Events der Zukunft Aktuelle Studie des Zukunftsinstituts nennt die Trends zu Event & Co. Seite 18 Austrian Event Award Im Design Center Linz wurden die besten Events des Jahres gekürt Seiten 20 bis 21 Jung und digital Neue Event-Formate und Locations mit internationalem Zugang Seite 25 Daten und Fakten IHS-Studie: Was die rund 5.000 Eventmacher an Umsätzen bewegen Seite 27 HORIZONT DOSSIER Messen & Kongresse ‚Ein Event muss ein echtes Erlebnis sein‘ Ein bisschen Musik, ein Buffet und eine Bar – das ist heute nicht mehr genug, meinen heimische Eventagenturen Text von Gerlinde Giesinger „Wir sind eine Agentur für inszenierte Kommunikation, denn einerseits greifen reine Events bei der ­Erwartungshaltung unserer Kunden und dem von uns angebotenen ­Leistungsportfolio zu kurz und andererseits ist der Ausdruck ‚Event‘ doch ein wenig inflationär – mittlerweile präsentiert jeder Fleischhacker die neueste Leberkäsekreation im ­Rahmen eines ‚Events‘“, betont Michael Müllner, Geschäftsführer von büro wien. Leberkäsekreationen inszeniert die Agentur zwar keine, ­dafür aber große Ausstellungen wie etwa das Forschungsfest der Stadt Wien, Preisverleihungen wie die Romy und den futurezone Award sowie einen kompletten Messeauftritt für einen Schweizer Kunden in Helsinki, um nur einige von insgesamt 80 Produktionen pro Jahr zu nennen. Angesprochen darauf, was den ­Erfolgsfaktor von Events beziehungsweise inszenierter Kommunikation ausmacht, erklärt Müllner: „Wenn der Kunde zu 100 Prozent abgeholt und die Gäste ebenfalls zu 100 ­Prozent richtig verstanden werden, dann ist Erfolg garantiert. Das bedeutet: Gutes Briefing, saubere Recherche, klare, gute Kreation und ein Stück Mut.“ Mitten ins Herz treffen Eine Location buchen, Musik machen, Essen und Getränke reichen, Kunden einladen – diese Fixpunkte allein ­reichen laut Hannes Jagerhofer, Eigentümer und Geschäftsführer der ACTS Group nicht aus, um ein Event zu ­einem Erlebnis zu machen, eine Philosophie, die für ihn und sein Team schon bei der Gründung im Jahr 1990 klar war. Stattdessen müsse man den Gast auf höchstem Niveau servicieren und mit technischem Know-how ­auftrumpfen. „Ein gutes Event ist eine Mischung aus Technik auf dem letzten Stand und einer Emotion die dich mitten ins Herz trifft und mitreißt“, sagt ­Jagerhofer. ACTS veranstaltet Sport­ events ebenso wie Incentives, Corporate Events oder Roadshows, nebenbei ­betreut die Agentur einige Kunden im PR-Bereich und rief 2013 das eigene Start-up checkrobin.com, eine Mitfahrgelegenheit für Pakete, ins Leben. „Das neue Projekt Swatch Beach Volleyball Major Series hat heuer ­definitiv einen Großteil der Kapazitäten der Agentur beansprucht. Das 2015 neu gegründete Joint Venture mit Red Bull startete in diesem Jahr mit vier internationalen Events durch. Ziel ist es, am Best-Practice-Beispiel des Beachvolleyball-Turniers in Klagenfurt am Wörthersee den Sport weltweit auf ein neues Level zu heben und als Sport-Entertainment-Event für Athleten, Partner, VIPs und Fans zu etablieren“, heißt es seitens der Agentur, die 2015 auch abermals für die YPD-Challenge mit ServusTV, das Card-Complete-Mitarbeiterevent zum 30-jährigen Firmenjubiläum oder den voestalpine Konzernlehrlingstag verantwortlich war. Pflicht und Kür Bereits seit 15 Jahren fungiert DocLX als Event- und Jugendmarketingagentur und schaffte es dabei, sich mit Veranstaltungen wie dem DocLX Uni Fest, der Maturareise X-Jam oder dem Lighthouse Festival in Kooperation mit dem Wiener Club Pratersauna selbst zur Marke zu machen. Neben zahlreichen B2C-Maßnahmen arbeitet das Unternehmen auch im B2BEventbereich und agiert seit Anfang Dezember dieses Jahres als Vertriebspartner der „Wien-Karte“. „Jedenfalls entwickelt sich DocLX immer mehr zum vertriebsorientierten Kommunikationsprofi, der es schafft, Ziele von Unternehmen mit den unterschiedlichsten KommunikationsTools (Events, direkter Vertrieb, neue Medien, Social Media et cetera) zu erreichen – und das eben oftmals in Kombination der unterschiedlichen Tools“, erklärt CCO Thomas Kroupa auf Nachfrage des HORIZONT. → Fortsetzung auf Seite 19 „Das Projekt Swatch Beach Volleyball Major Series hat heuer einen Großteil der Agenturkapazitäten beansprucht“, so Hannes Jagerhofer von ACTS. © BeachMajors/Ran Steigen Sie auf. Kommunikation. Punktgenau. www.kabane13.at Die besten Jobangebote auf www.horizontjobs.at 18 Messen & Kongresse Interview HORIZONT No 50 anstalter natürlich aus ökonomischen Gründen die Sicherheit, alle Flächen weitgehend vermietet zu haben, anderserseits müssen Flächen offen gelassen werden, als Ressourcen für kurzfristige Veränderungen. Das wirkt auch auf die Immobilien-Wirtschaft: Immobilien werden unterschiedlich bespielt, das ist anstrengender, aber bringt dann größere Effekte. Sind Events neuer Art und für neue Zielgruppen, beginnend mit TEDx, (siehe auch Seite 25) ein Ausfluss dieser Veränderungen? Spontaner, länger, wichtiger Events müssen Strukturen aufbrechen, digital weitergespielt werden, mehr Fragen stellen, als Antworten zu bieten, so eine Zukunftsinstitut-Studie Interview von Harald Klöckl Das Zukunftsinstitut Österreich (siehe Kasten unten) hat in diesem Jahr ein umfassendes Update einer Studie aus dem Jahr 2011 vorgelegt, diesmal mit dem Titel „Event der Zukunft II“. Im Auftrag des Fachverbandes Freizeitund Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich untersuchte das Institut abermals und unter Führung von Harry Gatterer, was denn jene Trends sind, die Events heute und in Zukunft erfolgreich machen. Auf über 100 Seiten (im Download unter anderem auf eventnet.at) skizziert Gatterer acht große Einflüsse, auf die Veranstalter Rücksicht nehmen müssen und entschlüsselt anhand einer Matrix das „Event-Genom“. HORIZONT: Einst gab es Prognosen, dass auf Grund der Digitalisierung in Privat-, Arbeits- und Wirtschaftsleben physische Präsenz zunehmend überflüssig wird. Stimmen Sie damit überein? Harry Gatterer: Nein. Dass die digitale Welt in der Kommunikation ­immer wichtiger wird, ist ja kein großes Geheimnis, aber man braucht Events und darüber hinaus persönliche Treffen in allen Lebensbereichen auch weiterhin. Was sind die Auswirkungen der digitalen Welt auf Events? Events nehmen quantitativ zu, sie werden aber kleinteiliger, spontaner, und dauern länger, werden verlängert über das Web. Daher kann auch die Wirkung jedes einzelnen Events größer werden. Gleichzeitig steigt der Einfluß von Storytelling, um dem Event höhere Bedeutung zu verlei- ‚Es braucht auch Ausbrüche aus der verplanten Welt.