FRANCISCO OBIETA STEINER REQUIEM IVO LEDERGERBER Samstag 27. Februar 2016 19.30 Uhr Kathedrale St.Gallen Sonntag 28. Februar 2016 17.00 Uhr Kath. Kirche Oberegg (AI) Eine Tatsache: Die Existenz, das Dasein, das Bewusstsein “da zu sein” wie schon bei Descartes: “Cogito ergo sum” Ein Text: Ivo Ledergerber verwirklicht in kurzen Sätzen, wie eine Verdichtung aus einem grossen Buch, diese Gedanken, die Zweifel, die Fragen, die Zweifel, die Hoffnungen, …die Zweifel… Eine Kunst: Die Musik, die einzige Kunst, die verdient hat, in ihrem Namen das Generikum über die Musen zu bekommen Ein Wunsch: Die Wirkung dieser Texte in Klänge darzustellen, als Umrahmung, als Kritik, als Kommentar, als Gegendarstellung, …als Zweifel über die Zweifel Ein Ergebnis: Ein Requiem als Oratorium, in welchem während Hundert Minuten diese Zerrissenheit, diese Träume, diese Zweifel, diese Hoffnungen in Klänge umgesetzt werden. Eine Klangreise in die Tiefe. Komponist Francisco Obieta über das Werk Der Name nimmt Bezug auf das Städtchen Stein an der Donau. Dort ist der Text entstanden. Das Oratorium oder Requiem fragt nach der menschlichen Existenz auf dem Hintergrund der Vergänglichkeit. Texte aus dem lateinischen Requiem dienen als Ausgangspunkte. Der deutsche Text ist Frage, manchmal fordernde Antwort, dann wieder Seufzer, Geständnis und Ausdruck letzter Hoffnung in der Ehrlichkeit des menschlichen Nicht-Wissens. Textautor Ivo Ledergerber über das Werk Musik Francisco Obieta STEINER REQUIEM Text Ivo Ledergerber Kimberly Brockman, Sopran Renate Ineichen Guerra, Alt Valentin Johannes Gloor, Tenor Matthias Haid, Bass Collegium Vocale der Kathedrale St.Gallen Collegium Instrumentale der Kathedrale St.Gallen Leitung: Domkapellmeister Hans Eberhard Francisco Obieta Komponist Francisco Pablo Obieta, 1957 in Buenos Aires geboren, erhielt sein Lehrdiplom für Kontrabass am Conservatorio Grassi in Buenos Aires. Weiterführende Studien führten ihn an das Konservatorium Bern sowie an die International Menuhin Music Academy. Am Conservatoire de Lausanne schloss Francisco Obieta mit dem Solistendiplom ab. Francisco Obieta war Solo-Kontrabassist am Orquesta Juvenil de Radio Nacional in Argentinien sowie Mitglied der Camerata Lysy-Gstaad und des Berner Kammerorchester. Vom 1988 bis 2011 war er Solo-Kontrabassist des Sinfonieorchesters St.Gallen. Als Solist spielte er mit zahlreichen Orchestern u.a. mit dem Berner Sinfonieorchester, Sinfonieorchester St. Gallen, Symphonischen Orchester Zürich, New American Chamber Orchestra und dem Orchestre de Chambre de Lausanne. Francisco Obieta hält eine Professur für Kontrabass am Landeskonservatorium Feldkirch und an der Musikschule St.Gallen. Er ist regelmässig Jury-Mitglied an diversen internationalen Musikwettbewerben. Ebenso intensiv widmet sich Obieta der Komposition. Wichtige Impulse erhielt er u.a. von Oscar Edelstein George Crumb und Herbert Willi. Sein Schaffensspektrum umfasst Orchester- und Instrumentalwerke, Balletkompositionen, Musiktheater sowie Opern. Francisco Obieta ist Träger vieler renommierter Preise. 1982 erhielt er den argentinischen Sonderpreis „Jeunesses Musicales“, 1984 den von Sir Yehudi Menuhin vergebenen Sonderpreis in Gstaad, welcher mit einem dreijährigen Stipendium verbunden war. Im Jahr 2000 erhielt er den Kulturpreis des Kantons Appenzell. Seine Dirigentenlaufbahn begann 1979 mit Studien in Buenos Aires und später St. Gallen. Es folgten Konzerte, Schallplatten-, CD- und Radio- sowie Fernsehaufnahmen. Er ist erster Preisträger des Interpretationswettbewerbes des Schweizer Dirigenten Verbandes. Neben einen Freiberufliche Tätigkeit als Dirigent und Instrumentalist steht seit dem