~HllIPS RESEARCH hilips Res. Repts. SuppJ. Inled In !ho Nclbcrlanlls LABORATORIES 1974 No. 6 • .1 , 0- I ,. @ N.V. Philips' Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Netherlands, 1974. Articles or illustrations reproduced, in whole or in part, must be accompanied by full acknowledgement of the source: PHILlPS RESEARCH REPORTS SUPPLEMENTS SCHNELLE AMPLITUDENREGULUNG HARMONISCHER OSZILLATOREN*) BY D. MEYER-EB RECHT . *) Thesis, Technische Universität Braunschweig, May 1974. Promotors: Prof. Dr.-Ing. H. H. Emschermann and Prof. Dr.-Ing. H. Schönfelder. Philips Res. Repts SuppI. 1974, No. 6 (available in German only). Abstract In high-precision harmonic oscillators control loops stabilize the amplitude of oscillation, Analysis of oscillators with conventional amplitude control results in a fundamental relationship between amplitude response time and nonlinearity of oscillation. Design rules for optimized conventional controllers are developed. A considerable improvement of the amplitude response is achieved by use of sampling techniques in the amplitude controlloop. The response time is reduced from 100 ... 1000 to only It periods of oscillation without any effect on linearity of oscillation. Super-fast amplitude control has been realized in a highprecision resistance-controlled harmonic oscillator, which converts the resistance changes ofstrain gauges into frequencies for accurate dynamicforce and weight-measuring application. INHALT Seite EINLEITUNG. AUFGABENSTELLUNG 1 1. GRUNDLAGEN DER AMPLITUDENREGELUNG 1.1. Der lineare Oszillator, Beschreibungsmodell 1.2. Amplitudenstabilisierung . . . . . . . • . . 1.2.1. Nichtlineare Amplitudenstabilisierung . . 1.2.2. Amplitudenstabilisierung durch Regelung 1.3. Analyse des linearen Oszillators mit konventioneller Amplitudenregelung. . . . . • . • . . . . . . . . . . . . . . . .. 1.3.1. Einfluf der Regelung auf Linearität und Frequenzkonstanz 1.3.2. Die Regelstrecke "Oszillator" . . . . . . . . 1.4. Dimensionierung des Regiers . . . . . . . . . . . . 1.4.1. Optimaler Regler für höchste Frequenzstabilität 1.4.1.1. Strecke mit quadratischem Gleichrichter 1.4.1.2. Strecke mit Zweiweggleichrichter 1.4.1.3. Linearisierung der Strecke . . . . . . 1.4.2. Optimaler Regler für höchste Spektralreinheit . 1.4.2.1. Strecke mit quadratischem Gleichrichter 1.4.2.2. Strecke mit Zweiweggleichrichter 1.4.2.3. Linearisierte Strecke . . . . . . . . . 1.5. Dynamisches Verhalten geregelter Oszillatoren mit schwach nichtlinearer Kennlinie . 1.6. Ergebnis der Analyse . . . . . . • . . . . . . . . . . .. 5 5 9 9 10 31 32 2. SCHNELLE AMPLITUDENREGELUNG MIT ABTASTVERFAHREN .. '. . . • . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1. Amplitudenmessung mit Abtast/Halte-Schaltung . . . 2.2. Regier für Oszillatoren mit Abtast-Amplitudenmessung 2.2.1. Zeitoptimaler Abtastregler . . . . . . . 2.2.1.1. Reglerstrategie . . . . . . . . . . . 2.2.1.2. Fehler aufgrund von Näherungen . . . 2.2.1.3. Aufbau und Dimensionierung des Abtastreglers 2.2.1.4. Ergebnisse der Simulation .. . . . . . . . 2.2.2. Optimaler stetiger Regier . . . . . . . . . . . .• 2.3. Ergebnis der Synthese von Regiem mit Abtastschaltungen . 34 34 35 35 35 40 42 45 47 51 11 12 15 19 19 22 23 25 27 28 28 29 3. REALISIERUNG EINES OSZILLATORSYSTEMS MIT ABTASTREGELUNG . . • . . . . . • • . . . . . . . . . . • . .. 3.1. Anwendung harmonischer Oszillatoren als MeBgröBenconverter 3.2. Converterkonzept. . . . . . . . . . 3.3. SteUglieder für Verstärkung und Phase 3.4. Realisierung des OsziUators . . . . . 3.5. Amplitudenregelung . . . . . . . . 3.5.1. Berechnung der Reglerdimensionierung 3.5.2. Realisierung des Regiers 3.6. MeBergebnisse am Oszillator . 3.7. Kompensator . . . . . . . 3.8. Sonstige Elektronik . . . . . 3.9. MeBergebnisse am Converter. Technische Daten des Converters Formelzeichen . LITERATUR Die in Kapitel 3 (ausgenommen Abschnitt 3.3) ergebnisse wurden mit Mitteln des Bundesministers logie (Vorhaben DV 5.315) gefördert. Der Minister logie übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, ständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung 54 54 55 59 63 65 65 67 69 72 75 76 80 81 84 beschriebenen Forschungsfür Forschung und Technofür Forschung und Technodie Genauigkeit und VoUprivater Rechte Dritter. -1EINLEITUNG, AUFGABENSTELLUNG Die klassischen Anwendungsgebiete elektrischer Oszillatoren sind Nachrichtentechnik und elektrische MeBtechnik. In der Nachrichtentechnik dominiert die Forderung nach stabiler Frequenz, in der MeBtechnik ist oft die Spektralreinheit der Oszillatorschwingung noch wichtiger. Von den beiden grundsätzlichen Oszillatorprinzipien - den harmonischen oder linearen Oszillatoren und den Relaxations- oder essentiell nichtlinearen Oszillatoren - sind mit harmonischen Oszillatoren die Forderungen nach Frequenzstabilität und Spektralreinheit leichter zu realisieren. Gründe dafür sind, daB sich bei einem harmonischen Oszillator im Gegensatz zu Relaxationsoszillatoren Gegenkopplungen über alle aktiven Bauelemente einführen lassen und damit der EinfluB von deren inkonstanten Parametern und nichtlinearem Verhalten weitgehend eliminieren läBt. Bei Vermeidung von Nichtlinearitäten wird die Frequenz amplitudenunabhängig, so daf eine Speisespannungsschwankung keinen Frequenzfehler verursacht. Ein linearer harmonischer Oszillator, der die Schwingbedingung erfüllt, befindet sich in einem indifferenten Gleichgewicht, d.h. er besitzt keine definierte Schwingamplitude. SolI die Amplitude nicht über eine nichtlineare Kennlinie stabilisiert werden, dann wird eine Amplitudenregelung notwendig. Amplitudenregelungen sind unproblematisch, solange Einstellzeiten toleriert werden können, die einige GröBenordnungen über der Periodenzeit der Oszillatorschwingung liegen. Dieses ist gewöhnlich der Fall bei Hochfrequenzoszillatoren und mit Einschränkungen bei manuell verstimmbaren Niederfrequenzoszillatoren, also bei Oszillatoren für die in Nachrichtentechnik und MeBtechnik interessierenden Frequenzbereiche. In der Velgangenheit war daher kein AnlaB gegeben, dem Problem der Amplitudenregelung auf den Grund zu gehen mit dem Ziel, zu kürzeren Einstellzeiten zu kommen. In neuerer Zeit wird diese Aufgabe jedoch aus verschiedenen, vor allem meûtechnischen Gründen aktuell: - Der in der elektrischen Meûtechnik inteiessierende Frequenzbereich hat sich auch zu tiefen Frequenzen hin erweitert (10 Hz bis herab zu einigen MHz), so daB auch bei manuell einstellbaren Oszillatoren die Periodenzeit schon in die GröBenordnung der noch tolerablen Einstellzeit kommt. Eine Ablösung der in diesem Frequenzgebiet heute üblichen Funktionsgeneratoren ist wegen deren geringer Spektralieinheit wünschenswert. - Die Automatisierung in der MeBtechnik verlangt, daB sich Oszillatoren, gesteuert durch Rechner oder Programmgeber, wesentlich schneller als bei manuellem Betrieb einstellen lassen. Von besonderem Interesse ist die Steuerung der Frequenz durch nur einen Schaltungsparameter zur Vereinfachung des Stellgliedes. Dabei spielt die Amplitudenregelung eine ausschlaggebende Rolle für die Funktion des Oszillators. -2- Neben die klassischen Anwendungen von Oszillatoren als Generatoren in Nachrichtentechnik und MeBtechnik tritt in zunehmendem MaBe eine neue meBtechnische Anwendung: Oszillatoren als MefJgröfJenconverter in frequenzanalogen ProzeB-MeBsystemen, d.h., MeBsysteme, in denen die Frequenz wegen ihrer besonderen Übertragungssicherheit die informationstragende GröBe darstellt 1.24.30). Bei hohen Anforderungen an die Genauigkeit der Konversi~n der zu messen den GröBe in eine Frequenz dominiert der harmonischeOszillator 2.3). Eine schnelle Verstellbarkeit der Frequenz ist hier notwendig, damit die Ausgangsfrequenz des Oszillators einer Veränderung der MeBgröBe mit geringer Verzögerung folgen kann. Entsprechend ihrer vielfältigen Anwendungen sind harmonisch oszillierende Systeme eingehend theoretisch untersucht worden, Z.B. von Andronov, Vitt und Khaikin 4). Das Verhalten von Oszillatoren, bei denen die Amplitude durch eine nichtlineare Kennlinie stabilisiert wird, wurde zuerst von Van der Pol ") analysiert. Eine Reihevon Lösungen für amplitudengeregelte Oszillatoren wurde vorgeschlagen, z.B. die klassischen sogenannten brückenstabilisierten Oszillatoren von Meacham 6) und Bauer 7). Jedoch wurde bisher keine allgemeine Theorie der amplitudengeregelten harmonischen Oszillatoren aufgestellt. Das Problem der Amplitudenregelung ist bisher theoretisch nur für spezielle Fälle, vorwiegend aber empirisch gelöst worden. Nach Oliver 8), Freshour 9) und Bergmann 10) kann eine gute Regeldynamik nur durch Kombination von Amplitudenregelung und Stabilisierung durch Nichtlinearität erzielt werden. Stabilitätskriterien für den geregelten Oszillator stellt Edson 11) auf. Ergänzend dazu gibt Ternan 12) die Übertragungsfunktion des Oszillators als Regelstrecke, die sogenannte "envelope transfer function" mit I/po an. Bergmann führt zu demselben Zweck den Begriff "modulatorische Ringverstärkung" ein. In allen Fällen handelt es sich urn Kleinsignalbetrachtungen. Tatsächlich stellt der Oszillator eine essentielle Nichtlinearität im Regelkreis dar. Linearisierende Näherungen sind in der Praxis nicht ausreichend, weil gerade die Antwort auf groBe Störungen - Einschaltvorgänge, Umschaltvorgänge - entscheidend ist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, - das konventionelle Amplitudenregelsystem zu analysieren und die Grenze der erreichbaren Regeldynamik hinsichtlich der Ausregelzeit von Amplitudenstörungen zu finden, - ein neuartiges Regelsystem mit wesentlich verbesserter Regeldynamik bei gleichzeitig groBer Spektralreinheit anzugeben und zu untersuchen und - harmonische Oszillatoren mit einem solchen Regelsystem zu realisieren. Entsprechend gliedert sich die Arbeit in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt wird zunächst ein allgemeines Modell des harmonischen Oszillators vereinbart. An ihm wird die Notwendigkeit einer Amplitudenregelung erläutert. In einem Amplitudenregelsystem stellt der Oszillator die Regelstrecke dar. Eingangssignal der Strecke ist ein Stellsignal zur Steuerung der -3Kreisverstärkung des Oszillators, Ausgangssignal ist die Amplitude der erzeugten Schwingung. Für letzteres kann die Hüllkurvenfunktion - die u.a. auch Bergmann anwendet - nur dann ohne weiteres akzeptiert werden, wenn die Vorgänge im Regelkreis langsam gegenüber denen im eigentlichen Oszillator verlaufen. Die Konsequenzen einer Nichteinhaltung dieser Bedingung - schnelIe Regelung! - werden quantitativ angegeben. Die Analyse der Regelstrecke "Oszillator" ergibt, daB das dynamische Verhalten der Hintereinanderschaltung eines integral wirkenden Zeitgliedes und eines exponentiell wirkenden nichtlinearen Gliedes entspricht. Diese Erkenntnis erlaubt die Dimensionierung von optimalen Reglern. Sie weist überdies einen Weg, das störende nichtlineare Verhalten zu eliminieren und so das dynamische Verhalten des geregelten Oszillators zu verbessern: die Einfügung eines nichtlinearen Gliedes mit logarithmischer Kennlinie in den Regier 13). Die bekannten speziellen Lösungen von Amplitudenregelungen können verallgemeinert werden. Es kann eine geringe, jedoch nicht essentielle Verbesserung der Regeldynamik erzielt werden. Die Begründung dafür: übliche Gleichrichterschaltungen zur Bestimmung der Amplitude aus der Oszillatorschwingung erfordern ein Filter zur Unterdrückung der Wechselkomponenten. Durch diese Filter erhält der Regier TiefpaBverhalten. Zusammen mit der integral wirkenden Regelstrecke stellt der Regelkreis ein System mindestens zweiter Ordnung dar, das besonders dann zur Instabilität neigt, wenn die Regelkreisverstärkung zur Sicherung einer hohen Amplitudenkonstanz hoch ist. Es kann gezeigt werden, daB bei der Dimensionierung des.Regiers ein KompromiB zwischen guter Regeldynamik und Spektralreinheit der Oszillatorschwingung erforderlich ist: Eine kleine Reglerzeitkonstante führt zu mangelhafter Unterdrückung von Wechselkomponenten im Stellsignal, deren Frequenz und Phase durch die Oszillatorschwingung bestimmt ist. Diese Wechselkomponenten haben ein nichtlineares Verhalten des Oszillators zur Folge. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache werden Dimensionierungsvorschriften für Regier angegeben, die hinsichtlich Frequenzstabilität oder Spektralreinheit optirniert sind. Die nachteilige Wirkung der Gleichrichterschaltung in konventionellen Amplitudenregelungen wird durch die Einführung einer Abtastschaltung zur Erzeugung eines amplitudenproportionalen Signals beseitigt 14.15). :ber wesentliche Vorteil gegenüber konventionellen Regelschaltungen ist, daB das Abtastglied im eingeschwungenen Zus tand des Oszillators schon ohne jede Filterung eine reine amplitudenproportionale Gleichspannung liefert. Durch den Verzicht auf den Tiefpaûcharakter des Regiers kann die Regeldynamik urn GröBenordnungen verbessert werden, ohne daB die Spektralreinheit leidet. Im zweiten Abschnitt wird zunächst die Wirkungsweise von Abtastelementen zur Amplitudenmessung im Regelkreis er1äutert. Ein Abtastregler, der zu optimalem Regelverhalten führt, wird er1äutert und die Dimensionierungsvorschrift wird angegeben. Die Strategie eines Abtastreglers kann derart auf das Verhalten -4der Strecke abgestimmt werden, daB der Einschwingvorgang der Amplitude auf It Schwingungsperioden (im ungünstigsten Fall) reduziert wird. Aus dem Abtastregier werden Aufbau und Dimensionierung eines einfachen stetigen Regiers abgeleitet, der bei wesentlich geringerem Aufwand in seiner Wirkung dem Abtastregler nahekommt. Beide Reglerarten werden auf dem Analogrechner simuliert und ihr Verhalten wird diskutiert. Im dritten Abschnitt wird die Realisierung einer Regelung nach diesem Prinzip beschrieben. Anwendung findet diese Regelung bei einem harmonischen Oszillator, der als Präzisionsconverter für die Umsetzung kleinerWiderstandsbrücken,verstimmungen in frequenzanaloge Signale dient. Beschrieben wird das Converterprinzip, das auf dem schon in der Praxis bewährten FALCONPrinzip 3) aufbaut. Im Gegensatz zu der hohen Präzision der Umformung war bei diesem Converterprinzip das träge dynamische Verhalten, das auf der konventionellen Amplitudenregelung beruht, ein entscheidender Mangel. Besonders berücksichtigt werden die in schnellen Oszillatorregelkieisen kritischen Komponenten, die Stellglieder für Amplitude und Frequenz, sowie die sich aus der Realisierung dieser Komponenten ergebenden Konsequenzen auf das Oszillatorkonzept. -51. GRUNDLAGEN DER AMPLITUDENREGELUNG 1.1. Der Iineare Oszillator, Beschreibungsmodell Die kennzeichnenden GröBen des Ausgangssignales eines linearen Oszillators sind Frequenz und Amplitude. Je nach Anwendungszweck kann die Höhe der Frequenz oder die GröBe der Amplitude wichtiger sein. Injedem Fall istjedoch die zeitliche Ableitung der Amplitude interessant: Sie soll Null sein, die Schwingung soll stationär sein. Die Frage, welche EinfluBgröBen Frequenz und Amplitude bestimmen, soll an einem Oszillatormodell beantwortet werden. Allgemein läBt sich ein Oszillator in zwei Funktionseinheiten aufteilen: (1) frequenzbestimmendes Gebilde, (2) Energiewandier . Das frequenzbestimmende Gebilde gehorcht einer Differentialgleichung 2. Ordnung (im Idealfall; im Realfall auch höherer Ordnung), deren periodische Lösung die Schwingfrequenz bestimmt. Der Energiewandier hat die Aufgabe, aus einem Reservoir angebotene Energie so aufzubereiten, daB damit die im schwingfähigen Gebilde verbrauchte Energie kompensiert wird, Energieverbrauch und Energiezufuhr bestimmen die Amplitude. Elektronische Oszillatoren können beschrieben werden, indem diese beiden Funktionseinheiten jeweils als Zweipol- oder als Vierpolnetzwerke aufgefaBt werden. Hier wird eine Vieipolbeschreibung gewählt: Die Funktionseinheit .frequenzbestimmendes Gebilde" wird dargestellt durch ein Vierpolnetzwerk aus passiven Elementen, die Funktionseinheit "Energiewandier" durch einen idealen Spannungsverstärker (ideal = Verstärkungsfaktor konstant und frequenzunabhängig, keine Steuerenergie, Ausgangsspannungsquelle ohne Innenwiderstand). Die beiden Funktionseinheiten bilden zu einem Kreis zusammengeschaltet den Oszillator (Bild 1) 16). Die Vierpoldarstellung hat den Vorteil, daB sich neben LC-Oszillatoren auch RC- und RL-Oszillatoren einfach darstellen lassen. Übliche frequenzbestimmende Netzwerke besitzen in Operatorenschreibweise ,,"' die Übertragungsfunktion 17) . ,~ p/-r U2 FN = - = ------U1 p2 p ait + + (1) Wo 2 Darin sind -r eine Zeitkonstante, a ein Übertragungsfaktor, sowie p der Differentialoperator. Für den idealen Verstärker gilt Wo die Kreisfrequenz U4 (2) Fv=-=v. U3 Die Zusammenschaltung fordert von Netzwerk und Verstärker entsprechend Bild 1 -6frequenzbeatimmendea Gebilda (Netzwerk) u, Energiewandler (Verstärker) Bild I. AIIgemeines Oszillatormodell. (3) und damit 1 --v=O. (4) FN sei die Ausgangsspannung des Oszillators und werde zur Vereinfachung im Folgenden ohne Index geführt (u2 = u). Die bekannte Differentialgleichung des Oszillators U2 + 2 D ti + û w02 U =0 (5) mit a-v D=--. 