‘ hen: Wenn man schon wohin geht, dann soll es wichtig sein. Man will nicht jemanden hören, der erklärt, wie die Welt funktioniert, sondern soll zum selbst Weiterdenken animieren werden. Das gilt bis hin zu Firmen­events, wenn sie nicht bloße Verkaufsveranstaltungen sind. Sehen Sie den Trend etwa zum ,Green Event‘ als andauernd? (siehe auch Seite 24) Ja, und damit zusammenhängend über den bloßen Informationsaustausch hinaus auch einen Trend zum Genuss, zum Schönen, und zum „retro“. Dass die „Wiener Salons“ wieder in Mode sind, ist ein Symptom dafür; und auch für die Bedeutungsaufladung, die ein Event erfahren muss, um nachhaltig zu wirken und interessant zu sein. Darüber hinaus haben sich Der Tiroler Harry Gatterer ist seit über 15 Jahren Unternehmer und fast ebenso lange Trendforscher. © Adrian Schmidt Pop-up-Events als langfristiger Trend im Zeitgeist etabliert. Ich war mir bei letzteren lange unsicher, ob das nicht bloß eine vorübergehende Mode ist. Wie müssen Veranstalter von regelmäßigen und sehr großen Events, etwa von Messen, auf diese Trends ­reagieren? Sie müssen immer flexibler sein. ­Einerseits braucht man als Messever- W W W.E V E N T.C I N E P L E X X . AT MACHEN SIE IHR EVENT ZUR VORSTELLUNG DES JAHRES. Kann sich ein Feld wie etwa der für Wien so bedeutende Kongresstourismus ebenso flexibel aufstellen? Ärztekongresse und ähnliche Events mit großteils internationalen Teilnehmern brauchen sicher weiterhin eine solide langfristige Grundlage und Planung, aber vor Ort selbst sind neue Methoden der Vermittlung des Wissens gefragt, nicht mehr nur Frontalvorträge und Workshops. Es kann Organisatoren oft zur Verzweiflung bringen, wenn Platz für Zufall und die Selbststeuerung großer Gruppen geschaffen werden muss. Das Leben im 21. Jahrhundert ist eben durchgeplant – und gerade deswegen braucht es Ausbrüche aus dieser Verplanbarkeit. Ja und Nein, denn diese beziehen zum einen die digitale und multimediale Welt und live sehr stark ein, überlassen aber zum anderen sehr wenig dem Zufall: Sie sind minutiös durchgeplant, jeder Speaker wird ­intensiv gecoacht, alles ist sehr stringent organisiert. Was sind aus all diesen Trends die ­Herausforderungen für die heimischen Event-Macher? Die endgültigen digitalen Antworten sind noch immer nicht gefunden. In der Breite agieren die Agenturen etwas ängstlich und zögerlich. Beim Storytelling gibt es noch viel Potenzial, bei der Atmosphäre ebenso. Man muss mehr große Fragen stellen, als Antworten zu reproduzieren. Die Veranstalter müssen sich mehr über den Content Gedanken machen, als bloß darüber, ob es ein schönes Event wird. • Was das Zukunftsinstitut macht Das Zukunftsinstitut wurde 1998 von Matthias Horx in Frankfurt am Main gegründet und hat die Trend- und Zukunftsforschung in Deutschland von Anfang an maßgeblich geprägt. Heute gilt das Institut als ein sehr einflussreicher Thinktank der europäischen Trend- und Zukunftsforschung und ist wichtige Informations- und Inspirationsquelle für Entscheider und Weiterdenker. Es untersucht Veränderungen, Trends und Megatrends und vor ­allem die Frage, wie diese die Gegenwart prägen und welche Rückschlüsse sich daraus für die Zukunft von Gesellschaft, Unternehmen und Kultur ableiten lassen. Mittlerweile gibt es auch Büros in München und Wien (am Rudolfsplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk), hierzulande ist seit 2013 Harry Gatterer Geschäftsführer. Er gründete einst 2002 die Lifestyle Foundation in Kufstein als junge und trendorientierte Ideenschmiede. Unter seiner Ägide wurden Trendkonzepte, für kleinere Unternehmen ebenso wie für große Konzerne entwickelt, er ist Autor zahlreicher Studien zu Wirtschaft, Arbeit und Leben. Das Zukunftsinstitut ist Verleger zahlreicher Studien, Veranstalter von Zulunftskongressen und arbeitet für andere Thinktanks ebenso wie für „zukunftsorientierte Führungskräfte, Innovatoren, Change-Agents und Mind-Entrepreneure.“ 11. Dezember 2015 Ein Event muss ein echtes Erlebnis sein ← Fortsetzung von Seite 17 Worauf es laut ihm bei einem gut funktionierenden Event ankomme: Dramaturgie und Inszenierung. Die bloße Grund-Organisation des Events ist die Pflicht, die Kür ist es allerdings, so Kroupa, „mit durchdachten und abgestimmten Inszenierungs- und Dramaturgie-Ideen den Gast immer wieder zu überraschen, ihn abzuholen, ihn in eine Welt eintauchen zu lassen und emotional so abzuholen, dass er den Event auch wirklich als Erlebnis erlebt.“ ‚Nachhaltigkeit kein Zwang‘ Kunden- und Mitarbeiterevents, Award-Verleihungen, Galas, Jubiläen, Eröffnungsfeiern, Kongresse, Produktpräsentationen, Promotion & Guerilla Marketing sowie Künstlervermittlungen über die Plattform kuenstleronline.at – all das gehört zum Leistungsspektrum der Linzer Eventagentur Atem unter der Geschäftsführung von Oliver Rath und Dimitrios Ferentinos. Seit bereits sieben Jahren inszeniert die Agentur, um ein Beispiel zu nennen, in Zusammenarbeit mit dem Oberösterreichischen Familienbund als Auftraggeber und mit Torxes Events als Partneragentur, ein Ritterfest in Oberösterreich – und das mit rund 50.000 Besuchern pro Tag. Was ihr Erfolgsrezept betrifft, will sich die Agentur lieber bedeckt halten, was das Thema Nachhaltigkeit und Green Events betrifft, sei jedenfalls so viel gesagt: „Nachhaltigkeit ist bei ­jedem Kundenbriefing enthalten und wird von unserer Agentur mittels ­diverser Möglichkeiten im Zuge des Events immer umgesetzt beziehungsweise unterstrichen. Mit welchen Tools, dies bleibt natürlich ein Agenturgeheimnis und wird unseren Kunden persönlich mitgeteilt. Green Events werden, wo es möglich ist, ebenfalls umgesetzt, in der Praxis ist das nicht immer möglich. Dies ist noch etwas, was die Kunden nett finden, jedoch nicht zwingend fordern und erwarten“, erklärt Oliver Rath. Messen & Kongresse Eventagenturen Agenturen für ein Großprojekt ­gemeinsame Sache gemacht haben. Die agenturübergreifende Zusammenarbeit war so erfolgreich, dass eventplan und pi-five Ende 2016 ebenfalls einen internationalen Großevent gemeinsam umsetzen werden“, verrät Geschäftsführer Wolfgang Peterlik. Die Agentur kümmert sich allerdings nicht nur um mediale ­ Spektakel wie den ESC, sondern auch um Corporate Events wie etwa Produktpräsentationen, Mitarbeiter-Veranstaltungen, Incentives und Jubiläumsgalas, „darüber hinaus haben wir einen Schwerpunkt im Bereich von Meetings und internationalen Kongressen, wo wir je nach Bedarf bis zur gesamten Kongressorganisation alle Teilbereiche abdecken können“, ­ergänzt der Geschäftsführer. Was ihm und seiner Agentur in jedem Fall wichtig ist: gelebte Nachhaltigkeit. Und so betont er abschließend: „Dass auch Marketing Events enorm viel zur ökologischen Nachhaltigkeit und s­ozialen Teilhabe beitragen können b ­eweist die Erfolgsgeschichte des Umweltzeichens Green Events in Ö ­ sterreich. Wir haben diesen Trend und die Notwendigkeit früh erkannt, die Zertifizierung ­gemacht und empfehlen es unseren seither konsequent. War das Interesse anfangs noch etwas verhalten, so wird es z­ unehmend nachgefragt, wenn nicht gar zu einer klaren ­Bedingung im Briefing.“ • Die Agentur büro wien setzt 80 Veranstaltungen pro Jahr um, auch auf internationaler Ebene – hier etwa das ABB-Event in Shanghai. © büro wien Live @ Wiener Stadthalle Miteinander statt gegeneinander 2015 stand Wien zumindest eine Weile lang ganz im Zeichen des Eurovision Song Contests – die Promotion- und Eventagentur pi-five war dabei in Zusammenarbeit mit den beiden Mitbewerbern eventplan und grasl&partner für die Veranstaltung des Eurovision Village am Wiener Rathausplatz mit etwa 120.000 Besuchern verantwortlich. „Das war eine unheimlich tolle Erfahrung, auch, weil drei etablierte www.stadthalle.com /StadthalleWien In Zusammenarbeit mit eventplan sowie grasl&partner war pi-five für das Eurovision Village am Wiener Rathausplatz verantwortlich. © BGP Livemarketing /WienerStadthalle 19 TICKET CALL CENTER 01 79 999 79 20 Messen & Kongresse Ausgezeichnet HORIZONT No 50 Sonderpreis Green Event Gold Eurovision Song Contest – 2015 – Vienna Einreicher: ORF Österreichischer Rundfunk Partneragentur: brainbows informationsmanagement gmbh Auftraggeber: EBU – European Broadcasting Union Gesamt­ kommunikation B2B, B2C, B2P Gold Eurovision Song Contest – 2015 – Vienna Event Award 2015: ORF räumte groß ab Events in neun Kategorien gekürt, zwei Sonderpreise vergeben: Song Contest, IP Österreich, WienTourismus oder Post unter den