Musik in Europa im Jahrgang 5 des Schwerpunkts Musik Benjamin Voß und Thomas Nickol - 9. Juni 2015 - Sophie-von-Brabant-Schule (Thomas Nickol) EUROPAEVALUATION 2015 (Benjamin Voß) (Schulleiter Thomas Hesse) 1 Inhaltsverzeichnis Kurzfassung zum Evaluationsbericht S. 3 1. Beschreibung S. 5 1.1 Rahmenbedingungen und Ziele S. 5 1.2 Beschreiben der Aktivität bzw. der Unterrichtseinheit / des S. 8 Unterrichtsprojekts 1.3 Erfolgskriterien und Indikatoren S. 9 1.4 Evaluationsmethoden S. 10 1.5 Auswertung und Darstellung von Daten S. 11 1.5.1 Grafische Auswertung des Auswertungsbogens S. 12 (offene Fragen und geschlossene Fragen) 1.5.2 Tabellarische Auswertung des Auswertungsbogens S. 15 (offene Frage) 1.6 Interpretation der Daten 2. Reflexion S. 16 S. 19 2.1 Was ist gelungen? S. 19 2.2 Welche Probleme sind aufgetreten? S. 20 2.3 Was ist überraschend S. 22 3. Ausblick S. 23 4. Fazit S. 24 5. Literatur S. 24 6. Anhang S. 26 EUROPAEVALUATION 2015 2 Kurzfassung zum Evaluationsbericht Schule: Sophie-von-Brabant Schule in Marburg Schulform: Mittelstufenschule mit Grundschule Jahrgang: 5 (Musikbläserklasse) Titel des Vorhabens: Musik in Europa im Jahrgang 5 (Schwerpunkt Musik) Zeitraum: 2. Schulhalbjahr 2014/2015 Ziel: Vielfalt der europäischen Musik im Unterricht aufzeigen und musizieren, Lebenswelt der SuS in die Schule bringen, Europa den Eltern und Außenstehenden präsentieren und andere Lernzugänge schaffen (Hören, Musizieren/Machen, darüber Reden) Rechtfertigung des Ziels / Bezug zum Hessischen Europaschulenprogramm: Im Rahmen der Zielsetzung des Europaschulprogramms soll eine Begegnung mit anderen Kulturen stattfinden.1 Rechtfertigung des Ziels / Bezug zum Europäischen Curriculum: Schaffung des Erkennens von kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten in Europa, sowie von Toleranz. Förderung sinnlicher Wahrnehmung und aktiven Handelns. Musik als Ausdrucksform erkennen und präsentieren.2 Lehrer- und Schüleraktivität: wöchentliche Durchführung des Musikunterrichtes unter Einbindung der Europastunde für einen Zeitraum von 12 Wochen. Evaluationsfrage: Wie kann der Musikunterricht in der Musikbläserklasse mit Musikstücken aus europäischen Staaten/Regionen bereichert bzw. gestaltet 1 Hessisches Kultusministerium, Hessische Europaschulen, Ein Schulentwicklungsprogramm des Landes Hessen, 2010, Wiesbaden, S.14 2 Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V., Europäisches Curriculum der hessischen Europaschulen, 2010, Gießen, S. 19-25 EUROPAEVALUATION 2015 3 werden? Erfolgskriterium Indikatoren Spielbare Lieder/Stücke aus verschiedenen Staat/Regionen Europas stehen schriftlich fixiert 10 Stücke, aber auch aus verschiedenen Staaaten/Regionen Europas, Erweiterung pro Schuljahr um einen Titel. als Sammlung zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler finden ihre und andere Heimat/Kultur im Unterricht wieder. 75% der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund können mit Hilfe eines Auswertungsbogens erkennen, dass ihre Heimat/Kultur im Unterricht behandelt wurde bzw. 75% der Schülerinnen und Schüler mit oder ohne Migrationshintergrund in der Klasse erkennen, dass Musik aus anderen Kulturen thematisiert wurde. Kulturelle Vielfalt wird in einem öffentlichen Rahmen in der Schule gezeigt. Die erarbeiteten Musiktitel werden einmal im Jahr der Schulgemeinde präsentiert. Datenerhebung/Methoden: - Checkliste zur Überprüfung der durchgenommenen Musikstücke - Musiktitelliste mit Liedern aus Europa - Auswertungsbogens der SuS3 für die Einheit - Beobachtungsbericht Lehrkräfte (im Prozess) - Protokoll der Veranstaltung (Europa-Konzert) mit Bildern. Kinder sagen etwas zu den Musiktiteln. Ergebnisse: Auf Basis der ausgewerteten Fragebögen und der Beobachtungen durch die Lehrkräfte lässt sich feststellen, dass sich der Komplex "Europa" durch eine musikalische Thematisierung mehr in den "Horizont" der SuS transferieren lässt. Es ergibt sich eine höhere Akzeptanz des Fremden und ein Interesse mehr zu erfahren. Die Lernatmosphäre 3 Im Folgenden werden die Begriffe Schüler und Lehrer als "nomen generale" verwendet. Außerdem wird für Schüler fortlaufend die Abkürzung SuS verwendet. EUROPAEVALUATION 2015 4 ist in diesem Zusammenhang ist als lernförderlich und leistungsinteressiert zu bezeichnen. Insbesondere der handlungsorientierte Ansatz erleichtert den SuS den Zugang zu Neuem. Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte geplant werden, dieses Thema auch in den anderen Klassen des Jahrgangs 5 handlungsorientiert einzuführen z.B. durch Singen und/oder Spielen, ggf. Tanzen. Hierzu müssen weiter angepasste Musiktitel gesucht und archiviert werden. 