Aus HORIZONT 50/2015

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Events der Zukunft
Aktuelle Studie des
Zukunftsinstituts nennt
die Trends zu Event & Co.
Seite 18
Austrian Event Award
Im Design Center Linz
wurden die besten
Events des Jahres gekürt
Seiten 20 bis 21
Jung und digital
Neue Event-Formate
und Locations mit
internationalem Zugang
Seite 25
Daten und Fakten
IHS-Studie: Was die rund
5.000 Eventmacher an
Umsätzen bewegen
Seite 27
HORIZONT DOSSIER
Messen & Kongresse
‚Ein Event muss ein echtes
Erlebnis sein‘
Ein bisschen Musik, ein Buffet
und eine Bar – das ist heute nicht
mehr genug, meinen heimische
Eventagenturen
Text von
Gerlinde Giesinger
„Wir sind eine Agentur für inszenierte Kommunikation, denn einerseits greifen reine Events bei der
­Erwartungshaltung unserer Kunden
und dem von uns angebotenen
­Leistungsportfolio zu kurz und andererseits ist der Ausdruck ‚Event‘ doch
ein wenig inflationär – mittlerweile
präsentiert jeder Fleischhacker die
neueste Leberkäsekreation im
­Rahmen eines ‚Events‘“, betont Michael Müllner, Geschäftsführer von
büro wien. Leberkäsekreationen inszeniert die Agentur zwar keine,
­dafür aber große Ausstellungen wie
etwa das Forschungsfest der Stadt
Wien, Preisverleihungen wie die
Romy und den futurezone Award sowie einen kompletten Messeauftritt
für einen Schweizer Kunden in Helsinki, um nur einige von insgesamt 80
Produktionen pro Jahr zu nennen.
Angesprochen darauf, was den
­Erfolgsfaktor von Events beziehungsweise inszenierter Kommunikation
ausmacht, erklärt Müllner: „Wenn
der Kunde zu 100 Prozent abgeholt
und die Gäste ebenfalls zu 100
­Prozent richtig verstanden werden,
dann ist Erfolg garantiert. Das bedeutet: Gutes Briefing, saubere Recherche, klare, gute Kreation und ein
Stück Mut.“
Mitten ins Herz treffen
Eine Location buchen, Musik machen,
Essen und Getränke reichen, Kunden
einladen – diese Fixpunkte allein
­reichen laut Hannes Jagerhofer, Eigentümer und Geschäftsführer der ACTS
Group nicht aus, um ein Event zu
­einem Erlebnis zu machen, eine Philosophie, die für ihn und sein Team
schon bei der Gründung im Jahr 1990
klar war. Stattdessen müsse man den
Gast auf höchstem Niveau servicieren
und mit technischem Know-how
­auftrumpfen. „Ein gutes Event ist eine
Mischung aus Technik auf dem letzten
Stand und einer Emotion die dich mitten ins Herz trifft und mitreißt“, sagt
­Jagerhofer. ACTS veranstaltet Sport­
events ebenso wie Incentives, Corporate Events oder Roadshows, nebenbei
­betreut die Agentur einige Kunden im
PR-Bereich und rief 2013 das eigene
Start-up checkrobin.com, eine Mitfahrgelegenheit für Pakete, ins Leben.
„Das neue Projekt Swatch Beach
Volleyball Major Series hat heuer
­definitiv einen Großteil der Kapazitäten der Agentur beansprucht. Das
2015 neu gegründete Joint Venture
mit Red Bull startete in diesem Jahr
mit vier internationalen Events durch.
Ziel ist es, am Best-Practice-Beispiel
des Beachvolleyball-Turniers in Klagenfurt am Wörthersee den Sport
weltweit auf ein neues Level zu heben
und als Sport-Entertainment-Event
für Athleten, Partner, VIPs und Fans
zu etablieren“, heißt es seitens der
Agentur, die 2015 auch abermals für
die YPD-Challenge mit ServusTV, das
Card-Complete-Mitarbeiterevent
zum 30-jährigen Firmenjubiläum
oder den voestalpine Konzernlehrlingstag verantwortlich war.
Pflicht und Kür
Bereits seit 15 Jahren fungiert DocLX
als Event- und Jugendmarketingagentur und schaffte es dabei, sich mit Veranstaltungen wie dem DocLX Uni
Fest, der Maturareise X-Jam oder dem
Lighthouse Festival in Kooperation
mit dem Wiener Club Pratersauna
selbst zur Marke zu machen. Neben
zahlreichen B2C-Maßnahmen arbeitet das Unternehmen auch im B2BEventbereich und agiert seit Anfang
Dezember dieses Jahres als Vertriebspartner der „Wien-Karte“. „Jedenfalls entwickelt sich DocLX immer
mehr zum vertriebsorientierten Kommunikationsprofi, der es schafft, Ziele
von Unternehmen mit den unterschiedlichsten KommunikationsTools (Events, direkter Vertrieb, neue
Medien, Social Media et cetera) zu erreichen – und das eben oftmals in
Kombination der unterschiedlichen
Tools“, erklärt CCO Thomas Kroupa
auf Nachfrage des HORIZONT.
→ Fortsetzung auf Seite 19
„Das Projekt Swatch Beach Volleyball Major Series hat heuer einen
Großteil der Agenturkapazitäten beansprucht“, so Hannes Jagerhofer
von ACTS. © BeachMajors/Ran
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18
Messen & Kongresse
Interview
HORIZONT No 50
anstalter natürlich aus ökonomischen
Gründen die Sicherheit, alle Flächen
weitgehend vermietet zu haben, anderserseits müssen Flächen offen gelassen werden, als Ressourcen für
kurzfristige Veränderungen. Das wirkt
auch auf die Immobilien-Wirtschaft:
Immobilien werden unterschiedlich
bespielt, das ist anstrengender, aber
bringt dann größere Effekte.
Sind Events neuer Art und für neue
Zielgruppen, beginnend mit TEDx,
(siehe auch Seite 25) ein Ausfluss dieser Veränderungen?
Spontaner, länger, wichtiger
Events müssen Strukturen aufbrechen, digital
weitergespielt werden, mehr Fragen stellen, als
Antworten zu bieten, so eine Zukunftsinstitut-Studie
Interview von
Harald Klöckl
Das Zukunftsinstitut Österreich (siehe
Kasten unten) hat in diesem Jahr ein
umfassendes Update einer Studie aus
dem Jahr 2011 vorgelegt, diesmal mit
dem Titel „Event der Zukunft II“. Im
Auftrag des Fachverbandes Freizeitund Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich untersuchte das
Institut abermals und unter Führung
von Harry Gatterer, was denn jene
Trends sind, die Events heute und in
Zukunft erfolgreich machen. Auf über
100 Seiten (im Download unter anderem auf eventnet.at) skizziert Gatterer
acht große Einflüsse, auf die Veranstalter Rücksicht nehmen müssen und
entschlüsselt anhand einer Matrix das
„Event-Genom“.
HORIZONT: Einst gab es Prognosen,
dass auf Grund der Digitalisierung in
Privat-, Arbeits- und Wirtschaftsleben physische Präsenz zunehmend
überflüssig wird. Stimmen Sie damit
überein?
Harry Gatterer: Nein. Dass die digitale Welt in der Kommunikation
­immer wichtiger wird, ist ja kein großes Geheimnis, aber man braucht
Events und darüber hinaus persönliche Treffen in allen Lebensbereichen
auch weiterhin.
Was sind die Auswirkungen der digitalen Welt auf Events?
Events nehmen quantitativ zu, sie
werden aber kleinteiliger, spontaner,
und dauern länger, werden verlängert
über das Web. Daher kann auch die
Wirkung jedes einzelnen Events größer werden. Gleichzeitig steigt der
Einfluß von Storytelling, um dem
Event höhere Bedeutung zu verlei-
‚Es braucht auch
Ausbrüche aus der
verplanten Welt.‘
hen: Wenn man schon wohin geht,
dann soll es wichtig sein. Man will
nicht jemanden hören, der erklärt,
wie die Welt funktioniert, sondern
soll zum selbst Weiterdenken animieren werden. Das gilt bis hin zu
Firmen­events, wenn sie nicht bloße
Verkaufsveranstaltungen sind.
Sehen Sie den Trend etwa zum ,Green
Event‘ als andauernd? (siehe auch
Seite 24)
Ja, und damit zusammenhängend
über den bloßen Informationsaustausch hinaus auch einen Trend zum
Genuss, zum Schönen, und zum „retro“. Dass die „Wiener Salons“ wieder
in Mode sind, ist ein Symptom dafür;
und auch für die Bedeutungsaufladung, die ein Event erfahren muss, um
nachhaltig zu wirken und interessant
zu sein. Darüber hinaus haben sich
Der Tiroler
Harry Gatterer ist
seit über 15 Jahren
Unternehmer und
fast ebenso lange
Trendforscher.
© Adrian Schmidt
Pop-up-Events als langfristiger Trend
im Zeitgeist etabliert. Ich war mir bei
letzteren lange unsicher, ob das nicht
bloß eine vorübergehende Mode ist.