Siegern Consumer Events B2C Gold Kiss Happiness – 100 Jahre Coca-Cola Kon­ turflasche Eventorganisator: ArmStrong Business Events GmbH Partneragentur: – Auftraggeber: Coca-Cola Gesellschaft m.b.H. Silber Mood Schmuckprä­ sentation 2014 Eventorganisator: Dr. Hans Schullin Partneragentur: Hermann Schapek (Bühnenbildner) und Monika LegensteinGaisbacher (Agentur Kreatöse) Auftraggeber: Schullin & Söhne GmbH & Co KG Bronze Nescafé Dolce Gusto – Mini Edition Eventorganisator: Ideal Live Marketing GmbH Partneragentur: Leopold PR Werkstatt GmbH Auftraggeber: Nestlé Österreich GmbH Kongresse B2B, B2C, P2P Gold 3. Zukunftstag: Smart Production & Services – Die Steiermark in der 4. industriellen Revolution Eventorganisator: Ivents Kulturagentur Lientscher & Perna GmbH Partneragentur: RNPD Raunigg und Partner GmbH Auftraggeber: SFG – Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Silber The Sound of Success – der ISC Kongress Eventorganisator: Alpha Affairs Kommunikationsberatung GmbH Partneragentur: A&O Sound, aktivton Künstler- und Eventagentur, Beauty Parlour Next Generation Design Auftraggeber: Spar Warenhandels-AG Bronze Lyoness Sensation 2014 | Vienna Eventorganisator: United Entertainment Promotion GmbH Auftraggeber: Lyoness Austria GmbH CorporateEvents B2B Gold IP Programmparty 2014 Eventorganisator: FuchsundFreude – Fuchs Communication GmbH Auftraggeber: IP Österreich GmbH Silber Blau-Gelber Lan­ desabend: Electric Church Eventorganisator: Ideal Live Marketing GmbH Partneragentur: Electric Church Auftraggeber: Hypo NOE Gruppe Bronze Berlin – tumultuous past – vibrant future Eventorganisator: inspiria event service GmbH Auftraggeber: YPO-WPO Ontario, Canada Eventorganisator: ORF Österreichischer Rundfunk Partneragentur: OMC – ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG Auftraggeber: EBU – European Broadcasting Union. Silber Campus Festival 2015 Eventorganisator: Universität Wien Partneragentur: Programat e.U., Dform Ges.n.b.R. Auftraggeber: Universität Wien Bronze Eröffnung Wien Hauptbahnhof Eventorganisator: ÖBB-Werbung GmbH Auftraggeber: ÖBB-Holding AG CorporatePublicEventsB2P Mitarbei­ ter-Events Gold 3Liegestuhl-Pause Gold Mission: Susi Eventorganisator: eventplan gmbh Auftraggeber: Hutchison Drei Austria GmbH Eventorganisator: Event Service RS GmbH Auftraggeber: Österreichische Post AG Silber smart times 2014 Silber Pink Revolution Party Eventorganisator: lautstark communications group Auftraggeber: smart – Daimler AG Eventorganisator: Ideal Live Marketing GmbH Auftraggeber: T-Mobile Austria GmbH Bronze Gösser NaturGold Mit­ tagspausen-Oase Bronze OMV Champions Gala 2014 & OMV Super­ ChampionsTour 2014 Eventorganisator: FuchsundFreude – Fuchs Communication GmbH Partneragentur: vi knallgrau GmbH Auftraggeber: Gösser Brau Union AG B2E Eventorganisator: Erlebnismarketing Werbeagentur GmbH Auftraggeber: OMV AG ExhibitionEvents Messen & Kongresse Ausgezeichnet 11. Dezember 2015 B2B, B2C, B2P Gold Volvo Dome of Design – Österreichpremiere Volvo XC90 Public Events Charity, Social, Cultural P2P Gold ViennaSphere Public Events Sports P2P, B2P sponsered by sitour Gold Grazathlon Eventorganisator: CompanyCode Werbe GmbH Auftraggeber: CompanyCode Werbe GmbH Eventorganisator: Alpha Affairs Kommunikationsberatung GmbH Partneragentur: Fuel Austria Werbeagentur GmbH Auftraggeber: Volvo Car Austria GmbH Eventorganisator: artprojects Partneragentur: Beauty Parlour Next Generation Design Auftraggeber: WienTourismus Silber LiSEC Messeauftritt glasstec Eventorganisator: Hitradio Ö3 Partneragentur: Ö3-Eventmarketing (ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG) Auftraggeber: Hitradio Ö3 Eventorganisator: KOOP LiveMarketing GmbH & Co KG Auftraggeber: Flughafen Linz GmbH, OÖ-Kronen Zeitung und ORF Oberösterreich in Zusammenarbeit mit KOOP Live-Marketing GmbH Bronze Hello Vienna. Welcome Europe! @ Eurovision Village Bronze Gran Fondo Giro d’Italia Vienna Eventorganisator: Brezovich Grasl Peterlik Livemarketing GmbH Partneragentur: eventplan – grasl&partner – pi-five DialogFeld GmbH Auftraggeber: eventplan – grasl & partner – pi-five DialogFeld GmbH Eventorganisator: Mideas Event & Promotion GmbH Auftraggeber: Mideas Event & Promotion GmbH Eventorganisator: SPS Marketing GmbH Partneragentur: Visage Messe- und Ausstellungsbau GmbH Auftraggeber: Lisec Group Bronze Ärzteflucht Eventorganisator: KOOP LiveMarketing GmbH & Co KG Partneragentur: Conclusio PR Beratungs GmbH Auftraggeber: Ärztekammer Steiermark Silber Ö3-Weihnachtswunder Für die einen ist es ein Theater, für die anderen die perfekte Location für Firmenveranstaltungen, Präsentationen, Preisverleihungen, Parties und Events. Für mehr Informationen www.halleneg.at oder für Anfragen, Reservierungen oder Begehungen: Herbert Stangl 01/524 33 21–1134. Silber Runway Night Run Sonderpreis Best Supplier Performance GEWINNER Tosca 2015 – Oper im Steinbruch Supplier: Habegger GmbH Partneragentur: Media Apparat PHQ GmbH Auftraggeber: Arenaria GmbH 21 22 Messen & Kongresse Locations in Österreich Ein gutes Jahr für Messe- und Kongressveranstalter Reed Exhibitions hostete heuer zum ersten Mal die „VIECC Comic Con“. © christian-husar.com HORIZONT hat sich in der heimischen Messe- und KongressSzene umgehört. Wie das Jahr für Reed Exhibitions, Messe Wels, Messe Dornbirn, für das Messezentrum Salzburg und das Congress Casino Baden lief und was geplant ist 29 Eigenmessen veranstaltete Reed Exhibitions Österreich heuer in Salzburg, Wien und Linz, „dazu kommen mehr als hundert in der Messe Wien servicierte Gastveranstaltungen ­sowie circa 350 Events aller Art, die die Reed-Tocher System Standbau/ Expoxx in ganz Europa technisch b etreute“, fasst Paul Hammerl, ­ ­Reed-Leiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, gegenüber HORIZONT zusammen. 2015 war für Reed Exhibitions Österreich das Jahr der Premieren, gleich fünf neue Formate wurden lanciert: die „Lebenslust“, das „Winteropening“ und die „VIECC Comic Con“ in der Messe Wien, die „Schweissen“ in Linz sowie die „Holzbau“ in Salzburg. Vom Publikum und den Medien besonders gut aufgenommen wurde dabei die „VIECC Comic Con“, eine Convention für Popkultur und Treffpunkt für Liebhaber von Comics, Science-Fiction, Games, Manga, Anime und Fantasy, bereits jetzt fiebert Reed Exhibitions Österreich gespannt der zweiten Auflage im November kommenden Jahres entgegen. Angesprochen auf die Auftragslage der vergangenen Jahre und ihre Entwicklung meint Hammerl: „Die Buchungslage war branchenspezifisch unterschiedlich. Denn Messen sind stete Abbilder des jeweiligen Marktsegments“, generell könne man aber von einem gleichmäßig steigenden Geschäftsgang sprechen. „Derzeit arbeiten wir intensiv am Rollout beziehungsweise der Weiterentwicklung von spezifischen Kundenangeboten, die die dreidimensionale Welt der realen Messe- und Kongressveranstaltungen mit den vielfältigen digitalen Möglichkeiten im Servicebereich stringent verschränken“, erwähnt Hammerl außerdem im Gespräch mit HORIZONT, denn um die Aussteller und ihre Besucher miteinander zu vernetzen, seien die Digitalisierung und die damit einhergehenden neuen Möglichkeiten eine riesige Hilfe. Den persönlichen Kontakt zwischen allen Beteiligten zu stärken, das sei jedenfalls „mit ein Erfolgsrezept für die prosperierende Zukunft der Messe- und Tagungswirtschaft“, ist sich Hammerl sicher. Rekordjahr für Messe Wels „Das Jahr 2015 verlief äußerst positiv und ist eines der erfolgreichsten ­ungeraden Jahre der Messe Wels. Unsere Pläne wurden klar übertroffen. Vor ­allem die drei Messepremieren der „Kreativmesse“, „Kuchenmesse“ und der Fachmesse „Optik-Austria“ erwiesen sich als sehr gelungene Konzepte“, teilt Messedirektor Robert Schneider erfreut mit. Der Besucheransturm bei der Kuchen- und Kreativmesse veranlasse dazu, diese 2016 zu vergrößern und auch das Konzept weiterzuentwickeln. „Wir haben ­erfolgreich unsere Ausstellerservices vor allem im Bereich Standbau ausgebaut, daran werden wir weiter ­arbeiten.