Wie ein Gummiring meine Marke im Chaos rettet – Von der bürokratischen zur elastischen Markenführung 1. Chaos ist das neue Schwarz der Markenführung Ganz nostalgisch betrachtet war früher die Markenführung noch ganz einfach. In Zeiten des Kaufmanns Hermann Schmidt (nach Hans Domizlaff) oder auch in späteren Zeiten beim Entstehen und Wachstum der Massenmarken wie Coca-Cola, Maggi und Persil war die Welt noch in Ordnung. Das Unternehmen führte die Marke, sorgte für eine gleichbleibende Produktqualität, vertrieb diese über Händler und kommunizierte per (hoffentlich integrierter) Werbung über wenige Kanäle ihre Markenbotschaften an die Konsumenten. Dabei waren Konstanz und Konsistenz zentrale Pfeiler einer starken Marke. Die Markenführung war bürokratisch! Diese Welt entspricht aber seit geraumer Zeit nicht mehr dem aktuellen Markenumfeld. Dieses ist gekennzeichnet durch eine Verschiebung der Markenführung vom Unternehmen hin zu Netzwerken und zum Konsumenten (Co-Creation), eine dauernd sich verändernde und durch Innovationen gekennzeichnete Leistungspolitik, Vertrieb über einen komplexen und sich ständig wandelnden Multichannelvertrieb inklusive mächtiger Internetplattformen wie amazon.com oder booking.com sowie eine Explosion der kommunikativen Touchpoints und vollständige Informationsüberlastung. Heute sind Disruption und Digitalisierung der Normalfall, Chaos das neue Schwarz der Markenführung. Vereinfacht gesagt, müssen Marken heute in einer VUCAWelt (V = volatile, U = uncertain, C = complex, A = ambigious, Bouée 2013) geführt werden, um zu überleben. Die Markenführung muss elastischer werden! Aber ist dann Markenführung überhaupt noch wichtig und möglich oder müssen wir uns an profillose und nur dem nächsten Trend hinterherhechelnde Angebote gewöhnen? Lassen sich in den Köpfen der Konsumenten überhaupt noch Bekanntheit, Image und Präferenzen für einzelne Marken erzeugen? Ja, aber anders. Markenführung muss weniger bürokratische Verwaltung von umfangreichen Markenwertelisten und detaillierten Corpo000 Carsten Baumgarth ist seit 2010 Professor für Marketing, insbesondere Markenführung an der HWR Berlin. Er hat mittlerweile mehr als 300 Publikationen mit den Schwerpunkten Markenallianzen, B-to-B-Marken, Kulturmarken, Kunst & Marke, Markencontrolling und CSR-Marken publiziert. 2014 erschien die 4. Auflage des Standardlehrbuches Markenpolitik; das Buch B-to-B-Markenführung (2. Aufl.) wird 2017 erscheinen. Seine Forschungen sind mehrfach mit Best-Paper-Awards ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Carsten Baumgarth Professur für Marketing Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin Darüber hinaus ist er Gründer und Beiratsvorsitzender von Baumgarth & Baumgarth – Brandconsulting, einer auf B-to-B-Marken spezialisierten Markenberatung. Carsten Baumgarth ist nach 2014 nun zum zweiten Mal Jury-Mitglied der Superbrands Germany. www.cbaumgarth.net rate Design-Richtlinien sein und mehr wie ein elastischer Gummiring agieren. Noch ist die Forschung, Beratung und Markenpraxis nicht sicher, wie diese neue elastische Markenführung genau auszusehen hat, aber es gibt erste Modelle und Beispiele. Dieser Beitrag soll dazu beitragen, die eigene Markenführung zu entstauben und diese zu einer elastischen Markenführung weiter zu entwickeln. Dazu werden zunächst einige in der Literatur vorhandene Ansätze skizziert bevor reale Beispiele und Instrumente vorgestellt werden. Abgeschlossen wird der Beitrag mit einer bewusst pointierten Gegenüberstellung von bürokratischer und elastischer Markenführung. 