Hellerau Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden Hellerau – European Center for the Arts Dresden Tonlagen Dresdner Festival der ­zeitgenössischen Musik 01.-16.10.2011 Editorial Editorial Tonlagen 2011 Dresdner Festival der ­zeitgenössischen Musik 01.–16.10.2011 Mit der Eröffnung des Tonlagen-Festivals 2011 wird die restaurierte Fassade des Festspielhauses der Öffentlichkeit übergeben. Zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten wird wieder das Yin-und-Yang-Zeichen im First des Festspielhauses ange­ bracht sein. Künstlerisch werden die TonLagen 2011 von den fest mit HELLERAU assoziierten Dresdner Sinfonikern eröffnet. Der iranische Komponist und Kamancheh-Spieler Kayhan Kalhor komponierte für das Orchester Jenin – A Symphony; er selbst wird mit anderen Gästen an traditionellen arabischen Instrumenten mitwirken. Die Eröffnung der TonLagen steht damit für die grenzüberschreitende und Kulturen verbindende Arbeit des Orchesters unter Leitung von Markus Rindt. 2011 feiert der amerikanische Komponist Steve Reich seinen 75. Geburtstag. Er ist einer der Begründer und Ikonen der Minimal Music, seine Werke zählen zu den erfolgreichsten der jüngeren Musikgeschichte. TonLagen widmet Steve Reich s­ einen diesjährigen Schwerpunkt: Das Ensemble Modern bringt die gemeinsam mit Beryl Korot geschaffene Videooper The Cave auf die Bühne, die phänome­nalen Vokalsolisten von Synergy Vocals präsentieren mit der Dresdner Philharmo­nie Reichs Psalmenvertonung Tehillim; Jan Vogler ist mit Reichs ­einziger Kom­position für Cello solo, Cello Counterpoint, im Programm vertreten. Und schließlich wird Steve Reich selbst gemeinsam mit dem Ensemble Modern in Music for 18 Musicians zu erleben zu sein. Reichs Double ­Sextet erklingt als deutsche Erstaufführung in der all-live-Version. Den Prolog gestalten Schüler des Romain-Rolland-Gym­nasiums auf dem Dresdner Hauptbahnhof mit clapping music. Zu den vielseitigsten Komponisten seiner Gene­ration gehört der in Leipzig lebende Daniel Smutny. Seine erste Oper Ferne Nähe, ein z­ entrales Projekt des diesjährigen Festivals, wird als Auftrags­ produktion von HELLERAU uraufgeführt. Das Klavierduo Silver-Garburg, bereits mehrfach in HELLERAU zu Gast, präsentiert u. a. gemeinsam mit dem holländischen Klavierduo Scholtes & Jansen eine Uraufführung des ungarischen Komponisten Martón Illés für zwei Klaviere zu acht Händen. Ein weiterer Anlass zum Feiern ist das zehnjährige Jubiläum des Dresdner eloleKlaviertrios, dessen musikalische Experimentierfreude viele Komponisten zu neuen Werken inspiriert hat. Im Jubiläumskonzert werden Uraufführungen von Charlotte Seither, Michael Maierhof und Friedemann Schmidt-Mechau zu hören sein. Brandt Brauer Frick sind die Senkrechtstarter der Avantgarde-Technoszene. In HELLERAU treten sie mit einem Ensemble auf und bringen den klassischen Klangkörper zum Grooven. Den Abschluss des Festivals bildet eine Musiktheaterproduktion, die bewusst zwischen Avantgarde, Trash und Pop spielt: Santiago Blaums Switch on ist eine weite­re Koproduktion HELLERAUS. Mit vielen Konzerten, Kooperationsveranstaltungen mit der Fritz-Geißler-Gesellschaft, dem Künstlerbund Dresden, der Komponistenklasse Dresden, der Sächsischen Gesellschaft für Neue Musik, Künstlertalks und anregenden Gesprächen in der Festivallounge laden wir Sie ein, in das vielfältige Universum der zeitgenössischen Musik einzutauchen. Wir wünschen spannende Entdeckungen, neue Begegnungen und viel Vergnügen beim Hören und Sehen! DIETER JAENICKE Künstlerischer Leiter BARBARA DAMM Programmleiterin Musik/Musiktheater & DAS HELLERAU-TEAM Fr 30.09. ab 17 Uhr Dresdner Hauptbahnhof Eintritt frei Clapping Music Annette Jahns Regie Annette Hannemann Musikalische Einstudierung Schüler des Romain-Rolland-Gymnasiums stimmen auf dem Dresdner Hauptbahnhof mit Steve Reichs Clapping Music auf das Festival ein. Die 1972 entstandene Rhythmuskomposition besteht nur aus dem Klatschen der Performer. Deren Aufgabe ist so einfach wie vertrackt, denn eine von zwei gleichen Stimmen verschiebt sich schrittweise gegen die andere. In den Menschenströmen des Bahnhofes finden kleine, inszenierte Events statt, überraschend und ohne Instrumente, Scheinwerfer, Requisiten oder gar eine Bühne – absolute Reduzierung. Minimal Music. Eine Kooperation zwischen dem Romain-RollandGymnasium Dresden und ­HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Summary Pupils from Romain-Rolland-Gymnasium get in the mood for the festival at Dresden station with Clapping Music by Steve Reich. Reich wrote this rhythmic composition, consisting entirely of the performers clapping their hands, in 1972. 2 3 Sa 01.10. 20 Uhr Großer Saal 19/10 € Sa 01.10. 18 Uhr Ost 1 Das Herz von Jenin Ein Film von Marcus Vetter CINEMA JENIN A SYMPHONY Kayhan Kalhor Cinema Jenin – A Symphony (2011) Uraufführung Silent City (2006) Uraufführung der Version für Kamancheh, Percussion & Streichorchester gefördert durch die Andrea Molino Musikalische Leitung Die Dresdner Sinfoniker und Gastsolisten Bekannt für ihre außergewöhnlichen Projekte und ihre künstlerische Abenteuerlust schlagen die Dresdner Sinfoniker eine Brücke in die palästinensische Stadt Jenin: 2010 öffnete das seit Beginn der ersten Intifada im Jahre 1987 geschlossene Kino der Stadt im Westjordanland wieder seine Tore. Es ist eines von nur drei Kinos in der seit Jahrzehnten von politischen Konflikten geprägten Region. Der iranische Komponist Kayhan Kalhor hat eigens für das Projekt ein Werk kreiert, das an diesem Abend uraufgeführt wird. Fünf Gastsolisten, unter ihnen der Komponist selbst, der weltweit auch als KamanchehVirtuose gefeiert wird, bereichern das Orchester mit arabisch-orientalischen Instrumenten. Ergänzt wird das Programm durch Kalhors Stück Silent City, das er für Yo-Yo Ma’s Silk Road Ensemble komponiert hat. Silent City ist den von Krieg oder Naturkatastrophen zerstörten Städten gewidmet. Eine Koproduktion der Dresdner Sinfoniker und Ben Deiß. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Stadt Dresden, die Kultur­ stiftung des Freistaates Sachsen und die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank. Summary Cinema Jenin – A Symphony is a homage to this cinema in the form of a concert by the Dresden Symphony Orchestra. The Iranian composer Kayhan Kalhor composed the piece, to be performed for the first time at the TonLagen opening. 4 5 So 02.10. 20 Uhr Großer Saal 15/7 € Les Fleurs du mal (2011) Ein Liedzyklus von Klaus Schedl nach Texten von Charles Baudelaire Uraufführung der neuen Fassung piano possibile ensemble für neue musik Der Sound von piano possibile begegnet der düsteren Stimmung und der morbiden Sprache von Charles Baudelaires berühmten Gedichtzyklus Die Blumen des Bösen. Vokalklang, computer-generierte Musik, Live-Elektronik und eigens neu definierte Instrumente fügen sich zu einer aktuellen Klangsprache, frei von Spinnweben und Elfenbeingebilden. Ein ideales Werk für das Münchner Ensemble piano possibile, das in seinen Konzerten und Performances immer Verbindungen zwischen der sogenannten Hoch- und der Popularkultur aufspürt und die zeitgenössische ernste Musik aus dem Korsett der Spezialisierung zu befreien sucht. 6 „Les Fleurs du Mal ist eine einstündige Kantate für eine (herrliche) Sängerin – Mafalda de Lemos -, einen Vokalakrobaten (Sascha Friedl), ein paar beherzten Musikern von piano possibile und viel Elektronik. Schedls extrem vielfältige, zwischen Lärm und Lyrik, zwischen grinsenden Zitaten (eine Arie, eine Arie!) und nie gehörten Klangwelten pendelnde Musik besitzt vor allem eine akustische Struktur. Dadurch ist sie, bei aller Wucht, stets gefährdet, muss immer präsent bleiben, kein Ausruhen, keine Wiederholung ist möglich. Völlig offen, voller Mut vertont Schedl Baudelaires Gehalt, nicht die Worte. Dadurch entsteht eine fragile Apokalypse, und ja, kaum zu glauben, ein Schock. Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung Toll.“ Summary The sound of piano possibile comes up against the sombre mood and morbid language of Charles Baudelaire’s famous cycle of poems, The Flowers of Evil (Les fleurs du mal). Ringing vowels, computer-generated music, live electronics and specially redefined instruments fuse to create a modern sound. The perfect piece for the Munich ensemble piano possibile, whose concerts and performances seek out connections between classical and popular culture, attempting to free contemporary classical music from the constraints of specialisation. 7 Mi 05.10. 20 Uhr Nancy-SperoSaal 10/5 € 10 Jahre Elole-Klaviertrio Jubiläumskonzert Das Konzert wird Charlotte Seither Equal ways of difference (2011) vom Deutschlandfunk Uraufführung aufgezeichnet. Michael Maierhof EXIT E (2011) Uraufführung Friedemann Schmidt-Mechau Nähe und Krümmung (2011) Uraufführung 10 8 Michael Maierhof Sugar 1 (2001) Friedemann Schmidt-Mechau Sieben kleine Sätze (2001) Aus der sächsischen Musiklandschaft sind sie nicht mehr wegzudenken: Seit zehn Jahren verblüfft das Dresdner elole-Klaviertrio mit intelligenten und ungewöhn­ lichen Konzertprogrammen. Ganz programmatisch dem Zeitgenössischen verpflichtet, haben Stefan Eder (Klavier), Uta-Maria Lempert (Violine) und Matthias Lorenz (Violoncello) unzählige Komponisten angeregt, musikalisches Neuland zu betreten und neue Werke für ihre Besetzung zu schaffen. Die Uraufführungs­ komponisten ihres ersten Konzertes, Friedemann Schmidt-Mechau und Michael Maierhof, sind auch beim Jubiläumsauftritt vertreten – mit ihren Werken von damals und mit je einer Uraufführung. Auch Charlotte Seither, dem Trio ebenfalls seit langem verbunden, steuert ein Werk zum Geburtstagskonzert bei. Summary Dresden’s elole piano trio has been amazing audiences with intelligent, unusual concert programmes for the last ten years. The anniversary concert for this trio dedicated entirely to contemporary music will include three premieres. 9 Do 06./Fr 07.10. 20 Uhr Großer Saal 15/7 € Fr 07.10. im Anschluss Publikumsgespräch mit Daniel Smutny und dem Regieteam Daniel Smutny FERNE NÄHE Uraufführung Kammeroper für vier Sänger, Darsteller, Schubert-Oktett und Fender-Rhodes-Accompagnato (2010/11) Auftragswerk von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Daniel Smutny Komposition Constantin von Castenstein Libretto Sommer Ulrickson Inszenierung Alexander Polzin/Nicola Minssen Ausstattung Titus Engel Musikalische Leitung Mit Olivia Stahn, Cathrin Kirchner, Gunnar Brandt-Sigurdsson, Herman Wallén, AnneLuise Recke, Maya Lipsker, FLORIAN BILBAO, RICARDO DE PAULA, courage – Dresdner Ensemble für zeitgenössische Musik im Rahmen von Klangnetz Dresden wird gefördert durch ein Förderprojekt der 10 Wohin mit den überschüssigen Gefühlen, wenn das eigene Leben rundum fremdverwaltet wird? Wie umgehen mit dem existentiellen Pathos der eigenen Empfindungen, wenn sie eigentlich nur noch als ­vegetative Erregung oder in Form von Zynismen geduldet werden? Daniel Smutny, einer der interessantesten jungen Komponisten in Deutschland, macht diese Fragen zum Thema seiner ersten Oper. Gemeinsam mit dem ­Librettisten Constantin von Castenstein hat er einen Stoff entwickelt, der acht Menschen, dargestellt von vier Sängern und vier Tänzern, in der Chill-Out-Lounge eines Finanzkonzerns mit ihren unerfüllten und unerfüllbaren Sehnsüchten ringen lässt. Die Instrumentalbesetzung mit einem Schubert-Oktett verweist in eine Epoche der hochgespannten Emotionen und auf die große kammermusikalische Tradition der Romantik, die Daniel Smutny auch musiksprachlich als Ausgangs­ material seiner Komposition dient. Summary Daniel Smutny is one of Germany’s most versatile young composers. Ferne Nähe (Distant Nearness) is his first composition for musical theatre. In it he tackles conver­ gence and distance, first love and missed opportunities. Fr 07.10. 