Herbstsemester 2010 das Orchester der Universität St. Gallen unter seiner Leitung. Textautor Ivo Ledergerber foto: Sämi Forrer Ivo Ledergerber wurde 1939 in Gossau (SG) geboren. In Mailand, Innsbruck und Konstanz absolvierte er seine Studien in Theologie, Deutscher Literatur- und Erziehungswissenschaft. Unter anderem vermittelte Ledergerber sein Wissen lange Jahre an der St.Galler Kantonsschule am Brühl. Seit 1999 arbeitet er als freischaffender Lyriker und Kulturvermittler (Vorleser von Lyrik aus aller Welt, zeitweise Führer in der Stiftsbibliothek) und als Verleger (Verlag Ivo Ledergerber), über den er bereits mehr als 60 Titel veröffentlichte. Ledergerber erhielt 2002 das renommierte Rom-Stipendium des Kantons St.Gallen und war im Jahre 2004 Artist in residence im Unabhängigen Literaturhaus Niederösterreich in Krems-Stein. Anerkennung erhielt er unter anderem durch Einladungen zu Poesiefestivals in Tetovo (Mazedonien)/2004, Annaba (Algerien)/2005, Tunis/2006 und Sarajevo/2010. Seit den 1990er Jahren arbeitet er zusammen mit verschiedenen gestaltenden Künstlern mit Text-Performances. Seit 2008 intensiv mit dem Komponisten Francisco Obieta. 2010 Kremser Requiem - Uraufführung Kathedrale St.Gallen. 2015 Verbrennt das Feuer, ein Oratorium über Jan Hus – Uraufführung Münster Konstanz. 2016 Steiner Requiem - Uraufführung Kathedrale St.Gallen. Ivo Ledergerber zählt heute zu den bekanntesten Kunstschaffenden der Region. Einige Werke Ivo Ledergerbers (Auswahl): • Mit der Zeit, Gedichte, Zürich 1972 • Ziel November, Gedichte, St. Gallen 1994 • Flora schöne Nachbarin, Gedichte, Frauenfeld 1998 • Drei kleine Reisen, Gedichte, Frauenfeld 2003 • Rom. Jemanden erklären wo der Weg ist der hinführt wohin er will, Gedichte, Frauenfeld, 2004 • Gli Angeli del Campo Verano, Gedichte zu Fotos. St. Gallen 2004 • Aus dem Maghreb, Gedichte deutsch/französisch, Frauenfeld 2004 • Menschenleben, Gedichte albanisch/deutsch, Tetovë 2009 • Besuch bei einem Freund, Gedichte und Fotos, Frauenfeld 2011 • Fromme Gedichte, Gedichte, Frauenfeld 2012 (mit den Texten des Kremser und des Steiner Requiems) • Von der Liebe, Gedichte, Frauenfeld 2016 Lyrik Steiner Requiem (2004) © Ivo Ledergerber Sie beten verzeih uns unsere Sünden und bewahre uns vor dem Feuer der Hölle es ist die Angst es ist der Blick auf die eigenen schmutzigen Händen das Ende im Auge vielleicht der einzig wahre Hymnus auf das Leben 1.7. 2004 Rosenkranz, Nikolauskirche Stein Fassung 3 30.9.04 Lyrik Requiem aeternam dona eis, Domine Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Ps. Te decet hymnus, Deus, in Sion et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Was vor der Ruhe der ewigen liegt nennen wir Leben und die gehen bedauern wir wünschen Kühle Frieden und Ruhe ihnen die schon im Frieden ruhen Wir Unruhigen Von-bis-zu-Menschen schieben die Ruhe den Toten zu befördern uns selbst mit Maschinen über Abgründe erschaffen Paradiese und langes Leben überlistend mögliche Tode die uns doch brächten Ruhe und Frieden Lyrik Frage des Nichtgefragten tibi reddetur votum in Jerusalem Welche Versprechen sollten wir einlösen nicht gewählt haben wir dieses Leben geworfen sind wir und stürzen hindurch ohne Wissen um das Ende des Falls Welche Versprechen sollen wir einlösen was wir besitzen wird uns genommen nichts gehört uns nicht wir haben gewählt dieses Leben Welche Versprechen sollen wir einlösen Lyrik Vanitas – ad Te omnis caro veniet Ps. Te decet hymnus, Deus, in Sion et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. Gestern waren wir jung zu Füssen lagen Zeit und Ziel heute vielleicht morgen heisst es stirb blättere leg beiseite Blatt für Blatt vergiss