Finanzmanagement im Krankenhaus

Werbung
Finanzmanagement im
Krankenhaus
Modul 7260
Prof. Dr. Günter Neubauer, Dr. Christof Minartz
Leseprobe
Finanzmanagement im
Krankenhaus
Modul 7260
Univ.-Prof. Dr. Günter Neubauer, Dr. Christof Minartz
Impressum
DAM.Deutsche Akademie für Management GmbH
Margaretenstraße 38 · 12203 Berlin
[email protected] · www.akademie.biz
Tel. 030/40508883-0 · Fax. 030/40508883-9
Verfasser:
Univ.-Prof. Dr. Günter Neubauer
Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik in München
Dr. Christof Minartz
Freier Mitarbeiter am Institut für Gesundheitsökonomik in München
Symbolverzeichnis
Beispiel
Definition
Kontrollfrage
Merksatz
Studienziele
Übungsaufgabe
Zusammenfassung
2. Version April 2015
© 2015 DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.
Der gesamte Inhalt des vorliegenden Studienbriefs (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem
Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH oder anderer
Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und
strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in
elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere
Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu
betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sämtliche verwendete Handelsmarken oder Markenzeichen sind
Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.
Die DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH und ihre Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden
Studienbriefs angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit, eventuelle
Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Studienbriefs. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur
Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Studienbrief dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmenden.
Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Studienbrief bei Personenbezeichnungen stets die männliche Form verwendet. Damit werden
Frauen wie Männer gleichermaßen angesprochen.
Printed in Germany. By MKM www.mkm-media.de
2
Finanzmanagement im Krankenhaus
Inhaltsverzeichnis
Symbolverzeichnis _________________________________________________________________ 2
Abkürzungsverzeichnis _____________________________________________________________ 4
Einleitung, Zielsetzung und Literaturempfehlungen ______________________________________ 5
1
Allgemeine Grundlagen des Finanzmanagements ____________________________________ 6
2
Finanzmanagement in deutschen Krankenhäusern __________________________________ 12
2.1 Gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen _______________________________ 12
2.1.1 Staatliche Krankenhausplanung _________________________________________ 13
2.1.2 Module von Vergütungssystemen _______________________________________ 14
2.2 Praktische Umsetzung _____________________________________________________ 15
2.2.1 Duale Krankenhausfinanzierung und Investitionsförderung ___________________ 15
2.2.2 Vergütung im Rahmen des DRG-Systems__________________________________ 19
2.2.2.1 Steuerung durch Patienten _____________________________________ 24
2.2.2.2 Mengensteuerung über flexible Vertragspreise _____________________ 25
2.2.2.3 Kostenerstattung als Opting-out-Recht ___________________________ 26
2.2.2.4 Einbezug von vor- und nachgelagerten Leistungssektoren ____________ 27
3
Rating in der Krankenhausfinanzierung ___________________________________________ 28
3.1 Intensivierter Verdrängungswettbewerb als Ausgangslage _________________________ 28
3.2 Rückzug des Staates aus der Krankenhausfinanzierung ____________________________ 29
3.3 Bonität als ausschlaggebendes Zugangskriterium zu Kapital ________________________ 31
Antworten zu den Kontrollfragen ____________________________________________________ 35
Literaturverzeichnis _______________________________________________________________ 37
Stichwortverzeichnis ______________________________________________________________ 39
Inhaltsverzeichnis
3
Abkürzungsverzeichnis
4
AG
Aktiengesellschaft
AHB
Anschlussheilbehandlung
AOK
Allgemeine Ortskrankenkasse
AR-DRG
Australian-Diagnosis Related Group
ARE
Abrechnungseinheit
BBFW
Bundesbasisfallwert
BFW
Basisfallwerte
BIP
Bruttoinlandprodukt
DIMDI
Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information
DRG
differenzierte Behandlungsfälle (Diagnosis Related Group); pauschaliertes
Vergütungssystem in Krankenhäusern
FPÄndG
Fallpauschalenänderungsgesetz
G-DRG
German-Diagnosis Related Group
GKV
gesetzliche Krankenversicherung
GKV-WSG
Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung
ICD-10
10 Revision der International Classification of Diseases
KH
Krankenhaus
KHEntG
Krankenhausentgeltgesetz
KHG
Krankenhausfinanzierungsgesetz
KHRG
Krankenhausfinanzierungsreformgesetz
LKA
Leistungs- und Kalkulationsaufstellung
LBFW
Landesbasisfallwert
NUB
neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden
OPS
Operationen- und Prozeduren-Schlüssel
PKV
private Krankenversicherung
PPP
Public Private Partnerships
SGB
Sozialgesetzbuch
VdEK
Verband der Ersatzkassen e. V.
