Programm 1. Philharmonisches Konzert Mi 27./Do 28. August 2008, 20.00 Uhr Mercatorhalle Duisburg im CityPalais, Großer Saal Jonathan Darlington Dirigent Boris Bloch Klavier Johannes Brahms Akademische Festouvertüre op. 80 Antonín Dvořák Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 Bedřich Smetana Ouvertüre zur Oper „Die verkaufte Braut“ Leoš Janáček Sinfonietta Generalmusikdirektor Jonathan Darlington ����� ����� ������������ ���� ����� ������ ������� �� ��������� � � � � � � � �������� ���� ������������ ���� ��������� ����������� ����� ��� ������ ���������� ���� ������ ��������� ����� ��� ������ ��� ������ ������������� ��������� ������� ���� ������ ��� ������������� ���� ���������� ������������ ��� ����������� ����������������� ����� ������������� ������ ������������ ���� ������ ���� ����� ������� ������� ��� ����� ����� �� ���������� 2 1. Philharmonisches Konzert 2008/2009 Mittwoch, 27. August 2008, 20.00 Uhr Donnerstag, 28. August 2008, 20.00 Uhr Mercatorhalle Duisburg im CityPalais Boris Bloch Klavier (Boris Bloch spielt auf dem Bechstein-Konzertflügel der Duisburger Philharmoniker.) Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington Leitung Programm Johannes Brahms (1833-1897) Akademische Festouvertüre op. 80 (1880) Antonín Dvořák (1841-1904) Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 (1876) I. Allegro agitato II. Andante sostenuto III. Allegro con fuoco Pause Bedřich Smetana (1824-1884) Ouvertüre zur Oper „Die verkaufte Braut“ (1866) Leoš Janáček (1854-1928) Sinfonietta (1926) I. Allegretto II. Andante – Allegretto III. Moderato IV. Allegretto V. Andante con moto „Konzertführer live“ mit Dr. Gerd-Heinz Stevens um 19.15 Uhr im „Tagungsraum 6“ des Kongresszentrums im CityPalais. Das Konzert endet um ca. 22.00 Uhr. 3 Anmerkungen des Dirigenten Jonathan Darlington zum Programm Ausgangspunkt der Programmplanung für das heutige Konzert war unser lang gehegter Wunsch, Boris Bloch als Solisten zu einem Philharmonischen Konzert einzuladen. Boris Bloch ist nicht nur einer der bemerkenswertesten Pianisten unserer Zeit, sondern er hat als Professor an der Folkwangschule eine enge Beziehung zu Duisburg. Übrigens hat er gemeinsam mit Prof. Arnulf von Arnim den neuen Bechsteinflügel ausgewählt, den uns die Sparkassenstiftung zum Einzug in die Mercatorhalle geschenkt hat. Natürlich wird er das Konzert auf diesem Flügel spielen. Bei den Überlegungen, was wir gemeinsam aufführen wollten, haben wir uns schnell auf das pianistisch sehr anspruchsvolle Klavierkonzert von Antonín Dvořák geeinigt. Ich freue mich übrigens sehr, dass wir das heutige Konzert aufnehmen und – wenn alles gut geht - in Kooperation mit der Firma Bechstein bei unserem Label Acousence veröffentlichen werden. Weil aber Dvořáks Klavierkonzert viel unbekannter ist als zum Beispiel sein Violinkonzert oder sein Cellokonzert, beschloss ich, es mit berühmteren Stücken aus Dvořáks geistiger Umgebung, von Johannes Brahms, Bedřich Smetana und Leoš Janáček zu kombinieren, es also in seine musikalische Landschaft einzubetten. Johannes Brahms und Bedřich Smetana hatten bekanntlich beide erheblichen Einfluss auf den böhmischen Komponisten. Aber es gibt unterschiedliche Verbindungen zwischen allen vier Komponisten des heutigen Programms. Das ist in diesem Programmheft im einzelnen nachzulesen. Beim Nachdenken darüber, wie wer wen jeweils beeinflusst hat, stellt sich mir die Frage: „Was wäre, wenn…?“ Was wäre, wenn Antonín Dvořák bei der Uraufführung von Smetanas Oper „Die verkaufte Braut“ nicht im Orchester die Viola gespielt hätte? Und was wäre, wenn er Brahms nicht gekannt hätte? Und schließlich: Was wäre, wenn Janáček wie zunächst geplant nur eine Fanfare geschrieben hätte und nicht die fünfsätzige „Sinfonietta“? Wie alles im Leben ist auch Musikgeschichte eine ununterbrochene Achterbahnfahrt glücklicher und unglücklicher Zufälle. Das ist es, was bei der Zusammenstellung von einem Programm wie diesem so viel Freude bereitet. Jonathan Darlington 4 Komponieren mit oder ohne Auftrag Im März 1879 war dem 46-jährigen Johannes Brahms die Ehrendoktorwürde der Universität Breslau verliehen worden, und bereits nach einer Woche bat der mit dem Komponisten befreundete Breslauer Musikdirektor Bernhard Scholz: „Willst Du uns nicht eine Doktor-Symphonie für Breslau schreiben? Einen feierlichen Gesang erwarten wir mindestens.