5. FREITAGSKONZERT Freitag, 4. Februar 2011, 20 Uhr Beethovenhalle Vor Sonnenaufgang Martin Grubinger Schlagzeug Frauenchor von Vox Bona Karin Freist-Wissing Einstudierung Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent PROGRAMM KLASSIK BEGEISTERT Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Vor Sonnenaufgang György Ligeti (1923 – 2006) Atmosphères (1961) Avner Dorman (*1975) Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“ (2007) Indiafrica Eurasia The Americas PAUSE Gustav Theodore Holst (1874 – 1934) Die Planeten op. 32 (1914 – 1917) Mars, the Bringer of War Allegro Venus, the Bringer of Peace Adagio – Andante – Animato – Tempo I Mercury, the Winged Messenger Vivace Jupiter, the Bringer of Jollity Allegro giocoso – Andante maestoso – Tempo I – Lento maestoso – Presto Saturn, the Bringer of Old Age Adagio – Andante Uranus, the Magician Allegro – Lento – Allegro – Largo Neptune, the Mystic Andante – Allegretto Martin Grubinger Schlagzeug Frauenchor von Vox Bona, Karin Freist-Wissing Einstudierung Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent 19.25 Uhr: Einführung mit Stefan Blunier: „Kosmisches in der Musik“ Im Anschluss an das Konzert findet ein NachKlang mit Martin Grubinger und Stefan Blunier im Nordfoyer statt. Besetzung György Ligeti Atmosphères Uraufführung am 22. Oktober 1961 in Donaueschingen 4 Flöten (4. auch Picc.) 4 Oboen 4 Klarinetten (4. auch EsKl.) 4 Fagotte (3+Kfg) 6 Hörner 4 Trompeten 4 Posaunen 1 Tuba 2 Klaviere Streicher Avner Dorman Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“ Uraufführung am 2./3. Dezember 2007 in Hamburg, mit Martin Grubinger als Solist 3 Flöten (3. auch Picc.) 2 Oboen 2 Klarinetten (2. auch EsKl, 3. auch Bkl) 2 Fagotte 4 Hörner 3 Trompeten (1. auch D-Trp) 3 Posaunen 1 Tuba Harfe, Klavier, Celesta, Altsaxophon, Tenorsaxophon, Pauke, Schlagzeug Streicher Gustav Theodore Holst Die Planeten op. 32 Uraufführung am 29. September 1918 in London 4 Flöten (2.+3. auch Picc, Bassfl. in G) 4 Oboen (3+Eh, 3. auch BassOb.) 4 Klarinetten (3. + Bkl.) 4 Fagotte (3+Kfg) 2 Harfen, Celesta, Orgel Frauenchor Pauke, Schlagzeug Streicher 4 6 Hörner 4 Trompeten 3 Posaunen 2 Tuben (Tenor + Bass) Claude Monet, Impression, Sonnenaufgang, 1873 Musik unter dem Mikroskop Millionen von Menschen kennen seine Musik – die meisten allerdings ohne den Urheber des Werks zu kennen. Es war Stanley Kubrick, der im Jahr 1968 mit dem Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ György Ligetis bahnbrechendem Stück „Atmosphères“ ungeahnte Popularität verschaffte. Kubricks Film beginnt mit einer völlig schwarzen Leinwand – drei Minuten lang zeigt er seinen Zuschauern das schwarze Loch, die unerforschte Unendlichkeit des Weltalls. Unterlegt wird diese Sequenz mit einem Part aus Ligetis „Atmosphères“, der diesen Eindruck verstärken sollte. Erst danach erscheinen Mond, Erde und Sonne in Konjunktion und die Sonne geht auf. Als der aus Siebenbürgen stammende György Ligeti sich Ende der 50er Jahre in Deutschland niederließ, konnte er von solch einer Popularität nur träumen. Der Komponist war mit ganz anderen, vollkommen unpopulären Problemen beschäftigt. Es ging ihm darum, ein Werk ohne strukturelle Formung zu schaffen. Er wollte das Phänomen Musik vollkommen bloßlegen, auf 5 seine wichtigste Substanz reduzieren, um es so neu erkennen zu können. Als „Atmosphères“ in seinem Entstehungsjahr 1961 auf den renommierten Donaueschinger Musiktagen aufgeführt wurde, war die moderne Musikszene begeistert. Ligeti war der Durchbruch gelungen, und in der Fachwelt bejubelte man die komplette Auflösung aller Strukturen. Der junge Komponist hatte damals ein System entwickelt, das er „Mikropolyphonie“ György Ligeti nannte. Er zerlegte jeden Klang in Hunderte von einzelnen „Mikroklängen“. Diese zahllosen, kaum wahrnehmbaren Teiltöne besetzte er dann mit verschiedensten Instrumenten