Finanzmanagement im Krankenhaus
Einleitung, Zielsetzung und Literaturempfehlungen
In diesem Studienbrief bekommen Sie einen Überblick über das Finanzmanagement in Krankenhäusern. Als Erstes erhalten Sie einen kurzen Einblick in die allgemeinen Grundlagen des Finanzmanagements, bevor auf die
charakteristische Situation in deutschen Krankenhäusern eingegangen wird.
Anschließend werden die gesetzlichen und die strukturellen Rahmenbedingungen für das Finanzmanagement in deutschen Krankenhäusern beleuchtet, um Ihnen darauf aufbauend die praktische Umsetzung näherbringen zu
können. Zudem wird erläutert, warum unter Berücksichtigung der herrschenden Rahmenbedingungen die Bedeutung des Ratings in der Krankenhausfinanzierung zunimmt. Abschließend werden Ihnen die für diesen Bereich
spezifischen Kenntnisse vermittelt. Diese Lektion soll damit dazu beitragen,
Ihr Wissen in den folgenden Bereichen zu erweitern:
Studienziele:



allgemeine Grundlagen des Finanzmanagements;
Finanzmanagement in Krankenhäusern vor dem Hintergrund der
spezifischen deutschen Rahmenbedingungen;
Rating in der Krankenhausfinanzierung.
Für das vertiefende Studium empfehlen wir Ihnen die im Folgenden ausgewählten Werke. Dies sind nach den drei Hauptkapiteln geordnet:
Finanzmanagement im Allgemeinen (Kapitel 1):
 Perridon, L.; Steiner, M.; Rathgeber, A. (2009): Finanzwirtschaft der
Unternehmung, 15. Aufl., München.
Finanzmangement im Gesundheitswesen/Krankenhaus (Kapitel 2):
 Schreyögg, J.; Busse, R. (2010): Finanzmanagement im Gesundheitswesen – Einführung und methodische Grundlagen, in: Busse, R.;
Schreyögg, J.; Tiemann, O. (Hrsg.): Management im Gesundheitswesen, 2. Aufl. Heidelberg, S. 216-219.
 Neubauer, G.; Ujlaky, R.; Beivers, A. (2010): Finanzmanagement in
Krankenhäusern, in: Busse, R.; Schreyögg, J.; Tiemann, O. (Hrsg.):
Management im Gesundheitswesen, 2. Aufl., Heidelberg, S. 235-248.
 Wolke, T. (2009): Finanz- und Investitionsmanagement im Krankenhaus, Berlin.
Rating im Krankenhausbereich (Kapitel 3):
 Neubauer, G.; Minartz, C. (2008): Die Rolle des Ratings in der Klinikfinanzierung, in: Everling, O.; Kampe, D. (Hrsg.): Rating im HealthCare-Sektor – Schlüssel zur Finanzierung von Krankenhäusern, Kliniken, Reha-Einrichtungen. Wiesbaden, S. 71-81.
Einleitung, Zielsetzung und Literaturempfehlungen
5
1
Allgemeine Grundlagen des
Finanzmanagements
Studienziele:
Zur Einführung in die wesentlichen Sachverhalte des Finanzmanagements
eines Unternehmens – hier eines Krankenhauses – werden zunächst die
für das Verständnis notwendigen allgemeinen Grundlagen gelegt und die
wichtigsten Begriffe bestimmt.