“ Johannes Brahms ließ sich jedoch Zeit und schrieb auch keine „Doktor-Symphonie“, sondern vollendete im folgenden Jahr während des Sommerurlaubs in Bad Ischl die „Akademische Festouvertüre“. Die „Akademische Festouvertüre“ gehört zu den populärsten Brahms-Kompositionen – vielfach gespielt und nicht unumstritten übrigens. Denn in gewisser Weise ist das Werk untypisch für den aus Norddeutschland stammenden Wahl-Wiener: So augenzwinkernd humorvoll erlebt man den für seine herbe Tonsprache bekannten Komponisten nur selten, und nicht minder ungewöhnlich ist die Einbeziehung von nicht weniger als vier Studentenliedern. Doch, Brahms hat in seinen Werken wiederholt auf gefundene Themen, mit Vorliebe auf Volksliedmelodien, zurückgegriffen, aber mit derart leichter Hand pflegte er dabei sonst nicht zu verfahren. Dennoch hat seine Bezeichnung „Ein sehr lustiges Potpourri von Studentenliedern à la Suppé“ nur bedingt Gültigkeit, haben doch die meisten Liedzitate strukturbildende Auswirkungen auf die Komposition. Entstanden ist ein sehr sympathisches Gelegenheitswerk, dessen Popularität leicht zu erklären ist. 1926 war Leoš Janáček von der Brünner Tageszeitung „Lidové noviny” gebeten worden, für das Fest der Turnervereinigung „Sokol” in Prag „irgendwelche Noten“ zu schreiben. Es entstanden zunächst die „Fest-Fanfaren“, doch dann wurde das Projekt in kürzester Zeit um vier Sätze erweitert. Die „Sinfonietta“, die der Komponist in mehreren Briefen auch „Militär-Sinfonietta“ nannte, wurde der tschechoslowakischen Armee gewidmet. Später bekannte der Komponist, dass er hier „den freien tschechischen Menschen, die Freude und Schönheit seiner Seele, auch seine Kraft und den Mut, durch Kampf zu siegen“ besingen wollte, während ein später unterdrücktes Programm Die Programmhefte der Philharmonischen Konzerte finden Sie bereits fünf Tage vor dem Konzert unter www.duisburger-philharmoniker.de im Internet. 5 die Vermutung nahe legt, dass die fünf Sätze der „Sinfonietta“ auch ein stilisiertes Porträt der Stadt Brünn abgeben. Stücke wie die „Akademische Festouvertüre“ und die „Sinfonietta“ zeigen, wie leicht Werke sich verselbständigen können. Wer weiß heute noch von der Verbindung des Komponisten Johannes Brahms zur ehemaligen Hauptstadt der preußischen Provinz Schlesien, und wer wüsste überhaupt noch von den tschechischen Turnerfesten? Der Erfolg dieser Gelegenheitswerke war sicherlich nicht planbar, aber er wird verständlich, wenn man die Originalität der Kompositionen betrachtet. Dass der Erfolg nicht planbar ist, sondern immer wieder auch von glücklichen Zufällen abhängig ist, zeigt sich sehr oft in der Musikgeschichte. Zum Beispiel waren die äußeren Umstände für Antonín Dvořák bei der Ausarbeitung des Klavierkonzerts g-Moll op. 33 ausgesprochen günstig. Der inzwischen von Johannes Brahms geförderte Böhme schrieb es, als er die Bekanntschaft mit dem Pianisten Karel von Slavkovský (ca. 1845-1919) gemacht hatte. Dieser hatte sich in den 1870er Jahren in Prag als Klavierlehrer niedergelassen und setzte sich nachdrücklich für die Werke der jungen tschechischen Komponisten ein. 1872, als der Komponist kaum mehr als eine lokale Berühmtheit war, nahm der Pianist erstmals Werke von Dvořák in seine Programme auf. Und weil er mit der Förderung des Pianisten rechnete, schrieb Dvořák 1876 sein einziges Klavierkonzert. Slavkovský spielte dann tatsächlich nicht nur am 24. März 1878 die Prager Uraufführung unter der Leitung von Anton Čech, sondern war auch im April 1880 Solist der zweiten Prager Aufführung. Obwohl sich auch andere Pianisten für das Werk zu interessieren begannen und der Komponist sich als Dirigent hierfür einsetzte, ist Dvořáks Klavierkonzert niemals wirklich populär geworden. Diese Komposition, für die sich anfangs auch kein Verleger finden wollte, ist immer so etwas wie ein Werk für Kenner geblieben. Und wenn man die Entstehungsgeschichte von Bedřich Smetanas Oper „Die verkaufte Braut” überblickt, so registriert man einen fast schon hoffnungslosen Fall: Der Komponist war als Anhänger der „Neudeutschen“ Musiker um Franz Liszt und Richard Wagner verschrien und angeblich nicht in der Lage, sich überzeugend einem heiteren Sujet zuzuwenden. So bekannte der tschechische Komponist, er habe seine zweite Oper nicht aus Ehrgeiz, sondern aus Trotz geschrieben. Nach seinem – dann erfolgreich aufgeführten – Opernerstling „Die Brandenburger in Böhmen” hatte Smetana sogleich einen weiteren Operntext verlangt, aber sein Textdichter Karel Sabina brauchte Zeit für die Ausarbeitung. In Ermangelung dieses Textes begann Smetana schon einmal mit der Komposition der Ouvertüre. Über drei Jahre zog sich die Arbeit an der Oper 6 schließlich hin, und als sich für die „Verkaufte Braut” endlich am 30. Mai 1866 im Prager Interimstheater der Vorhang hob, war die Ouvertüre längst in einem Konzert des tschechischen Künstlervereins aufgeführt worden. Eigentlich war es eine unmögliche Situation, aber dass sich die Orchestereröffnung als eine grandiose Lustspielouvertüre und das sich anschließende Bühnengeschehen so nahtlos zusammenfügten, gehört zu den ganz großen Glücksfällen der Musikgeschichte, und Bedřich Smetana wurde hiermit zum Begründer der tschechischen Nationalmusik. Anz_80x100mm_18-7:Layout 1 22.07.2008 9:09 Uhr BIETET AN: Das Mercator-Spezial inkl. einem Glas Gratis-Sekt Genießen Sie vor dem Konzert ab 19:00 Uhr Ihren Aperitif und einen kleinen Gruß aus der Schifferbörse. In der Pause ist der Tisch für Sie schon eingedeckt, die ausgewählten Speisen und Getränke warten schon auf Sie. Reservieren Sie ab 19:00 Uhr Ihren speziellen Tisch direkt bei uns in der Mercatorhalle. Gustav-Sander-Platz 1 · 47119 Duisburg Catering/Partyservice · Tel.: 0203.45039-35 · Fax: 0203.45039-15 Restaurant/Bankette · Tel.: 0203.80857-0 · Fax: 0203.80857-15 [email protected] · www.fsgg.de CATERING · PARTYSERVICE · RESTAURANT BANKETTE · SCHIFFS-GASTRONOMIE 7 Seite Ouvertüren von Johannes Brahms und Bedřich Smetana Ehrungen und persönliche Beziehungen „Artis musicae severioris in Germania nunc princeps“: So zeichnet die Ernennungsurkunde der Universität Breslau den Komponisten Johannes Brahms bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde aus. Der 46-Jährige wäre demnach „jetzt in der ernsteren Musik in Deutschland der an erster Stelle Stehende.