1. Beschreibung 1.1 Rahmenbedingungen und Ziele Die Sophie-von-Brabant Schule (1-10 Klassen hat ca. 640 Schülerinnen und Schüler) ist seit 2012/13 eine Mittelstufenschule mit gemeinsamen Unterricht bis einschließlich Klasse 7. Seit dem Schuljahr 2013/14 gibt es nur noch Inklusionsklassen. Seit diesem Schuljahr (2014/15) ist eine Klasse des Jahrgangs 5 eine Musikbläserklasse, in der neben den üblichen Bläserklasseninstrumenten, auch die Instrumente der Big Band, wie Schlagzeug, Perkussion, Keyboard oder E-Bass, systematisch unterrichtet werden und alle SuS der Klasse über zunächst zwei Jahre ein von ihnen gewähltes Instrument erlernen. Als begleitende Bläsergruppen gibt es dieses musikalische Angebot bereits seit 8 Jahren an der Schule und ergänzt den regulären Musikunterricht. Diese Kurse werden mit der Hilfe von einem Lernkonzept, fußend auf "Klassenmusizieren Heften" von Art und Jupi4 und "Essential Elements"5 unterrichtet. Mit der Umbenennung der Schule im Juni 2014 und der 4 Vgl. 5 Vgl. EUROPAEVALUATION 2015 5 Fusion mit einer anderen Marburger Schule entstand an der neuen Sophie-von-Brabant Schule ein neues Konzept, welches vorsieht nun die SuS, welche ein Instrument erlernen wollen, von Beginn an in einer Klasse zu unterrichten. Ebenfalls wurde die neugegründete Schule als Schule mit musikalischem Schwerpunkt vom Land Hessen zertifiziert. Auch die Musikbläserklasse ist eine Inklusionsklasse mit derzeit 21 SuS, von denen 4 SuS einen ausgewiesenen Förderbedarf im Bereich der Lernhilfe besitzen. Da in den nächsten Jahren angestrebt wird, dass der Klassenlehrer der Musikbläserklasse ein Fachlehrer Musik ist, ist es möglich, dass dieser den Musikunterricht und die Europastunde verbindet, da diese Stunde dem Klassenlehrer ab dem Schuljahr 2014/15 zugewiesen wurde. Im Zuge der Veränderung hinsichtlich der Umgestaltung zur Mittelstufenschule, mit ihrem Fachgebiet des Umgangs, der sich heute schnell veränderten Arbeitswelt und als Stützpunkt der in Marburg ansässigen Sprachkurse für Migrations- und Flüchtlingskinder, scheint es immer wichtiger zu werden, frühzeitig unsere SuS auf den Umgang mit verschiedenen Kulturen vorzubereiten und sie in diesem Bereich zu sensibilisieren. Ziel soll es daher sein, viele Fächer in diesem Zusammenhang zu nutzen, auch das Fach Musik. Hierzu muss das neue Thema "Musik in Europa" neu in den Kanon des Jahrgangs 5 (zunächst in der Musikbläserklasse) zu implementieren.6 Die hier angestrebte Begegnung mit anderen Kulturen und deren Verständnis bzw. eine Toleranz diesen gegenüber wird im Leitbild des Programms der hessischen Europaschulen gefordert. Dort heißt es des Weiteren,"Mit ihren Programmen und Projekten gestalten die Europaschulen offene pädagogische Räume, in denen Fremdes 6 Siehe Anhang I Mind Map I EUROPAEVALUATION 2015 6 kennen gelernt und erlebt wird [...]"7. Ein detailliertes Wissen über andere Gesellschaften und Kulturen wird angestrebt.8 Auch im Europäischen Curriculum (Ausgabe 2010) wird sich mit der kulturellen und ästhetischen Bildung intensiv beschäftigt. Es wird hierbei eine Förderung der europäischen und interkulturellen Dimension des Lernen angestrebt. In diesem Zusammenhang wird der Blick über den eigenen Kulturbereich hinaus auf andere Kulturen gelegt. Eine Sensibilisierung und verbesserte Wahrnehmung soll ein lokales und internationales Bewusstsein hervorrufen. Künstlerische Äußerungen und kulturelle Aktivitäten sollten umgesetzt werden, welches wiederum der Persönlichkeitsentwicklung und einem stärkeren Selbstbewusstsein zu Gute kommt.9 Sowohl im Bereich der persönlichen Kompetenzen, die ab S. 18 im Europäischen Curriculum begründet sind, sowie fachlich-methodisch, sozialkommunikativ und aktivitäts- und umsetzungsorientiert lassen sich Ansätze finden, die für eine Thematisierung des Themas Europa durch das Kulturgut Musik sprechen. Um den SuS Teilkompetenzen, wie z.B. die Bedeutung und Leistungen der Sinne erkennen und in ihrer Lebenswirklichkeit nutzen oder die Unterschiede der Kulturleistungen erfassen näher zu bringen, eignen sich besonders, Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturerzeugnissen am Beispiel von Musik wahrzunehmen. Es kann eine eigene kulturelle Identität genauso angebahnt und Sensibilität und Toleranz "dem Fremden" gegenüber trainiert werden. Musik machen, Musik hören, Musik wahrnehmen und über 7 Hessisches Kultusministerium, Hessische Europaschulen, Ein Schulentwicklungsprogramm des Landes Hessen, 2010, Wiesbaden, S.14 8 Vgl. Ebd. S.14 9 Vgl.Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V., Europäisches Curriculum der hessischen Europaschulen, 2010, Gießen, S.16 EUROPAEVALUATION 2015 7 sie sprechen eröffnet viele Optionen sich diesen geforderten Kompetenzzielen zu nähern und wird auch im Europäischen Curriculum in diesem Zusammenhang vorgeschlagen.10 Bezogen auf das gewählte Thema "Musik in Europa" bedeutet dies konkret, dass die SuS: - Lieder aus Europa musizieren sollen (Europäisches Curriculum11 S. 19 f.) - Lieder aus Europa werden konzertant präsentiert (EC S. 22) - Über Lieder aus Europa wird mit den SuS gesprochen (EC S. 20 und 24, 25) 1.2 Beschreiben der Aktivität bzw. der Unterrichtseinheit / des Unterrichtsprojekts Um den in 1.1 gewünschten Lernzuwachs zu erhalten, wurde folgendes Konzept entworfen: 1. Es wurde von den Lehrkräften begonnen, Liedgut aus dem europäischen Kontext zu suchen, dieses wurde bewertet und auf seine Durchführbarkeit überprüft. Hierbei wurde darauf geachtet Liedgut zu finden, welches junge Musiker sowohl gesanglich, wie auch mit ihrem Instrument umsetzen können. Zweites ist insofern problematisch, als dass sich im Jahrgang 5 zunächst Einschränkungen ergeben (es stehen nur Ganze, Halbe, Viertel und Achtelnoten zur Verfügung, sowie ein Tonumfang von max. 7 Ganztönen. Ebenso sind die verfügbaren Tonarten eingeschränkt). Es muss also auf optimiertes Notenmaterial zurück gegriffen werden. Des Weiteren ist das Interesse der 10 Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V., Europäisches Curriculum der hessischen Europaschulen, 2010, Gießen, S.18-25 11 In Folgenden wird die Abkürzung EC für Europäisches Curriculum verwendet. EUROPAEVALUATION 2015 8 SuS sehr hoch, Lieder mit ihren Instrumenten in einer Instrumentalklasse zu spielen, weshalb dauerhaftes Singen ausscheidet. 2. SuS mit Migrationshintergrund werden gefragt, ob sie Zugang zu Liedgut aus ihrer Heimat haben. Ist dies der Fall und wird dieses dem Lehrkörper zugeführt, muss dieser diese Musiktitel aus der Lebenswelt der Kinder versuchen, im oben genannten Punkt, umzusetzen. 3. Es wird eine Musiktitelliste mit möglichen Titeln zusammengestellt und eine Checkliste als Indikator entworfen. 4. Ein Termin für eine Präsentation wird im Rahmen eines Jahrgangskonzertes für April/Mai angestrebt. 5. Auswertungsbögen und ein Indikatorplan werden entworfen und erstellt. 6. Es wird vereinbart, die Beobachtungen in den Stunden der Einheit für ein Beobachtungsprotokoll zu notieren. 7. Aus der Musiktitelliste mit möglichen Liedern werden nach und nach Titel ausgewählt, mit den SuS eingeübt, besprochen und mit einem Kontext versehen. 8. Fachlehrer der Sprachen Englisch und Französisch werden informiert, welche Lieder evtl. aus ihrem Fach geübt wurden, damit die Option besteht, auf diesen Sachverhalt einzugehen. 9. Ein kleines Konzert wird mit den SuS geplant und durchgeführt. 10. Im Anschluss werden die Auswertungsbögen mit den SuS im Unterricht thematisiert. 1.3 Erfolgskriterien und Indikatoren Im Rahmen dieser Evaluation steht folgende Frage im Mittelpunkt: "Wie kann der Musikunterricht in der EUROPAEVALUATION 2015 Musikbläserklasse mit Musikstücken aus europäischen 9 Staaten/Regionen bereichert bzw. gestaltet werden?" Dies soll anhand der folgenden Erfolgkriterien untersucht werden: - Spielbare Lieder/Stücke aus verschiedenen Staat/Regionen Europas stehen schriftlich fixiert als Sammlung zur Verfügung. - Schülerinnen und Schüler finden ihre und andere Heimat/Kultur im Unterricht wieder. - Kulturelle Vielfalt wird in einem öffentlichen Rahmen in der Schule gezeigt. Diese Erfolgskriterien werden anhand der folgenden Indikatoren überprüft: - 10 Stücke, aber aus verschiedenen Staaten/Regionen Europas werden ermittelt und es findet eine Erweiterung pro Schuljahr um einen Titel statt. - 75% der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund können mit Hilfe eines Auswertungsbogens erkennen, dass ihre Heimat/Kultur im Unterricht behandelt wurde bzw. 75% der Schülerinnen und Schüler mit oder ohne Migrationshintergrund in der Klasse erkennen, dass Musik aus anderen Kulturen thematisiert wurde. - Die erarbeiteten Titel werden einmal im Jahr der Schulgemeinde präsentiert.12 1.4 Evaluationsmethoden Die beteiligten Lehrkräfte entschieden sich bei der Evaluation ihres neuen Musikthemas im Jahrgang 5 für das folgende Vorgehen: Als erstes haben wir eine Musiktitelliste13 erstellt, die um eine Checkliste14 ergänzt wird. Mit deren Hilfe sollen die wirklich eingesetzten Liedtitel und zugleich eine Überprüfung der Herkunftsländer ermittelt werden. Es gibt hier auch einen Sektor, in dem markiert werden kann, ob ein Lied, aus einem Staat kommt, der bereits durch einen anderes Lied 12 Siehe auch Mind Map "Musik in Europa im Jahrgang 5" im Anhang II 13 Siehe Anhang III 14 Siehe Anhang IV EUROPAEVALUATION 2015 10 abgedeckt ist. Dies soll die Möglichkeit öffnen, viele verschiedene Staaten und somit Kulturen zu thematisieren. Außerdem wird beschlossen, kurze Protokolle der durchgeführten Stunden anzulegen. Diese sollen dann anschließend aus dem Handschriftlichen in ein großes Beobachtungsprotokoll15 der teilnehmenden Lehrkräfte überführt werden. Eine weitere Evaluationsmethoden ist das Erstellen und durch die SuS zu bearbeitender Auswertungsbogen16. Mit der Hilfe dieses Bogens soll überprüft werden, welche Erkenntnisse sie im Zusammenhang zu ihrer oder einer fremden Kultur in dieser Einheit dazu gewonnen haben. Zur durchgeführten Präsentationsveranstaltung soll ein Protokoll mit Bildmaterial17 erstellt werden. Dieses kann auch weiteren Veranstaltungen als Vorlage dienen. 