Flyer/pdf - Sinfonietta Höngg

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Wir laden herzlich ein zum Winterkonzert
und freuen uns sehr über den Besuch.
Die Sinfonietta Höngg wurde Ende 1976 als Orchesterverein Höngg
gegründet und bringt seither zwei Mal im Jahr klassische Musik zur
Aufführung. Zusätzlich wird sie gerne von Chören zur Begleitung ihrer
Konzerte engagiert. Die meisten Pulte sind durch eigene Mitglieder
besetzt, inklusive bei den Bläsern. Seit 2003 steht sie unter Leitung
von Emanuel Rütsche, geprobt wird jeden Montag im reformierten
Kirchgemeindehaus Höngg. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Kontakt: www.sinfonietta-hoengg.ch
Konzertflügel
aus dem Musikhaus Jecklin
Der Apéro nach dem Konzert wird offeriert von TERRA VERDE
Bio-Gourmet AG, Zürich-Höngg.
Wir danken unseren Sponsoren und Gönnern für ihre
Unterstützung!
Eintritt Fr. 30.- regulär
Fr. 15.- Schüler, Studierende, Lernende, IV-Bezüger (mit Legi)
Abendkasse oder Vorverkauf online
unter www.sinfonietta-hoengg.ch
Eltern mit Kleinkindern empfehlen wir den Besuch der Hauptprobe
am Samstag, 24. Jan. ab 14.30 Uhr oder den Familiengottesdienst
mit unserem Orchester am 1. Feb. 2015, 10 Uhr, Ref. Kirche Höngg.
Unser nächstes Konzert findet am 24.Juni 2015, 20 Uhr,
in der reformierten Kirche Höngg statt.
Winterkonzert
Sonntag, 25.Januar 2015, 17 00 Uhr
im reformierten Kirchgemeindehaus
Ackersteinstrasse 190, Zürich-Höngg
Florian Läuchli, Klavier Emanuel Rütsche, Leitung
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Ouverture zu „La Clemenza di Tito“ KV 621
Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie Nr. 7 h-moll D 759 „Unvollendete“
Pause
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur Op. 73
Zum Konzert
Oft erklingen in den Programmen der Sinfonietta Höngg auch selten
gespielte oder in Vergessenheit geratene Werke weniger bekannter
Komponisten. Nicht so dieses Mal:
In unserem Winterkonzert 2015 wagen wir uns an drei der bekanntesten
Werke der „Klassischen Musik“ überhaupt, geschaffen von dreien der
wichtigsten Gestalten der Musikgeschichte. Und alle drei Kompositionen
sind an ein und demselben Ort entstanden: in Wien in den drei bewegten
Jahrzehnten zwischen 1791 und 1822.
Wolfgang Amadeus Mozart ist mit der Arbeit an der „Zauberflöte“ und
am Requiem beschäftigt, als er den Auftrag erhält, für die Krönung Kaiser
Leopolds II. zum König von Böhmen das Libretto „La Clemenza di Tito“
von Pietro Metastasio zu vertonen. Mozart schreibt diese seine letzte
„Opera seria“ unter extremem Zeitdruck in nicht einmal zwei Monaten.
Erst im Reisewagen nach Prag zur Uraufführung vom 6. September 1791
sollen die letzten Nummern der Oper fertig geworden sein, die Ouverture
sogar erst am Abend vor der Premiere. Diese Ouverture nimmt denn
auch das Geschehen der ganzen Oper in Kurzform vorweg: Sie schildert
die Erhabenheit und Grossmut des spätrömischen Kaisers Titus, der
seinen gegen ihn intrigierenden Feinden verzeiht. Und verherrlicht damit
metaphorisch auch die Glorie des habsburgischen Kaisers Leopold.
Während im fernen Paris die Revolution ihrem blutigen Höhepunkt zustrebt
und keinen Stein auf dem andern lässt, bleibt in Wien die monarchistische
Gesellschaftsordnung also noch unerschüttert.
Als Ludwig van Beethoven 1809 an der Arbeit zu seinem fünften
Klavierkonzert sitzt, haben die Erschütterungen der europäischen
Geschichte längst auch die Stadt an der Donau erreicht. Und zwar
wortwörtlich: Napoleons Truppen belegen Wien mit ihrem Artilleriefeuer.
Dies hindert Beethoven nicht daran, mit seinem letzten Klavierkonzert
eines der bedeutendsten Werke dieser Gattung überhaupt zu schaffen
und die neuen musikalischen Wege, die er schon in seinem vierten
Klavierkonzert eingeschlagen hat, konsequent weiter zu verfolgen. Es
entsteht ein grossangelegtes, sinfonisches Klavierkonzert von gewaltiger
Ausdruckskraft, das seit seiner Uraufführung am 28. November 1811 in
Leipzig zu den beliebtesten und am meisten gespielten Solokonzerten auf
den Podien der ganzen Welt geworden ist. Für den sehr anspruchsvollen
Solopart konnten wir wiederum den Winterthurer Pianisten Florian Läuchli
gewinnen, der schon 2009 mit der Sinfonietta gespielt hat und mit seiner
Interpretation von Griegs Klavierkonzert dem Höngger Publikum in bester
Erinnerung geblieben ist.
1822 ist der Kanonendonner verhallt und die Waffen schweigen. Aber die Bevölkerung und vor allem die Künstler in Wien (und im übrigen Europa) leiden
unter der lähmenden Zensur und dem allgegenwärtigen Spitzelwesen, womit
die Restaurationsordnung Metternichs die Gesellschaft unter Kontrolle hält.
Franz Schubert schreibt eine Sinfonie in h-moll. Die Musik ist geprägt von
ungeheuer schroffen Kontrasten: Unter einem gemessen schreitenden Fanfarenthema rasen wilde, dramatische Zweiunddreissigstel, fahlste Pianissimi
eines einzelnen Registers wechseln mit Fortissimo-Eruptionen des ganzen
Orchesters, himmlische Glückseligkeit erstickt in einer Generalpause und
kippt sogleich in tiefste Verzweiflung.
Nach zwei Sätzen bricht Schubert die Arbeit ab, das Werk bleibt unvollendet. Der Grund dafür ist bis heute ungeklärt. Will sich der Komponist aus
wirtschaftlicher Not zuerst Opernprojekten zuwenden, die mehr Einkünfte
versprechen? Gerät er mit dem Stück in eine kompositorische Sackgasse?
Oder hat er in den zwei Sätzen schlichtweg schon alles gesagt, was er sagen möchte? Wir werden es nie wissen.
Seit ihrer Uraufführung 1865 gehört die „Unvollendete“ jedenfalls zu den
erfolgreichsten Werken der Musikliteratur überhaupt. Und wir sind glücklich,
dass wir gemeinsam mit Ihnen, liebes Publikum, dem ganz eigenen Zauber
dieses wundervollen Fragments nachspüren dürfen.
Florian Läuchli wurde in Winterthur geboren. Er kam nach frühen Erfolgen
auf dem Klavier als Jungstudent zu Christoph Lieske, bei dem er am Konservatorium Winterthur (heute ZHdK) bis zum Lehrdiplom studierte. Das Konzertexamen erlangte er an der Musikhochschule Stuttgart bei Friedemann
Rieger. Weitere wichtige Impulse erhielt er von Gitti Pirner in München. Florian Läuchli unterrichtet am Konservatorium Winterthur und ist freischaffender
Pianist. Soloauftritte, Kammermusik mit Streichern, Lied- und Chorbegleitung
bilden die Schwerpunkte seiner künstlerischen Tätigkeit.
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