HfM FRANZ LISZT Weimar | Institut für Musikwissensc Studienprofil Historische Musikwissenschaft > University of Music ... > Publications > KlangZeiten KlangZeiten - Musik, Politik und Gesellschaft Herausgegeben von Detlef Altenburg, Michael Berg und Albrecht von Massow Band 1: Zwischen Macht und Freiheit. Neue Musik in der DDR, hrsg von Michael Berg, Albrecht von Massow und Nina Noeske, Wien u.a. 2004. Renommierte Komponisten, Interpreten, Musikjournalisten und Musikwissenschaftler bieten in diesem Band vielschichtige Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Neuen Musik in der DDR. Deren Werke werden vor dem die Geschichte und Bedeutung der Neuen Musik in der DDR. Deren Werke werden vor dem Hintergrund ihrer Geschichte, ihrem Zwiespalt zwischen Konformität und Subversion und ihrer ästhetische Faszination im Kontext der spezifischen politischen Situation präsentiert. Die europäische Dimension der Neuen Musik in der DDR belegt, dass der Ost-West-Konflikt nicht allein auf militärischer, politischer und ökonomischer Ebene ausgetragen wurde, sondern in seiner Ambivalenz zwischen Abgrenzung und Grenzüberschreitung auch als Kampf um die Köpfe und Herzen stattfand. Das Fortwirken dieser Phase der Musikgeschichte kann als wesentliche Voraussetzung für die aktuelle Kulturentwicklung des wiedervereinten Deutschlands und des sich erweiternden Europas ins Blickfeld rücken. Der Band eröffnet die neue Schriftenreihe KlangZeiten - Musik, Politik und Gesellschaft. Beigefügt sind 2 Musik-CDs, die einen Querschnitt Neuer Musik aus der DDR bieten. Band 2: Die unerträgliche Leichtigkeit der Kunst. Ästhetisches und politisches Handeln in der DDR, hrsg. von Michael Berg, Knut Holtsträter und Albrecht von Massow, Wien u.a. 2007. Die Künste der DDR und deren Entstehungshintergründe sind ein fortwährendes Faszinosum, da sie in mehrfacher und zum Teil auch gegensätzlicher Weise künstlerische Praxis als ästhetisches und politisches Handeln begreifbar machen. Dem Anspruch der gesellschaftlichen und politischen Wirksamkeit, die der historische Gegenstand in so hartnäckigem Maße einfordert, kann sich die geisteswissenschaftliche Beschäftigung die der historische Gegenstand in so hartnäckigem Maße einfordert, kann sich die geisteswissenschaftliche Beschäftigung nicht entziehen und muss daher die politischen und gesellschaftlichen Kontexte mit berücksichtigen. Unter diesem Blickwinkel werden die Vereinnahmungs- und Vereinheitlichungstendenzen der DDR-Kunstpolitik durch eine Wirklichkeit künstlerischen Handelns in Frage gestellt, die erst bei näherer Sicht die doppelbödigen Konformitäten, Oppositionen, Nischen und Autonomiebestrebungen freigibt und zugleich die Facetten und Brüche im Kunstschaffen des Einzelnen zeigt. Vorliegender Band konfrontiert die unmittelbaren Perspektiven von Zeitzeugen mit wissenschaftlichen Reflexionen und Skizzen. Anhand von signifikanten, für die DDR spezifischen Aspekten aus Geschichte, Literatur, Bildender Kunst, Film und Musik wird versucht, die ?unerträgliche Leichtigkeit der Kunst? in Worte zu fassen. Band 3: Nina Noeske, Musikalische Dekonstruktion. Neue Instrumentalmusik in der DDR, Wien u.a. 2007. Gab es in der DDR wirklich nur staatstragende Repräsentationsmusik? Ist Kunst ohne politische Freiheit undenkbar? Noch heute ist die in der DDR