Steiner Requiem - St. Galler DomMusik

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FRANCISCO OBIETA
STEINER
REQUIEM
IVO LEDERGERBER
Samstag 27. Februar 2016
19.30 Uhr
Kathedrale St.Gallen
Sonntag 28. Februar 2016
17.00 Uhr
Kath. Kirche Oberegg (AI)
Eine Tatsache: Die Existenz, das Dasein, das Bewusstsein “da zu sein” wie schon bei Descartes: “Cogito ergo sum”
Ein Text: Ivo Ledergerber verwirklicht in kurzen Sätzen, wie eine Verdichtung aus einem grossen Buch, diese Gedanken, die Zweifel, die Fragen, die
Zweifel, die Hoffnungen, …die Zweifel…
Eine Kunst: Die Musik, die einzige Kunst, die verdient hat, in ihrem Namen
das Generikum über die Musen zu bekommen
Ein Wunsch: Die Wirkung dieser Texte in Klänge darzustellen, als Umrahmung, als Kritik, als Kommentar, als Gegendarstellung, …als Zweifel über
die Zweifel
Ein Ergebnis: Ein Requiem als Oratorium, in welchem während Hundert
Minuten diese Zerrissenheit, diese Träume, diese Zweifel, diese Hoffnungen in Klänge umgesetzt werden. Eine Klangreise in die Tiefe.
Komponist Francisco Obieta über das Werk
Der Name nimmt Bezug auf das Städtchen Stein an der Donau. Dort
ist der Text entstanden. Das Oratorium oder Requiem fragt nach der
menschlichen Existenz auf dem Hintergrund der Vergänglichkeit. Texte
aus dem lateinischen Requiem dienen als Ausgangspunkte. Der deutsche Text ist Frage, manchmal fordernde Antwort, dann wieder Seufzer,
Geständnis und Ausdruck letzter Hoffnung in der Ehrlichkeit des menschlichen Nicht-Wissens.
Textautor Ivo Ledergerber über das Werk
Musik
Francisco Obieta
STEINER REQUIEM
Text
Ivo Ledergerber
Kimberly Brockman, Sopran
Renate Ineichen Guerra, Alt
Valentin Johannes Gloor, Tenor
Matthias Haid, Bass
Collegium Vocale der Kathedrale St.Gallen
Collegium Instrumentale der Kathedrale St.Gallen
Leitung: Domkapellmeister Hans Eberhard
Francisco Obieta Komponist
Francisco Pablo Obieta, 1957 in Buenos Aires geboren,
erhielt sein Lehrdiplom für Kontrabass am Conservatorio Grassi in Buenos Aires. Weiterführende Studien
führten ihn an das Konservatorium Bern sowie an die
International Menuhin Music Academy. Am Conservatoire de Lausanne schloss Francisco Obieta mit dem Solistendiplom ab.
Francisco Obieta war Solo-Kontrabassist am Orquesta
Juvenil de Radio Nacional in Argentinien sowie Mitglied
der Camerata Lysy-Gstaad und des Berner Kammerorchester. Vom 1988 bis 2011 war er Solo-Kontrabassist
des Sinfonieorchesters St.Gallen.
Als Solist spielte er mit zahlreichen Orchestern u.a. mit dem Berner Sinfonieorchester, Sinfonieorchester St. Gallen, Symphonischen Orchester Zürich, New American
Chamber Orchestra und dem Orchestre de Chambre de Lausanne.
Francisco Obieta hält eine Professur für Kontrabass am Landeskonservatorium
Feldkirch und an der Musikschule St.Gallen. Er ist regelmässig Jury-Mitglied an
diversen internationalen Musikwettbewerben.
Ebenso intensiv widmet sich Obieta der Komposition. Wichtige Impulse erhielt er
u.a. von Oscar Edelstein George Crumb und Herbert Willi. Sein Schaffensspektrum
umfasst Orchester- und Instrumentalwerke, Balletkompositionen, Musiktheater
sowie Opern.