Wie müssen Veranstalter von regelmäßigen und sehr großen Events,
etwa von Messen, auf diese Trends
­reagieren?
Sie müssen immer flexibler sein.
­Einerseits braucht man als Messever-
W W W.E V E N T.C I N E P L E X X . AT
MACHEN SIE IHR
EVENT ZUR
VORSTELLUNG
DES JAHRES.
Kann sich ein Feld wie etwa der für
Wien so bedeutende Kongresstourismus ebenso flexibel aufstellen?
Ärztekongresse und ähnliche Events
mit großteils internationalen Teilnehmern brauchen sicher weiterhin eine
solide langfristige Grundlage und Planung, aber vor Ort selbst sind neue
Methoden der Vermittlung des Wissens gefragt, nicht mehr nur Frontalvorträge und Workshops. Es kann Organisatoren oft zur Verzweiflung
bringen, wenn Platz für Zufall und die
Selbststeuerung großer Gruppen geschaffen werden muss. Das Leben im
21. Jahrhundert ist eben durchgeplant
– und gerade deswegen braucht es
Ausbrüche aus dieser Verplanbarkeit.
Ja und Nein, denn diese beziehen
zum einen die digitale und multimediale Welt und live sehr stark ein,
überlassen aber zum anderen sehr
wenig dem Zufall: Sie sind minutiös
durchgeplant, jeder Speaker wird
­intensiv gecoacht, alles ist sehr stringent organisiert.
Was sind aus all diesen Trends die
­Herausforderungen für die heimischen Event-Macher?
Die endgültigen digitalen Antworten
sind noch immer nicht gefunden. In
der Breite agieren die Agenturen etwas ängstlich und zögerlich. Beim
Storytelling gibt es noch viel Potenzial, bei der Atmosphäre ebenso.
Man muss mehr große Fragen stellen, als Antworten zu reproduzieren.
Die Veranstalter müssen sich mehr
über den Content Gedanken machen, als bloß darüber, ob es ein
schönes Event wird. •
Was das Zukunftsinstitut macht
Das Zukunftsinstitut wurde 1998 von
Matthias Horx in Frankfurt am Main
gegründet und hat die Trend- und
Zukunftsforschung in Deutschland
von Anfang an maßgeblich geprägt.
Heute gilt das Institut als ein sehr einflussreicher Thinktank der europäischen Trend- und Zukunftsforschung
und ist wichtige Informations- und
Inspirationsquelle für Entscheider
und Weiterdenker.
Es untersucht Veränderungen,
Trends und Megatrends und vor
­allem die Frage, wie diese die Gegenwart prägen und welche Rückschlüsse sich daraus für die Zukunft
von Gesellschaft, Unternehmen und
Kultur ableiten lassen. Mittlerweile
gibt es auch Büros in München und
Wien (am Rudolfsplatz im ersten
Wiener Gemeindebezirk), hierzulande ist seit 2013 Harry Gatterer Geschäftsführer. Er gründete einst 2002
die Lifestyle Foundation in Kufstein
als junge und trendorientierte Ideenschmiede. Unter seiner Ägide wurden
Trendkonzepte, für kleinere Unternehmen ebenso wie für große Konzerne entwickelt, er ist Autor zahlreicher Studien zu Wirtschaft, Arbeit
und Leben.
Das Zukunftsinstitut ist Verleger zahlreicher Studien, Veranstalter von Zulunftskongressen und arbeitet für andere Thinktanks ebenso wie für
„zukunftsorientierte Führungskräfte,
Innovatoren, Change-Agents und
Mind-Entrepreneure.“
11. Dezember 2015
Ein Event muss
ein echtes Erlebnis
sein
← Fortsetzung von Seite 17
Worauf es laut ihm bei einem gut
funktionierenden Event ankomme:
Dramaturgie und Inszenierung. Die
bloße Grund-Organisation des
Events ist die Pflicht, die Kür ist es allerdings, so Kroupa, „mit durchdachten und abgestimmten Inszenierungs- und Dramaturgie-Ideen den
Gast immer wieder zu überraschen,
ihn abzuholen, ihn in eine Welt eintauchen zu lassen und emotional so
abzuholen, dass er den Event auch
wirklich als Erlebnis erlebt.“
‚Nachhaltigkeit kein Zwang‘
Kunden- und Mitarbeiterevents,
Award-Verleihungen, Galas, Jubiläen,
Eröffnungsfeiern, Kongresse, Produktpräsentationen, Promotion & Guerilla
Marketing sowie Künstlervermittlungen über die Plattform kuenstleronline.at – all das gehört zum Leistungsspektrum der Linzer Eventagentur
Atem unter der Geschäftsführung von
Oliver Rath und Dimitrios Ferentinos.
Seit bereits sieben Jahren inszeniert
die Agentur, um ein Beispiel zu nennen, in Zusammenarbeit mit dem
Oberösterreichischen Familienbund
als Auftraggeber und mit Torxes Events
als Partneragentur, ein Ritterfest in
Oberösterreich – und das mit rund
50.000 Besuchern pro Tag.
Was ihr Erfolgsrezept betrifft, will
sich die Agentur lieber bedeckt halten,
was das Thema Nachhaltigkeit und
Green Events betrifft, sei jedenfalls so
viel gesagt: „Nachhaltigkeit ist bei
­jedem Kundenbriefing enthalten und
wird von unserer Agentur mittels
­diverser Möglichkeiten im Zuge des
Events immer umgesetzt beziehungsweise unterstrichen. Mit welchen
Tools, dies bleibt natürlich ein Agenturgeheimnis und wird unseren Kunden persönlich mitgeteilt. Green
Events werden, wo es möglich ist,
ebenfalls umgesetzt, in der Praxis ist
das nicht immer möglich. Dies ist
noch etwas, was die Kunden nett finden, jedoch nicht zwingend fordern
und erwarten“, erklärt Oliver Rath.
Messen & Kongresse
Eventagenturen
Agenturen für ein Großprojekt
­gemeinsame Sache gemacht haben.
Die agenturübergreifende Zusammenarbeit war so erfolgreich, dass
eventplan und pi-five Ende 2016 ebenfalls einen internationalen Großevent
gemeinsam umsetzen werden“, verrät
Geschäftsführer Wolfgang Peterlik.
Die Agentur kümmert sich
allerdings nicht nur um mediale
­
Spektakel wie den ESC, sondern auch
um Corporate Events wie etwa Produktpräsentationen, Mitarbeiter-Veranstaltungen, Incentives und Jubiläumsgalas, „darüber hinaus haben wir
einen Schwerpunkt im Bereich von
Meetings und internationalen Kongressen, wo wir je nach Bedarf bis zur
gesamten Kongressorganisation alle
Teilbereiche abdecken können“,
­ergänzt der Geschäftsführer. Was
ihm und seiner Agentur in jedem Fall
wichtig ist: gelebte Nachhaltigkeit.
Und so betont er abschließend:
„Dass auch Marketing Events enorm
viel zur ökologischen Nachhaltigkeit
und s­ozialen Teilhabe beitragen
können b
­eweist die Erfolgsgeschichte des Umweltzeichens Green
Events in Ö
­ sterreich. Wir haben diesen Trend und die Notwendigkeit
früh erkannt, die Zertifizierung
­gemacht und empfehlen es unseren
seither konsequent. War das Interesse anfangs noch etwas verhalten,
so wird es z­ unehmend nachgefragt,
wenn nicht gar zu einer klaren
­Bedingung im Briefing.“
•
Die Agentur büro wien setzt 80 Veranstaltungen pro Jahr um, auch auf
internationaler Ebene – hier etwa das ABB-Event in Shanghai. © büro wien
Live @ Wiener Stadthalle
Miteinander statt gegeneinander
2015 stand Wien zumindest eine Weile
lang ganz im Zeichen des Eurovision
Song Contests – die Promotion- und
Eventagentur pi-five war dabei in Zusammenarbeit mit den beiden Mitbewerbern eventplan und grasl&partner
für die Veranstaltung des Eurovision
Village am Wiener Rathausplatz mit
etwa 120.000 Besuchern verantwortlich. „Das war eine unheimlich tolle Erfahrung, auch, weil drei etablierte
www.stadthalle.com
/StadthalleWien
In Zusammenarbeit mit eventplan
sowie grasl&partner war pi-five für
das Eurovision Village am Wiener
Rathausplatz verantwortlich.
© BGP Livemarketing
/WienerStadthalle
19
TICKET CALL CENTER
01 79 999 79
20
Messen & Kongresse
Ausgezeichnet
HORIZONT No 50
Sonderpreis
Green Event Gold
Eurovision Song Contest –
2015 – Vienna
Einreicher: ORF
Österreichischer Rundfunk
Partneragentur: brainbows informationsmanagement gmbh
Auftraggeber: EBU – European
Broadcasting Union
Gesamt­
kommunikation
B2B, B2C, B2P
Gold
Eurovision Song Contest –
2015 – Vienna
Event Award 2015:
ORF räumte groß ab
Events in neun Kategorien gekürt, zwei Sonderpreise vergeben:
Song Contest, IP Österreich, WienTourismus oder Post unter den Siegern
Consumer
Events B2C
Gold
Kiss Happiness – 100
Jahre Coca-Cola Kon­
turflasche
Eventorganisator: ArmStrong Business Events GmbH
Partneragentur: –
Auftraggeber: Coca-Cola Gesellschaft m.b.H.