21' (6) Deren allgemeine Lösung ist u = Uo e-Dt sin (wt + cp). (7) Darin ist D (G!. (6)) die Dämpfung einer harmonischen Schwingung mit der Kreisfrequenz (8) Einige Beispiele von Oszillatorschaltungen demonstrieren die allgemeine Anwendbarkeit dieses Oszillatormodells und zeigen, welche Netzwerkelemente die Koeffizienten Wo und D (bzw. a und 1') der Differentialgleichung bestimmen. -7- al bl L I cl ...J l- r---------, ~--~~ ~~~ v u, L _ Bild 2. Überfübrung einer LC-Oszillatorschaltung in die Modellschaltung von Bild 1 Cc). Ca) über die Transistorersatzschaltung Cb) Bild 2 zeigt einen LC-Oszillator, der in zwei Schritten über die Transistorersatzschaltung unter Eliminierung ~lwesentlicher Elemente (Basiskombination, Transformator) in die Modelldarstellung transformiert wird. Hier wird (9) R2 a = 1 + --, Rl ..= R c. 2 Stellvertretend für die Klasse der RC- und RL-Oszillatoren zeigt Bild 3 einen RC-Oszillator nach Wien in der Modelldarstellung: -8r----------ï I I I 'I I R. I 11 C.ll R) I ___________ l- :;: Cl I I I I I, <J Bild 3. Modell eines RC-Oszillators nach Wien. Woz = s, Cl n, c, R2 , (10) Cl a=l+-+s, C2 Die Modelldarstellung kann auch auf Zweipoloszillatoren angewandt werden (Bild 4a). Wird der negative Widerstand durch einen rückgekoppelten Verstärker dargestellt - eine übliche Realisierungsmöglichkeit (Bild 4b) - dann kann analog Bild 2 in die Modelldarstellung transformiert werden. a) b) negativer Widerstand C> Bild 4. Transformation des "Zweipoloszillators" in die Modelldarstellung nach Bild 1. -91.2. Amplitudenstabilisierung Die Lösung Gl. (7) der Differentialgleichung des linearen Oszillators Gl. (5) läBt den EinfluB des Verstärkers auf die Amplitude erkennen: Eine stationäre Schwingung ist nur möglich, wenn v = a ist, wenn also der Verstärkungsfaktor gerade die Dämpfung des frequenzbestimmenden Netzwerkes bei der Schwingfrequenz aufhebt. Jede - auch vorübergehende - Abweichung von v = a hat einen integralen Effekt auf die Oszillatoramplitude. In der Praxis ist es nicht möglich, Verstärkungsfaktor und Netzwerkdämpfung so konstant zu halten, daB der Oszillator über einen - bezogen auf die Schwingperiode - groBen Zeitraum mit unveränderter Amplitude schwingt. Deshalb ist eine Einrichtung notwendig, die v oder a abhängig von der Schwingamplitude macht, die z.B. einem Abklingen der Amplitude durch VergröBerung des Verstärkungsfaktors entgegenwirkt. Dieses ist allgemein als eine negative Rückkopplung (Gegenkopplung) auf den Verstärkungsfaktor zu bezeichnen. 1.2.1. Nichtlineare Amplitudenstabilisierung Die älteste Art, eine solche "Rückkopplung" einzuführen, hat zuerst Van der Pol 5) analysiert. Sie besteht darin, daB der Oszillatorverstärker (oder ein mit ihm in Kette geschalteter Vierpol) eine degressive Nichtlinearität nach Bild 5 gewollt besitzt. Die mittlere Verstärkung ist dann abhängig von der Amplitude. Sie verringert sich mit wachsender Schwingamplitude. Das führt unmittelbar zu dem gewünschten Effekt der Amplitudenstabilisierung. Jedoch variiert die differentielle Verstäikung mit dem Augenblickswert der Oszillatorspannung. Dieses führt zu Verzerrungen der Sinusform, die einerseits ein Spektrum von Oberwellen elzeugen, andererseits zu einer Abhängigkeit der Frequenz von der Amplitude führen 18). In der MeBtechnik sind Oszillatoren mit Amplitudenstabilisierung durch Nichtlinearität daher nur bei reduzierten Ansprüchen hinsichtlich der Präzision brauchbar. --U3 Kleinsignalverstärkung Gropsignalverstärkung (û3~uO) für û =uO 3 Bild 5. Nichtlineare Verstärkerkennlinie des Van-der-PoI-OszilIators. -101.2.2. Amplitudenstabilisierung durch Regelung Eine Amplitudenstabilisierung, die die piinzipiell mögliche hohe Genauigkeit des linearen Oszillators nicht beeinträchtigt, muû gewährleisten, daû sich - zumindestens im eingeschwungenen Zustand - die diffeientielle Verstärkung des Oszillatorkreises nicht in Abhängigkeit vom Augenblickswert der Oszillatorspannung verändert. Dieses kann mit einer Amplitudenregelung - zumindest näherungsweise realisiert werden. Der Regelkreis besteht aus einem Melsglied zur Gewinnung eines amplitudenabhängigen Signales, einer Sollwert-Istwert-Vergleichsschaltung, einem Reglel und schlieûlich dem Oszillatorkreis als Regelstrecke (Bild 6). Das Ausgangssignal des Regiers stellt den Verstärkungsfaktor des Oszillatorverstärkers (oder das Übertragungsmaû eines mit diesem in Kette geschalteten Vierpols). Die zuerst bekannt gewordenen amplitudengeregelten Oszillatoren arbeiteten mit einem sehr einfachen Regelkreis : Ein Heiû- oder Kaltleiter im ohmsehen Gegenkopplungszweig des Oszillatorverstärkers vereinigt in sich alle für die Regelung notwendigen Funktionen 6). Diese Schaltung wird wegen ihrer Einfachheit auch heute noch angewandt. Da man für die Wahl der Reglerparameter jedoch wenig Freiheitsgrade hat, wendet man bei höheren Ansprüchen Schaltungen an, bei denen die einzelnen Funktionen voneinander getrennt realisiert sind. Um die prinzipiellen Eigenschaften von amplitudengeregelten Oszillatoren und die Schwierigkeiten und Grenzen bei der Realisierung zu analysieren, wird zunächst eine regelungstechnische Beschreibung des Amplitudenregelkreises eingeführt. Us Begelstrecke 'Oszillator" ~---------------,frequenzbestimmendes Netzwerk Amplituden-' me~glied + Oszillator- verstärker Regler Steuereingang für den Verstärkungsfaktor I -~-------~-------Bild. 6 Amplitudenregelkreis. , -111.3. Analyse des linearen Oszillators mit konventioneller Amplitudenregelung Ein amplitudengeregelter Oszillator stellt ein System aus zwei vermaschten Rückkopplungskreisen dar. Der äuBere Kreis (die Amplitudenregelschaltung) hat die Aufgabe, den inneren Kreis (der Oszillator) in einem indifferenten Gleichgewicht zu halten. Hier solI der Oszillator als Regelstrecke des Amplitudenregelkreises aufgefaBt werden. Für den Amplitudenregelkreis stellt der Oszillator ein Gebilde dar mit einem Eingang zur Verstärkungssteuerung v = I (UR) und einem Ausgang UG = g(û), an dem die Oszillatoramplitude erscheint. Für den Entwurf des Regiers ist die Übertragungsfunktion FR = UG/U R dieses Gebildes wesentlich. Im Gegensatz zur DGL (5) des ungeregelten Oszillators ist die Differentialgleichung des geregelten Oszillatois nicht mehr eine Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten, da veine Funktion von u und t ist: Ü + a-v(u, t) Ü 't' + 2 W0 U = O. (11) v(U, t) wird durch den Regier und durch das AmpiitudenmeBglied bestimmt. Eine geschlossene Lösung dieser Differentiaigieichung ist nur für spezielIeFälle mögIich. Sie ist in jedem Fall sehr aufwendig und überdies unübersichtlich. Daher solI hier ein anderer Weg beschritten werden. KonventionelI dienen zur Amplittidenmessung Mittelwertgleichrichter. Mittelwei tgleichrichter produzieren ein AusgangssignaI, daB sich - bei einer Wechselspannung mit konstanter Amplitude als Eingangssignal - aus einer amplitudenabhängigen Gleichspannungskomponente und Harmonischen der Eingangswechselspannung zusammensetzt. Der Regier übernimmt deshaib zwei Funktionen: (a) Filterung: Unterdrückung dieser Wechselspannungskomponenten, (b) Regelung: Bildung eines Stellsignals UR aus der Abweichung del Gleichspannungskomponente vom Sollwei t, das zu einer für ein stabiles Arbeiten des Regelkreises geeigneten Einstellung der StellgröBe v führt. Das Stellsignal UR setzt sich deshaib aus schnell veränderlichen Anteilen von geringer Amplitude - Reste der Wechselspannungskomponenten, also Harmonische von u - und einem überwiegenden Iangsam veränderlichen Anteil - der entsprechend (b) verarbeiteten Hüllkurvenfunktion zusammen. Die Filte.eigenschaft des Regiers (TiefpaBverhalten) beeinfluBt die Dynamik des Regelkreises wesentlich, so daB Änderungen der Amplitude dû/dt im Vergleich zur Oszillatorschwingung u sehr langsam sind. Damit ist gewährleistet daB der Oszillator immer zumindest näherungsweise harmonisch schwingt. Zur Lösung der DGL (11) des geregelten Oszillators liegt es daher nahe, die Einfiüsse der schnell veränderlichen und der langsam veränderlichen Komponenten im Stellsignal auf die Differentialgleichung getrennt zu untersuchen. û - -12Angestrebt wird eine Lösung, die einer Aussage über die Schwingungsform der Oszillatorspannung sowie eine zweite Lösung, die eine Aussage über den Hüllkurvenverlauf (= Amplitudenverlauf) gibt. Ziel dies er Analyse ist, das Amplitudenverhalten des Systems Oszillator/ Regier zu beschreiben (zweite Lösung). Da die Filtereigenschaften des Regiers jedoch einen wesentlichen Einfluû darauf haben, muB zunächst ermittelt werden, welche Filtercharakteristik zu fordern ist, d.h., bis zu welchem Grade Wechselkomponenten aus dem Stellsignal herausgefiltert werden müssen und welche Wirkungen (Frequenzversatz, Klirrfaktor) Reste von Wechselkomponenten haben (ers te Lösung). 1.3.1. Einfluj3 der Regelung au! Linearität und Frequenzkonstanz Die Gleichrichterschaltung stellt ein nichtlineares Glied dar. Dessen Kennlinie kann allgemein durch eine Potenzreihe beschrieben werden: (12) mit UG als Gleichrichterausgangsspannung. Als Gleichrichterschaltung werden Zweiweggleichrichter bevorzugt, da in ihrem Ausgangssignal die Grundwelle des Eingangssignals nicht mehr enthalten ist. Eine Zweiweggleichrichterschaltung wird näherungsweise durch eine quadratische Kennlinie beschrieben : (13) Mit der Übertragungsfunktion gangsspannung FR(p) des Regiers wird daraus die Regleraus- (14) Darin ist Us die Spannung am Sollwerteingang des Regiers, die die Sollamplitude Uo bestimmt. Der Verstärkungsfaktor des Oszillatorverstärkers ist dann - vorausgesetzt, der Mechanismus zur Steuerung der Verstärkung arbeitet zumindest bereichsweise linear (15) Im eingeschwungenen Zustand des Regelkreises wird die StellgröBe v aus einer Konstanten und einer Wechselkomponente bestehen: v = Vo + v_Ct). Die Wechselkomponente kann entsprechend Regiers zu u phasenverschoben sein. Sie kann zerlegt werden. (16) der Übertragungsfunktion des in Real- und Blindkomponente -13 Realkomponente: (17) kr* = k, U = ks kG, sin (wot); û Blindkomponente: V~b = kb* û2 - sin (2wot) 2 kb* = = J (t û 2 Wo kb* 2 - u2) dt; 0~ kb ks kG, worin k, bzw. kb die Abschwächung ist, die ein Signal mit der doppelten Oszillatorfrequenz im Regler erfährt. Das Einsetzen von GIn (16) und (17) in die DGL (11), 1 Ü + -'t' [(a - o- V t k,* û2) + k,* u 2 ] Ü + Wo 2 U= 0 (19) führt zur Van der Pol'schen Differentialgleichung 18), also zu einer scheinbaren Verstärkernichtlinearität! Das kann anschaulich so erklärt werden (siehe Skizze in Bild 7a): Der Verstärkungsfaktor wird mit der doppelten Oszillatorfrequenz modulieit. Jeweils in den Extrema der Schwingung erreicht die Verstärkung ein Minimum, in den Nulldurchgängen ein Maximum. Das entspricht einer degressiven symmetrischen nichtlinearen Kennlinie. Die Folgen sind - wie die Lösung der Van der Pol'schen Differentialgleichung 18.19) zeigt - Klirrfaktor und Frequenzversatz der Oszillatorschwingung. Das Einsetzen von GIn (16) und (18) in die DGL (11) ergibt 1 Ü +- 7: [a - vo - Wo kb* û2 t + 2 Wo k * J u b 2 dt] Ü + wo2 U = O. (20) Der Aufbau dieser nichtlinearen Differentialgleichung weist darauf hin, daB die Oszillatorschwingung auch hier Oberwellen enthält und in der Frequenz versetzt wird. Die Modulation des Verstärkungsfaktors mit der urn n/2 phasengedrehten Oszillatoroberwelle führt jedoch auBer zu einer scheinbaren Nichtlinearität der Verstärkerkennlinie zu einer scheinbar komplexen Verstärkung, wie die Skizze in Bild 7b veranschaulicht. Im Gegensatz zu Gl. (19) ist daher der Frequenzversatz hier kein Effekt zweiter Ordnung, sondern offenbar ein Effekt erster Ordnung! Eine Lösung dieser Differentialgleichung wurde nicht erarbeitet, da zusätzliche Erkenntnisse, die den mathematischen Aufwand rechtfertigen würden, nicht erwartet werden. Hieraus ergeben sich die Anforderungen an die Filtereigenschaften des Regiers : Der Regier muB TiefpaBcharakter für die Harmonischen der Oszillatorschwingung besitzen. Die TiefpaBgrenzfrequenz muB im Verhältnis zur Oszil- -14latorfrequenz urn so niedriger liegen, je besser die Frequenzkonstanz und die Spektralreinheit der Schwingung sein solI. Wird irn wesentlichen Wert auf Frequenzkonstanz gelegt, dann rnuB vermieden werden, daB Blindkornponenten der Harmonischen gebild et werden, Gl. (18).Aus der Frequenzabhängigkeit der Amplitude dieser Blindkomponenten resultiert eine nichtlineare Abweichung in der Steuerkennlinie von z.B. widerstandgesteuerten Oszillatoren. Das stört besonders bei Converterschaltungen (wie z.B. 2.3)). Tiefpaûcharakter zweiter Ordnung, d.h. Phasendrehung urn oe und damit keine Blindkomponente, soUte vermieden werden, da dadurch der Verstärker eine scheinbar progressive nichtlineare Kennlinie erhält (Bild 7c), also einer Stabilisierung entgegenwirkt. AuBerdem wird die Stabilisierung des Regelkreises rnit zunehmender Ordnung des Filters schwieriger. al b) cl Bild 7. EinfiuJ3einer Wechselkomponente von 2wo in der Stellgröûe v auf die Oszillatorausgangsspannung 114 und scheinbare Verstärkerkennlinie bei verschiedenen Reglerfrequenzgängen. I I 15 - 1.3.2. Die Regelstrecke "Oszillator" Eingangsgrö13e der Regelstrecke "Oszillator" ist das Stellsignal v = ks UR, die Schwingungsamplitude Die Lösung der Differentialgleichung des ungeregeIten Oszillators Gl. (7) gibt an, wie sich die Oszillatorschwingung in Abhängigkeit von del' Verstärkung verhält. Sie kann jedoch nicht ohne weiteres der Übertragungsfunktion = I (v) zugrunde gelegt werden, da sie als Lösung der Differentialgleichung des Oszillators nur dann ohne Einschränkung gilt, wenn die Koeffizienten der Oszillator-Differentialgleichung - und damit auch v! - konstant sind. Für die regelungstechnische Analyse liefert die Sprungantwort ausreichende Information über das Verhalten eines Systems. Zu untersuchen ist also, wie der Oszillator auf einen Sprung von v reagiert. Für die Betrachtung des Amplitudenverhaltens ist der Augenblickswert der Oszillatorspannung uninteressant. Wichtig ist deren HülIkurve, die sich aus Ol. (7) ergibt: û(t) = Uo e-Dt• (21) Ausgangsgröûe û. û Die Antwort der Amplitude auf einen Sprung in v bzw. D aus dieser Gleichung herzuleiten, ist sicher zulässig für kleine v-Sprünge bzw. langsame v-Änderungen. Die exakte Rechnung solI zeigen, wo die Orenzen dieser Betrachtungsweise liegen: o t ___ t u ,û t ,, Bild 8. Sprungfunktion in D, Reaktion der Amplitude. -16 Betrachtet sei der in Bild 8 skizzierte allgemeine Fall, daB bei der Schwingung u = Uo e-Dt sin (tot + cp) (22) zu einem beliebigen Zeitpunkt tI D geändert wird durch eine sprungartige Änderung von v. Die Schwingung gehorcht nach tI wieder derselben Gleichung mit veränderten Parametern Uo, D und tp: (23) Nur wenn die Hüllkurve dieser Schwingung stetig ist, d.h. wenn (24) ist, kann die Hüllkurvenfunktion Gl. (21) der weitelen Berechnung zugrunde gelegt werden. Tatsächlicli ist, wie sich durch Gleichsetzen von Funktion und Ableitung der GIn (22) und (23) bei t = tI eigibt, Uo* = ût1 sin ~ ------------ sin {arccot [cot(~) + LlD/wl} (25) mit LID ca D* -D ---=---Llv W 1 21'w und Die Unstetigkeit der Hüllkurve ist eine Funktion der GröBe des Sprunges Llv und der Phasenlage ~, zu der er eintritt. Bild 9a zeigt als typische Lösung von Gl. (25) den Hüllkurvensprung als Funktion von ~ für sehr groBe Llv: (1/21'w) Llv = ± 1. Nur bei der Phasenlage ~ = n n, n = 0, 1, 2 ... ist die Hüllkurve stetig. Bild 9b zeigt die Extrema der Funktion in Abhängigkeit von ILlvl. Die zwischen den beiden Kurven aufgespannte Ordinate gibt die im ungünstigsten Fall auftretenden Hüllkurvensprünge an. Die Lösung zeigt, daB für 1(1/21'w)Llvl < 0·1 die Hüllkurvenunstetigkeit so klein wird, daB sie auf die Regeldynamik keinen wesentlichen EinfluB mehr hat. Wegen der nach Abschnitt 1.3.1 erforderlichen Filtereigenschaft des Regiers können bei konventionell amplitudengeregelten Oszillatoren v-Änderungen genügend langsam, d.h. v-Sprünge genügend klein vorausgesetzt werden, so daB für die Analyse der Regelstrecke "Oszillator" die Hüllkurvenfunktion zugrunde gelegt werden kann. Ausgangssituation für die Berechnung der Sprungantwort sei die stationäre Schwingung mit D = 0, also v = Vo = a. Auf den v-Sprung +Llv zur Zeit -17- Wlr-----~~----~------_T------, u' o!;t 0·5 a} 0 0 1·01t O·SIt I·SIt 2'0 .. - e:) ~U:) t ~ mQ)!.' ~ min 1·5 1·0 0-5 b} 0 0-01 1_1_ Avl_ 0·1 1 2~1II Bild 9. Lösungen der oi, (25). (a) U, • -aD =/(</»'-2 '1 (b) (Uo·) lÎ'1 t = mu.. 1 .co (Uo·) lÎt1 Llv mln' = ± 1; =/(1_12.co Llvl)· 0 reagiert dann die Amplitude gemäJ3Gl. (21) und Gl. (6) Û = tr; exp (2~ t). Llv (26) also mit einer Änderung gegenüber dem ungestörten Fall (27) Die Reihenentwicklung der Exponentialfunktion Llû = 1 Uo ( -Llv 2. t 18- 1 1 ) + --(LlV)2 t2 + ... 