1.5 Auswertung und Darstellung von Daten In Rahmen der diesjährigen Evaluation wurde in der Musikbläserklasse an alle 20 SuS ein Auswertungsbogen ausgeteilt, den diese auszufüllen hatten. Innerhalb der offen gestellten Fragen wird nach häufigen Gemeinsamkeiten gesucht, um so eine Auswertung zu ermöglichen. Im Falle der anzukreuzenden Aufgaben wird ausgewertet, welche korrekten Staaten genannt werden konnten. Ebenso wird bei den Fragen zu den musikalischen Parametern verfahren. 15 Siehe Anhang V 16 Siehe Anhang VI 17 Siehe Anhang VII EUROPAEVALUATION 2015 11 1.5.1 Grafische Auswertung des Auswertungsbogens (offene Fragen und geschlossene Fragen) Frage: Notiert in den folgenden Zeilen, was wir im Musikunterricht der letzten Wochen gemacht haben? Genannt wurden Länder aus Europa Genannt wurde gar nichts von beidem Genannt wurde der Begriff "andere Länder" 25% 50% 25% EUROPAEVALUATION 2015 12 Frage: Aus welchen Ländern stammen diese Musikstücke? Länder Deutschland England Norwegen Spanien Frankreich Irland Es wurden nicht thematisierte Länder genannt 0 4,5 9 13,5 18 22,5 Frage: Welche Gemeinsamkeiten erkennst du? Melodie: Melodie 18 13,5 9 4,5 0 fröhliche Melodie EUROPAEVALUATION 2015 traurige Melodie Beides 13 Tempo: Tempo 14 10,5 7 3,5 0 schnelles Tempo langsames Tempo Beides Taktart: Taktart 20 16 12 8 4 0 Alle EUROPAEVALUATION 2015 Es wurden nicht alle erkannt 14 Lautstärke: Lautstärke 13,75 11 8,25 5,5 2,75 0 Alles Es wurde nicht erkannt 1.5.2 Tabellarische Auswertung Auswertungsbogens (offene Frage) Lied des Anzahl der Wiedererkennung Au Clair de la lune 1 London Bridge 2 Air 1 Alouette 4 Morgenstimmung 7 Sur le Pont d'avignon 6 Der Hahn ist Tod 6 Bruder Jakob 8 EUROPAEVALUATION 2015 15 Hänschen klein 7 Spannenlanger Hansel 0 Spanischer Huttanz 3 Schlagwortliste zur Frage: Was hat dir bei dem Spielen dieser Musikstücke besonders gut gefallen? Schlagwort Anzahl der Nennungen Alles 2 Spaß gemacht 4 Etwas gelernt 5 Einzelne Lieder haben gefallen 3 Man hat zusammen gespielt 5 Fröhliche Lieder gespielt 2 Alles hat schon gut geklungen 3 Es gab auch Lieder aus anderen Ländern 4 1.6 Interpretation der Daten Zur Evaluation konnten die Daten von 20 SuS ausgewertet werden. Hierbei konnte folgendes festgestellt werden: Es wird von 50% der SuS wiedererkannt, dass das letzte Thema "Musiktitel aus Europa" behandelte. 25% der SuS wissen noch, dass Musiktitel aus verschiedenen oder anderen Länder als Deutschland gespielt werden. Nur 25% der SuS konnten diese Beziehungen nicht herstellen. Es liegt daher nahe festzustellen, dass 75% der SuS der Bezug des Musikunterrichts zum Thema Europa bzw. andere Länder klar geworden ist. EUROPAEVALUATION 2015 16 Die Länder, aus denen die musizierten Musikstücke kamen, können jedoch recht gut benannt werden. 18 SuS erkannten Musiktitel aus Deutschland, je 17 SuS erkannten Musiktitel aus Frankreich, Spanien und England, 16 SuS aus Norwegen und 14 aus Irland. Es werden 17 Angaben aus nicht thematisierten Ländern genannt. Da hier insbesondere Italien mit 8 Nennungen auftaucht, muss vermutet werden, dass dies an der musikalisch engen Verwandtschaft der beiden Kulturen Spanien und Italien liegt. Im Bereich der musikalischen Parameter kann festgestellt werden, dass die SuS hier die Melodiegestaltung deutlich erkennen können, und dass die thematisierten Volkslieder in der Regel eine fröhliche Melodie aufweisen (17 von 20 SuS). Auch das eher typische schnellere Tempo wurde wahrgenommen (13 von 20 SuS), hierbei muss bedacht werden, dass die Musiktitel zunächst langsamer, im Übungstempo gespielt wurden und dies zu Irritationen trotz Erläuterungen geführt haben kann. Das die besprochenen und gespielten Lieder verschiedene Taktarten aufweisen können, erkennen 16 von 20 SuS, was ebenfalls als verstanden gewertet werden kann. Das die Lautstärke von Liedern sowohl "Laut" wie auch "Leise" sein können wird hingegen nur von 45% erkannt. Schaut man sich die Daten der "offenen Fragen" an, zeigt sich in der Auswertung der Liedtitelwiedererkennung, dass einige Lieder besonders oft wieder erkannt werden: - Morgenstimmung (8)18 - Sur le Pont d'Avignon (6) - Der Hahn ist Tod (6) - Bruder Jakob (8) - Hänschen Klein (7) Hierzu ist folgendes zu vermuten: 1. Bestimmte Lieder wurden mehr geübt und wiederholt als andere 2. Bestimmte Lieder sind bekannter als andere 18 In Klammer stehen die Anzahl der Nennungen EUROPAEVALUATION 2015 17 3. Bestimmte Lieder kommen mit angepassten Texten auch in Deutschland als Kinderlied vor Zu Punkt 1 lässt sich feststellen, dass alle Lieder einer Schulstunde thematisiert wurden, daher scheidet er von der Seite des Unterrichts her aus, dennoch