Silber
Mood Schmuckprä­
sentation 2014
Eventorganisator: Dr. Hans
Schullin
Partneragentur: Hermann
Schapek (Bühnenbildner)
und Monika LegensteinGaisbacher (Agentur Kreatöse)
Auftraggeber: Schullin &
Söhne GmbH & Co KG
Bronze
Nescafé Dolce Gusto –
Mini Edition
Eventorganisator: Ideal Live
Marketing GmbH
Partneragentur: Leopold PR
Werkstatt GmbH
Auftraggeber: Nestlé
Österreich GmbH
Kongresse B2B, B2C, P2P
Gold
3. Zukunftstag: Smart
Production & Services –
Die Steiermark in der 4.
industriellen Revolution
Eventorganisator: Ivents
Kulturagentur Lientscher &
Perna GmbH
Partneragentur: RNPD Raunigg und Partner GmbH
Auftraggeber: SFG – Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
Silber
The Sound of Success –
der ISC Kongress
Eventorganisator:
Alpha Affairs Kommunikationsberatung GmbH
Partneragentur: A&O Sound,
aktivton Künstler- und Eventagentur, Beauty Parlour Next
Generation Design
Auftraggeber:
Spar Warenhandels-AG
Bronze
Lyoness Sensation
2014 | Vienna
Eventorganisator: United Entertainment Promotion
GmbH
Auftraggeber: Lyoness
Austria GmbH
CorporateEvents B2B
Gold
IP Programmparty
2014
Eventorganisator: FuchsundFreude – Fuchs Communication GmbH
Auftraggeber: IP Österreich
GmbH
Silber
Blau-Gelber Lan­
desabend: Electric
Church
Eventorganisator:
Ideal Live Marketing GmbH
Partneragentur: Electric
Church
Auftraggeber: Hypo NOE
Gruppe
Bronze
Berlin – tumultuous
past – vibrant future
Eventorganisator: inspiria
event service GmbH
Auftraggeber: YPO-WPO
Ontario, Canada
Eventorganisator: ORF
Österreichischer Rundfunk
Partneragentur: OMC – ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG
Auftraggeber: EBU – European
Broadcasting Union.
Silber
Campus Festival 2015
Eventorganisator: Universität Wien
Partneragentur: Programat e.U.,
Dform Ges.n.b.R.
Auftraggeber: Universität Wien
Bronze
Eröffnung
Wien Hauptbahnhof
Eventorganisator: ÖBB-Werbung
GmbH
Auftraggeber: ÖBB-Holding AG
CorporatePublicEventsB2P
Mitarbei­
ter-Events Gold
3Liegestuhl-Pause
Gold
Mission: Susi
Eventorganisator: eventplan
gmbh
Auftraggeber: Hutchison
Drei Austria GmbH
Eventorganisator: Event Service RS GmbH
Auftraggeber: Österreichische Post AG
Silber
smart times 2014
Silber
Pink Revolution Party
Eventorganisator: lautstark
communications group
Auftraggeber: smart – Daimler AG
Eventorganisator: Ideal Live
Marketing GmbH
Auftraggeber: T-Mobile
Austria GmbH
Bronze
Gösser NaturGold Mit­
tagspausen-Oase
Bronze
OMV Champions Gala
2014 & OMV Super­
ChampionsTour 2014
Eventorganisator: FuchsundFreude – Fuchs Communication GmbH
Partneragentur: vi knallgrau
GmbH
Auftraggeber: Gösser Brau
Union AG
B2E
Eventorganisator: Erlebnismarketing Werbeagentur
GmbH
Auftraggeber: OMV AG
ExhibitionEvents
Messen & Kongresse
Ausgezeichnet
11. Dezember 2015
B2B, B2C, B2P
Gold
Volvo Dome of Design – Österreichpremiere Volvo XC90
Public Events
Charity, Social,
Cultural P2P
Gold
ViennaSphere
Public Events
Sports P2P, B2P
sponsered by sitour Gold
Grazathlon
Eventorganisator: CompanyCode
Werbe GmbH
Auftraggeber: CompanyCode Werbe
GmbH
Eventorganisator: Alpha Affairs
Kommunikationsberatung GmbH
Partneragentur: Fuel Austria
Werbeagentur GmbH
Auftraggeber: Volvo Car Austria
GmbH
Eventorganisator: artprojects
Partneragentur: Beauty Parlour Next
Generation Design
Auftraggeber: WienTourismus
Silber
LiSEC Messeauftritt glasstec
Eventorganisator: Hitradio Ö3
Partneragentur: Ö3-Eventmarketing
(ORF Marketing & Creation GmbH &
Co KG)
Auftraggeber: Hitradio Ö3
Eventorganisator: KOOP LiveMarketing GmbH & Co KG
Auftraggeber: Flughafen Linz GmbH,
OÖ-Kronen Zeitung und ORF
Oberösterreich in Zusammenarbeit
mit KOOP Live-Marketing GmbH
Bronze
Hello Vienna. Welcome Europe! @ Eurovision Village
Bronze
Gran Fondo Giro d’Italia Vienna
Eventorganisator: Brezovich Grasl
Peterlik Livemarketing GmbH
Partneragentur: eventplan –
grasl&partner – pi-five DialogFeld
GmbH
Auftraggeber: eventplan – grasl &
partner – pi-five DialogFeld GmbH
Eventorganisator: Mideas Event &
Promotion GmbH
Auftraggeber: Mideas Event &
Promotion GmbH
Eventorganisator: SPS Marketing
GmbH
Partneragentur: Visage Messe- und
Ausstellungsbau GmbH
Auftraggeber: Lisec Group
Bronze
Ärzteflucht
Eventorganisator: KOOP LiveMarketing GmbH & Co KG
Partneragentur: Conclusio PR
Beratungs GmbH
Auftraggeber: Ärztekammer Steiermark
Silber
Ö3-Weihnachtswunder
Für die einen ist es ein Theater, für die anderen die perfekte Location für
Firmenveranstaltungen, Präsentationen, Preisverleihungen, Parties und Events.
Für mehr Informationen www.halleneg.at oder für Anfragen, Reservierungen
oder Begehungen: Herbert Stangl 01/524 33 21–1134.
Silber
Runway Night Run
Sonderpreis Best
Supplier
Performance
GEWINNER
Tosca 2015 – Oper im Steinbruch
Supplier: Habegger GmbH
Partneragentur: Media Apparat
PHQ GmbH
Auftraggeber: Arenaria GmbH
21
22
Messen & Kongresse
Locations in Österreich
Ein gutes Jahr
für Messe- und
Kongressveranstalter
Reed Exhibitions hostete heuer zum ersten Mal die „VIECC
Comic Con“. © christian-husar.com
HORIZONT hat sich in der heimischen Messe- und KongressSzene umgehört. Wie das Jahr für Reed Exhibitions, Messe Wels,
Messe Dornbirn, für das Messezentrum Salzburg und das
Congress Casino Baden lief und was geplant ist
29 Eigenmessen veranstaltete Reed
Exhibitions Österreich heuer in Salzburg, Wien und Linz, „dazu kommen
mehr als hundert in der Messe Wien
servicierte Gastveranstaltungen
­sowie circa 350 Events aller Art, die
die Reed-Tocher System Standbau/
Expoxx in ganz Europa technisch
b etreute“, fasst Paul Hammerl,
­
­Reed-Leiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, gegenüber HORIZONT zusammen. 2015 war für Reed
Exhibitions Österreich das Jahr der
Premieren, gleich fünf neue Formate
wurden lanciert: die „Lebenslust“, das
„Winteropening“ und die „VIECC Comic Con“ in der Messe Wien, die
„Schweissen“ in Linz sowie die „Holzbau“ in Salzburg. Vom Publikum und
den Medien besonders gut aufgenommen wurde dabei die „VIECC Comic Con“, eine Convention für Popkultur und Treffpunkt für Liebhaber
von Comics, Science-Fiction, Games,
Manga, Anime und Fantasy, bereits
jetzt fiebert Reed Exhibitions Österreich gespannt der zweiten Auflage
im November kommenden Jahres
entgegen.
Angesprochen auf die Auftragslage
der vergangenen Jahre und ihre Entwicklung meint Hammerl: „Die Buchungslage war branchenspezifisch
unterschiedlich. Denn Messen sind
stete Abbilder des jeweiligen Marktsegments“, generell könne man aber
von einem gleichmäßig steigenden
Geschäftsgang sprechen.