Francisco Obieta ist Träger vieler renommierter Preise. 1982 erhielt er den argentinischen Sonderpreis „Jeunesses Musicales“, 1984 den von Sir Yehudi Menuhin
vergebenen Sonderpreis in Gstaad, welcher mit einem dreijährigen Stipendium
verbunden war. Im Jahr 2000 erhielt er den Kulturpreis des Kantons Appenzell.
Seine Dirigentenlaufbahn begann 1979 mit Studien in Buenos Aires und später
St. Gallen. Es folgten Konzerte, Schallplatten-, CD- und Radio- sowie Fernsehaufnahmen. Er ist erster Preisträger des Interpretationswettbewerbes des Schweizer Dirigenten Verbandes. Neben einen Freiberufliche Tätigkeit als Dirigent und
Instrumentalist steht seit dem Herbstsemester 2010 das Orchester der Universität
St. Gallen unter seiner Leitung.
Textautor
Ivo Ledergerber
foto: Sämi Forrer
Ivo Ledergerber wurde 1939 in Gossau (SG)
geboren. In Mailand, Innsbruck und Konstanz
absolvierte er seine Studien in Theologie, Deutscher Literatur- und Erziehungswissenschaft.
Unter anderem vermittelte Ledergerber sein
Wissen lange Jahre an der St.Galler Kantonsschule am Brühl. Seit 1999 arbeitet er als freischaffender Lyriker und Kulturvermittler
(Vorleser von Lyrik aus aller Welt, zeitweise
Führer in der Stiftsbibliothek) und als Verleger (Verlag Ivo Ledergerber), über den er bereits mehr als 60 Titel veröffentlichte. Ledergerber erhielt 2002 das renommierte Rom-Stipendium des Kantons
St.Gallen und war im Jahre 2004 Artist in residence im Unabhängigen Literaturhaus
Niederösterreich in Krems-Stein. Anerkennung erhielt er unter anderem durch Einladungen zu Poesiefestivals in Tetovo (Mazedonien)/2004, Annaba (Algerien)/2005,
Tunis/2006 und Sarajevo/2010. Seit den 1990er Jahren arbeitet er zusammen mit
verschiedenen gestaltenden Künstlern mit Text-Performances. Seit 2008 intensiv
mit dem Komponisten Francisco Obieta. 2010 Kremser Requiem - Uraufführung
Kathedrale St.Gallen. 2015 Verbrennt das Feuer, ein Oratorium über Jan Hus – Uraufführung Münster Konstanz. 2016 Steiner Requiem - Uraufführung Kathedrale
St.Gallen. Ivo Ledergerber zählt heute zu den bekanntesten Kunstschaffenden der
Region.
Einige Werke Ivo Ledergerbers (Auswahl):
• Mit der Zeit, Gedichte, Zürich 1972
• Ziel November, Gedichte, St. Gallen 1994
• Flora schöne Nachbarin, Gedichte, Frauenfeld 1998
• Drei kleine Reisen, Gedichte, Frauenfeld 2003
• Rom. Jemanden erklären wo der Weg ist der hinführt wohin er will,
Gedichte, Frauenfeld, 2004
• Gli Angeli del Campo Verano, Gedichte zu Fotos. St. Gallen 2004
• Aus dem Maghreb, Gedichte deutsch/französisch, Frauenfeld 2004
• Menschenleben, Gedichte albanisch/deutsch, Tetovë 2009
• Besuch bei einem Freund, Gedichte und Fotos, Frauenfeld 2011
• Fromme Gedichte, Gedichte, Frauenfeld 2012 (mit den Texten des Kremser
und des Steiner Requiems)
• Von der Liebe, Gedichte, Frauenfeld 2016
Lyrik
Steiner Requiem (2004)
© Ivo Ledergerber
Sie beten
verzeih uns unsere Sünden
und bewahre uns vor dem Feuer der Hölle
es ist die Angst
es ist der Blick auf
die eigenen schmutzigen Händen
das Ende im Auge
vielleicht
der einzig wahre
Hymnus auf das Leben
1.7. 2004 Rosenkranz, Nikolauskirche Stein
Fassung 3 30.9.04
Lyrik
Requiem aeternam dona eis, Domine
Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis.