ist nicht auszuschließen, dass die SuS diese Titel vermehrt zu Hause geübt haben. Zu Punkt 2 ist zu sagen, dass dieser Faktor nicht ausgeschlossen ist und nicht ausgeschlossen werden kann, möchte man auf den Horizont der SuS und deren Lebenswelt zurückgreifen. Zu Punkt 3 ist es definitiv so, dass es mit "Bruder Jakob" und "Der Hahn ist Tod" solche Titel gibt. Hier wurde das Lied gespielt und gesungen, damit dieser Punkt den SuS klarer wird. Außerdem wurde explizit das Ursprungsland herausgestellt. Die Titel "Au clair de la lune", "London Bridge", "Air", "Alouette" und "Spanischer Huttanz" werden alle von mindestens einem/r SuS genannt und erreichen auch bis zu vier Nennungen. Nur das Lied "Spannenlanger Hansel" wird nicht genannt. Bei dieser "offenen Frage" muss aber immer bedacht werden, dass viele der SuS Schwierigkeiten beim Schreiben haben und deshalb nicht gerne schreiben. Wenn dann auch noch fremdartige Liedtitel zu nennen sind, kann es sein, dass der eine oder andere SuS eben einen Titel, aus Angst etwas falsch zu schreiben, nicht nennt. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die SuS sich sowohl an die Liedtitel, als auch an die Länder, aus denen diese Titel stammen, gut erinnern können. In einem, das Thema abschließenden Gespräch mit den SuS, konnten diese auch die Liedtitel den Ländern zu ordnen, wobei es zu fasst keinen Fehlern kam. Abschließend ist noch die Frage zu betrachten, "Was hat dir bei dem Spielen dieser Musikstücke besonders gut gefallen?". Diese Frage erweist sich in der Auswertung als recht schwierig, da "Alles" und "es hat Spaß gemacht" keine Antworten sind, die gute Rückschlüsse zulassen. Dennoch sind wir erstaunt darüber, dass es jeweils 5 Nennungen zu den Aspekten "ich habe etwas dazu gelernt" und "wir haben zusammengespielt" gibt. EUROPAEVALUATION 2015 18 Dies bestärkt uns in der Annahme, dass die SuS einen Lernzuwachs durch diese Einheit haben, der fachlich und sozial anzusiedeln ist. Auch der Aspekt " Es gab auch Lieder aus anderen Ländern" zeigt, dass die SuS sich für den Bereich anderer Länder/ Kulturen interessieren und dieser seinen Platz braucht. Von der musikalischen Seite ist der Aspekt "Alles hat schon gut gelungen" interessant, da die SuS zum ersten Mal Äußerungen über ihre eigene musikalische Qualität gemacht haben. Daher lässt sich zusammenfassend feststellen, dass diese "offene Frage" zwar für einige SuS zu schwer ist, aber man durch die SuS, welche die Frage meistern, viele wichtige Informationen erhalten kann, die bei weiteren Planungen helfen. 2. Reflexion Zur folgenden Reflexion dienen uns drei Leitfragen als Grundgerüst: - Was ist gut gelungen? - Welche Probleme sind aufgetreten? - Was war überraschend? 2.1 Was ist gut gelungen? Im Rahmen der durchgeführten Einheit konnte festgestellt werden, dass das Thema Europa nicht nur im Fächerverbund GL oder in den Fremdsprachen thematisiert werden muss. Auch der Musikunterricht, mit seinen gesamten Facetten, bietet eine Plattform zur ganzheitlichen Behandlung des Themas. Viele Sinne werden in diesem Zusammenhang angesprochen, wie es im Europäischen Curriculum gewünscht wird. Den SuS hat dieses Thema deutlich Spaß gemacht und es wurde ihr Interesse geweckt, sich mit den anderen Staaten in Europa zu beschäftigen. Dies wird auch in anderen Schulfächern erkennbar, EUROPAEVALUATION 2015 19 wo nach Aussagen der Kollegen ein französisches Lied, was zuvor instrumental erarbeitet worden war, gesungen wird. Oder das Staaten über die "Eselsbrücke" eines Liedes gelernt werden. Ebenfalls positiv zu bezeichnen sind die musikalischen Arbeitsergebnisse. Das Thema konnte sehr gut in die Instrumenalausbildung der SuS integriert werden, was bedeutet, dass neue musikalische Komponenten, die es im Jahrgang 5 zu erlernen gilt, anhand dieses Themas erarbeitet werden konnten, z.B. Achtelnoten an "le coq est mort". Es findet daher keine Einschränkung des (Musik)Bläserkonzeptes durch diese Themeneinbindung statt. Auch der Kompetenzbereich "Musikkultur erschließen" des Kerncurriculums Musik verweist auf die durchgeführte Wahrnehmung und Reflexion von Musik, "durch aktive, auf ein sinnliches und ästhetisches Erleben ausgerichtete Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen in und Außerhalb der Schule erwerben sie nicht nur Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern erweitern ihr ästhetisches Urteilsvermögen. [...] darüber hinaus Standpunkte und kulturelle Toleranz im Spannungsfeld von Abgrenzung, Akzeptanz und Identitfikation."19 Des Weiteren kann als positiv gesehen werden, dass sich alle Beteiligten relativ schnell über die Rahmenbedingungen der großen Evaluation einig gewesen sind und zeitnah mit dem Sichten und Erstellen des Materials begonnen werden konnte. Auch innerhalb der Durchführung kam es zu keinen Problemen, da ausreichend Musiktitel vorhanden waren, die sowohl musikalisch, als auch kulturell erschlossen werden konnten. 