im besten Sinne, und als solche sollten die ausladenden Stücke
auch gehört werden.
Holst beginnt mit „Mars“, den er dem kriegerischen, ja äußerst
brutalen Element zuordnet. Es ist eine vorwärtstreibende Kraft,
die das Geschehen hier zusammenhält, bis nach einer enormen
Steigerung der Gong ertönt – das Symbol für den Tod. Der Klang
läuft in dissonanten Strukturen langsam aus.
Auf „Mars“ folgt der Gegenpol „Venus“ – Synonym für Liebe und
Schöpfung. Den knapp zehnminütigen Satz hält Holst durchge11
hend in leiser, abgetönter Dynamik. Violinsoli umschmeicheln
den Hörer, nicht ganz klar zu deutende Strukturen bilden den
klanglichen Untergrund. Hier laufen verschiedene rhythmische
Strukturen permanent gegeneinander. Für den Hörer, der dieses
Werk zum ersten Mal hört, sind diese Synkopen jedoch kaum
wahrnehmbar. Er hört sie allenfalls als unordentliche Ereignisse,
die dem Geschehen eine wenig solide Basis geben. Erst im
Schluss des Stückes ist auch eine rhythmische Einheit hergestellt.
Mit „Merkur“ kommt schließlich ein verspieltes Element in die
Komposition. Harfe und Glockenspiel begleiten eine Violine,
verschnörkelte Melodielinien beherrschen das Bild. Zwischendrin
zeichnet Holst romantische Naturdarstellungen. Mit diesem Satz
begibt sich Holst nahe an das Genre der Filmmusik – ein
Eindruck, der sich im nächsten, frohlockenden Satz noch
verstärkt.
Denn „Jupiter“ ist nun den starken, positiven Gefühlslagen
gewidmet. Blechbläser intonieren kräftige Melodien. Unwillkürlich treten dem Hörer majestätische Jagdszenen vor Augen.
Wenn Holst einen Satz dieser Suite zur Erheiterung des Publikums geschrieben hat, dann ist es dieser. Das heroische Element,
das in der englischen Musik eine so große Rolle spielt, wird hier
im Überfluss bedient.
Es folgt „Saturn“. Holst gestaltet dieses Stück, das für Zeit und
Altern steht, mit schweren Pulsschlägen, die die ganze erste
Phase des Satzes überdauern. Hier baut er eine immense Steigerung auf, bis das Klanggebilde schließlich auf dem Höhepunkt
zerfasert und mit Glockenspiel und Harfenklängen ausläuft.
Für den genialen „Uranus“ wählt Holst wiederum ein positives
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Stimmungsbild. Er beginnt mit vier starken Bläserklängen. Das
Geschehen zielt mehrmals einem dynamischen Höhepunkt zu,
der sich mitunter wie ein Ritt über den Vulkan ausnimmt. Diesen
siegreichen Gestus unterlegt der Komponist gelegentlich mit
dissonanten Klängen, wodurch er auf die unstete Seite des
Uranus hinweist.
Die Suite schließt mit einem klanglichen Abbild des „Neptun“.
Holst betont die mystische Seite des Wassergottes durch eine
ganz besondere Instrumentation. So hält zwar eine kontinuierliche Bassfigur heimlich und zurückhaltend das Geschehen zusammen, doch im Mittelpunkt steht ein ätherischer Klang, der dem
Hörer ein Gefühl der Statik vermittelt. Man gewinnt den
Eindruck, das Erlebte geschehe in großer Distanz oder wie unter
Wasser. Gegen Ende setzt ein Frauenchor ein, der hinter der
Bühne und zwar ausschließlich melismatisch singt – also ohne
Worte. Auf diese Weise verstärkt Holst den Eindruck des Unwirklichen noch. Wer mag, kann sich hier einen Schwarm von Wassernixen vorstellen, die ihren unwirklichen Gesang zum Besten
geben.