2 (2.)2 (28) ergibt in erster Näherung eine Rampenfunktion: die Sprungantwort eines Integrators. Sie ist identisch mit der Tangente an die Hüllkurve im Zeitpunkt der Störung eines stationär schwingenden Oszillators durch eine v-Störung. Die Steigung der Tangente ist in Betrag und Vorzeichen abhängig von dieser vStörung. Auf einem anderen Weg hat auch Ternan 12) diese Tatsache gefunden. Für eine Analyse des Regelkreises und besonders für die Synthese des optimalen Regiers reicht jedoch eine Ersatzbetrachtung, bei der die stark nichtlineare Eigenschaft der Strecke nicht berücksichtigt wird, noch nicht aus. Im folgenden wird eine Ersatzschaltung angegeben, bei der die nichtlineare Zeitfunktion der Strecke in eine lineare Zeitfunktion und eine nichtlineare statische Kennlinie zerlegt wird. --.I' ~ I I ·1 v Integrator L.....___...J , ~û .- Vbertragungsg11ed m1t exponent1eller Kenn11nie Y = kII-ra-v(t)]dt Bild 10. Ersatzbeschreibung für den Oszillator bezüglich Amplitudenverhalten. Llv t ist die Antwort eines Integrators auf die Sprungfunktion Llv. Da Llv t in Gl. (27) das Argument einer e-Funktion darstellt, liegt es nahe, Gl. (27) als Sprungantwort 'der Kettenschaltung aus einem Integrator I und einem Übertragungsglied mit exponentieller Kennlinie E zu interpretieren (Bild 10). Der Integrator gehorcht dabei dem Gesetz Y = kr J -[a - vet)] dt. (29) Dabei ist Yeine ZwischengröBe, die im Oszillator nicht auftritt, k, die Integrationskonstante. Für den zugrunde gelegten Fall - Ausgangssituation stationäre Schwingung (a - v = 0), v-Sprung Llv zur Zeit t = 0 - wird Y = Yo + LlY = Yo + kr J Llv dt = Yo + kr Llv t. (30) Die nachgeschaltete Exponentialfunktion wird beschrieben durch (31) -19 mit dem Kennlinienfaktor kE• Für Llû = f(Llv, t) + Llû = kE exp (Yo ergibt sich aus GIn (30) und (31): û = Uo Uo = ûlt=o Llû = = + k1 Llv kE exp (Yo), t), (32) ûlt=o [exp (kl Llv t) -1]. Durch Koeffizientenvergleich mit Gl. (27) wird kI = 1/27: gefunden. Diese Ersatzschaltung gibt das Amplitudenverhalten des Oszillators in den regelungstechnisch wichtigen Eigenschaften - integrales Verhalten und amplitudenproportionale Verstärkung - richtig wieder. Sie darf jedoch, wie oben beschrieben, ohne Einschränkung nur bei kleinen Llv-Sprüngen bzw. langsamen v-Änderungen angewandt werden. 1.4. Dimensionierung des Regiers Bei der Dimensionierung des Regiers müssen die folgenden Bedingungen berücksichtigt werden: (a) Der Regier soIl im unteren Frequenzbereich integral wirken, damit die Abweichungen der 1st-Amplitude von der SolI-Amplitude klein werden. (b) Der Regier muB im ruittleren Frequenzbereich propor tional arbeiten, da nur dann der Regelkreis mit der integral wirkenden Strecke stabil sein kann. (c) Der Regier muB im oberen Frequenzbereich (co ~ 2coo) abschwächend arbeiten, damit scheinbare Verstärkernichtlinearitäten und/oder -phasendrehungen klein gehalten werden. Aus der Literatur bekannte Regelsysteme arbeiten meistens ruit einem Regler, der eine TiefpaBfunktion besitzt. Bild 11 zeigt ein solches Regelsystem mit dem im vorangehenden Abschnitt gefundenen Oszillatorverhalten in regelungstechnischer Darstellungsform (z.B. 20)). Es ist ersichtlich, daB die Phasenreserve (Phase bei der Frequenz, bei der die Regelkreisverstärkung = 1 wird) notwendigerweise kleiner als n/2 ist. Wenn die Regelabweichung klein sein soll und die Harmonischen gut unterdrückt werden sollen, führt das zu dem bekannten oszillierenden Übergangsverhalten. Die n/2-Phasendrehung der Gleichrichteroberwellen (speziell 2coo) verursacht die beschriebenen amplitudenabhängigen Frequenzfehler. 1.4.1. Optimaler Regier für höchste Frequenzstabilitiit In Abschnitt 1.3.1 wurde abgeleitet, daB geringster Frequenzversatz zu erwarten ist, wenn Oberwellen der Oszillatorschwingung im Regier nicht in der Phase verschoben werden. Dazu muB der Regier für hohe Frequenzen proportional wirken. Die drei ob en angeführten Bedingungen für den Reglerfrequenzgang werden durch einen P 1- Regier erfülIt. Für die P- Verstärkung liefert die Lösung der Van der Pol'schen Differentialgleichung die Dimensionierungsvorschrift, -20- Oazillator -i 1----------Ig~ Regler 4> re \. I Ua -'2 Ig(l) t z:: ..... __ " ... ..... _--- aufgetrennte Schleife - - - - .........J: 1~Phasenreserve tt1 Bild 11. Frequenz- und Phasenverläufe bei einem Regier mit Tiefpal3charakteristik. für die Integrationskonstante bzw. für die Eckfrequenz regelungstechnische Stabilitätskriterien. Nach der von Landvogt 19) angegebenen Lösung der verallgemeinerten Van der Pol'schen Differentialgleichung ist der Frequenzversatz Llcoo 1 --R::J--B COo 16 2 (33) und die Amplitude der 3. Harmonischen, die hauptsächlich den Oberwellengehalt bestimmt, K3 = û(3coo) û(coo) l=:::i-!s. (34) sist das MaB für die Nichtlinearität. Mit û2 s=--- 4 gilt diese Lösung für Gl. (19). kr* "COo (35) - 21 "'- Bild 12 zeigt die Frequenzgänge von Regler, Strecke und geschlossenem Kreis. Die P-Verstärkung des Regiers ist (36) per definitionem in Gl. (17). Die Eckfrequenz os, des PI-Reglers soll so gelegt werden, daB die Kreisverstärkung dort gerade 0 dB erreicht. Bei einer integral wirkenden Strecke ist dann die Phasenreserve 45°, so daB ein hinreichend gedämpfter periodischer Einschwingvorgang zu erwarten ist 20). Wenn kr* die Integiationskonstante der Strecke (= Oszillator und Gleichrichter entsprechend Bild 6) ist, wird (37) Vorausgesetzt wird, daB das Stellglied linear und trägheitslos wirkt *). Dann ist ks eine Konstante. kr* und kG sind abhängig von der Wahl des Gleichrichters. Ig ~ z.s: Ig!!& _~R , J_n::~_--.. ~----~'~,~~--- Oszillator 19w Regler aufgetrennte Schle1fe $~-------------It __ ~ ... ------ "'tPhasenreserve 450 Bild 12. Frequenz- und Phasenver1äufe bei einem Oszillator mit PI-Regler. *) Realisierungsmöglichkeiten werden in Abschnitt 3.3 angegeben. -221.4.1.1. Strecke mit quadratischem Gleichrichter Für den in Abschnitt 1.3.1 der theoretischen Betrachtung zugrunde gelegten quadratischen Gleichrichter mit der Kennlinie nach Gl. (13) ist kG eine Konstante. kI* ist aus folgender Gleichung definiert: . L1üè;(P) 1 = k/ L1v(p) - . (38) P Da in diesem Fall keine MaBnahmen vorgesehen sind, die das nichtlineare Verhalten der Strecke gemäû Gl. (32) kornpensieren, wird zunächst eine Kleinsignalbetrachtung in der Nähe des Sollwertes angesetzt, d.h., Uo. Nach Gl. (28) ist dann û 1 L1û(t) ~ û - L1v(t) t. ~ (39) 2. Nach Gl. (13) ist (40) Daraus wird 1 1 L1üG(p) ~ kG - û2 L1v(p) -. 2. P Ein Koeffizientenvergleich mit Gl. (38) ergibt mit zeitkonstante (41) û = Uo die Integratieris- (42) Die Dimensionierungsvorschriften für den Regier sind mit Gin (35) und (36) respektive (37) und (42) Vp == k, = -- 1 ks kG OJr = 2wo Ezul V2. 4 .wo -- U02 Ezub (43) (44) Bei einem durchstimmbaren Oszillator sollte Wr nach dem niedrigsten Wo dimensioniert werden, da mit wachsendem Wo die Stabilitätsreserve zunimmt. Bild 13 zeigt die Antworten der Oszillatoramplitude auf v-Sprünge L1v = ± 0·05 (nach Bild 9b noch gut zulässig) bei einer Reglerdimensionierung für lL1wo zudwol < 10-5, d.h. Ezul ~ 10-2. Auffällig ist die starke Abhängigkeit des Einschwingvorganges von der Amplitude sowie vom Vorzeichen des v-Sprunges. Die Ursache liegt natürlich im nichtlinearen Verhalten der Strecke. Sie führt zu einer Amplitudenabhängigkeit der Kreisverstärkung und der Sta- - 23- 2 t ~o Wo 2i t_ Bild 13. Sprungantworten PI-Regler, 6 = 10-2• der Oszillatoramplitude. Strecke mit quadratischem Gleichrichter, bilitätsreserve. k, muB nach Gl. (36) für die maximale Sollamplitude dimensioniert werden, so daB die P-Verstärkung für kleine Amplituden nicht mehr optimal ist. Besonders leidet darunter das Anschwingverhalten (sehr kleine Amplitude I). Im Gegensatz zu üblichen TiefpaBreglern nimmt jedoch die Stabilitätsreserve mit wachsender Amplitude zu, so daB der Regelkreis bei groBem Überschwingen der Amplitude nicht wie dort Gefahr läuft, instabil zu werden. 1.4.1.2. Strecke mit Zweiweggleichrichter In der Praxis wird man anstelle des für die Theorie besser handhabbaren quadratischen Gleichrichters den einfacher realisierbaren Zweiweggleichrichter anwenden: (45) Für den EinfluB der Regelung auf die Linearität des Oszillators entsprechend Abschnitt 1.3.1 ist im wesentlichen die 2. Harmonische verantwortlich. Die Fourier-Analyse ergibt (46) -24Urn hinsichtlich des Oberwellengehaltes im Stellsignal vergleichbar zu sein, muf k,* aus Gl. (17) hier lauten 8 1 kr* =krkSkG*--. (47) 3n Û Mit Gl. (35) und û = Uo resultiert daraus die P-Verstärkung. (48) Da nach der Fourier-Analyse (49) ist, wird analog zu Abschnitt 1.4.1.1 1 1 k[* = --kG* (50) Û, Tn so daû (51) 2 ,200 ~t_ 21t Bild 14. Sprungantworten Regler, e = 10-2• der Oszillatoramplitude. Strecke rnit Zweiweggleichrichter, PI- -25 - Bild 14 zeigt Sprungantworten bei derselben Dimensionierung, wie sie Bild 13 zugrunde lag (s 10-2). Wie der Vergleich der Reglereckfrequenzen erwarten lieû, reagiert der Regier bei Sollamplitude etwas langsamer. Andererseits wird die Abhängigkeit von der Amplitude auch etwas geringer (in v perscheint I/Uo anstel1e I/Uo2). R:j 1.4.1.3. Linearisierung der Strecke Das nichtlineare Verhalten der Strecke kann eliminiert werden und damit die Amplitudenabhängigkeit der Regeldynamik vollständig beseitigt werden, indem die Exponentialfunktion (Block E in Bild 10) durch eine Logarithmusfunktion kompensiert wird 13). Die Ersatzschaltung aus Bild 10 betrifft nur das Hüllkurvenverhalten. Deshalb muf die Hüllkurve logarithmiert werden. Derselbe Effekt läût sichjedoch erreichen, wenn die (oberwellenhaltige) Ausgangsspannung des z.B. quadratischen Gleichrichters logarithmiert wird (Bild 15): 1st die Eingangsspannung eines Logarithmiergliedes mit Gl. (13) UG = kG u2 = kG û2 sin2 (cot), (52) dann ist dessen Ausgangsspannung UL = kL1 log, (kL2 UG) = 2kL1 (log, Û + log, Isin cotl + t log, kL2 kG)' (53) Die Fourier-Analyse liefert den Mittelwert ÜL = 2kL1 (log, Û = Iog, 2 + t log, kL2 (54) kG), der bis auf eine Konstante mit dem Logarithmus der Hüllkurve übereinstimmt. Tiefpaêfilter vor der Logarithmierung zur Gewinnung der Hüllkurve würden dagegen amplitudenabhängige Zeitkonstanten in den Regelkreis bringen. Gleichung (53) zeigt, daû der quadratische Gleichrichter ohne weiteres durch einen Zweiweggleichrichter ersetzt werden kann. Dabei entfällt lediglich der im folgenden kL1 jeweils zugeordnete Vorfaktor 2. aus Gl. (26) in Gl. (54) eingesetzt ergibt û _ UL L1 ( 2k = -_ In b ÜL -1 Llv t + In Uo 21" 0·693 + tIn ) kL2 kG , = k * Llv t + const, j Sollwert Gleichrichter Regler u Bild 15. Linearisierung der Strecke durch Logarithrnusfunktion. (55) -26d.h. lineares integrales Verhalten mit der Integrationskonstanten 1 2kLl k]* =---. 2. In b Die Fourier-Analyse (56) ergibt für die 2. Harmonische 2kLl UL(2wo) =-In b A unabhängig wird damit von der Amplitude (57) der Oszillatorschwingung! 2kLl k*=kks---. r r Gegenüber Gl. (17) 2 (58) In b û2 I Darnit wird auch die scheinbare Nichtlinearität der Veistärkerkennlinie entsprechend GIn (19) und (20) von der Amplitude unabhängig! Die Dimensionierungsvorschriften für den Regier sind nach GIn (35) und (58) resp. (37) und (56): Vp == k, os, = Wo 2 In b = ks 2kLl 8zul 2.wo (59) 8zuh (60) l/2. I I I I t û Ua I Äv=+O·05 I I I 100 200 ~t_ Bild 16. Sprungantworten der Oszillatoramplitude. Linearisierte Strecke, PI-RegIer, 6 = 10-2• - 27Bild 16 zeigt Sprungantworten bei der den Bildern 13 und 14 zugrunde liegenden Dimensionierung (s 10-2). Die Regeldynamik ist vollkommen unabhängig von der Amplitude, was besonders dem Anschwingvorgang zugute kommt. Allerdings ist die Dynamik bei der Sollamplitude schlechter als ohne Linearisierung. Ursache dafür ist, daB der Oberwellengehalt bezogen auf die P-Verstärkung bei der Sollamplitude bei Vorschaltung einer Logarithmusfunktion gröBer wird. Bei positiver- Störung ist ein sehr hohes Überschwingen zu beobachten, da sich das System linear nur hinsichtlich des Logarithmus der Amplitude verhält. Rj 1.4.2. Optima/er Reg/er fûr höchste Spektra/reinheit Dieses Dimensionierungskriterium erfordert möglichst weitgehende Abschwächung der Oberwellen im Stellsignal. Phasendrehungen der Oberwellen sind zulässig, wenn nicht gleichzeitig auch die Frequenzstabilität extrem sein muB. Hier bietet sich einPI-T1-Regler an (Bild 17).Harmonische der Oszillatorfrequenz im Stellsignal werden urn -n12 in der Phase gedreht, so daB der Berechnung des Oberwellengehaltes in der Oszillatorschwingung selbst Gl. (20) zugrunde gelegt werden muB. Da Lösungen dieser Differentialgleichung nicht vorliegen, wird die Abschätzung herangezogen, daû der Oberwellengehalt dem des Van-der-Pol-Oszillators entspricht (Gl. (35)). u~ Ig ü(j RegIer -~r--_.,' ...... ---~ ~~-------_-_-_-_------- Igw aufgetrennte Schle1fe -Tt .".'-,- ........ _ Phasenreserve Bild 17. Frequenz- und Phasenverläufe bei einem PI-TI-Regler. -28 Bei einem PI-TI-Regier ist die Phasenreserve des geschlossenen Regelkreises a!fi gröûten, wenn die Kreisverstärkung 0 dB erreicht bei dem geometrischen Mittel Wr der beiden Eckfrequenzen des Reglers, Dieser Fall wird "symmetrisches Optimum" genannt 21). Die Konstante 'exkennzeichnet die Frequenzverhältnisse derart, daf die Eckfrequenzen des Regiers wr/ex und exCOr werden. Im Gegensatz zum PI-Regier nimmt die StabiIitätsreserve hier sowohl bei Erhöhung als auch bei Verminderung der Oszillatorfrequenz ab. Bei nicht oder wenig veränderlicher Frequenz reicht ex= 2·4 für ein gutes Einschwingverhalten aus (Phasenreserve = 45°) 20). Bei einem durchstimmbaren Oszillator muf exentsprechend gröûer sein. Einschwingvorgänge bei Abweichung vom symmetrischen Optimum gibt Leonhardt 21) an. 1.4.2.1. Strecke mit quadratischem Gleichrichter P sei die P-Verstärkung des Reglers. Dann ist die Abschwächung der 2. Harmonischen im Regier (61) Für das symmetrische Optimum ist = oi; Pk* (62) kso I Mit kb* nach Gl. (18) und der Substitution nach Gl. (35) (worin kr* = kb* zu setzen ist) sowie kr* entsprechend Abschnitt 1.4.1.1 (Gl. (42)) werden die Dimensionierungsvorschriften für P und wr: (e I)1/2 1 4 P=---c coo--2 e co, ZU - u; ks kG zul = 2010 ( ---;; (63) , ex )1/2 (64) • Bild 18 zeigt Amplitudenantworten auf v-Sprünge Llv = ± 0·05 für die Dimensionierung K3 zul = 10-4 (e = 8 . 10-4) und ex= 2·4. 1.4.2.2. Strecke mit Zweiweggleichrichter Mit kb* = kr* nach Gl. (47) und kI* nach Gl. (50) (entsprechend Abschnitt 1.4.1.2) werden die Dimensionierungsvorschriften für P und wr: 1 {3=---* 10 -CWo- ks kG to, = Wo ( Uo )1/2 ezul 3 ---;; . ( I)1/2 eZU 3ex , (65) (66) - 29- t ~o Bild 18. Sprungantworten der Oszillatoramplitude. PI-T1-Regler, e = 8.10-4• Sprungantworten (s = 8 . 10-\ ex Strecke mit quadratischem zeigt Bild 19. Die Dimensionierung = 2·4). 1.4.2.3. Linearisierte Gleichrichter, entspricht Bild 18 Strecke Mit kb* = kr* nach Gl. (58) und k[* nach Gl. (56) (entsprechend Abschnitt 1.4.1.3) werden die Dimensionierungsvorschriften für f3 und Wr: f3 = ln b 2'rwo (2 ks 2kL1 ezul os, = Wo ( 2 --;: )1/2 . e:ul)1/2, (67) IA. (68) Sprungantworten zeigt Bild 20. Die Dimensionierung entspricht Bild 18 (e = 8 . 10-\ ex = 2·4). Bild 21 zeigt die Abhängigkeit der Sprungantwort von der Frequenz (e = 8 . 10-\ ex = 2'4). Es stellen sich Einschwingvorgänge entsprechend 21) ein. Bei Oszillatoren, deren Frequenz über einen gröBeren Bereich variiert . werden soll (z.B. im Verhältnis 1 : 10, wie in dem in Bild 21 dargestellten - 30- 2 50 100 150 ~I2ft Bild 19. Sprungantworten der Oszillatoramplitude. Strecke mit Zweiweggleichrichter, PI-TlRegIer, B = 8.10-4• 2 f ~o 50 150 100 ~I- Bild 20. Sprungantworten B = 8.10-4• der Oszillatoramplitude. Linearisierte Strecke, PI-Tl-Regler, -314 t+a3 - Frequenz au! das Drei!ache erhöht Frequenz au! 1/3 reduziert 50 100 150 Bild 21. Abhängigkeit der Sprungantwort von der Oszillatorfrequenz bei PI-T1-Regler (linearisierte Strecke). Llv = +0'05. e = 8. 10-4 für coo. a = 2·4. Fall), muB für ein befriedigendes Einschwingverhalten vergröBert werden. Bei der Dimensionierung des Regiers muB natürlich die niedrigste Oszillatorfrequenz eingesetzt werden, damit auch bei dieser die Klirrfaktortoleranz eingehalten wird. (Dieses ist bei dem in Bild 21 dargestellten Fall nicht berücksichtigt worden.) (X 1.5. Dynamisches V.erhalten geregelter Oszillatoren mit schwach nichtlinearer .