entstandene Neue Musik selbst den Musikologen weitgehend unbekannt. Diesem Mangel begegnet nun der vorliegende Band, indem er Kompositionen Neuer Musik, die während der letzten beiden DDR-Jahrzehnte entstanden und von offizieller Seite zum Teil massiv kritisiert wurden, ins Rampenlicht während der letzten beiden DDR-Jahrzehnte entstanden und von offizieller Seite zum Teil massiv kritisiert wurden, ins Rampenlicht rückt. Den Betrachtungen zugrunde liegt die These, dass jede Form von Macht prinzipiell gegenläufige Tendenzen auf den Plan ruft, so auch in der Musik. Musikalische Dekonstruktion bestimmter gesellschaftlicher Repräsentationsformen ist eine dieser Tendenzen, deren ästhetische und politische Voraussetzungen ebenso diskutiert werden wie die Lebensläufe der Komponisten und die ostdeutsche Kulturpolitik. Dem Band liegen zwei Audio-CDs mit unveröffentlichten Aufnahmen von Werken von Reiner Bredemeyer, Paul-Heinz Dittrich, Friedrich Goldmann und Georg Katzer bei. Band 4: Matthias Nöther, Als Bürger leben, als Halbgott sprechen. Melodram, Deklamation und Sprechgesang im wilhelminischen Reich, Wien u.a. 2008. Das Melodram war in vieler Hinsicht eine zwiespältige Gattung. Vom Konzertpublikum des 19. Jahrhunderts wurde es geliebt, von Komponisten dagegen lange Zeit nur wenig geschätzt. Am Ende des Jahrhunderts aber erlebte es in der deutschen Hoch- und Massenkultur einen rückhaltlosen Aufschwung. Das klangvolle Sprechen mit musikalischer Begleitung wurde im wilhelminischen Reich zeitweilig zum Inbegriff musikalischen Fortschritts. Daneben kulminierte im Melodram und seinem pathetischen Habitus eine politische Ästhetik, die eng an bürgerliche Vorstellungen von "deutscher Macht und deutschem Wesen" gekoppelt war. bürgerliche Vorstellungen von "deutscher Macht und deutschem Wesen" gekoppelt war. Im vorliegenden Band wird versucht, die ästhetische und geistige Nachbarschaft dieser Gattung zum Deklamationsstil an damaligen Hofbühnen und zum Bayreuther Sprechgesang aufzuzeigen. Dies waren weitere hochkulturelle Spielarten eines fatalen bürgerlichen Sprach- und Sprechbewusstseins. Ihr Höhepunkt und Ende fiel nicht zufällig mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs zusammen. Beigefügt ist eine CD mit teilweise lange vergessenen Originaltönen zeitgenössischer Sprecher. Band 5: Ruth Seehaber, Die "polnische Schule" in der Neuen Musik. Befragung eines musikhistorischen Topos, Wien u.a. 2009. Ausgehend von dem Begriff der "polnischen Schule", der Ende der 1950er Jahre für die Komponistengeneration um Krzysztof Penderecki geprägt wurde, bietet diese Untersuchung nicht nur den ersten umfassenden Überblick über die polnische Neue Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den deutsch-polnischen Musikbeziehungen in der Zeit des Kalten Krieges. Ihre Basis bilden dabei einerseits Analysen des polnischen und deutschen Musikschrifttums und andererseits Werkanalysen, deren Befunde in den jeweiligen politischen und historischen Kontext eingeordnet werden. Band 6: Matthias Tischer, Komponieren für und wider den Staat. Paul Dessau in der DDR, Wien u.a. 2009. Band 6: Matthias Tischer, Komponieren für und wider den Staat. Paul Dessau in der DDR, Wien u.a. 2009. 