“ Es war kein Wunder, dass sich Auszeichnungen, Ehrungen und Lorbeeren für den Komponisten häuften. Inzwischen lagen so bedeutende Werke wie die beiden ersten Sinfonien, das „Deutsche Requiem“ und die „Haydn-Variationen“, aber auch erfolgreiche Miniaturen wie die „Ungarischen Tänze“ vor. Zwar hat der sich bisweilen raubeinig gebende Musiker nach außen hin wenig Aufhebens um Titel und Ämter gemacht, doch wurde ihm 1887 außerdem der Orden „Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste“ verliehen, bevor seine Geburtsstadt Hamburg ihn 1889 zum Ehrenbürger machte und die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ihrem langjährigen Ehrenmitglied 1893 eine Brahms-Medaille prägen ließ. Es war begreiflich, dass die Auszeichnungen allmählich reichlich vergeben wurden, war Johannes Brahms doch eine herausragende Erscheinung unter den „ernsteren Komponisten“. Solches blieb jedoch nicht unwidersprochen, und so protestierte Richard Wagner über die Breslauer Ehrung. Folgende Passage findet sich in dem Aufsatz „Über das Dichten und Componiren“ in den „Bayreuther Blättern“ des Jahres 1879: „Komponirt, komponirt, wenn euch eben auch gar nichts einfällt! Wozu heißt es ‚komponiren’ – zusammenstellen – wenn auch noch Erfindung dazu nöthig sein sollte? Aber je langweiliger ihr seid, desto abstechender wählt die Maske: das amüsirt wieder! Ich kenne berühmte Komponisten, die ihr bei Konzert-Maskeraden heute in der Larve des Bänkelsängers, morgen mit der Halleluja-Perücke Händel’s, ein anderes Mal als jüdischen Czardas-Aufspieler, und dann wieder als grundgediegenen Symphonisten in eine Numero Zehn verkleidet antreffen könnt.“ Klar, dass mit Anspielungen auf „Liebesliederwalzer“, „Triumphlied“, „Ungarische Tänze“ und der schwer errungenen ersten Sinfonie auch ohne Nennung des Namens nur Johannes Brahms gemeint sein konnte! 8 Johannes Brahms war in einen Parteienstreit hineingeraten, von dem irgendwie auch die Komponisten Antonín Dvořák, Bedřich Smetana und Leoš Janácˇek betroffen waren. Die meisten von ihnen bekamen ebenfalls Preise und Auszeichnungen. Als Antonín Dvořák 1875 ein Stipendium des Wiener Kultusministeriums erhielt, trug ihm das nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch die bleibende Freundschaft und Förderung von Johannes Brahms ein. 1891 wurde Dvořák dann nicht nur Ehrendoktor der Universität Prag, denn er nahm auch die gleiche Auszeichnung aus Cambridge an – eine Ehrung, die Brahms schon 1876 angetragen wurde, die jedoch niemals verliehen wurde, weil der Komponist die Seereise nach England scheute. Überhaupt scheint das freundschaftliche Verhältnis von Brahms und Dvořák begreiflich, weil sich das Schaffen der beiden Musiker in ähnlichen Gattungen bewegte, nämlich vorzugsweise in den „absoluten“, „klassischen“ Formen. Wichtigste Ausnahme: Anders als der böhmisch inspirierte Dvořák hat Brahms niemals den Weg zur Oper gefunden. Auf anderer Seite stand gewissermaßen Bedřich Smetana, der lange Zeit als Anhänger der „neudeutschen Schule“ um Franz Liszt und Richard Wagner galt. Smetana, der von den genannten Komponisten die wenigsten Auszeichnungen und Ehrungen erhielt, schrieb deshalb auch bedeutende „Sinfonische Dichtungen“ – am wichtigsten ist der sechsteilige Zyklus „Mein Vaterland“ –, und es ist gerade die Bezeichnung „Sinfonische Dichtung“, die von einem Komponisten wie Johannes Brahms auffallend gemieden wurde. Es bleibt auf eine wichtige persönliche Begegnung hinzuweisen, wirkte doch der junge Antonín Dvorˇák als Orchesterbratscher bei der Uraufführung von Smetanas späterer Erfolgsoper „Die verkaufte Braut“ mit. Da die „Sinfonietta“ zu Leoš Janácˇeks Spätwerk gehört, verwundert es nicht, dass sich damals für diesen Außenseiterkomponisten die Auszeichnungen häuften. 1925 ernannte ihn die Philosophische Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn zum Ehrendoktor. Freilich ist in diesem Zusammenhang wichtiger, dass das Verhältnis zu einem älteren Meister wie Bedřich Smetana nicht unproblematisch blieb, Antonín Dvořák dagegen Herausgegeben von: Stadt Duisburg · Der Oberbürgermeister · Dezernat für Familie, Bildung und Kultur · Dezernent der Stadt-Duisburg Karl Janssen Duisburger Philharmoniker · Intendant Dr. Alfred Wendel Neckarstr. 