Deshalb sind auf der Iberischen Halbinsel und in Frankreich zusammen mehr als 60 Prozent des europäischen Artenbestandes der Amphibien und Reptilien vorzufinden. Verbreitung in Tirol © Hermann Sonntag Amphibien Allgemeine Biologie Die Amphibien oder Lurche sind die stammesgeschichtlich älteste Klasse der Landwirbeltiere. Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich aus dem Griechischen „amphi“ „auf beiden Seiten“ und bios „Leben“ ab, bedeutet also „doppellebig“. Dies rührt daher, dass die meisten Amphibien zunächst ein Larvenstadium im Wasser durchlaufen und nach einer Metamorphose an Land leben können. Auch die erwachsenen Tiere bewohnen meist sowohl aquatische als auch terrestrische Habitate; sie sind zumindest auf die Nähe von Gewässern angewiesen. Viele Arten sind nachtaktiv, um sich vor Fressfeinden zu schützen und den Wasserverlust über die Haut gering zu halten. Verbreitung in Europa In Europa ist der Amphibienbestand ausgesprochen nieder. Von weltweit rund 6200 Spezies kommen hier nur knapp 80 vor. Allerdings treten diese Arten oft in größeren Beständen sowie in umfangreicheren Verbreitungsgebieten auf. Ein wesentlicher Grund für die geringe Artenvielfalt waren die verschieden Kaltzeiten, durch die, wie viele andere Tiere, die Amphibien verdrängt wurden. In der darauf folgenden Warmzeit, war der Rückweg über Gebirge und größere Fließgewässer nicht einfach. Zu den häufigsten Arten in Tirol zählen der Grasfrosch, die Erdkröte und die Wechselkröte. Sie laichen prinzipiell in unterschiedlichsten Gewässern von Überflutungslacken über Kleinstgewässer bis hin zu vegetationslosen Schottergruben. Da es aber in Tirol nur noch zwei Bereiche am Inn gibt, wo die Flussufer in nennenswertem Ausmaß natürlich ausgeprägt sind (die Bereiche der Silzer Innau und die Mieminger und Rietzer Innauen), ziehen sie sich immer weiter vom Inn, in Hangfuß – Mittelgebirgsanlagen zurück. Alle übrigen Innufer, mit Ausnahme einiger felsiger Steilufer, sind durch flussbauliche Maßnahmen der natürlichen Dynamik entzogen. Gefahren Amphibien sind unter anderem wegen ihrer durchlässigen Haut und wegen ihrer Eigenschaft als Bewohner von Biotopkomplexen (Gewässer und Landlebensräume, zwischen denen sie im Jahresverlauf pendeln) anfälliger als viele andere Tiergruppen gegenüber schädigenden Umwelteinflüssen und - veränderungen. Die drei am häufigsten vorkommenden Amphibien in Tirol befinden sich auf der Roten Liste Österreichs und sind als „gefährdet“, bzw. die Wechselkröte als „von Aussterben bedroht“ eingestuft. Quellen Landmann, A.; Fischler, D.: Natur in Tirol. Bd. 8. Amt der Tiroler Landesregierung. Innsbruck 2000. Peer, K.; Tscherne, V.; Sonntag, H.: Rietzer und Mieminger Innauen & angrenzende Bereiche. Internes Dokument. Innsbruck 2007.