die Träume frag nicht nach Verlusten zieh dich aus verschenk deine Kleider so bist du gekommen nackt wirst du gehen die Seele zerkratzt das Herz voller Spuren die Haut vernarbt weine nicht ein Lächeln nur nimm mit es geht jedes und jede und jeder und Millionen Jahre wird nach uns der Himmel leuchten am Morgen und abends sachte eindunkeln Lyrik Sicht der Dinge omnis caro Die Chimäre des vollkommenen Lebens alter Betrug recht hatte er Bewegung ist das Leben unruhig launisch im Wechsel Stolpergang und Sprung Suche und heitere Schau unglaubliche Arena Torsi und Schutt an der Strasse der Erfolge auch jener deren Leben wir für gelungen halten Trümmer geordnet zu haben mehr ist nicht verlangt Zu gehen war der einzige Auftrag Gottseidank Lyrik Gericht – dum veneris judicare Resp. ad Sequentiam Dies illa…. Libera me Domine de morte aeterna, in die illa tremenda: quando caeli movendi sunt et terra: dum veneris judicare saeculum per ignem. Sich irren ist der Lebensweg wer straft uns mit Furcht vor Fehltritten wir suchen immer und Stücke nur der Wahrheit finden wir Angst haben wir gelernt von klein auf Lyrik Die Abgründe – ne cadant in obscurum Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas defunctorum de poenis inferni et de profundo lacu. O Domine Jesu Christe, Rex gloriae, libera animas defunctorum de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus, ne cadant in obscurum, Unter dem Spiegel nicht Gesagtes Seelensedimente Abfallhalden Dreckschluchten wir selbst sind dieser tiefe See dessen Grund uns ängstigt in Traum und Tag mit dem Dunkel des Vergessens und der Hölle der Erinnerung Hundertmal schon haben wir den Bock in Wüsten gejagt hundertmal schon erleichtert seinen Tod gedacht wozu nur überfallen uns alte Geschichten wieder und wieder nachts Lyrik Erwartete – in tuo adventu suscipiant te angeli ... de morte transire in paradisum deducant te angeli: in tuo adventu suscipiant te martyres, et perducant te in civitatem sanctam Jerusalem. Chorus angelorum te suscipiat et com Lazaro quondam paupere aeternam habeas requiem. Wie gerne würden wir Erwartete sein Begehrte nicht zyklisches Füllmaterial der Evolution obgleich der Gedanke in irgend einem Wesen Tier Pflanze oder Mineral weiterzuexistieren immerhin als stille Hoffnung die Furcht vor Vernichtung mildert Lyrik Eine Stadt das Paradies wir dachten eher an himmlische Gärten Städte haben wir zuhauf schön benannt und hohen Alters ungebunden nicht geengt wünschen wir den Himmel lieber Gott sperr uns nicht wieder ein mag der Name noch so klingen mögen Tor und Mauer noch so prächtig sein eine saubere Wüste mit klaren Konturen wäre uns lieber oder ein lichter Auenwald Lyrik Vom Tod ins Leben fac eas Domine de morte transire ad vitam Das Versteckspiel ist aus wo aber enden die Anhänglichkeiten vibrierender Sinne die alle Schönheiten der Seele zutrugen und sie formten in Leidenschaft und Schmerz lässt denn das Schauen wie Er ist alles vergessen wischt weg Liebe und Lust Nähe und Erkennen die uns doch getrieben und gezogen ein Leben lang oder war es auch da schon immer Er Lyrik Diese unerhörte Sehnsucht – das Paradies in paradisum deducant te angeli: in tuo adventu suscipiant te martyres, et perducant te in civitatem sanctam Jerusalem. Chorus angelorum te suscipiat et com Lazaro quondam paupere aeternam habeas requiem. Wer weiss noch von jenem Ort gar einer heiligen Stadt wo man zahlt den Preis für das Leben einlöst das Versprechen wirklich gelebt zu haben Zurück fällt alles in dich und festsitzt der Wunsch es sei da die Hand die auffinge Neben Lazarus sitzen dem armen Bettler ohne Auftrag wunschlos Himmel wäre das ja Lyrik Rex gloriae – Jesu