22 Uhr Foyer 10/5 € TRUMPET LATE NIGHT Na’ama Golan, William Forman und Nathan Plante Trompete Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung, der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Botschaft des Staates Israel. Fritz Geißler Gesellschaft e. V. in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches ­Zentrum der Künste Dresden. Summary Uraufführungen von Hana Ajiashvili, Thuon Burtevitz und Michael Flade sowie Kompositionen von Rebecca Saunders, Mark André, Elliott Carter, Eres Holz, Luca Lombardi und Helmut Oehring. Pure trumpets – Na’ama Golan, William Forman and Nathan Plante, three leading interpreters of modern trumpet music, explore the trumpet’s musical and aes­ thetic capabilities at the highest level. Trumpet Late Night opens up a unique opportunity to join them on their expeditions into the depths of tone colour, unearthing overtone treasure troves. Trompete pur – mit Na’ama Golan, William Forman und Nathan Plante loten drei führende Interpreten der Neuen Trompetenmusik die klanglichen und ästhe­ tischen Möglichkeiten dieses Instrumentes auf höchstem Niveau aus. Zwischen subtilen Mikrotönen und extremen dynamischen Kontrasten bietet sie einen unerschöpflichen Kontinent an Möglichkeiten. Erst in den letzten 50 Jahren begannen Komponisten ihn gründ­ licher zu erkunden. Die Trumpet Late Night eröffnet die einmalige Gelegenheit, sich den Expeditionen zu Klangfarbenfällen und Obertonschätzen anzuschließen. 12 13 Sa 08.10. 19-24 Uhr Palais im Großen Garten 20/10 € MLX_5x2 10 JAHRE MORPHONIC LAB Furbies Marionetten Inade SchnAAk Skrol Column One In der anziehend morbiden Atmosphäre des unsa­ nierten Festsaals im Palais im Großen Garten feiert Morphonic Lab ein laboratives Geburtstagsprogramm: MLX_5x2 präsentiert fünf Duos, die annähernd die Bandbreite experimenteller Sound- und VideoArten der bisherigen Morphonischen Labore markieren. Das stilistische Wechselbad leiten die Dresdner Newcomer Furbies Marionetten ein, deren Circuit-Bending-Ingenieure Spielzeug-Roboter zu kakopho­ nischen Noise-Kreaturen mutieren lassen. Die Leipziger Klang-Bildhauer Inade projizieren planetarische Umlaufbahnen und phantastische Geometrien in die Weiten ihres Ambient-Universums. SchnAAk, das furiose Frankfurter Duo, wirbelt seinen analog-geerdeten Freestyle-Core in ungeahnte elektrisierende Spannungsfelder. Die Prager Industrial-Urgesteine Skrol generieren ihre brachialen Soundbilder unter dem dunklen Charme ihrer charismatischen Frontfrau. Im Finale laborieren die Berliner Meister der experimentellen Medien-Performance Column One erwartungsgemäß unerwartet. Installationen präsentieren sich in den angrenzenden Bereichen des Festsaals, u.a. der Projektions-Kubus von Sascha Kurtzer, die Projektionen einer Utopie von Katharina Groß, die Video-Collage von 48acht sowie im Außenbereich eine opulente lichtgrafische Installation von Hillumination. Veranstaltet vom Künstlerbund Dresden und Schlösser und Gärten Dresden in Kooperation mit HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Summary In the enticingly decaying atmosphere of the unrenovated ballroom at the palace in the Großer Garten park, Morphonic Lab celebrates with an experimental birthday programme: MLX_5x2 presents five duos – Furbies Marionetten, Inade, SchnAAk, Skrol and Column One – who more or less mark out the range of sound and video styles at previous Morphonic Labs. Sa 08.10. 20 Uhr Großer Saal 19/10 € JAN VOGLER CELLO COUNTERPOINT Jan Vogler spielt Werke von Steve Reich, Witold LutosŁawski, Györgi Kurtág und Phrasen aus den Solosuiten von Johann Sebastian Bach. So umfangreich Steve Reichs kompositorisches Œuvre ist – für Violoncello solo schuf er nur ein einziges Werk: Cello Counterpoint. Das aber hat es in sich und stellt den Musiker aufgrund seiner rhythmischen Dichte vor eine gewaltige Herausforderung. Jan Vogler, weltweit gefeierter Cellist und mit seinen langjährigen Dresdner Tätigkeiten längst auch ein Markenzeichen der Stadt, reizt dieses 2003 geschriebene Stück schon lange; TonLagen bietet nun den willkommenen Anlass, Cello Counterpoint in HELLERAU erstmals zu präsentieren. Im Kontrast dazu stehen Werke europäischer zeitgenössischer Komponisten, die musikalisch gänzlich andere Wege einschlugen. Diese Werke der Gegenwart werden durch eingeschobene Phrasen aus Johann Sebastian Bachs Solosuiten gleichsam eingebettet in den großen Kanon der – nicht nur – abendländischen Musiktradition. Summary Cello Counterpoint is the only work for the cello among Steve Reich’s extensive list of works. That is, however, a huge challenge for any cellist. The internationally acclaimed cellist Jan Vogler has long been itching to play the piece. The concert is rounded off with works by other contemporary composers and – a nod towards musical history – interlaced with phrases from Johann Sebastian Bach’s solo suites. 16 17 Sa 08.10. 22 Uhr Nancy-SperoSaal 6€ SINWALD PREVIEW Volker Staub Saiteninstrumente Bernd Settelmeyer Schlagzeug Daniel Smutny Tasteninstrumente und Live-­Elektronik Daniel Smutny, dessen erste Oper im Rahmen des diesjährigen TonLagen-Festivals uraufgeführt wird, ist nicht nur Komponist, sondern auch Interpret und darüber hinaus künstlerischer Leiter des neuen Festivals für Musik Sinwald, das vom 27. bis 29. April 2012 in Leipzig stattfinden wird: Einen Vorgeschmack darauf gibt die Jam Session mit drei Komponisten und Per­ formern, die an diesem Abend zum ersten Mal musika­ lisch zusammentreffen: Volker Staub spielt auf selbst entworfenen und selbst gebauten Instrumenten. Bernd Settelmeyer ist Jazzkomponist und -performer, der in klanglichen Grenzbereichen mit exotischen Instru­menten genauso zu Hause ist wie im ProgressiveJazz-Set. Daniel Smutny bringt mit seiner neoklassizistischen Kompositionshaltung eine dritte Sprache mit ins Spiel. 