Das Finanzmanagement in einem Unternehmen umfasst alle führenden Tätigkeiten, die auf die Planung, Steuerung und Kontrolle finanzieller Mittel
gerichtet sind.
Im Fokus des Finanzmanagements steht die Rentabilität eines Unternehmens. Neben diesem zentralen Ziel liegt die Funktion des Finanzmanagements darin, die Liquidität zu sichern und untragbare Risiken zu vermeiden,
um zu einer positiven Wertentwicklung des Unternehmens beizutragen. Zudem ist auch die Erhaltung der Flexibilität von Bedeutung, sodass ein Unternehmen frei disponieren kann und jederzeit zusätzliche finanzielle Mittel
beschaffen bzw. Fremdkapital tilgen kann. In der folgenden Abbildung 1
sind diese vier wesentlichen Ziele des Finanzmanagements dargestellt.
Abb. 1: Ziele des Finanzmanagements
Finanzwirtschaftliche Ziele
Rentabilität
Liquidität
Risikovermeidung/
Sicherheit
Flexibilität/
Unabhängigkeit
(Quelle: eigene Darstellung.)
Definition:
Rentabilität bedeutet, dass eine angemessene Verzinsung des investierten
Kapitals erreicht werden soll. Die Rentabilität wird über Kennzahlen gemessen und drückt das Verhältnis zwischen dem eingesetzten Kapital
und dem mit diesem Kapitaleinsatz erzielten Überschuss aus. Damit sind
die Einnahmen und Ausgaben bzw. die Einzahlungen und Auszahlungen
die zentralen Größen bei der Zieldefinition und der Zielerreichung.
6
Finanzmanagement im Krankenhaus
Definition:
Unter dem Begriff der Liquidität versteht man in der Betriebswirtschaftslehre die Fähigkeit, fällige Verbindlichkeiten jederzeit (d. h. fristgerecht)
und uneingeschränkt erfüllen zu können. Kann ein Unternehmen fällige
Verbindlichkeiten nicht erfüllen, so ist es zahlungsunfähig. Dies stellt
einen Insolvenzgrund dar.
Definition:
Risikovermeidung ist im Rahmen des Finanzmanagements von Bedeutung, da finanzwirtschaftliche Handlungen (Kapitalverwendungen bzw.
-aufnahmen) in die Zukunft hineinreichen und somit durch Unsicherheit
geprägt sind. Jede finanzwirtschaftliche Maßnahme ist mit einem Risiko
verbunden, weil der Rückfluss der eingesetzten Mittel ungewiss ist. Um
die Rückgewinnung der eingesetzten Mittel zu gewährleisten, sollten
durch das Finanzmanagement untragbare Risiken vermieden werden.
Definition:
Flexibilität bedeutet im Finanzmanagement, dass ein Unternehmen bzw.
die Unternehmensführung durch die Finanzierungswahl möglichst unabhängig in den Unternehmensentscheidungen bleiben sollte. Sowohl die
Erhöhung des Eigenkapitals durch die Aufnahme neuer, zusätzlicher
Unternehmenseigner als auch die Aufnahme von Fremdkapital können
die Dispositionsfreiheit der Unternehmensführung einschränken.
Das Kernstück des Finanzmanagements bildet die Finanzplanung, das heißt
die systematische Schätzung, Berechnung und Steuerung der eingehenden
und ausgehenden Zahlungsströme, die in einer Periode zustande kommen
sollen (vgl. Perridon et al. 2009). Bei der Finanzplanung spielt die Beschaffung von Kapital eine wichtige Rolle. Die klassischen Finanzierungsmöglichkeiten eines Betriebes und damit die Zugangswege zu Kapital sind in der
folgenden Abbildung 2 zusammengestellt.
Grundsätzlich unterscheidet man im Hinblick auf die Finanzierungsmöglichkeiten eines Betriebes die Innen- und die Außenfinanzierung, die sich
jeweils in weitere Unterformen gliedern lassen.
12
Finanzmanagements
Allgemeine Grundlagen des FInanzmanagements
7
Herunterladen