~ Kennlinie " Verschiedentlich'wurde angegeben, daB eine geringe degressive Nichtlinearität der Oszillatorverstärkerkennlinie das dynamische Verhalten eines geregelten Oszillators wesentlich verbessert, daB sogar nur auf diese Weise ein befriedigendes Einschwingverhalten zu erzielen sei (Oliver 8), Freshour 9), Bergmann 10)). Aus der vorliegenden Analyse des Oszillators als Regelstrecke läBt sich dieses erklären: Eine degressive Kennliniennichtlinearität führt zu einem regelungstechnisch leichter beherrschbaren TiefpaBverhalten der Strecke anstelle des integralen Verhaltens linearer Oszillatoren. Das soIl am Beispiel des Van-derPol-Oszillators überschlägig abgeleitet werden. -32Der Van-der-Pol-Oszillator hat eine Verstärkerkennlinie -114 = Vo + e U3 der Form (4) U 1- --;: U32 (69) O + wie in Bild 5 dargestellt. Vo eist die Kleinsignalverstärkung für Û3 « Uo, Vo die GroBsignalverstärkung für û3 = Uo (die GroBsignalverstärkung ist die Sekante durch die Kennlinienpunkte ± t û3). Bei Vo = a (siehe Gl. (1» stellt sich û3 = Uo als Gleichgewichtsamplitude ein. Bei einer sprunghaften Änderung von Vo urn Llv reagiert die Amplitude û3 zunächst integral gemäû Gl. (28). Jedoch verändert sich mit Û3 die Groûsignalverstärkung, die für die be- oder entdämpfende Wirkung der nichtlinearen Kennlinie maBgebend ist, urn LlÛ3 Llvo ~ -2e -- . (70) Uo Mit der aus Gl. (28) gedeuteten integralen LlÛ3(P) ~ -u; ( Llv(P)- 20' Abhängigkeit -2e LlÛ3(P) ) -1 o; (71) P wird Uo Llv LlÛ3(P) 1 ~2-;- 1 + ('t/e)p (72) Dieses Ergebnis stimmt formal überein mit Freshours Analyse und berücksichtigt wie diese nicht das nichtlineare Streckenverhalten des Oszillators. 1.6. Ergebnis der Analyse Die Anwendung von Gleichrichterschaltungen zur Bildung eines amplitudenproportionalen Signals in konventioneller Arnplitudenregelungen erzwingt einen KompromiB zwischen Frequenzstabilität bzw. Spektralreinheit und Regeldynamik, der quantitativ dargestellt werden konnte. Diese Analyse erbrachte genaue Dimensionierungsvorschriften für optimierte Regler. Geringe Verbesserungen gegenüber dem Stand der Technik sind möglich durch Anwendung nichtlinearer Elemente im Regier und durch Optimierung der ReglerkenngröBen. Die Ergebnisse der Reglersynthese zeigen, daB die Einführung einer definierten Nichtlinearität der Verstärkerkennlinie nicht erforderlich ist, urn ähnliche und bessere Ergebnisse wie Oliver 8), Freshour 9) oder Bergmann 10) zu erzielen. Eine wesentliche Verbesserung kann erst erzielt werden, wenn ein amplitudenproportionales Signal ohne Überlagerung von Harmonischen der Oszillatorschwingung erzeugt werden kann. Verschiedene Möglichkeiten wurden in der Literatur angegeben, die jedoch nur sehr begrenzte Anwendbarkeit haben, da sie an ganz spezielIe Oszillatorschaltungen gebunden sind: - 33- Porter 22) beschreibt einen Oszillator, der aus zwei Integratoren und einem Inverterverstärker besteht. Dieser Oszillatortyp kanu frequenzunabhängig zwei urn n/2 in der Phase versetzte Spannungen (sin und cos) gleicher Amplitude erzeugen. Nach (û sin cot)2 + (û cos cot)2 = û2 (73) kann die amplitudenabhängige Spannung ohne überlagerte Harmonische der Oszillatorschwingung erzeugt werden, wenn beide Ausgangsspannungen quadriert und dann addiert werden. Der Grad der Befreiung von überlagerten Harmonischen hängt von der Qualität der Quadrierschaltungen ab. Die aufwendigen Quadrierschaltungen umgeht Van Bokhoven 34) ebenfalls bei einem Sinus-Cosinus-Oszillator mit einer Achtphasengleichrichterschaltung, bei der nur Harmonische sehr hoher Ordnung mit sehr geringer Amplitude auftreten. Diese Schaltungen haben alle den Nachteil, daB sie nur bei echten Sinus-Cosinus-Oszillatoren angewandt werden können, also Z.B. bei dem erwähnten Doppelintegrator-Oszillator oder bei Oszillatoren aus zwei RC-AllpaBbrücken und nur unter der Bedingung, daB jeweils beide der zwei notwendigen Zeitkonstanten parallel verstimmt werden. Besonders für die Anwendung von Oszillatoren als MeBwertconverter ist diese Einschränkung nicht zulässig. Ein neues Verfahren, bei dem das für die Regelung notwendige Amplituden-Istwertsignal bei weitgehender Unterdrückung der Harmonischen mit Hilfe einer Abtastschaltung gebildet wird, ist dagegen universell anwendbar bei allen Arten von Oszillatoren. Theorie und Realisierung werden im folgenden beschrieben. - 34- 2. SCHNELLE AMPLITUDENREGELUNG 2.1. Amplitudenmessung :MIT ABTASTVERFAHREN mit AbtastjHalte-Schaltung Die in Abschnitt 1 analysierten Schwierigkeiten bei der Realisierung von Amplitudenregelungen entstehen, weil ein Amplitudenregier als Eingangssignal die Schwingamplitude ständig benötigt, diese jedoch nur zu bestimmten Zeitpunkten als direkt meûbare elektrische Gröûe im Oszillator auftritt. Gewöhnlich wird vorausgesetzt, daf der arithmetische Mittelwert der Schwingung genügend genau der Amplitude proportional ist, was zur Anwendung von Mittelwertgleichrichtern mit Filterung führte (Abschnitt 1.3). Einmal pro Schwingungsperiode stellt jedoch der Augenblickswert der Oszillatorspannung die Amplitude exakt dar: mit der Definition der Amplitude nach Gl. (21) ist nach Gl. (7) zu dem Zeitpunkt der Maxima des Sinus ui <PA - U0 e- Dt -, UA (74) CPA = rot + cp = (2n + .t) n; n = 0, 1,2 ... Bei Betragsbildung der Oszillatorspannung tritt diese Übereinstimmung sogar zweimal pro Schwingungsperiode auf: CPA= (n + t) n; (75) n = 0, 1, 2 .... Wird u jeweils zum Zeitpunkt des Maximums abgetastet und der Abtastwert jeweils bis zum nächsten Abtastzeitpunkt gespeichert ("gehalten "), dann entsteht im Fall der stationären Schwingung ohne jede Filterung eine Gleichspannung, die gleich der Schwingungsamplitude ist *). Bei dynamischen Veränderungen der Amplitude entsteht eine Treppenspannung. Da jedoch die stationäre Schwingung der erstrebte Arbeitszustand des Oszillators ist, braucht ein Amplitudenregier, dem die so gewonnene Spannung als Istgröûe zugeführt wird, nicht mehr die in Abschnitt 1.3 (a) bzw. Abschnitt 1.4 (c) geforderten Filtereigenschaften zu besitzen. Damit ist die Reglerdimensionierung nicht mehr ein KompromiB zwischen guter Regeldynamik und geringem Klirrfaktor bzw. hoher Frequenzstabilität! Günstig für die Realisierung der erforderlichen Schaltung - einer sogenannten Abtast/Halte-Schaltung - ist, daû die abzutastende Funktion zu den Abtastzeitpunkten eine horizontale Tangente besitzt. In der Umgebung des Abtastzeitpunktes ändert sich die abzutastende Spannung nur wenig. Damit reduzieren sich die Anforderungen an die Geschwindigkeit des Abtastvor.) Bei D ~ 0 tangiert die Hüllkurve die Schwingung allerdings nicht mehr exakt im Extremum (s. Abschnitt 2.2.1.2). - 35- ganges und an die Genauigkeit der Bestimmung des Abtastzeitpunktes. Letzterer wird z.B. durch Bestimmung der N ulldurchgänge der differenzierten Oszillatorspannung gefunden. 2.2. RegIer für Oszillatoren mit Abtast-Amplitudenmessung Im Gegensatz zu den konventionell zur Amplitudenmessung benutzten zeitinvarianten Mittelwertgleichrichtern entsprechend Abschnitt 1 besitzen AbtastjHalte-Schaltungen infolge der Speichereigenschaft des Haltegliedes zeitvariante Eigenschaften. Gegenüber der in Abschnitt 1.3.2 gefundenen Beschreibung der Strecke nach Bild 6 ist eine Erweiterung um die Zeitfunktion der Abtast/Halte-Schaltung notwendig. Sind die Zeitkonstanten des Systems groB gegenüber dem Abtastintervall, dann kann nach 17) (Abschnitt 7.2.2) oder 23) die Übertragungsfunktion des Abtast/Halte-Gliedes durch eine Totzeitfunktion mit dem halben Abtastintervall als Totzeit gut angenähert werden. Bei einer integralen Strecke - die Linearisierung nach Abschnitt 1.4.1.3 wird zunächst vorausgesetzt - kann auch bei Hinzufügen eines Totzeitgliedes mit einem PI-Regler ausreichende Stabilität des geschlossenen Kreises erzielt werden. Eine Analogrechner-Simulation des Systems "integrale Strecke-Abtastj Halte-Element-PI-Regler" zeigt, daB eine Reglerdimensionierung, die unter Ersatz des AbtastjHalte-Elementes durch eine Totzeitfunktion berechnet wird, zwar zu stabilem, nicht aber zu optimalem Verhalten führt. Die Berechnung der optimalen Einstellung eines P 1- Regiers ist trotzdem ohne groBen mathematischen Aufwand möglich. Der optimale stetige Regler läBt sich, wie gezeigt werden wird, mit einigen Vereinfachungen aus einem zeitoptimalen Abtastregler ableiten. 2.2.1. Zeitoptimaler Abtastregler Die Frage nach einer zeitoptimalen Regelung ist immer dann sinnvoll, wenn mindestens eine GröBe im Regelkreis einer Beschränkung unterliegt. Das ist normalerweise die StellgröBe. In diesem Fall jedoch ist der InformationsfluB bezüglich der Rege1gröBe beschränkt: Infolge des Abtastprozesses wird die Information über die RegelgröBe nur zu festgelegten Zeitpunkten erneuert. Hier stellt sich daher die Aufgabe, aus den Abtastwerten der gestörten RegelgröBe, dasjenige Stellsignal nach GröBe und Zeitdauer zu bestimmen, das die RegelgröBe in der kürzest möglichen Zeit - sinnvollerweise ein Abtastintervall auf den Sollwert zurückführt. Die Strategie, nach der ein Abtastamplitudenregler eines harmonischen Oszillators diejenige StellgröBe erzeugt, die zum kürzesten Einschwingvorgang führt, wird im folgenden hergeleitet. Daraus wird anschlieBend ein Abtastregler entwickelt. 2.2.1.1. Reglerstrategie Vorausgesetzt wird, daB nach Gl. (75) jeweils während der beiden Extrem- - 36- werte der Sinusfunktion ein Abtastwert (sample) entnommen wird. Eine Störung kann an der Wirkung erkannt werden, die sie in dem Zeitraurn von ihrem ersten Auftreten bis zum nächsten Abtastzeitpunkt ausübt. Die unterschiedlichen Arten von Störungen können durch sprungartige Störungen Llv des Verstärkungsfaktors v des Oszillatorverstärkers beschrieben werden: impuisartige Störungen von v durch ein Paar zeitlich verschobener Llv-Sprünge verschiedenen V orzeichens, sprungartige Störungen der Oszillatorspannung durch impuisartige v-Störungen. Von groBem Interesse sind Störungen, die durch Verstellung eines der frequenzbestimmenden Elemente hervorgerufen werden. Im allgemeinen wird dabei die Kreisverstärkung des Oszillators sowohl in der Phase (= gewünschter Effekt, Frequenzverstellung) als auch im Betrag (= Störung) verstellt. Die Betragsverstellung kann isoliert von der Phasenverstellung betrachtet werden, wenn dabei die Veränderung der Regelstreckenparameter berücksichtigt wird. Die folgende Betrachtung beschränkt sich daher auf v-Sprünge. Eine sprungartige Störung Llv zu einem Zeitpunkt ts zwischen zwei Abtastzeitpunkten to und' t1 (to ~ ts < t1) ist für t ~ t1 in ihrer Wirkung identisch mit der Wirkung zweier sprungartiger Störungen Llvo und LlVl zu to und tI (Bild 22). Denn für t ~ t1 ist nach Gl. (26) Û = im Fall zweier Störungen Û = Uo exp ti; exp (2~ Llv (t - ts) ). (76) entsprechend (2~ [Llvo (tl - to) + (Llvo + Llv1) TA sei das Abtastintervall (z.B. TA = t1 - to der Störung gegenüber dem Abtastzeitpunkt GIn (76) und (77) identisch, wenn Llv = Llvo = Llvo = nfwo) (LIt = (t - t1)]). (77) und LIt die Verzögerung ts - to). Dann werden + Llvi> (1- ~~) Llv, (78) .LIt Llv1 = -Llv. TA Da die Amplitude ohnehin nur zu den Zeitpunkten to, ti> ... , tn gemessen werden kann, kann eine StörungLlv zu einem beliebigen Zeitpunkt ohneweiteres in zwei sich linear überlagernde Störungen zu dem ihr vorangegangenen und dem ihr folgenden Abtastzeitpunkt nach GIn (78) zerlegt werden. Für die Synthese eines Abtastreglers bedeutet die Möglichkeit, alle Störungen auf Störungen zu den Abtastzeitpunkten zurückzuführen, eine wesentliche Vereinfachung. - 37/ / _I "- q ""-, • t.v t ,! to t, I, _I i d ~t.v, t.v. + t I I. I " Bild 22. Wirkungsweise einer Arnplitudenabtastschaltung; tion Llv. _I Zerlegung einer Störsprungfunk- Die Strategie eines Abtastreglers solI hergeleitet werden aus dem Fall "Störung des stationär schwingenden Oszillators durch eine sprungartige Störung Llvo des Verstärkungsfaktors v zum Abtastzeitpunkt to". Wenn vorher die Schwingung die Sollamplitude Uo besaB, also der Abtastwert UA bei t = to - (79) war, dann ist nach Ablauf eines weiteren Abtastintervalls der Abtastwert bei t = t1 nach Gl. (26) UA1 = u; exp (:. TA Llvo)- (80) Daraus IäBt sich die Störung ihrer GröBe nach ermitteln: 2. Llvo =- (In UA1 -In Uo). (81) TA Auf der Kenntnis von GröBe (Llvo) und Zeitpunkt (to) der sprungartigen Störung fuBt die Strategie, nach der der Abtastregler die Störung in einer möglichst kurzen Zeit ausregelt: -,38 - die Störung muê. durch eine entgegengesetzt gleich groBe StellgröBenänderung LluR = -Llvo/ks kompensiert werden ("permanente" Regleraktion), - die Schwingungsamplitude, die inzwischen den Wert UA! angenommen hat, muB durch eine geeignete StellgröBenfunktion auf den Sollwert Uo zurückgebracht werden ("vorübergçhende" Regleraktion). Die permanente Regleraktion besteht darin, daB die Differenz der Logarithmen des Abtastwertes UA und des Amplitudensollwertes Uo nach Gl. (81) entsprechend bewertet in einen akkumulierenden Speicher eingespeichert wird und somit permanent am Reglerausgang zur Verfügung steht. Das genannte Differenzsignal wird ebenfalls zur Bildung der vorübergehenden Regleraktion herangezogen: Nach Gl. (80) ist ti; = UA! exp (2~ TA (-Llvo))- (82) D.h., eine Ste11gröBenänderung von Llvo ist für die Zeitdauer TA' also über ein Abtastinterva11 notwendig, urn die Schwingungsamplitude von UA! auf den So11wert zurückzubringen. Das nach Gl. (81) gewonnene Differenzsignal muB also für die Dauer des jeweils nachfolgenden Abtastintervalls (t! bis (2) festgehalten und der gespeicherten permanenten Regleraktion überlagert werden. Diese Strategie führt dazu, daB die Störung zwei Abtastperioden nach ihrem ersten Auftreten ausgeregelt ist. LJ_(u ol û ""u' , . ...I....______L/f1 _.___ I, t, I, t, tJ -I -I Stellgröpeniindenmg AURoks -I t, I, I, -I Bild 23. Strategie des Abtastreglers: Störung Llv zum Abtastzeitpunkt to. - 39In Bild 23 sind die Vorgänge, die eine sprungartige Störung zum Abtastzeitpunkt in einem nach dieser Strategie geregelten Oszillator auslöst, dargestellt. Die Summe aus Störung und StellgröBenänderung zeigt, daB der zeitliche Vorsprung TA der Störung Llvo infolge der verzögerten Messung durch einen entgegengesetzten Impuls von derselben Fläche -Llvo TA kompensiert wird. Bild 24 zeigt das Verhalten eines nach der beschriebenen Strategie geregelten Oszillators bei einer zu einem beliebigen Zeitpunkt ts (to < ts < tI) beginnenden Störung Llv. Zu tI wird eine Regelabweichung gemessen, die auf der Wirkung der Stör-Sprungfunktion Llv in dem Zeitintervall tI - ts, also nur in einem Teil des Abtastzeitintervalls TA, zurückzuführen ist. Der Regier interpretiert diese Regelabweichung jedoch als verursacht durch eine scheinbare Stör-Sprungfunktion Llvo zum Zeitpunkt to. Verfährt der Regier nach der beschriebenen Strategie, dann reicht die permanente Regleraktion nicht aus, urn die Störung zu kompensieren, da die tatsächliche Störung LIv gröBer als die interpretierte Störung Llvo ist. Zu t2 wird daher wiederum eine Regelabweichung gemessen, die interpretiert wird als ob sie durch eine neue Störung Llv1 zum Zeitpunkt tI verursacht sei. D'ie daraufhin eingeleitete Regleraktion überlagert sich der nach tI eingeleiteten. Nach GIn (78) addieren sich Llvo und LlVI zu Llv, so daB nach t3 der Sollwert wieder erreicht ist. Û ,UA t u, -I I>v -I Bild 24. Funktion des Abtastreglers bei Störung zu einem beliebigen Zeitpunkt ts (to < ts < tI)' -40- Cl fly _I Bild 25. Funktion des Abtastreglers bei Störung der Amplitude. Die Reaktion auf ei ne sprungartige Störung Llû in der Amplitude selbst, die z.B. auch durch eine impulsartige Störung vone verursacht sein kann, zeigt Bild 25. Die zu tI gemessene Regelabweichung wird wieder interpretiert als Folge eines v-Sprunges LI Vo zu to: Llvo 21" = -In Uo TA + Llû ti; (83 nach Gl. (80). Da tatsächlich aber keine Verstärkungsänderung vorliegt, muBte die permanente Regleraktion -Llvo unterbleiben. Nach der beschriebenen Reglerstrategie findet zunächst eine Überkompensation der Amplitudenstörung statt. Diese wird zu t2 als neuerliche Stör-Sprungfunktion -Llvo zum Zeitpunkt tI interpretiert, so daB der Sollwert zu t3 wiederhergestellt ist. Der Regler reagiert also wie auf einen u-Störimpuls von der Dauer eines Abtastintervalls. Mit einem Abtastregler, der nach der beschriebenen Strategie arbeitet, werden Störungen beliebiger Art zu beliebigen Zeitpunkten in maximal drei Abtastintervallen, also It Schwingperioden, ausgeregelt. Bei Oszillator-Abtastreglern, bei denen die Abtastzeitpunkte starr vorgegeben sind, ist dies es die theoretisch kürzeste Ausregelzeit, da mindestens zwei Abtastwerte notwendig sind, urn GröBe und Zeitpunkt der Störung zu bestimmen. 2.2.1.2. Fehler aufgrund von Näherungen Bei der Reglersynthese wurde mit der Hüllkurvenfunktion nach Gl. (21) bzw. (26) gearbeitet. Die eingeschränkte Gültigkeit dieser Hüllkurvenfunktion als ·--~-- - "-~..