Bonuskonzept für die Veranstaltung „W2351 Ökonomische Grundlagen von Netzmärkten“ (Bachelor, Profilierungsphase): User-Generated Content im Zuge des KomDiM DUC Allgemeines: Der User Generated Content ersetzt die bewertete Abgabe der Übungsblätter im SoSe 15 als Bonusleistung vollständig. Es werden keine Übungsblätter im SoSe 15 eingesammelt. Eine Gruppe besteht aus 4-5 Personen, die Anzahl der Gruppen richtet sich nach der Anzahl der angemeldeten Studierenden. Es werden insgesamt 16 Fragenblöcke(4 Fragenblöcke zu jeder Abgabefrist) im gesamten Semester erstellt. Die Vorlesungen, zu denen diese erstellt werden, sowie die jeweiligen Abgabefristen, können Tabelle 1 entnommen werden. Näheres zum Ablaufkonzept in Grafik 1. Zum erfolgreichen Bestehen des Bonuskonzeptes ist die qualitative und quantitative einwandfreie Abgabe aller 16 Frageblöcke so wie die Teilnahme am Experiment (wird angekündigt) erforderlich. Verwendete Plattform: ILIAS: Bereitstellung der Vorlesungs- und Übungsunterlagen. Bereitstellung der Lektüre (Seminarapparat). Allgemeine Kommunikation zwischen Lehrstuhl und Studierenden. Ggf. (Abhängig von der Form der Tutorien) Anmeldung zu den Tutorien. Gruppenbildung für das Bonuskonzept. Zur Unterstützung der Gruppenbildung wird ein Forum zum Austausch unter den Studierenden bereitgestellt. Haben sich die Gruppen gefunden, hat jede Gruppe ihren eigenen Bereich und ein Gruppenforum zum Austausch. Jede Gruppe hat ein maximales Personenlimit (5) und eine Zutrittsdeadline (17.04.). Die Einreichung der Fragenblöcke geschieht auf Ilias. Selbstübung für Studierende im Fragenbereich, der mit Fragen aus den Einreichungen, nach Auswahl durch den Lehrstuhl, gefüllt wird. Dies geschieht zwischen den für die Einreichungen vorgesehenen Vorlesungen kumulativ. Fragenerstellung und Abgabe: Ein gültiger Fragenblock zu einer Vorlesung besteht aus: o 5 einzelnen Aussagen (mit eventueller Aufgabenbeschreibung, und optional einer Grafik), die mit „Wahr“ oder „Falsch“ zu beantworten sind. Für einen beispielartigen Fragenblock, siehe Tabelle 2 für einen Fragenblock mit reiner Wissensabfrage und Tabelle 3 für einen Fragenblock mit Anwendung und Transferleistung. Diese beiden Fragetypen müssen in den 16 eingereichten Fragenblöcken pro Gruppe zu je 50% vertreten sein. Weiterhin gehört eine Erläuterung der Aussagen und der richtigen Antwort (es muss deutlich werden, welche Antworten richtig und welche falsch sind und warum) als zusätzlicher Klartext unter dem jeweiligen Aufgabenblock dazu. Dies ist in einem PDFDokument, mit Gruppennummer und Namen der Gruppenmitglieder bis zum vereinbarten Abgabedatum in Ilias hochzuladen. o Die Fragenblöcke müssen auf Ilias als Testfragen erstellt werden und von jeder Gruppe in ihrem Gruppenbereich verfügbar sein. Hierzu wird ein zusätzliches Tutorium angeboten. (Fragenabgabe 5 x 1 Frage oder 1 x 5 Fragen ist vorher durch den Lehrstuhl zu definieren). Ablauf nach Abgabe (siehe auch Grafik 1): - - - Nach Eingang der Fragen geschieht eine Qualitätskontrolle durch die Dozenten und die SHK bis zu einem vereinbarten Termin, rechtzeitig zur vereinbarten Vorlesung (siehe Grafik 1). Sollten keine qualitativen und quantitativen Mängel vorhanden sein, so wird eine Auswahl der