„Derzeit arbeiten wir intensiv am
Rollout beziehungsweise der Weiterentwicklung von spezifischen Kundenangeboten, die die dreidimensionale Welt der realen Messe- und
Kongressveranstaltungen mit den
vielfältigen digitalen Möglichkeiten im
Servicebereich stringent verschränken“, erwähnt Hammerl außerdem im
Gespräch mit HORIZONT, denn um
die Aussteller und ihre Besucher miteinander zu vernetzen, seien die Digitalisierung und die damit einhergehenden neuen Möglichkeiten eine
riesige Hilfe. Den persönlichen Kontakt zwischen allen Beteiligten zu stärken, das sei jedenfalls „mit ein Erfolgsrezept für die prosperierende Zukunft
der Messe- und Tagungswirtschaft“, ist
sich Hammerl sicher.
Rekordjahr für Messe Wels
„Das Jahr 2015 verlief äußerst positiv
und ist eines der erfolgreichsten
­ungeraden Jahre der Messe Wels. Unsere Pläne wurden klar übertroffen.
Vor ­allem die drei Messepremieren der
„Kreativmesse“, „Kuchenmesse“ und
der Fachmesse „Optik-Austria“ erwiesen sich als sehr gelungene Konzepte“,
teilt Messedirektor Robert Schneider
erfreut mit. Der Besucheransturm bei
der Kuchen- und Kreativmesse veranlasse dazu, diese 2016 zu vergrößern
und auch das Konzept weiterzuentwickeln. „Wir haben ­erfolgreich unsere
Ausstellerservices vor allem im Bereich
Standbau ausgebaut, daran werden
wir weiter ­arbeiten.“
HORIZONT No 50
Ein weiteres Ziel ist es, künftig verstärkt Online-Services anzubieten.
Auch die Marke EventQuartier Wels
als Veranstaltungslocation entwickle
sich höchst erfreulich. „Im Jahr 2016
werden wir ein neuerliches Rekordjahr anpeilen. Die bestehenden
Messe­konzepte werden weiterentwickelt. Aber auch die Akquise und Entwicklung neuer Formate stehen laufend auf dem Programm. Sie dürfen
gespannt sein“, so Schneider abschließend.
Reges Treiben im Ländle
„Wir sind fest davon überzeugt, dass
dem Live-Marketing die Zukunft gehört“, meint Daniel Mutschlechner,
Geschäftsführer der Messe Dornbirn
und ergänzt: „Journalist Michael
Fleischhacker hat kürzlich in einem
TV-Interview gesagt, dass es eine ‚Renaissance der Live-Events’ gibt. Im
Messe-Business geht der Trend weg
von großen Publikumsveranstaltungen mit einem breiten, undifferenzierten Angebot, hin zu spezialisierten
Fach- und Special-Interest-Messen. In
diese Richtung gehen auch unsere Bemühungen. Die ‚Masse‘ ist immer
schwerer pauschal anzusprechen, es
braucht einen Quantensprung in der
Qualität und eine klare Positionierung
für die Zielgruppe.“
Turbulent, aber erfolgreich – so bewertet er das beinahe zu Ende gegangene Jahr 2015 für die Messe Dornbirn, die heuer insgesamt acht
Eigenmessen und rund 150 Fremdveranstaltungen mit insgesamt
200.000 Besuchern hostete. Den Auftakt machte dabei die Baumesse
„com:bau“, als weitere Highlights
nennt Mutschlechner die Premiere
der Vier-Länder-Lieferantenbörse im
Juni sowie „Gustav“, einen „internationalen Salon für Konsumkultur, der
große Zukunftspotenziale birgt. Neben den eigenen Messeformaten waren die ‚Terrakottaausstellung‘, der
Business Run, Projekt X, Xavier Naidoo, Summer Brass, Electric Summer
und Holi Flash weitere Höhepunkte
am Gelände. Daneben dominierte
der Neubau das Geschehen am Messegelände, der mit dem Abbruch der
alten Hallen im September konkrete
Formen annahm. Mit den neu entstehenden Veranstaltungshallen wird
ein wichtiger Grundstein für die Weiterentwicklung der Messe Dornbirn
gelegt“, sagt der Geschäftsführer.
Auch das kommende Jahr wird für
die Messe Dornbirn geprägt von regem Treiben sein, denn: „es sind zwei
neue Formate geplant, und zwar der
‚Club der Industrie‘ und die ‚Saltex‘,
eine erstmals stattfindende Community-Plattform für Smart Textiles sowie Faserverbundwerkstoffe. Daneben freuen wir uns auf attraktive
Gastveranstaltungen, zum Beispiel
die Live-Acts Zucchero und Simply
Red, und das Entstehen eines architektonisch herausragenden Neubaus
durch die Architekten marte.marte.“
‚Möglichst breit aufstellen‘
Laut Geschäftsführer Michael Wagner blickt das Messezentrum Salzburg auf ein ereignisreiches Jahr 2015
Für die „Gustav“, einen
internationalen Salon für
Konsumkultur, erhielt die
Messe Dornbirn besonders
viel positives Feedback.
© Messe Dornbirn
11. Dezember 2015
Locations in Österreich
zurück: „Insbesondere hinsichtlich
der erfolgreichen Eigenveranstaltungen ziehen wir eine sehr positive Bilanz: Ausnahmslos alle Frühjahrsund Herbstmessen verzeichnen ein
solides Aussteller- und Besucherwachstum.“ Beispielweise entwickelte sich, wie er erzählt, die jährliche Oldtimermesse „Classic Expo“ im
Oktober nicht nur flächenmäßig hervorragend, sondern stieg auch laut
Besucherstromanalyse als starke
Marke zu einer Fixgröße im mitteleuropäischen Messekalender auf. Der
Tagungsbereich verzeichnete mit
dem ÖGHO-Kongress (Österr. Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie) im Frühjahr mit führenden Branchenexperten und der
30. VÖK-Tagung (Vereinigung Österreichischer Kleintiermediziner) im
September zwei herausragende Veranstaltungen. „Die begleitenden Industrieausstellungen in den nahtlos
angrenzenden Messehallen, waren
für die Wahl der Location, laut der
Kongresspräsidenten, ein wesentliches Kriterium.
Der Chef des Messezentrums
meint bezüglich der weiteren Pläne:
„Wir möchten unser Portfolio an Veranstaltungen möglichst breit aufstellen, um so unseren Weg solide und
wirtschaftlich nachhaltig gestalten zu
können. Deshalb fokussieren wir auf
ein synergetisches Zusammenspiel in
Form einer Mehrsäulenstrategie.
Dies bedeutet unsere konstant wachsenden Eigenmessen weiter zu stärken und neue Themen am Markt zu
platzieren, die Zufriedenheit unseres
langjährigen Partners Reed Exhibitions sicherzustellen und natürlich
möglichst viele neue Gastveranstalter
von unseren Qualitäten zu überzeugen.“ Hinzu komme der Ausbau des
Kongresssegments und auch der intensivierte Verkauf von Messeservices. „Dieses kombinierte Konzept
hat sich als strategische Ausrichtung
für uns bestens bewährt und wird
auch weiter in dieser Form konsequent fortgesetzt.“
Zu den Highlights des Jahres 2016
zählen unter anderem Konzerte von
Andreas Bourani oder von Hansi Hinterseer, die Eigenmesse Monumento,
die sich in ihrer dritten Auflage den
Themen Denkmalpflege, Restaurierung und Konservierung widmet
oder die Kombination aus „Auto
Messe“ und „Garten Salzburg“, die
traditionell im Frühling stattfindet.
punkten, Sound- und Effektanlagen
und Lightshows sollen für ein gelungenes Tagungsambiente sorgen.
Auch mit dem kulinarischen Angebot
kann die Location aufzeigen, denn
seit mehr als einem Jahr steht die Casinos-Austria-Gastronomietochter
Cuisino an den Kochtöpfen in Baden.
Der Fokus liegt hier auf vitaminreichen Speisen und regionalen Produkten. Bei den Abendveranstaltungen
punktet das Casino Baden mit „Clubbings der Generation 25+“. Die Verbindung von Musik der 80er und 90er
mit einem Casinobesuch ist bei der
Generation der über 25-Jährigen äußerst beliebt. Zweimal im Jahr findet
das Clubbing „Cinderella tanzt“ mit
mehr als 2.500 Gästen statt. gg/lg
Trend hin zu mehrtägigen Events
Laut Direktor Edmund Gollubits erwartet das Congress Casino Baden
unweit von Wien für das Jahr 2016 erneut deutlich mehr als 200 Veranstaltungen. Weiterer Grund zur Freude:
„Derzeit werden wieder verstärkt
mehrtägigie Veranstaltungen und
Kongresse akquiriert und die Hotelsituation hat sich mit der Eröffnung des
neben dem Congress Casino Baden
gelegenen ‚At the Park‘ deutlich verbessert.“ Immer wichtiger für die Veranstalter im Konferenzbereich sei das
Komplettangebot für den Kunden: Alles aus einer Hand von der Konzipierung, Betreuung bis zur Abrechnung
durch ein kompetentes, erfahrenes
Betreuungsteam. Eine gelungene
Veranstaltung steht und fällt auch mit
dem reibungslosen Funktionieren
der Technik: „Auf die ist im Congress
Casino Baden zu 100 Prozent Verlass“,
erklärt Ursula Winter, die Sales-&Marketing-Managerin des Hauses.