---,---- -41Beschreibung für das Zeitverhalten der Amplitude der Schwingung bei nicht konstantem v wurde inAbschnitt 1.3.2 untersucht. Danach gilt die Zerlegung eines Störsprunges Llv gemäB GIn (78) nicht rnehr exakt für groBe Llv. Für den Regler ist jedoch lediglich wichtig, ob er aus den gemessenen Amplitudenabweichungen die scheinbaren Störsprünge Llvo und LlVl richtig ermittelt, sowie, ob die Regleraktionen die Schwingung im gewünschten MaBe beeinflussen. Sowohl die scheinbaren Störsprünge als auch die Veränderungen der StellgröBe ereignen sich jeweils zu den Abtastzeitpunkten, also zu Schwingungsphasen CPA = (n t) n. Die Unstetigkeit der Hüllkurve bei diesen Schwingungsphasen, d.h. der Fehler, der bei der vereinfachten Betrachtung auftritt, wurde aus Gl. (25) berechnet und in Bild 26 als Funktion von Llv aufgetragen. Danach ergeben sich erst für Werte !(1/2.w) Llv! > 0·1 merkliche Fehler. Sie führen dazu, daB die Störung nach maximal drei Abtastintervallen nicht schon wie im Idealfall ganz ausgeregelt ist. Erst bei (1/2.w) Llv ~ 0·5 erreicht dieser Fehler und damit die nach drei Abtastintervallen noch übrigbleibende Regelabweichung die GröBenordnung 10%. Solange der Fehler unter 100% bleibt, tritt keine Instabilität auf. Das ist für !(1/2.w) Llv! ~ 1 sicher der Fall. Die Strategie des Abtastreglers kann so vervollkommnet werden, daB der EinfluB von Gl. (25) berücksichtigt wird, daB also anstelle der vereinfachten Hüllkurvenfunktion die Schwingungsgleichung selbst zugrunde gelegt wird. Dies erscheintjedoch nicht ratsam, da mit der Komplexität der mathematischen Beziehungen der Aufwand im Regler ganz erheblich wächst. Ein anderer Fehler kann aus der Art resultieren, wie der Abtastzeitpunkt ermitteIt wird. Es liegt nahe, diesen aus den Extrema der Oszillatorspannung u zu bestimmen. Mit geringem Aufwand kann u differenziert und jeweils ein Triggerimpuls bei jedem Nulldurchgang von duldt gebildet werden. Jedoch stimmen die Extrema der Oszillatorschwingung mit den Extrema der Sinus- + 2·0 1-5 u' • Û It t 1·0 0·5 0 0'01 0·1 rO 1_ b.vl_ 1 2'tw Bild 26. Lösungen der Gl. (25) für '" = 1tf2. . -42funktion, d.h. mit der vorausgesetzten Abtastphase <PA im nichtstationären Schwingungszustand (Llv =F 0) zeitlich nicht mehr genau überein. Mit unach Gl. (7) ist du - dt = Uo w e-Dt cos [(wt + q;) + Llq;] (84) ~ - ~ . (85) mit D gemäB Gl. (6) und LIq; = arctan ( - :) Der Abtastzeitpunkt wird also urn è3t = átpko verschoben. Die relative Verschiebung des Abtastzeitpunktes beträgt damit è3t D 1 a-v -~---=----=--Llv. w TA 2.-w :It 1 :It 2.-w n (86) Sie führt zu einer Fehlmessung der Amplitude. Wird der Abtastzeitpunkt aus den Nulldurchgängen der integrierten Oszillatorspannung u abgeleitet (Integrieren ist technisch weniger problematisch als Differenzieren), dann kehrt LIq; lediglich sein Vorzeichen urn: {Jf TA 1 ~ ---Llv. (87) 2.-w:lt Dazu kommt ein Fehler des Abtastintervalls aufgrund von Gl. (8). Die Halbperiode der Schwingung T/2 = n/w weicht vom gewünschten Abtastintervall TA = nfwo ab urn 1 6t [1- (D/WO)2]1/2 -1 ~ 1 ( D)2 2 -;;;- 1 ( Llv)2 20'(Qo . =2 (88) Die Fehler in der Dauer des Abtastintervalls führen zu Fehlinterpretationen der Störung sowie zu fehlerhaften Regleraktionen. Als Folge davon bleibt auch nach drei Abtastperioden noch eine geringe Regelabweichung. Prinzipiell könnte auch dieser Fehler mit entsprechendem Aufwand im Regier behoben werden. Die Simulation eines Oszillators mit Abtastregler wird jedoch zeigen, daB das normalerweise nicht mehr notwendig ist. 2.2.1.3. Aufbau und Dimensionierung des Abtastreglers Bild 27 zeigt das Blockdiagramm des Abtastreglers mit den ihm vorgeschalteten Elementen zur Gewinnung seines Eingangssignals. Eine Abtast/HalteSchaltung tastet den über eine Absolutwertschaltung (z.B. Zweiweggleichrichter) gebildeten Absolutwert der Oszillatorspannung lul während der Maxima ab und speichert den jeweiligen Maximalwert über die folgende Schwingungshalbperiode ( = Abtastperiode). Das Abtaststeuersignalkurze Impulse, -43 - Abtastregler ~DPUtLid.n.. Ablast/nalteoSthaltLing r----------------l LogoFLInkIIon I lu 1 vOrÜbergehende!' + "Regleraktion JLJlJL TlIlr Xomplementäres Abtaststeuersignal Bild 27. Abtastregler. die den Abtastschalter schlieûen - wird z.B. aus den Nulldurchgängen der differenzierten oder integrierten Oszillatorschwingung hergeleitet (s. dazu Abschnitt 2.2.1.2). Das Abtastsignal UA wird logarithmiert (Logarithmusfunktion gemäf Gl. (53) definiert), damit die Funktion Gl. (81) realisiert werden kann. Diese Funktion ist identisch mit einem Sollwert-Istwert-Vergleich. Die Spannung Us am Sollwerteingang mull dem Logarithmus der Sollamplitude Uo proportional sein: Dann ist die Regelabweichung u; der Störung L1v proportional: u, kLl = ---(In Inb UA TA kLl -In Uo) = ----L1v. 2.. Inb (90) Die Regelabweichung liefert - entsprechend bewertet - direkt die "vorübergehende" Regleraktion. Dazu addiert werden mull die "permanente" Regleraktion. Diese wird gebildet durch Aufsummieren (Akkumulieren) der in den aufeinanderfolgenden Abtastperioden auftretenden U.- Werte. Der dazu erforderliche "analoge Akkumulator" besteht aus zwei Abtast/Halte-Schaltungen, die zu einer Schleife zusammengeschaltet sind. Eine Summierschaltung addiert den augenblicklichen us-Wert zu dem akkumulierten Wert aus der vorangegangenen Abtastperiode. Unmittelbar nach AbschluB des Amplituden-Abtastvorganges wird dieser Summenwert in eine Halteschaltung übernommen. Dazu wird der dieser Halteschaltung zugeordnete Abtastschalter durch das komplementäre Abtaststeuersignal gesteuert ("komplementäre Abtast/Halte-Schaltung"). Die- -44ser Schalter ist also gerade dann geschlossen, wenn der Amplituden-Abtastschalter geöffnet ist, wenn sich also gegebenenfalls u. verändert. In diesem Zeitintervall wird der jetzt festgehaltene Summenwert in die zweite Halteschaltung eingespeichert, deren Abtastschalter synchron mit dem Amplituden-Abtastschalter arbeitet. Dieser alte Summenwert steht dann in der folgenden Abtastperiode für die neuerliche Addition gespeichert zur Verfügung. Das Ausgangssignal der komplementären Abtast/Halte-Schaltung stellt die "permanente" Regleraktion dar. Der Bewertungsfaktor ist identisch mit dem der "vorübergehenden" Regleraktion, der sich aus Gl. (90) ergibt. Dieser Bewertungsfaktor sowie die Stellgliedkonstante ks nach Gl. (15) werden durch den Reglerparameter v p (= Verstärkungsfaktor des Reglers) in der StellgröBe UR berücksichtigt: = Vp 2 lnb (91) -7:Wo---. ks kLl n Darin ist mit TA = nfwo vorausgesetzt, abgetastet wird. daB zweimal pro Schwingungsperiode 2 UA lUg iu i/U, -I "ï'J t t:.v -0,25 1,1---- -0, ~ I r- 25 0. -I _ -I Bild 28. Abtastregler. 10 = 0 (LIt = 0). Einschwingvorgang nach Störung Llv = 0·25 zum Abtastzeitpunkt --'- 452.2.1.4. Ergebnisse der Simulation Oszillator und Abtastregler nach Bild 27 wurden auf dem Analogrechner simuliert. Die Ergebnisse dieser Simulation sind in den Bildern 28 bis 31 wiedergegeben: Einschwingvorgang nach einer Störung Llv = +0·25 zum Abtastzeitpunkt to = 0 (LIt = 0), Absolutwert der Oszillatorschwingung, Abtastsignal und Stellgröûe (Bild 28); eine Vergröûerung der Störung auf Llv = 0·5 läût die in Abschnitt 2.2.1.2 diskutierten FeWer erscheinen (Bild 29); Vergleich der Einschwingvorgänge nach Störungen Llv = 0·25 mit LIt = 0 und LIt = 0·5 TA sowie Einschwingvorgang nach Störung der Amplitude LlUA/UO = 0·3 (Bild 30); Einschwingvorgänge nach Störungen Llv = ± 0·25, ± 0·5 zu LIt = 0, 0·25 TA' 0·5 TA' 0·75 TA (Bild 31). AY .~O·25 _t Av a~O-5 -t Bild 31. Abtastregler. Einschwingvorgänge 0·25 TA' 0·5 TA und 0·75 TA. nach Störungen Llv = ± 0·25, ± 0·5 mit LIt = 0, -46 - _I .... ,~ ir==='-W -05 -io Bild 29. Abtastregler. = 0). Einschwingvorgang _I nach Störung Llv = 0·5 zum Abtastzeitpunkt (LIt 2 ,___;:_ b I 1 I e L I _I 'Mf "'J _[j_ ~---'---------_--I Q (a) Einschwingvorgang (b) Einschwingvorgang (c) Einschwingvorgang Bild 30. Abtastregler. nach Störung Llv = 0·25 mit LIt = o. nach Störung Llv = 0·25 mit LIt = 0·5 TA.. nach Störung der Amplitude LluA./Uo = -0·3. -47 2.2.2. Optimaler stetiger RegIer I Mit einem Abtastregler wie beschrieben läBt sich die bestmögliche Dynamik des Regelkreises erzielen, jedoch bei verhältnismäBig hohem Aufwand für den Regler, wie Bild 27 zeigt. Es stellt sich die Frage, ob mit einfacheren Schaltungen die Funktion des Abtastreglers zumindest näherungsweise realisiert werden kann. Das Stellsignal ist aus zwei Anteilen zusammengesetzt: einem vorübergehend wirksamen und einem permanent wirkenden. Der erste Anteil ist mit dem proportionalen Verhalten eines stetigen Reglers identisch, seine Realisierung ist also in jedem Fall trivial. Der zweite Anteil ist vergleichbar mit dem integralen Verhalten eines stetigen Reglers. Es soll geprüft werden, ob der zu seiner Realisierung erforderliche "analoge Akkumulator" durch einen einfachen Integrator ersetzt werden kann. In dem in Bild 23 skizzierten Sonderfall einer Störung Llv zum Abtastzeitpunkt to existiert bei angenommener idealer Funktion des Regiers eine Regelabweichung U. '" -L1v gemäB Gl. (90) in dem Zeitintervall tI bis ts- Ein Integrator, der den notwendigen permanenten Anteil des Ste11signals erzeugen soll, muB mit u. als Eingangssignal in einer Abtastperiode TA auf UR = L1v/ks hochintegrieren (Bild 32). Zu diesem Integralanteil kann ein aus U. hergeleiteter Proportionalanteil von der GröBe 1·5 L1v/ks addiert werden. Das resultierende Stellsignal hat dann im Intervall tI bis t2 zwar nicht die angestrebte Rechteckform, jedoch ist es mit dieser flächengleich. Da die Strecke integrales Verhalten besitzt, ist die Wirkung identisch. Dieses gilt allerdings nur näherungsweise, da das Verhalten der Strecke unter der Annahme kleiner Störungen bzw.langsamer Veränderungen der Verstärkung analysiert wurde (Abschnitt 1.1.3.2). (Weiterhin gilt die Fehlerbetrachtung für den Abtastregler (Abschnitt 2.2.1.2) ebenso für diesen Regler.) Für die Reglerdimensionierung soll zunächst von dieser Näherung ausgegangen werden. Per Simulation am Analogrechner soll dann die Qualität dieser sehr stark vereinfachten Reglersynthese festgestellt werden, Bild 33 zeigt im Blockdiagramm den PI-Regler mit den ihm vorgeschalteten Elementen zur Gewinnung der Regelabweichung U•• Zur Berechnung der Proportionalverstärkung des Regiers kann direkt auf Abschnitt 2.2.1.3, Gl. (91), zurückgegriffen werden. Lediglich muB berücksichtigt werden, daB, wie oben erläutert, der Proportionalanteil im Stellsignal das l'5-fache desjenigen beim Abtastregler betragen muB: 3 Vp :re lnb o---· = -7:W (92) ks kLl Die Eckfrequenz os, des PI-Reglers ergibt sich aus der Vorschrift, daB der Integralanteil nach Ablauf einer Abtastperiode TA = :re/wo (zwei Abtastungen -48 pro Schwingungsperiode) t des Proportionalanteils erreicht haben soU: w,~~w,m,] (93) Für die Sollwerteinstellung gilt Gl. (89). ---I \.....,.....,.,.,.,..,.,." U. I, Iz LJ _I -l1v ---I t -1'Sl1v ---t t ___I Bild 32. Approximierung der Funktion des Abtastreglers nach Bild 23 durch einen PI-Regler. PI-Regler r-------------., Alplllud.nAblasIIH.ll •• Schailung log-FunkUDn I I I I [u 1 I I u, I I I I I IL Bild 33. PI-Regler mit Abtastmessung _J der Amplitude. -49 I Spätestens aus der Dimensionierungsvorschrift für w" Gl. (93), wird deutlich, daI3 ein wesentlicher Unterschied zwischen diesem PI-Regler und dem Abtastregler besteht. Die Funktion des Abtastreglers ist unabhängig von der Oszillatorfrequenz Wo: Der Abtastregler arbeitet bei der angegebenen Dimensionierung optimal bei allen Frequenzen. Der stetigePI-Regler dagegen arbeitet optimal nur bei der Frequenz, die der Dimensionierung der Reglereckfrequenz to; nach Gl. (93) zugrunde gelegt ist, nämlich Wo mln. Bei Wo > Wo mln reicht die kürzere Abtastperiode nicht mehr aus, um den benötigten Integralanteil aufzuintegrieren. Die Störung kann daher nach der im Optimalfall benötigten Ausregelzeit von maximal drei Abtastperioden nach Auftreten der Störung noch nicht vollständig ausgeregelt werden. Das führt dazu, daI3 die Regelabweichung asymptotisch mit exponentieller Hüllkurve abklingt. Bei Wo mln/3 < Wo < Wo mln dagegen wird in der nun längeren Abtastperiode ein zu groI3er Integralanteil aufintegriert. Das führt zu einem Überschwingen der Amplitude. Der Einschwingvorgang ist gedämpft periodisch mit der Periode 3TA- Im Grenzfall Wo = Wo mln/3 wird durch die Störung eine ungedämpfte Schwingung der Amplitude angeregt, wie durch eine Iterationsrechnung berechnet werden kann. Bei Wo < Wo mln/3 schlieûlich wird durch eine Störung eine aufklingende Regelschwingung angeregt. Wo = Wo mln/3 ist die Grenze des stabilen Regelverhaltens ! Befriedigendes Regelverhalten ist nur für Wo ;;;:: Wo mln gewährleistet. Die Simulation eines in der beschriebenen Weise geregelten harmonischen Oszillators am Analogrechner ergab die in den Bildern 34 bis 37 dargestellten Einschwingvorgänge. Die Bedingungen sind jeweils identisch mit denen bei der Simulation des Abtastreglers (Abschnitt 2.2.1.4, Bilder 28 bis 31). Dabei ist Wo = Wo mln. Ergebnis: im Optimalfall Wo = Wo mln ist die Qualität des stetigen PI-Reglers nur unwesentlich schlechter als die des wesentlich aufwendigeren Abtastreglers. Bild 38 zeigt den EinfiuI3einer Variation von Wo auf den Einschwingvorgang. In Bild 39 ist die Ausregelzeit auf 10% in Abhängigkeit von Wo aufgetragen. Deutlich wird hier, daI3 der Betriebsfall Wo < Wo mln nach Möglichkeit vermieden werden sollte. Im Betriebsbereich Wo > Wo mln wird zwar das Einschwingverhalten - bezogen auf das bei jeweils optimiertem Regier erreichbare, d.h. bezogen auf 2nlwo (Kurve a) - mit zunehmendem Wo immer ungünstiger. Absolut betrachtet jedoch - bezogen z.B. auf 2nlwo mln (Kurve b) sind die Ausregelzeiten etwa konstant. D.h., unabhängig von der Oszillatorfrequenz Wo sind Störungen in etwa drei Halbperioden der niedrigsten Betriebsfrequenz Wo mln auf 10% ausgeregelt. Für die Anwendung harmonischer Oszillatoren als MeI3gröI3enconverter kann ein solches, vo~ Momentanwert der MeI3gröI3eunabhängiges dynamisches Verhalten sogar vorteilhafter sein als die - absolut betrachtet - variable Dynamik bei Verwendung des Abtastreglers. - 50- __ I 'I"l -0-25 __ I -0-50 -0-251----- _I Bild 34. PI-Regler mit Abtastmessung. Einschwingvorgang nach Störung Llv Abtastzeitpunkt to = 0 (LIt = 0). = 0·25 zum u,/U. lu I/u. t --I -I Bild 35. PI-Regler mit Abtastmessung. Einschwingvorgang nach Störung Llv Abtastzeitpunkt (LIt = 0). = 0·5 zum - 51Die Stabilitätsgrenze wurde bei wo/wo mln ~ 0·37 gemessen. Die Abweichung vom theoretischen Wert 0·33 läBt sich auf die in Abschnitt 2.2.1.2 diskutierten Fehler zurückführen. 2.3. Ergebois der Synthese voo Reglern mit AbtastschaItuogeo Durch Anwendung von Abtastschaltungen zur Bildung des amplituden-proportionalen Istwertsignales entfällt gegenüber konventionell geregelten Oszillatoren die Notwendigkeit, durch einen geeigneten Reglerfrequenzgang Harmonische der Oszillatorschwingung zu unterdrücken. Die Reglerdimensionierung ist nicht mehr ein KompromiB zwischen Regeldynamik und Frequenzkonstanz bzw. Spektralreinheit. Der Regier kann optimal auf das Streckenverhalten abgestimmt werden, ohne daB dadurch Frequenzkonstanz oder Spektralreinheit im eingeschwungenen Zus tand leiden. Das theoretische Optimum an Regeldynamik wird mit einem Abtastregler erreicht. Störungen beliebiger Art werden unabhängig von der Oszillatorfrequenz im ungünstigsten Fall in nur drei Halbperioden der Oszillatorschwingung bis auf eine geringe Restregelabweichung ausgeregelt. Aus diesem relativ aufwendigen Regier wurde ein stark vereinfachter stetiger Regler, ein PI-Regler, abgeleitet. Mit diesem kann bei der der Reglerdimensionierung zugrunde gelegten minimalen Betriebsfrequenz des Oszillators das Verhalten des Abtastreglers gut angenähert werden. Im gesamten 2 ,a c f-""___' b r t L 1 _I 'I" .o-s~~ -o-s I"'J;;J=l----------I b a Bild 36. PI-Regler mit Abtastmessung. ~ nach Störung Llv = 0·25 mit LIt = O. nach Störung Llv = 0'25 mit LIt = 0·5 TA.' (c) Einschwingvorgang nach Störung der Amplitude LluA./Uo = -0,3. (a) Einschwingvorgang (b) Einschwingvorgang - 522 flv.'.!:Q·2S -I -I Bild 37. PI-Regler mit Abtastmessung. Einschwingvorgänge und ± 0·5 mit LIt = 0, 0·25 TA' 0·5 TA und 0·75 TA. ± 0.25 =± 0·25 nach Störungen Llv = 2 3Womln Womln i-Womln -t Bild 38. PI-Regler mit Abtastmessung.'rEinschwingvorägnge (LIt = 0) bei verschiedenen Oszillatorfrequenzen. nach Störung Llv - 53~o t - 21t "'Omln I,-·_ I 21t 5 3 2 1 . 