“ HORIZONT No 50 Ein weiteres Ziel ist es, künftig verstärkt Online-Services anzubieten. Auch die Marke EventQuartier Wels als Veranstaltungslocation entwickle sich höchst erfreulich. „Im Jahr 2016 werden wir ein neuerliches Rekordjahr anpeilen. Die bestehenden Messe­konzepte werden weiterentwickelt. Aber auch die Akquise und Entwicklung neuer Formate stehen laufend auf dem Programm. Sie dürfen gespannt sein“, so Schneider abschließend. Reges Treiben im Ländle „Wir sind fest davon überzeugt, dass dem Live-Marketing die Zukunft gehört“, meint Daniel Mutschlechner, Geschäftsführer der Messe Dornbirn und ergänzt: „Journalist Michael Fleischhacker hat kürzlich in einem TV-Interview gesagt, dass es eine ‚Renaissance der Live-Events’ gibt. Im Messe-Business geht der Trend weg von großen Publikumsveranstaltungen mit einem breiten, undifferenzierten Angebot, hin zu spezialisierten Fach- und Special-Interest-Messen. In diese Richtung gehen auch unsere Bemühungen. Die ‚Masse‘ ist immer schwerer pauschal anzusprechen, es braucht einen Quantensprung in der Qualität und eine klare Positionierung für die Zielgruppe.“ Turbulent, aber erfolgreich – so bewertet er das beinahe zu Ende gegangene Jahr 2015 für die Messe Dornbirn, die heuer insgesamt acht Eigenmessen und rund 150 Fremdveranstaltungen mit insgesamt 200.000 Besuchern hostete. Den Auftakt machte dabei die Baumesse „com:bau“, als weitere Highlights nennt Mutschlechner die Premiere der Vier-Länder-Lieferantenbörse im Juni sowie „Gustav“, einen „internationalen Salon für Konsumkultur, der große Zukunftspotenziale birgt. Neben den eigenen Messeformaten waren die ‚Terrakottaausstellung‘, der Business Run, Projekt X, Xavier Naidoo, Summer Brass, Electric Summer und Holi Flash weitere Höhepunkte am Gelände. Daneben dominierte der Neubau das Geschehen am Messegelände, der mit dem Abbruch der alten Hallen im September konkrete Formen annahm. Mit den neu entstehenden Veranstaltungshallen wird ein wichtiger Grundstein für die Weiterentwicklung der Messe Dornbirn gelegt“, sagt der Geschäftsführer. Auch das kommende Jahr wird für die Messe Dornbirn geprägt von regem Treiben sein, denn: „es sind zwei neue Formate geplant, und zwar der ‚Club der Industrie‘ und die ‚Saltex‘, eine erstmals stattfindende Community-Plattform für Smart Textiles sowie Faserverbundwerkstoffe. Daneben freuen wir uns auf attraktive Gastveranstaltungen, zum Beispiel die Live-Acts Zucchero und Simply Red, und das Entstehen eines architektonisch herausragenden Neubaus durch die Architekten marte.marte.“ ‚Möglichst breit aufstellen‘ Laut Geschäftsführer Michael Wagner blickt das Messezentrum Salzburg auf ein ereignisreiches Jahr 2015 Für die „Gustav“, einen internationalen Salon für Konsumkultur, erhielt die Messe Dornbirn besonders viel positives Feedback. © Messe Dornbirn 11. Dezember 2015 Locations in Österreich zurück: „Insbesondere hinsichtlich der erfolgreichen Eigenveranstaltungen ziehen wir eine sehr positive Bilanz: Ausnahmslos alle Frühjahrsund Herbstmessen verzeichnen ein solides Aussteller- und Besucherwachstum.“ Beispielweise entwickelte sich, wie er erzählt, die jährliche Oldtimermesse „Classic Expo“ im Oktober nicht nur flächenmäßig hervorragend, sondern stieg auch laut Besucherstromanalyse als starke Marke zu einer Fixgröße im mitteleuropäischen Messekalender auf. Der Tagungsbereich verzeichnete mit dem ÖGHO-Kongress (Österr. Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie) im Frühjahr mit führenden Branchenexperten und der 30. VÖK-Tagung (Vereinigung Österreichischer Kleintiermediziner) im September zwei herausragende Veranstaltungen. „Die begleitenden Industrieausstellungen in den nahtlos angrenzenden Messehallen, waren für die Wahl der Location, laut der Kongresspräsidenten, ein wesentliches Kriterium. Der Chef des Messezentrums meint bezüglich der weiteren Pläne: „Wir möchten unser Portfolio an Veranstaltungen möglichst breit aufstellen, um so unseren Weg solide und wirtschaftlich nachhaltig gestalten zu können. Deshalb fokussieren wir auf ein synergetisches Zusammenspiel in Form einer Mehrsäulenstrategie. Dies bedeutet unsere konstant wachsenden Eigenmessen weiter zu stärken und neue Themen am Markt zu platzieren, die Zufriedenheit unseres langjährigen Partners Reed Exhibitions sicherzustellen und natürlich möglichst viele neue Gastveranstalter von unseren Qualitäten zu überzeugen.“ Hinzu komme der Ausbau des Kongresssegments und auch der intensivierte Verkauf von Messeservices. „Dieses kombinierte Konzept hat sich als strategische Ausrichtung für uns bestens bewährt und wird auch weiter in dieser Form konsequent fortgesetzt.“ Zu den Highlights des Jahres 2016 zählen unter anderem Konzerte von Andreas Bourani oder von Hansi Hinterseer, die Eigenmesse Monumento, die sich in ihrer dritten Auflage den Themen Denkmalpflege, Restaurierung und Konservierung widmet oder die Kombination aus „Auto Messe“ und „Garten Salzburg“, die traditionell im Frühling stattfindet. punkten, Sound- und Effektanlagen und Lightshows sollen für ein gelungenes Tagungsambiente sorgen. Auch mit dem kulinarischen Angebot kann die Location aufzeigen, denn seit mehr als einem Jahr steht die Casinos-Austria-Gastronomietochter Cuisino an den Kochtöpfen in Baden. Der Fokus liegt hier auf vitaminreichen Speisen und regionalen Produkten. Bei den Abendveranstaltungen punktet das Casino Baden mit „Clubbings der Generation 25+“. Die Verbindung von Musik der 80er und 90er mit einem Casinobesuch ist bei der Generation der über 25-Jährigen äußerst beliebt. Zweimal im Jahr findet das Clubbing „Cinderella tanzt“ mit mehr als 2.500 Gästen statt. gg/lg Trend hin zu mehrtägigen Events Laut Direktor Edmund Gollubits erwartet das Congress Casino Baden unweit von Wien für das Jahr 2016 erneut deutlich mehr als 200 Veranstaltungen. Weiterer Grund zur Freude: „Derzeit werden wieder verstärkt mehrtägigie Veranstaltungen und Kongresse akquiriert und die Hotelsituation hat sich mit der Eröffnung des neben dem Congress Casino Baden gelegenen ‚At the Park‘ deutlich verbessert.“ Immer wichtiger für die Veranstalter im Konferenzbereich sei das Komplettangebot für den Kunden: Alles aus einer Hand von der Konzipierung, Betreuung bis zur Abrechnung durch ein kompetentes, erfahrenes Betreuungsteam. Eine gelungene Veranstaltung steht und fällt auch mit dem reibungslosen Funktionieren der Technik: „Auf die ist im Congress Casino Baden zu 100 Prozent Verlass“, erklärt Ursula Winter, die Sales-&Marketing-Managerin des Hauses. Alle Räume verfügen über professionelle Tonanlagen sowie lichtstarke Video- und Datengroßlichtprojektoren. Eine Hightech-Lichtregieanlage mit programmierbaren Lichtstell- Messen & Kongresse Im Congress Casino Baden nahe Wien gab es in diesem Jahr mehr als 200 exklusive Veranstaltungen. © A. Tischler 23 Im Messezentrum Salzburg fand 2015 unter anderem der ÖGHO-Kongress (Österr. Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie) statt. © B. Moser Mit ewiger Liebe zu Natur&Technik. verstehen. entwickeln. inszenieren. multimediale veranstaltungstechnik | www.habegger-austria.at 24 Messen & Kongresse Green Events HORIZONT No 50 ,Green‘: zwischen Trend und Hype Jochen Praschl ist in der Projektentwicklung bei der Veranstaltungstechnikfirma Habegger Austria tätig. Sein Buch ,Corporate Green Events – das verborgene Potenzial von nachhaltigen Firmenevents‘ handelt von Innovation und Nachhaltigkeit im Eventbusiness HORIZONT: Ist die Vorbereitung ei­ nes Green Events komplexer als sonst? Jochen Praschl: Bei nachhaltigen Events ist im Vorhinein zu bedenken, dass mehrere Aspekte abseits des gewohnten Standardevents zu beachten sind. Man macht sich Überlegungen langfristiger Natur zu Mobilität, Abfallmanagement, zu Ausstattungsteilen, die später wieder einsetzbar sein sollen, zum Einladungsmanagement, zu Printunterlagen oder digitalen Alternativen dazu. Die Planung ist also komplexer. Langfristig gesehen bringt es aber Zeiteinsparungen und mehr Effizienz, außerdem mehr kreative Ansätze. Folge- oder Serienveranstaltungen profitieren davon. Gibt es bei der technischen Vor­ planung spezielle Aspekte, auf die Sie besonders Wert legen? Die technische Vorplanung umfasst zum Großteil ja Inszenierung und die Hardware, wo es vor allem durch die LED-Technologie bei Licht- und Videotechnik enorme Einsparungspotenziale gibt. Auch die tatsächlich benötigte Energie ist ein großes Thema. Zeitgerecht schon in der Planungsphase daran zu gehen und andere Gewerke wie das Catering, die Location, die Deko, die Künstler mit einzubinden, schafft energieeffiziente Lösungen von Beginn an. Außerdem kann man über die reine Bühnenkonstruktion hinausgehen und den kompletten Raum inszenieren, es können gewisse Elemente von Vornherein so geplant werden, dass es zu wirklich nachhaltigen Einsätzen kommt. Das heißt, die Planung ist nicht viel aufwändiger? Genau, es geht um langfristiges Denken, um kreative Ansätze: Wie schafft man es mit Weniger mehr für die Wahrnehmung zu bieten, mehr Output zu liefern? Und all das nicht für ein einziges Mal, à la Messestand, der danach 1:1 im Container landet und als Sperrmüll entsorgt wird, sondern für eine nachhaltige Nutzung. Und die Kosten für die Kunden bei ­einem Green Event? Es geistert ja das Gerücht herum, dass ein Green Event immer kostenintensiver ist, egal ob bei Deko, Catering, Technik, oder Location. Meine Meinung dazu: ein gut geplanter Event wird immer kostengünstiger sein als ein kurzfristiger Einsatz mit vielen unerwarteten, explodierenden Kosten etwa beim Strom, Expresszuschlägen oder Nachverrechnungen. Wenn beim Catering auf regionale Bioware und Fair-TradeProdukte umgestellt wird, mögen die zwar in der Anschaffung einen höheren Betrag ausmachen, aber auch hier kann man vorher überlegen, was braucht es denn wirklich an Fingerfood warm/kalt, an Buffetstationen und in Folge Personal. Vielleicht braucht es auch gar nicht viel Druckwerke und es werden iPads eingesetzt. Also kann ein Green Event, wenn alles gut geplant ist, auch kostengünstiger sein. Nehmen die Gäste die Unterschiede überhaupt wahr? Und wenn ja, posi­ tiv oder negativ? Wenn ich im Supermarkt stehe, vor der Wahl einen um zehn Cent teureren Apfel aus Österreich zu nehmen, regional, Bioware, da weiß ich ganz klar, dass es sich an der Kassa besser anfühlt und zu Hause besser schmeckt. Ich sehe das bei sämtlichen Caterings bei Green Events, die gebotene Qualität ist höher, und das schätzen auch die Gäste. Und aus der Sicht des Technikers ist es zwar ernüchternd festzustellen, dass das, was vom Event am meisten hängen bleibt, das Essen ist und nicht welche Scheinwerfer, Projektoren und Lautsprecher den Raum perfekt in Szene setzen. Und die Einladung: wenn die digital kommt, wenn es dann auch noch detaillierte Infos zu öffentlicher Anreise beziehungsweise ShuttleServices gibt, vielleicht sogar eine App dazu hinführt, dann können die Gäste rundum sorglos und stressfrei an- und abreisen und sich das ein oder andere Glaserl gönnen. All das bringt meiner Meinung nach eine höhere Lebensqualität auch am Event. Es müssen nicht immer die Shrimps sein und das fernsehtaugliche fünf kW-Bühnenlicht. In welchen Bereichen gibt es Einspa­ rungspotenzial im Sinne von Energie und Nachhaltigkeit? Hinsichtlich Energie ist es hauptsächlich die Auswahl und Leistungsaufnahme der Geräte. Denken Sie nur an die früheren Kongresse, mit 500-seitigen Mappen ohne doppelseitigen ‚Es ist ein Gerücht, dass Green Events immer teurer sind.‘ Jochen Praschl, Habegger Austria Druck, die dann im Hotelzimmer liegen bleiben. Heute gibt es USB-Sticks, Smartphone- und Tablet-Einbindungen und nur das Konferenzprogramm im stylishen Druck. Interaktive Apps führen durchs Programm, geben Hintergrundinfos zu den Speakern, führen zum Sitzplatz und helfen mit Location-, Transfer- und Stadtinfos weiter. Und Nachhaltigkeit wird vor allem auch beim Stage-Design groß geschrieben: es kann auf wiederverwendbare Deko super projiziert werden, großflächige Videomappings etwa sind immer beliebter. Wie sieht es mit dem CO2-Ausstoß beim Green Event aus? Von der Stunde Null bis zum Debriefing sind enorme Einsparungen möglich. Am Eventtag geht es haupt­ sächlich um Material- und Stromverbrauch und Abfall, der anfällt. Da gibt es bei guter, nachhaltiger Planung Reduktionen von 40 Prozent und mehr. Und das große Thema ist natürlich Mobilität: liegen Hotel und Location in Gehdistanz, mit guter ­öffentlicher Anbindung, gibt es Shuttle-/Transfer- oder Fahrrad-Services, und wie reisen die Gäste überhaupt an? Außerdem: wie effizient gestalten wir Lieferanten die Transporte? Können wir Technikausstatter etwa von der Location oder aus der Region Buchautor und Projektentwickler am Veranstaltungssektor: Jochen Praschl. © Habegger mehr „schweres“ Equipment einsetzen, wie Bühnenpodeste, Trussing und Ballastierungen? Vieles ist machbar und hat Sinn. Laut Homepage der Habegger GmbH kann der CO2-Ausstoß der Technik bei Events berechnet und ausgewiesen werden, und es wird ein Betrag gene­ riert, den Sie wiederum in ein Wind­ parkprojekt fließen lassen. Können Sie dazu etwas mehr erzählen? Die Firma Habegger hat vor Jahren schon begonnen, sich als „sustainable company“ Gedanken über CSR und nachhaltige Verantwortung zu ­machen, über allgemeine Effizienz in und außerhalb der Firma und über eine entsprechende Eventabwicklung, über die zehn Green Rules und die zehn Prinzipien des UN Global Compact. Und eine super Möglichkeit bietet uns die eigene Software mit ­einem einfachen CO2-Berechnungstool basierend auf den Stunden, die wir aktiv an den definierten Starkstromanschlüssen ziehen, und wie viele Kilometer und mit wie vielen Transportgewichten wir mit unseren LKW fahren. Berechnet wird also der Materialtransport und der Stromverbrauch laut österreichischem Strommix und in Relation zum durchschnittlichen CO2-Ausstoß. Es ergibt sich dann ein Wert, den wir optional und mit einem freiwilligen Beitrag ausweisen können, der dann in erneuerbare Energie fließt. Konkret geht es um den Windpark Munderfing in Oberösterreich, an dem die Bürger Munderfings auch beteiligt sind, ein wunderbares Projekt, das etappenweise weiter ausgebaut wird und gerne auch besucht werden kann. Es gab in der Schweiz ein Projekt eines Wasserwirbelkraftwerks, es sind also unterschiedliche Ansätze, die wir verfolgen. Vielleicht wird es in Zukunft auch etwas mit ­Solar geben. Definitiv klar ist, es geht um erneuerbare, alternative