Ps. Te decet hymnus, Deus, in Sion et tibi reddetur votum in
Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet.
Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis.
Was vor der Ruhe
der ewigen
liegt
nennen wir Leben
und
die gehen
bedauern wir
wünschen
Kühle Frieden und Ruhe
ihnen
die schon
im Frieden ruhen
Wir Unruhigen
Von-bis-zu-Menschen
schieben die Ruhe
den Toten zu
befördern uns selbst
mit Maschinen
über Abgründe
erschaffen
Paradiese und langes Leben
überlistend
mögliche
Tode
die uns doch
brächten Ruhe und Frieden
Lyrik
Frage des Nichtgefragten
tibi reddetur votum in Jerusalem
Welche Versprechen
sollten wir einlösen
nicht
gewählt haben wir
dieses Leben
geworfen sind wir
und stürzen
hindurch
ohne Wissen
um das Ende
des Falls
Welche Versprechen
sollen wir einlösen
was wir besitzen
wird uns genommen
nichts gehört uns
nicht wir
haben gewählt
dieses Leben
Welche Versprechen
sollen wir einlösen
Lyrik
Vanitas – ad Te omnis caro veniet
Ps. Te decet hymnus, Deus, in Sion et tibi reddetur
votum in Jerusalem:
exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet.
Gestern
waren wir jung
zu Füssen lagen Zeit und Ziel
heute vielleicht morgen
heisst es stirb
blättere
leg beiseite Blatt für Blatt
vergiss die Träume
frag nicht nach Verlusten
zieh dich aus
verschenk deine Kleider
so bist du gekommen
nackt
wirst du gehen
die Seele zerkratzt
das Herz voller Spuren
die Haut vernarbt
weine nicht
ein Lächeln nur nimm mit
es geht jedes und jede und jeder
und Millionen Jahre
wird nach uns
der Himmel
leuchten am Morgen
und abends sachte eindunkeln
Lyrik
Sicht der Dinge
omnis caro
Die Chimäre
des vollkommenen Lebens
alter Betrug
recht hatte er
Bewegung ist das Leben
unruhig launisch im Wechsel
Stolpergang und Sprung
Suche und heitere Schau
unglaubliche Arena
Torsi und Schutt
an der Strasse der Erfolge
auch jener
deren Leben wir für gelungen halten
Trümmer
geordnet zu haben
mehr ist nicht verlangt
Zu gehen
war der einzige Auftrag
Gottseidank
Lyrik
Gericht – dum veneris judicare
Resp. ad Sequentiam Dies illa…. Libera me Domine de morte
aeterna, in die illa tremenda:
quando caeli movendi sunt et terra: dum veneris judicare
saeculum per ignem.
Sich irren
ist der Lebensweg
wer straft uns mit
Furcht vor Fehltritten
wir suchen immer
und
Stücke nur der Wahrheit
finden wir
Angst
haben wir
gelernt von klein auf
Lyrik
Die Abgründe – ne cadant in obscurum
Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas defunctorum de
poenis inferni et de profundo lacu. O Domine Jesu Christe, Rex
gloriae, libera animas defunctorum de ore leonis, ne absorbeat
eas tartarus, ne cadant in obscurum,
Unter dem Spiegel
nicht Gesagtes
Seelensedimente
Abfallhalden
Dreckschluchten
wir selbst sind
dieser tiefe See
dessen Grund
uns ängstigt
in Traum und Tag
mit dem Dunkel des Vergessens
und der Hölle der Erinnerung
Hundertmal schon
haben wir
den Bock in Wüsten gejagt
hundertmal schon erleichtert
seinen Tod gedacht
wozu nur überfallen uns
alte Geschichten
wieder und wieder
nachts
Lyrik
Erwartete – in tuo adventu suscipiant te angeli
... de morte transire
in paradisum deducant te angeli: in tuo adventu suscipiant te
martyres, et perducant te in civitatem sanctam Jerusalem.