1 · 47051 Duisburg Tel. 0203 | 3009 - 123 · Fax. 0203 | 3009 - 220 [email protected] · www.duisburger-philharmoniker.de Druck: EDEL DRUCK GmbH, Duisburg 9 bewundert wurde. Die beiden ungleichaltrigen Musiker waren sich von 1874 bis 1904 wiederholt begegnet, wobei der Jüngere den Älteren als Ratgeber schätzte und als Dirigent dessen Werke aufführte. Allerdings hat die Musik von Johannes Brahms für Janáček kaum eine Rolle gespielt. Das wird verständlich, wenn man die eigenständigen, von klassischer Tradition unbeeinflussten Schritte der „Sinfonietta“ registriert. Die „Akademische Festouvertüre“ Im August 1880 schrieb Brahms an Bernhard Scholz: „Damit Du Dich nicht allzu sehr mit Deinem Gaste blamierst, habe ich für den 4. Januar eine ‚Akademische Fest-Ouvertüre’ geschrieben. Der Name gefällt mir nicht grade, fällt Dir ein andrer ein?“ Scholz fand den Namen „verflucht akademisch und langweilig“ und schlug den Titel „Viadrana“ vor, doch weil Brahms den lateinischen Namen für die Oder „für gar so unbekannt“ hielt, behielt der erste Vorschlag seine Gültigkeit. Die „Akademische Festouvertüre“ führt nach einem fast schon zu düsteren Beginn und einem schnellen Hauptteil zu einer strahlenden Maestoso-Coda mit Trommel-, Becken- und Triangelschlägen, dazu umrauscht von lebhaften Streicherpassagen. Im Verlauf der Komposition erklingen vier Studentenlieder, die Brahms dem „Commers-Buch für den deutschen Studenten“ von 1861 entnahm. Bei diesen Zitaten spielt nicht zuletzt die Instrumentierung eine wichtige Rolle. Zunächst intonieren die Trompeten leise über einem verhaltenen Paukenwirbel eine ganze Strophe des Liedes „Wir hatten gebauet ein stattliches Haus“. Der Text der ersten Strophe lautet: „Wir hatten gebauet / ein stattliches Haus / und drin auf Gott vertrauet / trotz Wetter, Sturm und Graus.“ Das Lied war nach der Auflösung der Jenaer Burschenschaft und der Durchsetzung der Karlsbader Beschlüsse im Johannes Brahms als Dirigent, Jahr 1819 entstanden, Zeichnung von Willy von Beckerath 10 und was einst nicht ohne politische Brisanz gewesen war, dürfte nach der Reichsgründung von 1871 in ganz anderem Licht erschienen sein. Von dem „Weihelied“, das auch „Der Landesvater“ genannt wird, zitiert Brahms anschließend dagegen nur einen Ausschnitt. Hier sind es die Streicher, die die Passsage „Hört, ich sing das Lied der Lieder, hört es, meine deutschen Brüder, hall’ es wieder, froher Chor“ überleitend vortragen. Das so genannte „Fuchslied“ („Was kommt dort von der Höh’“) trägt bei Brahms eindeutig humoristische Züge und wird zunächst von den Fagotten und den Oboen vorgetragen. In der Coda lässt Brahms dann strahlend das „Gaudeamus igitur“, ein Lobpreis auf Genuss und Lebensfreude aus dem 13. Jahrhundert, als berühmtestes Studentenlied erklingen. Dass ein Coda-Thema, das für die Komposition zuvor noch keinerlei Bedeutung gehabt hatte, plötzlich so markant hevortritt, war doch für das Schaffen von Johannes Brahms äußerst ungewöhnlich. Beschäftigt man sich mit der „Akademischen Festouvertüre“, so muss auch die „Tragische Ouvertüre“ op. 81 angesprochen werden. Brahms komponierte sie ausdrücklich als Gegenentwurf, und an Theodor Billroth schrieb er in gewohnt launiger Weise: „Die ‚Akademische’ hat mich noch zu einer zweiten Ouvertüre verführt, die ich nur eine ‚Dramatische’ zu nennen weiß – was mir wieder nicht gefällt. Früher gefiel mir bloß meine Musik nicht, jetzt auch die Titel nicht, das ist am Ende Eitelkeit – ?“ Solche Gegenentwürfe als die Lösung eines bestimmten Problems von verschiedenen Seiten aus finden sich bei Brahms nicht selten. „Die eine lacht, die andere weint“, schrieb er deshalb an Carl Reinecke, um seine beiden Ouvertüren zu charakterisieren. Immer wieder wurde versucht, die zweite Ouvertüre mit bestimmten Schauspielstoffen in Verbindung zu bringen. Fest steht aber, dass Johannes Brahms gerade in diesem Falle die Bezeichnung „Sinfonische Dichtung“ mied, was ihn von den „Neudeutschen“ abgrenzte und mehr als den legitimen Erben Ludwig van Beethovens auswies. „Akademische Festouvertüre“ und „Tragische Ouvertüre“ sind selbständige Einzelwerke. Johannes Brahms dirigierte sie beide am 4. Januar 1881 in Breslau. Die „Akademische Festouvertüre“ erklang bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal, die „Tragische Ouvertüre“ war bereits wenige Tage zuvor unter der Leitung von Hans Richter in Wien gespielt worden. 11 Die Ouvertüre zur Oper „Die verkaufte Braut“ Gegenüber der „Akademischen Festouver türe“ weist die Ouvertüre zur Oper „Die verkaufte Braut“ eine völlig andere Dramaturgie auf: Diese ist zielgerichtet und führt zu einer strahlend-rauschenden Coda-Apotheose, während die Opernouvertüre sich sogleich furios zu Wort meldet und in ausgelassener Stimmung weitergeführt wird. Die Ouvertüre zur „Verkauften Braut“ ist voller Leben und Bewegung, nur wird die Grundstimmung gelegentlich verlassen. Es gibt grandiose Ausbrüche, Bedřich Smetana und in einigen Momenten will sich doch so etwas wie ein stilleres Verweilen mitteilen. Die Ouvertüre klingt volkstümlich, ist von dem Idiom der tschechischen Musik geprägt und ist dabei doch überraschend kunstvoll gearbeitet. Es gehört zu Bedřich Smetanas glücklichen Kunstgriffen, die Ouvertüre über weite Strecken als Fuge beziehungsweise als Fugato gestaltet zu haben. Das