5.1 (–)-Menthon aus (–)-Menthol und Calciumhypochlorit CH3 CH3 Ca(OCl)2 OH H3C O CH3 H3C CH3 Zeitbedarf: 1 – 2 d Apparatur, Geräte 250-ml-Dreihalskolben mit Rückflusskühler, Thermometer und Magnetrührer, Iod-StärkePapier, 500-ml-Scheidetrichter, 250-ml-Erlenmeyer-Kolben, Rotationsverdampfer, kleine Apparatur zur Destillation im Vakuum Ausgangsverbindungen, Reagenzien, Lösungsmittel (–)-Menthol*) 10.9 g (0.07 mol) Hazard Statements H315 Precautionary Statements P262, P302 + P352 Gefahr H272, H302, H314, H335, H400, EUH031 P273, P280, P301 + P330 + P331, P305 + P351 + P338, P304 + P340 70 ml Gefahr H226, H314 Natronlauge (6 M = 20proz.) 100 ml Gefahr H290, H314 verd. Natronlauge (2 M) 100 ml Gefahr H290, H314 tert-Butylmethylether 170 ml Gefahr H225, H315 P280, P301 + P330 + P331, P305 + P351 + P338 P280, P301 + P330 + P331, P305 + P351 + P338 P280, P301 + P330 + P331, P305 + P351 + P338 P210, P302 + P352 Calciumhypochlorit (65proz.) Essigsäure (= Eisessig) *) 7.90 g [entspricht 35.9 mmol reinem Ca(OCl)2] [Chem.Ausg. 1563] Signalwort Achtung Statt (-)-Menthol können Sie auch rac.-Menthol einsetzen. Welche(s) Produkt(e) erhalten Sie dann? Stimmt der angegebene Siedepunkt und Brechungsindex dann noch? Alte Kennzeichnung: Ausgangsverbindungen, Reagenzien, Lösungsmittel (–)-Menthol*) 10.9 g (0.07 mol) Xi Calciumhypochlorit 7.90 g (35.9 mmol) O, C, N Essigsäure (Eisessig ) Natronlauge (6 M = 20proz.) verd. Natronlauge (2 M) tert-Butylmethylether R-Sätze S-Sätze 26-36/37/ 39-45 -61 23.2-26-45 26-36/37/ 39-45 26-36/37/ 39-45 16-23.2-29-33 70 ml 100 ml C C 8-22-3134-50 10-35 35 100 ml 170 ml C F 34 11-66 Arbeitsvorschrift In den Dreihalskolben gibt man unter Eiskühlung portionsweise Calciumhypochlorit so zu einer Mischung von (–)-Menthol, Essigsäure und Wasser (10 ml), dass die Temperatur 20 – 25 °C nicht übersteigt (ca. 1-2 h). Man rührt 1 h bei Raumtemperatur und danach 0.5 h bei 60 °C, bis ein Tropfen der Mischung auf Iod-Stärke-Papier keine Blaufärbung**) mehr verursacht. (Die Durchführung des Peroxid-Tests ist am Ende der Versuchsvorschrift beschrieben.) Man kühlt mit einem Wasserbad auf Raumtemperatur. Danach gibt man unter Rühren und Eiskühlung langsam Natronlauge zu. Man gießt die Mischung in den Scheidetrichter mit einer Mischung aus gesättigter wässriger Natriumchlorid-Lösung (200 ml) und Eis (ca. 100 g). Man extrahiert die Mischung mit tert-Butylmethylether (3 x 50 ml). Dabei wäscht man zunächst den Dreihalskolben mit tert-Butylmethylether, gießt den tert-Butyl-methylether in den Scheidetrichter, schüttelt und trennt die organische Phase ab. Man extrahiert die vereinigten organischen Phasen mit verd. Natronlauge (2 x 50 ml) und Wasser (2 x 30 ml). dann trocknet man die organische mit Kaliumcarbonat (ca. 5 g, 0.5 h) (Vorgehensweise siehe Trocknen der Extrakte Teil A, Kapitel 8) in einem Erlenmeyer-Kolben. Man dekantiert vom Trockenmittel durch einen Trichter mit Filter in den 250-ml-Kolben, wäscht das Trockenmittel mit tert-Butylmethylether (2 x 10 ml) und destilliert*) das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer (40 °C, 300 hPa). Man destilliert das ölige Rohprodukt in einer kleinen Apparatur zur Destillation im Vakuum (Ölbadtemperatur 120 – 130 °C, 20 hPa). Dabei nimmt man als erste Fraktion einen Vorlauf, bis die Siedetemperatur**) konstant bleibt und erhält dann als Hauptfraktion eine farblose Flüssigkeit (70 – 80 %, Sdp. 98 – 100 °C / 20 hPa, nD20 1.4505). Notieren Sie Siedepunkt und Menge der einzelnen Fraktionen. Durchführung des Peroxid-Tests mit Iod-Stäke-Teststäbchen (Merckoquant®, Art. 1.10011.) Röhrchen nach Entnahme des Analysenstäbchens umgehend wieder verschließen! *) Statt (-)-Menthol können Sie auch rac.-Menthol einsetzen. Welche(s) Produkt(e) erhalten Sie dann? Stimmt der angegebene Siedepunkt und Brechungsindex dann noch? **) Zum Vergleich kann der Test mit Iod-Stärke-Papier bereits unmittelbar nach Zugabe von Ca(OCl)2 durchgeführt werden. *) Wird das Lösungsmittel nicht vollständig abdestilliert, tritt bei der anschließenden Destillation häufig sehr starkes Schäumen auf. **) Bedenken Sie, dass Edukt und Produkt ähnliche Siedepunkte besitzen. Bestimmung in wässrigen Lösungen: Reaktionszone des Analysestäbchens 1 Sekunde in die Messprobe (15-30 °C) eintauchen. Überschüssige Flüssigkeit über die Längskante des Stäbchens auf ein saugfähiges Papiertuch ablaufen lassen und nach 15 Sekunden Farbe der Reaktionszone bestmöglich einem Farbfeld des Etiketts zuordnen. Bestimmung in organischen Lösungsmitteln: Reaktionszone des Analysestäbchens 1 Sekunde in die Messprobe (15-30 °C) eintauchen. Nach Verdunsten des Lösungsmittels (hierzu Stäbchen 3 bis 30 Sekunden leicht hin und her bewegen) Reaktionszone 1 Sekunde in dest. Wasser eintauchen und anschließend überschüssige Flüssigkeit über die Längskante des Stäbchens auf ein saugfähiges Papiertuch ablaufen lassen. Nach 15 Sekunden Farbe der Reaktionszone bestmöglich einem Farbfeld des Etiketts zuordnen. Hinweis zur Messung: Jede Blaufärbung innerhalb von 3 min kann noch als positiver Befund gedeutet werden. Für weitere Informationen lesen Sie bitte die Packungsbeilage des Peroxid-Tests.