und erreichte so Klänge, die bis dahin ungehört waren. Aus diesem Grund brauchte er ein ausuferndes Notationssystem – „Atmosphères“ ist in 87 Systemen notiert. Ganz langsam verändert Ligeti im Verlauf des Stücks einzelne Mikrotöne und erreicht so eine subtile, in ihren Einzelheiten kaum wahrnehmbare Bewegung des musikalischen Geschehens. Der Zuhörer hat zunächst den Eindruck, als stagniere das Geschehen, bis er allmählich die wabernde Bewegung registrieren kann. Aus diesem Grund spricht Ligeti auch lieber von „Zuständen“, die er in „Atmosphères“ realisiert, als von Ereignissen – geschweige denn Themen oder Motiven. Für den unvoreingenommenen Hörer wirklich spannend sind die 6 knurrenden Anfangsklänge etwa sind unmöglich einem einzelnen Instrument zuzuordnen. Im weiteren Verlauf – die Klangpyramide baut sich allmählich in die Höhe hinaus – kann man eine einzelne Trompete vernehmen, schließlich Dissonanzen und dann, am Höhepunkt der Steigerung, schrille, fast nicht mehr hörbare Töne. Von diesen hohen Tönen verfällt Ligeti unmittelbar in die tiefsten Register. Dies ist der einzige programmatisch anmutende Part des neunminütigen Stückes. „Requiem“, „Sturz in die Hölle“, „Der Tag des jüngsten Gerichts“ – so verlautete es aus Ligetis Umfeld. Doch zu eindeutig sollte auch diese Szene nicht verstanden werden, schrieb Ligetis Freund Harald Kaufmann. In „Atmosphères“ gelten keine direkten Emotionen – es ist immer die Distanz, die Gebrochenheit, die im Vordergrund steht. Erdzeitalter im Zeitraffer Es sind die verschiedenen Zustände der Erdoberfläche, die dem Komponisten Avner Dorman die Struktur für sein Schlagzeugkonzert geliefert haben. Der junge Israeli denkt dabei an die verschiedenen Erdzeitalter, angefangen mit dem Zustand, in dem sich noch keine Kontinente abgeteilt hatten, sondern eine feste zusammenhängende Platte bildeten. „Indoafrica“ betitelt Avner Dorman 7 er diesen Zustand und den ersten Satz des Konzerts für Schlagzeug und Orchester, das er für den österreichischen Percussionisten Martin Grubinger komponiert hat. In ein neueres Stadium eingetreten ist die Welt im zweiten Satz, betitelt „Eurasia“, wo es um die Traditionen von Vorder- und Kleinasien sowie Europas geht. Und zum Schluss finden wir uns im zeitgenössischen Amerika wieder, mit all seinen unterschiedlichen Musiktraditionen selbst ein Schmelztiegel der Geschichte. „The Americas“ nennt Dorman diesen letzten Satz, und er weist stilistisch alles auf, was jemals auf diesem Kontinent erklungen ist. Broadway, Jazz, Grunge genau so wie argentinischer Tango und kubanischer Jazz und Swing. So ist „Frozen in Time“ eigentlich ein zutiefst programmatisches Stück Musik. Wer mit der Idee der verschiedenen Erdzeitalter nichts anfangen kann, kann Dormans Konzert aber auch als ein gigantisches perkussives Spektakel begreifen. Nachdem Grubinger Dorman um ein Werk für ihn bat, fuhr Dorman nach Österreich, wo er sich den jungen Musiker im Konzert anhörte. „Es geht so sehr um die Persönlichkeit des Solisten“, sagt er im Gespräch mit Ilona Oltusky. „Wenn ich ein Werk für einen Musiker schreibe, steht seine oder ihre Foto: Michael Herdlein Aura immer im Mittelpunkt.“ Nachdem Dorman sich ein Bild von Grubinger gemacht hatte, begann er zu arbeiten. Dabei Martin Grubinger 8 schuf er parallel eine Minimal- und eine Maximalversion. Die Minimalversion beinhaltete alles, was er musikalisch ausdrücken sollte, aber ohne technisch an die Grenzen zu gehen. Die Maximalversion war voller komplizierter Passagen für Martin Grubinger, hier schöpfte Dorman alles aus, was er dem jungen Österreicher an Technik zutraute. Und was kam dabei heraus? „Er ist ein unglaublicher Virtuose. Bis auf eine Ausnahme – bei der wir beide entschieden, dass sie musikalisch nicht funktioniert, wählte er durchweg die Maximalversion für sich.