2. Resiliente und agile Markenkonzepte: Ein Blick in die Literatur Im Folgenden werden drei Ansätze skizziert, die als Reaktion auf die turbulenten Umfelder in der Literatur bislang formuliert wurden. (1) Agile Brands Die internationale Markenberatung Landor (2015) hat, aufbauend auf der seit vielen Jahren existierenden Markendatenbank Brand Asset Valuator, in einer Studie 2015 die Agilität von Marken analysiert. Dabei sind nach Landor Marken agil, wenn es ihnen gleichzeitig gelingt „leading“ und „true“ zu sein. Unter der „leading“-Dimension, die stark zu Differenzierung der Marke beiträgt, verstehen die Markenberater von Landor Größen wie up-to-date und visionär. Die „true“-Dimension, welche die Relevanz der Marke im Markt unterstützt, umfasst die Authentizität und Führungsrolle der Abb. 1: Weltweit agilste Marken (Landor 2015, S. 12) Marke. Diese Agilität erreichen Marken nach Ansicht der Markenberater, wenn sie sechs Verhaltensweisen erfüllen: anpassungsfähig, prinzipientreu, offen, verantwortungsvoll, global und mehrkanalig. Aufbauend auf diesen sechs Verhaltensweisen bestimmte Landor die in Abbildung 1 gezeigten weltweit agilsten Marken. (2) Agile Markenführung Die beiden Markenberater Annette Bruce und Christoph Jeromin (2016) haben in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Agile Markenführung - Wie Sie Ihre Marke stark machen für dynamische Märkte“ ein Konzept vorgeschlagen, um Marken in den aktuellen turbulenten Umfeldern zu führen. Dieses Konzept basiert auf vier Prinzipien: • Tiefes Verständnis des Markts (Kunden, Wettbewerber), des eigenen Unternehmens sowie der Markenumwelt (Marktintelligenz) • Beschränkung auf einen festen Markenkern (Komplexitätsreduktion) • Übersetzung der Markenpositionierung in wenige, unternehmens- und hierarchieübergreifende Handlungsmuster (Non-Negotiables) • Kontinuierliche Anpassungsfähigkeit, die aber nicht mit blindem Aktionismus zu verwechseln ist (Kontinuierliche Feedback-Prozesse) lagerten qualitativen Studie die folgenden zehn Resilienzindikatoren: • Preis-Premium: Die Fähigkeit, höhere Preise durchzusetzen und Preisdumping länger stand zu halten. • Volumen-Premium: Das Wissen, um den Absatz zu halten oder kontinuierlich auszubauen und Kunden ein Öko-System zu bieten. • Marken-Advocacy: Das Know-how, um Kunden zu treuen Fans zu entwickeln und weiterempfohlen zu werden. • Zukunftsfähigkeit: Die Kraft, um Trends zu überstehen oder zu setzen und an Bedeutung für die Kunden zu gewinnen. • Adaptionsfähigkeit: Das Geschick, neue Geschäftsmodelle zu adaptieren und in neue Märkte zu expandieren. • Markenerlebnis-Exzellenz: Die Expertise, um Leistungen, Werte und die Positionierung über die Markenkontaktpunkte hinweg qualitativ zu vermitteln. • Unverzichtbarkeit: Die Erfahrung, um neue Geschäftsmodelle zu adaptieren und in neue Märkte zu expandieren. • Gesellschaftliche Relevanz: Die Absicht, einen produktübergeordneten sozioökologischen Nutzen zu spenden. • Mitarbeiterstolz: Der Ehrgeiz, die passendsten Talente anzuziehen sowie die Effizienz von Mitarbeiter zu erhöhen und die Fluktuation zu reduzieren. • Bekanntheit: Das richtige „Gespür“, eine hohe Aufmerksamkeit bei Kunden und Käufern zu erzielen. In der zweiten, quantitativ orientierten Studie, wurden rund 20.000 Käufer zu über 200 Marken befragt. Abbildung 2 zeigt für den B-to-Bund den B-to-C-Bereich die Top Ten-Ergebnisse. Abb. 2: Top 10 der resilientesten Technologiemarken (Quelle: BrandTrust 2015) (3) Resiliente Marken Die Markenberatung BrandTrust (2015) führte 2014 – 2015 eine großangelegte Markenstudie in der DACH-Region durch, um die sog. Resilienz (Widerstandsfähigkeit) von Technologiemarken zu bestimmen. Dabei ergaben sich in der vorge000 Tab. 1: Vergleich der Konzepte zur agilen und resilienten Markenführung Mitarbeiter empowert, die Marke Caterpillar unter Berücksichtigung der lokalen Besonderheiten eigenverantwortlich und selbständig zu kommunizieren. Abb. 5: `„Ungleiche“ Schokolade von Tony’s Chocolonely 3. Elastische Markenführung Tabelle 1 vergleicht die Prinzipien der drei vorgestellten Konzepte miteinander. Auch wenn die drei Ansätze unterschiedliche Begriffe, Schwerpunkte und Markenkontexte verwenden, lassen sich einige gemeinsame Grundprinzipien ableiten, die in der Metapher des Gummirings zum Ausdruck kommen. Ein Gummiring ist zum einen dehnbar und damit