Energiequellen. Gerne nehmen wir bei den Berechnungen ebenfalls das Catering mit rein, andere Stromverbraucher und Transporte. Wir können rundum kalkulieren. hk Die ,Hall of Fame‘ wird größer Das Event Marketing Board Austria ehrt auch 2016 wieder EventPersönlichkeiten und vertieft seine Ausbildungsstudie von 2009 Martin Brezovich ist Mit-Initiator, Kurt Scholz nahm die Auszeichnung für Helmut Zilk entgegen, Sandra Pires moderierte im Casino Baden. © Ch. Husar Auf Initiative von emba (Event Marketing Board Austria) wurde im Mai 2015 im Casino Baden eine „Austrian Event Hall of Fame“ initiiert. Damit wurden erstmals Persönlichkeiten geehrt, die sich um die heimische Event-Landschaft besonders verdient gemacht haben. Die ersten Ausgezeichneten waren André Heller, Helga Rabl-­ Stadler, Günter Rhomberg, Lotte T ­ obisch-Labotýn und, posthum, H ­ elmut Zilk. 2016 werden abermals fünf Persönlickeiten aufgenom- men. Martin ­Brezovich, er ist als emba-Vorstand einer der Initiatoren: „Es gibt ­exzellente Kandidaten. Ab 2017 wird es dann jährlich nur mehr drei Neuzugänge zur Hall of Fame geben, die Auszeichnung soll ja nicht inflationär werden.“ Auch auf andere Weise will emba weiter zur Professionalisierung der Branche beitragen, nämlich mit noch mehr Fokus auf Ausbildung: Eine Studie gemeinsam mit eventnet.at ermittelte 2009 österreichweit 23 Fach- hochschulen mit Ausbildung zu Live-Marketingexperten. 2016 wird die Studie weiter vertieft und neu durchgeführt, denn, so Brezovic: „Grundsätzlich kann ja jeder eine Eventagentur machen, aber in der Praxis sind die Anforderungen immer komplexer, daher ist Qualitätssicherung nötig, ohne in eine Überbürokratisierung zu verfallen. Und die Kunden sagen ja einhellig, dass Dinge wie die freiwillige TÜV-Zertifizierung von Eventagenturen sinnvoll sind.“ hk Digitalszene-Events 11. Dezember 2015 Messen & Kongresse Zielgruppe des Marketing Rockstar Festivals in Graz 2015: Junge Besucher, die nicht nur Fachvorträgen lauschen, sondern sich gut unterhalten wollen. ganze Tage angesetzt (16. und 17. Juni 2016) wird in Graz bleiben und dort 3.000 Besucher erwarten. Ziehen ­sollen vor allem die internationalen Sprecher, von denen die Macher ­bereits mehr als ein halbes Jahr vorher einige Hochkaräter ankündigen konnte: Shazam-Gründer Philip Inghelbrecht, Melissa Rosenthal von BuzzFeed oder Jean-Remy von Matt werden in die steirische Landeshauptstadt kommen. © Fifteen Seconds Jung, digital, international Neue heimische Konferenzen, die sich stark digitalen Themen widmen, denken über die Landesgrenzen hinaus – und zwar nicht nur inhaltlich und in Sachen Speaker, sondern auch in puncto Veranstaltungsort Text von Jakob Steinschaden Unter die großen, etablierten Konferenzen und Kongresse in Österreich haben sich in den letzten Jahren immer mehr Events gemischt, die ein ­digitalaffines Publikum mittlerweile zu Tausenden ansprechen können und dabei besonderen Wert auf internationale Sprecher legen. Besondere Aufmerksamkeit in der Riege der neuen Events hat das Pioneers Festival bekommen, das seit 2013 in der Wiener Hofburg stattfindet und es von Jahr zu Jahr schafft, nicht nur hunderte Start-ups aus ganz Europa in die majestätischen Räumlichkeiten zu ­locken, sondern auch viele Investoren und Firmenvertreter. Neulinge auf dem Event sind regelmäßig überwältigt von der jugendlichen Power, der grundpositiven Stimmung und den großen Tönen, die auf den Bühnen ­gespuckt werden. Für 2016 haben sich die PioneersMacher einige neue Dinge einfallen lassen. Da ist erst einmal der große Sprung nach Japan: Gemeinsam mit der japanischen Mediengruppe ­Nikkei wird man im März 2016 die ­„Pioneers Asia“-Konferenz abhalten und versuchen, den Geist des Wiener Originals nach Tokio zu bringen. Wichtiger für den österreichischen Event-Geher ist aber die Hauptkonferenz, die am 24. und 25. Mai 2016 stattfinden wird. Ihr Beispiel zeigt, das Pioneers nicht nur aus Österreich ­heraus expandieren kann, sondern auch auf ausländische Konkurrenz ­reagieren muss. Denn in Europa buhlen etwa auch der Web Summit (früher Dublin, ab 2016 in Lissabon) oder die Konferenz Slush in Helsinki um die Gunst eines Publikums, das sich für digitale Trends und Start-ups interessiert. Deswegen sieht das neue Konzept vor, dass 500 Start-ups (Firmen dürfen bis dato maximal drei Millionen Euro Investment bekommen haben) nach einer Bewerbungsphase ausgewählt werden und kostenlos zum Pioneers Festival kommen können (pro Start-up je zwei Tickets). So will man die Qualität hochhalten und sich von Massenveranstaltungen wie dem Web Summit abheben. Graz oder Wien? Für Wirbel gesorgt hat auch das ­Marketing Rockstars Festival in Graz, allerdings kann man diesen Namen gleich wieder vergessen. Denn vor Kurzem hat das Team rund um die Geschäftsführer Stefan Stücklschweiger und Thiemo Gillissen auf den neuen Namen Fifteen Seconds umgesattelt, weil man weg von den bis dato hauptsächlich auf Marketing ­getrimmten Themen und Sprechern und sich inhaltlich breiter aufstellen will. Veranstalter in Wien brauchen sich aber vorerst nicht vor neuer Konkurrenz fürchten: Die Fifteen-Seconds-Konferenz, nunmehr für zwei Das Pioneers Festival in Wien gibt nächstes Jahr 500 Start-ups kostenlose Tickets. © Pioneers Festival 25 Start-ups, Handel, Datenanalyse Am Wiener Markt für neue, digitallastige Konferenzen haben sich im letzten Jahr zwei weitere Player in Stellung gebracht: Die Manageers-Konferenz lockte im September mit einer Mischung aus Start-up-Gründern (unter anderem von Kiweno, Die Tagespresse oder Ohlala) und CEOs (Bank-AustriaCEO Willibald Cernko, VodafoneDeutschland-Chef Hannes Ametsreiter, Google-Austria-Chef Markus Kienberger und andere) karrierehungrige Studenten und angehende Unternehmer in die Wiener Hofburg. 2016 soll sie ihre Fortsetzung finden. Außerdem wird vom 22. bis 24. Februar 2016 die Konferenz etailment Wien im Doppelpack mit der Google Analytics Konferenz im Austria Trend Hotel Savoyen stattfinden und die Themen OnlineHandel und Datenanalyse koppeln. Erwartet werden dafür etwa 700 Teilnehmer, die sich nicht nur Sprecher auf der Bühne anhören, sondern an e­ inem Trainingstag vor Ort auch praktisch in das Thema Google Analytics einarbeiten können (Anmerkung: Die etailment Wien wird von Werbeplanung.at veranstaltet, an der der Manstein Zeitschriftenverlag beteiligt ist). • Neben Karriere ging es bei der letzten ManageersKonferenz auch um den Start-up-Hype. © Manageers Starke Marken für Ihren Erfolg! www.wedesign.at www.eventquartier-wels.at Seit über 130 Jahren organisieren wir top Messen, Kongresse und Events. Nutzen Sie dieses Know-How. WEdesign & EventQUARTIER Wels - Marken der Messe Wels Messe Wels GmbH 4600 Wels Messeplatz 1 Austria 26 Messen & Kongresse Locations in Wien Der Wiener Eistraum am Rathausplatz lockte in diesem Jahr 700.000 Besucher an. © Stadt Wien Marketing Wer in Wien eine Veranstaltung plant, hat die Qual der Wahl. HORIZONT hat sich über einige der attraktivsten in Wien beheimateten Event-Location-Anbieter schlau gemacht Halle E+G: Neues Corporate Design Im heurigen Jahr fanden in der Halle E+G im Museumsquartier circa 200 Events, Galas, Kulturveranstaltungen und Konzerte statt. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2001 wird die Location von zahlreichen Institutionen, allen voran den Wiener Festwochen und dem Tanzquartier, sowie von großen Unternehmen wie BMW, ORF, KPMG oder der Österreichischen Post ge- nutzt. „Der Trend geht in Richtung hochwertig, aber weniger“, informiert Head of Marketing Sonja Vikas und fährt fort: „Wenn sich die Firmen dazu entschließen ein Event zu machen, dann machen sie dieses wirklich toll, aber es ist nicht mehr so, dass man wegen jeder kleinen Produktpräsentation einlädt.