2 4 8elriebs - Frequenzbereich des Oszillalors -'_ inslabil periodisch. V.rhalten aperiodisches Verhalten Oplimalbedingung Bild 39. Ausregelzeit der Regelabweichung auf 10 % bei variabIer Frequenz bezogen auf 2'/'(,/000 mln (b). Frequenzbereich des Oszillators werden Ausregelzeiten von etwa drei Halbperioden der minimalen Betriebsfrequenz erreicht. Das Einsatzgebiet des aufwendigen aber optimalen Abtastreglers werden MeBgeneratoren sein, bei denen die Frequenz sehr schnell umgeschaltet werden so11 oder die sehr niedrige Frequenzen erzeugen sollen. Der stetige Regier ist wegen seines geringerenAufwandes und wegen seiner von der Oszillatorfrequenz annähernd unabhängigen Regeldynamik vorteilhaft für Meûgröûenconverter. - 54- 3. REALISIERUNG EINES OSZILLATORSYSTEMS ABTASTREGELUNG MIT Extrem schnelle Amplitudenregelungen harmonischer Oszillatoren sind - wie schon einleitend ausgeführt - für verschiedene Anwendungsgebiete interessant: für Tiefstfrequenz-Sinusgeneratoren, bei denen die Einschwingzeiten üblicher Amplitudenregelungen nicht mehr akzeptabel sind, für programmgesteuerte Niederfrequenz-Sinusgeneratoren, bei denen Spektralreinheit trotz schneller Frequenzumschaltung erforderlich ist, und für MeBgröBenconverter, die schnell veränderliche amplitudenanaloge elektrische MeBsignale in frequenzanaloge Signale umformen sollen. Da die zuletzt genannten Converter entscheidende Komponenten neuartiger ProzeBinstrumentierungssysteme sind und als solche AnlaB zu der dieser Arbeit zugrundeliegenden Untersuchung gaben, wird die nachfolgend behandelte Realisierung einer Amplituden-Abtastregelung sich auf diesen Anwendungsfall konzentrieren. Die dort erarbeiteten Techniken können jedoch zum Teil auch bei MeBgeneratoren angewandt werden. 3.1. Anwendung harmonischer Oszillatoren als Me8grö8enconverter Eine wesentliche Anwendung der elektrischen MeBtechnik ist die MeBwert- . erfassung und -verarbeitung in industriellen Prozessen. In konventionell analog arbeitenden Systemen treten bei wachsenden räumlichen Ausdehnungen der Anlage und gleichzeitig wachsenden Ansprüchen an die Meêgenauigkeit und -zuverlässigkeit Übertragungsprobleme und - bei Einbeziehung von Digitalrechnern - Anpassungsprobleme auf. Einen Weg, diese Probleme zu umgehen, weist die Frequenzanalogie-Technik 1.24.30). Frequenzanaloge Signale können mit geringem Aufwand sehr störsicher übertragen werden und mit einfachen Zählschaltungen digitalisiert werden. Die entscheidende Komponente frequenzanaloger Systeme ist der MeBgröBenconverter, der - möglichst "vor Ort" die analoge, meist nichtelektrische MeBgröBe, in ein frequenzanaloges Signal umformt. Solche Converter sind grundsätzlich steuerbare Oszillatoren - steuerbar unmittelbar durch die MeBgröBe oder durch eine über einen konventionellen MeBaufnehmer erzeugte analoge elektrische Zwischengröûe. Bei der Auswahl des geeigneten Oszillatorprinzips ist - trotz Fortschritten bei Relaxationsoszillatoren 25) - der harmonische Oszillator favorisiert, wenn es um die Erreichung höchster MeBgenauigkeit bei rauhen Umweltbedingungen geht. Hohe, garantierte Meûgenauigkeit ist u.a. notwendig bei Meûgeräten, die der behördlichen Eichpflicht unterliegen, so z.B. bei industriellen Wägeanlagen. Mit dem auf einem harmonischen Oszillator basierenden Converter FALCON *)2.3) der für die Zusammenschaltung mit DehnungsmeBstreifen(DMS)-Kraftme13zeIlen konzipiert wurde, konnte die erforderliche MeBgenauigkeit erreicht wer.) FALCON = Frequency Analog Loadcell CONverter. - 55den. Die in konventioneller Art ausgeführte, fürdas Converterprinzip sehrwichtige Amplitudenregelung des Oszillators führte zu einer verhältnismäBig geringen MeBdynamik. Bei Ausgangsfrequenzen um 1 kHz lag - wie nach Kapitel 1 zu erwarten - die Grenzfrequenz des Umformungsprozesses bei 1 Hz. Für eine Reihe von Anwendungsfällen ist dieses träge Verhalten sehr nachteilig. Vor allem, wenn das MeBverfahren Teil einer geschlossenen Regelschleife ist, können seine zeitvarianten Eigenschaften zusätzliche Stabilitätsprobleme bringen, so z.B. bei Dosier-Wägeprozessen. In anderen Fällen ist der zeitliche Verlauf schnell veränderlicher MeBgröBen interessant. In Zusammenhang mit dem FALCON-Verfahren ist das sog. "dynamische Wägen" wichtig: Die zu wägende Masse - z.B. ein Eisenbahnwaggon - ist in Bewegung und befindet sich nur so kurz auf der MeBplattform, daB die unvermeidbaren Einschwingvorgänge des Feder-Masse-Systems noch nicht abgeklungen sind. Aus der Analyse der Übergangsfunktion solI dann auf den stationären Zustand geschlossen werden. Aus Anwendungen dieser Art ergab sich der Wunsch nach einem "schnellen" FALCON. 3.2. Converterkonzept Beim FALCON-Prinzip wurde die Umformung der sehr kleinen DMSBrückenverstimmung (maximal lû=") in eine groBe Frequenzvariation in zwei Schritten durchgeführt. Zunächst wird ein harmonischer RC-Oszillator durch nur einen elektrischen Parameter - hier ein ohmseher Leitwert - linear in der Frequenz verstimmt. Dieser Parameter bestimmt aber gleichzeitig einen Kompensationsstrom (oder eine Kompensationsspannung), der die durch die MeBgröBe verursachte Brückenverstimmung kompensiert. Über einen Kompensationsregler wird der die Oszillatorfrequenz und die Kompensationsgröûe steuernde Parameter entsprechend eingestellt. Bei erfolgter Kompensation ist Frequenz- und Brückenverstimmung streng miteinander verkoppelt. Dieses Prinzip hat zwei wesentliche Vorteile: Die MeBelemente (DMS- Widerstände) sind nicht direkt Teil des frequenzbestimmenden Oszillatornetzwerkes, wie es z.B. von Hinkelmann und Ihme 26) vorgeschlagen wird. Blindkomponenten (Streukapazitäten, Kabelkapazitäten usw.), die leicht Brückenverstimmungen in der GröBenordnung des Meûeffektes hervorrufen können, haben daher keinen unmittelbaren Einfluf auf die Frequenz. Andererseits wird die Verkopplung von Frequenz und Brückenverstimmung - also die Umformungskennlinie - nahezu ausschlieBlich von einigen wenigen passiven Bauelementen bestimmt, so daB die Einflüsse aktiver Bauelemente mit ihren nichtkonstanten Parametern weitgehend eliminiert sind. Das wird durch drei MaBnahmen erreicht: extrem starke Gegenkopplung über alle Verstärker, Anordnung der steuerbaren Elemente (Stellglieder für Frequenz und Amplitude) innerhalb von Regelkreisen, Vermeidung von kleinen Gleichspannungssignalen durch Wechselspannungsspeisung der MeBbrücke. - 56Das Grundprinzip des Converters solI dieser Vorteile wegen beibehalten werden. Die Anwendung der in Kapitel2 entwiekelten Amplitudenregelungsprinzipien auf das FALCON-Prinzip hatjedoch eine Reihe von Konsequenzen auf die Konzeption und auf die Schaltungstechnik des Converters. Insbesondere betrifft das die Funktionsweise des Oszillators selbst, die Rücksicht nehmen muB auf die technischen Möglichkeiten zur Realisierung von trägheitslosen und linearen StelIgliedern für Kreisverstärkung und Phase, d.h. für Amplitude und Frequenz. Dem Abschnitt 3.3.1 solI hier insofern vorgegriffen werden, als sich bei der Suche nach geeigneten Stellgliedern elektronische Multiplizierverfahren am geeignetsten erwiesen haben. Mit diesen konnten steuerbare Abschwächer (steuerbare Potentiometer) und einseitig mit dem Bezugspotential verbundene steuerbare Widerstände mit den erforderlichen Eigenschaften realisiert werden. Der in Bild 40 skizzierte Oszillator eignet sich für die Anwendung derartiger StelIglieder. Er besteht (Bild 40a) aus einem Allpaf 1. Ordnung mit nachgeschaltetem Differenzverstärker, einem Potentiometer und einem Integrator. Während die Phasendrehung des Integrators frequenzunabhängig -n/2 beträgt, variiert die Phasendrehung des AlIpasses frequenzabhängig zwischen 0 und +n. All pan Verstärker Potentiometer Integrator al bl cl Bild 40. Allpaûoszillatorschaltung. - 57PhasenmäBig ist die Schwingbedingung erfü11t bei der Frequenz, bei der die AllpaBphasendrehung +n/2 ist. Das ist nur der Fall bei Wo = I/7:A' worin 'OA die Zeitkonstante des AllpaBgliedes ist. Im Gegensatz zum Phasenverhalten ist der Allpaû-Übertragungsfaktor frequenzunabhängig t, die Verstärkung des Integrators jedoch frequenzabhängig ("" I/wo). Der Ubertragungsfaktor m des Potentiometers, mit dem die Schwingbedingung hinsichtlich der Kreisverstärkung eingestellt werden muB, muB im stationären Schwingungsfall deshalb proportional zu Wo sein. Mit der Übertragungsfunktion der einzelnen Elemente des Oszillatorkreises läBt sich dieser Sachverhalt formelmäBig finden: (94) AllpaB: Verstärker und Potentiometer: Fv = VA m = (95) V, 1 F[=-. Integrator: (96) p7:[ Allpaf und Integrator können als frequenzbestimmendes chend Abschnitt 1.1, Gl. (1) aufgefaBt werden: Der Koeffizientenvergleich Netzwerk entspre- mit Gl. (1) ergibt (98) 1 7: = 2'O[ 1 + l/cv z z = 'O[ bei cv = wo, (99) 'OA (100) Im stationären Schwingungsfall muB a = V sein und damit (101) Aus der Prinzipschaltung Bild 40b wurde die für die Realisierung günstige Schaltung Bild 40c entwickelt, bei der ein in der Realisierung aufwendiger - 58Differenzverstärker mit konstanter Verstärkung Schaltung ist VA umgangen wird. In dieser 1:A= RA CA' 1:1 = RI Cl' VA = -2, (102) unter der Bedingung R; = R2• (Die Phasenumkehrung von VA wird durch einen Umkehrverstärker, der dem Potentiometer folgt, rückgängig gemacht.) Die variablen Parameter sind RA und m. Zwei Möglichkeiten bietet diese Schaltung, die Frequenz linear durch nur einen der variablen Parameter zu steuern: (1) Unmittelbare Steuerung der Frequenz durch RA- Mit GIn (98) und (102) ist Wo 10=-=---' 2n 1 1 (103) 2n CA RA In diesem Fall muB eine Amplitudenregelung durch Verstellung von m die Bedingung für stationäre Schwingung Gl. (101) herstellen. (2) Mittelbare Steuerung der Frequenz durch m. Die Amplitudenregelung stellt in diesem Fall über RA den stationären Schwingungsfall her. Mit den GIn (101), (102) und (98) ist bei stationärer Schwingung m 1:1 =- = 1:1 Wo = 2n1:Ifo. (104) 'rA Das heiBt, die Amplitudenregelung stellt diejenige Frequenz ein, bei der die Integratorverstärkung die Potentiometerabschwächung gerade aufhebt *). Dazu muB fo proportional zu m verändert werden. Diese zweite Möglichkeit wird für die Umformung der Brückenverstimmung in eine Frequenz genutzt (Bild 41) 35). Der Oszillator aus Bild 40c stellt zwei Spannungen zur Verfügung (uo und -m uo), deren Verhältnis nach Gl. (104) der Oszillatorfrequenz proportional ist. Uo soll die Oszillatorausgangsspannung sein, deren Amplitude durch den Amplitudenregier konstant gehalten wird. Mit Uo wird auch die MeBbrücke gespeist. Deren Ausgangsspannung LlR Llu= uo- (105) R wird verstärkt (VB)' Bei entsprechender Einstellung von m kann Llu VB durch Uo kompensiert werden. Dazu wird die Summe dieser beiden Spannungen einem integral wirkenden Regier zugeführt, der m stellt: Mit -m LIu VB - m Uo =0 (106) *) Obwohl der Regier die Frequenz stellt, handelt es sich nicht urn einen "Frequenzregler", denn er stellt die Frequenz, urn die Amplitude konstant zu halten. - 59- f .. tlR I R I I KompensationsRegier J uRK Bild 41. LlR/f-Converter mit Allpaû-Oszillator, wird LlR (107) m=-vB, R d.h., mit Gl. (104) VB fa = 2nR[C[ LlR R (108) Bei erfolgter Brückenkompensation wird Proportionalität zwischen Oszillatorfrequenz und Brückenverstimmung unabhängig von der Steuerkennlinie des Potentiometers m erzwungen. 3.3. StelIglieder für Verstärkung und Phase Die Realisierung dieses Converterkonzeptes wird, wie oben bemerkt, wesentlich beeinfluBt durch die Beschaffenheit der Stellglieder für die steuerbaren Parameter RA und m. Daher wird im folgenden zuerst über die Stellglieder berichtet. Aufgabenstellung: Stellglieder im Sinne der Aufgabenstellung sind ohm'sche Widerstände, deren Widerstandswert durch ein elektrisches Signal gesteuert werden kann, oder Spannungsteiler, deren Abschwächung durch ein elektrisches Signal gesteuert werden kann. Sie sollen den folgenden Anforderungen genügen: - 60- Die Signalkennlinie (StromjSpannungs-Kennlinie) muB linear sein. Eine Nichtlinearität würde u.a. die Harmonizität der Oszillatorschwingung stören und Einflüsse auf die Frequenz haben. Nach Abschnitt 1.4.1 sollte e < 10-2 sein. - Die Signalübertragungsfunktion muB frequenzunabhängig sein. Frequenzabhängigkeiten, d.h. Phasendrehungen, stören die lineare Umformungskennlinie nach GIn (103) bzw. (104) und (108). Das Verhältnis der Oszillatorfrequenz zur Grenzfrequenz des Stellgliedes (Zeitkonstante von RA oder Bandbreite von m) muB etwa dem zulässigen Linearitätsfehler entsprechen, d.h. Jg F:::i 10 MHz. - Die Steuerung muB mit geringer Verzögerung arbeiten. Damit die mit Abtastreglern erreichbaren kurzen Ausregelzeiten realisiert werden können, muB die Steuerzeitkonstante klein gegen die Abtastperiode sein (-Cs« 1 ms). - Die Steuerkennlinie sollte näherungsweise linear und reproduzierbar sein. Anderenfalls wird zwar die Umformungskennlinie des Converters nicht nachteilig beeinfluBt, wohl aber das Regelungsverhalten. Von den zahlreichen möglichen und zum groBen Teil untersuchten Verfahren zur Realisierung der gewünschten Stellglieder scheiden die meisten aus, weil sie eine oder mehrere dieser Bedingungen nicht erfüllen. Elektromechanisch betriebene Potentiometer: Träge und verschleiBbehaftet. Fremdgeheizte NTC- und PTC-Widerstände: Träge (-Cs ~ 1 s) und nichtlineare Steuerkennlinie, eventuell auch nichtlineare Signalkennlinie durch Sperrschichteffekte. Optoelektronische Komponenten (PhotowiderstandjLumineszenzdiode): Träges Verhalten des Photowiderstandes (-Cs F:::i 10 bisIûû ms abhängig von der Vorgeschichte), stark nichtlineare und schlecht reproduzierbare Steuerkennlinie sowohl der Lumineszenzdiode als auch des Photowiderstandes. Komponenten dieser Art wurden erfolgreich im alten FALCON-System eingesetzt. Die dort angewandte konventionelle Amplitudenregelung wurde dadurch nur graduell verschlechtert; in bezug auf ihre Stabilität war sie jedoch kritisch. Magnetoelektronische Komponenten (FeldplattejElektromagnet): Schwierig zu realisieren ist die notwendige groBeFeldstärke (groBesVolumen) und eine schnelle Veränderung des Feldes (hohe Steuerströme). Getastete Widerstände 27): Sehr aufwendige Steuerschaltungen, da bei der erforderlichen Oszillatorgenauigkeit Schaltzeiten im ns-Bereich erreicht werden müssen. - 61Feldeffekttransistoren 28): Nichtlineare Signalkennlinie bei Signalspannungen Steuerkennlinie. > 100 mV. Nichtlineare Multiplizierspaltungen: Auch Multiplizierschaltungen sind StelIglieder im Sinne der Aufgabenstellung. Sie können als steuerbare Potentiometer aufgefa13twerden. In einer Rückkopplungsschaltung betrieben, können mit Multiplizieren in bekannter Weise auch steuerbare Widerstände gebildet werden. In Bild 42a ist ein Multiplizierer mit der Charakteristik _ US! m---- *) (109) US! max über einen Widerstand R rückgekoppelt. Der in den Eingang hineinflieûende Strom ie wird darm bestimmt durch die über R liegende Spannung: 1 ie =R t»,- 1 Ua) = - Ue (I R (110) m), R t u. I al US! bI US! Bild 42. Realisierung steuerbarer Widerstände mit Multiplizierern. Spannungsausgang; (b) Multiplizierer mit Stromausgang. *) Der Multiplizierer (a) Multiplizierer mit wird hier als gesteuertes Potentiometer aufgefaf3t. Die normalerweise gleichberechtigten Eingangsspannungen (oft mit Ux und u)I bezeichnet) spielen hier die unterschiedlichen Rollen "Signalspannung lie" und "Steuerspannung liSt". - 62- so daB zwischen den Eingangsklemmen ein Leitwert 1 ie 1, -=-=-(l-m) R* u; (111) R erscheint. Noch einfacher zu realisieren ist dieses mit Multiplizierschaltungen, deren Ausgang Stromquellencharakter hat: ia =-Ue-; m Ust m=---. Rm (112) USt max In der Beschaltung nach Bild 42b ist ie = -ia, so daB m 1 -=-=-. (113) R* Normalerweise liegt R* einseitig an dem Bezugspotential der Schaltung. Die herkömmlichen Multiplizierverfahren sind allerdings für diese Aufgabe auch nicht geeignet. Sie haben entweder eine zu niedrige Grenzfrequenz (timedivision-multiplier) oder eine zu geringe Kennlinienlinearität (Parabelmultiplizierer). Injedem Fall sind sie sehr aufwendig. Vor wenigen Jahren wurde jedoch von Gilbert 29) ein neues Multiplizierverfahren publiziert, die "Stromverteilungssteuerung" (engl.: current gain cell). Bei diesem Verfahren wird über die logarithmische UBE/ic-Kennlinie des Sperrschichttransistors logarithmiert und delogarithmiert und so die Multiplikation auf eine Addition zurückgeführt. Begünstigt durch die sehr progressive Entwicklung der Halbleitertechnologie, speziell der Technologie der integrierten Schaltungen, wurde dieses Prinzip in den letzten Jahren zur technischen Reife entwickelt. Handelsübliche Multiplizierer erreichen zwar heute noch nicht die hier geforderten Spezifikationen hinsichtlich Bandbreite oder Linearität. Mit einer von Kuijk 32) entwiekelten integrierten Schaltung wurde jedoch ein Multiplizierer aufgebaut, der den Anforderungen genügt. Die integrierte Schaltung arbeitet nach einer neuartigen Modifikation des Gilbert'schen Prinzips. Sie enthält alle die Transistoren, die hinsichtlich der Gleichheit ihrer Parameter kritisch sind. Die zum Betrieb dieser Schaltung notwendigen Schaltelemente, insbesondere die strombestimmenden Widerstände, wurden inDickfilmtechnik realisiert (Bild 43). Diese Hybrid-Schaltung hat einen Stromquellenausgang mit der Charakteristik ia = ue- m Rm m=- 1 ( 1 2 1n; = UR) . +8V ' (114) 16·5kn. Im Gegensatz zu den üblichen Vier-Quadrant-Multiplizierern dieser Art handelt es sich urn einen Zwei-Quadrant-Multiplizierer: Der Multiplikand m kann sein Vorzeichen nicht wechseln. Das Ist für die vorliegende Anwendung nicht -- 63- US! +~~------~-+~ u• . Bild 43. Multiplizierer-Hybridschaltung mit integrierter Schaltung (IC) nach Kuijk 32). nachteilig. Die Dickfilm-Hybrid-Schaltung erreicht bezüglich des Signalpfades eine Grenzfrequenz von etwa 10 MHz und einen Klirrfaktor von unter 0·2 % in einem Ausgangssignalbereich von mindestens 1 : 1000. Die weit weniger kritische Steuercharakteristik weist eine Nichtlinearität in der Gröûenordnung 1 % und eine Grenzfrequenz imMHz-Bereich auf. Damit sind dieAnforderungen an die SteUglieder erfüllt. 