2.2 Welche Probleme sind aufgetreten? Obwohl es recht zügig gelungen ist Liedtitel für das erste Jahr zu finden, kann festgestellt werden, dass es mit jedem Jahr schwieriger sein wird neue Musiktitel zu finden. Dies 19 Hessisches Kultusministerium, Kerncurriculum Musik. Bildungsgang Realschule, Jahrgangsstufe 5 bis 10, S.13 EUROPAEVALUATION 2015 20 begründet sich darin, dass einfache, in der Kultur verankerte Musiktitel nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Es ist daher unvermeidlich Musiktitel von Jahr zu Jahr zu wiederholen. "Schöne Musiktitel" können ggf. nicht gewählt werden, da die musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der SuS nicht ausreichen, um sie zu Singen und/oder zu Spielen. Dies kann auch zur Demotivation der SuS führen, weil zum Beispiel ein Lied aus der eigenen kulturellen Lebenswelt nicht bearbeitet werden kann oder die angebotenen Musiktitel als zu einfach empfunden werden. Auch ein sehr häufiges Konfrontieren kann sich negativ auf die Arbeitsmotivation der SuS auswirken, da für sie "natürlich" das Musizieren im Vordergrund steht. Ebenfalls kann es sich als schwierig darstellen, den konkreten Musiktitel mit seiner Kultur in Verbindung zu bringen und auf diesem Weg in die Aktionswelt der SuS zu holen. Dies kann auch auftreten, wenn Lieder nicht als landesspezifisch wahrgenommen werden, z.B. Bruder Jakob, Brother Jacob und Frère Jacques oder keine typischen Muster erkennbar sind. Eine Textübersetzung ist im Jahrgang 5 notwendig.20 Es gestaltetet sich als äußerst schwierig, sich im eng terminierten Jahresplan der Schule einen Termin zu finden, an dem das kleine Jahrgangskonzert stattfinden konnte. Die Klassen mussten Zeit haben, die Stücke vorbereitet sein und ein Auftrittsraum zur Verfügung stehen. Um das vorhandene Liedmaterial zu nutzen, ist es aus der bisherigen Erfahrung nötig, dass die SuS das erste Halbjahr beendet haben, damit die Musikbläserklasse sowohl mit dem Instrument, als auch ohne musikalisch bearbeiten können. Damit ist der Zeitrahmen vorgegeben und eingeschränkt. 20 Siehe Anhang V EUROPAEVALUATION 2015 21 Das abschließende Gespräch muss im nächsten Schuljahr besser vorbereitet werden. Hier waren die SuS sehr interessiert an der Mitarbeit und unterstützt mit einer Landkarte und anderen Hilfsmitteln, hätte hier noch mehr Lernzuwachs erreicht werden können. Der Fragebogen muss beibehalten werden, aber in einigen Aspekten noch einmal konkretisiert und überarbeitet werden, um gerade in den "offenen Fragen"21 mehr Orientierung bieten zu können. Die Länder sollten bereits hier mit den Liedtiteln von den SuS verknüpft werden. 2.3 Was ist überraschend? Im Folgenden hat sich für die Beteiligten Lehrkräfte als überraschend herausgestellt, dass die SuS sehr schnell und recht intensiv ein Interesse daran entwickelt haben, woher die bearbeiteten Musiktitel kommen. Selbst Recherchen zu eigenen Ländern wurden in Eigeninitiative einzelner SuS durchgeführt. Nach unserer individuellen Ansicht, konnten wir dieses verstärkte Interesse in anderen Fächern bisher eher weniger verzeichnen. Auch der Sachverhalt, dass einige SuS sich die Besonderheiten, die in Bezug zu einen Musiktitel besprochen wurden gut merken konnten und die Musiktitel in einem Kontext behalten haben, ist als überraschend zu bezeichnen. Ebenfalls sind wir erstaunt, dass in den beiden grundlegenden Lehrwerken "Klassenmusizieren mit Art und Jupi"22 und "Essential Elements"23 bereits viele Musiktitel aus Europa für den vorhandenen Lernstand vorbereitet wurden und direkt im Unterricht 21 Vgl. Punkt 1.6 Interpretation der Daten 22 Klassenmusizieren mit Art und Jupi 23 Essential Elements EUROPAEVALUATION 2015 22 eine Anwendung finden konnten. Lediglich zusätzliche Informationen müssen ggf. im Internet durch die durchführende Lehrkraft ermittelt werden. Auch überraschend war, dass die SuS mit diagnostiziertem Förderbedarf im Lernhilfebereich keine weiteren Unterstützungen benötigten, um dem Unterricht zu folgen24. 3. Ausblick Abschließend lassen sich aus den ausgewerteten Auswertungsbögen, den Beobachtungsbögen, subjektiven Eindrücken und dem durchgeführten Konzert folgende Konsequenzen und Anregungen für das weitere Vorgehen ableiten. Um der inhaltlichen Weiterarbeit, sprich der vertiefenden Behandlung der jeweiligen Musikkultur gerecht zu werden, müssen in Zukunft weitere Arbeitsmaterialien, z.B. Arbeitsblätter 25 , erstellt werden. Auch eine abschließende Arbeit ist denkbar. Dies ermöglicht neben vertiefenden Gesprächen, dem Umgang mit geografischen Karten usw. auch die fächerübergreifenden Arbeit mit dem Thema "Musik in Europa". Es könnte in Absprache mit dem Fachlehrer des Lernbereiches GL das Thema mit dem GL-Thema Deutschland, Europa und die Welt parallel durchgeführt werden. Um eine