18 Summary This jam session with the three composers and performers Volker Staub, Bernd Settelmeyer and Daniel Smutny provides a foretaste of the new festival Sinwald in April 2012 in Leipzig. 19 So 09.10. 16 Uhr Konzertsaal der Hochschule für Musik Dresden 8/4/15* € HAST DU TÖNE? WIR SCHON! Jahreskonzert der Komponistenklasse Dresden Neue Musik-Geschichten von komponierenden ­Kindern und Jugendlichen Wettiner Platz/ Eingang Schützengasse Milko Kersten Leitung und Moderation Musiker der Dresdner Sinfoniker *Familienkarte gilt für 2 Erwachsene und bis zu 3 Kindern Auch in diesem Jahr bilden die 15 Uraufführungen der von Silke Fraikin geleiteten Komponistenklasse Dresden einen besonderen Höhepunkt im Festival. Im Familienkonzert – moderiert und geleitet von Milko Kersten – werden erstmals Musiker der Dresdner Sinfoniker die neuen Werke der acht- bis 18-jährigen Musikerfinder aus der Taufe heben: eine farbenreiche Palette vom Solostück bis zur großen Ensemble­ besetzung mit Bariton, Flöte, Horn, Harfe, Violine, Viola und Kontrabass. Nach Workshops und inten­siven Proben mit den Musikern erwarten die jungen Kompo­ nisten mit Spannung die Uraufführung ihrer Werke – eine vergnügliche Gelegenheit, jugendlicher Phantasie und Experimentierfreude, interpretiert von hochka­ rätigen Musikern, im Konzertsaal der Musikhochschule zu begegnen. Summary This year, at the Komponistenklasse Dresden annual concert, Dresden Symphony Orchestra musicians will be interpreting 15 pieces by these eight- to eighteen-yearold musical innovators, to be performed for the first time. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden – Amt für Kultur und Denkmalschutz – und den Deutschen Musikrat. www.komponistenklasse.de 20 21 So 09.10. 20 Uhr Großer Saal 19/10 € TEHILLIM Julia Wolfe Cruel Sister (2004) Steve Reich Tehillim (1981) Brad Lubman Musikalische Leitung Dresdner Philharmonie Synergy Vocals Das Konzert der Dresdner Philharmonie steht diesmal im Zeichen von Steve Reich: Seine Psalmenvertonung Tehillim gehört zweifellos zu den bedeutendsten geistlichen Werken der Moderne. Reich verzichtet hier weitgehend auf die für seine Minimal Music so typischen repetitiven Muster und bedient sich eines melodischen Idioms, das Anklänge an jüdische Volksmusik erkennen lässt. Die Gesangspartien interpretieren Synergy Vocals aus London, eines der führenden Vokalensembles, dessen klangliche Homogenität und rhythmische Präzision weltweit gefeiert werden. Im Stil der neueren Minimal Music vereint die amerika­ nische Komponistin Julia Wolfe kraftvolles Powerplay und suggestive Streicherklänge. Ihr Werk Cruel Sister basiert auf einer alten englischen Ballade von zwei Schwestern, die um einen Liebhaber buhlen. Die Kom­position schöpft die volle dynamische Bandbreite des Streichorchesters aus und erzählt die grausame Geschichte in suggestiven Klangbildern. Mit Brad ­Lubman leitet einer der international profiliertesten Reich-Interpreten das Konzert. Eine Koproduktion der Dresdner Philharmonie und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. 22 Summary Dresden Philharmonic Orchestra and the London vocal ensemble Synergy Vocals will be interpreting Steve Reich’s psalm set to music, Tehillim, one of the most important religious works of the modern age. The concert will be complemented by Julia Wolfe’s Cruel Sister. Mo 10.10. 19.30 Uhr Martin-LutherKirche 10/8 € Tickets nur an der Abendkasse Denken. Fühlen.Wissen. Wandlungen im ne ue n Je tz t auch Konzert der Sächsischen Gesellschaft für Neue Musik im Rahmen der Orgelreihe modus vivendi Einfach gute Musik … Wilfried Krätzschmar Choraletüde über Nun bitten wir den Heiligen Geist Informationen über neue Musik im weiteren Sinn – mit Porträts, Gesprächen, Berichten und Musikaufnahmen. Uraufführung 6 Reiko Füting Neues Werk Uraufführung Alexander Morawitz Wandlungen Uraufführung In Dresden auf UKW: 97,3 Jörg Herchet aus Namen Gottes Nr. 24 und 27 Uraufführung 4. Februar 2012 • 22:05 Atelier neuer Musik Aufzeichnung vom 15. Oktober 2011 aus dem Nancy Spero Saal des Festspielhauses Hellerau Fakten und mehr. ® Weitere Informationen: Hörerservice 0221. 345-1831 oder www.dradio.de Lydia Weissgerber Ut palma florebit Uraufführung Anzeige Deutschlandfunk · TonLagen Festival · 105 x 90 mm, Beschnitt 4c · 13. Juli 2011 Lydia Weissgerber, Reimund Böhmig Orgel DLR_AZ _Festival TonLagen 105x901 1 Fast ist die Tinte noch feucht, mit der die Noten zu Papier gebracht wurden – neueste Arbeiten von Wilfried Krätzschmar, Reiko Füting, Alexander Morawitz, Jörg ­Herchet und Lydia Weißgerber erklingen in diesem Jubiläumskonzert der Sächsischen Gesellschaft für Neue Musik als Uraufführungen. Drei davon wurden anlässlich des 20-jährigen Bestehens in deren Auftrag komponiert. Sie zeigen die Vielfalt heutigen Komponierens für die Königin der Instrumente. Die Jehmlichorgel der Dresdner Martin-Luther-Kirche ist in diesem Jahr nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten in neuer Klanglichkeit zu erleben. Reimund Böhmig, der wesentlich an der Konzeption zur Erneuerung der Orgel mitgewirkt hat, und Lydia Weißgerber verstehen es, die Vielfalt der Klangfarben in den Dienst der neuen Werke zu stellen. Summary At the anniversary concert of the Saxon Contemporary Classical Music Society (Sächsische Gesellschaft für neue Musik) Saxon composers’ latest works will be played on the recently restored Jehmlich organ at Martin-Luther-Kirche. 13.07.2011 18:0 Di 11.10. 