3.4. Realisiemng des Oszillators Mit den beschriebenen Multiplizierern wurde der in Bild 44 dargestellte Oszillator konzipiert. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Vorgänger dieses Converters (FALCON) wurde die Frequenzvariation auf 1 kHz beschränkt. Die untere Frequenzgrenze soUte mit Rücksicht auf die Regeldynarilik nicht zu niedrig sein, so daû der Frequenzbereich auf Jo = O' 5 ... 1·5 kHz festgelegt wurde. Die Dimensionierung ergibt sich aus der Charakteristik der Multiplizierer (Gl. (114)). Die Multiplizierer sollen nur in einem Teilbereich IURI ~ t IURlmax ihrer Steuerkennlinie ausgefahren werden, damit für Überschwingen der Regelung genügend groûe Reservebereiche bleiben. Aus Gl. (104) wird bei einem Multiplizierer MI mit Stromquellenausgang vor dem Integrator - Is= Mit Cl 64- m 1 m =---2n RI Cl 2n Cl Rill (115) = 5 nF wird nach Gl. (114) die Steuerkennlinie des Oszillators fo = 1 (1 + ;R;) kHz (116) Derselbe Steuerspannungshub solI für den Multiplizierer MA geIten, der den AIIpaBwiderstand RA entsprechend Bild 42b ersetzt. Mit GIn (89) und (113) ist fo und bei CA = Cl = = 1 2n Ca 1 = ---RA 2n m (117) CA Rill 5 nF fo = 10 3 S-1 (1 + ;R~) (118) Vorausgesetzt, die Steuerkennlinien der beiden Muitiplizierer MA und MI sind exakt gleich, dann ist im stationären Schwingungszustand URA = URK• Das eröffnet die sehr vorteilhafte MögIichkeit einer StörgröBenaufschaltung (feed forward) im Amplitudenregelkreis: Der Kompensationsregier steuert gleichzei tig mit MI auch MA an, so daB der Amplitudenregier im Idealfall nur noch die Amplitudenstörungen auszuregeln hat. Die Störungen in der Kreisverstärkung dagegen sind umso stärker reduziert, je besser die Steuerkennlinien der Multiplizierer übereinstimmen. Die Verbesserung des dynamischen Verhaltens des Gesamtsystems durch diese MaBnahme wird später diskutiert. Zur Stör- Cr -ua'" Bild 44. Oszillator. gröBenaufschaitung wird URK 65- über den Differenzsteuereingang des Multipli- zierers MA von URK subtrahiert. Bei einem Stromquellenausgang des dem Integrator vorgeschalteten Multiplizierers ist ein Integrationswiderstand für die Funktion des Oszillators an sich nicht notwendig. Jedoch wird für die Brückenkornpensation die frequenzproportionale Spannung -m Uo benötigt. Zur Erzeugung dieser Kompensationsspannung dient der Widerstand Rn an dem die Spannung UK = RI RI ia =- - m Uo Rn! = -21'&10 RI Cl Uo (119) abfällt (nach GIn (112) und (115)). Am Ausgang des Integrators kann eine rnit Uo betragsgleiche Spannung Uo* abgegriffen werden, die gegenüber Ua frequenzunabhängig eine Phasendrehung von 1'&/2 besitzt. Die Phasendrehung der Verstärker im Oszillator muB im Bereich der Oszillationsfrequenz vernach1ässigbar sein. Entsprechend wurden breitbandige Operationsverstärker gewäh1t. Einzelheiten der Frequenzgangkompensation und Spannungsversorgung wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit bei dieser und bei allen folgenden Schaltungsdarstellungen fortgelassen. Die maBgeblich die Umformungskennlinie des Converters bestirnmenden Komponenten sind durch gröBere Strichstärke gekennzeichnet. 3.5. Amplitudenregelung Die Realisierung des Amplitudenregiers soll sich auf den "optimalen stetigen Regier mit Abtastschaltung zur Arnplitudenmessung" beschränken. Wie schon erwähnt, ist bei MeBgröBenconvertern die von der Oszillatorfrequenz näherungsweise unabhängige Regeldynamik gerade vorteilhaft, so daB der Mehraufwand für eine konsequente Abtastregelung nicht notwendig ist. 3.5.1. Berechnung der Reglerdimensionierung Die Dimensionierungsregeln für einen Regier mit Abtastschaltung sind in Abschnitt 2.2.2 angegeben. Es handelt sich urn einen PI-Regier mit der Proportionalverstärkung gemäB Gl. (92): 3 In b Vp = -'rWo--- 1'& und der Eckfrequenz ks kLl gemäB Gl. (93) OOr 2 =31'& Womln· . - 66- Darin sind gemäB Gl. (99), gemäB Gl. (98). Der Stellkoeffizient ksist nicht unmittelbar zu bestimmen, da die Oszillatorkreisverstärkung v mittelbar durch Veränderung der AllpaBzeitkonstante 'iA verstellt wird. Nach GIn (95) und (101) ist 2'i] v=vAm=-. (120) 'iA Mit Gl. (113) wird 1 1 -=---=-- m 2'i1 v=-=2'iI-'iA m (121) Damit wird und mit den Multipliziererkennwerten (122) CARm nach Gl. (114) 1 ~(1 + UR). v = 2'iI_l_ CA 16·5 kO 2 8V Da für die Regeldynamik lediglich die Steilheit des Stellmechanismus deutung ist, kann aus Gl. (15) abgeleitet werden (123) von Be- dv ks=-, (124) dUR so daB aus Gl. (123) ksdurch Differenzieren gefunden wird: 'i] ks=------CAx 16·5 kOx8V (125) Damit wird Vp 3 = -wo CAx16·5 ::re kOx8V In b --. kLl (126) Die Implementierung der Logarithmusfunktion führt zu (In b)/kLl = 31 V-1. Für den vorgegebenen Frequenzbereich Wo = 2::re. 500 ... 2::re. 1500 S-1 war CA = 5 nF gewählt worden. Die Unabhängigkeit der optimalen Proportionalverstärkung v p von Wo in üblichen OsziIIatoren gegeben durch eine reziproke Beziehung zwischen Wo und 'i - ist bei der hier vorliegenden spezieIIen Art der Frequenz- und KreisverstärkungssteIIung nicht gegeben. Es wird deshalb zunächst, urn die Stabilität der Regelung zu garantieren, Wo mln = 2n. 500 S-l 67- eingesetzt. Mit diesen Werten ergeben sich Vp = 61·5 und os, = 0.67.103 S-l (r, = 1·5 rns). 3.5.2. Realisierung des Regiers In Bild 45 ist die Schaltung des Amplitudenregiers skizziert. Die Amplitudenmessung wird - wie weiter unten begründet wird - an uo * vorgenornrnen. Der Abtastimpuls kann dann aus den Nulldurchgängen von uo abgeleitet werden. Denn, wie erwähnt, sind Uo nd uo* betragsgleich, aber um nl2 gegeneinander verschoben. Aus Uo und uo* werden rnittels zweier Komperatorverstärker, die in den Nulldurchgängen der Sinusspannungen umschalten, zwei Impulsspannungen A und B gebilde! (Bild 46). Werden die beiden um t Oszillatorperiode phasenverschobenen Signale über eine Äquivalenz-Funktion (Exklusiv-Oder-Funktion) miteinander verknüpft, dann entsteht ein Signal mit der doppelten Oszillatorfrequenz, dessen negative Flanken den Abtastzeitpunkt angeben. (Dieses Signal dient gleichzeitig als Ausgangssignal des Converters, da die Verdopplung der Frequenz für die Auswertung nützIich ist.) Der Abtastimpuls wird mit einer monostabilen Kippstufe gebildet, deren Ausgangspegel über eine Pegelumsetzer-Schaltung auf den für die Ansteuerung eines FeldeffektTransistors notwendigen Hub gebracht wird. Die Dauer des Abtastimpulses muf TI ~ 9·3 I-Lssein, damit sich auch bei Jo max die abgetastete Spannung während des Abtastens um nicht mehr als 0·1 % ändert. Urn Ungenauigkeiten des Abtastzeitpunktes zu berücksichtigen, wurde TI = 5 I-Lsgewählt. ,-----------------------------, "t, i . "'-c:-:H~-, I I I I i _______________ Signalausgang 2 '0 Abtastpuls Bild 45. AmplitudenregIer. i i, J -68- l_ (AaB) Abtastimpu!sf] n Bild 46. Erzeugung der Abtastimpulse. Eine präzise arbeitende Zweiweggleichrichterschaltung führt die Betragsbildung von ua * durch. Die Abtast/Halte-Schaltung besteht aus einem Treiberverstärker, einem Feldeffekt-Transistor-Schalter, einem Speicherkondensator und einem Pufferverstärker mit sehr hochohmigem Eingang. Kapazität des Speicherkondensators, Stromergiebigkeit des Treiberverstärkers, DurchlaB- und Sperrwiderstand des Schalters sowie Eingangsstrom des Pufferverstärkers sind so aufeinander abgestimmt, daB die Schaltung Sprüngen der Oszillatoramplitude von der GröBe der Sollamplitude folgen kann und daB bei stationärer Amplitude die Entladung auch bei Jo mln geringer als 0·1 % bleibt. Die anschlieBend erforderliche Logarithmierung wird mit einem Operationsverstärker realisiert, der bekannterweise über einen Transistor rückgekoppelt ist. Es folgt ein PI-Regler. Die Sollwertspannung Us - für eine Sollamplitude von Ua = 3 2 V gemäB Gl. (89) zu bilden - wird ebenfalls über ein Logarithmierglied gebildet. Da es sich um eine statische GröBe handelt, reicht ein Spannungsteiler aus Festwiderstand und Halbleiterdiode aus. Der Spannungs- V - 69abfall über der Diode wird dem Referenzeingang des Reglers, der ebenfalls nur eine statische Funktion hat, zugeführt. Vorteilhaft an dieser Schaltung ist die gegenseitige Kompensation der prinzipiell starken Temperaturabhängigkeit der beiden Logarithmierglieder, wenn die beiden logarithmierenden Halbleitere1emente identische thermische Eigenschaften besitzen (integrierter Doppeltransistor). Der in Bild 45 eingerahmte Teil der Schaltung zeigt den gegenüber einer konventionellen Regelung für eine Abtastregelung notwendigen Mehraufwand. 3.6. Me8ergebnisse am Oszillator Der AllpaBoszillator mit Amplitudenregelung ist für sich schon ein MeBgröBenconverter. Als MeBaufnehmer kommen meBwertabhängige Spannungsteiler oder Widerstände in Betracht. Siewürden an die Stelle des Multiplizierers MI treten. Dabei müBte einem potentiometrisch wirkenden MeBaufnehmer ein Inverterverstärker nachgeschaltet werden. Ein WiderstandsmeBaufnehmer - wie z.B, ein Platin-Widerstandsthermometer - würde zweckmäBigerweise im Rückkopplungszweig eines invertierenden Operationsverstärkers angeordnet sein. Da dessen Verstärkungsfaktor dann proportional dem Widerstandswert ist, wird auch die Oszillatorfrequenz eine lineare Funktion des Widerstandes. Eine Messung der Umformungskennlinie eines Converters in dieser Konfiguration zeigt einen maximalen Linearitätsfehler von -3 . 10-5 (Bild 47). Die Abhängigkeit der Oszillatorfrequenz von der Sollamplitude zeigt Bild 48. Bei einer Amplitude von 4·5 Vs führt ein Amplitudenfehler von 1 % zu einem Frequenzfehler von -2 . 10- 5 • + -IÏ-Ol% Bild 47. Linearitätsfehler des Oszillators nach Bild 43, MI ersetzt durch Inverterverstärker mit variabier Verstärkung. -70- Bild 48. Abhängigkeit der Frequenz von der Sollamplitude. Bild 49 demonstriert das dynamische Verhalten des Oszillators mit Abtastregelung, jedoch ohne StörgröBenaufschaltung. Denn diese ist in der beschriebenen Converterkonfiguration nicht möglich. Der die Frequenz steuernde Widerstand wurde sprungartig urn 50 % vergröBert und wieder zurückgeschaltet. Die Dynamik der Amplitudenregelung erreicht annähernd die theoretisch und durch Simulation vorausgesagten Werte: Der Einschwingvorgang der Amplitude ist nach etwa drei Perioden der niedrigsten Oszillatorfrequenz (6 ms) abgeklungen. DaB das theoretische Optimum nicht erreicht wird, erklärt sich vor allem daraus, daB hier nicht, wie im Normalfall, nur die Kreisverstärkung gestellt wird, sondern gleichzeitig auch die Schwingfrequenz. Dadurch verändert sich das Zeitverhalten der Regelstrecke während des Ausregelvorganges. Unkritisches Verhalten des Regelkreises ergibt sich erst bei sub optimaler Einstellung des Reglers. Für den Einsatz als Converter ist das dynamische Verhalten der Momentanfrequenz wichtiger als das Amplitudenverhalten. Mit einem Momentanfrequenzmesser, der die Dauer einer Halbperiode miBt und daraus die Frequenz ermittelt, wurde der Einschwingvorgang der Frequenz gemessen und ebenfalls in -71 - m Störgröne fa Frequenz +0.15---. ~0'1 - --- t r::::::: Amplitude I I ..... 4mso-- Bild 49. Sprungantwort von Amplitude und Frequenz bei Steuerung des Oszillators durch m gemäf3 Bild 40. Bild 49 dargestellt. Erwartungsgemäf hat die Frequenz noch eher - nach zwei Perioden der niedrigsten Oszillatorfrequenz (4 ms) - und fast ohne Überschwingen den stationären Zustand erreicht. Denn die Be- und Entdämpfungen des Oszillators, die zum Ausregeln der Störung notwendig sind, haben nach Gl. (8) nur einen Effekt der 2. Ordnung auf die Oszillatorfrequenz. Voraussetzung ist natürlich, daf die Oszillatorschwingung weder die Verstärker in den Sättigungsbereich aussteuert noch abreiût, Wesentlich bes ser wird die Dynamik der Oszillatorregelung, wenn eine Störgröfïenaufschaltung durchgeführt werden kann. In der Zusammenschaltung mit dem Kompensatorteil wird das, wie schon beschrieben, möglich. Bild 50 de- Störgröne Frequenz I I 1 1 __, 4 ms ,__ ~ Bild 50. Sprungantwort von Amplitude und Frequenz bei Steuerung des Oszillators aus Bild 44 durch URK (mit StörgröJ3enaufschaltung). -72monstriert die Dynamik der Oszillatorregelung, wenn auf den Steuereingang des Multiplizierers MI eine sprungförmige SteuergröBe gegeben wird, die die Oszillatorfrequenz über ihren vollen vorgesehenen Bereich verstimmt (0·5-1,5 kHz). Diese SteuergröBe wird dabei gleichzeitig als StörgröBe der Amplitudenregelung aufgeschaltet. Die Amplitude zeigt jetzt trotz der grolsen Störung nur noch geringe Schwankungen, die Frequenz ist in einer Periode der niedrigstèn Frequenz (2 ms) nahezu eingeschwungen. 3.7. Kompensator Der Kompensator besteht aus Vorverstärker mit Möglichkeit zur Addition der Kompensationsspannung, Demodulator und Regier (Bild 51). Als Vorverstärker wird ein neuartiger integrierter instrumentation amplifier verwandt 31). Es handelt sich um einen Verstärker mit zwei Paaren von Differenzeingängen. Das Verhältnis, in dem die Differenzspannungen an den beiden Eingangspaaren zur Ausgangsspannung beitragen, w'ird über zwei externe Widerstände RS1 und RS2 sehr präzise festgelegt. An den empfindlicheren Differenzeingang wird die Ausgangsspannung Llu der DMS-Brücke angelegt. Über den unempfindlichen Differenzeingang wird der Verstärker rückgekoppelt (RZ1' RZ2)' An den positiven Eingang wird die variable Kompensationsspannung UK angelegt. Eine feste Kompensationsspannung am negativen Eingang sorgt für eine konstante Vorverstimmung, so daB der Oszillator im Nullpunkt der MeBgröBe mit fo mln = 0·5 kHz schwingt. Über den Vorverstärkungsfaktor VB = Rs2/ RS1 wird die Empfindlichkeit (span-factor) des Converters eingestellt. Für eine DMS-Brücken-Empfindlichkeit von 1 mV/V für den vollen MeBbereich wird Vu = 10 gewählt. Über die Dimensionierung des Summierwiderstandes RZ1 für den konstanten Kompensationsspannungsanteil kann eine Vorverstimmung der DMS-Brücke, z.B. aufgrund einer Tarabelastung kompensiert werden. Rs.2 ...10k -------_j 2uo Bild 51. Kompensator. Abtastpuls -73Dem summierenden Vorverstärker folgt ein Nullverstärker mit dem yerstärkungsfaktor 1000. Da die Information über eine Verstimmung der DMSBrücke in trägerfrequenter Form vorliegt (Trägerfrequenz = Jo), kann ein HochpaBglied zur Unterdrückung von Gleichspannungsdriften des Vorverstärkers und des Nullverstärkers eingeschaltet werden. Aus demselben Grund muB aber auch das Nullverstärkerausgangssignal erst demoduliert werden, bevor es dem Regier angeboten werden kann. Zur Demodulation wird das Signal mit dem Träger Uo multipliziert. Ein Multiplizierer als Demodulator hat gegenüber dem in Kompensatoren oft angewandten Schaltdemodulator einen wichtigen Vorteil. Im Nullverstärkerausgangssignal sind auBer der Nutzkomponente sin (wot) (herrührend von der Brückenverstimmung) eine Blindkomponente cos (wot) (verursacht durch eine kapazitive Unsymmetrie der DMS-Brücke oder der Zuleitung), Harmonische der Oszillatorfrequenz sin (n wot), cos (n wot) (vor allem ungerade Harmonische verursacht durch die restlichen Nichtlinearitäten des Multiplizierers MI) sowie Rauschen des Nullverstärkers enthalten. Multiplikation mit dem Träger sin (wot) ist hier gleichbedeutend mit Korrelation: Nur das Nutzsignalliefert eine Gleichspannungskomponente. Damit Phasenverschiebungen infolge der relativ geringen Bandbreite des Vorverstärkers (ca. 50 kHz) und des HochpaBgliedes keinen Fehlabgleich verursachen, erfährt der dem Multiplizierer zugeführte Träger Uo über ein BandpaBfilter eine entsprechende Phasenverschiebung. Ein Fehlabgleich käme zustande, wenn eine Blindkomponente in Llu gegenüber dem demodulierenden Trager eine weitere Phasendrehung erführe und so eine Realkomponente produziert, die eine tatsächlich nicht vorhandene DMS-Brückenverstimmung vortäuscht. Das demodulierte Signal ist Eingangssignal des Reglers. Damit die Brückenverstimmung vollständig kompensiert wird - d.h., die Regelabweichung Null wird - wird üblicherweise ein Integralregler eingesetzt. Im Kompensationsfall ist daher das Nutzsignal sin (wot) Null, jedoch liefert der Nullverstärker, wie schon erwähnt, Störsignale, die entstprechende Wechselspannungen am Ausgang des Demodulators verursachen. Diese Signale muB der Regier unterdrücken. Denn Harmonische der Oszillatorfrequenz im Steuersignal des Multiplizierers MI bewirken wegen ihrer starren Phasenbeziehung zur Oszillatorschwingung scheinbare Nichtlinearitäten der Multipliziererkennlinie. Vergleichbar mit der Oszillatorregelung muB deshalb auch hier der Regier gleichzeitig als Filter wirken, und es tritt der Widerspruch zwischen