Domine Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas defunctorum de poenis inferni et de profundo lacu. O Domine Jesu Christe, Rex gloriae, libera animas defunctorum de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus, ne cadant in obscurum, Judicandus homo reus:: huic ergo parce Deus. Pie Jesu Domine, dona eis requiem. Amen Die Angst sitzt noch im Nacken kennt nicht jeder seinen Stall links oder rechts ist da Milde auch ein Segenswort eine ganz kleine Geste des Willkomms trotzdem Du wirst ausleuchten jede Ecke ausbrennen bis nichts mehr ist ausser deinem Licht Solisten Die Sopranistin Kimberly Brockman, die aus den USA stammt, studierte Musik am Ithaca College (NY) und kam 1994 nach Europa, als sie ins Ensemble der Kölner Oper verpflichtet wurde. Von 1995 bis 2002 gehörte sie fest am Theater St.Gallen engagiert, wo sie in mehreren Rollen ihres Faches zu hören und sehen war. Weitere Engagements führten sie u.a. 2004 zu den Bregenzer Festspielen und 2006 zum St.Galler Musiktheater Festival Open Opera. Kimberly Brockman tritt regelmässig als Konzertsängerin auf und interpretiert dabei ein breites Repertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht. Im Dezember 2015 wurde sie zur Leiterin der Diözesanen Kirchenmusikschule (dkms) gewählt. Bereits seit 2003 arbeitet sie dort als Gesangspädagogin und seit 2005 als Co-Schulleiterin. Im 2011 schloss sie ein Kirchenmusikstudium mit Schwerpunkt Chorleitung ab und wirkt nun regelmässig als musikalische Assistentin in der St.Galler DomMusik. www.kimberlybrockman.com Die Altistin Renate Ineichen Guerra hat nach dem Primarlehrdiplom ein Studium für Schulmusik und Kirchenmusik an der Akademie (heute Musikhochschule) Luzern in 1998 abgeschlossen. Schwerpunktfach war Chorleitung und Gesang. Gesangsstudien bei Hermann Fischer, Yvonne Zollikofer, Milena Jotowa und Titon Frauca in Barcelona. Gesangstätigkeit als Solistin kirchenmusikalischer Werke und Ensemblesängerin unter anderem unter Alois Koch, Hans Zihlmann, Fritz Nef, Mireia Barrera, Juanjo Mena, Ruedi Lutz oder Karl Scheuber. Chorleitung und Stimmbildung an verschiedenen Chören in der Schweiz und Spanien. Weiterbildung zur Übersetzerin und Sprachlehrerin an der Schule für Angewandte Linguistik SAL mit Diplomierung 2015. Lebt und arbeitet in Zürich und ist Mutter dreier Kinder. Solisten Der Tenor Valentin Johannes Gloor hat Sologesang an der Musikhochschule Winterthur-Zürich bei Paul Steiner und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Ulf Bästlein studiert. Das Lehrdiplom und den Master of Arts (Konzertdiplom) erlangte er mit Auszeichnung, für seine Leistungen wurde ihm der Würdigungspreis der Kunst-Universität Graz verliehen. In Lied- und Gesangsmeisterkursen bei Brigitte Fassbaender und Dietrich Fischer-Dieskau, Charles Spencer, Norman Shetler u.a. hat er sich weitergebildet und gibt zahlreiche Konzerte in der Schweiz und den europäischen Nachbarländern. Sein Repertoire setzt Schwerpunkte in den Bereichen Lied und Oratorium aller Epochen. Ausgewählte Bühnenprojekte ergänzen seine Tätigkeit. Er wirkt regelmässig bei Uraufführungen mit und trat schon an verschiedenen Festivals in Erscheinung. Er ist auf mehrere Tonträger zu hören. Tourneen führten ihn in die USA, nach Brasilien, Korea, Hongkong, Macau und China. 