20 Jahre nach dem Verschwinden des "anderen deutschen Staates" wird zusehends klar, dass sich unter der verhärteten Oberfläche der Diktatur ein kulturelles Leben von enormer Vielfalt verbarg. Die Künstler der DDR waren zwar mehrheitlich keine Oppositionellen, suchten aber nicht selten nach geeigneten Wegen für eine Gratwanderung zwischen persönlichem Wollen und parteioffizieller Erwartung. Der Berliner Komponist Paul Dessau ist in seiner Zeit nach der Rückkehr aus dem Exil das Paradebeispiel eines Komponisten aus dem geistigen Umfeld Arnold Schönbergs, der das Bekenntnis zu "seinem" Staat mit dem zur musikalischen Moderne zu verknüpfen versuchte. Der vorliegende Band untersucht seine Musik für den Konzertsaal bis zur Mitte der 1970er Jahre. Band 7: Musikwissenschaft und Kalter Krieg. Das Beispiel DDR, hrsg. von Nina Noeske und Matthias Tischer, Wien u.a. 2010. Der Band geht, Friedrich Schiller paraphrasierend, der Frage nach: "Warum und zu welchem Ende studiert man Musikgeschichte?" Diese Frage ist keine zweckfreie Selbstbespiegelung weltfremder Geisteswissenschaftler. Vielmehr bemühen sich die Beiträgerinnen und Beiträger um die theoretische Erschließung des Terrains, auf dem eine künftige Musikgeschichte der DDR als Teil einer Kulturgeschichte des theoretische Erschließung des Terrains, auf dem eine künftige Musikgeschichte der DDR als Teil einer Kulturgeschichte des Kalten Krieges situiert werden kann. Bei aller Verschiedenheit der Ansätze verdeutlichen die Aufsätze in ihrer Gesamtheit, welch enormes Potenzial eine innovative, selbstreflexive und selbstbewusste Musikforschung in sich birgt. Band 8: Die Kunst des Überwinterns. Musik und Literatur um 1968, hrsg. von Jörn Peter Hiekel, Wien u.a. 2011. Ausgehend von den Ereignissen des "Prager Frühlings" und seinen Folgen werden in diesem Band verschiedene Facetten der Kunst- und insbesondere der Musikentwicklung in den Jahren um 1968 erörtert. Dabei geht es einerseits um die Möglichkeit des "Überwinterns" mit und durch Kunst, die sich ihre Autonomie bewahrt. Andererseits wird diskutiert, inwieweit die Künste in politisch prekären Situationen widerständige Potenziale zu entfalten vermochten. Gefragt wird, ob man an ihnen Momente des "Aufbruchs" diagnostizieren kann, die womöglich auf gesellschaftliche Entwicklungen zurückwirkten. Dabei stehen die -Prozesse in der CSSR, in der DDR, in Ungarn, aber auch in Westdeutschland im Blickpunkt. Band 9: Irmgard Jungmann, Kalter Krieg in der Musik. Eine Geschichte deutsch-deutscher Musikideologien, Wien u.a. 2011. Wie konnte es dazu kommen, dass sich auf Grundlage einer relativ einheitlichen Kunst- und Musikästhetik im Jahre 1945 zwei Grundlage einer relativ einheitlichen Kunst- und Musikästhetik im Jahre 1945 zwei unterschiedliche Denkweisen über Musik entwickeln konnten? Die Teilung Deutschlands ermöglicht der Kulturwissenschaft -eine gute Forschungs-"Vorlage", um der Wechselwirkung von kulturellem Denken und politisch-ökonomischen Gegebenheiten nachzuspüren. Dabei wird der Fokus nicht allein auf die Entwicklung in der DDR gelegt, sondern der Versuch gemacht, mit den gleichen Maßstäben auch die Denkweisen in der BRD in den Zusammenhang des Gesellschaftssystems zu stellen. Möglicherweise relativieren sich damit so manche Grundüberzeugungen der Autonomieästhetik. Band 10: Katrin Stöck, Musiktheater in der DDR. Szenische Kammermusik und Kammeroper der 1970er und 1980er