Abgaben(um Redundanz zu vermeiden) durch das Lehrstuhlteam auf Ilias veröffentlicht, so dass alle Kursteilnehmer die Fragen als Übungsgrundlage nutzen können. Aus allen gültigen Einreichungen werden 2-4 Fragenblöcke ausgewählt und anonym in der vereinbarten Vorlesung (siehe Grafik 1) via Pingo an die Studenten gestellt. Sollten qualitative oder quantitative Mängel vorhanden sein, so gilt die Einreichung nicht als erfolgreich. Dies wird der Gruppe unter Nennung der Mängel mitgeteilt und die Gruppe hat eine weitere Chance zur Einreichung. Sollte die Einreichung nach der zweiten Chance immer noch nicht den qualitativen und quantitativen Maßstäben genügen, so ist die Einreichung nicht erfolgreich und damit kein Bonus mehr erreichbar. Am Ende der Vorlesung werden alle erfolgreichen Einreichungen gesammelt betrachtet und ein kleiner Teil der Fragen (ca. 2 Blöcke) wird, nach erneuter Überprüfung, in die Klausur eingearbeitet. Darüber werden die Studierenden in Kenntnis gesetzt. Grafik 1: Ablaufkonzept Anmerkung: Bei nicht bestandener Qualitätskontrolle im ersten Versuch der Abgabe, bleibt Zeit zur Überarbeitung bis zur Vorstellung der entsprechenden Abgabe in der Vorlesung. Abgabe 1 Abgabe 2 Abgabe 3 Abgabe 4 Inhalte zu K1,K2 K3,K4, K5.1u.2 K6.1 u.2 K6.3, K7 Abgabefrist Fr. 01.05. Fr. 22.05. Fr. 12.06. Fr. 03.07. Frist Qualitätskontrolle Fr. 08.05. Fr. 29.05. Fr. 19.06. Fr. 10.07. Präsentation in der Vorlesung Mo. 18.05. Mo. 08.06. Mo. 29.06. Mo. 20.07. Tabelle 1: Abgabe-, Qualitätskontroll- und Präsentationstermine Fragenblock 1 Nr. Aussage Wahr Die Grenzerlösfunktion eines Unternehmens beschreibt, wie sich der Umsatz eines Unternehmens verändert, wenn eine weitere Outputeinheit am Markt verkauft wird. Bei digitalen Produkten liegt bei typischerweise konstanten Grenzkosten (nahe Null) in der Regel eine steigende Grenzerlösfunktion vor. 1 X Antwort zu 1: Generell ist die Grenzerlösfunktion die Ableitung der Erlösfunktion (E(Q) = p * Q) nach der Outputmenge. Die Art und Weise wie sich der Preis p einstellt hat wiederum Einfluss auf die Grenzerlöse (GE). Der Preis p kann über die Preisabsatz bzw. Nachfragefunktion bestimmt werden oder exogen gegeben ein. Der erste Fall ist typisch für einen Monopolisten, der zweite typische für einen Preisnehmer mit geringerer Marktmacht. Im ersten Fall liegen meist sinkende Grenzerlöse (abhängig von der Preisabsatzfunktion) vor und um zweiten liegen konstante Grenzerlöse vor. Die GE sind somit abhängig von der Art des Wettbewerbs. Die Aussage ist daher falsch. Digitale Produkte zeichnen sich durch sehr hohe Fixkosten und Grenzkosten nahe null aus. Dies führt mit ansteigender Outputmenge zu stetig fallenden Durchschnittskosten. Diese Kostenstruktur von digitalen Produkten begünstigt die Entstehung von Wettbewerbsmärkten, da Unternehmen durch die niedrigen Grenzkosten bereit sind zu sehr geringen Marktpreisen Produkte am Markt anzubieten. 