Alle Räume verfügen über professionelle Tonanlagen sowie lichtstarke
Video- und Datengroßlichtprojektoren. Eine Hightech-Lichtregieanlage
mit programmierbaren Lichtstell-
Messen & Kongresse
Im Congress Casino Baden nahe Wien gab
es in diesem Jahr mehr als 200 exklusive
Veranstaltungen. © A. Tischler
23
Im Messezentrum
Salzburg fand 2015
unter anderem der
ÖGHO-Kongress
(Österr. Gesellschaft
für Hämatologie
und Medizinische
Onkologie) statt.
© B. Moser
Mit ewiger Liebe zu Natur&Technik.
verstehen. entwickeln. inszenieren.
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24
Messen & Kongresse
Green Events
HORIZONT No 50
,Green‘: zwischen Trend und Hype
Jochen Praschl ist in der Projektentwicklung bei der Veranstaltungstechnikfirma Habegger Austria tätig. Sein Buch ,Corporate Green
Events – das verborgene Potenzial von nachhaltigen Firmenevents‘ handelt von Innovation und Nachhaltigkeit im Eventbusiness
HORIZONT: Ist die Vorbereitung ei­
nes Green Events komplexer als sonst?
Jochen Praschl: Bei nachhaltigen
Events ist im Vorhinein zu bedenken,
dass mehrere Aspekte abseits des gewohnten Standardevents zu beachten sind. Man macht sich Überlegungen langfristiger Natur zu Mobilität,
Abfallmanagement, zu Ausstattungsteilen, die später wieder einsetzbar
sein sollen, zum Einladungsmanagement, zu Printunterlagen oder digitalen Alternativen dazu. Die Planung ist
also komplexer. Langfristig gesehen
bringt es aber Zeiteinsparungen und
mehr Effizienz, außerdem mehr kreative Ansätze. Folge- oder Serienveranstaltungen profitieren davon.
Gibt es bei der technischen Vor­
planung spezielle Aspekte, auf die Sie
besonders Wert legen?
Die technische Vorplanung umfasst
zum Großteil ja Inszenierung und die
Hardware, wo es vor allem durch die
LED-Technologie bei Licht- und Videotechnik enorme Einsparungspotenziale gibt. Auch die tatsächlich benötigte Energie ist ein großes Thema.
Zeitgerecht schon in der Planungsphase daran zu gehen und andere
Gewerke wie das Catering, die Location, die Deko, die Künstler mit einzubinden, schafft energieeffiziente Lösungen von Beginn an. Außerdem
kann man über die reine Bühnenkonstruktion hinausgehen und den kompletten Raum inszenieren, es können
gewisse Elemente von Vornherein so
geplant werden, dass es zu wirklich
nachhaltigen Einsätzen kommt.
Das heißt, die Planung ist nicht viel
aufwändiger?
Genau, es geht um langfristiges Denken, um kreative Ansätze: Wie schafft
man es mit Weniger mehr für die
Wahrnehmung zu bieten, mehr Output zu liefern? Und all das nicht für
ein einziges Mal, à la Messestand, der
danach 1:1 im Container landet und
als Sperrmüll entsorgt wird, sondern
für eine nachhaltige Nutzung.
Und die Kosten für die Kunden bei
­einem Green Event?
Es geistert ja das Gerücht herum,
dass ein Green Event immer kostenintensiver ist, egal ob bei Deko, Catering, Technik, oder Location. Meine
Meinung dazu: ein gut geplanter
Event wird immer kostengünstiger
sein als ein kurzfristiger Einsatz mit
vielen unerwarteten, explodierenden Kosten etwa beim Strom, Expresszuschlägen oder Nachverrechnungen. Wenn beim Catering auf
regionale Bioware und Fair-TradeProdukte umgestellt wird, mögen die
zwar in der Anschaffung einen höheren Betrag ausmachen, aber auch
hier kann man vorher überlegen, was
braucht es denn wirklich an Fingerfood warm/kalt, an Buffetstationen
und in Folge Personal. Vielleicht
braucht es auch gar nicht viel Druckwerke und es werden iPads eingesetzt. Also kann ein Green Event,
wenn alles gut geplant ist, auch kostengünstiger sein.
Nehmen die Gäste die Unterschiede
überhaupt wahr? Und wenn ja, posi­
tiv oder negativ?
Wenn ich im Supermarkt stehe, vor
der Wahl einen um zehn Cent teureren Apfel aus Österreich zu nehmen,
regional, Bioware, da weiß ich ganz
klar, dass es sich an der Kassa besser
anfühlt und zu Hause besser
schmeckt. Ich sehe das bei sämtlichen Caterings bei Green Events, die
gebotene Qualität ist höher, und das
schätzen auch die Gäste. Und aus der
Sicht des Technikers ist es zwar ernüchternd festzustellen, dass das,
was vom Event am meisten hängen
bleibt, das Essen ist und nicht welche
Scheinwerfer, Projektoren und Lautsprecher den Raum perfekt in Szene
setzen. Und die Einladung: wenn die
digital kommt, wenn es dann auch
noch detaillierte Infos zu öffentlicher
Anreise beziehungsweise ShuttleServices gibt, vielleicht sogar eine
App dazu hinführt, dann können die
Gäste rundum sorglos und stressfrei
an- und abreisen und sich das ein
oder andere Glaserl gönnen. All das
bringt meiner Meinung nach eine
höhere Lebensqualität auch am
Event. Es müssen nicht immer die
Shrimps sein und das fernsehtaugliche fünf kW-Bühnenlicht.
In welchen Bereichen gibt es Einspa­
rungspotenzial im Sinne von Energie
und Nachhaltigkeit?
Hinsichtlich Energie ist es hauptsächlich die Auswahl und Leistungsaufnahme der Geräte. Denken Sie nur an
die früheren Kongresse, mit 500-seitigen Mappen ohne doppelseitigen
‚Es ist ein Gerücht,
dass Green Events
immer teurer sind.‘
Jochen Praschl,
Habegger Austria
Druck, die dann im Hotelzimmer liegen bleiben. Heute gibt es USB-Sticks,
Smartphone- und Tablet-Einbindungen und nur das Konferenzprogramm
im stylishen Druck. Interaktive Apps
führen durchs Programm, geben Hintergrundinfos zu den Speakern, führen zum Sitzplatz und helfen mit Location-, Transfer- und Stadtinfos
weiter. Und Nachhaltigkeit wird vor
allem auch beim Stage-Design groß
geschrieben: es kann auf wiederverwendbare Deko super projiziert werden, großflächige Videomappings
etwa sind immer beliebter.
Wie sieht es mit dem CO2-Ausstoß
beim Green Event aus?
Von der Stunde Null bis zum Debriefing sind enorme Einsparungen möglich. Am Eventtag geht es haupt­
sächlich um Material- und
Stromverbrauch und Abfall, der anfällt. Da gibt es bei guter, nachhaltiger
Planung Reduktionen von 40 Prozent
und mehr. Und das große Thema ist
natürlich Mobilität: liegen Hotel und
Location in Gehdistanz, mit guter
­öffentlicher Anbindung, gibt es Shuttle-/Transfer- oder Fahrrad-Services,
und wie reisen die Gäste überhaupt
an? Außerdem: wie effizient gestalten
wir Lieferanten die Transporte? Können wir Technikausstatter etwa von
der Location oder aus der Region
Buchautor und Projektentwickler am Veranstaltungssektor: Jochen Praschl. © Habegger
mehr „schweres“ Equipment einsetzen, wie Bühnenpodeste, Trussing
und Ballastierungen? Vieles ist machbar und hat Sinn.
Laut Homepage der Habegger GmbH
kann der CO2-Ausstoß der Technik bei
Events berechnet und ausgewiesen
werden, und es wird ein Betrag gene­
riert, den Sie wiederum in ein Wind­
parkprojekt fließen lassen. Können Sie
dazu etwas mehr erzählen?