20 Uhr Nancy-SperoSaal 10/5 € VentOs Anna Friederike Potengowski Flöten Georg Wieland Wagner Schlagwerk Wie klangen Instrumente vor 39.000 Jahren? Anna Friederike Potengowski und Georg Wieland Wagner machten sich auf die Suche nach den Ursprüngen ihrer Instrumente, nach den Wurzeln kulturellen Handelns überhaupt. Und sie wurden fündig: Die Flöte aus dem Flügelknochen eines Singschwans ist 12,6 Zentimeter lang, hat drei Grifflöcher und einen Tonumfang von zwei Oktaven. Gefunden in der Geißenklösterle-Höhle auf der Schwäbischen Alb, wurde sie vermutlich von den ersten Menschen, die nach der Eiszeit Europa wieder besiedelten, gespielt. Wissenschaftler haben diese und weitere Flöten desselben Fundareals aus Splittern zusammengesetzt und datieren sie auf ein Alter zwischen 37.000 und 39.000 Jahren. Damit sind die Flöten der älteste Nachweis für Musikalität des Homo sapiens. Wozu inspirieren die elementare Besetzung Flöte und Trommel, Atem und Rhythmus und die musikalischen Möglichkeiten einer urzeitlichen Flöte zeitgenössische Komponisten, Musiker und das Publikum? Werke der Komponisten Blazej Dowlasz, Caspar René Hirschfeld, Georg Wieland Wagner, Martin Daske und Peter Helmut Lang geben originelle und ganz unterschiedliche Antworten. 26 Summary What did music sound like 39,000 years ago? Contemporary composers have written pieces designed for a pipe from that era and for drums. Breathing and rhythm, the pipe and the drum, a primeval pipe and contemporary music – an exciting musical encounter! 27 Mi 12.10. 20 Uhr Großer Saal 19/10 € THE CAVE (1990-1993) Multimediales Oratorium in drei Teilen Beryl Korot Video, Text Steve Reich Musik Texte: Bibel, Koran und dokumentarisches Material Jonathan Stockhammer Musikalische Leitung Ensemble Modern Synergy Vocals Jürgen KoSS Licht BIG Cinema Videoprojektion Norbert Ommer Klangregie In ihrer dokumentarischen Video-Oper fragen Steve Reich und Beryl Korot ihre israelischen, arabischen und amerikanischen Gesprächspartner, was Abraham und seine Kinder für sie persönlich bedeuten. Es entsteht ein Kaleidoskop an Erinnerungen und Reflexionen, das die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Kulturkreise widerspiegelt. „Steve Reich findet in Beryl Korots streng dokumentarischer Videooptik und den aphoristischen Gesprächsfetzen genau jenes Material, das ihm für ein Musik­ theaterprojekt vorschwebte. An frühere Stücke wie Tehilim oder Different trains anknüpfend, entwickelt er auch hier die Musik aus dem gesprochenen Wort: Dem Stimmklang der Interviewten und der Modulation ihrer Sprechweise hat er Melodien abgelauscht, ihre Diktion ist zu präzise notierten Rhythmen ausgearbeitet. Jeder Wendung begegnet er mit einer ganz spezifischen harmonischen Färbung und einem eigenen metrischen Grundimpuls, jedes Satzfragment wird so in eine Claus Spahn, DIE ZEIT musikalische Dimension geweitet.“ Summary Die Höhle der Patriarchen, Grabstätte von Abraham und seinen Nachkommen, hat sowohl für Juden als auch für Araber eine enorme religiöse Bedeutung, führen doch beide ihre Abstammung auf Abraham zurück. Die Höhle liegt in der größtenteils von Arabern bewohnten Stadt Hebron, seit dem 12. Jahrhundert steht dort eine Moschee. In their documentary video opera, Steve Reich and Beryl Korot ask Israelis, Arabs and Americans what Abraham and his children – buried in the Cave of the Patriarchs in Hebron – means to them personally. Steve Reich has taken up the tones of the interviewees’ voices and the lilt of their speech, turning them into melodies: every fragmented clause is extended by a musical dimension. Do 13.10. 20 Uhr Großer Saal 19/10 € im Anschluss Publikumsgespräch CELEBRATING STEVE REICH Steve Reich Drumming – Part One (1971) mit Steve Reich Double Sextet – for ensemble (2007) Deutsche Erstaufführung der all-live-version Music for 18 Musicians (1974-76) Brad Lubman Musikalische Leitung Ensemble Modern Synergy Vocals Norbert Ommer Klangregie Steve Reich als Gast Mit Drumming (Part One) und Music for 18 Musicians stehen zwei Schlüsselwerke im Œuvre des Komponisten auf dem Programm. Das insgesamt vierteilige Werk 30 Drumming entstand 1970/71 unter dem intensiven Eindruck einer Afrikareise, die Reichs Überzeugung bestätigte, dass mit akustischen Instrumenten eine im Klang reichere Musik erzeugt werden kann als mit elektronischen Instrumenten. Music for 18 Musicians, an dessen Aufführung in HELLERAU Steve Reich persönlich mitwirken wird, stammt aus den Jahren 1974–76. Neuartig war das Stück nicht nur in Struktur und Harmonie, sondern auch in der Instrumentierung für Violine, Cello, zwei Klarinetten, vier Frauenstimmen, vier Klaviere, drei Marimbas, zwei Xylophone und Metallophon. Im Umfang nahezu eine Kammersinfonie, kommt Music for 18 Musicians ohne einen Dirigenten aus – eine Aufführungspraxis, zu der sich Steve Reich sowohl von der westafrikanischen Musik als auch von balinesischen Gamelan-Trommlern inspirieren ließ. Beide Werke sind inzwischen längst zu Klassikern geworden. Mit seiner Komposition Double Sextet gewann Steve Reich 2009 den renommierten Pulitzer Preis. TonLagen präsentiert die all-live-Version des Werkes als Deutsche Erstaufführung. Summary This concert may be the highlight of the festival: Steve Reich will be participating in person. In 2009 Steve Reich won the renowned Pulitzer Prize for his composition Double Sextet. TonLagen presents the all-live version of the piece for the first time in Germany. Fr 14.10. 