2 X Antwort zu 2: Es gibt zwei Arten von Durchschnittskosten, variable Durchschnittskosten (VDK) und totale Durchschnittskosten (TDK). VDK beschreiben die variablen Kosten geteilt durch die Outputmenge und TDK die Gesamtkosten geteilt durch die Outputmenge. Im Falle von Grenzkosten nahe 0 sind auch die VDK nahe 0, daher werden die TDK mit zunehmender Outputmenge sinken. Die dargestellte Kostenstruktur trifft auf digitale Produkte zu, begünstigt aber nicht die Entstehung von Wettbewerbsmärkten sondern von „Winner-takes-all“-Märkten. Gründe: Monopolbildung durch bspw. Qualitätsführerschaft (Monopolist investiert sehr viel in die Erstellung einer sehr hohen Qualität und verknappt künstliche den abgedeckten Markt mit hohen Preisen), Lock-In Effekten(siehe zum Bsp. Folie 12 zu Vorlesung K6.3). Aussage daher falsch. Unter dem Problem der „kritischen Masse“ versteht man, dass IT-Unternehmen neue Software zunächst einer gewissen Anzahl an Testnutzern zur Verfügung stellen sollten, damit diese die Software auf Programmierfehler prüfen. Erst nachdem die „kritische Masse“ der Testnutzer erreicht ist, sollten ITUnternehmen die Software dem ganzen Markt zugänglich machen. 3 4 Falsch X Antwort zu 3: Unter der kritischen Masse versteht man die Anzahl an Nutzern, die einem Netzwerk beitreten müssen, damit es zu autonomen Wachstum kommen kann. Ist die kritische Masse erreicht, so befinden sich ausreichen viele Nutzer im Netzwerk, die das Netzwerk wiederum attraktiv für nichtNutzer machen, die sich daraufhin entschließen dem Netzwerk zu beizutreten, da der Nutzen den sie daraus ziehen höher ist als der geforderte Preis. Dies geschieht so lange bis ein stabiles Gleichgewicht an Nutzern im Netzwerk angemeldet ist. Die kritische Masse stellt hier ein instabiles Gleichgewicht auf der Nachfragekurve dar. Der Netzwerkeffekt beschreibt, dass der Nutzen eines Produktes oder Services davon abhängt, wie viele andere Individuen oder Organisationen dieses Produkt oder diesen Service nutzen. Netzwerkeffekte können bspw. durch die Etablierung von Standards oder durch mehrseitige Plattformen entstehen und dazu führen, X dass dominierende Anbieter ihre Marktposition weiter ausbauen. Antwort zu 4: Diese Aussage ist korrekt, zur Erklärung siehe zum Bsp. Folie11 zu Vorlesung K6.3 Es gibt direkte und indirekte Netzwerkeffekte. Direkte Netzwerkeffekte beziehen sich darauf, dass der direkte Nutzen, der aus der Teilnahme am Netzwerk gezogen wird, abhängig ist von der Größe des Netzwerkes. Der Nutzen eines Telefons für Privatpersonen hängt davon ab, wie viele Leute im Bekanntenkreis der Person auch über ein Telefon verfügen. Indirekte Netzwerkeffekte beschreiben, dass die Kundenseite in Gruppen unterteilt ist, die gegenseitig voneinander profitieren (Bsp: Adobe verkauft Acrobat Pro an Content Provider und den Acrobat Reader an Content Reader. Der Content Provider profitiert von der Existenz und der Größe der Gruppe der Content Reader und andersherum). Bei digitalen Produkten gibt es häufig einen sich gegenseitig positiv verstärkenden Zusammenhang zwischen Skalen-, Netzwerk- und Lock-InEffekten. Diesen positiven Zusammenhang versuchen Unternehmen für sich zu nutzen, um sich gegenüber der Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. 