grundsätzlich offen und anpassungsfähig. Zum anderen ermöglicht der elastische Charakter des Gummirings auch immer wieder neue und überraschende, sprich spannende Formen. Allerdings schnellt der Gummiring bei Nachlassen der Spannung immer wieder in die Ausgangsform zurück und bleibt damit seiner Haltung treu. Dies wird nur dann zerstört, wenn der Gummiring überspannt wird und reißt. Dieses Reißen lässt sich als Verletzen der Prinzipien und des Verantwortungsbewusstseins interpretieren. Damit der Gummiring seine Elastizi- tät behält, sind alle Gummimoleküle relevant. Übertragen auf die Markenführung bedeutet dies, dass alle Mitarbeiter für die Markenführung wichtig und verantwortlich sind und die Markenführung daher die Mitarbeiter mitnehmen muss und diese eine höhere Verantwortung übernehmen (Empowerment). Abbildung 3 illustriert diese Prinzipien. Abb. 3: Prinzipien der elastischen Markenführung Abb. 4: Screenshot des YouTube-Videos Honey Maid: Love (Quelle: Honey Maid 2014) 4. Elastische Markenführung in Aktion Es ist an dieser Stelle nicht möglich, zu allen Ebenen der Markenführung Beispiele und Instrumente vorzustellen. Die folgende Sammlung soll eher dazu dienen, an realen Beispielen die Prinzipien der elastischen Markenführung sowie einzelne Instrumente zu illustrieren. (1) Haltung bei Honey Maid Die US-amerikanische Keksmarke Honey Maid (gehört zum Mondelez-Konzern) veröffentlichte am 10. März 2014 den TV-Spot „This is Wholesome“. Dieser 30-sekündige Spot, der durch das Zeigen u. a. von gleichgeschlechtlichen und multikulturellen Paaren und Eltern das US-amerikanische Stereotyp der Familie erschütterte, wurde mit Hass-Emails und negativen Kommentaren in den Sozialen Medien überschüttet. Die Marke bewahrte aber ihre Haltung und reagierte innerhalb von weniger als einem Monat auf den Shitstorm durch eine künstlerische Aktion. Die beiden Künstlerinnen Linsey Burritt und Crystal Grover druckten alle negativen Kommentare aus und bildeten daraus das Wort Love. Am Ende des ca. 2-minütigen YouTube-Spots wurde dieses Bild noch ergänzt um die Ausdrucke aller positiven Kommentare, die die Anzahl der negativen weit überschritt. Der YouTube-Spot entwickelte sich zu einem viralen Hit mit heute über 4 Millionen Zugriffen (Stand: März 2017). Abbildung 4 zeigt das aus Haltung und schneller Anpassung entstandene Kunstwerk. (2) V erantwortungsbewußtsein bei Tony’s Chocolonely Der ehemalige Journalist Teun van de Keuken führte aufbauend auf eigenen TV-Reportagen zur Sklavenproblematik beim Kakaoanbau nach mehrjährigen Recherche- und Vorbereitungsarbeiten 2006 in den Niederlanden die Marke Tony’s Chocoloney ein (Horlings 2016). Der Markenname ergibt sich aus dem Vornamen des Gründers (Teun ist der niederländische Name für Tony) und lonely (steht für die einfache Bitte nach sklavenfreier Schokolade). Die Marke wurde nach den ersten Erfolgen mehrheitlich von dem niederländischen Kaufmann Henk Jan Beltman, der bis heute Hauptaktionär und CCO (Chief Chocolate Officer) ist, übernommen. Er war auch dafür verantwortlich, dass 2012 die neue Form mit den ungleichen Schokoladenstücken eingeführt wurde (vgl. Abbildung 5). Die einzlnen Stücke, welche die westafrikanischen Hauptproduktionsländer für Kakao symbolisieren, sollen durch die ungleiche Form und die Schwierigkeiten beim Brechen der Schokolade den Kunden immer wieder an die Ungleichheit in der Wertschöpfungskette und der Welt erinnern. Die Marke ist in den Niederlanden sehr erfolgreich, seit 2015 in den USA mit eigener Niederlassung vertreten und 2017 temporär auch mit einem ersten Pop-up-Store in Deutschland aktiv. (3) Empowerment bei Caterpillar In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts führte die B-to-B-Marke Caterpillar eine weltweite dezentrale Organisationsform mit 13 Profitcentern ein (Baumgarth/Schmidt 2010). Diese Organisationsform führte zwar zu einer erhöhten Flexibilität und Kundennähe, aber auch zu einer unklaren Markenführung. Jedes