Die Firma Habegger hat vor Jahren
schon begonnen, sich als „sustainable
company“ Gedanken über CSR und
nachhaltige Verantwortung zu
­machen, über allgemeine Effizienz in
und außerhalb der Firma und über
eine entsprechende Eventabwicklung, über die zehn Green Rules und
die zehn Prinzipien des UN Global
Compact. Und eine super Möglichkeit
bietet uns die eigene Software mit
­einem einfachen CO2-Berechnungstool basierend auf den Stunden, die
wir aktiv an den definierten Starkstromanschlüssen ziehen, und wie viele
Kilometer und mit wie vielen Transportgewichten wir mit unseren LKW
fahren. Berechnet wird also der Materialtransport und der Stromverbrauch
laut österreichischem Strommix und
in Relation zum durchschnittlichen
CO2-Ausstoß. Es ergibt sich dann ein
Wert, den wir optional und mit einem
freiwilligen Beitrag ausweisen können, der dann in erneuerbare Energie
fließt. Konkret geht es um den Windpark Munderfing in Oberösterreich,
an dem die Bürger Munderfings auch
beteiligt sind, ein wunderbares Projekt, das etappenweise weiter ausgebaut wird und gerne auch besucht
werden kann. Es gab in der Schweiz
ein Projekt eines Wasserwirbelkraftwerks, es sind also unterschiedliche
Ansätze, die wir verfolgen. Vielleicht
wird es in Zukunft auch etwas mit
­Solar geben. Definitiv klar ist, es geht
um erneuerbare, alternative Energiequellen. Gerne nehmen wir bei den
Berechnungen ebenfalls das Catering
mit rein, andere Stromverbraucher
und Transporte. Wir können rundum
kalkulieren. hk
Die ,Hall of Fame‘ wird größer
Das Event Marketing Board Austria ehrt auch 2016 wieder EventPersönlichkeiten und vertieft seine Ausbildungsstudie von 2009
Martin Brezovich ist Mit-Initiator, Kurt Scholz nahm die Auszeichnung für
Helmut Zilk entgegen, Sandra Pires moderierte im Casino Baden. © Ch. Husar
Auf Initiative von emba (Event Marketing Board Austria) wurde im Mai
2015 im Casino Baden eine „Austrian
Event Hall of Fame“ initiiert. Damit
wurden erstmals Persönlichkeiten
geehrt, die sich um die heimische
Event-Landschaft besonders verdient
gemacht haben. Die ersten Ausgezeichneten waren André Heller, Helga
Rabl-­
Stadler, Günter Rhomberg,
Lotte T
­ obisch-Labotýn und, posthum, H
­ elmut Zilk. 2016 werden abermals fünf Persönlickeiten aufgenom-
men. Martin ­Brezovich, er ist als
emba-Vorstand einer der Initiatoren:
„Es gibt ­exzellente Kandidaten. Ab
2017 wird es dann jährlich nur mehr
drei Neuzugänge zur Hall of Fame geben, die Auszeichnung soll ja nicht
inflationär werden.“
Auch auf andere Weise will emba
weiter zur Professionalisierung der
Branche beitragen, nämlich mit noch
mehr Fokus auf Ausbildung: Eine Studie gemeinsam mit eventnet.at ermittelte 2009 österreichweit 23 Fach-
hochschulen mit Ausbildung zu
Live-Marketingexperten. 2016 wird
die Studie weiter vertieft und neu
durchgeführt, denn, so Brezovic:
„Grundsätzlich kann ja jeder eine
Eventagentur machen, aber in der
Praxis sind die Anforderungen immer
komplexer, daher ist Qualitätssicherung nötig, ohne in eine Überbürokratisierung zu verfallen. Und die Kunden sagen ja einhellig, dass Dinge wie
die freiwillige TÜV-Zertifizierung von
Eventagenturen sinnvoll sind.“ hk
Digitalszene-Events
11. Dezember 2015
Messen & Kongresse
Zielgruppe des
Marketing Rockstar
Festivals in Graz
2015: Junge Besucher, die nicht nur
Fachvorträgen
lauschen, sondern
sich gut unterhalten
wollen.
ganze Tage angesetzt (16. und 17. Juni
2016) wird in Graz bleiben und dort
3.000 Besucher erwarten. Ziehen
­sollen vor allem die internationalen
Sprecher, von denen die Macher
­bereits mehr als ein halbes Jahr vorher
einige Hochkaräter ankündigen
konnte: Shazam-Gründer Philip Inghelbrecht, Melissa Rosenthal von
BuzzFeed oder Jean-Remy von Matt
werden in die steirische Landeshauptstadt kommen.
© Fifteen Seconds
Jung, digital, international
Neue heimische Konferenzen, die sich stark digitalen Themen widmen, denken über die Landesgrenzen
hinaus – und zwar nicht nur inhaltlich und in Sachen Speaker, sondern auch in puncto Veranstaltungsort
Text von
Jakob Steinschaden
Unter die großen, etablierten Konferenzen und Kongresse in Österreich
haben sich in den letzten Jahren immer mehr Events gemischt, die ein
­digitalaffines Publikum mittlerweile
zu Tausenden ansprechen können
und dabei besonderen Wert auf internationale Sprecher legen. Besondere
Aufmerksamkeit in der Riege der
neuen Events hat das Pioneers Festival bekommen, das seit 2013 in der
Wiener Hofburg stattfindet und es von
Jahr zu Jahr schafft, nicht nur hunderte Start-ups aus ganz Europa in die
majestätischen Räumlichkeiten zu
­locken, sondern auch viele Investoren
und Firmenvertreter. Neulinge auf
dem Event sind regelmäßig überwältigt von der jugendlichen Power, der
grundpositiven Stimmung und den
großen Tönen, die auf den Bühnen
­gespuckt werden.
Für 2016 haben sich die PioneersMacher einige neue Dinge einfallen
lassen. Da ist erst einmal der große
Sprung nach Japan: Gemeinsam mit
der japanischen Mediengruppe
­Nikkei wird man im März 2016 die
­„Pioneers Asia“-Konferenz abhalten
und versuchen, den Geist des Wiener
Originals nach Tokio zu bringen.
Wichtiger für den österreichischen
Event-Geher ist aber die Hauptkonferenz, die am 24. und 25. Mai 2016
stattfinden wird. Ihr Beispiel zeigt, das
Pioneers nicht nur aus Österreich
­heraus expandieren kann, sondern
auch auf ausländische Konkurrenz
­reagieren muss. Denn in Europa buhlen etwa auch der Web Summit (früher Dublin, ab 2016 in Lissabon) oder
die Konferenz Slush in Helsinki um
die Gunst eines Publikums, das sich
für digitale Trends und Start-ups interessiert. Deswegen sieht das neue
Konzept vor, dass 500 Start-ups (Firmen dürfen bis dato maximal drei
Millionen Euro Investment bekommen haben) nach einer Bewerbungsphase ausgewählt werden und kostenlos zum Pioneers Festival kommen
können (pro Start-up je zwei Tickets).
So will man die Qualität hochhalten
und sich von Massenveranstaltungen
wie dem Web Summit abheben.
Graz oder Wien?
Für Wirbel gesorgt hat auch das
­Marketing Rockstars Festival in Graz,
allerdings kann man diesen Namen
gleich wieder vergessen. Denn vor
Kurzem hat das Team rund um die
Geschäftsführer Stefan Stücklschweiger und Thiemo Gillissen auf den
neuen Namen Fifteen Seconds umgesattelt, weil man weg von den bis dato
hauptsächlich auf Marketing
­getrimmten Themen und Sprechern
und sich inhaltlich breiter aufstellen
will. Veranstalter in Wien brauchen
sich aber vorerst nicht vor neuer Konkurrenz fürchten: Die Fifteen-Seconds-Konferenz, nunmehr für zwei
Das Pioneers Festival in Wien gibt nächstes Jahr
500 Start-ups kostenlose Tickets. © Pioneers Festival
25
Start-ups, Handel, Datenanalyse
Am Wiener Markt für neue, digitallastige Konferenzen haben sich im letzten
Jahr zwei weitere Player in Stellung gebracht: Die Manageers-Konferenz
lockte im September mit einer Mischung aus Start-up-Gründern (unter
anderem von Kiweno, Die Tagespresse
oder Ohlala) und CEOs (Bank-AustriaCEO Willibald Cernko, VodafoneDeutschland-Chef Hannes Ametsreiter, Google-Austria-Chef Markus
Kienberger und andere) karrierehungrige Studenten und angehende Unternehmer in die Wiener Hofburg. 2016
soll sie ihre Fortsetzung finden. Außerdem wird vom 22. bis 24. Februar 2016
die Konferenz etailment Wien im Doppelpack mit der Google Analytics Konferenz im Austria Trend Hotel Savoyen
stattfinden und die Themen OnlineHandel und Datenanalyse koppeln.
Erwartet werden dafür etwa 700 Teilnehmer, die sich nicht nur Sprecher auf
der Bühne anhören, sondern an e­ inem
Trainingstag vor Ort auch praktisch in
das Thema Google Analytics einarbeiten können (Anmerkung: Die etailment Wien wird von Werbeplanung.at
veranstaltet, an der der Manstein Zeitschriftenverlag beteiligt ist). •
Neben Karriere ging es bei der letzten ManageersKonferenz auch um den Start-up-Hype. © Manageers
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Austria
26
Messen & Kongresse
Locations in Wien
Der Wiener
Eistraum am
Rathausplatz
lockte in diesem
Jahr 700.000
Besucher an.
© Stadt Wien Marketing
Wer in Wien eine Veranstaltung plant, hat die Qual der Wahl.