Chorus angelorum te suscipiat et com Lazaro quondam
paupere aeternam habeas requiem.
Wie gerne würden wir
Erwartete sein
Begehrte
nicht zyklisches Füllmaterial der Evolution
obgleich
der Gedanke
in irgend einem Wesen
Tier Pflanze oder Mineral
weiterzuexistieren
immerhin
als stille Hoffnung
die Furcht vor Vernichtung mildert
Lyrik
Eine Stadt das Paradies
wir dachten eher
an himmlische Gärten
Städte haben wir zuhauf
schön benannt und hohen Alters
ungebunden
nicht geengt
wünschen wir den Himmel
lieber Gott
sperr uns nicht wieder ein
mag der Name noch so klingen
mögen Tor und Mauer noch so prächtig sein
eine saubere Wüste
mit klaren Konturen
wäre uns lieber
oder ein lichter Auenwald
Lyrik
Vom Tod ins Leben
fac eas Domine de morte transire ad vitam
Das Versteckspiel
ist aus
wo aber enden
die Anhänglichkeiten
vibrierender Sinne
die alle Schönheiten
der Seele zutrugen
und sie formten
in Leidenschaft und Schmerz
lässt denn
das Schauen wie Er ist
alles vergessen
wischt weg
Liebe und Lust
Nähe und Erkennen
die uns doch getrieben
und gezogen
ein Leben lang
oder war es auch da
schon immer Er
Lyrik
Diese unerhörte Sehnsucht – das Paradies
in paradisum deducant te angeli: in tuo adventu suscipiant
te martyres, et perducant te in civitatem sanctam Jerusalem.
Chorus angelorum te suscipiat et com Lazaro quondam
paupere aeternam habeas requiem.
Wer
weiss noch
von jenem Ort
gar einer heiligen Stadt
wo man zahlt
den Preis
für das Leben
einlöst das Versprechen
wirklich gelebt zu haben
Zurück
fällt alles
in dich
und
festsitzt der Wunsch
es sei da die Hand
die auffinge
Neben Lazarus sitzen
dem armen Bettler
ohne Auftrag
wunschlos
Himmel
wäre
das
ja
Lyrik
Rex gloriae – Jesu Domine
Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas defunctorum de
poenis inferni et de profundo lacu. O Domine Jesu Christe, Rex
gloriae, libera animas defunctorum de ore leonis, ne absorbeat
eas tartarus, ne cadant in obscurum,
Judicandus homo reus:: huic ergo parce Deus.
Pie Jesu Domine, dona eis requiem. Amen
Die Angst
sitzt noch im Nacken
kennt nicht jeder seinen Stall
links oder rechts
ist da Milde auch
ein Segenswort
eine ganz kleine
Geste des Willkomms
trotzdem
Du
wirst
ausleuchten
jede Ecke
ausbrennen
bis nichts mehr ist
ausser
deinem
Licht
Solisten
Die Sopranistin Kimberly Brockman, die aus den USA stammt, studierte Musik am Ithaca College (NY) und kam 1994 nach Europa,
als sie ins Ensemble der Kölner Oper verpflichtet wurde. Von 1995
bis 2002 gehörte sie fest am Theater St.Gallen engagiert, wo sie
in mehreren Rollen ihres Faches zu hören und sehen war. Weitere
Engagements führten sie u.a. 2004 zu den Bregenzer Festspielen und 2006 zum St.Galler Musiktheater Festival Open Opera.