Jahre, Wien u.a. 2013. Die Gattungen szenische Kammermusik und Kammeroper stellten in den 1970er und 1980er Jahren in der DDR komplexe ästhetische Phänomene dar. In ihnen spiegelten sich die "Windungen" der Kulturpolitik jener Jahre, ihre Analyse eröffnet tiefgehende Erkenntnisse über das Musikleben der DDR. Das Buch offenbart ebenso die stilistische, strukturelle und gestalterische Vielfalt der Werke, die von der Raummusik zur Kammeroper, von den Instrumentalisten als Interpreten zu Sängern, von spätromantischen Kompositionsprinzipien bis zu avanciertesten Techniken, von systemaffirmativen bis zu oppositionellen Inhalten reicht. reicht. Band 11: Marco Lemme, Die Ausbildung von Kirchenmusikern in Thüringen 1872-1990, Wien u.a. 2013. Die Kirchenmusik war im 19. und 20. Jahrhundert häufig der Ort, wo Kirche und Welt ganz unmittelbar aufeinandertrafen. Als Teil der Kirche, der weit in die säkulare Gesellschaft hineinreicht, kam der Kirchenmusik auch eine (kirchen-)politische Geltung zu. So genoss das Kirchenmusikwesen als Komponente im öffentlichen Schulwesen und als Teil staatlicher Kulturpflege sowohl im Zeitalter der Säkularisierung als auch während der antikirchlichen Diktaturen des letzten Jahrhunderts einen gewissen Schutz. Auf Seiten der Kirchen entwickelte sie sich zu einem wichtigen Öffentlichkeitsfaktor. Staat wie Kirche diente sie mitunter als "Verhandlungsmasse". Folglich spiegelt die Kirchenmusik das wechselhafte Verhältnis von Staat und Kirche wider. Besonders gilt dies für das kirchenmusikalische Ausbildungswesen, da in diesem Bereich Staat und Kirche zu allen Zeiten, auch in den Jahren der NS-Diktatur und der DDR, zusammenarbeiteten. Die vorliegende Studie liefert ein erstes Gesamtbild des kirchenmusikalischen Ausbildungswesens in Thüringen im 19. und 20. Jahrhundert, wobei neben künstlerischen Aspekten und Personen auch Struktur und Organisation der Kirchenmusik betrachtet werden. Welche Auswirkungen hatte die Politik der jeweils herrschenden Staatsmacht bzw. die der Kirche auf das kirchenmusikalische Ausbildungswesen? In welchem Verhältnis jeweils herrschenden Staatsmacht bzw. die der Kirche auf das kirchenmusikalische Ausbildungswesen? In welchem Verhältnis standen Staat und Kirchenleitungen generell zum Kirchenmusikwesen? Welche Impulse kamen wiederum von Seiten der Kirchenmusik hinsichtlich der öffentlichen Kulturpflege, des kirchlichen Konsolidierungsprozesses nach 1918 oder in Bezug auf die kirchenpolitischen Entwicklungen nach 1933 bzw. 1945? Band 12: Melanie Kleinschmidt, "Der hebräische Kunstgeschmack". Lüge und Wahrhaftigkeit in der deutsch-jüdischen Musikkultur, Wien u.a. 2014. Richard Wagners Aufsatz "Das Judenthum in der Musik" gilt als unrühmlicher Höhepunkt einer langen Tradition antisemitischen Musikschrifttums. Die Untersuchung nimmt die geistesgeschichtliche Entwicklung jüdischer Stereotype seit der Antike in den Blick, aus der heraus erst Wagners Geisteshaltung beim Verfassen seines Aufsatzes im 19. Jahrhundert verständlich wird. Das Stereotyp des "inauthentischen Juden" wird entlang der Geschichte des Christentums, vor allem des Protestantismus bis hin zu Wagners frühen musikalischen Schriften verfolgt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend am Beispiel des jüdischen Komponisten Giacomo Meyerbeer konkretisiert.