“ Laut Vikas sieht die Buchungslage für 2016 bereits jetzt gut aus, nächstes Jahr sind bereits die Exportpreis-Gala der WKO, ein Konzert von Paul Kalkbrenner und das Musical „Next to normal“ geplant, um nur ei- 2015 fand in der Wiener Stadthalle mit dem Eurovision Song Contest ein besonders aufwändiges Event statt. © G, Erlacher nige zu nennen. Ganz aktuell hat das barocke Hofstallungsareal ein neues Corporate Design erhalten. Gemeinsam entwickelt von Vikas und dem Künstler Olaf Osten, war die Schaffung einer emotionalisierten und durchgängigen Wort-Bild-Marke das Ziel. In Anlehnung an die ursprüngliche Nutzung als Reithalle werden künftig zwei Pferdeköpfe zum neuen Logo. Dieses findet sich als Eingangsgestaltung, Wegleit-System im Haus, auf sämtlichen Drucksorten und im neuen Online-Auftritt wieder. den bieten können“, so Ursula Nosal, die Standortleitung, Eventmanagement und Verkauf verantwortet. Das Geschäftsjahr verlief ihr zufolge sehr positiv: „Auch die traditionell schlechteren Monate Juli/August und Dezember/Jänner konnten wir durch die saisonstarken Monate sehr gut kompensieren.“ Stadthalle im Zeichen des ESC Der Eventkalender der Wiener Stadthalle war im Wirtschaftsjahr 2014/15 mit knapp 300 Shows, Messen und Konzerten hervorragend ausgelastet. „Stark geprägt war dieses Jahr von der Vorbereitung und Abhaltung des Eurovision Song Contests. Mit zehn Monaten intensiver Vorbereitung und acht Wochen Aufbau war das zweifelsfrei die aufwändigste Veranstaltung in der Geschichte der Wiener Stadthalle“, so der Geschäftsführer Wolfgang Fischer. Neben der Showbühne in der Halle D wurden die Sporthallen A und B mit Pressezentrum und Pressearbeitsplätzen für die 1.700 akkreditierten Journalisten eingerichtet, die Halle E mit Künstlergarderoben für die 40 teilnehmenden Nationen, die Halle F wurde für VIPEmpfänge und die Halle C für das Crew-Catering gebraucht. „Für die neun Shows vom 17. bis zum 23. Mai 2015 wurden gemeinsam mit Wien Ticket mehr als 100.000 Tickets verkauft. 200 Millionen Haushalte in Europa, Asien und Australien sahen den 60. Eurovision Song Contest bei der Live-Übertragung im Fernsehen. Mehr internationale Präsenz geht im Showgeschäft nicht, von der Super Bowl abgesehen“, erklärt Fischer. Fixsterne des Jahres 2016 sind zum Beispiel die Holiday-on-Ice-Premiere am 13. Jänner, geplante Auftritte von Ellie Goulding, Wanda oder Peter Kraus sowie die Messe „Architect @ work“. Ein aktueller Trend ist laut ­Fischer das Kulinarische, etwa StreetFood-Messen oder Kochshows von Steffen Henssler. „Weiters sind Events im Vormarsch, die angelehnt an Computerspiele sind oder ihre Faszination aus der Welt der Rollenspiele holen.“ Generell bemerke man auch, dass Alternative- und Indie-Konzerte wie Alt-J oder Mumford & Sons größere Hallen füllen. Events finden Stadt Text von Lana Gricenko HORIZONT No 50 Novomatic Forum ist Green Im Novomatic Forum, das seit Juni 2015 eine Green Location und Träger des österreichischen Umweltzeichens ist, fanden heuer 220 Events statt, darunter etwa die National Costume Competition mit 90 Kandidatinnen der Miss Earth, die Verleihung der Goldenen Kaffeebohne, der Botschaftsempfang Sloweniens anlässlich des ESC 2015 oder die Fiat 500 Autopräsentation. „Aus unserer Sicht geht der Trend zu einem All-in-Service, das wir als Location dem Kun- Die Halle E im Museumsquartier eignet sich unter anderem für festliche Bankette. © R. Leitner Tech Gate: Mehr Privat-Events Das Tech Gate Vienna schließt das Jahr 2015 mit etwa 500 Veranstaltungen ab. Geschäftsführerin Carola Lindenbauer meint dazu: „Nachdem wir täglich mehrere Events im Haus ­haben, können wir uns über das Eventgeschäft nicht beschweren. ­Allerdings ist die Vollauslastung in den Sommermonaten unser Ziel und besonders die ‚The Stage‘-Flächen eignen sich hier für private Veranstaltungen wie Hochzeiten und Im Tech Gate Vienna fanden im Jahr 2015 etwa 500 Veranstaltungen unterschiedlicher Größen statt. © Tech Gate Vienna/A. Tischler 11. Dezember 2015 Locations in Wien Verpartnerungen. Wir möchten gezielt auch solche Privat-Events ins Haus holen und sind dazu nächstes Jahr unter anderem auf der Messe ‚Brautsache‘ vertreten.“ Viele Events und Kongresse, die im Tech Gate ­Vienna stattfinden, sind im Bereich der Medizin, Forschung, IT und Innovation angesiedelt. Zum Kundenstamm zählen daher Unternehmen wie Microsoft, MAW – Medizinische Ausstellungsgesellschaft oder das ­Europaforum der Stadt Wien. Laut Lindenbauer ist ein professionelles Eventmanagement wesentlich, damit alles wie aus einem Guss kommt und reibungslos abläuft. „Dazu braucht es aufeinander abgestimmte Dienstleister wie Messebauer, Techniker und so weiter. Bei Bedarf stehen wir für die Koordination der Dienstleister am Veranstaltungstag vor Ort zur Verfügung. Highlights sind für uns, wenn Kunden Events schon im zehnten Jahr bei uns durchführen“, so die Tech-Gate-Chefin. Food-Gastronomen werden ihre die Erdkugel umspannenden Köstlichkeiten wie Wraps, Currys, Kimchi oder Lammbratwürstel anbieten. Jede Woche starten dann neue Teams mit ihrem Verkauf.“ Weitere Veranstaltungen der Stadt Wien sind beispielsweise der Silvesterpfad, das Film Festival im Sommer oder auch der Wiener Weinpreis. „Wir modifizieren unsere Veranstaltungen jedes Jahr, um sie den Bedürfnissen der Besucher immer besser anzupassen und Nachfragen zu berücksichtigen. Die ständig steigenden Besucherzahlen belegen, dass die Wiener sowie die Touristen die Events gerne besuchen, um Kultur, Unterhaltung und Gastronomie zu erleben“, erörtert Forsthuber. Auch beim traditionellen Silvesterpfad wird es heuer etwas neues geben – einen Weltrekordversuch: Am Rathausplatz soll das größte digitale Handy-Feuerwerk zustande kommen. Dazu wurde eigens eine App entwickelt, mit der die Besucher nicht nur überall am Pfad die Infos zum Programm der unterschiedlichen Locations erhalten, sondern um Mitternacht mit ihrem Smartphone ein digitales Feuerwerk entfachen können. „Dazu wird der Nachthimmel über dem Rathausplatz von vielen bunten, glitzernden Pyro-Sternen, Lametta und Goldregen erleuchtet sein und unten wird es einen hell erleuchteten Teppich von zehntausenden Smartphone-Displays geben“, sagt Forsthuber voller Vorfreude. • Handy-Feuerwerk am Rathausplatz Stadt Wien Marketing führt im Jahr etwa 50 Veranstaltungen durch. Zu den Highlights zählen die Großveranstaltungen wie der sechs Wochen dauernde Eistraum von Ende Jänner bis Anfang März am Wiener Rathausplatz, der 2015 700.000 Besucher anlockte. Für den kommenden Eistraum kündigt Geschäftsführerin Barbara Forsthuber ein Street-Food-Konzept an: „Zwölf österreichische Street- Messen & Kongresse ,In der Mediengesellschaft zählt Beziehungsmanagement!