ist für ein Eröffnungsstück einer komischen Oper äußerst ungewöhnlich. Das Werk verbindet somit großen Kunstanspruch mit volkstümlicher Wirkung. Hierbei mag man erkennen, zwischen welchen Fronten sich der Komponist damals befunden haben muss, einerseits als Anhänger der „Neudeutschen“ zu gelten, andererseits ein mit leichter Hand hingeworfenes unterhaltsames Orchesterstück schreiben zu wollen. Und anders als die „Akademische Festouvertüre“ ist die Ouvertüre zur „Verkauften Braut“ kein vollständig in sich abgeschlossenes Stück: Es ist die Einstimmung auf ein verwicklungsreiches Bühnengeschehen. Wurde bereits erwähnt, dass die Ouvertüre zur „Verkauften Braut“ ungewöhnlicherweise vor der Ausarbeitung der eigentlichen Oper geschrieben wurde, so bleibt die Orchestereinleitung nicht ohne Bezug zur Handlung: Die mitreißende Eröffnung der Ouvertüre kehrt im Finale des zweiten Aktes wieder, wenn der Heiratsvermittler Kezal den verdutzten Dorfbewohnern den Vertrag um den Verkauf der Braut präsentiert und damit letztlich selbst hinters Licht geführt wird. Dass der folgende Fugato-Teil im Opernfinale keine Rolle spielt, spricht dafür, dass eine gelungene Eröffnung der sorgfältigsten Ausarbeitung bedarf. 12 Es bleibt zu ergänzen, dass die Oper „Die verkaufte Braut“ mehrmals umgearbeitet werden musste und in ihrer Bedeutung nicht sogleich erkannt wurde. Die Oper fand zunächst als Singspiel mit gesprochenen Dialogen den Weg auf die Bühne, die Rezitative wurden erst für die St. Petersburger Aufführung im Jahr 1871 nachkomponiert. Wurden die ersten Aufführungen überraschend flau aufgenommen, so war der Siegeszug mühsam, aber letztlich unaufhaltsam. Wir wissen, wer spielt... ...und mit der Rheinischen Post wissen Sie es auch. Ob Oper, Kunstwerk, Straßenmusik, Drama oder Schulaufführung, in der Rheinischen Post werden Sie darüber lesen. Kostenloses Probeabo unter 0800 32 32 33 3. 13 Antonín Dvořák Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 Antonín Dvořák komponierte Konzerte für verschiedene Soloinstrumente und Orchester, wobei ein frühes Cellokonzert von 1865 für das Repertoire keine Rolle spielt. Am bekanntesten wurde das 1894/95 während des Amerika-Aufenthaltes entstandene Cellokonzert h-Moll op. 104. Bei der Niederschrift zählte Dvořák zu den angesehensten Komponisten seiner Zeit. Als er anderthalb Jahrzehnte zuvor im Sommer 1879 das Violinkonzert a-Moll Antonín Dvořák op. 53 geschrieben hatte, war er immerhin schon eine europäische Berühmtheit, während das Klavierkonzert 1876 noch der Zeit vor dem internationalen Durchbruch entstammt. Als charakteristische Gemeinsamkeit ist festzuhalten, dass der Komponist nirgends dem Typ des brillanten Virtuosenkonzerts huldigt, sondern das Soloinstrument jeweils in den sinfonisch ausgearbeiteten Orchesterpart integriert. Ferner ist bezeichnend, dass alle Solokonzerte für bestimmte Solistenpersönlichkeiten verfasst wurden: das Cellokonzert für den tschechischen Cellisten Hanuš Wihan, das Violinkonzert für den deutschen Geiger Joseph Joachim und das Klavierkonzert für Karl von Slavkovský. Wie die übrigen Konzerte für Soloinstrument und Orchester von Antonín Dvořák steht auch das Klavierkonzert in einer Molltonart und hat drei Sätze mit der typischen Abfolge schnelllangsam-schnell. Der Kopfsatz weist ausladende Dimensionen auf. In der ausgedehnten Orchestereinleitung wird zunächst das Hauptthema allein vorgestellt, dem der Dvořák-Kenner Otakar Šourek eine „heldenhafte Würde“ zuspricht. Die eigentliche Exposition beginnt erst, wenn das Klavier dieses Hauptthema schließlich allein aufgreift. Danach erklingen auch ein sanftes, böhmisch gefärbtes Seitenthema und das choralartig beginnende Schlussthema. Die Durchführung gehört zu den längs14 ten Durchführungen Dvořáks überhaupt. Immerhin hatte der Komponist bereits fünf Sinfonien geschaffen, und nun profitierte er von den hierbei gewonnenen Erfahrungen. Übrigens kennt nur das Klavierkonzert eine Kadenz des Solisten am Ende des ersten Satzes. Nach dem schwungvoll-energischen Kopfsatz gleicht der langsame Mittelsatz geradezu einer Oase der Ruhe. Er gehört zu Dvořáks schönsten lyrischen Eingebungen. Das ruhige Gesangsthema wird zunächst vom Horn vorgestellt, der bald darauf einsetzende Klavierpart wirkt zumeist zart und wie hingetupft. Die wenigen energischen Kontraste, etwa des Mittelteils, bleiben Episode und wirken sich auf die Gesamtstimmung nicht weiter bedrohlich aus. Dagegen hat der dritte Satz den launigen Charakter eines Capriccios. Erwecken die beiden ersten Thema aber noch den Eindruck von Humor und Trotz, so fällt das dritte Thema mit seinen sehnsuchtsvoll-gesanglichen Zügen völlig aus dem Rahmen. In der Durchführung spielt es keine Rolle, und so kann das Klavierkonzert in fröhlicher Diesseitigkeit ausklingen. Dvořáks Klavierkonzert g-Moll op. 33 hat es eigentlich zu keiner Zeit zu großer Popularität gebracht, und an Beliebtheit wurde es von den beiden anderen Dvořák-Konzerten übertroffen. Stets wurde ihm vorgeworfen, dass sein Solopart undankbar sei. Obwohl die Anforderungen keineswegs gering sind, kann der Pianist sich nicht wirklich brillant in Szene setzen. Es will kein Virtuosenkonzert sein, dem viele von Dvořáks Zeitgenossen so bereitwillig folgten. Aber man muss berücksichtigen, dass auch die Klavierkonzerte von Schumann und Brahms sich dem oberflächlichen Virtuosencharakter deutlich widersetzen. Der Komponist selbst hatte bemerkt: „Ich sehe, dass ich kein Konzert für einen Virtuosen schreiben kann, mir muss etwas anderes einfallen.