5 X Antwort zu 5: Diese Aussage ist korrekt, zur Erklärung siehe zum Bsp. Folie12 zu Vorlesung K6.3. Digitale Produkte sind durch ihre niedrigen Stückkosten leicht skalierbar, der Monopolist bedient den Markt mit der höchsten Qualität und reinvestiert die Monopolgewinne in die Qualität und in die weitere Senkung der Stückkosten. Durch die Markverbreitung steigt der Nutzen eines neuen Nutzers, da bereits viele andere Nutzer das Produkt benutzen Tabelle 2: Beispielhafter Fragenblock 1 (Wissensabfrage) Notation: Q Q P P M - Menge - Monopolmenge - Preis - Monopolpreis M D MC MR - Nachfrage - Grenzkosten - Grenzerlös Ein Monopolist vertreibt ein digitales Produkt (bspw. das Betriebssystem MicroSwoft Professional) Dabei entstehen dem Monopolisten konstante Grenzkosten (MC) pro produzierter Einheit in Höhe von 4€. Die von den Konsumenten nachgefragte Menge (Q) ist Abhängig vom Marktpreis (P) und kann durch die Preisabsatzfunktion mit P = 1000 - Q beschrieben werden. Fragenblock 2 Nr. Aussage Wahr Der maximale Gewinn des Monopolisten ist 248.004€. 1 3 X Antwort zu 1: Wahr π =996Q-Q^2 996-2Q=0 Q=498 und P=502, π=498*502-4*498=248.004 Der gewinnmaximale Monopolpreis gewinnmaximale Menge ist QM = 496€. 2 Falsch entspricht PM = 504€ und die X Antwort zu 2:Falsch π =996Q-Q^2 996-2Q=0 Q=498 und P=502, π=498*502-4*498=248.004 Angenommen der Monopolist bietet das Produkt zum gewinnmaximalen Monopolpreis PM auf dem Markt an und setzt die gewinnmaximale Menge Q M ab. Dann entspricht die Konsumentenrente 124.002€. X Antwort zu 3:Wahr KR = (1000-502)*498*0,5=124.002 4 Im Fall der perfekten Preisdiskriminierung würde die insgesamt abgesetzte Menge QPD betragen. Bei der perfekten Preisdiskriminierung wird die Konsumentenrente durch den Anbieter vollständig abgeschöpft und jeder Kunde bezahlt einen individuellen Preis, der exakt seiner maximalen Zahlungsbereitschaft entspricht. X Antwort zu 4: Diese Aussage ist korrekt, zur Erklärung siehe zum Bsp. Folie25 zu Vorlesung K6.1 Preisdiskrimination gibt es in drei verschiedenen Ausprägungen: Ersten Grades (perfekte Preisdiskriminierung), zweiten Grades (beispielsweise Produkte speziell für Studenten, die nur unter Vorlage des Studentenausweises verkauft werden) oder dritten Grades (bsp. Versionierung, d.h. durch das Angebot verschiedener Qualitätsstufen mit verschiedenen Preisen führt die Käuferschaft eine Selbstselektion gemäß ihrer Zahlungsbereitschaft durch. 5 Im Falle der perfekten Preisdiskriminierung entspricht die Gesamtwohlfahrt 500.000€. Die Gesamtwohlfahrt entspricht in diesem Fall auch gleichzeitig der Produzentenrente des Anbieters. Die Konsumentenrente des Käufers ist 0, da er den kompletten Preis, den er maximal bereit wäre zu zahlen (seinen Reservationslohn), aufwenden muss. X Antwort zu 5: Falsch. Ja, da Gesamtwohlfahrt entspricht der Produzentenrente des Anbieters, aber die Gesamtwohlwahrt ist hier W=(1000-4)*996*0.5=496008. Tabelle 3: Fragenblock 2: Beispielhafter Fragenblock mit Anwendung und Transferleistung Anmerkung: Grafik und Aufgabenstellung gehören mit zum Fragenblock. Weitere Punkte aus dem KomDiM-Antrag, die man beachten sollte: 1. Um die Heterogenität der Gruppen in den verschiedenen Dimensionen (Geschlecht, Studiengang, Migrationshintergrund etc.) zu gewährleisten, kann der Dozent aufgrund von „vorliegenden Informationen“ Vorschläge für die Zusammensetzung der Gruppen machen (S. 2). 2. Diversität in der Gruppenbildung muss ausdrücklich adressiert werden (S. 7). 3. Asymmetrische Arbeitsaufteilung in den Gruppen muss adressiert werden (S.7).