Omni-Channel Retailing Strategische, kulturelle und organisatorische Herausforderungen Dr. Raphael Pfarrer, Deputy Director Collaborative Supply Chains/ECR, GS1 Switzerland 18.08.2016 Agenda • GS1 – The Global Language of Business • Marktentwicklung: der Kunde rückt ins Zentrum • Omni-Channel Retailing als Herausforderung und Chance • Wie der Wandel gelingt: Change Management im Omni-Channel Retailing 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 2 GS1 | The Global Language of Business GS1 = Global Standard One. GS1 ist eine weltweite Organisation mit Mitgliederorganisationen in über 110 Ländern. Als Dach für alle Mitgliederorganisationen fungiert das GS1 Global Office mit Hauptsitz in Brüssel (Belgien) und einer Niederlassung in Princeton (USA). Der Name GS1 steht für Global System One. GS1 ist die international führende Not for Profit mit 1.8 Millionen Mitgliedern und 2'500 MitarbeiterInnen für Organisation, Enttwicklung und Umsetzung weltweiter Standards mit dem Ziel, Logistik, Wertschöpfungs- und Versorgungsketten zu optimieren. GS1 Global besteht seit 40 Jahren und hat in dieser Zeit eine Vielzahl von Standards und Barcode-Symbologien entwickelt. Die bekannteste und weit verbreitetste BarcodeSymbologie ist jedoch immer noch der EAN-13. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 3 GS1 | The Global Language of Business = ca. 4.0 Mrd. Suchanfragen pro Tag = 6.0 Mrd. Scans pro Tag 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 4 Marktentwicklung | Digital Disruption Quelle: Dear Media 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 5 Marktentwicklung | Digital Disruption Papstwahl 2005 Papstwahl 2013 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 6 Marktentwicklung | Einkaufsverhalten Wandel im Einkaufsverhalten – Neue Online-Angebote sowie die Wechselkursthematik verstärken den Wandel des Einkaufsverhaltens sowie den Einkaufstourismus im Ausland. Der Schweizer Detailhandel ist dadurch einer äusserst dynamischen und nicht für alle Marktteilnehmer positiven Entwicklung unterworfen. Quelle: GfK 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 7 Marktentwicklung | Demografischer Wandel Demographischer Wandel – ehemals konsumstarke Jahrgänge kommen ins fortgeschrittene Rentenalter und zeigen ein reduziertes Konsumverhalten. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 8 Marktentwicklung | Frequenzentwicklung Frequenzentwicklung – Der Druck auf den Handel wird durch die weiterhin sinkende Einkaufsfrequenz verstärkt. Quelle: Nielsen Consumer Panel Service, 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 9 Marktentwicklung | Der Kunde als Treiber Die Möglichkeiten des Internets und der Smartphones haben das Verhalten der Kunden nachhaltig verändert. In der Art und Weise wie der Kunde sich informiert, wie er kommuniziert und insbesondere auch wie er einkauft Quelle: ipsosasiapacific.com 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 10 Marktentwicklung | Customer Centricity Unsere Umgebung wird immer vernetzter. Die Anzahl und Komplexität an Waren- und Informationsflüssen nimmt stetig zu. Gleichermassen nimmt die Anzahl an Touchpoints, sowohl für Kunden als auch für Unternehmen zu. Geschäftsvorgänge laufen zunehmend unter hohem Zeit- und Kostendruck ab. Quelle: Capgemini, entn. aus Rethinking the Value Chain Der Kundenanspruch steigt. Die Märkte und die Anforderungen an Unternehmen werden immer komplexer. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 11 Marktentwicklung | Von Multi zu Omni-Channel Quelle: GS1, "Auf dem Weg zum Omni-Channel Retailing", 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 12 Marktentwicklung | Von Multi zu Omni-Channel Quelle: Consumer Goods Forum / KPMG, Global Consumer Executive Top of Mind Survey, 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 13 Omni-Channel als Chance • Die Marktentwicklung stellt eine grosse Herausforderung für viele Unternehmen dar. • Und bietet zugleich ein enormes Potenzial für neue innovative Geschäftsmodelle. • Die veränderten Rahmenbedingungen (neue Distributionskanäle, technologische Weiterentwicklungen etc.) müssen so genutzt werden, dass sie die Bedürfnisse der Kunden