2013 wurde er an der Kunstuniversität Graz mit Auszeichnung zum Doktor Artium promoviert. Seine künstlerischen Projekte vertieft er auch als Research Fellow am Orpheus Instituut Gent (Belgien). Er ist Gründungsrektor der Kalaidos Musikhochschule und aktuell Direktor des Konservatoriums Winterthur. www.tenoor.ch Der aus Vorarlberg stammende Bariton Matthias Haid studierte zunächst Schulmusik und Geschichte in Salzburg. Parallel dazu begann er sein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum, das er mit dem Opern- und Lieddiplom abschloss. Bühnenerfahrung sammelte der Bariton, in Dido & Aeneas in Innsbruck, in Hänsel und Gretel, Hello Dolly! und Barbier von Sevillia am Musiktheater Götzis. Des Weiteren übernahm er die Partie des Baron Douphol in La Traviata am Landestheater Vorarlberg und den Ariodate in Händels Xerxes in Wien. Auch wirkte er bei den Uraufführungen von Paulus von Bernhard Schneider und in der Oper Chodorkowski am Sirene Operntheater in Wien mit. Im Konzertbereich übernahm er Solopartien bei zahlreichen Festivals, u.a. Festival für Alte Musik (Innsbruck), Filderstädter Orgelsommer (Stuttgart) und bei den Hofhaimer Tagen in Salzburg. Ausserdem war er in Ein deutsches Requiem von Brahms, Weihnachtsoratorium von Bach, Telemann und Distler in Wien zu hören. Er ist regelmässiger Solist im Dom zu Feldkirch, Salzburg und in der Karlskirche in Wien. Ausführende Collegium Vocale Das Collegium Vocale der Kathedrale St.Gallen wurde 1997 als Kammerchor gegründet. Es ergänzt die anderen vokalen Ensembles der St.Galler DomMusik in ihren vielfältigen liturgischen und konzertanten Einsätzen. Die 25 – 30 nicht professionellen Mitglieder besuchen mehrheitlich Gesangsunterricht und bereiten die Literatur persönlich vor. Das Ensemble gestaltet regelmässig Gottesdienste an der Kathedrale, speziell die Pontifikalvespern an Weihnachten und Ostern, in welchen jeweils begleitet von einem Instrumentalensemble Psalmvertonungen und ein festliches Magnificat erklingen. In den letzten Jahren standen immer wieder Uraufführungen auf dem Programm, wie im 2007 «Pert em Hru» von Paul Giger, das «Kremser Requiem» von Francisco Obieta (Musik) und Ivo Ledergerber (Text), der grosse Motettenzyklus «Mysterium Mortis» von Iso Rechsteiner, das Adventsoratorium «Ecce advenit» von Winfried Offele und das 2012 aufgeführte Auftragswerk «GALLUS - EIN LEBEN IN DER STILLE» von Enjott Schneider. Im 2010 brachte das Collegium Vocale unter der Leitung von Hans Eberhard die erste CD der Reihe «Musik aus der Kathedrale St.Gallen» heraus. Der Tonträger mit dem Titel «Te Deum laudamus» beinhaltet Chor- und Orgelwerke von Alessandro Gualtieri und den St.Galler Komponisten Paul Huber, Othmar Schildknecht und Johann G.E. Stehle. Collegium Instrumentale der Kathedrale St.Gallen Das Collegium Instrumentale wurde als instrumentales Partnerensemble zum Collegium Vocale gegründet. In seiner Grundbesetzung spielt es als reines Streicherensemble und wird projektweise durch Bläser ergänzt. So stand das Orchester in den letzten Jahren dem Kammerchor als zuverlässiger Partner unter anderem in der grossen «c-Moll-Messe» von W.A.Mozart, im «The Messiah» von G.F.Händel, im «Miserere» von J.A.Hasse, im «Requiem» von Maurice Duruflé oder im Kantatenaufführungen zur Seite. Das Kammerorchester wird für die Weihnachtsgottesdienste auch für Begleitungen des Domchores beigezogen und pflegt mit dem Domorganisten zusammen ein Repertoire an Orgelkonzerten. In solistischer Besetzung spielen die StimmführerInnen auch mit barockem Instrumentarium. Besonders die so gestalteten Pontifikalvespern an Weihnachten und Ostern erfreuen sich grosser Beliebtheit. In jährlich zwei Konzertprogrammen präsentiert sich das Ensemble mit Vokalsolisten mit repräsentativer Literatur aus dem Barock. Leitung Domkapellmeister Hans Eberhard ist in Bütschwil im Toggenburg aufgewachsen und wirkte nach seinen Grundstudien in Orgel und Kirchenmusik zwischen 1976–1996 als Kirchenmusiker und Instrumentallehrer in Wattwil, Winterthur und