20 Uhr Großer Saal 15/7€ SILVER-GARBURG & FRIENDS Martón Illés Neues Werk (2010/11) Uraufführung Auftragswerk von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden Györgi Ligeti Monument – Selbstportrait – Bewegung (1976) Uri Caine Double Helix (2009) Steve Reich Piano Phase (1967) Richard Wernick Double Duo (2008) Silver-Garburg Pianoduo Scholtes & Janssens Pianoduo Julian Arp, N.N. Violoncello 2005 war das Klavierduo Silver-Garburg erstmals in HELLERAU zu Gast und das so erfolgreich, dass sie 2008 erneut eingeladen wurden. Mittlerweile haben die beiden eine fulminante Karriere hingelegt und sind regelmäßig auf den bedeutendsten Konzertbühnen der Welt zu erleben. „Lyrische Empfindsamkeit, außerge­ wöhnlich tiefes Verständnis und hinreißende technische Meisterschaft“ attestiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung den beiden Pianisten Sivan Silver und Gil ­Garburg, die ihr Duo im Jahre 1997 gründeten. Für ihr Konzert in HELLERAU haben sie sich ein Werk für zwei Klaviere zu acht Händen des ungarischen Komponisten Martón Illés gewünscht, das sie gemeinsam mit ihren ehemaligen Schülern, dem niederländischen Klavierduo Scholtes & Janssens, uraufführen werden. Auf dem Programm steht außerdem ein Werk des Jazzpianisten und Komponisten Uri Caine; mit Györgi Ligetis Monument – Selbstportrait – Bewegung spielen die beiden ein Schlüsselwerk der zeitgenössischen Klavierliteratur. Dem Jubilar Steve Reich erweisen Silver-Garburg mit der Aufführung von Piano Phase ihre Referenz. Summary In 2005 the piano duo Silver-Garburg were first invited to the festival; they were such a success that they were invited back in 2008. For their performance this year they asked for a piece for two pianos and eight hands by the Hungarian composer Martón Illés, which they will be playing for the first time with the piano duo Scholtes & Janssens. 33 Fr 14.10. 22 Uhr Nancy-SperoSaal 10/5 € FELIX PROFOS BOCK (2009) 6 Stücke für AZEOTROP Deutsche Erstaufführung Azeotrop Pure musikalische Eruption! Ein stürmischer Albtraum, ein abgründiger Spuk, atonal, polyrhythmisch, schnell, virtuos und brachial – und dann wieder unendlich langsam und geräuschhaft. Das ist Azeotrop mit Dominik Blum aus Zürich, dessen aberwitzige Virtuosität an der Pedal-Hammond-Orgel dem Publikum bereits beim letztjährigen TonLagen-Festival den Atem stocken ließ, und Peter Conradin Zumthor aus Chur, einem vor Adrenalin überschäumenden HighspeedDrummer. Felix Profos hat für Azeotrop Bock geschrieben. Der Schweizer gehört einer jungen Komponistengene­ ration an, die wie selbstverständlich und souverän den Umgang mit der „sakrosankten“ Avantgarde-Musik und der „unheiligen“ Pop-/Rock-Musik pflegt, ohne dabei Dünnwässrig-Banales zu schaffen. Thematisch umkreist Bock die unbändige Energie einer physischen Präsenz und des vorwärtsdrängenden Stillstands. Ein komponiertes Ritual, das Raum für Improvisation lässt und doch von einer besessenen Präzision lebt. Summary 34 Pure musical eruption! A stormy nightmare; a myste­ rious apparition, atonal, polyrhythmic, fast, played expertly with brute force – then returning to an incredibly slow pace and non-musical sounds. It is the ­Azeotrop duo, with Dominik Blum at the pedal Hammond organ and the high-speed drummer Peter Conradin Zumthor. 35 Sa 15.10. 20 Uhr Großer Saal 19/10 € The Brandt Brauer Frick Ensemble BREAK SL DJ-Set Paul Frick, Daniel Brandt und Jan Brauer sind die Shooting Stars der Techno-Szene. 2008 haben sie sich zusammengefunden, um ihre unterschiedlichen ­musikalischen Hintergründe aus Neuer Musik, Techno und Jazz miteinander verschmelzen zu lassen. 2010 waren Brand Brauer Frick noch als Trio im Alten Wettbüro zu Gast. Bei TonLagen treten sie nun, wie kürzlich bereits im Berliner Technotempel Berghain, als zehnköpfiges Ensemble auf. Ihr Set-Up besteht aus präpariertem Klavier, Geige, Cello, Posaune, Tuba, Harfe, Moog-Synthesizer und Perkussions-Instrumenten von der Kesselpauke bis zum Rainmaker. Statt nur die althergebrachten Orchester- oder Klavierklänge zu verwenden, reizt es sie, die rohen und perkussiven Seiten jener Instrumente zu erforschen und Techniken von Komponisten wie John Cage oder Helmut Lachenmann zu adaptieren: Sie präparieren ein Klavier mit Schrauben und Radiergummis und bearbeiten ein Instrument von allen Seiten mit den verschiedensten Techniken, bis sie auf einen besonderen Klang stoßen. Das Ergebnis sind rhythmuspralle Tracks, die Techno auf eine analoge Ebene zurückführen, und eine ausufernde Polymetrik, für die sowohl Steve Reich und György Ligeti als auch Detroit-Techno-Pioniere wie Robert Hood und Jeff Mills Pate standen. Das Konzert eröffnen und beschließen wird der Dresdner Sebastian Lohse aka Break SL. In seinen DJ-Sets feiert er die großen Vorbilder aus Detroit, New York und Chicago. Sein Mix macht die Tracks zu einem sehr persönlichen Statement. Summary Paul Frick, Daniel Brandt and Jan Brauer are the rising young stars on the techno scene. They came together in 2008, fusing their various musical backgrounds in contemporary classical music, techno and jazz. So 16.10. 20 Uhr Großer Saal 15/7 € Santiago Blaum Switch on Musikperformance Konferenzoper über die Himmelfahrt der elektronischen Musik als barockes Bild. Eine Collage aus Werken von Bach, Lully, Monteverdi, Mozart, Purcell, Rossini, zusammengesetzt und ergänzt von Santiago Blaum und Joe Howe Wendy Carlos zählt zu den ersten wichtigen Interpretinnen elektronischer Musik. 1968, noch unter dem Namen Walter Carlos, veröffentlichte sie das Album Switched on Bach, das sich millionenfach verkaufte: Johann Sebastian Bach, gespielt auf dem Synthesizer, dem damals brandneuen Instrument, das ganze Orchester ersetzen sollte und heute in unseren Videospielen, Handys, Lieblingspopsongs und überall dort, wo Ekstase angesagt ist, Einzug gehalten hat. Der argentinische Künstler Santiago Blaum entdeckt darin Parallelen zu den Vorgängen im Florenz des 16. Jahrhunderts, als Vincenzo Galilei und seine Freunde aus Versehen die Oper erfanden: Analyse und Synthese. Santiago Blaum erarbeitet diese Musikperformance mit einem Ensemble aus Darstellern, Sängern und Synthesizern. „Das Erstaunliche ist, dass all diese Versatzstücke der Moderne hier mit größtmög­ licher Selbstverständlichkeit und vor allem mit Humor und Selbstironie präsentiert werden... Ich habe selten so viel Spaß bei einer zeitgenössischen Oper gehabt und selten empfunden, dass eine zeitgenössischen Oper auch wirklich zeitgenössisch ist und aufgeschlossene, moderne Menschen aus dem Hier und Jetzt direkt anspricht.