Naturschutzgebiet Stocksee und Umgebung Fürstbischöflicher Fischweiher Die Seehofweiher und somit auch der Stocksee sind zusammen mit dem fürstbischöflichen Schloss Seehof gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstanden. Neben der Nutzung als Fischweiher und Jagdrevier wurde der See schon damals auch als Erholungsstätte aufgesucht. Der zur Karpfenzucht genutzte Stocksee hat sich im Laufe der Zeit zu einem wertvollen Biotop entwickelt. Vor allem sein Röhrichtgürtel ist in weitem Umkreis einmalig. Bei drohender Gefahr zeigt die Gelbbauchunke ihre gelb gefleckte Körperunterseite. Mit dieser Warntracht will sie ihren Fressfeinden signalisieren: „Ich bin giftig!“ Liebe Besucher, bitte beachten Sie im Naturschutzgebiet folgende Regeln: Ein Teich – unterschiedliche Zonen Ein Stillgewässer lässt sich in unterschiedliche Bereiche einteilen. Während die Tiefwasserzone des Stocksees von wenigen Laichkräutern besiedelt wird, hat sich im Übergangsbereich zum Land ein außergewöhnlich starker Röhrichtgürtel ausgebildet. Dieser ist landeinwärts eng mit Seggenrieden und Hochstaudenfluren sowie angrenzenden Feuchtgebüschen und Auwäldern verzahnt. Das vielgestaltige Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen beherbergt viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Wege nicht verlassen Keine Pflanzen oder Tiere entnehmen Nicht lärmen, Tiere nicht stören Keine Schiffsmodelle Keine Abfälle liegen lassen Nicht lagern, kein Feuer machen, nicht grillen Der Kammmolch ist unsere größte Molchart und kann bis zu 18 cm lang werden. Sein Kamm lässt den „Wasserdrachen“ noch prächtiger wirken. Bewirtschaftung – Ja! ...aber bitte naturschonend! Seit etlichen Jahren wird der Stocksee extensiv bewirtschaftet. Beispielsweise darf nur eine bestimmte Menge an Fischen in den Teich eingesetzt werden. Auch die Fütterung der Fische ist geregelt. Damit wird gewährleistet, dass der natürliche Stoffkreislauf im Gewässer ablaufen kann. Von großer Bedeutung ist zudem der Erhalt und die Förderung reich strukturierter Uferbereiche, in denen Amphibien und Libellen Schutz vor Fressfeinden finden können. Der Große Blaupfeil ist durch die flache und breite Form seines Hinterleibs leicht zu erkennen. Von erhöhten Sitzwarten aus lauert er vorbeifliegenden Insekten auf, die im Flug erbeutet und gefressen werden. Wegen der fischereilichen Nutzung bietet der See für die meisten Amphibien keine optimalen Bedingungen. Wichtige Laichplätze findet die seltene Gelbbauchunke in den kleinen, nur zeitweise wassergefüllten Tümpeln der näheren Umgebung. Die Sumpfschwertlilie ist eine der schönsten Pflanzen unserer Heimat. Früher wurde die Wurzel zum Gerben von Leder genutzt. Auch als Heilpflanze kam sie zum Einsatz. Europäisches Naturerbe Wegen seiner ökologischen Bedeutung wurde der Stocksee 2006 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Außerdem gehört er zum europäischen Biotopverbund NATURA 2000. Dieses europaweite Schutzgebietsnetz dient dem Erhalt gefährdeter Lebensräume und Arten. Tragen auch Sie dazu bei, den Stocksee mit seiner Umgebung als wichtiges Brut- und Rastgebiet für seltene Vogelarten, aber auch als Lebensraum für Amphibien, Libellen und Schmetterlinge zu erhalten. Bleiben Sie deshalb auf den Wegen und verhalten Sie sich möglichst ruhig. Nur so können Sie die vor allem zur Brutzeit sensiblen Vögel erspähen und ihren Gesängen lauschen. Mit einem Fernglas lässt sich ihr reges Treiben auch aus größerer Entfernung hervorragend beobachten! S NIS MI T E UM RI LEBE N Der Röhrichtgürtel – Schutz- und Entwicklungszone Die Röhrichtzone hat eine große Bedeutung für den See. Sie ist Filteranlage, Uferschutz sowie Rückzugs- und Brutgebiet für viele Vögel. Neben den häufigen Röhrichtbewohnern wie dem Teichrohrsänger kommt die Rohrweihe im Gebiet vor. Dieser seltene Greifvogel baut sein Nest im dichten Schilf nahe am Boden. Bis vor mehreren Jahren konnte auch die vom Aussterben bedrohte Rohrdommel am Stocksee noch beobachtet werden. Für Zugvögel bildet der gesamte See ein beliebtes Rastgebiet. B A E Ende April kehrt der Teichrohrsänger aus seinem Winterquartier südlich der Sahara in unsere Breiten zurück. Im Schilfröhricht hängt er sein feingewebtes Nest gut geschützt an Schilfhalmen auf. Kein Eislaufen, außer in der westlichen Hälfte des Stocksees außerhalb der Schilfzone Y E .D R N Weitere Informationen: www.regierung.oberfranken.bayern.de Bildnachweis: H. Blesch, B. Flieger, H. Rebhan, K. Stangl Herausgeber: Regierung von Oberfranken Gefördert durch Mittel der Europäischen Union