“ Tatsächlich ist der Solist des Klavierkonzerts über auffallend weite Strecken aktiv am Geschehen beteiligt, doch das lässt ihn keineswegs über das Orchester triumphieren. Es muss jedoch überraschen, dass sich immer wieder große Solisten für das Dvořák-Klavierkonzert eingesetzt haben. Spektakulär war die Einspielung von Swjatoslav Richter mit dem Dirigenten Carlos Kleiber und dem Orchester des Bayerischen Rundfunks (1976). In Duisburg war das Dvořák-Klavierkonzert zuletzt im April 2005 zu hören. Damals war Gerhard Oppitz der Solist. 15 Leoš Janáček Sinfonietta Zwei Sachen dürfen über den Komponisten Leoš Janácˇek festgehalten werden: Dass nämlich die Sprachmelodien für sein Schaffen eine herausragende Bedeutung gewannen und er folglich auf dem Gebiet des Musiktheaters seine bedeutendsten Leistungen zu vollbringen vermochte, dass der Komponist aber auch ein unbeirrbar voranschreitender Individualist war, der sich niemals von seinem künstlerischen Leoš Janácˇek Weg abbringen ließ. Janáček schrieb auch bedeutende Instrumentalwerke, und hinzuweisen ist auf die späten Kammermusikkompositionen wie die beiden Streichquartette „Die Kreutzersonate“ (1923) und „Intime Briefe“ (1928), aber auch auf Orchesterwerke wie die „Lachischen Tänze“, die Rhapsodie „Taras Bulba“ und die späte „Sinfonietta“. Die „Sinfonietta“ ist ein Werk des Jahres 1926. Sie entstand in den Momenten einer relativen Hochstimmung. Optimistisch ist der Ausdruck der „Sinfonietta“, aber mit Freude erfüllte den nun bereits 72-jährigen Komponisten auch seine Liebe zur viele Jahre jüngeren Kamila Stösslová. Allerdings distanziert sich Janáček mit seiner „Sinfonietta“ in bemerkenswerter Weise von der Form der Sinfonie, wie sie vor allem von den deutschsprachigen Komponisten gepflegt wurde. Seine „Sinfonietta“ will es schon in ihrer zeitlichen Begrenzung nicht mit den zeitgleich entstandenen Monumentalschöpfungen aufnehmen. Es handelt es sich um eine ganz eigenständige Schöpfung, die bisweilen mehr an die Suite als an die Sinfonie anschließt, überall aber die Ableitung von wenigen Motiven erkennen lässt, wie sie gerade für das vom Wort geprägte Schaffen von Leoš Janácˇek so typisch ist. Und auch die Volksmusik der mährischen Heimat des Komponisten spielt dabei eine wichtige Rolle. Die vom Komponisten auch „Militär-Sinfonie“ genannte „Sinfonietta“ wurde für einen Kongress des tschechischen Turnerverbandes „Sokol“ geschrieben. Die „Sokol“-Bewegung wurde 1862 von Miroslav Tyrš begründet, wobei der vom Turnvater Jahn propagierte 16 Ausgleich von Leib und Seele Pate gestanden haben mochte. Leoš Janácˇek war übrigens bereits seit 1876 Mitglied der Turnervereinigung, deren deutscher Name „Der Falke“ lautete und für die er schon 1893 erstmals komponiert hatte. Bei der Uraufführung der „Sinfonietta“ gab der Komponist folgende Satzüberschriften an: „1. Fanfaren, 2. Burg, 3. Königin-Kloster, 4. Straße, 5. Rathaus“. Wenig später spielte er diesbezüglich auf die Befreiung seiner Heimatstadt Brünn von der Fremdherrschaft an: „Und da sah ich mit einem Mal die Stadt in wunderbarer Verwandlung. In mir verschwand die Abneigung gegen das düstere Rathaus, der Hass auf den Hügel, in dessen Eingeweiden einst soviel Schmerz brüllte, es schwand der Widerwille gegen die Straße und was in ihr wimmelte. Über der Stadt der zauberhafte Glanz der Freiheit, die Wiedergeburt des 28. Oktober 1918! Ich blickte mich in dem Glanz um, ich gehörte ihm an. Und das Geschmetter der sieghaften Trompeten, die heilige Ruhe des Königin-Klosters, die nächtlichen Schatten und die Atemzüge des grünen Berges und die Vision des gewissen Aufschwunges und der Größe der Stadt wurden aus dieser Erkenntnis in meiner Sinfonietta neu geboren, aus meiner Stadt Brünn!“ Musikalisch aber wollte der Komponist sich keineswegs allein von programmatischen Stimmungen leiten lassen. Wichtig ist nicht nur die Ableitung von wenigen signifikanten Motiven, sondern auch das spezifische instrumentale Kolorit jedes einzelnen Satzes. Der erste Satz ist eine Fanfare für elf Trompeten, zwei Tuben und Pauken. Es ist ein Satz von außergewöhnlicher Festlichkeit, die nicht unerheblich zur Popularität der Komposition beigetragen hat. Duisburger Philharmoniker Neckarstr. 1 47051 Duisburg Tel. 0203 | 3009 - 0 [email protected] www.duisburger-philharmoniker.de Telefonische | schriftliche Kartenreservierung Servicebüro im Theater Duisburg Neckarstr. 