Profitcenter entwickelte eigene Brandings, Fotos, Präsentationen etc. Zur Schärfung der Marke wurde das Programm „One Voice“ etabliert. Zusätzlich zu klassischen Instrumenten der Internen Markenführung (z. B. Brand Book) wurde ein interaktives Workshopformat ins Leben gerufen. Dabei ging es für die eingeladenen Mitarbeiter und externen Dienstleiter nicht darum, vorgefertigte Bilder und Texte kennenzulernen, sondern gemeinsam z. B. den gewünschten Fotostil zu erproben, zu trainieren und zu verinnerlichen. Dieser zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass Caterpillar-Maschinen immer im Einsatz, d. h. im Dreck gezeigt werden. Durch dieses Workshopformat, welches bis 2003 von über 10.000 Teilnehmern besucht wurde, wurden die (4) Offenheit bei adidas Die erneut als Superbrands 2017 ausgezeichnete Marke adidas ist nicht nur eine Marke mit einer langen und reichen Historie, sondern zeichnet sich auch durch Offenheit und Innovation aus. Beispielsweise betrieb adidas von Ende 2016 bis März 2017 einen Pop-upStore und erprobte dort unter dem Titel „Knit for You“ (Adidas 2017) das Forschungsprojekt „Storefactory“. In diesem Pop-up-Store konnten Konsumenten innerhalb eines Toolkits ihren eigenen Strickpullover designen, der dann direkt vor Ort produziert wurde. Mit diesem Ansatz erforscht adidas die Verknüpfung von Designdaten, Produkionspezifikationen und Fertigung und kreiert für Konsumenten ein neues Markenerlebnis. Mit diesem experimentellen Ansatz, der zu dem umfangreicheren Forschungsprojekt „Speedfactory“ gehört, beweist adidas seine Offenheit, die sich durch Innovation und Neugier, aber auch durch die Gefahr des Scheiterns auszeichnet. (5) Anpassung bei aribnb Die US-amerikanische Plattformmarke airbnb hat 2014 das neue Logo Bélo eingeführt (airbnb 2014) und damit einen Shitstorm im Internet ausgelöst. Viele professionelle und Freizeit-Designer haben das Logo kommentiert und auf die Schippe genommen. Dabei wurden insbesondere diverse Sex-Assoziationen mit dem Logo verknüpft (einfach mal „airbnb logo“ in die Bildersuche von Google eingeben). Um diesem Shitstorm zu entgegnen, entwickelte airbnb eine eigene Plattform, auf der Konsumenten ihr eigenes airbnb-Logo gestalten konnten (vgl. Abbildung 6). Abb. 6: create.airbnb als Antwort auf den Logo-Shitstorm (Quelle: Steinschaden 2015) 000 000 Tab. 2: Vergleich der bürokratischen und elastischen Markenführung (6) Spannung bei Ritter Sport Die Schokoladenmarke Ritter Sport ist eine der erfolgreichsten Marken im deutschen Süßwarenbereich. Ein Erfolgsgeheimnis ist neben dem eindeutigen Branding durch die quadratische Form und die Farbenvielfalt das Angebot von Special Editions, um die Marke immer wieder für Konsumenten spannend und interessant zu machen. Normalerweise orientieren sich diese temporär beschränkten Sondereditionen an den Jahreszeiten. 2016 wurde dieser Ansatz mit dem Angebot einer Einhorn-Sonderedition zum Tag des Einhorns (vgl. Abbildung 7) erweitert (Ritter Sport 2016a, b). Die erste Produktion von rund 100.000 Tafeln war in wenigen Stunden ausverkauft, und auch die zweite Nachproduktion von 150.000 Tafeln konnte die Nachfrage nicht befriedigen. Der Server für die Bestellungen ist mehrfach aufgrund der hohen Nachfrage zusammengebrochen. Noch heute wird die Einhorn-Schokolade für hohe Preise auf ebay gehandelt. Übrigens resultierte die Einhorn-Edition genauso wie die Sonderedition „Äffle & Pferdle“ (Hafer + Banane) auf Vorschlägen von Bürokratische Markenführung Elastische Markenführung Träger Marketing Gesamtes Unternehmen & (externe) Stakeholder Informationsbasis Ad-hoc-Studien mit Schwerpunkt quantitative Ausrichtung Kontinuierliches Monitoring aller relevanten Umfelder inkl. von qualitativ-ethnografischen Ansätzen Abb. 7:Einhorn-Schokolade von Ritter Sport (Quelle: Ritter Sport 2016a) Positionierung Komplexe und standardisierte Positionierungsmodelle Fokussierung auf Markenkern plus differenzierte Markenwerte