mangelnde Abwechslung bzw. dem Verlust der Schülerorientierung entgegen zu wirken, müssen alle Musikfachkräfte Ausschau nach geeigneten Musiktiteln halten und ggf. dem gemeinsamen Materialpool zur Verfügung stellen. Dies muss Thema der 24 Siehe Anhang V 25 Siehe Anhang V EUROPAEVALUATION 2015 23 nächsten Musikfachkonferenz sein. Dies kann dazu führen, dass langfristig auch Musiktitel in Eigenregie vereinfacht werden müssen. Das Jahreskonzert sollte früh genug (zu Schuljahresbeginn) im Veranstaltungskalender der Schule aufgeführt werden und auch für die 6. Klassen, sowohl als Teilnehmer, wie auch als Zuhörer geöffnet werden. Denn das Thema "Europa" ist nicht nur auf die Jahrgangsstufe 5 begrenzt, sondern findet sich im Fächerkanon aller Jahrgänge wieder. 4. Fazit Insgesamt lässt sich feststellen, dass das Thema "Musik in Europa" ein Zugewinn im Bereich der interkulturellen Arbeit der Sophie-von-Brabant Schule ist. Den SuS wird der Zugang durch verschiedene Darbietungs- und Erfahrungsformen erleichtert und motiviert die SuS zum Weiterarbeiten und zum Musik machen. Das Kerncuriculum und die Bildungsstandards des Musikunterricht werden hierbei genauso bedacht, wie das Unterrichtskonzept des gemeinsamen Intrumentallernens, sowie wie auch das Europäische Curriculum der hessischen Europaschulen. Die ausgewählten Lieder sind ein erster Grundstein für die Bearbeitung der musikalischen Vielfalt in Europa und soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. 5. Literatur - - Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V., Europäisches Curriculum der hessischen Europaschulen, 2010, Gießen Hessisches Kultusministerium, Hessische Europaschulen, Ein Schulentwicklungsprogramm des Landes Hessen, 2010, Wiesbaden Hessisches Kultusministerium, Kerncurriculum Musik. Bildungsgang Realschule, Jahrgangsstufe 5 bis 10 6. Anhang EUROPAEVALUATION 2015 24 Thema: Musik in Europa im Jahrgang 5 (Schwerpunkt Musik – Musikbläserklassen/gruppen) Frage: Wie kann der Musikunterricht in der Musikbläserklasse mit Musikstücken aus europäischen Staaten/Regionen bereichert werden? Stärkung der Kernfächer Anhang I 6. Anhang Evaluation Europa Schwerpunkte Sophie-vonBrabant-Schule Europaschule Europa Eltern, Aussenstehenden aufzeigen u. präsentieren Nicht über Text und Bild Hören Schwerpunkt Musik Jahrgang 5 Europa (-schule) Europa darstellen und präsentieren andere Lernzugänge schaffen Machen /Spielen / Musizieren Handlungs – und Projektorientiert EUROPAEVALUATION 2015 Schwerpunkt Musik Europa in d. Klassenraum holen Lebenswelten i. d. Schule bringen Vielfalt? Lieder/Stücke (Stile, ländertypisch) Komponisten Instrumentalkunde Rhythmen (Stiltypisch) Darüber Reden Lebensweltliche Bezüge der SuS schaffen und nutzen (Verständnis der Kulturen) ?? Gibt es Synergieffekte? Kann es zu Synergieeffekten kommen? 25 Methoden zur Datenermittlung: Checkliste zur Überprüfung, Reflexionsbogen SuS, Beobachtungsbericht Lehrkräfte (im Prozess) Anhang II EUROPAEVALUATION 2015 26 Anhang III Musiktitelliste Jahrgang 5 - Au Claire de la lune (Frankreich) - London Brigde (England) - Air (Irland) - Alouette (Frankreich) - Morgenstimmung (Norwegen) - Sur le pont d’Avignon (Frankreich) - Le coq est mort (Frankreich) - Frère Jacques (Frankreich) - Hänschen Klein (Deutschland) - Spannenlanger Hansel (Deutschland) - Spanischer Huttanz (Spanien) EUROPAEVALUATION 2015 27 Anhang IV Checkliste Musiktitel Jahrgang 5 Nr. Name Herkunftsland Herkunftsland der Musikstücke kommt in diesem Jahrgang mehrmals vor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 EUROPAEVALUATION 2015 28 Anhang V Beobachtungsprotoll 1. Bereich Lied/Stück-Sammlung: Von beiden Lehrkräften wurden Musiktitel aus vorhandenen und eigenen Lehrwerken dem Unterrichtsvorhaben zugeführt. Hierbei konnte festgestellt werden, dass viele Lieder aus europäischen Ländern in den beiden vorhandenen Lehrwerken „Klassenmusizieren mit Art und Jupi“ und „Essential Elements“ vorhanden sind. Diese Lieder wurden von den Kollegen vorrangig verwendet. So wurden z. B. „Au claire de la lune“ und „Sur le pont d’Avignon“ für das Land Frankreich verwendet, die sich in diesen Lehrwerken finden lassen. Nichts desto „Air“ aus Irland den Weg in den Unterricht, obwohl es aus privaten trotz fand Beständen stammt. Folgende Titel wurden in der diesjährigen Einheit „ Musik aus Europa“ thematisiert: - Au claire de la lune, Sur le pont d’Avignon (Frankreich) - Spannenlanger Hansel, Kein schöner Land (Deutschland) - London Bridge (England) - Air (Irland) - Morgenstimmung (Norwegen) Die von den Lehrkräften konzipierte Checkliste 26 wurde eingesetzt und hat ihre Funktion erfüllt. 