Kimberly Brockman tritt regelmässig als Konzertsängerin auf und
interpretiert dabei ein breites Repertoire, das vom Barock bis zur
Moderne reicht.
Im Dezember 2015 wurde sie zur Leiterin der Diözesanen Kirchenmusikschule (dkms) gewählt. Bereits seit 2003 arbeitet sie dort
als Gesangspädagogin und seit 2005 als Co-Schulleiterin. Im 2011
schloss sie ein Kirchenmusikstudium mit Schwerpunkt Chorleitung
ab und wirkt nun regelmässig als musikalische Assistentin in der
St.Galler DomMusik. www.kimberlybrockman.com
Die Altistin Renate Ineichen Guerra hat nach dem Primarlehrdiplom ein Studium für Schulmusik und Kirchenmusik an der Akademie (heute Musikhochschule) Luzern in 1998 abgeschlossen.
Schwerpunktfach war Chorleitung und Gesang. Gesangsstudien
bei Hermann Fischer, Yvonne Zollikofer, Milena Jotowa und Titon
Frauca in Barcelona.
Gesangstätigkeit als Solistin kirchenmusikalischer Werke und Ensemblesängerin unter anderem unter Alois Koch, Hans Zihlmann,
Fritz Nef, Mireia Barrera, Juanjo Mena, Ruedi Lutz oder Karl Scheuber. Chorleitung und Stimmbildung an verschiedenen Chören in
der Schweiz und Spanien.
Weiterbildung zur Übersetzerin und Sprachlehrerin an der Schule
für Angewandte Linguistik SAL mit Diplomierung 2015. Lebt und
arbeitet in Zürich und ist Mutter dreier Kinder.
Solisten
Der Tenor Valentin Johannes Gloor hat Sologesang an der Musikhochschule Winterthur-Zürich bei Paul Steiner und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Ulf Bästlein studiert.
Das Lehrdiplom und den Master of Arts (Konzertdiplom) erlangte
er mit Auszeichnung, für seine Leistungen wurde ihm der Würdigungspreis der Kunst-Universität Graz verliehen.
In Lied- und Gesangsmeisterkursen bei Brigitte Fassbaender und
Dietrich Fischer-Dieskau, Charles Spencer, Norman Shetler u.a.
hat er sich weitergebildet und gibt zahlreiche Konzerte in der
Schweiz und den europäischen Nachbarländern. Sein Repertoire
setzt Schwerpunkte in den Bereichen Lied und Oratorium aller
Epochen. Ausgewählte Bühnenprojekte ergänzen seine Tätigkeit.
Er wirkt regelmässig bei Uraufführungen mit und trat schon an
verschiedenen Festivals in Erscheinung. Er ist auf mehrere Tonträger zu hören. Tourneen führten ihn in die USA, nach Brasilien,
Korea, Hongkong, Macau und China. 2013 wurde er an der Kunstuniversität Graz mit Auszeichnung zum Doktor Artium promoviert.
Seine künstlerischen Projekte vertieft er auch als Research Fellow
am Orpheus Instituut Gent (Belgien). Er ist Gründungsrektor der
Kalaidos Musikhochschule und aktuell Direktor des Konservatoriums Winterthur. www.tenoor.ch
Der aus Vorarlberg stammende Bariton Matthias Haid studierte
zunächst Schulmusik und Geschichte in Salzburg. Parallel dazu begann er sein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum, das
er mit dem Opern- und Lieddiplom abschloss. Bühnenerfahrung
sammelte der Bariton, in Dido & Aeneas in Innsbruck, in Hänsel und
Gretel, Hello Dolly! und Barbier von Sevillia am Musiktheater Götzis. Des Weiteren übernahm er die Partie des Baron Douphol in La
Traviata am Landestheater Vorarlberg und den Ariodate in Händels
Xerxes in Wien. Auch wirkte er bei den Uraufführungen von Paulus
von Bernhard Schneider und in der Oper Chodorkowski am Sirene
Operntheater in Wien mit.