“ Und auch Grubinger profitierte von der Zusammenarbeit mit dem temperamentvollen Avner. Obwohl ihn das Werk bis an seine Grenzen fordert, und er zum Teil von einem Klangkörper zum anderen rennen muss, war er begeistert von den Klangfarben, die aus der Kooperation erwuchsen: „Marimba und Kuhglocken haben für sich genommen, einen klaren Klang, dem jeder folgen kann. Aber wenn man die zwei vermischt, bekommt man etwas Besonderes. Daran haben Avner und ich lange gearbeitet.“ (bei Werner Theurich, Spiegel online) Grubinger, der das Konzert in Hamburg aus der Taufe gehoben hat, spielt das schwierige Werk inzwischen gerne. „Bei einer Uraufführung ist man natürlich verkrampft“, sagt er, „Jetzt kenne ich die Musik sehr gut und kann das Konzert, die unterschiedlichen Einflüsse, Stile und Rhythmen, einfach genießen.“ Wer genau hinhört, kann auch wahrnehmen, dass Dorman sich häufig von ethnischer Musik inspirieren lässt, im ersten Satz von indischen und westafrikanischen Klängen. Außerdem benutzt er für die Schlusssteigerung das klassische Modell einer Fuge. Ähnlich unkonventionell verfährt er im zweiten Satz. Den ätherischen Klang des Satzes, den er mit den tiefen, aber eher zurückhaltenden Emotionen der eurasischen Völker erklärt, erzielt er 9 mit melodischem Material, das er Kompositionen von Mozart entnommen hat. Und zwar spielt hier die Gattung des „Siciliano“ mit seinem wiegenden Rhythmus eine Rolle. Mehrere solcher Sicilianos hat er aus Klavierkonzerten und Sonaten Mozarts entnommen und in diesem Satz verwertet. Bunt und wild geht es dann bei der Beschreibung des amerikanischen Kontinents zu – „The Americas“ ist ein freies und frohes Fest der Traditionen. Dorman verrät hier viel über seine eigenen Vorstellungen, wie sich die Geschichte der Erde weiter entwickeln sollte. Musikalische Satellitenbilder Mit „Die Planeten“ schuf der Engländer Gustav Holst zu Anfang des 20. Jahrhunderts ein einzigartiges Werk. Der Zusammenhang zwischen dem Spiel der Planeten und dem Geschick des Menschen faszinierte den Musiklehrer aus dem ländlichen Cheltenham. Er zögerte nicht lange, sondern plante sofort ein Werk, das jedem Planeten einen Satz widmen sollte. Um Holsts „Planeten“ wirklich zu genießen, lässt man am besten Grafik zum Planetensystem 10 alle strukturellen Beobachtungen außer Acht. So wird Holst zwar immer wieder als nüchterner Kontrapunktler bezeichnet, doch das Werk spricht auch eine ganz andere Sprache. Wer einmal von der Faszination für das Geschehen im All erfasst worden ist, weiß, welche Macht Gustav Theodore Holst die Sterne auf den Menschen ausüben können. Und genau so sollte man auch an Holsts Werk herangehen. Dann stellen die sieben Sätze von Holsts Suite wunderbar phantasiereiche Bilder dar, in denen jeder Planet eine eigene, sehr individuelle Ausprägung erhält. Wer in einem zweiten Schritt sich mit der komplizierten Machart dieser Bilder beschäftigen mag, wird darüber hinaus erstaunt sein, wie komplex die Werke angelegt sind. Doch Holsts „Planeten“ erschöpfen sich nicht in der komplizierten Anlage eines 5/4-Taktes für den „Mars“ oder der Bitonalität des „Merkur“. Es handelt sich um Programmmusik im besten Sinne, und als solche sollten die ausladenden Stücke auch gehört werden. Holst beginnt mit „Mars“, den er dem kriegerischen, ja äußerst brutalen Element zuordnet. Es ist eine vorwärtstreibende Kraft, die das Geschehen hier zusammenhält, bis nach einer enormen Steigerung der Gong ertönt – das Symbol für den Tod. Der Klang läuft in dissonanten Strukturen langsam aus. Auf „Mars“ folgt der Gegenpol „Venus“ – Synonym für Liebe und Schöpfung. Den knapp zehnminütigen Satz hält Holst durchge11 hend in leiser, abgetönter Dynamik. Violinsoli umschmeicheln den Hörer, nicht ganz klar zu deutende Strukturen bilden den klanglichen Untergrund. Hier laufen verschiedene rhythmische Strukturen permanent gegeneinander. Für den Hörer, der dieses Werk zum ersten