1, 47051 Duisburg Tel. 0203 | 3009 - 100 Fax 0203 | 3009 - 210 [email protected] Mo - Fr. 10:00 - 18:30 Sa 10:00 - 13:00 Karten erhalten Sie auch im Opernshop Duisburg Düsseldorfer Straße 5 - 7 · 47051 Duisburg Tel. 02 03-57 06 - 850 · Fax 0203-57 06 - 851 [email protected] Mo-Fr 10:00 - 19:00 Uhr · Sa 10:00 - 18:00 Uhr 17 Die folgenden Sätze könnte man unter Vorbehalt mit den aus der Sinfonie bekannten Begriffen Hauptsatz, langsamer Satz, Scherzo und Finale belegen. Im zweiten Satz dominieren die Holzbläser, im langsamen dritten Satz wechseln die Streicher mit den Blechbläsern ab, der vierte Satz ist von einem Trompetenmotiv beherrscht, während das Finale das gesamte Orchester berücksichtigt und zu den Fanfaren des Beginns zurückkehrt. Die Uraufführung der „Sinfonietta“ am 26. Juni 1926 in Prag wurde von Václav Talich geleitet. Schon bald schlossen sich weitere Aufführungen an. Dabei war Otto Klemperer ein Dirigent, der sich in besonderer Weise für das Werk einsetzte und es in Wiesbaden, New York und in der Berliner Krolloper auf den Spielplan setzte. Überhaupt ist verständlich, dass die „Sinfonietta“ sich rascher durchsetzen konnte als viele andere Janácˇek-Kompositionen. Michael Tegethoff Langschläferfrühstück Sonntags von 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr. € 21,00 p. P. Neckarstr. 2 - 47051 Duisburg Tel. 02 03 - 30 07- 0, Fax 02 03 - 30 07- 400 e-mail: [email protected] www.duisburg.steigenberger.de 18 Viva Vinum „Treff für Weinfreunde“ Eine große Weinauswahl, attraktive Preise und Freude am Weingenuss. Das ist unsere Philosophie. Viva Vinum steht für den kompetenten aber unkomplizierten Umgang mit dem Thema Wein. Wir führen über 300 Weine aus aller Welt. Davon sind wechselnd ca. 50 Weine im Ausschank erhältlich. Ob Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien oder Übersee: Bei uns findet jeder Weinfreund und Genießer den passenden Tropfen. Entdecken Sie Ihre eigene Weinwelt in außergewöhnlicher Atmosphäre bei uns oder in aller Ruhe zu Hause. Ein kleines und feines Angebot an weintypischen Häppchen ergänzt die auserlesene Weinauswahl. Leicht zu erreichen, nicht zu verfehlen: Im CityPalais Duisburg gegenüber Haupteingang zum Casino. (Neben dem Ausgang zur Landfermannstraße. ) Geöffnet von Montag- Samstag. Telefon: 02 03 / 39 37 79 50 19 Der Solist des Konzerts Boris Bloch (Klavier) konnte 1998 auf seine 25-jährige künstlerische Tätigkeit zurückblicken. Aus diesem Anlass fand im Maly-Saal des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums ein Klavierabend statt, über den die Tageszeitung „Wecherniaja Moskwa“ schrieb: „Seit dieser hochbegabte Musiker seine Heimat 1974 verlassen musste, hat Moskau diesen individuellen Künstler nun beinahe ein Vierteljahrhundert nicht gehört. Heute verbindet sich in seinem Spiel die stilistische Strenge mit romantischer Vergeistigung, ausgefeilter Anschlag mit seiner einfallsreichen Spontaneität.“ Nachdem der aus Odessa stammende Boris Bloch 1973 in Moskau sein Studium abgeschlossen hatte, nahm er erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil und gewann zahlreiche Preise, darunter den ersten Preis bei den „Young Concert Artists International Auditions“ 1976 in New York, die Silbermedaille beim „Artur Rubinstein Piano Masters Competition“ 1977 in Tel Aviv sowie den ersten Preis beim „Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni“ 1978 in Bozen. 1980 war Boris Bloch Solist der Deutschlandtournee der Jungen Deutschen Philharmonie unter der Leitung von Kirill Kondraschin. Innerhalb dieser Tournee konzertierten die Musiker auch bei den Berliner Festwochen. Ein großes Echo fanden anschließend seine Liszt-Klavierabende. Boris Bloch spielte sie unter anderem in der Berliner Philharmonie, im Berliner Schauspielhaus, in der Düsseldorfer 20 Tonhalle, im Rahmen des österreichischen Festivals Carinthischer Sommer sowie bei den Klavierfestivals in Bergamo und Brescia. Im Bereich der russischen Klaviermusik profilierte er sich durch seine Interpretation sämtlicher Klavierkonzerte von Sergej Rachmaninow und Peter Tschaikowsky, die er zusammen mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und der Staatskapelle Berlin aufführte. Das Klavierkonzert von Ferruccio Busoni, das er anschließend unter der Leitung von Christoph Eschenbach spielte, wurde als Live-Mitschnitt auf Schallplatte festgehalten. Von 1993 bis 1995 stand Boris Bloch als musikalischer Leiter dem Opernhaus seiner Geburtsstadt Odessa vor. Mit diesem Ensemble wurde er erstmalig nach Italien eingeladen, um am Teatro Carlo Felice in Genua Tschaikowskys Oper „Die Jungfrau von Orleans“ und beim Perugia Festival „Sacra Musicale Umbra“ Beethovens Oratorium „Christus am Ölberg“ aufzuführen. 