Im Konzertbereich übernahm er Solopartien bei zahlreichen
Festivals, u.a. Festival für Alte Musik (Innsbruck), Filderstädter Orgelsommer (Stuttgart) und bei den Hofhaimer Tagen in Salzburg.
Ausserdem war er in Ein deutsches Requiem von Brahms, Weihnachtsoratorium von Bach, Telemann und Distler in Wien zu hören.
Er ist regelmässiger Solist im Dom zu Feldkirch, Salzburg und in der
Karlskirche in Wien.
Ausführende
Collegium Vocale
Das Collegium Vocale der Kathedrale St.Gallen
wurde 1997 als Kammerchor gegründet. Es
ergänzt die anderen vokalen Ensembles der
St.Galler DomMusik in ihren vielfältigen liturgischen und konzertanten Einsätzen. Die 25 –
30 nicht professionellen Mitglieder besuchen
mehrheitlich Gesangsunterricht und bereiten
die Literatur persönlich vor. Das Ensemble
gestaltet regelmässig Gottesdienste an der
Kathedrale, speziell die Pontifikalvespern an
Weihnachten und Ostern, in welchen jeweils begleitet von einem Instrumentalensemble Psalmvertonungen und ein festliches Magnificat erklingen. In den letzten
Jahren standen immer wieder Uraufführungen auf dem Programm, wie im 2007
«Pert em Hru» von Paul Giger, das «Kremser Requiem» von Francisco Obieta (Musik)
und Ivo Ledergerber (Text), der grosse Motettenzyklus «Mysterium Mortis» von Iso
Rechsteiner, das Adventsoratorium «Ecce advenit» von Winfried Offele und das 2012
aufgeführte Auftragswerk «GALLUS - EIN LEBEN IN DER STILLE» von Enjott Schneider.
Im 2010 brachte das Collegium Vocale unter der Leitung von Hans Eberhard die erste
CD der Reihe «Musik aus der Kathedrale St.Gallen» heraus. Der Tonträger mit dem
Titel «Te Deum laudamus» beinhaltet Chor- und Orgelwerke von Alessandro Gualtieri und den St.Galler Komponisten Paul Huber, Othmar Schildknecht und Johann
G.E. Stehle.
Collegium Instrumentale der Kathedrale St.Gallen
Das Collegium Instrumentale wurde als instrumentales Partnerensemble zum
Collegium Vocale gegründet. In seiner Grundbesetzung spielt es als reines Streicherensemble und wird projektweise durch Bläser ergänzt. So stand das Orchester
in den letzten Jahren dem Kammerchor als zuverlässiger Partner unter anderem in
der grossen «c-Moll-Messe» von W.A.Mozart, im «The Messiah» von G.F.Händel, im
«Miserere» von J.A.Hasse, im «Requiem» von Maurice Duruflé oder im Kantatenaufführungen zur Seite.
Das Kammerorchester wird für die Weihnachtsgottesdienste auch für Begleitungen
des Domchores beigezogen und pflegt mit dem Domorganisten zusammen ein Repertoire an Orgelkonzerten. In solistischer Besetzung spielen die StimmführerInnen
auch mit barockem Instrumentarium. Besonders die so gestalteten Pontifikalvespern an Weihnachten und Ostern erfreuen sich grosser Beliebtheit. In jährlich zwei
Konzertprogrammen präsentiert sich das Ensemble mit Vokalsolisten mit repräsentativer Literatur aus dem Barock.
Leitung
Domkapellmeister Hans Eberhard ist in Bütschwil im
Toggenburg aufgewachsen und wirkte nach seinen
Grundstudien in Orgel und Kirchenmusik zwischen
1976–1996 als Kirchenmusiker und Instrumentallehrer in Wattwil, Winterthur und Schaffhausen. Er
wurde 1996 als Domkapellmeister an die Kathedrale
St.Gallen gewählt und leitete dort seit 1998 auch die
Diözesane Kirchenmusikschule (dkms). Auf August
2015 hat er dieses Amt abgegeben, um sich ganz der DomMusik widmen zu können.