möglichst vollumfänglich abdecken 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 14 Omni-Channel Retailing als Chance: Ja, aber… • Um die Schweizer Unternehmen im Change Management zu Omni-Channel Retailing Unternehmen zu begleiten, hat GS1 Switzerland eine Handlungsempfehlung publiziert. • Gemeinsam mit Experten aus Industrie und Handel wurden Praxisaussagen zu folgenden Themen gemacht: Strategie und Kultur Aufbau- und Ablauforganisation Beschaffung / Category Management Customer Journey und Touchpoint-Analyse Logistik 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 15 OCR Change Management | Strategie • Eine Omni-Channel-Strategie muss Teil der Unternehmenskultur sein und vor diesem Hintergrund in vollem Umfang von der Führungsebene gefördert und unterstützt werden. • Ziel muss es sein, die gesamte Geschäftstätigkeit – vom Marketing und Vertrieb bis hin zu Personalfragen und IT – auf den OmniChannel-Handel auszurichten. • Das Ziel aller Massnahmen ist die Auflösung der Grenzen zwischen digitalem und physischem Unternehmen. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 16 OCR Change Management | Strategie Fressnapf Founder / CEO Torsten Toeller: “Um die Wettbewerbsvorteile von morgen nutzen zu können, muss man die Digitalisierung der Vertriebskanäle als strategisches Businessprojekt und nicht als IT-Projekt verstehen.“ ECR-Tag, 2015 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 17 OCR Change Management | Kultureller Wandel Kernelemente Lernkultur: eine neue Strategie, verbunden mit neuen Strukturen und neuer Kultur, verlangt eine lernende Organisation. Innovationskultur: das Aufspüren von Trends sowie die Entwicklung oder Adaption von Innovationen sind der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. Organisationskultur: das Selbstverständnis einer Omni-Channel- Organisationskultur erlaubt es Organisationsmitgliedern, die Strategie und Ziele besser verwirklichen zu können. Abschaffung des Gärtchendenkens: die Förderung von abteilungs- und kanalübergreifender Zusammenarbeit ist unerlässlich für eine effiziente und funktionierende Omni-Channel Organisation. Vorbildfunktion: Geschäftsleitung und Middle Management nehmen eine Vorbildfunktion ein und fördern durch ihr Auftreten und Handeln die Akzeptanz der Omni-Channel Strategie innerhalb des Unternehmens massgeblich. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 18 OCR Change Management | Aufbauorganisation Aufbauorganisation • Weg von Funktions- hin zur Prozessorganisation • Schaffung von interdisziplinären Teams • Anpassung von Aufgaben – Kompetenzen - Veranwortung • Ziel: One face to the Customer Quelle: GS1, "Auf dem Weg zum Omni-Channel Retailing", 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 19 OCR Change Management | Ablauforganisation Ablauforganisation • Ziel sind kundenfreundliche, optimal abgestimmte und möglichst schlanke Arbeitsprozesse. • Angesichts der raschen Entwicklungen muss die Ablauforganisation agil und anpassungsfähig reagieren können. • Die Ablauforganisation sollte bei Bedarf rasch skalierbar sein. Quelle: GS1, "Auf dem Weg zum Omni-Channel Retailing", 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 20 OCR Change Management | IT Systeme IT Prozesslandschaft • Entwicklung der IT Prozesslandschaft nach den Anforderungen des OmniChannel Retailings • Ausschöpfung des Digitalisierungsund Automatisierungspotentials • Übergangslose Integration von Frontund Backend • Skalierbare Prozesse und Systeme Quelle: GS1, "Auf dem Weg zum Omni-Channel Retailing", 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 21 OCR Change Management | Demand & SC Demand & Supply Chain Management • Einführung der ECR-Prozessmodelle (Efficient Consumer Response) • Im Zentrum steht kanalsunabhängig der Kunde und seine Bedürfnisse • Schlüsselbereiche sind das Demand Management (Customer Journey / CRM) sowie das Category Management 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 22 OCR Change Management | Category Mgmt. • Der ECR 8-Schritte Category Management Prozesses hat sowohl für den stationären als auch für den Online-Kanal Relevanz • Unabhängig vom Vertriebskanal steht der Shopper im