HORIZONT hat sich über einige der attraktivsten in Wien
beheimateten Event-Location-Anbieter schlau gemacht
Halle E+G: Neues Corporate Design
Im heurigen Jahr fanden in der Halle
E+G im Museumsquartier circa 200
Events, Galas, Kulturveranstaltungen
und Konzerte statt. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2001 wird die Location
von zahlreichen Institutionen, allen
voran den Wiener Festwochen und
dem Tanzquartier, sowie von großen
Unternehmen wie BMW, ORF, KPMG
oder der Österreichischen Post ge-
nutzt. „Der Trend geht in Richtung
hochwertig, aber weniger“, informiert
Head of Marketing Sonja Vikas und
fährt fort: „Wenn sich die Firmen
dazu entschließen ein Event zu machen, dann machen sie dieses wirklich
toll, aber es ist nicht mehr so, dass man
wegen jeder kleinen Produktpräsentation einlädt.“ Laut Vikas sieht die Buchungslage für 2016 bereits jetzt gut
aus, nächstes Jahr sind bereits die Exportpreis-Gala der WKO, ein Konzert
von Paul Kalkbrenner und das Musical
„Next to normal“ geplant, um nur ei-
2015 fand in der Wiener Stadthalle mit dem Eurovision Song Contest ein
besonders aufwändiges Event statt. © G, Erlacher
nige zu nennen. Ganz aktuell hat das
barocke Hofstallungsareal ein neues
Corporate Design erhalten. Gemeinsam entwickelt von Vikas und dem
Künstler Olaf Osten, war die Schaffung
einer emotionalisierten und durchgängigen Wort-Bild-Marke das Ziel. In
Anlehnung an die ursprüngliche Nutzung als Reithalle werden künftig zwei
Pferdeköpfe zum neuen Logo. Dieses
findet sich als Eingangsgestaltung,
Wegleit-System im Haus, auf sämtlichen Drucksorten und im neuen Online-Auftritt wieder.
den bieten können“, so Ursula Nosal,
die Standortleitung, Eventmanagement und Verkauf verantwortet. Das
Geschäftsjahr verlief ihr zufolge sehr
positiv: „Auch die traditionell
schlechteren Monate Juli/August und
Dezember/Jänner konnten wir durch
die saisonstarken Monate sehr gut
kompensieren.“
Stadthalle im Zeichen des ESC
Der Eventkalender der Wiener Stadthalle war im Wirtschaftsjahr 2014/15
mit knapp 300 Shows, Messen und
Konzerten hervorragend ausgelastet.
„Stark geprägt war dieses Jahr von der
Vorbereitung und Abhaltung des Eurovision Song Contests. Mit zehn Monaten intensiver Vorbereitung und
acht Wochen Aufbau war das zweifelsfrei die aufwändigste Veranstaltung in der Geschichte der Wiener
Stadthalle“, so der Geschäftsführer
Wolfgang Fischer. Neben der Showbühne in der Halle D wurden die
Sporthallen A und B mit Pressezentrum und Pressearbeitsplätzen für die
1.700 akkreditierten Journalisten eingerichtet, die Halle E mit Künstlergarderoben für die 40 teilnehmenden
Nationen, die Halle F wurde für VIPEmpfänge und die Halle C für das
Crew-Catering gebraucht. „Für die
neun Shows vom 17. bis zum 23. Mai
2015 wurden gemeinsam mit Wien
Ticket mehr als 100.000 Tickets verkauft. 200 Millionen Haushalte in Europa, Asien und Australien sahen den
60. Eurovision Song Contest bei der
Live-Übertragung im Fernsehen.
Mehr internationale Präsenz geht im
Showgeschäft nicht, von der Super
Bowl abgesehen“, erklärt Fischer.
Fixsterne des Jahres 2016 sind zum
Beispiel die Holiday-on-Ice-Premiere
am 13. Jänner, geplante Auftritte von
Ellie Goulding, Wanda oder Peter
Kraus sowie die Messe „Architect @
work“. Ein aktueller Trend ist laut
­Fischer das Kulinarische, etwa StreetFood-Messen oder Kochshows von
Steffen Henssler. „Weiters sind Events
im Vormarsch, die angelehnt an
Computerspiele sind oder ihre Faszination aus der Welt der Rollenspiele
holen.“ Generell bemerke man auch,
dass Alternative- und Indie-Konzerte
wie Alt-J oder Mumford & Sons größere Hallen füllen.
Events
finden
Stadt
Text von
Lana Gricenko
HORIZONT No 50
Novomatic Forum ist Green
Im Novomatic Forum, das seit Juni
2015 eine Green Location und Träger
des österreichischen Umweltzeichens ist, fanden heuer 220 Events
statt, darunter etwa die National
Costume Competition mit 90 Kandidatinnen der Miss Earth, die Verleihung der Goldenen Kaffeebohne, der
Botschaftsempfang Sloweniens anlässlich des ESC 2015 oder die Fiat 500
Autopräsentation. „Aus unserer Sicht
geht der Trend zu einem All-in-Service, das wir als Location dem Kun-
Die Halle E im Museumsquartier eignet sich
unter anderem für festliche Bankette. © R. Leitner
Tech Gate: Mehr Privat-Events
Das Tech Gate Vienna schließt das
Jahr 2015 mit etwa 500 Veranstaltungen ab. Geschäftsführerin Carola Lindenbauer meint dazu: „Nachdem wir
täglich mehrere Events im Haus
­haben, können wir uns über das
Eventgeschäft nicht beschweren.
­Allerdings ist die Vollauslastung in
den Sommermonaten unser Ziel und
besonders die ‚The Stage‘-Flächen
eignen sich hier für private Veranstaltungen wie Hochzeiten und
Im Tech Gate Vienna fanden im Jahr 2015 etwa 500 Veranstaltungen unterschiedlicher Größen statt. © Tech Gate Vienna/A. Tischler
11. Dezember 2015
Locations in Wien
Verpartnerungen. Wir möchten gezielt auch solche Privat-Events ins
Haus holen und sind dazu nächstes
Jahr unter anderem auf der Messe
‚Brautsache‘ vertreten.“ Viele Events
und Kongresse, die im Tech Gate
­Vienna stattfinden, sind im Bereich
der Medizin, Forschung, IT und Innovation angesiedelt. Zum Kundenstamm zählen daher Unternehmen
wie Microsoft, MAW – Medizinische
Ausstellungsgesellschaft oder das
­Europaforum der Stadt Wien. Laut
Lindenbauer ist ein professionelles
Eventmanagement wesentlich, damit
alles wie aus einem Guss kommt und
reibungslos abläuft. „Dazu braucht es
aufeinander abgestimmte Dienstleister wie Messebauer, Techniker
und so weiter. Bei Bedarf stehen wir
für die Koordination der Dienstleister am Veranstaltungstag vor Ort zur
Verfügung. Highlights sind für uns,
wenn Kunden Events schon im zehnten Jahr bei uns durchführen“, so die
Tech-Gate-Chefin.
Food-Gastronomen werden ihre die
Erdkugel umspannenden Köstlichkeiten wie Wraps, Currys, Kimchi
oder Lammbratwürstel anbieten.
Jede Woche starten dann neue Teams
mit ihrem Verkauf.“ Weitere Veranstaltungen der Stadt Wien sind beispielsweise der Silvesterpfad, das
Film Festival im Sommer oder auch
der Wiener Weinpreis. „Wir modifizieren unsere Veranstaltungen jedes
Jahr, um sie den Bedürfnissen der Besucher immer besser anzupassen und
Nachfragen zu berücksichtigen. Die
ständig steigenden Besucherzahlen
belegen, dass die Wiener sowie die
Touristen die Events gerne besuchen,
um Kultur, Unterhaltung und Gastronomie zu erleben“, erörtert Forsthuber. Auch beim traditionellen Silvesterpfad wird es heuer etwas neues
geben – einen Weltrekordversuch:
Am Rathausplatz soll das größte digitale Handy-Feuerwerk zustande
kommen. Dazu wurde eigens eine
App entwickelt, mit der die Besucher
nicht nur überall am Pfad die Infos
zum Programm der unterschiedlichen Locations erhalten, sondern um
Mitternacht mit ihrem Smartphone
ein digitales Feuerwerk entfachen
können. „Dazu wird der Nachthimmel über dem Rathausplatz von vielen bunten, glitzernden Pyro-Sternen,
Lametta und Goldregen erleuchtet
sein und unten wird es einen hell erleuchteten Teppich von zehntausenden Smartphone-Displays geben“,
sagt Forsthuber voller Vorfreude. •
Handy-Feuerwerk am Rathausplatz
Stadt Wien Marketing führt im Jahr
etwa 50 Veranstaltungen durch. Zu
den Highlights zählen die Großveranstaltungen wie der sechs Wochen
dauernde Eistraum von Ende Jänner
bis Anfang März am Wiener Rathausplatz, der 2015 700.000 Besucher anlockte. Für den kommenden Eistraum
kündigt Geschäftsführerin Barbara
Forsthuber ein Street-Food-Konzept
an: „Zwölf österreichische Street-
Messen & Kongresse
,In der Mediengesellschaft
zählt Beziehungsmanagement!‘
Rund 5.000 Unternehmen sind in Österreich als Organisatoren und Veranstalter
registriert. Laut einer IHS-Studie beträgt die Wertschöpfung 7,3 Milliarden Euro
Wer Dienstleister für Events, Eventmarketing, Organisation sucht, kann
an gleich drei Orten fündig werden:
Zweimal bei der Wirtschaftskammer
und dem 1999 gegründeten Branchenverband emba (www.emba.co.