Schaffhausen. Er wurde 1996 als Domkapellmeister an die Kathedrale St.Gallen gewählt und leitete dort seit 1998 auch die Diözesane Kirchenmusikschule (dkms). Auf August 2015 hat er dieses Amt abgegeben, um sich ganz der DomMusik widmen zu können. Unter dem Dach der „St.Galler DomMusik“ an der Kathedrale hat Hans Eberhard den Domchor, eine Frauen und Männer-Choralschola, das Collegium Vocale (Kammerchor), die Cappella Vocale (professionelles Vokalensemble) und das Collegium Instrumentale (Berufsmusiker aus der Region auf modernen und barockem Instrumentarium) auf- und ausgebaut. Neben dieser Tätigkeit arbeitet er als gefragter Kursleiter an kirchenmusikalischen Werkwochen und wirkt regelmässig als Fachexperte bei Chorleitungsprüfungen mit. CD-Aufnahmen der DomMusik «Musik aus der Kathedrale St.Gallen» Vol. I - St.Galler Komponisten Die erste CD der Reihe «Musik aus der Kathedrale St.Gallen» wurde 2010 vom Collegium Vocale (unter der Leitung vom Domkapellmeister Hans Eberhard) und Domorganist Willibald Guggenmos gestaltet. Es finden sich darauf mehrheitlich Werke von St.Galler Komponisten, welche an der Kathedrale gewirkt haben oder einen engen Bezug zur DomMusik hatten. Ein gross angelegtes «Te Deum» für 8-stimmigen Chor von J. G. E. Stehle, dem 1. St.Galler Domkapellmeister ist ebenso eingespielt wie entdeckenswerte Chor- und Orgelliteratur von Paul Huber. Vol. II - Weihnachten in St.Gallen Neben der Ersteinspielung der grossbesetzten «Pastoralmesse op. 26» des 2. St.Galler Domkapellmeisters Josef Gallus Scheel enthält die CD mit dem Titel Weihnachten in St.Gallen einen vollständigen Gottesdienstablauf mit ergänzenden Werken von Carl Greith (Adeste Fideles) und das Berühmte «Christe Redemptor» des Einsiedler Paters Basil Breitenbach, in dem die Stille Nacht-Melodie über dem entrückten Chorpart erklingt. Die Choralscholen singen dazu Gregorianischen Choral, darunter als Spezialität den Tropus «Hodie cantandus est» zum Weihnachtsintroitus aus der Feder des St.Galler Mönchs Tuotilo. Vol. III - Vesperae Als Vol. III aus der CD-Reihe der DomMusik und unter dem Titel Vesperae ist eine Aufnahme mit zwei- bis vierchöriger venezianischer Musik aus dem 17. Jahrhundert mit Werken von den Komponisten Giovanni Gabrieli, Alessandro Grandi, Paolo Agostini u.a. zu hören. Die Aufnahme wurde Ende 2013 mit der Cappella Vocale, dem professionellen Vokalensemble der DomMusik, aufgenommen. Alle CDs sind über die St.Galler DomMusik und an der heutigen Abendkasse erhältlich. Werden Sie Mitglied des Freundeskreises ! Möchten Sie - die Programme der St.Galler DomMusik regelmässig zugestellt bekommen ? - von ermässigten Eintritten im internen Vorverkauf profitieren ? - eine Einladung zu einer geschlossenen Veranstaltung für Mitglieder des Freundeskreises ? … dann haben Sie die Gelegenheit, dem Freundeskreis der St.Galler DomMusik beizutreten. Mit Ihrem jährlichen Beitrag unterstützen Sie unsere ausserliturgischen Aktivitäten, insbesondere • die traditionellen “St.Galler Domorgelkonzerte” • die Meditationen zur Fastenzeit, zum Karfreitag und zum Advent • die Barockkonzerte in der Schutzengelkapelle • die Abendmusiken im Advent • die in loser Folge organisierten Chor- und Orchesterkonzerte an der Kathedrale Weitere Informationen finden Sie im Halbjahresprogramm der St.Galler DomMusik oder auf unserer Homepage: www.dommusik-sg.ch Diese Aufführungen wurden realisiert durch freundliche Unterstützung von Katholische Administration des Bistums St.Gallen Freunde der St.Galler DomMusik Wir bedanken uns natürlich auch bei allen hier nicht ausdrücklich erwähnten Sponsoren und Stiftungen für Ihre freundliche Unterstützung. www.dommusik-sg.ch