Mal hört, sind diese Synkopen jedoch kaum wahrnehmbar. Er hört sie allenfalls als unordentliche Ereignisse, die dem Geschehen eine wenig solide Basis geben. Erst im Schluss des Stückes ist auch eine rhythmische Einheit hergestellt. Mit „Merkur“ kommt schließlich ein verspieltes Element in die Komposition. Harfe und Glockenspiel begleiten eine Violine, verschnörkelte Melodielinien beherrschen das Bild. Zwischendrin zeichnet Holst romantische Naturdarstellungen. Mit diesem Satz begibt sich Holst nahe an das Genre der Filmmusik – ein Eindruck, der sich im nächsten, frohlockenden Satz noch verstärkt. Denn „Jupiter“ ist nun den starken, positiven Gefühlslagen gewidmet. Blechbläser intonieren kräftige Melodien. Unwillkürlich treten dem Hörer majestätische Jagdszenen vor Augen. Wenn Holst einen Satz dieser Suite zur Erheiterung des Publikums geschrieben hat, dann ist es dieser. Das heroische Element, das in der englischen Musik eine so große Rolle spielt, wird hier im Überfluss bedient. Es folgt „Saturn“. Holst gestaltet dieses Stück, das für Zeit und Altern steht, mit schweren Pulsschlägen, die die ganze erste Phase des Satzes überdauern. Hier baut er eine immense Steigerung auf, bis das Klanggebilde schließlich auf dem Höhepunkt zerfasert und mit Glockenspiel und Harfenklängen ausläuft. Für den genialen „Uranus“ wählt Holst wiederum ein positives 12 Stimmungsbild. Er beginnt mit vier starken Bläserklängen. Das Geschehen zielt mehrmals einem dynamischen Höhepunkt zu, der sich mitunter wie ein Ritt über den Vulkan ausnimmt. Diesen siegreichen Gestus unterlegt der Komponist gelegentlich mit dissonanten Klängen, wodurch er auf die unstete Seite des Uranus hinweist. Die Suite schließt mit einem klanglichen Abbild des „Neptun“. Holst betont die mystische Seite des Wassergottes durch eine ganz besondere Instrumentation. So hält zwar eine kontinuierliche Bassfigur heimlich und zurückhaltend das Geschehen zusammen, doch im Mittelpunkt steht ein ätherischer Klang, der dem Hörer ein Gefühl der Statik vermittelt. Man gewinnt den Eindruck, das Erlebte geschehe in großer Distanz oder wie unter Wasser. Gegen Ende setzt ein Frauenchor ein, der hinter der Bühne und zwar ausschließlich melismatisch singt – also ohne Worte. Auf diese Weise verstärkt Holst den Eindruck des Unwirklichen noch. Wer mag, kann sich hier einen Schwarm von Wassernixen vorstellen, die ihren unwirklichen Gesang zum Besten geben. So zeichnet Holst mit dieser Suite die Vielfalt des menschlichen Seins, wie sie sich im System der Planeten widerspiegelt. Mirjam Schadendorf 13 Martin Grubinger Der österreichische Multipercussionist Martin Grubinger machte bereits als Jugendlicher bei internationalen Wettbewerben auf sich aufmerksam. So war er u. a. der jüngste Finalist beim zweiten Welt-Marimba-Wettbewerb in Okaya, Japan, sowie Fina- Foto: FBroede list beim EBU Wettbewerb in Norwegen. Martin Grubinger Der in Salzburg geborene Musiker studierte am BrucknerKonservatorium in Linz und am Mozarteum in Salzburg. Inzwischen ist er weltweit mit Recitals und Orchesterkonzerten in vielen bedeutenden Konzertsälen sowie bei renommierten Festivals aufgetreten. 2009 gab er sein gefeiertes Debüt bei den Salzburger Festspielen, ein Jahr später erhielt er den Würth-Preis der Jeunesses 14 Musicales Deutschland. Weitere Höhepunkte seiner Karriere waren Tourneen mit dem Bergen Philharmonic Orchestra unter Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos und mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sowie Auftritte mit Oslo Philharmonic, Hong Kong Sinfonietta, National Symphony Orchestra Taiwan, Münchner, Hamburger und Dresdner Philharmoniker, NDR Sinfonieorchester Hamburg und NDR Radiophilharmonie Hannover, HR-Sinfonieorchester, Sinfonieorchester Luzern, Orquesta Sinfónica de Castilla y León, ORF Sinfonieorchester Wien sowie die Teilnahme am Brass & Percussion Festival in der renommierten Suntory Hall in Tokyo. Für November 2011 ist sein Debut mit den Wiener Philharmonikern geplant. Während der Saison 2011/12 wird er Artist in Residence am Konzerthaus Wien, der Philharmonie Köln, in München sowie bei der Camerata Salzburg sein. VOX BONA Der Name VOX BONA (Lat.: „gute Stimme”) ist Programm. Etwa 45 „gute Stimmen” aus dem Köln-Bonner Raum treffen sich aus Freude am gemeinsamen Singen auf hohem Niveau. Der Chor ist begeistert von (Kirchen-) Musikliteratur a cappella, und musiziert mit berühmten Berufsorchestern wie u. a. Concerto con Anima, Düsseldorfer Hofmusik und Concerto Köln. Inhaltlich anspruchsvolle Themenkonzerte und Interesse an neuen Wegen in der Musik, Kunst und Improvisation sorgen stets für volle Konzertsäle. VOX BONA unternimmt Konzertreisen im In- und Ausland. Erfolgreiche CD- und Rundfunkproduktionen sowie zahlreiche Wettbewerbe wie der 2. Preis beim 8. Deutschen Chorwettbewerb und der Sonderpreis des Deutschen Chorverbands (2010), der 1. Preis beim Landeschorwettbewerb NRW 15 VOX BONA (2009) sowie der 1. Preis beim Internationalen Chorwettbewerb in Budapest (2007), belegen die internationale Qualität des Chores. Seit 1990 leitet Karin Freist-Wissing an der Kreuzkirche, der ev. Hauptkirche in Bonn, die Kantorei, den Kammerchor VOX BONA und das Sinfonieorchester. Sie studierte von 1983 bis 1988 an der staatlichen Hochschule für Musik in Detmold. Während und nach ihrem Studium bildete sich Karin Freist-Wissing durch Meisterkurse u. a. bei Helmuth Rilling, Hans-Michael Beuerle, und Martin Behrmann im Fach Dirigieren fort. Mit der Interpretation barocker Oratorien in Zusammenarbeit mit der JohannChristian-Bach-Akademie Köln hat sie sich über Bonn hinaus einen Namen gemacht. Neben der intensiven künstlerischen Arbeit leitet Karin FreistWissing Dirigierkurse für Chor- und Orchesterdirigieren. 16 Beethoven Orchester Bonn Dass Tradition und Moderne nicht im Widerspruch stehen, zeigt nicht allein das aktuelle Saisonprogramm des Beethoven Orchester Bonn. Das Renommee des Orchesters als Bewahrer des Bewährten hat sich seit seiner Gründung stets bewiesen und bis heute gefestigt. Auf Gastspielen im In- und Ausland transportiert der Bonner Klangkörper den Ruf der Stadt Bonn als Wiege großer Geister und als Nährboden für kulturelles Engagement. Foto: www.wichertzelck.com Aber auch die Präsentation moderner und ausgefallener Programme ist ein wichtiger Schwerpunkt in der künstlerischen Arbeit des Ensembles. Exemplarisch dafür stehen die Aufnahme der „Leonore 1806“ - einer speziellen Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die in Zusammenarbeit mit dem Beethoven-Archiv Bonn erstmals beim 35. Beethovenfest 1997 aufgeführt und produziert wurde. Zwischen 2003 und 2006 entstand eine Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch und die SACD-Produktion des selten aufgeführten Oratoriums „Christus“ von Franz Liszts erhielt in 2007 einen ECHO-Klassik. Beethoven Orchester Bonn 17 Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger und Dirigenten wie Sergiu Celibidache, Günter Wand und Dennis Russell Davies fort: sie setzten wichtige Impulse in der Entwicklung zu einem dynamisch agilen Klangkörper, der von der Fachpresse als herausragend bewertet wurde und wird. Damit konnte das Beethoven Orchester Bonn sich im internationalen Musikbetrieb größte Anerkennung verschaffen. Auf der Suche nach ständig neuen Herausforderungen trat, nach fünfjähriger Zusammenarbeit mit Roman Kofman, in der Saison 2008/2009 GMD Stefan Blunier an. Mit ihm hat das Repertoire eine beeindruckende Erweiterung erfahren und wird das Orchester auch das Publikum mit auf eine Reise voller Entdeckungen nehmen. Dazu gehört neben der regulären Opern- und Konzerttätigkeit des Orchesters (pro Saison stehen ca. 70 Konzerte und 120 Opernaufführungen auf dem Programm), eine