So zeichnet Holst mit dieser Suite die Vielfalt des menschlichen
Seins, wie sie sich im System der Planeten widerspiegelt.
Mirjam Schadendorf
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Martin Grubinger
Der österreichische Multipercussionist Martin Grubinger machte bereits als Jugendlicher bei internationalen Wettbewerben
auf sich aufmerksam. So war er u. a. der jüngste Finalist beim
zweiten Welt-Marimba-Wettbewerb in Okaya, Japan, sowie Fina-
Foto: FBroede
list beim EBU Wettbewerb in Norwegen.
Martin Grubinger
Der in Salzburg geborene Musiker studierte am BrucknerKonservatorium in Linz und am Mozarteum in Salzburg. Inzwischen ist er weltweit mit Recitals und Orchesterkonzerten in
vielen bedeutenden Konzertsälen sowie bei renommierten
Festivals aufgetreten.
2009 gab er sein gefeiertes Debüt bei den Salzburger Festspielen, ein Jahr später erhielt er den Würth-Preis der Jeunesses
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Musicales Deutschland. Weitere Höhepunkte seiner Karriere
waren Tourneen mit dem Bergen Philharmonic Orchestra unter
Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos und mit der Deutschen
Kammerphilharmonie Bremen sowie Auftritte mit Oslo Philharmonic, Hong Kong Sinfonietta, National Symphony Orchestra
Taiwan, Münchner, Hamburger und Dresdner Philharmoniker,
NDR Sinfonieorchester Hamburg und NDR Radiophilharmonie
Hannover, HR-Sinfonieorchester, Sinfonieorchester Luzern,
Orquesta Sinfónica de Castilla y León, ORF Sinfonieorchester
Wien sowie die Teilnahme am Brass & Percussion Festival in der
renommierten Suntory Hall in Tokyo.
Für November 2011 ist sein Debut mit den Wiener Philharmonikern geplant. Während der Saison 2011/12 wird er Artist in Residence am Konzerthaus Wien, der Philharmonie Köln, in München
sowie bei der Camerata Salzburg sein.
VOX BONA
Der Name VOX BONA (Lat.: „gute Stimme”) ist Programm. Etwa
45 „gute Stimmen” aus dem Köln-Bonner Raum treffen sich aus
Freude am gemeinsamen Singen auf hohem Niveau. Der Chor ist
begeistert von (Kirchen-) Musikliteratur a cappella, und musiziert mit berühmten Berufsorchestern wie u. a. Concerto con
Anima, Düsseldorfer Hofmusik und Concerto Köln.
Inhaltlich anspruchsvolle Themenkonzerte und Interesse an
neuen Wegen in der Musik, Kunst und Improvisation sorgen stets
für volle Konzertsäle. VOX BONA unternimmt Konzertreisen im
In- und Ausland. Erfolgreiche CD- und Rundfunkproduktionen
sowie zahlreiche Wettbewerbe wie der 2. Preis beim 8. Deutschen
Chorwettbewerb und der Sonderpreis des Deutschen Chorverbands (2010), der 1. Preis beim Landeschorwettbewerb NRW
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VOX BONA
(2009) sowie der 1. Preis beim Internationalen Chorwettbewerb
in Budapest (2007), belegen die internationale Qualität des
Chores.
Seit 1990 leitet Karin Freist-Wissing an der Kreuzkirche, der ev.
Hauptkirche in Bonn, die Kantorei, den Kammerchor VOX BONA
und das Sinfonieorchester. Sie studierte von 1983 bis 1988 an
der staatlichen Hochschule für Musik in Detmold. Während und
nach ihrem Studium bildete sich Karin Freist-Wissing durch
Meisterkurse u. a. bei Helmuth Rilling, Hans-Michael Beuerle,
und Martin Behrmann im Fach Dirigieren fort. Mit der Interpretation barocker Oratorien in Zusammenarbeit mit der JohannChristian-Bach-Akademie Köln hat sie sich über Bonn hinaus
einen Namen gemacht.