“(klassik.com) Eine Produktion von Santiago Blaum in Koproduktion mit HAU und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten. Summary Santiago Blaum discovers amazing parallels between two amazing events: the first synthesiser album Switched-on Bach by Wendy Carlos in 1968, which sold in its millions, and the accidental invention of opera by Vincenzo Galilei and his friends in sixteenth-century Florence. 39 Besucherservice im Kulturpalast am altmarkt · 01067 dresden +49 (0) 351 | 4 866 866 · [email protected] www.dresdnerphilharmonie.de » K o MM he ra u S, du S c h ö n he it « – Lucy BeethoVen, der reVolutionÄr: »WirKlich eine VerÄnderung in JedeM hörenden« 02 November mIttWoCH 2011 20.00 05 Philharmonie im Museum Dt. Hygiene-Museum Dresden ludWig Van BeethoVen Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 Improvisationen über Material aus der 2. Sinfonie Markus Poschner | Dirigent und Klavier hugo Siegmeth | Saxophon nguyen le | Gitarre harry Scharf | Bass Bastian Jütte | Drums November SamStag 2011 06 SoNNtag 19.30 19.30 3. Zyklus-Konzert Festsaal im Kulturpalast Kurt Weill Suite aus der »Dreigroschenoper« für Orchester eingerichtet von Max Schönherr erich Wolfgang Korngold Konzert für Violine und Orchester op. 35 Béla BartóK Der wunderbare Mandarin – Pantomime James Gaffigan | Dirigent carolin Widmann | Violine Di 25.10. 20 Uhr Nancy-SperoSaal 6€ Vorschau Zu Gast bei Max Rademann: Dienstagssalon minus-monster Im Mai brachten die punkigen Noise-Rocker minusmonster ihre erste CD mit dem Titel for monsters’ sake heraus. Schwere atmosphärische Stücke finden sich dort neben kompakteren, treibenden Songs und zwei kürzeren improvisierten Parts – das Ergebnis einer bis 2005 zurückreichenden Bandgeschichte. Damals fanden sich die vier Bandmitglieder – alle bildende Künstler – für ein Noise-Jam-Projekt zusammen. Der minus-monster-Sound entsteht durch geradlinigen Gesang über den eigenwilligen Harmonien und der Dynamik der Gitarre, dem teils stark verzerrten Bass, einer verfremdeten Klarinette und impulsivem Schlagzeugspiel. Summary The „minus-monster“ sound comes from steady singing over the idiosyncratic harmonies and dynamism of the guitar, the sometimes heavily distorted tones of the bass, a strangely altered clarinet and impulsive drums. t af s ch e s st ei s e n G 1 s i s 01 de d w r 2 ms e n n eu nn t e t u tOB s l u e ü w n s OK -M Br ne erie l d K u 30. ng i e i l B s a yg i – llu a u J u l s s t e en h en G h . h 23 e au tsc risc ein deu Mäh s d e d d er un Fremd 8. Festival Politik im Freien Theater 27. 10. bis 6. 11. 2011 Fremd 8. Festival Politik im Freien Theater 27.10. bis 6.11.2011 Hajusom in Bollyland Hajusom / Viktor Marek / Ashraf Sharif Khan Ich bin nicht wirklich die Gefahr Turbo Pascal ArabQueen oder Made in Paradise Das andere Leben Nicole Oder / Heimathafen Neukölln Yan Duyvendak / Omar Ghayatt / Nicole Borgeat, Schweiz Before Your Very Eyes Money – It Came Gob Squad / Campo, Belgien From Outer Space Cinderella Chris Kondek / Christiane Kühl Ann Liv Young, USA Passantenbeschimpfung Darfur. Mission incomplete. God‘s Entertainment, Österreich Hans-Werner Kroesinger / HAU Testament Es ist nicht leicht, She She Pop ein Gott zu sein Verrücktes Blut Kórnel Mundrúczó, Ungarn Nurkan Erpulat / Jens Hillje / Furry Species Ballhaus Naunynstraße Corinna Korth / Institut für Versus Hybridforschung Rodrigo García / La Carnicería Teatro, Spanien Via Intolleranza II Christoph Schlingensief Zeichensturm Michikazu Matsune zeigt 16 herausragende freie Theaterproduktionen aus dem In- und Ausland www.politikimfreientheater.de Eine Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb mit dem Staatsschauspiel Dresden und HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden SERVICE Kartenvorverkauf www.hellerau.org Preise siehe bei den einzelnen Veranstaltungen Advanced booking Besucherdienst HELLERAU-Europäisches ­Zentrum der Künste Karl-Liebknecht-Straße 56 01109 Dresden Di-Fr 10-16 Uhr Sa / So 11-16 Uhr +49 351-8893884 [email protected] Visitors’ service HELLERAU-European Center for the Arts ­Dresden Karl-Liebknecht-Straße 56 01109 Dresden Tue-Fri 10 am-4 pm Sat / Sun 11 am –4 pm +49 351-8893884 [email protected] Abendkasse ab 16 Uhr an Veranstaltungstagen +49 351-2646244 [email protected] Box Office open at 4 pm on performance days +49 351-2646244 [email protected] Stadtzentrum DresdenTicket Louisenstraße 11 01099 Dresden-Neustadt Mo-Fr 11-19 Uhr Sa 10-14 Uhr +49 351-8627390 [email protected] City Center DresdenTicket Louisenstraße 11 01099 Dresden-Neustadt Mon-Fri 11 am-7 pm Sat 10 am-2 pm +49 351-8627390 [email protected] Ticket Online hellerau.org/Spielplan www.dresdenticket.de Print@Home hellerau.org/Spielplan www.dresdenticket.de Buy four get one free Bei vier gekauften Tickets bekommen Sie ein fünftes Ticket als Freikarte hinzu. Gilt an allen Vorverkaufsstellen, nicht beim Kauf im Internet. ErmäSSigungen für Kinder, SchülerInnen, StudentInnen, Auszubildende, Arbeitslose, Wehr- und Zivildienstleistende, DresdenPass/ und Ehrenamts-Pass-InhaberInnen sowie Schwerbehinderte (ab 80% MdE) und die nach­gewie­ sene notwendige Begleitperson. Gültige Berechtigungsausweise sind erforderlich. FÜHRUNGEN IM FESTSPIELHAUS Hellerau Jeden Freitag 10.30 Uhr, jeden 3. Sonntag im Monat 11 Uhr. Führugen ab April: jeden 1. Sonntag im Monat 13.30 Uhr. Zusätzliche Führungen für Gruppen ab 15 Personen nach Anmeldung unter: [email protected] +49 351-8893884, Preise 4€, ermäßigt 3€ Anschrift/Address Hellerau – gefördert von Weitere Infos unter: www.hellerau.org Künstlerischer Leiter/Artistic Director: Dieter Jaenicke HELLERAU – Partner HELLERAU – Europäisches ­Zentrum der Künste Dresden/HELLERAU – European Center for the Arts Dresden Karl-Liebknecht-Straße 56, D-01109 Dresden Anfahrt PKW: Von der Autobahn A4 bis Ausfahrt Dresden-Hellerau/ Aus Richtung Dresdner Innen­stadt B 97 (Königsbrücker Straße) Richtung Flughafen Bahn: Ab Hauptbahnhof Dresden: Straßen­bahn­linie 8 (Richtung ­Hellerau) bis