2. Bereich SuS Nach Auffassung der Lehrkräfte war es für die SuS leistbar zu erkennen, dass die ausgesuchten Lieder nicht aus ihrem Kulturkreis stammen. Die Vorerfahren der SuS wirken sich hierauf positiv aus. Dies könnte, nach subjektiver Einschätzung, dem Erleben und Erfahren von europäischen Liedern im Kindergarten und Grundschulbereich zugeschrieben werden. Das Verstehen von musikalischen Eigenheiten einer Kultur und dem damit verbundenem Kontext, in den ein Lied eingebettet werden muss, fiel den SuS deutlich schwerer. Zunächst einmal kann festgestellt werden, dass in einfachen Volksliedern nicht zwingend die, für die Kultur typischen Stilelemente vorhanden sind. Auch der Text, sofern er vorhanden ist, muss 26 Siehe Anhang IV. EUROPAEVALUATION 2015 29 auf Deutsch im Jahrgang 5 sinngemäß übersetzt werden, um ihn in einen kulturellen Kontext zu bringen. Dann ist es den SuS, mit Hilfestellung durch die Lehrkraft möglich, kulturelle Eigenschaften wahrzunehmen, zu merken und ggf. geografisch einzuordnen. Hier muss in Zukunft mit ergänzendem Material, z.B. einem Arbeitsblatt gearbeitet werden. Dennoch fällt es den SuS auch ohne große schriftliche Fixierung leicht, eine Fülle an erworbenen Fakten abzuspeichern und zu reproduzieren. Obwohl vermutet wurde, dass die SuS mit diagnostiziertem Förderbedarf Lernhilfe eine massive Unterstützung im Bereich der kognitiven Verarbeitung benötigen würden, konnte festgestellt werden, dass diesem nicht so war. Die SuS konnten dem Unterricht ohne bemerkbare Einschränkungen folgen und ihren Beitrag, in Form von mündlichen Äußerungen zum Unterrichtsgeschehen leisten. 3. Bereich Präsentationsveranstaltung: Die Präsentation der Arbeitsergebnisse wurde von den Lehrkräften im kleinen Rahmen geplant. Das kleine Konzert sollte im Bühnenraum der Sophie-von-Brabant Schule für den gesamten Jahrgang 5 stattfinden. Bedingt durch terminliche Überschneidungen konnte das Konzert erst Anfang Juni in einer ersten Schulstunde durchgeführt werden. Gespielt wurden „Sur le pont d’Avignon“, „London Bridge“, „Morgenstimmung“ und „Kein schöner Land“. Alle Titel sollten einen Bezug zu dem Kontext Landschaft – Heimat – Kultur aufweisen und wurden von den SuS ausgewählt. In diesem kleinen Rahmen verlief das Konzert ohne übermäßige zeitliche Ausdehnung und wurde von den ausführenden SuS, den Lehrkräften, sowie den zuhörenden SuS als angenehm empfunden. Die Moderationen durch SuS, die sich dazu bereit erklärten, fielen recht überschaubar aus, waren aber der richtige Ansatz. EUROPAEVALUATION 2015 30 Anhang VI Auswertungsbogen Notiert in den folgenden Zeilen, was wir im Musikunterricht der letzten Wochen gemacht haben? __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ Schreib auf, was für Musikstücke wir geübt haben? __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ Aus welchen Ländern stammen diese Musikstücke? Kreuze an: □ Deutschland □ Italien □ Schweiz □ Lettland □ England □ Spanien □ Slowenien □ Island □ Irland □ Portugal □ Frankreich □ sonstige: □ Niederlande □ Griechenland □ Türkei □ Norwegen □ Polen □ Albanien □ Schweden □ Russland □ Ungarn □ Finnland □ Rumänien □ Bulgarien □ Belgien □ Österreich □ Estland EUROPAEVALUATION 2015 31 Welche Gemeinsamkeiten erkennst du? Kreuze an: Melodie: Tempo: □ fröhliche Melodie □ schnelles Tempo □ traurige Melodie □ langsames Tempo Taktart: Lautstärke: □ 2/4 Takt □ wird laut gespielt □ 3/4 Takt □ wird leise gespielt □ 4/4 Takt Was hat dir bei dem Spielen dieser Musikstücke besonders gut gefallen? __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ EUROPAEVALUATION 2015 32 Anhang VII Konzertprotokoll Das diesjährige Minikonzert zum Thema "Lieder aus Europa" findet im Bühnenraum der Sophie-von-Brabant Schule statt. Die Parallelklasse der Musikbläserklasse ist als Zuschauergruppe erschienen. In den folgenden 20 Minuten präsentiert die Musikbläserklasse eine Zusammenstellung aus Liedern, die mit Frankreich, England und Norwegen in Verbindung stehen. So spielen Sie zunächst "Le Coq et mort", "Sur le Pont d'Avignon" und "Frère Jacques". Anschließend werden die Melodien "London Brigde" aus England und die "Morgenstimmung" aus Norwegen vorgeführt. Nach etwa 20 Minuten ist das Minikonzert beendet. Protokollant: Thomas Nickol EUROPAEVALUATION 2015 33 Anhang VIII Leitfragen für den Beobachtungsbogen der beteiligten Lehrkräfte 1. Bereich Lied/Stück-Sammlung: - Woher kamen die Musiktitel? - Was gehört zur schriftlichen Fixierung? Wie haben wir es beschlossen? - Wie hat die Checkliste funktioniert? - Kamen Lieder/ Stücke von SuS und konnten diese umgesetzt werden? 2. Bereich der SuS: - Konnten die SuS erkennen und deiner Meinung nach verstehen, dass andere Kulturen musikalisch thematisiert wurden? - Wie viel Kommunikation war von Seiten des Lehrenden zum Erkennen und Vertiefen nötig? - Welche SuS hatten Schwierigkeiten und Probleme in diesem Zusammenhang? 3. Bereich Präsentationsveranstaltung: - Wie wurde es geplant? - Wie wurde es durchgeführt? - Wie wurde es von der Schulgemeinde aufgenommen und empfunden? EUROPAEVALUATION 2015 34