Neben der intensiven künstlerischen Arbeit leitet Karin FreistWissing Dirigierkurse für Chor- und Orchesterdirigieren.
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Beethoven Orchester Bonn
Dass Tradition und Moderne nicht im Widerspruch stehen, zeigt
nicht allein das aktuelle Saisonprogramm des Beethoven Orchester Bonn. Das Renommee des Orchesters als Bewahrer des
Bewährten hat sich seit seiner Gründung stets bewiesen und bis
heute gefestigt. Auf Gastspielen im In- und Ausland transportiert der Bonner Klangkörper den Ruf der Stadt Bonn als Wiege
großer Geister und als Nährboden für kulturelles Engagement.
Foto: www.wichertzelck.com
Aber auch die Präsentation moderner und ausgefallener
Programme ist ein wichtiger Schwerpunkt in der künstlerischen
Arbeit des Ensembles. Exemplarisch dafür stehen die Aufnahme
der „Leonore 1806“ - einer speziellen Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die in Zusammenarbeit mit dem Beethoven-Archiv Bonn erstmals beim 35. Beethovenfest 1997 aufgeführt und produziert wurde. Zwischen 2003 und 2006 entstand
eine Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch und die SACD-Produktion des selten aufgeführten
Oratoriums „Christus“ von Franz Liszts erhielt in 2007 einen
ECHO-Klassik.
Beethoven Orchester Bonn
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Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des
Orchesters begann, setzten später Max Reger und Dirigenten wie
Sergiu Celibidache, Günter Wand und Dennis Russell Davies fort:
sie setzten wichtige Impulse in der Entwicklung zu einem dynamisch agilen Klangkörper, der von der Fachpresse als herausragend bewertet wurde und wird. Damit konnte das Beethoven
Orchester Bonn sich im internationalen Musikbetrieb größte
Anerkennung verschaffen.
Auf der Suche nach ständig neuen Herausforderungen trat, nach
fünfjähriger Zusammenarbeit mit Roman Kofman, in der Saison
2008/2009 GMD Stefan Blunier an. Mit ihm hat das Repertoire
eine beeindruckende Erweiterung erfahren und wird das Orchester auch das Publikum mit auf eine Reise voller Entdeckungen
nehmen. Dazu gehört neben der regulären Opern- und Konzerttätigkeit des Orchesters (pro Saison stehen ca. 70 Konzerte und
120 Opernaufführungen auf dem Programm), eine ausgedehnte
Kinder- und Jugendarbeit, die unter dem Titel „Bobbys Klassik“
eigene Konzertreihen äußerst erfolgreich etabliert hat. 2009
hat das Beethoven Orchester Bonn für sein Education-Programm
den ECHO-Klassik in der Kategorie „Sonderpreis der Jury für
Nachwuchsförderung im Bereich der Klassik“ erhalten. Projekte
wie Schulbesuche, die Patenschaft über das Bonner Jugendsinfonieorchester, Probenbesuche und Instrumentenvorstellungen
sind fester Bestandteil des Kinder- und Jugendprogramms.
Thomas Honickel, Konzertpädagoge des Beethoven Orchester
Bonn, steht dabei als Garant nicht nur für musikalische Bildung,
sondern auch für Entertainment und Kreativität.
Das Beethoven Orchester Bonn zählt zur Spitzenklasse der deutschen Orchester. Es nimmt im Rahmen der Internationalen Beethovenfeste Bonn wichtige künstlerische Funktionen wahr und
wird weit über die Grenzen Bonns hinaus als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahrgenommen.
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Stefan Blunier
Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in
seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen
Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Noch während seiner
Studienzeit gründete er das „Ensemble für Neue Musik Essen“
und trat als Pianist international mit Klavierabenden, Rundfunkproduktionen und Liederabenden in Erscheinung. Sein
Werdegang als Dirigent kann als klassischer Weg durch die
Opernhäuser bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim, letztere als 1. Kapellmeister, war er von
August 2001 bis Dezember 2008 Generalmusikdirektor am
Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Stefan
Blunier die Position des Generalmusikdirektors der Bundesstadt
Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven
Orchester Bonn und der Oper Bonn.