at). In der WKO gibt es im Fachverband Werbung Marktkommunikation und dessen 14 Berufsgruppen
die Gruppe „Eventmarketing“ mit
rund 500 Mitgliedsunternehmen; in
der Sparte Freizeit- und Sportbetriebe sind unter Bezeichnungen wie
„Organisation und Vermittlung von
Veranstaltungen, Kongressen“ mit
Stand 2014 4.310 aktive Gewerbescheine ausgewiesen, unter „Durchführung von Veranstaltungen“ 707
Betriebe, unter „Organisation, Veranstaltung und Betrieb von Messen“
268 Unternehmen. Gemäß einer 2012
erschienenen Studie des Instituts für
Höhere Studien (IHS) sichern diese
über 5.000 Unternehmen rund
105.000 Arbeitsplätze und leisten mit rund 5.000 Mitgliedsbetrieben ei­einen Beitrag von rund 7,3 Milliarden nen enormen Beitrag zur touristiEuro zur (auch touristischen) Wert- schen Wertschöpfung, um im Wettschöpfung in Österreich (siehe zur bewerb erfolgreich bestehen zu
können, müssen wir uns den – durch
IHS-Studie eventnet.at).
die digitale Revolution ausgeAuch auf diese beachtliche
lösten – HerausforderunWertschöpfung beziehen
gen stellen, auf diese
sich sowohl ­
Andreas
ständig neuen AnforHladky, bis Oktober
derungen und BeSprecher der Eventdürfnisse eingehen
branche in der WKO
Der Agenturverband
und immer einen
(da folgte ihm der
emba spricht nicht von
Schritt voraus sein.“
Musik- und Konzert„Event-“ sondern von
(Hladky) Und: „Das
veranstalter Peter Ho„Live-Marketing“.
Portfolio der Branche
sek nach), als auch
ist breiter und gleichzeitig
Martin Brezovich, Agenspezifischer geworden. Live
tur eventplan, Vorsitzender
des Vorstands und Sprecher der Marketing arbeitet ohne Streuveremba – das steht für event marketing luste. Das Alleinstellungsmerkmal
board austria und versteht sich als liegt in der Ansprache aller fünf
Branchenverband von „Live-Marke- Sinne. So können Botschaften im
ting-Agenturen Österreichs“ – wenn emotionalen Gedächtnis bleibend
sie unisono festhalten: „Die heimi- verankert werden. Der Bedarf an
sche Veranstaltungswirtschaft leistet Live-Marketing wächst. In der Me-
Live
Das Novomatic Forum ist seit Juni 2015 eine Green Location und Träger
des österreichischen Umweltzeichens. © Purpur Communication
27
eventnet.at in
der Wirtschaftskammer: Neuer
Branchensprecher
Peter Hosek, Harry
Gatterer (Zukunftsinstitut – siehe auch
Seite 18) und der
bisherige Branchensprecher Andreas
Hladky. © WKO/eventnet.at
diengesellschaft zählt Beziehungsmanagement mehr denn je“ (Brezovich). In einer im Oktober vorgesellten
Befragung der emba-Mitglieder ergab
sich „eine durchwegs positive Bewertung der Zukunft der Live-MarketingBranche“.
Gemeinsames großes Anliegen
von eventnet.at (WKO) und emba:
Qualitätssicherung durch personenbezogene Zertifizierung durch den
TÜV Austria als Certified Eventmarketing Agency beziehungsweise zum
Certified Event Specialist. Und, Ausbildung: Derzeit bieten österreichweit 23 Fachhochschulen Live-Marketingexperten aus; das gemeinsam
von emba und eventnet.at entwickelte Ausbildungskonzept sieht „all
in one“ vor – die A
­ spiranten werden
zum „Projektmanager, Sicherheitsexperten, Rechtsexperten und Finanzplaner“ ausgebildet. Nachsatz: Und
der „kreative Kopf“ geweckt. hs
Begegnung
Business
Event
Wirtschaft heißt Begegnung, Austausch und
Gespräch. Für das richtige Wort braucht es
aber auch den richtigen Ort. Einen Ort, wo
Ihre Botschaften gehört werden. Wo sich
modernste Technik mit perfekter Inszenierung
verbindet. Und wo man weiß, wie man
Menschen begeistert. – Klingt ganz nach
Ihrem Event im Studio 44! Die Location
mitten in Wien.
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28
Messen & Kongresse
Event Camp 2015
HORIZONT No 50
Neues Event-Format mit mehr Dynamik
‚Auch ein gutes
Produkt braucht
manchmal einen
Relaunch.‘
Wolfgang Krist, Geschäftsführer,
Live//Event © Live//Event
Der traditionelle Eventmanager Congress im Dezember wurde zum ,Event Camp
2015‘. Nächstes Jahr will man früher ,campen‘, die Location ist noch offen
Text von
Harald Klöckl
Mehr als 80 Teilnehmer kamen auch
diesmal wieder zu der, wie seit fünf
Jahren jedes Jahr in Linz von der
Live//Event Krist & Gessl organisierten, Veranstaltung. Allein der Schauplatz war nicht wie fünfmal zuvor das
Design Center Linz, sondern die
­ abakfabrik ebendort. Und man beT
namste sich vom eher „altbackenen“
Begriff Congress um, „Event Camp
2015“ hieß es diesmal. „Nächstes Jahr
werden wir wieder an einer neuen
Location zum Branchentreff und zum
Networking laden“, kündigt Wolfgang
Krist an. Denn: „Auch ein gutes Produkt braucht manchmal ­einen Relaunch, und wir wollten ­interaktiver
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und kommunikativer sein.“ Grundsätzlich boomten speziell Events der
Art „Veranstaltungen zur Wissenvermittlung“, und diese zeigten durchwegs einen Hang zu mehr Lockerheit
und werden informeller, „fast in allen
Branchen“. Das Event Camp etwa animierte die Teilnehmer (überwiegend
aus Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen,
wie Krist sagt) diesmal mit werfbarem
Mikro­würfel zur Kennenlern-Runde,
forderte zu Live-Voting und LiveFeedback per Handy auf, bezog so das
Publikum in Ablauf und Gestaltung
des Events direkter ein. Fix war zumindest die Speaker-Liste am 2. Dezember: Samuel Röthlisberger von
Habegger Schweiz, Christoph Berndl
als Chefredakteur des „Messe &
Event“-Magazins, Veranstalter Krist
selbst, Robert Eichenauer, gelernter
Journalist und langjähriger Geschäftsführer Weekend Magazin Steiermark, sowie Thomas Turner, Experte für Innovation, Veränderung
und Marketing mit seiner Firma ideenBewegen. Die Referenten spannten den ganzen Tag über einen Bogen
von „Presentaining“ über Storytelling
bis hin zur Inszenierung und zu Kreativtechniken. Die Klammer der Erfahrungen der Event-Macher aus so diversen Bereichen war, so Krist, „das
Geschichten-Erzählen bei Events, damit einem wer zuhört, und welche
Hilfsmittel dafür allenfalls nützen.“
Grundtenor der Speaker war, dass die
Idee zwar zentral, deren Verpackung
und digitale Umsetzung aber ebenso
wichtig ist. Und dass es keinen singulären Event-Tag mehr gibt, sondern
das Thema auf allen, vorwiegend digitalen, Kanälen vor, nach und auch
während des Events ausgespielt wird.
Pop-up als ‚Wort des Jahres‘
Der Location-Wechsel des Event
Camps von DCL in die Tabakfabrik
war zudem auch dem Trend zu
­„Pop-up-Locations“ geschuldet: Das
ist für Krist auch das „Wort des
­Jahres“ in der Branche. Mit der eigenen Agentur biete man den Kunden
zunehmend ungewöhnliche, aber
dennoch passende Orte für Business-Events an, etwa ein Zirkuszelt
oder ein Museum. „Man muss be­
obachten, was in der Region passiert
und sich dabei anhängen“, sagt Krist
und will dementsprechend auch das
Event Camp 2016 relativ kurzfristig,
mit drei Monaten Vorlauf, planen
und lokalisieren.
Aus dem eigenen Wirken und dem
Feedback der Szene hat Krist drei
große Eventbranche-Trends herausgefiltert: Zum ersten ändern sich die
Aufgaben der Agenturen, denn der
Endkunde greife immer öfter direkt
auf den Dienstleister zu. Daher muss
sich der Eventmarketer auf die Inhalte konzentrieren und als Generalist agieren, der wiederum Spezialisten etwa aus Marketing, New Media
und Kommunikation dirigieren
kann. Als weiteren Trend sieht er die
schon genannte und mit dem ersten
ursächlich zusammenhängende
multimediale, eine große Zeitspanne
umfassende, Inszenierung der
Events, und nicht zuletzt als drittes
die Interaktion mit und die Integration des Event-Publikums. •
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