für diverses Stakeholder Konsumenten, die über die Plattform SortenKreation eingesammelt werden (Ritter Sport 2017). Markenstrategie Produktmarken und Markenhierarchien Corporate Brands Branding Umfangreiche CD-Manuals und „CD-Polizei“ Anleitungen mit „Rezepten“ („Cookbook“) und Flexibilität Markenanreicherung Ausnahmefall und langfristig Regelfall und fluid Interne Markenführung Geringe Relevanz; „Trichtermodell“ als Vermittlungsansatz Hohe Relevanz; Empowerment der Mitarbeiter und Entwicklung zu Markenbotschaftern Markenorientiertes Marketing Konstante, konsistente und senderori- Aktuelle, selbstähnliche und partizipative entierte Werbung Kommunikation Diese sechs historischen und aktuellen Beispiele verdeutlichen einzelne Prinzipien der elastischen Markenführung. Nun ist es Zeit für Sie, lieber Leser, zu reflektieren, welche Prinzipien der elastischen Markenführung die jeweiligen Beispiele in Abbildung 8 erfüllen. Dabei gilt wie auch schon bei den oben aufgeführten Markenbeispielen immer, dass es sich häufig um die Kombination von mehreren Prinzipien handelt. Abb. 8: Leserrätsel: Prinzipien der elastischen Markenführung für Markenbeispiele 5. Statt eines Fazits: Bürokratische vs. elastische Markenführung Die verschiedenen Beispiele verdeutlichen, dass es bereits eine Vielzahl von Marken gibt, die einzelne oder alle Prinzipien einer elastischen Markenführung bewusst oder unbewusst berücksichtigen. Tabelle 2 vergleicht abschließend, zugegebenermaßen etwas schwarzweiß gezeichnet, die klassische, bürokratische Markenführung mit der neuen, elastischen Markenführung. Neben der eigentlichen Markenführung mit den sechs Bausteinen Markenpositionierung, Markenstrategie, Branding, Markenanreicherung, Interne Markenführung und Markenorientiertes Marketing (Baumgarth 2014, S. 209 ff.) werden zusätzlich die Trägerschaft der Markenführung sowie die Informationsbasis abgebildet. Quellen: Adidas (2017): http://adidasknitforyou.com (Letzter Zugriff: 14.3.2017). airbnb (2014): Logo, http://blog.airbnb.com/belong-anywhere-de/ (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Baumgarth, C. (2014): Markenpolitik, 4. Aufl., Wiesbaden. Baumgarth, C., Schmidt, M. (2010): Markenorientierung und Interne Markenstärke als Erfolgstreiber von B-to-B-Marken, in: B-to-B-Markenführung, Hrsg.: Baumgarth, C., S. 333-356. Bouée, C.-E. (2013): Light Footprint Management, London et al.: Bloomsbury. BrandTurst (2015): Wie resilient sind deutsche Technologiemarken?, http://www.brand-trust. de/de/studien/2015/made-in-germany-4-0.php (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Bruce, A., Jeromin, C. (2016): Agile Markenführung, Wiesbaden: Springer Gabler. Honey Maid (2014): Honey Maid: Love, https:// www.youtube.com/watch?v=cBC-pRFt9OM (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Horlings, S. (2016): Crazy about chocolate, serious about people, in: Brands with a conscience, Hrsg.: Ind, N., Horlings, S., London et al.: Kogan, S. 85-101. Landor (2015): The Agility Paradox, https:// landor.com/thinking/the-agility-paradox (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Ritter Sport (2016a): RITTER SPORT Einhorn wird nachproduziert, http://www.ritter-sport.de/ blog/2016/11/07/ritter-sport-einhorn-wird-nachproduziert/ (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Ritter Sport (2016b): Stellungnahme zu RITTER SPORT Einhorn, https://www.ritter-sport.de/blog/2016/11/17/ stellungnahme-zur-ritter-sport-einhorn/ (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Ritter Sport (2017): RITTER SPORT SortenKreation, http://www.ritter-sport.de/sortenkreation/#/ start (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Steinschaden, J. (2015): Airbnb: 14 Tricks, die Dir zum perfekten Urlaub bei der Unterkunfts-Plattform verhelfen, http://www.jakkse.com/airbnb14-tricks-die-dir-zum-perfekten-urlaub-beider-unterkunfts-plattform-verhelfen/ (Letzter Zugriff: 13.3.2017). Prof. Dr. Carsten Baumgarth 000 000