schneller Regelung und guter Filterwirkung auf. Es liegt nahe, dieses Problem analog der Oszillatorregelung mit einem Abtastfilter zu lösen. Der Regier bzw. das Filter besteht aus einem Integralglied und einer Abtast/Halte-Schaltung. Zur Ermittlung der Filtereigenschaften wird zweckmäûigerweise der Multiplizierer mit in das Filter einbezogen. Das Nullverstärkersignal sei -74Un = U; sin (wt + cp). (127) Dann liefert der Multiplizierer Urn= UnUo = U; Uo sin (wt + cp) sin (wot). (128) Am Ausgang des Integrators ergibt sich 1 U, =- Jurndt= 1 1 = U; Uo 7: w2 _ W 7:, , 2 [wo sin (wt + cp) cos (wot) - w cos (wt + cp) sin (wot)]. (129) 0 Wird U, zweimal pro Periode jeweils im Nulldurchgang der Trägerschwingung (sin (wot) = 0) abgetastet, dann trägt nur der erste Teil des Klammerausdrucks in Gl. (129) zum Abtastsignal bei: u,* = 1 1 U; Uo -- Wo7:, W2/W02 sin (wt - 1 + cp) cos (wot). (130) Ergebnis: - sin (wot) = 0 ist die bevorzugte Phasenlage für die Abtastung, da hochfrequente Störungen (w:» wo) mit l/w2 unterdrückt werden. (Die Filtercharakteristik entspricht dem Betrage nach derjenigen eines TiefpaBfilters zweiter Ordnung mit einem Pol bei wo.) Eine weitgehende Unterdrückung hochfrequenter Störspektren ist besonders wichtig, weil diese als Folge des Abtastprozesses in den Nutzsignalbereich w < Wo umgesetzt werden. - Im Eingangssignal des Abtast/Halte-Gliedes sind Spektralkomponenten Wo ± wenthalten. Bei einer Abtastperiode TA = nfwo (Abtastfrequenz 2wo) ergibt sich ein Spektrum n 2 Wo ± (Llwo ± co), also (2 n 1) Wo ± co, Die Filtercharakteristik eines Haltekreises O. Ordnung besitzt Nullstellen bei den Vielfachen der Abtastfrequenz n 2 wo. Alle ungeradzahligen Harmonischen der Trägerfrequenz (2 n - 1) Wo werden deshalb eliminiert. Das ist besonders wichtig für die Blindkomponente der Trägerfrequenz, für deren Amplitude aus praktischen Gründen erhebliche Schwankungen toleriert werden müssen. Bei geradzahligen Harmonischen (inclusive Gleichspannungskomponenten) tritt vor allem eine Spektralkomponente Wo im Abtastsignal auf: Die Abtastspannung springt zwischen zwei Werten hin und her. Geradzahlige Harmonische treten jedoch nur mit sehr geringer Amplitude auf, so daB keine zusätzlichen MaBnahmen erforderlich sind. Die Abtast/Halte-Schaltung des Kompensationsreglers ist im Aufbau identisch mit derjenigen des Amplitudenreglers. Da der Amplitudenregier - wie in Abschnitt 3.5.2 angegeben - die gegenüber Uo urn n/2 in der Phase gedrehte Spannung Uo* abtastet, können beide Abtastglieder durch denselben Abtast- + -75 impuls gesteuert werden. Wie in Bild 45 ist auch in Bild 51 der für die Abtastregelung zusätzlich erforderliche Schaltungsteil eingerahmt. 3.8. Sonstige Elektronik Der oder die DMS-Me13aufnehmer - bei elektromechanischen Wägeanlagen sind normalerweise vier, sechs oder sogar acht Me13aufnehmerelektrisch parallel geschaltet - sollen mit der Oszillatorausgangsspannung Uo gesp eist werden. Zur Vermeidung einer Belastung des Oszillatorverstärkers durch den sich bei einer Brückenparallelschaltung ergebenden sehr kleinen Lastwiderstand (z.B. 30 n bei acht 240 n-Brücken) wird ein Leistungsverstärker zwischengeschaltet (Bild 52). Zwei Verstärker, die jeweils aus einem Operationsverstärker und einem Stromverstärker (booster) bestehen, erzeugen die Ausgangsspannungen +2uo und -2uo. Die DMS-Brücken werden darm mit der maximal erlaubten Speisespannung von 4uo ~ 12 Verr symmetrisch gesp eist. Diese Ma13nahme bedingt eine Korrektur der Umformungsgleichung Gl. (l08) (131) Die symmetrische Speisung reduziert die Anforderungen bezüglich Gleichtaktunterdrückung des Kompensationsverstärkers auf ein sicher zu realisierendes Ma13. Die Betriebsspannungen des Converters (± 15 V= und +5 V=) werden mit integrierten Spannungsreglern stabilisiert (Bild 53). Aus einer Versorgungsspannung (40 V Wechselspannung oder Gleichspannung beliebiger Polarität), die entweder vom Auswertegerät bezogen wird oder "vor Ort" zur Verfügung steht, wird die symmetrische Primärspannung von ± 20 V für die Spannungsregler erzeugt. Bild 52. MeJ3aufnehmerspeisung. -76- Bild 53. Stromversorgung. 3.9. Me8ergebnisse am Converter Bild 54 zeigt den Linearitätsfehler des voIIständigen Converters. Die Unregelmäûigkeit der Kurve ist aus der mangeinden Reproduzierbarkeit der Me13aufnehmer-Ersatzschaltung zu erklären (Gröûenordnung 10-5). Die Abweichungen von der besten Geraden durch den Nullpunkt ist etwa 3 . 10-5 sowohl bei einer Empfindlichkeit von L1Rrnnx/R = 10-3 (voller Meûbereich der MeBaufnehmer) als auch bei einer erhöhten Empfindlichkeit von L1Rrnnx/R = = 0·5 . 10-3• Eine erhöhte Empfindlichkeit des Converters ist erforderlich, wenn aufgrund von groBen Taralasten nicht der volle Meûbereich der MeBaufnehmer ausgenutzt werden kann. Bei Temperaturversuchen an einzelnen Labormodellen wurde eine Empfind4 lichkeitsdrift von ± 4. 10- und eine Nullpunktsdrift von ± 3 . 10-4 in einem ± r-------_-_'_-_---_---_-- ·I r-----------J · +0·01% · ___.J! _- .t:>----d" --Ol • I -0'01% ·L ------l ·IL. Bild 54. Linearitätsfehler Empfindlichkeit óRmax/~ = 10-3 _ Empfindlichkeit A~ax/R = 0'5.10 3 halber vom Eichgesetz telerierter Fehler für Wägeenlagen mit einer AUflösung ven 5000 Teilen . _ des Converters (bezogen auf Mef3bereichsendwert). -77 - t o Temperaturdri£t 10 20 ----0-----0---30 --- 40 50 e oe -0,1% Bild 55. Temperaturdrift des Converters. Temperaturbereich von 0 bis ±40 °C gemessen (Bild 55). Setzt man an den kritischen Stellen des Converters re, Rh RI, R2' RSI' RS2' RZI' RZ2 sowie Widerstände der Leistungsverstärker) einen temperaturkompensierten Glimmerkondensator (± 2 ppm;oC) und hochstabile Metalldrahtwiderstände (± 2 ppm;oC absolut, ± 0·5 ppmr'C relativ) ein, dann bleibt der Fehler auch im ungünstigsten Fall, wie eine worst case-Rechnung zeigt, in einem Temperaturbereich von ± 20°C innerhalb des halben vom Eichgesetz für Wägeanlagen mit einer Auflösung von 5000 Skalenteilen 33) tolerierten Fehlers (in Bild 54 angedeutet) *). Die sehr geringe Abhängigkeit der Frequenz von der Sollamplitude (Bild 48) kombiniert mit der Stabilisierung der Betriebsspannungen führt dazu, daB ein EinfluB der primären Betriebsspannung auf die Frequenz nicht meBbar ist. Dieses Ergebnis stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik dar. Ungleich bemerkenswerter ist jedoch die Verbesserung in bezug auf das dynamische Verhalten des Converters. Bild 56 zeigt die Antwort der Oszillatoramplitude und - wichtiger - die Antwort der Oszillatorfrequenz auf Sprünge der EingangsgröBe vom MeBbereich Nullpunkt auf den MeBbereichsendwert und zurück. Die Einschwingzeit beträgt in jedem Fall etwa 6 ms, d.h., drei Perioden der niedrigsten Oszillatorfrequenz! Die Verlängerung der Ausregelzeit des vollständigen Converters gegenüber dem Oszillator allein (Bilder 49 und 50) wird durch den Kompensationsregelkreis verursacht. Bei grofsen Störungen wird der Nullverstärker in seinen Sättigungsbereich ausge*) In der Bild 55 zugrunde liegenden Messung wurden Komponenten mit gröûeren Toleranzen eingesetzt. -78 steuert und begrenzt die Änderungsgeschwindigkeit von URK• Das führt zu dem rampenartigen Übergangsverhalten der Oszillatorfrequenz. Eine zusätzliche Totzeit ist bedingt durch den Abtastproze.B des Kompensationsreglers. Im praktischen Fall wird das dynamische Verhalten durch die Trägheit des mechanischen Me.Bsystems (Feder-Masse-System aus Mel3aufnehmer und zu wägender Masse plus Masse der Wägeplattform) bestimmt. Sprungartige Eingangsgröl3en sind deshalb ausgeschlossen. Die Eigenfrequenzen der mechanischen Mel3systeme sind üblicherweise unter 100 Hz, so dal3 die Regelung allen Me.Bgrö.Benänderungen folgen kann, ohne daf der Nullverstärker begrenzt. Die technischen Daten des beschriebenen Converters sind in Tabelle I zusammengestellt. Bild 57 zeigt ein Labormodell des Converters. Die Kombination von ho her Mel3dynamik und hoher Me.Bgenauigkeit sowie der vorteilhaften frequenzanalogen Signalverarbeitung bei relativ geringem Aufwand ermöglicht erstmals eine wirtschaftliche Realisierung von Schnellwägeanlagen für dynamische Wägeprozesse, die den engen Me.Bfehlertoleranzen der Eichgesetze genügen. St orqrcûe 10 Frequenz f 1'5 kHz-- 1 kHz 0·5 kHz-- I I --; 4 ms t-- Bild 56. Sprungantwort von Amplitude und Frquenz des durch L1R/R gesteuerten Converters. - 79- Bild 57. Labormodell des Converters mit den Baugruppen Oszillator mit Amplitudenregier (unten links), Abtastschaltungen mit Ansteuerung (oben links), Kompensator (unten rechts), Leistungsverstärker und Stromversorgung (oben rechts). - 80- Tabelle I Technische Dalen des Con vertes Eingangsgröûe Verstimmung LJR/R einer speziell DMS-Aufnehmer Ausgangsgrö13e Frequenzfo Umformungsgesetz fo + 0·5 ) kHz LJRmax/R = 0,2 1.10-3 LJR/LJRmax = 0 1; fo = 0·5 ... 1·5 kHz LJR/LJRmax = -0·2 ... 1'2; fo = 0·3... 1·7 kHz Meûbereich Funktionsbereich Statische Eigenschaften Linearitätsfehler Temperaturfehler Empfindlichkeit Nullpunkt Betriebsspannungseinfiu13 Alterungseinflu13 Dynamische Eigenschaften Sprungantwort der Frequenz Sprungantwort Amplitude iJR/R =( iJRmax/R Widerstandsbrücke; ± 0·003% ± 0·04% } ±0.03% -0 ... 40 C 0 (nicht me13bar) < 0·01%/Jahr (berechnet nach Präzisionskomponentenhersteller) 6 ms 4ms Sprung 0 --+ iJRmax Sprung LJRmax --+ 0 8 ms 4ms Sprung 0 --+ LJRmnx Sprung LJRmax --+ 0 bezogen auf Me13bereichsendwert Angaben der der • - 81- Formelzeichen Konstante der Oszillatorgleichung Basis des Logarithmus Kapazitäten im Oszillatornetzwerk Kapazitäten im AllpaB-Oszillator Dämpfung der harmonischen Schwingung Übertragungsfunktion des Oszillator-Netzwerks Übertragungsfunktion des Regiers Übertragungsfunktion des Oszillator- Verstärkers Oszillatorfrequenz laufender Index Ausgangsstrom des Multiplizierers Eingangsstrom des steuerbaren Widerstandes Klirrfaktor durch 3. Harmonische Konstante des Regiers Konstante der Oszillator- Ersatzschaltung a b C, Cl> C2 CA' Cl D FN FR Fv Jo ia ie K3 kb' kb* kE kG kG* kI kI* kLl, kL2 k., k/ ks L m } } n p R R* s., R2 RA, RI Rill RSl> RS2 } RZl> RZ2 L1R Konstante des Gleichrichters Konstante der Oszillator-Ersatzschaltung Konstante der Logarithmusfunktion Konstante des Regiers Konstante des Stellgliedes Induktivität im Oszillator-Netzwerk Übertragungsfaktor des Multiplizierers laufender Index Differentialoperator Widerstand, allgemein scheinbarer Widerstand Widerstände im Oszillator Widerstände im AllpaB-Oszillator Kennwiderstand des Multiplizierers Widerstände im Kompensatorverstärker Widerstandsvariation des MeBaufnehmers Seite Gl. 5 25 7,8 58 6 (1) (53) (102) (6) 5 12 (1) 5 58 (2) (103) 62 (112) 61 20 13 18 12 23 18 22 25 13 12 7 61 (110) (34) (18) (31) (12), (13) (45) (29) (38) (53) (17) (15) 62 7,58 58 62 72 72 58 (111) (109) (l02) (112) (105) - 82Seite Abtastzeitinterval Länge des Abtastimpuises Zeitvariabie Abtastzeitpunkte Zeitpunkt der Störung Fehier des Abtastintervals Anfangswert der Oszillatorspannung { Sollwert der Oszillatoramplitude Oszillatorspannungen Netzwerkspannungen Abtastwerte Ausgangsspannung des Muitiplizierers Eingangsspannung des Muitiplizierers Ausgangsspannung des Gleichrichters U, UO, UO* UI> U2 ••• UA' UAO'" Ua Ue Ua } Ui Spannungen ti", Un> Un UR URA, o, US! U. Û Ü Llu v Vp } } URK Spannungen 36 67 36 36 42 6 des (77) (76) (86) (7) 6, 58,65 im Kompensator Ausgangsspannung des Gl. 5 37 61 61 12 74 74 (1), (2) (109) (109) (12), (13) (129) (130) Logarithmierglie- im Kompensator Ausgangsspannungen der Regier { = Eingangsspannungen der Stellglieder Sollwertspannung für Amplitudenregier Steuerspannung des Multiplizierers Regelabweichung Spitzenwerte von Wechselspannungen arithmetische Mittelwerte von Wechselspannungen Ausgangsspannung der Meûaufnehmerbrücke Verstärkungsfaktor des Oszillator-Verstärkers Verstärkungsfaktor des Oszillator- Verstärkers (konstanter Anteil)' Verstärkungsfaktor des Oszillator- Verstärkers (Allpaû-Oszillator) Verstärkungsfaktor des KompensatorVerstärkers Proportionalverstärkung des Regiers 25 74 74 12 43 (53) (128) (127) (l4) 43 (89) (109) (90) 58 (l05) 5 (2) 12 (16) 58 (102) 58 21 (36) 61 - 83Seite v_ ) V_b V_r ~V ~vo, Störungen von v } sprungförmige } GröJ3e in der Oszillatorersatzschaltung ~V1'" Y Yo,~y lX,fJ e CP1 CPA cp ~cp " "I "A, "r 0),0)0 O)r oszillierende Anteile von v KenngröBen des PI-T1-Reglers Koeffizient für Nichtlinearität Phasenwinkel Phasenwinkel des Abtastzeitpunktes Phasenwinkel Phasenfehler Oszillatorzeitkonstante Zeitkonstanten des AllpaB-Oszillators Reglerzeitkonstante Kreisfrequenz des Oszillators Übergangsfrequenz des Regiers 12 13 13 17 36 18 18 28 20 16 34 6 42 5 58 67 6 21 Gl. (16) (18) (17) (26) (78) (29) (30) (61) (35) (25) (74) (7) (85) (1) (102) (8) (37) - 84LITERATUR .1) D. Gossel, 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17) 18) 19) 20) 21) 22) 23) 24) 25) 26) 27) 28) 29) 30) 31) 32) MeJ3systeme und Regelungen mit Frequenzsignalen, Messen-Steuern-Regeln 14, 22-28, 1971. D. Meyer, A process for converting quantities to be measured into frequencies, Philips techno Rev. 29, 189-196, 1968. D. Meyer, Präzisions-L1R-L1j-Umformer für frequenzanaloges Messen mit DMS, VDIBerichte Nr. 137, 41-44, 1970. A. A. Andronov, A. A. Vitt und S. E. Khaikin, Theory of oscillators, Pergamon Press, Oxford, usw., 1966. N. van der Pol, A theory of the amplitude of free and forced triode vibrations, Radio Rev. 1, 701-710 und 754-762, 1920. L. A. Meacham, The bridge stabilized oszillator, Proc. IRE Oct. 1938. B. Bauer, Design Notes on the resistance-capacity oscillator circuit, Hewlett-Packard-J. 1, 3, November 1949; 1, 4, Dezember 1949. B. M. Oliver, The effect of (.I.-circuitnon-linearity on the amplitude of RC oscillators, Hewlett-Packard-J. 11, 8-10, 1-8, 1960. S. G. Freshour, Precision amplitude control, Electro Technology, 40-49, June 1966. K. Bergmann, Beiträge zur Stabilitätstheorie und Dynamik präzise amplitudengeregelter Oszillatorsysteme, Diss. RW TH Aachen, 1968. W. A. Edson, Intermittent behaviour of oscillators, Bell Syst. techno J. 24, 1-22, 1945. J. G. Ternan, Envelope stability of low frequency transistor oscillators, Proc. lEE 110, 830-844, 1963. Schaltungsanordnung zur Erzeugung einer harmonischen Schwingung. Deutsches Patentamt, Offenlegungsschrift DOS 103 138. D. Meyer-Ebrecht, Fast amplitude control of a harmonic oscillator, Proc. IEEE 60, 736, 1972. Schaltungsanordnung zur Erzeugung einer harmonischen Schwingung mit schnellem Einschwingverhalten, Deutsches Patentamt, Offenlegungsschrift DOS 2001 451. O. Zinke und H. Br un s w ig, Lehrbuch der Hochfrequenztechnik, Springer Verlag, Berlin, New York, Heidelberg, 1965, Seite 410ff. P. N aslin, Dynamik linearer und nichtlinearer Systeme, Oldenbourg Verlag, München, 1968. B. van der Pol, The nonlinear theory of electric oscillations, Proc. IRE 22, 1051-1086, 1934. G. F. Landvogt, Eine Verallgemeinerung des van der Pol'schen Oszillatormodells, NTZ 7, 390-394, 1969. W. Leonhard, Einführung in die Regelungstechnik, Vieweg & Sohn, Braunschweig, 1969. W. Leonhard, Regelkreise mit symmetrischer Übertragungsfunktion, Regelungstechnik 13, 1,4-12, 1965. S. N. Porter, Signal generator with rapid automatic amplitude stabilisation, US-Patent 3.419.815 vom 31.12.1968. C. F. Moore, C. L. Smith und P. W. Murrill, Simplifying digital control dynamics for controller tuning and hardware lag effects, Instr. Practice, 45-59, Januar 1969. G. Landvogt und D. Meyer-Ebrecht, Frequency-analogy - a powerful tool for process instrumentation, Proc. 5th IFAC World Congress, Paris 1972. D. Meyer-Ebrecht, Entwurfsprinzipien für Präzisions-Relaxationsoszillatoren, 4. Mikroelektronik-KongreJ3 München 1970, R. Oldenbourg Verlag, München. H. Hinkelmann und H. M. Ihme, Ein elektrisches Tiefseethermometer mit kurzer Einstellzeit, Z. angew. Physik 15, H5, 429-435, 1963. Y. Sun und I. T. Frisch, Resistance multiplication in integrated circuits by means of switching, IEEE Trans. CT-1S, 184-192, 1968. P. Seyfried und W. Lange, Eine einfache Analog-Multiplizierstufe mit FeldetfektTransistoren, MeJ3technik 7/8, 187-192, 1969. B. Gilbert, A precise four-quadrant-multiplier with subnanosecond response, IEEE J. SSC, 356-373, 1968. D. Gossel, Frequenzanalogie - ein Konzept für die MeJ3- und Regeltechnik mit digitaler Signalverarbeitung, ETZ-A 93, 577-581, 1972. H. Krabbe, Monolithic data amplifier, Analog Dialogue 6, 3-5, 1972 (published by Analog Devices Inc., Norwood, Mass., USA). K. E. Kuijk, Multiplikatorschaltung, wird verötfentlicht in Neues aus der Technik. - 8533) 34) 35) Eichordnung in der Fassung vom 14.4.1965, Abschnitt IX Waagen und Wägemaschinen. Mit dem Stand der 15. Verordnung zur Änderung der Eichordnung vom 26.6.1970, § 541-560. W. M. G. van Bokhoven, private Mitteilung. Schaltungsanordnung zur Umformung einer Brückenverstimmung in eine Frequenzänderung, Deutsches Patentamt, Offenlegungsschrift DOS 2214 114.