Haltestelle Fest­spiel­haus Hellerau Parken: Parkmöglichkeiten sind aus­reichend auf dem Gelände vorhanden. Hellerau-Team – DIETER JAENICKE Künstlerische Leitung – ANNA BRÜNDL Assistenz der Künstlerischen Leitung – N.N. Verwaltungs- und Kaufmännische ­Leitung – SIBYLLE KELLER Assistenz der Verwaltungs- und ­Kaufmännischen ­Leitung – BARBARA DAMM Programm­leitung Musik und ­Musiktheater – CARMEN MEHNERT Programmleitung ­Performing Arts – FRANK GEISSLER Programmleitung Sonder­projekte – MARION DEMUTH Programmleitung ­Forschung, ­Wissenschaft & Archive – KATJA SOLBRIG Leitung Presse- und Öffentlich­ keitsarbeit – Dana Bondartschuk Öffentlichkeitsarbeit – SIMONE MICHEL und GEORG PREISSLER Produktions­büro – FRIEDEMANN HEINRICH Finanzmanagement und ­Controlling – MAIK MENDE Vertragswesen und Verwaltung – Sophia Littkopf Netzwerk­bildung und Publikums­ entwicklung – K atharina Riedeberger Projektmanagement Tanz­ plattform 2012 – Cornelia Walter Projektmanagement Politik im Freien Theater – Julia Landsberg Leitung Deutsches Komponisten­ archiv – Ekaterina Smyka Bibliothek – KAI KADEN Technische Leitung – ANDREAS ­LORENZ Produktions­leitung Technik – TOBIAS BLASBERG Leitung Konstruktion – HELGE PETZOLD Tonmeister – FALK DITTRICH Beleuchtungs­technik – PETER R. FIEBIG Bühnentechnik Bildnachweis S. 3 Elbepark Dresden, S. 4 Markus Rindt, S. 5 Todd Rosenberg, S. 6/7 Regine Heiland, S. 8/9 Matthias Lorenz, S. 10/11 Daniel Smutny, S. 12 Nathan Plante, Na’ama Golan, S. 13 William Forman, S. 14/15 Bildermann, S. 16/17 Uwe Arens, S. 18 Daniel Smutny, S. 19 Bernd ­Settelmeyer, Volker Staub, S. 21 Archiv Komponistenklasse, S. 22 Synergy Vocals, S. 27 Friederike Potengowski, S. 28 Malyse Alberti, S. 29 Alice Arnold, S. 30 Tetsuki Kunishio, Tokyo Opera City, S. 31 Manu Theobald, S. 32/33 Regina Recht, S. 34/35 Peter Fiebig, S. 36/37 Barndt Brauer Frick, S. 38/39 Doro Tuch-Work, S. 42 minus-monster IMPRESSUM HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden/HELLERAU – European Center for the Arts Dresden Karl-­Liebknecht-Str. 56, D-01109 Dresden T: +49 351 26462 0 F: +49 351 26462 23 www.hellerau.org Redaktion: Katja Solbrig, Barbara Damm Gestaltung: www.pleasantnet.de Druck: Druckhaus Dresden GmbH – Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst – Ostdeutsche Sparkassenstiftung – Ostsächsische Sparkasse Dresden – Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landes­hauptstadt Dresden – Bürgerverein Hellerau e.V. – Deutscher Werkbund Sachsen e.V. – Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH – Dresdner Kammerchor – Dresdner Philharmonie – Filmfest Dresden – Heinrich-Tessenow-Institut Hellerau e.V. – Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden – Hellerau Grundbesitz GmbH – Hochschule für Bildende Künste Dresden – Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, Dresden – Institut Rhythmik e.V. – Komponistenklasse Dresden – Staatsoperette Dresden – theater junge generation – Neuer Sächsischer ­Kunst­verein e.V. – Palucca Hochschule für Tanz Dresden – Sächsischer Kultursenat – Sächsische Staatsoper D ­ resden – Staatsschauspiel Dresden – Trans-Media-Akademie ­Hellerau e.V. Projektförderungen HELLERAU – Assoziierte Künstler/ Associated Artists 2011 – The Forsythe Company – Constanza Macras/Dorky Park – Hotel Pro Forma – norton.commander.productions. – Jean Michel Bruyère / LFKs – Ulf Langheinrich – ensemble courage dresden – Dresdner Sinfoniker – Thorsten Lensing – Anne Teresa De Keersmaeker/Rosas – Theater DEREVO St. Petersburg-Dresden – Avatâra Ayuso Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden ist Mitglied – KlangNetz Dresden/Netzwerk Neue Musik – Tanzplattform Deutschland – European Dance House Network – Modul Dance – ietm – European Performing Arts Network – INCD – International Network for Cultural Diversity – AIBM – Association International des Bibliothèques Musicales Förderverein Hellerau e. V. – Verein zur Rekultivierung des Festspielgeländes Hellerau Foto: Felix Bröde | Design: schech.net 30 ab 17 Uhr Hauptbahnhof Freitag 01 01 02 05 06 07 07 08 08 08 09 09 10 11 12 13 14 14 15 16 18 Uhr Ost 1 Samstag 20 Uhr GroSSer Saal Samstag 20 Uhr GroSSer Saal Sonntag 20 Uhr Nancy-Spero-Saal Mittwoch 20 Uhr GroSSer Saal Donnerstag 20 Uhr GroSSer Saal Freitag 22 Uhr Foyer Freitag Samstag 19-24 uhr Palais im GroSSen Garten 20 Uhr GroSSer Saal Samstag 22 Uhr Nancy-Spero-Saal Samstag 16 uhr Konzertsaal HFM Sonntag Eigentlich wollte ich ja keine Kritiken mehr lesen. Aber bei www.musik-in-dresden.de werde ich immer wieder schwach ... 20 Uhr GroSSer Saal Sonntag Montag 19.30 Uhr Martin-LutherKirche 20 Uhr Nancy-Spero-Saal Dienstag 20 Uhr GroSSer Saal Mittwoch 20 Uhr GroSSer Saal Donnerstag 20 Uhr GroSSer Saal Freitag nils mönkemeyer bratscher 22 Uhr Nancy-Spero-Saal Freitag 20 Uhr GroSSer Saal Samstag Sonntag 20 Uhr GroSSer Saal Termine September Clapping Music Schüler des Romain-Rolland-Gymnasiums Termine Oktober Das Herz von Jenin Ein Film von Marcus Vetter CINEMA JENIN – A SYMPHONY Konzert der Dresdner SInfoniker Les Fleurs Du mal piano possibile 10 JAHRE ELOLE-KLAVIERTRIO JUBILÄUMSKONZERT Daniel Smutny Ferne Nähe Daniel Smutny Ferne Nähe TRUMPET LATE NIGHT Na’ama Golan/William Forman/Nathan Plante MLX_5x2 10 JAHRE MORPHONIC LAB JAN VOGLER Cello Counterpoint SINWALD/PREVIEW Daniel Smutny/Volker Staub/Bernd Settelmeyer Komponistenklasse Dresden HAST DU TÖNE? WIR SCHON! TEHILLIM Dresdner Philharmonie/Synergy Vocals Wandlungen Konzert im Rahmen der Orgelreihe modus vivendi VentOs Anna Friederike Potengowski/ Georg Wieland Wagner Steve Reich/Beryl Korot THE CAVE CELEBRATING STEVE REICH Ensemble Modern/Synergy Vocals SILVER-GARBURG & FRIENDS Klavierkonzert BOCK Azeotrop spielt Felix Profos The Brandt Brauer Frick Ensemble & DJ Set Break SL Santiago Blaum Switch on www.hellerau.org www.hellerau.org 0351-8627390 www.dresdenticket.de