Zentrum • Dem Kunden sollte durch ein abgestimmtes CM eine möglichst konsistente KategorieStruktur über alle Kanäle geboten werden • Je nach Vertriebskanal kann es Unterschiede in den einzelnen Prozessschritten geben • Kategorie-Ziele können online aufgrund des dynamischen Umfelds kurzfristiger sein 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 23 OCR Change Management | Category Mgmt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von GS1 Germany hat die wichtigsten Auslösemomente für Category Management Projekte abgefragt: 1. Erkennen und heben von konkreten Potenzialen 2. Generierung neuer Shopper Insights 3. Regelmässige Durchführung und Optimierung der Sortimente 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 24 OCR Change Management | Category Mgmt. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 25 OCR Change Management | Shopper Journey Shopper Journey und Touchpointanalyse • Der Schlüssel zum Erfolg im dynamischen OmniChannel Umfled ist es, den Shopper und sein Verhalten zu verstehen. • Durch das Generieren von Shopper Insights, der Segmentierung aller Shopper in Cluster und der Analyse der Shopper Journey, besteht für Unternehmen die Möglichkeit, die Shopper besser zu verstehen und gezielter anzusprechen. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 26 OCR Change Management | Shopper Journey Quelle: GS1, "Auf dem Weg zum Omni-Channel Retailing", 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 27 OCR Change Management | Shopper Journey • Durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen laufend neue Möglichkeit für die Auswertung von Daten. • Kanalübergreifende Shopper- und/oder Touchpoint-Analysen sind das Ziel, um Potenziale zu erschliessen und die Prioritäten in der Kommunikations-, Promotions- und Werbemittelbudgetierung richtig einzusetzen. • Für Unternehmen ist es zentral die Effizienz der einzelnen Touchpoints über die ganze Shopper Journey (kanalübergreifend) zu kennen, um Aktivitäten zielgerichtet zu planen und die Prioritäten in der Kommunikations- und Werbemittelbudgetierung richtig zu setzen. • Eine moderne und erfolgreiche Methode für die Effizienzmessung innerhalb von OmniChannel Retailing ist die 360°TOUCHPOINT Analyse. 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 28 OCR Change Management | 360°TOUCHPOINT MARKETING ANALYTICS STEP 1: Touchpoint Audit STEP 2: Studiendesign SET-UP STEP 3: Datenerhebung STEP 4: Datenanalyse STÄRKEN, HANDLUNGSFEL DER UND POTENZIALE MANAGEMENT TOOLS IMPLEMENTIERUNG ZIELKUNDENPROFILE UND MARKTSEGMENTIERUNG Ihre Bestands- und Neukunden erhalten ein Gesicht Einfach operationalisierbare Segmentierung die Customer Journeys werden visualisierbar → STRATEGIE-PLANNUNG OPTIMALER OMNI-CHANNEL MIX Definition von Strategien für Ihre Marktbearbeitung Berechnung des wirkungsstärksten Marketing-Mix für Bestands- und Neukunden Komplexitätsreduktion durch Fokussierung → INVESTITIONS-KONTROLLE ROI-MAXIMIERUNG Berechnung der optimalen Frequenz von Massnahmen Optimiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis für ein gegebenes Budget → INNOVATIONS-MANAGEMENT OPTIMALER MIX FÜR MARKETING, VERTRIEB, KOMMUNIKATION, MEDIA UND SERVICE → CATMAN OPTIMIERUNG → MARKETING AUTOMATION → ORGANISATION STRATEGIE UND KAMPAGNEN – MARKETING AUTOMATION 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 29 OCR Change Management | Logistik Quelle: DHL, Logistics Trend Radar, 2016 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 30 OCR Change Management | Logistik 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 31 Zusammenfassung | OCR Erfolgsfaktoren Die Erfolgsfaktoren um im Omni-Channel Retailung erfolgreich agieren zu können sind: 1. Verankerung von Customer Centricity über das gesamte Unternehmen 2. Fokussierung von Strategie, Kultur, Prozessen und Organisation auf die Anforderungen des Omni-Channel Retailings 3. Nachfragegetriebene Sortimentsbildung und Beschaffung (Category Management) 4. Sichtbarmachung und Messung der Shopper Journey 5. Fähigkeit zur kanalübergreifende ROI-Messung und Ableitung von Folgemassnahmen 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 18.08.2016 | © GS1 Switzerland 2015 | 33