1997 sendete das Erste Russische öffentlich-rechtliche Fernsehen (ORT) ein halbstündiges Filmportrait über den Künstler. Boris Bloch konzertierte bei internationalen Festivals wie dem Klavierfestival Ruhr, dem Chopin-Festival im polnischen Duszniki, dem Festival Carinthischer Sommer, dem Mozart-Festival in Salsomaggiore, dem Festival „Raritäten der Klaviermusik“ auf Schloss Husum und dem Sommerfestival in Varna. Es folgten Einladungen zum Internationalen Festival und den School Summer Courses von Santander und zur Europäischen Liszt-Nacht im Rahmen von „Weimar – Kulturstadt Europas“. Im Rahmen einer erfolgreichen Tournee spielte Boris Bloch 2005 mit dem Staatlichen Sinfonieorchester Moskau unter der Leitung von Pavel Kogan das erste Klavierkonzert von Sergej Prokofjew. Diese Konzerte führten ihn unter anderem in das Salzburger Große Festspielhaus und in die Budapester Nationalhalle. Seit 1985 wirkt Boris Bloch als Professor an der Folkwang Hochschule. Ferner lehrt er regelmäßig bei der Internationalen Sommerakademie Mozarteum in Salzburg sowie bei den traditionsreichen Musik-Sommerkursen an der Franz-LisztHochschule in Weimar. Unter seinen vielfältigen Einspielungen sind die 1990 mit dem „Grand Prix International du Disque Franz Liszt“ ausgezeichnete CD mit Opernparaphrasen von Franz Liszt und die Doppel-CD mit dem Klavierwerk von Modest Mussorgsky hervorzuheben. Die Mussorgsky-Einspielung erhielt die Auszeichnung „Excellence Disque“. Für seinen langjährigen Einsatz um die Pflege der Werke von Franz Liszt wurde Boris Bloch mit der Goldenen Ehrennadel der Internationalen Liszt-Gesellschaft in Wien ausgezeichnet. 21 Boris Bloch ist ein gefragter Juror bei internationalen Klavierwettbewerben und wendet sich in jüngster Zeit auch dem Dirigieren zu. Dem Duisburger Publikum ist Boris Bloch als Professor an der Folkwang Hochschule gut bekannt. In den Philharmonischen Konzerten der Stadt Duisburg war er im Juni 2005 der Solist im Klavierkonzert von Alexander Skrjabin, am 22. Oktober 2006 gestaltete er mit einem Meisterschüler ein Konzert unter dem Titel „Piano Extra“, und regelmäßig ist er auch im Rahmen der Konzertreihe „Große Klaviermusik“ zu erleben. 2006 war er Juryvorsitzender beim „1. Bechstein Klavierwettbewerb Ruhr“. 22 23 Die nächsten Konzerte Mittwoch, 17. September 2008, 20.00 Uhr Donnerstag, 18. September 2008, 20.00 Uhr Mercatorhalle Duisburg im CityPalais 2. Philharmonisches Konzert 2008/2009 Jonathan Darlington Dirigent Giuliano Carmignola Violine Steven Harrison Tenor philharmonischer chor duisburg Hector Berlioz „Le Carnaval Romain“, Konzertouvertüre op. 9 Robert Schumann Konzert für Violine und Orchester d-Moll Ludomir Rózycki „Mona Lisa Gioconda“, Sinfonische Dichtung op. 31 Karol Szymanowski Sinfonie Nr. 3 op. 27 „Das Lied der Nacht“ Mit freundlicher Unterstützung von Altana. „Konzertführer live“ mit Dr. Gerd-Heinz Stevens um 19.15 Uhr im „Tagungsraum 6“ des Kongresszentrums im CityPalais. Sonntag, 26. Oktober 2008, 20.00 Uhr Mercatorhalle Duisburg im CityPalais 1. Kammerkonzert 2008/2009 Arcadi Volodos Klavier Werke von Alexander Skrjabin, Maurice Ravel, Robert Schumann und Franz Liszt Mit freundlicher Unterstützung der Peter Klöckner-Stiftung „Konzertführer live“ mit Sebastian Rakow um 19.15 Uhr im „Tagungsraum 6“ des Kongresszentrums im CityPalais. 24 LICHT macht MUSIK Fotoausstellung von Egbert Zinner zur Saisoneröffnung der Duisburger Philharmoniker am 27. und 28. August 2008 MALEN MIT LICHT - hier wird nicht der Farbpinsel über die Leinwand bewegt, sondern quasi die Bildwand über die feststehende Farbquelle. Die Lichter einer Straße, eines Parkhauses, eines Antennenmastes verwandeln sich in eine ganz eigene Ästhetik. Wie in der Musik entsteht das Gesamtbild durch die Überlagerungen der einzelnen Stimmen / Lichtspuren. Die Fotos sind Abzüge von Diapositiven und in keiner Weise digital bearbeitet. Egbert Zinner leitet eine Konzertagentur in Hamburg. Für das Jahresmagazin der Duisburger Philharmoniker 2008/2009 gestaltete er die Farbfotos „Lichtspuren“. Ausstellungen hatte er bereits in Hamburg, Essen, BerlinSchöneberg und Kassel. 25 Demnächst 1. Profile-Konzert So 09. November 2008, 18.00 Uhr Mercatorhalle Duisburg im CityPalais, Kleiner Saal Wein und Musik Ungarn – unbekanntes Land? Ludwig Grabmeier Bariton Melanie Geldsetzer Klavier Florian Geldsetzer Violine Nadine Sahebdel Violine Judith Bach Viola Friedmann Dreßler Violoncello und Moderation Béla Bartók Aus „Gyermekeknek“ („Für Kinder“) Johannes Brahms Zigeunerlieder op. 103 Ernst von Dohnanyi Klavierquintett Nr. 1 c-Moll op. 1 Im Eintrittspreis von 19,– Euro sind drei Gläser Wein und ein kleiner Imbiss enthalten. In Zusammenarbeit mit der WeinVilla Duisburg. Generalmusikdirektor Jonathan Darlington 26 www.DerWesten.de/waz L assen Sie sich entführen! HERZLICH WILLKOMMEN 1. PHILHARMONISCHEN KONZERT. BEIM N ACHLESE IN DER WAZ. N EUN T AGE . K OSTENLOS UND UNVERBINDLICH . I NFOS : 0 18 02 / 40 40 72 (6 C T . / A NRUF A . D . DT . F ESTNETZ , ABWEICHENDER M OBILFUNKTARIF ) 27 ������ ��������������� ������������� ������������������ ���������������������������������������������������� �������������������������������������������������������� ���������������������������������������������������������� ������������ ������������������������������������������ �������������������������������������������� ������������������������ �� �� ��� ������������������������ ������������ �������������������������������������������� ����������������������������������� ���������������������������������� �������������������������