Unter dem Dach der „St.Galler DomMusik“ an der Kathedrale hat Hans Eberhard
den Domchor, eine Frauen und Männer-Choralschola, das Collegium Vocale (Kammerchor), die Cappella Vocale (professionelles Vokalensemble) und das Collegium
Instrumentale (Berufsmusiker aus der Region auf modernen und barockem Instrumentarium) auf- und ausgebaut. Neben dieser Tätigkeit arbeitet er als gefragter
Kursleiter an kirchenmusikalischen Werkwochen und wirkt regelmässig als Fachexperte bei Chorleitungsprüfungen mit.
CD-Aufnahmen der DomMusik
«Musik aus der Kathedrale St.Gallen»
Vol. I - St.Galler Komponisten
Die erste CD der Reihe «Musik aus der Kathedrale St.Gallen» wurde 2010 vom
Collegium Vocale (unter der Leitung vom Domkapellmeister Hans Eberhard) und
Domorganist Willibald Guggenmos gestaltet. Es finden sich darauf mehrheitlich
Werke von St.Galler Komponisten, welche an der Kathedrale gewirkt haben oder
einen engen Bezug zur DomMusik hatten. Ein gross angelegtes «Te Deum» für
8-stimmigen Chor von J. G. E. Stehle, dem 1. St.Galler Domkapellmeister ist ebenso
eingespielt wie entdeckenswerte Chor- und Orgelliteratur von Paul Huber.
Vol. II - Weihnachten in St.Gallen
Neben der Ersteinspielung der grossbesetzten «Pastoralmesse op. 26» des
2. St.Galler Domkapellmeisters Josef Gallus Scheel enthält die CD mit dem Titel
Weihnachten in St.Gallen einen vollständigen Gottesdienstablauf mit ergänzenden
Werken von Carl Greith (Adeste Fideles) und das Berühmte «Christe Redemptor» des
Einsiedler Paters Basil Breitenbach, in dem die Stille Nacht-Melodie über dem entrückten Chorpart erklingt. Die Choralscholen singen dazu Gregorianischen Choral,
darunter als Spezialität den Tropus «Hodie cantandus est» zum Weihnachtsintroitus
aus der Feder des St.Galler Mönchs Tuotilo.
Vol. III - Vesperae
Als Vol. III aus der CD-Reihe der DomMusik und unter dem Titel Vesperae ist eine
Aufnahme mit zwei- bis vierchöriger venezianischer Musik aus dem 17. Jahrhundert mit Werken von den Komponisten Giovanni Gabrieli, Alessandro Grandi,
Paolo Agostini u.a. zu hören. Die Aufnahme wurde Ende 2013 mit der Cappella
Vocale, dem professionellen Vokalensemble der DomMusik, aufgenommen.
Alle CDs sind über die St.Galler DomMusik und an der heutigen
Abendkasse erhältlich.
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Aktivitäten, insbesondere
• die traditionellen “St.Galler Domorgelkonzerte”
• die Meditationen zur Fastenzeit, zum Karfreitag und zum Advent
• die Barockkonzerte in der Schutzengelkapelle
• die Abendmusiken im Advent
• die in loser Folge organisierten Chor- und Orchesterkonzerte
an der Kathedrale
Weitere Informationen finden Sie im Halbjahresprogramm der St.Galler DomMusik
oder auf unserer Homepage: www.dommusik-sg.ch
Diese Aufführungen wurden realisiert durch
freundliche Unterstützung von
Katholische Administration des Bistums St.Gallen
Freunde der St.Galler DomMusik
Wir bedanken uns natürlich auch bei allen hier nicht ausdrücklich erwähnten
Sponsoren und Stiftungen für Ihre freundliche Unterstützung.
www.dommusik-sg.ch
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