Institut für Mathematik Prof. Dr. Carsten Trunk Dipl.-Math. Tilman Selig Blatt 04 30. Mai 2011 Funktionentheorie im SS 2011 Abgabe am 7.6.2011. Besprechung in der Übung am 8.6.2011. Aufgabe 11: Sei z 6= 0 eine komplexe Zahl. Eine Zahl ζ ∈ C heißt ein Logarithmus von z, wenn eζ = z ist. (a) Zeige, dass jede komplexe Zahl z 6= 0 unendlich viele Logarithmen besitzt. (b) Bestimme alle Zahlen z ∈ C für die gilt: z 4 = 2i. Definition 1. Eine stetige Funktion f : G → C auf einem Gebiet G ⊂ C \ {0} heißt eine Logarithmusfunktion, falls sie der Bedingung ef (z) = z, ∀z ∈ G genügt. Zu einer Logarithmusfunktion f definieren wir eine Potenzfunktion auf G durch z w := ewf (z) , ∀z ∈ G. Definition 2. Auf G− := C \ R− 0 definieren wir die Argumentfunktion arg durch arg : G → (−π, π) z , Re z > 0 arctan Im Re z Re z arccos |z| , Im z > 0 arg(z) := − arccos Re z , Im z < 0 |z| Bemerkung: arg : G− → C ist wohldefiniert. Definition 3. Für z ∈ G− definieren wir den komplexen Hauptzweig des Logarithmus als log : G− → C log(z) := ln |z| + i arg(z). Institut für Mathematik Prof. Dr. Carsten Trunk Dipl.-Math. Tilman Selig Aufgabe 12: (a) Zeige, dass die Abbildung R2 \ {(λ, 0) : λ < 0} → R2 : (x, y) 7→ (Re arg(x + iy), Im arg(x + iy)) reell total differenzierbar ist, dass aber arg : G → C nicht komplex differenzierbar ist. (b) Zeige, dass der Hauptzweig des Logarithmus auf G− eine Logarithmusfunktion darstellt. (c) Zeige, dass der Hauptzweig des Logarithmus auf G− holomorph ist und bestimme seine komplexe Ableitung. Aufgabe 13: Der Hauptzweig der Wurzelfunktion ist definiert durch √ 1 1 z := z 2 := e 2 log(z) , wobei log Hauptzweig des Logarithmus ist. √ (a) Zeige, dass · die obere komplexe Halbebene in sich selbst abbildet, d.h. √ Im z > 0 ⇒ Im z > 0. (b) Bestimme den Hauptwert der Wurzelfunktion von 1 + i, d.h. √ 1 + i. Aufgabe 14: Bestimme für die folgenden Funktionen die Art der Singularität in z0 und gegebenenfalls die Ordnung des Pols. π 1 1 (a) in z = 0, (b) sin in z = i, (c) in z0 = 0. 0 0 1 − ez z2 + 1 z − sin(z)