Dr. Anke Zürn, 28. Mai 2009, Informationen zur Prüfungsvorbereitung Vorlesung ACII, Part 1: Liste der wichtigsten Strukturen & Anmerkungen 1) Folgende Strukturen sollten Sie sicher selbstständig und auswendig zeichnen und vergleichen können (Anmerkung: Weitere, einfache Strukturtypen, auch aus der Grundvorlesung, können durchaus auch herangezogen werden (z.B. Strukturen der Elemente, wie C, Si, P, As…): a) Strukturen in Projektion: Beispiel:. eine Elementarzelle, oder ein grösserer Ausschnitt mit Verknüpfungsmuster der Koordinationspolyeder) (Anmerkung: stets Achsen, Höhenangaben und Atomsorten etc. eindeutig kennzeichnen) Cu-Typ (ccp, fcc) Wolfram-Typ (bcc) CsCl NaCl CaTiO3 Perowskit ReO3 CaF2 ZnS Zinkblende Diamant Mg (hcp) NiAs TiO2 (Rutil) b) Strukturen durch Verknüpfen von Tetraedern. Strukturen abgeleitet vom Fluorit-Typ, Diamant/Lonsdaleit (kubisch/hexagonaler Diamant): Rotes PbO, PtS, ZnS (Zinkblende/Wurtzit), HgI2, SiS2, α-ZnCl2 c) Strukturen mit Hexaedern („Würfeln“) und Prismen NiAs ,MoS2 , CsCl , CaF2 d) Strukturen mit Oktaedern MmXn Auswendig kennen & zeichnen: SnF4, ReO3, AlCl3 , BiI3 , ZrI3 , TiO2 (Rutil) , CaCl2 , CdCl2 , CdI2 , NaCl , NiAs 2) Allgemein Strukturen ableiten, zeichnen, vergleichen und beschreiben a) durch Verknüpfen von Polyedern (z.B. Tetraeder, Oktaeder, Hexaeder…) b) durch Belegen von Oktaederlücken und/oder Tetraederlücken in dichtesten Kugelpackungen Mögliche Strukturen für eine allgemeine Verbindung mit gegebener Summenformel ableiten und zeichnen. Summenformeln von einer Kristallstruktur-Skizze ableiten (z.B. Elementarzelle, Tetraeder-Netzwerk, Oktaeder-Netzwerk etc.) und umgekehrt. Diskussion möglicher Kristallstrukturen auf Grund der Stöchiometrie und im Hinblick auf mögliche chemische und physikalische Wechselwirkungen. Ionisch – kovalent – metallisch. Radien, Koordinationszahlen, Koordinationspolyeder (siehe auch Liganden/Kristallfeldtheorie). Ecken–, Kanten–, Flächenverknüpfung. Belegung der OL oder TL bei dichtesten KP (auch von Verbindungen wie z.B. Ilmenit, Korund, Spinell). Mögliche Strukturen durch Verknüpfen von Oktaedern für Verbindungen: MX6 , M2X11 , MX5, M2X9, MX4, MX3, MX2, M2X3 , … c) Unbekannte Strukturen mit bekannten einfachen Strukturtypen vergleichen d) Überstrukturen: Strukturen aus bekannten Strukturtypen ableiten durch Vervielfachen der Elementarzelle und/oder unterschiedliche Besetzung (auch Leerstellen) von Atomlagen. (Beispielsweise: Wolfram (bcc) > CsCl > NaTl ; oder Perowskit > YBa2Cu3O7-x) e) Von den Kristallstrukturdaten zur Struktur z.B. mit Hilfe der Raumgruppe, den „International Tables for Crystallography“, der Angabe der Zusammensetzung, der Besetzung der Punktlagen und den Koordinaten die Kristallstruktur skizzieren f) Kristall & Symmetrie (Basiskenntnisse) u.a. zentrierte Zellen und ihre Symbole; Symmetrieoperationen; Kristallsysteme & Metrik der Elementarzelle & dazugehörigen charakteristischen Symmetrieelemente. 3) Struktur – Eigenschaftsbeziehungen diskutieren Mögliche Eigenschaften, mögliche Gründe für eine Struktur, Elektronenstruktur (siehe Prof. Nesper) 4) Energiebetrachtungen nach Sanderson Viel Erfolg! Literatur: „Anorganische Strukturchemie“, U. Müller, 6. Auflage 2008, Vieweg & Teubner