Foto: Barbara Aumüller
Erfolgreiche Teilnahmen an Dirigierwettbewerben (Besançon
1990 und Malko 1992 in Kopenhagen) führten früh zu Konzertverpflichtungen im In- und Ausland. So gastierte Stefan Blunier
u. a. bei nahezu allen deutschen Rundfunkorchestern, dem
Gewandhausorchester Leipzig, der Staatsphilharmonie Ludwigs-
Generalmusikdirektor Stefan Blunier
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hafen, den Duisburger Sinfonikern sowie vielen Orchestern in
Dänemark, Belgien, Korea, der Schweiz und Frankreich. Im
Bereich der Oper war er an den Opernhäusern in München,
Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und
Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern verpflichtet.
Im April 2010 feierte er sein erfolgreiches Debüt an der English
National Opera in London. Seine Konzertprogrammgestaltungen
mit Werken aus der Zeit der Jahrhundertwende (1900), zeitgenössischen Werken sowie „klassischen“ Werken haben nicht nur
das Bonner Publikum in der vergangenen Saison begeistert.
Unter seiner charismatischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein im Orchester und dem Publikum ein. Der
Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat
mittlerweile überregionales Interesse an der Musik aus Bonn
geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO und MDG
(Musikproduktion Dabringhaus und Grimm). Im November 2009
erschien die erste CD-Aufnahme des Beethoven Orchester Bonn
unter seiner Leitung mit Orchesterwerken von Arnold Schönberg. Diese CD-Einspielung ist im Dezember 2010 für den Preis
der ICMA nominiert worden.
Mit Beginn der Saison 2010/2011 wurde Stefan Blunier zum
„Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel ernannt.
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ORCHESTERFEST
17.7.2011
Ab 11 Uhr Beethovenhalle
Eintritt frei!
Orchester zum
Hinhören,
Anfassen
und
Mitmachen,
für Jung und Alt
Anmeldungen zum Publikumsorchester
und Vorschläge für das Wunschkonzert
per Post, Fax oder E-Mail an:
Markus Reifenberg
Beethoven Orchester Bonn
Wachsbleiche 1, 53111 Bonn
[email protected]
Fax: 0228-77 6625
Weitere Informationen
im Internet:
www.beethoven-orchester.de
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THEATER- UND KONZERTKASSE
Tel. 0228 - 77 8008
Windeckstraße 1, 53111 Bonn
Fax: 0228 - 77 5775, [email protected]
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr,
Sa von 9.00 - 16.00 Uhr
Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr,
Sa 9.30 - 12.00 Uhr
Kasse in den Kammerspielen
Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg
Tel. 0228 - 77 8022
BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Fax: 0228 - 910 41 11, [email protected]
IMPRESSUM
Beethoven Orchester Bonn
Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
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Redaktion
Markus Reifenberg
Brigitte Rudolph
Texte
Dr. Mirjam Schadendorf
Gestaltung
res extensa, Norbert Thomauske
Druck
Druckerei Carthaus, Bonn
Bildnachweise:
Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
Agenturen.
HINWEISE
Wir möchten Sie bitten, während des
gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen.
Wir bitten Sie um Verständnis, dass
wir Konzertbesucher, die zu spät
kommen, nicht sofort einlassen
können. Wir bemühen uns darum,
den Zugang zum Konzert so bald
wie möglich – spätestens zur Pause
– zu gewähren. In diesem Fall
besteht jedoch kein Anspruch auf
eine Rückerstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Ton- und/oder Bildaufnahmen
unserer Aufführungen durch jede
Art elektronischer Geräte strikt
untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Das Beethoven Orchester Bonn
behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor.
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