‘ Rund 5.000 Unternehmen sind in Österreich als Organisatoren und Veranstalter registriert. Laut einer IHS-Studie beträgt die Wertschöpfung 7,3 Milliarden Euro Wer Dienstleister für Events, Eventmarketing, Organisation sucht, kann an gleich drei Orten fündig werden: Zweimal bei der Wirtschaftskammer und dem 1999 gegründeten Branchenverband emba (www.emba.co. at). In der WKO gibt es im Fachverband Werbung Marktkommunikation und dessen 14 Berufsgruppen die Gruppe „Eventmarketing“ mit rund 500 Mitgliedsunternehmen; in der Sparte Freizeit- und Sportbetriebe sind unter Bezeichnungen wie „Organisation und Vermittlung von Veranstaltungen, Kongressen“ mit Stand 2014 4.310 aktive Gewerbescheine ausgewiesen, unter „Durchführung von Veranstaltungen“ 707 Betriebe, unter „Organisation, Veranstaltung und Betrieb von Messen“ 268 Unternehmen. Gemäß einer 2012 erschienenen Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) sichern diese über 5.000 Unternehmen rund 105.000 Arbeitsplätze und leisten mit rund 5.000 Mitgliedsbetrieben ei­einen Beitrag von rund 7,3 Milliarden nen enormen Beitrag zur touristiEuro zur (auch touristischen) Wert- schen Wertschöpfung, um im Wettschöpfung in Österreich (siehe zur bewerb erfolgreich bestehen zu können, müssen wir uns den – durch IHS-Studie eventnet.at). die digitale Revolution ausgeAuch auf diese beachtliche lösten – HerausforderunWertschöpfung beziehen gen stellen, auf diese sich sowohl ­ Andreas ständig neuen AnforHladky, bis Oktober derungen und BeSprecher der Eventdürfnisse eingehen branche in der WKO Der Agenturverband und immer einen (da folgte ihm der emba spricht nicht von Schritt voraus sein.“ Musik- und Konzert„Event-“ sondern von (Hladky) Und: „Das veranstalter Peter Ho„Live-Marketing“. Portfolio der Branche sek nach), als auch ist breiter und gleichzeitig Martin Brezovich, Agenspezifischer geworden. Live tur eventplan, Vorsitzender des Vorstands und Sprecher der Marketing arbeitet ohne Streuveremba – das steht für event marketing luste. Das Alleinstellungsmerkmal board austria und versteht sich als liegt in der Ansprache aller fünf Branchenverband von „Live-Marke- Sinne. So können Botschaften im ting-Agenturen Österreichs“ – wenn emotionalen Gedächtnis bleibend sie unisono festhalten: „Die heimi- verankert werden. Der Bedarf an sche Veranstaltungswirtschaft leistet Live-Marketing wächst. In der Me- Live Das Novomatic Forum ist seit Juni 2015 eine Green Location und Träger des österreichischen Umweltzeichens. © Purpur Communication 27 eventnet.at in der Wirtschaftskammer: Neuer Branchensprecher Peter Hosek, Harry Gatterer (Zukunftsinstitut – siehe auch Seite 18) und der bisherige Branchensprecher Andreas Hladky. © WKO/eventnet.at diengesellschaft zählt Beziehungsmanagement mehr denn je“ (Brezovich). In einer im Oktober vorgesellten Befragung der emba-Mitglieder ergab sich „eine durchwegs positive Bewertung der Zukunft der Live-MarketingBranche“. Gemeinsames großes Anliegen von eventnet.at (WKO) und emba: Qualitätssicherung durch personenbezogene Zertifizierung durch den TÜV Austria als Certified Eventmarketing Agency beziehungsweise zum Certified Event Specialist. Und, Ausbildung: Derzeit bieten österreichweit 23 Fachhochschulen Live-Marketingexperten aus; das gemeinsam von emba und eventnet.at entwickelte Ausbildungskonzept sieht „all in one“ vor – die A ­ spiranten werden zum „Projektmanager, Sicherheitsexperten, Rechtsexperten und Finanzplaner“ ausgebildet. Nachsatz: Und der „kreative Kopf“ geweckt. hs Begegnung Business Event Wirtschaft heißt Begegnung, Austausch und Gespräch. Für das richtige Wort braucht es aber auch den richtigen Ort. Einen Ort, wo Ihre Botschaften gehört werden. Wo sich modernste Technik mit perfekter Inszenierung verbindet. Und wo man weiß, wie man Menschen begeistert. – Klingt ganz nach Ihrem Event im Studio 44! Die Location mitten in Wien. www.studio44.at 28 Messen & Kongresse Event Camp 2015 HORIZONT No 50 Neues Event-Format mit mehr Dynamik ‚Auch ein gutes Produkt braucht manchmal einen Relaunch.‘ Wolfgang Krist, Geschäftsführer, Live//Event © Live//Event Der traditionelle Eventmanager Congress im Dezember wurde zum ,Event Camp 2015‘. Nächstes Jahr will man früher ,campen‘, die Location ist noch offen Text von Harald Klöckl Mehr als 80 Teilnehmer kamen auch diesmal wieder zu der, wie seit fünf Jahren jedes Jahr in Linz von der Live//Event Krist & Gessl organisierten, Veranstaltung. Allein der Schauplatz war nicht wie fünfmal zuvor das Design Center Linz, sondern die ­ abakfabrik ebendort. Und man beT namste sich vom eher „altbackenen“ Begriff Congress um, „Event Camp 2015“ hieß es diesmal. „Nächstes Jahr werden wir wieder an einer neuen Location zum Branchentreff und zum Networking laden“, kündigt Wolfgang Krist an. Denn: „Auch ein gutes Produkt braucht manchmal ­einen Relaunch, und wir wollten ­interaktiver Flyer, Die eiNDrUCK MACHeN. Dauertiefpreise! Zum Beispiel: flyer a6 1.000 Stück nur 16,90 € inkl. mwSt und StandardverSand 135 g/m2 Bilderdruckpapier / beidseitig vierfarbig bedruckt (4/4) liche Berat ön 01 DrUCKsACHeN eiNFACH oNliNe bestelleN! g: un Pe rs Jetzt bestellen auf onlineprinters.at 26753 6 6 .at und kommunikativer sein.“ Grundsätzlich boomten speziell Events der Art „Veranstaltungen zur Wissenvermittlung“, und diese zeigten durchwegs einen Hang zu mehr Lockerheit und werden informeller, „fast in allen Branchen“. Das Event Camp etwa animierte die Teilnehmer (überwiegend aus Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen, wie Krist sagt) diesmal mit werfbarem Mikro­würfel zur Kennenlern-Runde, forderte zu Live-Voting und LiveFeedback per Handy auf, bezog so das Publikum in Ablauf und Gestaltung des Events direkter ein. Fix war zumindest die Speaker-Liste am 2. Dezember: Samuel Röthlisberger von Habegger Schweiz, Christoph Berndl als Chefredakteur des „Messe & Event“-Magazins, Veranstalter Krist selbst, Robert Eichenauer, gelernter Journalist und langjähriger Geschäftsführer Weekend Magazin Steiermark, sowie Thomas Turner, Experte für Innovation, Veränderung und Marketing mit seiner Firma ideenBewegen. Die Referenten spannten den ganzen Tag über einen Bogen von „Presentaining“ über Storytelling bis hin zur Inszenierung und zu Kreativtechniken. Die Klammer der Erfahrungen der Event-Macher aus so diversen Bereichen war, so Krist, „das Geschichten-Erzählen bei Events, damit einem wer zuhört, und welche Hilfsmittel dafür allenfalls nützen.“ Grundtenor der Speaker war, dass die Idee zwar zentral, deren Verpackung und digitale Umsetzung aber ebenso wichtig ist. Und dass es keinen singulären Event-Tag mehr gibt, sondern das Thema auf allen, vorwiegend digitalen, Kanälen vor, nach und auch während des Events ausgespielt wird. Pop-up als ‚Wort des Jahres‘ Der Location-Wechsel des Event Camps von DCL in die Tabakfabrik war zudem auch dem Trend zu ­„Pop-up-Locations“ geschuldet: Das ist für Krist auch das „Wort des ­Jahres“ in der Branche. Mit der eigenen Agentur biete man den Kunden zunehmend ungewöhnliche, aber dennoch passende Orte für Business-Events an, etwa ein Zirkuszelt oder ein Museum. „Man muss be­ obachten, was in der Region passiert und sich dabei anhängen“, sagt Krist und will dementsprechend auch das Event Camp 2016 relativ kurzfristig, mit drei Monaten Vorlauf, planen und lokalisieren. Aus dem eigenen Wirken und dem Feedback der Szene hat Krist drei große Eventbranche-Trends herausgefiltert: Zum ersten ändern sich die Aufgaben der Agenturen, denn der Endkunde greife immer öfter direkt auf den Dienstleister zu. Daher muss sich der Eventmarketer auf die Inhalte konzentrieren und als Generalist agieren, der wiederum Spezialisten etwa aus Marketing, New Media und Kommunikation dirigieren kann. Als weiteren Trend sieht er die schon genannte und mit dem ersten ursächlich zusammenhängende multimediale, eine große Zeitspanne umfassende, Inszenierung der Events, und nicht zuletzt als drittes die Interaktion mit und die Integration des Event-Publikums. •