Regelungen für die Durchführung von Prüfungen für die Erlangung der Qualifizierungsstufen Q2 und Q3 (Stand: 08.03.2016) Die nachstehenden Regelungen wurden von Herrn PD Dr. Dietmar Kivelitz für den Vorstand der AG Herz- und Gefäßdiagnostik erarbeitet und am 8. Januar 2014 vom Vorstand der AG verabschiedet. Antrag und Zulassung zur Prüfung Die Anträge auf Erlangung der Qualifizierungsstufen Q2 und Q3 werden an den Vorstand der AG Herzdiagnostik (c/o Deutsche Röntgengesellschaft e.V., Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin) gestellt. Die entsprechenden Formulare sind auf der Homepage der AG Herzund Gefäßdiagnostik hinterlegt (http://www.ag-herz.drg.de/de-DE/1202/dokumente-undformulare). Die Geschäftsstelle prüft die Unterlagen auf Vollständigkeit und formale Korrektheit. Korrekte und vollständige Anträge werden an zwei Gutachter aus dem Kreis der Vorstandsmitglieder der AG geschickt, die über die Zulassung des Kandidaten entscheiden. In Zweifelsfällen obliegt die endgültige Entscheidung über die Zulassung dem Vorstand der AG. Prüfungstermine Die Organisation und Koordination der Prüfungen erfolgt zentral über die Geschäftsstelle der DRG. Prüfungen werden regelmäßig bei den Deutschen Kardiodiagnostiktagen und beim Deutschen Röntgenkongress angeboten. Bei Bedarf können über die Geschäftsstelle der DRG in Abstimmung mit dem Vorstand der AG weitere Prüfungstermine vereinbart werden. Die Prüfungstermine werden mit den Prüfern und den Kandidaten vereinbart und diesen rechtzeitig – mindestens zwei Wochen vor dem Prüfungstermin – mitgeteilt. Terminwünsche der Kandidaten werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Prüfungsausschuss Der Prüfungsausschuss besteht aus 2 Prüfern und einem Prüfungsvorsitzenden. Dem Prüfungsausschuss sollte möglichst ein Vorstandsmitglied angehören. Die Prüfer müssen über einen Q3-Status verfügen. Seite 1 von 4 Form der Prüfung Die Prüfung findet mündlich in Form eines Fachgesprächs statt. Pro Modalität (Herz-CT bzw. Herz-MRT) dauert die Prüfung 30 Minuten. Die Prüfungen werden in deutscher Sprache durchgeführt. In Ausnahmefällen ist Englisch als Prüfungssprache zulässig. Es wird ein Prüfungsprotokoll angefertigt. Hierfür ist ein Formblatt zu verwenden, das bei der Geschäftsstelle der DRG erhältlich ist. Gegenstand der Prüfung Die Prüfung sollte sowohl theoretische Fragen als auch die Analyse und Diagnostik anhand praktischer Fälle umfassen. Die Prüfer können Fragen aus dem gesamten Fachgebiet stellen. Eine Auswahl und Orientierung über Inhalte der Prüfung sind in dem Absatz „Katalog von Prüfungsinhalten“ aufgelistet. Die Auflistung soll eine Orientierungshilfe bei der Auswahl der Themen sein, wobei aus den Unterpunkten 1, 4 und 5 mindestens ein Thema geprüft werden muss. Für die Erlangung der Qualifizierungsstufe Q2 ist die souveräne Beherrschung der Standarderkrankungen, für die Qualifizierungsstufe Q3 die Kenntnis des gesamten Fachgebiets einschließlich der angeborenen Herzfehler nachzuweisen. Prüfungserfolg Im Regelfall entscheidet der Prüfungsausschuss über das Bestehen oder Nichtbestehen einer Prüfung sowie ggf. über Auflagen, die vor einer Wiederholung der Prüfung zu erfüllen sind. Kann im Prüfungsausschuss keine Einigung erzielt werden, entscheidet der Vorstand der AG Herz- und Gefäßdiagnostik. Nichtbestehen und Wiederholung der Prüfung Bei Nichtbestehen einer mündlichen Prüfung kann die Prüfung zweimal wiederholt werden. Die Prüfer entscheiden auf Basis des Prüfungsergebnisses über die Frist (mindestens 6 Monate), nach der eine Wiederholungsprüfung frühestens möglich ist. Es wird angestrebt, möglichst bald nach Ablauf dieser Frist eine Gelegenheit zur Wiederholung der Prüfung anzubieten. Die Auflagen, welche ein Kandidat nach einer erfolglosen Prüfung zu erfüllen hat, können die Weiterbildungszeit verlängern, die Verpflichtung beinhalten, bestimmte Weiterbildungsinhalte abzuleisten, bestimmte ärztliche Tätigkeiten unter Anleitung durchzuführen oder Wissenslücken durch Studium von Fachliteratur auszugleichen. Seite 2 von 4 Katalog von Prüfungsinhalten 1. Technische Grundlagen der MRT bzw. CT und der MRT bzw. CT des Herzens Sicherheitsaspekte (im Fall der CT einschließlich Aspekten des Strahlenschutzes) Kontraindikationen für die MRT bzw. die CT Physikalische Grundlagen der MR- bzw. CT- Bildgebung Spezielle Techniken für die Herzbildgebung (EKG-Triggerung etc.) Überwachung und Monitoring MR- bzw. CT-Kontrastmittel: Pharmakologie, Pharmakokinetik, Indikationen und Kontraindikationen Nur für die MRT relevante Themen: Sequenztechniken der kardialen MRT (Spin-Echo, Gradientenecho, SSFP, IRGradientenecho, Perfusionsbildgebung, Flussmessungen, Koronarangiographie, MRA der großen herznahen Gefäße) MRT bei Schrittmacherpatienten und anderen Implantaten 2. Embryologie, Anatomie und Physiologie des Herzens und deren Variation und Anomalien Koronaranatomie, Koronaranomalien Hämodynamik Grundlagen der angeborenen Herzfehler 3. Pathophysiologie und Pathologie kardialer Erkrankungen einschließlich deren Therapieoptionen KHK und deren Therapieoptionen (konservativ, PTCA, Stent, Bypass etc.) Klappenvitien und deren Therapieoptionen (TAVI, chirurgischer Klappenersatz bzw. –rekonstruktion) Kardiomyopathien, entzündliche Myokard- und Gefäßerkrankungen Hämodynamik bei kongenitalen Herzvitien Operationsverfahren angeborener Herzfehler 4. Indikationen für die kardiale MRT bzw. CT, Kenntnisse der Leitlinien, insbesondere Konsensusempfehlungen der DRG/DGK/DGPK in ihrer jeweils aktuellen Fassung Seite 3 von 4 5. Häufige Indikationen, deren Untersuchungsstrategie und –protokolle, ggf. mit Fallbeispielen: Vitalitäts- und Infarktdiagnostik Ischämiediagnostik (Adenosin, Dobutamin und deren Pharmakologie, Indikationen und Kontraindikationen einschließlich spezieller Voraussetzungen für Überwachung und Verhaltensweise bei Komplikationen) Myokarditisdiagnostik Diagnostik bei Kardiomyopathien Diagnostik bei erworbenen Klappenerkrankungen Erkrankungen des Perikards Herztumore und Raumforderungen des Herzens und seiner angrenzenden Strukturen Angeborene Herzfehler MR- bzw- CT- Koronarangiographie 6. Bilddatenanalyse Postprocessing Funktionsanalyse Flussmessungen Perfusion Vitalität und Myokardcharakterisierung Seite 4 von 4