ausgedehnte Kinder- und Jugendarbeit, die unter dem Titel „Bobbys Klassik“ eigene Konzertreihen äußerst erfolgreich etabliert hat. 2009 hat das Beethoven Orchester Bonn für sein Education-Programm den ECHO-Klassik in der Kategorie „Sonderpreis der Jury für Nachwuchsförderung im Bereich der Klassik“ erhalten. Projekte wie Schulbesuche, die Patenschaft über das Bonner Jugendsinfonieorchester, Probenbesuche und Instrumentenvorstellungen sind fester Bestandteil des Kinder- und Jugendprogramms. Thomas Honickel, Konzertpädagoge des Beethoven Orchester Bonn, steht dabei als Garant nicht nur für musikalische Bildung, sondern auch für Entertainment und Kreativität. Das Beethoven Orchester Bonn zählt zur Spitzenklasse der deutschen Orchester. Es nimmt im Rahmen der Internationalen Beethovenfeste Bonn wichtige künstlerische Funktionen wahr und wird weit über die Grenzen Bonns hinaus als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahrgenommen. 18 Stefan Blunier Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Noch während seiner Studienzeit gründete er das „Ensemble für Neue Musik Essen“ und trat als Pianist international mit Klavierabenden, Rundfunkproduktionen und Liederabenden in Erscheinung. Sein Werdegang als Dirigent kann als klassischer Weg durch die Opernhäuser bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim, letztere als 1. Kapellmeister, war er von August 2001 bis Dezember 2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Stefan Blunier die Position des Generalmusikdirektors der Bundesstadt Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn und der Oper Bonn. Foto: Barbara Aumüller Erfolgreiche Teilnahmen an Dirigierwettbewerben (Besançon 1990 und Malko 1992 in Kopenhagen) führten früh zu Konzertverpflichtungen im In- und Ausland. So gastierte Stefan Blunier u. a. bei nahezu allen deutschen Rundfunkorchestern, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Staatsphilharmonie Ludwigs- Generalmusikdirektor Stefan Blunier 19 hafen, den Duisburger Sinfonikern sowie vielen Orchestern in Dänemark, Belgien, Korea, der Schweiz und Frankreich. Im Bereich der Oper war er an den Opernhäusern in München, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern verpflichtet. Im April 2010 feierte er sein erfolgreiches Debüt an der English National Opera in London. Seine Konzertprogrammgestaltungen mit Werken aus der Zeit der Jahrhundertwende (1900), zeitgenössischen Werken sowie „klassischen“ Werken haben nicht nur das Bonner Publikum in der vergangenen Saison begeistert. Unter seiner charismatischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein im Orchester und dem Publikum ein. Der Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat mittlerweile überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO und MDG (Musikproduktion Dabringhaus und Grimm). Im November 2009 erschien die erste CD-Aufnahme des Beethoven Orchester Bonn unter seiner Leitung mit Orchesterwerken von Arnold Schönberg. Diese CD-Einspielung ist im Dezember 2010 für den Preis der ICMA nominiert worden. Mit Beginn der Saison 2010/2011 wurde Stefan Blunier zum „Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel ernannt. 20 ORCHESTERFEST 17.7.2011 Ab 11 Uhr Beethovenhalle Eintritt frei! Orchester zum Hinhören, Anfassen und Mitmachen, für Jung und Alt Anmeldungen zum Publikumsorchester und Vorschläge für das Wunschkonzert per Post, Fax oder E-Mail an: Markus Reifenberg Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1, 53111 Bonn [email protected] Fax: 0228-77 6625 Weitere Informationen im Internet: www.beethoven-orchester.de 21 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 11, [email protected] IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Dr. Mirjam Schadendorf Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Carthaus, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn