valery gergievs - Die Münchner Philharmoniker

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In freundschaftlicher
Zusammenarbeit mit
VALERY GERGIEVS
DAS FESTIVAL
DER MÜNCHNER
PHILHARMONIKER
Freitag
11_11_2016
Sonntag
13_11_2016
WAGNER
MOZART
PROKOFJEW
Die ersten Veröffentlichungen
unseres neuen MPHIL Labels
Valery Gergiev
dirigiert Bruckner 4
& Mahler 2 zusammen
mit den Münchner
Philharmonikern
mphil.de
119. Spielzeit seit der Gründung 1893
VALERY GERGIEV, Chefdirigent
PAUL MÜLLER, Intendant
LIEBE MÜNCHNERINNEN UND MÜNCHNER,
LIEBES PUBLIKUM,
nach dem großartigen Erfolg des letztjährigen Festivals freue
ich mich, zusammen mit Ihnen die Idee von »Drei Tage Musik
für alle« fortführen zu können.
Uns stehen wieder drei spannende Tage bevor: das Eröffnungskonzert am Freitag, der abwechslungsreiche Samstag mit vielen verschiedenen Programmen für Groß und Klein aus unterschiedlichen Musikrichtungen, Literatur, Film und Tanz. Der
Sonntag ist dann bestimmt von drei Symphonie-Konzerten in
der Philharmonie.
Seien Sie neugierig und lassen Sie sich überraschen! Zusammen mit unseren Kooperationspartnern erwartet uns ein vielfältiges Programm rund um das Thema »Prokofjew, Liebe, Tanz
und Märchen«.
Dieses Jahr erneut im Fokus: Prokofjews Musik, die unter anderem in zwei Marathon-Programmen zur Aufführung gebracht werden wird. Am Samstag steht zu Beginn Prokofjews
»Peter und der Wolf« auf dem Programm. Anschließend sind
alle Klaviersonaten Prokofjews zu erleben, gespielt von vier
Gewinnern des Tschaikowsky-Wettbewerbs und kombiniert mit
Klaviersonaten Domenico Scarlattis.
In den Konzerten am Freitag und Sonntag stehen alle Symphonien Prokofjews auf dem Programm, jeweils kombiniert mit den
Violinkonzerten Mozarts: der Brückenschlag zwischen der
deutschen und russischen Musikgeschichte. Interpretiert werden die Violinkonzerte von jungen internationalen Nachwuchskünstlern. Dazu »meine« beiden Orchester und ich am Pult.
Seien Sie Gast beim Marathon rund um Prokofjew und lassen
Sie sich von unserer Begeisterung anstecken!
Ihr
Valery Gergiev
Grußwort
LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE
DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER,
ich heiße Sie als Vorsitzender der »Freunde und Förderer der
Münchner Philharmoniker« beim diesjährigen Festival MPHIL
360° sehr herzlich willkommen und freue mich, Sie auf eine
spannende Reise rund um das Thema »Prokofjew, Liebe, Tanz
und Märchen« mit einladen zu dürfen.
Uns erwarten drei Tage voller Musik, dazu Veranstaltungen
mit Tanz, Literatur und Educationprojekten. Erleben Sie internationale Nachwuchskünstler an Violine und Klavier und genießen Sie einen Prokofjew-Marathon der besonderen Art: alle
Klaviersonaten und Symphonien Sergej Prokofjews innerhalb
von drei Tagen in der Philharmonie im Gasteig kombiniert mit
Klaviersonaten Domenico Scarlattis und den Violinkonzerten
Wolfgang Amadeus Mozarts. Neben den »Hausherren« – den
Münchner Philharmonikern und ihrem Chefdirigenten Valery
Gergiev – ist das Mariinsky Orchester aus St. Petersburg zu
Gast, das mit jeweils zwei Konzerten an Samstag und Sonntag
zu erleben sein wird.
Über 10 Veranstaltungen im ganzen Gasteig für Groß und Klein
sind am Samstag geboten: von Familienkonzert über Kammermusik zum Streichorchester bis hin zu Educationprojekten,
Kurzfilmen und Literatur-Lesungen.
In Kooperation mit dem Bayerischen Staatsballett II, der
Heinz-Bosl-Stiftung, Access to Dance und Joint Adventures
entstehen spannende Tanz-Produktionen rund um das Thema
»Romeo & Julia« und Prokofjew. Und auch die Jüngsten unter
uns werden bei »Peter und der Wolf« und den »Community
Music«-Veranstaltungen auf ihre Kosten kommen.
3 Solisten, 2 Orchester, 1 Dirigent: der Sonntag ist von höchster Virtuosität geprägt. Kern des Programms sind die Symphonien Prokofjews, jeweils kombiniert mit einem der Violinkonzerte Wolfgang Amadeus Mozarts.
Freuen Sie sich mit mir auf drei spannende und inspirierende
Tage!
Ihr
Stefan Mayerhofer
Grußwort
Freitag, 11_11_2016 20 Uhr
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 1 D-Dur op. 25 »Symphonie classique«
1. Allegro | 2. Larghetto | 3. Gavotta: Non troppo allegro | 4. Molto vivace
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur KV 219
1. Allegro aperto | 2. Adagio | 3. Rondeau: Tempo di Menuetto
RICHARD WAGNER
»Parsifal«, konzertante Aufführung des III. Aufzugs
VALERY GERGIEV, Dirigent
DANIEL LOZAKOVICH, Violine
KATHARINA RITSCHEL, Kundry | SERGEJ SEMISHKUR, Parsifal
EVGENY NIKITIN, Amfortas | RENÉ PAPE, Gurnemanz
PHILHARMONISCHER CHOR MÜNCHEN, Einstudierung: Andreas Herrmann
KNABENSTIMMEN DER AUGSBURGER DOMSINGKNABEN,
Einstudierung: Reinhard Kammler
MÜNCHNER PHILHARMONIKER
Sonntag, 13_11_2016 11 Uhr
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 44
1. Moderato | 2. Andante | 3. Allegro agitato
4. Andante mosso – Poco più mosso (Allegro moderato)
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 B-Dur KV 207
1. Allegro moderato | 2. Adagio | 3. Presto
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 5 B-Dur op. 100
1. Andante | 2. Allegro marcato | 3. Adagio | 4. Allegro giocoso
VALERY GERGIEV, Dirigent
VILDE FRANG, Violine
MÜNCHNER PHILHARMONIKER
Programm
Sonntag, 13_11_2016 14 Uhr
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 2 d-Moll op. 40
1. Allegro ben articolato | 2. Tema con variazioni
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Konzert für Violine und Orchester Nr. 4 D-Dur KV 218
1. Allegro | 2. Andante cantabile | 3. Andante grazioso – Allegro, ma non troppo
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 7 cis-Moll op. 131
1. Moderato | 2. Allegretto | 3. Andante espressivo | 4. Vivace
VALERY GERGIEV, Dirigent
YU-CHIEN TSENG, Violine
MARIINSKY ORCHESTER
Sonntag, 13_11_2016 17 Uhr
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 4 C-Dur op. 47/112
1. Andante – Allegro eroico | 2. Andante tranquillo | 3. Moderato, quasi allegretto
4. Allegro risoluto – Andantino
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216
1. Allegro | 2. Adagio | 3. Rondeau: Allegro
SERGEJ PROKOFJEW
Symphonie Nr. 6 es-Moll op. 111
1. Allegro moderato | 2. Largo | 3. Vivace
VALERY GERGIEV, Dirigent
ALEXANDRA CONUNOVA, Violine
MARIINSKY ORCHESTER
Sämtliche Konzerte des MPHIL 360° Festivals 2016 werden von
Medici TV per Livestream auf www.medici.tv übertragen
und im Anschluss in der Mediathek verfügbar sein.
Programm
6
Die Symphonien von
Sergej Prokofjew
MARCUS IMBSWEILER
SERGEJ PROKOFJEW (1891–1953)
Symphonie Nr. 1 D-Dur op. 25
»Symphonie classique«
1. Allegro
2. Larghetto
3. Gavotta: Non troppo allegro
4. Molto vivace
Symphonie Nr. 2 d-Moll op. 40
1. Allegro ben articolato
2. Tema con variazioni
Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 44
1. Moderato
2. Andante
3. Allegro agitato
4. Andante mosso – Poco più mosso
(Allegro moderato)
Symphonie Nr. 5 B-Dur op. 100
1. Andante
2. Allegro marcato
3. Adagio
4. Allegro giocoso
Symphonie Nr. 6 es-Moll op. 111
1. Allegro moderato
2. Largo
3. Vivace
Symphonie Nr. 7 cis-Moll op. 131
1. Moderato
2. Allegretto
3. Andante espressivo
4. Vivace
Symphonie Nr. 4 C-Dur op. 47/112
1. Andante – Allegro eroico
2. Andante tranquillo
3. Moderato, quasi allegretto
4. Allegro risoluto – Andantino
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
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Sergej Prokofjew – die letzte Photographie (1952)
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
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DER SYMPHONIKER PROKOFJEW
Neben Mjaskowsky und Schostakowitsch
zählt Sergej Prokofjew zweifellos zu den
wichtigsten russisch-sowjetischen Symphonikern des 20. Jahrhunderts. In seinen
sieben vollendeten symphonischen Werken
spiegelt sich das gesamte Panorama seiner
kompositorischen Entwicklung, zudem beschäftigte er sich sowohl in seinen Anfangsjahren (unveröffentlichte Jugendsymphonien) als auch in den letzten Monaten seines Lebens (Revision der »Zweiten«)
mit der Gattung.
Und doch bestehen Unterschiede. Das betrifft nicht nur die Zahl der Werke; Schos­
takowitsch schrieb 15 Symphonien, Prokofjews langjähriger Freund Mjaskowsky
sogar 27 ! Entscheidender ist, dass sich
deren Wirken in Auseinandersetzung mit
der jüngeren Tradition vollzog, mit den
Symphonien eines Schumann, Tschaikowsky, Brahms und Mahler. Bei Prokofjew dagegen lässt sich über längere Zeit eine Art
Verweigerungshaltung ausmachen. Während seine 1. Symphonie jegliche Verbindung zur Romantik mutwillig kappt, ist die
2. dem singulären Modell einer Klaviersonate nachgestaltet. Die Musik der beiden
folgenden Werke entstammt sogar gattungsfremden Kontexten: Oper und Ballett. Erst mit der 5. Symphonie, die dann
auch prompt eine seiner populärsten wurde, leistete Prokofjew einen Gattungsbeitrag im traditionellen Sinn – als 53-Jähriger, an der Schwelle zum Spätwerk.
DIE SIEBEN SYMPHONIEN
Prokofjews Erstling, die »Symphonie classique«, ist nicht ohne Vorgänger. Zu ihnen
zählen zwei Jugendsymphonien, von denen
die zweite immerhin vom Petersburger Hof­
orchester aufgeführt wurde, sowie die Sinfonietta A-Dur aus dem Examensjahr 1909.
Schon in diesen frühen Werken zeichnet
sich eine dezidiert antiromantische Haltung ab, die laut Prokofjew auf »Konzen­
tration statt Langatmigkeit« setzt und –
im Fall der Sinfonietta – auf historisierende Tonfälle.
Auch für die 1916/17 komponierte 1. SYMPHONIE wählte Prokofjew den historisierenden Zugriff: »Wenn Haydn heute noch
lebte, dachte ich, würde er seine Art zu
schreiben beibehalten und dabei einiges
vom Neuen übernehmen. Solch eine Symphonie wollte ich schreiben.« Als klassisch
dürfen nicht nur die Viersatzanlage des
Werks, seine Kürze und durchsichtige In­
strumentation gelten, sondern auch die
prägnanten Themen und ihre klare harmonische Struktur. Allerdings ist diese Struktur eine andere als zu Lebzeiten Haydns;
immer wieder kommt es zu einem skurrilen
Nebeneinander weit entfernter Tonarten,
zu leiterfremden Tönen und harmonischen
Umwegen. Auch Übertreibung gehört zu
Prokofjews kompositorischen Stilmitteln,
etwa bei den Riesensprüngen des Seitenthemas im 1. Satz. An diesen Stellen
fällt die Musik gleichsam aus der Rolle, wird
der Abstand zum historischen Modell greifbar.
Sieben Jahre später: eine völlig neue Situation. Seit 1918 lebte Prokofjew im Westen, hatte Konzerte in der ganzen Welt
gegeben und sich schließlich in Paris niedergelassen. Dort, im Zentrum der künstlerischen Moderne, sah man in ihm keineswegs den Skandalkomponisten, sondern
einen von zahlreichen ausländischen Musikern, der erst noch den Beweis antreten
musste, zur Avantgarde zu gehören.
»Hier«, erinnerte sich Prokofjew, »erhob
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
9
sich zum ersten Mal ein Vorwurf, der mir
dann oft gemacht wurde: dass ich alte Sachen aufwärme. Ich entschloss mich zur
Komposition einer großen Symphonie.«
Das klingt widersprüchlich, denn mit der
klassischsten aller Orchestergattungen
verbanden in den Zwanzigern wohl nur die
Wenigsten die Idee vom musikalischen
Fortschritt. Tatsächlich blickt Prokofjews
2. SYMPHONIE sowohl nach vorn als nach
hinten: Formal orientiert sie sich an Beet­
hovens letzter Klaviersonate, mit einem
aufwühlenden ersten Satz, dem Variationen über ein schlichtes Liedthema folgen.
Klanglich sucht sie den Anschluss an die
Pariser Moderne, an die geballten Eruptionen von Honeggers »Pacific 231«: eine
Symphonie »aus Eisen und Stahl«, deren
orchestraler Aufwand ihresgleichen sucht.
Die Symphonien Nr. 3 und 4 entstanden
ebenfalls in Frankreich, und zwar in einer
Zeit, als Prokofjew, trotz zunehmender
Erfolge im Westen, verstärkt den Kontakt
zur alten Heimat suchte. In beiden Fällen
handelt es sich um »Zweitverwertungen«
von Bühnenmusik. So gelang es Prokofjew
nicht, seine große Oper »Der feurige Engel« (1919–23) zur Aufführung zu bringen. Um die Musik wenigstens teilweise zu
retten, stellte er 1928 Teile von ihr zu seiner 3. SYMPHONIE zusammen. Im Eröffnungssatz gehen die Hauptthemen auf
Leitmotive der Oper zurück, der Durchführungsabschnitt auf den Konflikt zweier Protagonisten. Der langsame Satz bedient sich
der Vorlage eher kleinteilig-montageartig
(was man allerdings nicht hört), Scherzo
und Finale verwenden größere Blöcke.
Prokofjew freilich verwies stets auf die
Eigenständigkeit der Symphonie, die sich
vom Inhalt und den Figuren der Oper gelöst
habe. Und zwar mit der Begründung, »dass
die wichtigsten Themen, die in den >Feurigen Engel< aufgenommen wurden, noch vor
Beginn der Arbeit an der Oper komponiert
wurden. Als ich sie dann für die 3. Symphonie verwendet habe, sind sie einfach in den
Schoß der symphonischen Musik zurückgekehrt.« Tatsächlich speisen sich Teile der
Oper aus den Entwürfen zu einem diatonischen (leittonfreien) Streichquartett – gut
zu hören am Beginn des Andante.
Bei der 1929/30 komponierten 4. SYMPHONIE griff Prokofjew auf das biblische Ballett »Der verlorene Sohn« zurück. Dieses
hatte im Mai 1929 eine erfolgreiche Uraufführung erlebt, verschwand nach dem
plötzlichen Tod des Verantwortlichen Diaghilew aber bald von der Bühne. Was für die
»Dritte« gilt, gilt entsprechend auch hier:
Prokofjew fügte unterschiedliche Motive
und Passagen der Vorlage unter symphonischen Gesichtspunkten neu zusammen. Um
wieder ein Beispiel aus dem 1. Satz zu geben: Der »heroische« Hauptgedanke und
das ruhige, von der Flöte vorgetragene
Seitenthema gehen auf unterschiedliche
Szenen des Balletts zurück, die Einleitung
wurde hinzukomponiert.
Charakteristisch für die 4. Symphonie ist
nicht nur ihre gestische, bühnentaugliche
Qualität – die hat Prokofjews Musik fast
immer. Sondern: eine Tendenz zu prägnanter Schlichtheit, zu klassischer Kühle, wie
sie auch andere Werke dieser Jahre prägt
(Streichquartett h-Moll, 4. Klavierkonzert). Für Prokofjew war die »Vierte« eine
Herzensangelegenheit, und zwar »wegen
ihres Mangels an Lärm und ihres reichhaltigen Materials«. Bei den Zeitgenossen
dagegen stieß sie auf Ablehnung, auch wegen der als fragwürdig angesehenen Übernahme symphoniefremden Materials. Nach
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
10
Pjotr Kontschalowskij: Sergej Prokofjew (1934)
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
11
den Erfolgen seiner Symphonien Nr. 5 und
6 in der UdSSR versuchte Prokofjew, auch
die »Vierte« ansprechender zu gestalten,
durch eine komplette Umarbeitung, die auf
glanzvollere Instrumentation und größere
Dimensionen setzte. Aber auch diese neue
Version mit der Opusnummer 112 blieb ein
Stiefkind des Repertoires.
14 Jahre vergingen bis zur nächsten Symphonie. In der Zwischenzeit hatte sich Prokofjew in der Sowjetunion niedergelassen,
hatte staatliche Förderung und Repression
gleichermaßen erlebt. Die 1944 komponierte 5. SYMPHONIE entstand unter dem Eindruck des verheerenden Zweiten Weltkriegs, vermeidet aber jeden direkten
Bezug zu den Ereignissen. Prokofjew wollte sie allgemeiner verstanden wissen, als
Beitrag zur »Größe des menschlichen Geistes«. Gegen ihre Vereinnahmung als
»Kriegssymphonie«, auch durch Freunde
wie den Pianisten Swjatoslaw Richter, half
das freilich nicht. Kurz vor ihrer Uraufführung am 13. Januar 1945 erreichte Moskau
die Nachricht vom Weichsel-Übergang der
Roten Armee.
Dass die »Fünfte« zur populärsten Symphonie Prokofjews wurde (im Osten wie im
Westen), liegt an ihrer plastischen Bildsprache in der Tradition russischer Symphonik, an ihrem melodischen Reichtum
und der stilistischen Bandbreite zwischen
Pathos und Groteske. Was die ersten Sätze an Fragen und Spannungen aufwerfen,
wird im Finale gelöst, zunächst spielerisch, dann zunehmend affirmativ, durch
zitierendes Einblenden früherer Themen.
»Etwas Olympisches« entdeckte Richter
in dieser Konzeption: Prokofjew »blickt
von der Höhe auf sein Leben und auf alles,
was war, zurück«.
Retrospektiv gibt sich auch die im Anschluss (1945–47) komponierte 6. SYMPHONIE. Um sie zu charakterisieren, wählte Prokofjew ganz ähnliche Worte wie bei
der »Fünften«: In ihr schlage sich »meine
Begeisterung über die Macht des menschlichen Geistes« nieder. Dabei ist der Klangeindruck insgesamt deutlich dunkler, düsterer als der des Vorgängerwerks. Hinzu
kommt, dass die beiden ersten Sätze keinen traditionellen Themengegensatz ausprägen; eine ruhige lyrische Grundstimmung dominiert. Der Kontrast wird verlagert: auf die Durchführung im 1. Satz, die
eine eindrucksvolle Trauermarschepisode
enthält, und auf schrille Zuspitzungen im
Largo, die sowjetische Kritiker mit den
Kriegsereignissen in Verbindung brachten.
Auch Prokofjew soll auf die »nicht vernarbten Wunden« des Weltkriegs verwiesen
haben.
Eine Aufhellung bringt das federnde Finale
in anfangs ganz reinem Es-Dur. Tänzerisch
beschwingt scheint das Stück zu Ende zu
gehen, doch in einer Coda legen sich Erinnerungen an den 1. Satz wie ein Schatten
über das Geschehen. »Ich wollte nicht,
dass man das Finale als fröhliches Anhängsel auffasst«, erklärte der Komponist. Für
die Sowjetbürokraten war das schon zu
viel des Defätistischen: Wenige Monate
nach der Uraufführung wurde Prokofjew
mit einem Aufführungsverbot belegt, das
auch die »Sechste« umfasste.
Danach vollendete der gesundheitlich angeschlagene Prokofjew nur noch ein symphonisches Werk. Wenn die 7. SYMPHONIE von
1951/52 insgesamt einen zurückhaltend-­
schlichten, teilweise nüchternen Ton anschlägt, so mag das dem öffentlichen
Druck, unter dem der Komponist stand,
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
12
geschuldet sein. Es lässt sich aber auch
auf den Auftraggeber zurückführen, das
Kinderradio Moskau, das um eine Symphonie jugendlichen Charakters gebeten hatte. Dem entsprach Prokofjew durch Einbau
eines Walzers im 2. Satz, von Galopps und
Märschen im Finale, sowie durch den Verzicht auf grelle Themenkontraste.
Naiv ist diese Musik deswegen noch lange
nicht. Schlichte Melodien werden in ungewöhnlichen Instrumentenkombinationen
dargeboten, klingen ausgedünnt, rau, von
unruhigen Gegenstimmen begleitet oder
durch Spieluhrenklang überästhetisiert.
Ein ständiges Zuviel an Tempo, Lautstärke
und Klangfarben setzt sowohl der Walzerseligkeit im 2. Satz als auch der Marschfreude im Finale zu. Gerade weil Prokofjew
die Welt der Kinder mit all ihren Gefährdungen präsentiert, ihrer Künstlichkeit und
ihren Brüchen, nimmt er sie ernst.
Sergej Prokofjew: Die sieben Symphonien
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Vier Violinkonzerte
von Wolfgang Amadeus
Mozart
MARCUS IMBSWEILER
WOLFGANG AMADEUS MOZART
(1756–1791)
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1
B-Dur KV 207
1. Allegro moderato
2. Adagio
3. Presto
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3
G-Dur KV 216
1. Allegro
2. Adagio
3. Rondeau: Allegro
Konzert für Violine und Orchester Nr. 4
D-Dur KV 218
1. Allegro
2. Andante cantabile
3. Andante grazioso – Allegro, ma non
troppo
Konzert für Violine und Orchester Nr. 5
A-Dur KV 219
1. Allegro aperto
2. Adagio
3. Rondeau: Tempo di Menuetto
Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte
14
MOZARTS WEG ZUM
VIOLINKONZERT
nischem und musikdramatischem Gebiet
zehrend.
Bereits mit 17 Jahren konnte Wolfgang
Amadeus Mozart auf ein Oeuvre von erstaunlichem Umfang blicken. Er hatte
Opern geschrieben, Symphonien, Messen,
Klavier- und Kammermusik. Eine wichtige
Sparte allerdings fehlte: das Solokonzert.
Den Anstoß, diese Lücke zu füllen, gab die
Italienreise von 1772/73, auf der Mozart
Violinvirtuosen wie Nardini und Pugnani
begegnete. In rascher Folge entstanden
nun vier konzertante Werke: je eines für
Violine (KV 207), Klavier, Fagott sowie für
Violinduo. Eine Werkreihe mit »System«,
denn so ließ sich die neue Kompositionsform gleich an unterschiedlichen Solo­
instrumenten erproben.
Gleichzeitig hält er sich noch recht strikt an
das in Italien entwickelte Grundprinzip des
Konzertierens: als Wechsel von Orchester­
Ritornellen und solistischen Episoden. Dass
diese von der Idee her simple Aufteilung in
Tutti- und Solo-Abschnitte niemals langweilig wirkt, liegt an Mozarts überragender thematischer Gestaltung, die noch in
den kleinsten Formulierungen dramatisches Potential entdeckt. Unsicherheit
verrät höchstens der Umgang mit dem Orchester, das stets als Ganzes »spricht«;
Ausnahmen wie die hübschen Bläsereinwürfe im Finale werden auch als solche
wahrgenommen.
Auf dieser Basis wiederum entstand kurz
danach eine weitere Reihe von Solokonzerten, nun ausschließlich für Geige. Die zwischen Juni und Dezember 1775 komponierten vier Violinkonzerte KV 211, 216, 218
und 219 belegen eindrucksvoll Mozarts
wachsende Souveränität im Umgang mit
der Gattung: von der Orientierung an Vorbildern über die Einbeziehung eigener Gestaltungsideen bis hin zum unverwechselbaren Personalstil.
DIE VIOLINKONZERTE
Schon das B-Dur-Werk KV 207, immerhin
Mozarts erstes Solokonzert überhaupt,
schlägt einen charakteristischen Tonfall
an: mit den typischen »Mozart-Themen«,
die so selbstverständlich klingen, in sich
aber höchst differenziert sind (laut/leise,
hoch/tief, gesanglich/auftrumpfend). Das
bietet Stoff zur Vertiefung, zum Weiter­
arbeiten, und genau das tut der 17-Jährige
auch, von seinen Erfahrungen auf sympho-
Im G-Dur-Konzert KV 216 nimmt dieses
Spiel der Gegensätze einen ganz anderen
Stellenwert ein, wie gleich der erste Takt
zeigt. Neuartig auch der Einsatz des Solisten: Nach Vorstellung zweier Hauptgedanken und abschließender Orchesterkadenz
wäre seine Stunde gekommen. Mozart aber
erweitert die Exposition um ein drittes
Thema, das die Streicher piano präsentieren, ohne es zu Ende zu bringen. Erst als
die Oboen zur Grundtonart zurückführen,
kann der Solist beginnen. Anstatt ihn »mit
Pauken und Trompeten« (hier: mit Hörnern
und Streichern) anzukündigen, geht sein
Einsatz ganz organisch aus der in sich zusammen sinkenden Musik hervor.
Auch in den Schlusssätzen ereignet sich
Einiges. In KV 211 stimmt der Solist das
Hauptthema des Rondeaus an, bevor das
Orchester zu seinem Recht kommt; ansonsten geht alles seinen traditionellen Gang.
Doch schon im nächsten Konzert strebt
Mozart eine Vertiefung der Ausdrucks­
gegensätze an. Er unterbricht das Schluss-
Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte
15
[Anonymus]: Wolfgang Amadeus Mozart als »Ritter vom Goldenen Sporn« (um 1777)
Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte
16
rondeau von KV 216 zugunsten eines
g-Moll-Andante im Ständchencharakter
(Streicher-Pizzicato), nur um sofort eine
Gassenhauermelodie in G-Dur anzuschließen. Urplötzlich befinden wir uns in einer
völlig anderen Welt, in der auch der Wettstreit zwischen Solist und Orchester
zweitrangig erscheint. Kaum erklungen, ist
der Spuk schon wieder vorbei, und das Rondeau nimmt seinen Lauf, als wäre nichts
geschehen…
Solist ein, jedoch mit etwas ganz anderem: einer Adagio-Kantilene im Serenadenton, deren betörende Süße alles in
ihren Bann schlägt. Und dann ? Rückkehr
zum Anfangstempo; das Orchester wiederholt das Dreiklangsthema – und wird
prompt durch ein zusätzliches Thema des
Solisten in die Begleitrolle verwiesen. Wer
außer Mozart wäre in der Lage gewesen,
einen derart unkonventionellen und doch
überzeugenden Konzertbeginn zu komponieren ?
Ähnliche Überraschungseffekte finden
sich auch in den beiden folgenden Konzerten – bei gleichzeitiger Steigerung der
Mittel. Der Schlusssatz von KV 218 beginnt bereits mit einem unerwarteten
Tempokontrast: Auf ein erstes Andante-­
Thema folgt unmittelbar ein zweites im
Allegro, das denn auch das Grundtempo
des Rondeaus darstellt. Als wäre dieser
charakterliche und rhythmische (erst
2/4-, dann 6/8-Takt) Gegensatz noch
nicht genug, mündet der Satz in ein zusätzliches Andante im 4/4-Takt, dem der
Solist durch das Mitstreichen der leeren
G-Saite einen folkloristischen Anstrich
gibt.
Im A-Dur-Konzert KV 219 schließlich besteht der Finale-Einschub aus einer derben alla turca-Episode. Um des »naturalistischen« Effekts willen haben Celli und
Bässe hier mit dem Bogenholz auf die Saiten zu schlagen. Dieses letzte der fünf
Violinkonzerte Mozarts hält noch ganz
andere Überraschungen bereit. Sein Beginn zeigt, wie sehr sich der 19-Jährige
bereits von der Tradition emanzipiert hat.
Das Orchester präsentiert, scheinbar
ganz regelkonform, ein sehr einfaches
Dreiklangsthema, lässt weitere, kontrastierende folgen und schließt in der Grundtonart. Solcherart vorbereitet setzt der
Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte
17
»Weltabschiedswerk«
ALEXANDRA MARIA DIELITZ
RICHARD WAGNER
(1813–1883)
»Parsifal«
Ein Bühnenweihfestspiel
in drei Aufzügen
Konzertante Aufführung
des III. Aufzugs
»WER IST DER GRAL ?«
Die naive Frage des Monsalvat-Neulings
Parsifal hat durchaus ihre Berechtigung.
Denn in Wagners Hauptquelle, dem Epos
Wolfram von Eschenbachs, ist der Gral ein
Stein – freilich von besonderer Art: Er
bringt alle Speisen für die Gralsritter hervor und teilt ihnen durch aufscheinende
Schriftzeichen göttliche Aufträge mit.
Wagner dagegen entwirft den Gral – einer
älteren französischen Überlieferung folgend – als »die Trinkschale des Abendmahles, in welcher Joseph von Arimathia das
Blut des Heilands am Kreuze auffing«. Aus
der Anbetung des Speeres, der dieses Blut
einst vergoss, und des heiligen Grals bezieht die Ritterschaft unbesiegbare Kräfte, die sie zum Schutz der Unschuld in aller
Welt einsetzt. Leider steht es mit der eigenen Unschuld nicht zum besten, seit
Zauberer Klingsor sich in unmittelbarer
Nähe der Burg Monsalvat angesiedelt hat
und die Ritter durch seine Blumenmädchen
scharenweise von ihrem Keuschheitsgelübde abbringt. Dieses Gelübde hatte einst
Klingsors eigener Ritterkarriere ein Ende
bereitet: Seiner Standhaftigkeit gegenüber erotischen Anfechtungen nicht trau-
Richard Wagner: »Parsifal«
18
end, entmannte er sich kurzerhand selbst,
was zu seinem Ausschluss aus der Gralsgemeinschaft führte.
KUNDRY UND AMFORTAS
Nun rächt sich Klingsor, der wie Alberich
aus seinem »Liebesverzicht« böse Macht
gewinnt – zum Beispiel über Kundry, die zu
den faszinierendsten Bühnengestalten
Wagners gehört. Ihre schizophren konträren Identitäten der staubkriechenden
Büßerin und dämonischen Verführerin sind
durch einen todesähnlichen Schlaf getrennt, der verhindert, dass Kundry – laut
Wagner – »kein wirkliches Bewusstsein aus
einem Zustand in den anderen« bringt. Seit
sie als Herodias den Heiland am Kreuz verlachte, zwingt sie ein Fluch, in stets neuen
Gestalten »das Leiden der Liebesverführung über die Männer zu bringen«, und
kann einzig von dem erlöst werden, der ihr
widerstünde. Selbst Amfortas erlag Kun­
drys Künsten, just als er in frommem Eifer
Klingsors Sündennest vernichten wollte.
Bei diesem gescheiterten Moral-Feldzug
missbrauchte er den heiligen Speer als
Waffe, die Klingsor ihm prompt entriss und
in die Seite stieß. Seither harrt der sieche
Gralskönig der Erlösung, die ihm eine rätselhafte Prophezeiung in Aussicht stellte:
»Durch Mitleid wissend / der reine Tor /
harre sein / den ich erkor«. Musikalisch von
markanten Quinten symbolisiert, durchzieht dieses Motto hoffnungsvoll das ganze Werk.
PARSIFAL – »DURCH MITLEID
WISSEND« ?
Parsifals erster Auftritt ist geprägt von
einer dumpfen, gewaltbereiten Gedankenlosigkeit, die den ähnlich veranlagten
»Blondhelden« Siegfried dagegen fast als
erfrischend aufgeweckten Burschen erscheinen lässt. Nicht umsonst weisen die
fanfarenartigen Themen der beiden eine
gewisse Verwandtschaft auf. Ein »Tor« ist
Parsifal zweifelsohne und somit zwangsläufig »rein«, da er in seiner Naivität den
Unterschied zwischen Gut und Böse gar
nicht kennt. Ob er auch den ersten Teil der
göttlichen Prophezeiung erfüllt, ist aber
nicht so ohne weiteres festzustellen, wie
der alte Gralsritter Gurnemanz vermeint.
Denn Amfortas’ Leid bei der Gralsenthüllung entlockt dem verständnislosen Parsifal keineswegs Tränen des Mitleids. »Wissend« macht ihn erst der unmittelbare
Kontakt mit dem Laster in der Gestalt
Kundrys. Aus ihrem Kuss, diesem »Moment
des dämonischen Versenkens« (Wagner),
erwächst dem Toren ein wahres »MitLeiden« von geradezu körperlicher Vehemenz: Ohne sich von Kundry verführen zu
lassen, fühlt Parsifal dieselbe Leidenschaft, die einst Amfortas überwältigte
und die sich in dessen brennender Wunde
symbolisch manifestiert. Erst jetzt kann
Parsifal Mitleid mit Sündern wie Amfortas
und Kundry empfinden und seine Erlöserrolle erkennen.
»DER WEG DES HEILS«
Solchermaßen »geläutert« gelangt er nach
endlos scheinenden Irrwegen an einem Karfreitag zum Gralsgebiet zurück. Die dort
herrschende niedergeschlagene Stimmung
manifestiert sich bereits im Vorspiel zum
3. Akt: Ein trostlos zerklüftetes Motiv
schildert die Öde, die nach Parsifals Abschied in Monsalvat einzog. Amfortas verweigerte seither die heilbringende und lebensspendende Enthüllung des Grals, um
endlich sterben zu können. Dadurch verur-
Richard Wagner: »Parsifal«
19
Franz von Lenbach: Richard Wagner (um 1870)
Richard Wagner: »Parsifal«
20
teilte er die geschwächte Ritterschaft zur
Untätigkeit und verursachte den Tod seines Vaters Titurel. Dies alles berichtet der
greise Gurnemanz, nachdem er in dem
schweigend nahenden Ritter jenen Toren
erkannt hat, den er einst ärgerlich davongejagt hatte. Spätestens beim Anblick des
Kling­sor entrungenen heiligen Speers begreift er, dass die Erfüllung der Prophezeiung unmittelbar bevorsteht. Wesentlich
für diese Szene ist überdies die stumme
Präsenz Kundrys, nun wieder in ihrer dienenden Monsalvat-Erscheinungsform:
Ganz büßende Magdalena, wäscht sie Parsifal die Füße und trocknet sie mit ihrem
Haar. Im leisen Nachklang des Reigen­
motivs der Blumenmädchen erkennt Parsifal sehr wohl die Verführerin aus Klingsors
Zaubergarten, doch auch für sie ist die
Stunde der Erlösung gekommen: Von Gurnemanz zum neuen Gralskönig gesalbt –
Parsifals fanfarenartiges Thema nimmt
majestätischen Glanz an – verrichtet der
geläuterte »Tor« sein erstes Amt mit der
Taufe Kundrys. Das zuversichtlich sequenzierende Glaubensmotiv kündet vom Ende
ihres qualvollen Kreislaufs ewiger Wiedergeburt.
»CHAR-FREITAGS-ZAUBER«
Während Parsifal nun »mit sanfter Entzückung auf Wald und Wiese« blickt, wächst
aus dem Mitleidsmotiv mit seinen schmerzlichen Vorhaltsbildungen eine zart aufblühende Melodie. Sie schildert im sanften
Klang von Oboe und Klarinette die in der
Vormittagssonne aufleuchtende Schönheit
der Pflanzenwelt, die Parsifal zugleich bezaubert und irritiert: Sollte am »höchsten
Schmerzenstag« nicht alle Kreatur trauern ? Gurnemanz verneint lächelnd und
erklärt den »Char-Freitags-Zauber« mit
der folgenden Argumentationskette: Die
Natur weiß nichts vom göttlichen Liebesopfer am Kreuz, doch spürt sie das Heil des
dadurch erlösten Menschen, der in Dankbarkeit für seine Entsündigung wiederum
»Halm und Blume« schont und nicht zertritt. Seine Reuetränen werden zum »Segenstaue«, unter dem die Natur erglänzt:
»Sieh ! es lacht die Aue !« Die allgemeine
Erlösung offenbart sich als geradezu kosmischer Segen, der Mensch und Natur in
gegenseitigem Mitgefühl verbindet. Nach
dieser idyllischen Episode ruft fernes Glockengeläut zu Titurels Totenfeier und leitet zur sog. »Verwandlungsmusik« über,
die Wagners Anweisungen zufolge die allmähliche optische Transformation der Szenerie von der Waldlichtung über düstere
Felsgewölbe bis ins Innere des Gralstempels begleitet, wo Parsifal sein Erlösungswerk vollenden wird.
»ROMS GLAUBE OHNE WORTE« ?
Aus der Sicht seines abtrünnigen Jüngers
Friedrich Nietzsche hatte Wagner, der
einstige Anhänger Feuerbach’scher Liebes­
philosophie und Vertreter einer »freien
Sinnlichkeit«, mit »Parsifal« eine höchst
suspekte Kehrtwende vollzogen. Als »Apos­
tel der Keuschheit« war ihm der Komponist
von »Tristan und Isolde« jedenfalls nicht
geheuer. Nietzsche mokierte sich über das
»zuckersüße Bimbambaumeln« des »Bühnenweihfestspiels«, das er auf die Kurzformel »Roms Glaube ohne Worte« brachte.
Eine treffliche, aber nicht ganz zutreffende Polemik, denn was Wagner in seinem
»opus ultimum« predigte, war trotz aller
Gralsmystik eine selbstgestiftete Wahnfried-­
Religion, in der sich Schopenhauers Willensmetaphysik und Mitleidsethik mit buddhistischem Gedankengut und christlichen
Richard Wagner: »Parsifal«
21
Erlösungsideen vermengten. Ihr liegt der
Glaube an eine mögliche Besserung von
Mensch und Gesellschaft zugrunde, den
Wagner in seinen späten weltanschaulichen
Schriften vertrat. Das von Natur aus gute
Wesen des Menschen, so erläuterte er, sei
durch den Zivilisationsprozess bis zur
»Entartung« negativ beeinflusst worden.
Zur »Regeneration« empfahl Wagner Vegetariertum, Tierschutz und körperliche Mäßigung in jeder Hinsicht. Entsprechend
scheint das Mitfühlen mit »aller Kreatur«,
wie es im »Karfreitagszauber« so berührend zum Ausdruck kommt, der Kern einer
höchst privaten Wagner’schen Kunstreligion zu sein. In der Tat ist Parsifal – wie
schon sein heidnischer Bruder Siegfried –
ein von zivilisatorischen Einflüssen unberührter Held, der zur Erneuerung einer
»entarteten« Gesellschaft antritt.
diose Verwandlungsmusik des 3. Aktes [...]
eben doch schlechthin unwiderstehlich«
seien und hielt die Musik insgesamt für
»das Modernste und Letzte«: »Niemand ist
darüber hinaus. Vom ›Parsifal‹ zehren sie
alle. Welch furchtbare Ausdruckskunst !«
»VOM ›PARSIFAL‹ ZEHREN SIE
ALLE...«
Dass Wagner mit der psychologisch raffinierten und harmonisch kühnen Musik seines »Weltabschiedswerks« einen letzten
Höhepunkt erreicht hatte, erkannten auch
all jene Kritiker an, die inhaltliche Bedenken gegen das »Bühnenweihfestspiel« oder
charakterliche Vorbehalte gegen seinen
Autor hegten: Der Apologet der Neuen Musik Theodor W. Adorno gestand Wagner zu,
mancherorts an die »Schwelle von Atonalität« gelangt zu sein. Friedrich Nietzsche
bewunderte, wie »jede Nuance des Gefühls
bis aufs Epigrammatische gebracht« ist
und fragte sich ernstlich: »Hat Wagner je
etwas besser gemacht ?« Thomas Mann
gestand sich nach einem »Parsifal«Besuch im Münchner Prinzregententheater
ein, dass »gewisse Dinge« wie der »Charfreitagszauber, die Taufe« und »die gran-
Richard Wagner: »Parsifal«
22
»Parsifal«
Inhaltsangabe
ALEXANDRA MARIA DIELITZ
VORGESCHICHTE
Der fromme Held Titurel erbaute einst die
Burg Monsalvat, die zwei Heiligtümer beherbergen sollte: den Gral und jenen Speer,
der Jesus am Kreuz verwundet hatte. Diese heilige Waffe jedoch verlor Titurels Sohn
Amfortas im Kampf gegen den Zauberer
Klingsor. Von einem verführerischen Weib
in die Falle gelockt, empfing Amfortas
durch den Speer eine Wunde, die sich seither nicht schloss. Sein einziger Trost ist
die göttliche Verheißung eines künftigen
Erlösers:
»Durch Mitleid wissend,
der reine Tor,
harre sein,
den ich erkor !«
ERSTER AUFZUG
Wie jeden Morgen wird Amfortas zum heiligen See getragen, wo ein Bad seine
Schmerzen lindern soll. Kundry reitet in
wilder Hast herbei, um dem König einen
Heilbalsam zu bringen. Vor den Anpöbelungen einiger Knappen nimmt sie der alte
Gralshüter Gurnemanz in Schutz: Wohl mag
Kundry ein verwünschtes Wesen sein, doch
dient sie der Ritterschaft stets mit rastlosem Eifer. Dass sie bisweilen spurlos verschwindet – so auch als das Unglück mit
Amfortas geschah –, gibt freilich auch Gurnemanz zu denken. Plötzlich verursacht ein
erlegter Schwan große Aufregung, da Tiere auf dem Gralsgebiet heilig sind. Der ahnungslose Schütze Parsifal ist schnell gefasst, kann aber selbst die einfachsten
Fragen nach Name und Herkunft nicht beantworten. Nur Kundry kennt seine Geschichte: Sein Vater war der Held Gamuret,
der noch vor Parsifals Geburt im Kampf
fiel. Um den Sohn vor gleichem Schicksal
zu bewahren, zog ihn seine Mutter Herzeleide in völliger Abgeschiedenheit als
»Toren« auf. Als der Jüngling jedoch eines
Tages Ritter in prächtiger Rüstung vorbei
reiten sah, folgte er ihnen. Seine Mutter
starb daraufhin aus Kummer. Um festzustellen, ob der ob dieser Nachricht tief betroffene Parsifal der verheißene »reine
Tor« ist, nimmt Gurnemanz ihn mit zum
»Liebesmahle«. Dabei muss Amfortas den
Gral enthüllen, dessen Aufleuchten allen
Rittern neue Lebenskraft verleiht – auch
Richard Wagner: »Parsifal«
23
»Parsifal«: Aus der Szene Gurnemanz – Kundry – Parsifal in der Inszenierung der
Bayreuther Uraufführung durch Richard Wagner (Juli 1882)
Richard Wagner: »Parsifal«
24
ihm, der doch einzig sterben will. Gurnemanz erkennt an Parsifal keinerlei Reaktion
und jagt ihn enttäuscht davon.
ZWEITER AUFZUG
Auch Klingsor, der die Herrschaft über den
Gral anstrebt, weiß von der Prophezeiung.
Daher trachtet er danach, dem »Toren«
Parsifal seine »Reinheit« zu nehmen und
setzt zu diesem Zweck Kundry ein. Sie, die
auf dem Gralsgebiet unermüdlich Buße tut,
wird in Klingsors Reich zur dämonischen
Verführerin. Nachdem sie Amfortas bereits
vom Pfad der Tugend abgebracht hat, soll
sie nun den »kindischen Spross« verderben, der sich soeben Zutritt zum Zaubergarten verschafft und von den zarten Blumenmädchen umringt wird. Kundry zeigt
sich in betörend schöner Gestalt, evoziert
durch Erzählungen von Herzeleide eine geheimnisvolle Vertrautheit und gibt Parsifal
schließlich – »als Muttersegens letzten
Gruß« – einen langen Kuss, der allerdings
eine unerwartete Wirkung zeigt: Schlagartig wird Parsifal der Zusammenhang zwischen Amfortas’ Wunde und Kundrys Verführung bewusst. Er erkennt seine Sendung darin, den Gral aus den »schuldbefleckten Händen« des Königs zu retten. Die
zurückgestoßene Kundry verflucht Parsifal, Klingsor versucht ihn durch den heiligen Speer zu treffen, der jedoch über Parsifals Haupt in der Luft stehen bleibt.
Klingsors Macht ist gebrochen, der Zaubergarten versinkt.
nemanz den »Toren« von einst erkennt.
Nach langen Irrwegen, zu denen ihn Kun­
drys Fluch verdammte, hat Parsifal endlich
den Weg zum Gral gefunden und den heiligen Speer zurückgebracht. Von Gurnemanz
zum neuen Gralskönig gesalbt, verrichtet
Parsifal sein erstes Amt mit der Taufe
Kundrys. Dann wird er zur Erfüllung der
Prophezeiung in den Gralstempel geleitet,
wo gerade die Trauerfeier für Titurel stattfindet. Der greise Held starb, da ihm und
der ganzen Ritterschaft seit langem der
lebensspendende Segen des Grals vorenthalten wurde. Um seinen eigenen Tod zu
erzwingen, hielt Amfortas das Heiligtum
verschlossen. Selbst heute verweigert er
die Zeremonie und fordert die Gralsritter
in wilder Verzweiflung dazu auf, ihn zu töten. Endlich erscheint Parsifal, schließt die
Wunde mit einer Berührung durch den
Speer und enthüllt den hell leuchtenden
Gral. Als zum Zeichen des göttlichen Segens eine weiße Taube aus der Kuppel he­
rabschwebt, stirbt Kundry erlöst.
DRITTER AUFZUG
Am Karfreitagsmorgen findet Gurnemanz
die erstarrte Kundry, die langsam zu sich
kommt. Gemeinsam beobachten sie das Nahen eines erschöpften Ritters, in dem Gur-
Richard Wagner: »Parsifal«
25
Kunst und
Religion
RICHARD WAGNER – THOMAS MANN
»Man könnte sagen, dass da, wo die Religion künstlich wird, der Kunst es vorbehalten sei, den Kern der Religion zu retten,
indem sie die mythischen Symbole, welche
die erstere im eigentlichen Sinne als wahr
geglaubt wissen will, ihrem sinnbildlichen
Werte nach erfasst, um durch ideale Darstellung derselben die in ihnen verborgene
tiefe Wahrheit erkennen zu lassen.«
Richard Wagner,
»Religion und Kunst«
(1880)
»Ich habe mich darin beobachtet, dass […]
alles mich ernst nur in so fern berührt, als
es mir Mitgefühl, das ist: Mit-Leiden, erweckt. Dieses Mitleiden erkenne ich in mir
als stärksten Zug meines moralischen Wesens, und vermuthlich ist dieser auch der
Quell meiner Kunst.«
»Das Kindliche mit dem Erhabenen zu vereinigen, mag großer Kunst auch sonst wohl
gelungen sein; die Vereinigung aber des
Märchentreuherzigen mit dem Ausgepichten, der Kunstgriff, das Höchstgeistige als
Orgie des Sinnenrausches zu verwirklichen
und ›populär‹ zu machen, die Fähigkeit,
das Tiefgroteske in Abendmahlsweihe und
klingelnden Wandlungszauber zu kleiden,
Kunst und Religion in einer Geschlechtsoper
von größter Gewagtheit zu verkoppeln und
derlei heilige Künstlerunheiligkeit mitten
in Europa als Theater-Lourdes und Wundergrotte für die Glaubenslüsternheit einer mürben Spätwelt aufzutun, – dies alles
ist nur romantisch, es ist in der klassisch-­
humanen, der eigentlich vornehmen Kunstsphäre durchaus undenkbar.«
Thomas Mann,
»Leiden und Größe Richard Wagners«
(1933)
Richard Wagner,
»Tagebuch für Mathilde Wesendonck«
(Venedig, 1. Oktober 1858)
Richard Wagner: »Parsifal«
26
Münchner
Philharmoniker
Seit ihrer Gründung 1893 bereichern die
Münchner Philharmoniker das musikalische
Leben Münchens. Bereits in den Anfangsjahren überzeugte das Orchester mit hohem spieltechnischen Niveau. Gustav Mahler dirigierte das Orchester bei den Uraufführungen seiner 4. und 8. Symphonie und
im November 1911 gelangte unter Bruno
Walters Leitung Mahlers »Das Lied von der
Erde« zur Uraufführung.
Ferdinand Löwe leitete die ersten BrucknerKonzerte und begründete die BrucknerTradition des Orchesters, die von Siegmund von Hausegger und Oswald Kabasta
fortgeführt wurde. Nach dem Zweiten
Weltkrieg gewannen die Philharmoniker mit
Hans Rosbaud einen herausragenden Orchesterleiter, der sich zudem leidenschaftlich für die Neue Musik einsetzte. Sein
Nachfolger war von 1949 bis 1966 Fritz
Rieger, in dessen Amtszeit die Grundlagen
für die erfolgreiche Jugendarbeit der Philharmoniker gelegt wurden. In der Ära Rudolf Kempes (1967–76) bereisten die Philharmoniker erstmals die damalige UdSSR.
1979 wurde Sergiu Celibidache zum Generalmusikdirektor ernannt. Die legendären
Bruckner-Konzerte trugen wesentlich zum
internationalen Ruf des Orchesters bei.
Von 1999 bis 2004 war James Levine Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, die
im Frühjahr 2003 vom Deutschen Musikverleger-Verband den Preis für das »Beste
Konzertprogramm der Saison 2002/03«
erhielten. Im Januar 2004 ernannten die
Münchner Philharmoniker Zubin Mehta zum
ersten Ehrendirigenten in der Geschichte
des Orchesters.
Generalmusikdirektor Christian Thielemann pflegte in seiner siebenjährigen
Amtszeit die Münchner Bruckner-Tradition
ebenso wie das klassisch-romantische
Repertoire. Maßstäbe setzende Höhepunkte bildeten die szenischen Aufführungen
der beiden Strauss-Opern »Der Rosenkavalier« und »Elektra« in Baden-Baden. Mit
Beginn der Saison 2012/13 wurde Lorin
Maazel Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Während seiner Amtszeit legte er
den Fokus seiner Arbeit auf eine Erweiterung des Repertoires und eine Flexibilisierung des Klangs. Im September 2015 übernahm Valery Gergiev das Amt des Chefdirigenten für fünf Jahre.
Die Orchester
27
Mariinsky
Orchester
Das Orchester des Mariinsky Theaters St.
Petersburg, dessen Geschichte mehr als
200 Jahre zurückreicht, ist heute ein international renommiertes Ensembles und
gehört zu den »Top 20« der weltweit führenden Orchester. Regelmäßige Tourneen
führen die Musiker zu den großen Opernund Konzertbühnen Europas, der USA, Japans und Kanadas. Die internationale Präsenz des Orchesters veranlasste die Presse sogar vom »ersten globalen Orchester
der Welt« zu sprechen. Daneben stehen
jährliche Reisen mit Bildungs- und CharityProgrammen durch russische Städte und
die GUS-Staaten, von Irkutsk und Almaty
nach Kaliningrad und Vilnius.
In seiner großen Historie hatte das Orchester die Ehre, zahlreiche Werke von Glinka,
Rimskij-Korsakow, Tschaikowsky, Mussorgsky, Borodin und Prokofjew zur Uraufführung zu bringen. Am Pult standen Dirigenten wie Eduard Nápravník, Arthur
Nikisch, Albert Coates, Jewgeni Mravinsky,
Konstantin Simeonov und Juri Temirkanov,
aber auch Hector Berlioz, Pjotr Tschaikowsky, Sergej Rachmaninow und Gustav Mahler. Seit 1988 leitet Maestro Valery Gergiev
das Orchester, dessen Repertoire er maßgeblich erweiterte. Heute stehen die klassischen Meisterwerke des 19. und 20.
Jahrhunderts – u. a. sämtliche Symphonien von Prokofjew, Schostakowitsch, Mahler und Beethoven – ebenso auf den Konzertprogrammen wie symphonische Musik
von Komponisten wie Boris Tishchenko,
Sofia Gubaidulina, Giya Kancheli, Rodion
Shchedrin und Alexander Raskatov.
Vor vier Jahren etablierte das Orchester
ein eigenes Plattenlabel, für das unter Valery Gergievs Leitung bereits vier Symphonien von Dmitrij Schostakowitsch eingespielt wurden, zudem die Oper »Die Nase«,
eine Einspielung, die mit dem MIDEM Classical Award ausgezeichnet wurde, und darüber hinaus Werke von Shchedrin, Tschaikowsky, Strawinsky und Richard Wagner,
die ebenso verschiedene Auszeichnungen
und hervorragende Kritiken erhielten.
Im Mai 2013 eröffnete das Orchester unter
Valery Gergievs Leitung mit einem feierlichen Galakonzert den Neubau »Mariinsky
II« und gleichzeitig eines der spektakulärsten Kulturareale der Welt.
Global Partner des
Mariinsky Orchesters:
Die Orchester
28
Valery
Gergiev
DIRIGENT
wichtigsten Pflegestätten der russischen
Opernkultur aufgestiegen ist.
In Moskau geboren, studierte Valery Gergiev
zunächst Dirigieren bei Ilya Musin am Leningrader Konservatorium. Bereits als Student
war er Preisträger des Herbert-von-Karajan
Dirigierwettbewerbs in Berlin. 1978 wurde
Valery Gergiev 24-jährig Assistent von Yuri
Temirkanov am Mariinsky Opernhaus, wo er
mit Prokofjews Tolstoi-Vertonung »Krieg und
Frieden« debütierte.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten leitet er nun
das legendäre Mariinsky Theater in St. Petersburg, das in dieser Zeit zu einer der
Mit den Münchner Philharmonikern verbindet
Valery Gergiev seit der Saison 2011/12 eine
intensivere Zusammenarbeit. So hat er in
München mit den Philharmonikern und dem
Mariinsky Orchester alle Symphonien von
Dmitrij Schostakowitsch und einen Zyklus
von Werken Igor Strawinskys aufgeführt.
Seit der Spielzeit 2015/16 ist Valery Gergiev
Chefdirigent der Münchner Philharmoniker.
Als »Maestro der Stadt« wendet er sich seitdem mit Abo- und Jugendkonzerten, Öffentlichen Generalproben, »Klassik am Odeonsplatz« und dem Festival MPHIL 360° sowohl
an die Münchner Konzertbesucher als auch
mit regelmäßigen Livestream- und Fernseh­
übertragungen aus der Philharmonie im Gasteig an das internationale Publikum.
Seit September 2016 liegen die ersten
CD-Aufnahmen des orchestereigenen Labels
MPHIL vor, die die Arbeit mit den Münchner
Philharmonikern dokumentieren. Weitere
Aufnahmen, bei denen besonders die Symphonien von Anton Bruckner einen Schwerpunkt bilden, sind in Vorbereitung. Reisen
führten die Münchner Philharmoniker mit
Valery Gergiev bereits in zahlreiche europäische Städte sowie nach Japan, China, Korea
und Taiwan.
Die Künstler
29
Daniel
Lozakovich
Vilde
Frang
VIOLINE
VIOLINE
Der 2001 in Stockholm geborene Daniel
Lozakovich begann im Alter von sechs Jahren Violine zu spielen und gab bereits zwei
Jahre später sein Orchesterdebüt mit dem
Moscow Virtuosi Chamber Orchestra unter
der Leitung von Vladimir Spivakov. Der junge Geiger arbeitete bereits mit zahlreichen
renommierten Orchestern zusammen, darunter das Royal Stockholm Philharmonic,
das Wiener Kammerorchester, das Russische Nationalorchester, das Orchestre de
la Suisse Romande und das Konzerthaus­
orchester Berlin. Kürzlich machte er seine
Debüts beim Orchestre National de Lyon
unter Leonard Slatkin sowie beim Mariinsky Orchester unter Valery Gergiev. Regelmäßig ist Daniel Lozakovich zu Gast beim
Verbier Festival. In diesem Jahr folgte er
außerdem einer Wiedereinladung zum Menuhin Festival Gstaad, um Bachs Konzert
a-Moll BWV 1041 und das Doppelkonzert
d-Moll BWV 1043 gemeinsam mit Renaud
Capuçon aufzuführen.
Geboren in Norwegen, studierte Vilde Frang
zuerst am Barratt-Due-Musikinstitut in
Oslo, später bei Kolja Blacher in Hamburg
und bei Ana Chumachenco in München. 1998
folgte sie einer ersten Einladung von Mariss
Jansons zu einem Konzert mit dem Oslo Philharmonic Orchestra. Seitdem ist sie bei den
international wegweisenden Orchestern zu
Gast, 2012 etwa gab sie ihr Debüt mit den
Wiener Philharmonikern unter der Leitung
von Bernard Haitink beim Lucerne Festival.
Als Kammermusikerin spielt sie mit Partnern wie Gidon Kremer, Yuri Bashmet,
Martha Argerich, Julian Rachlin, Leif Ove
Andsnes und Maxim Vengerov. Bei renommierten Musikfestivals wie SchleswigHolstein, Rheingau, Gstaad, Verbier und Luzern tritt sie regelmäßig auf. Bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2016
war Vilde Frang als »Artist in Residence« in
zahlreichen Konzerten zu Gast. Vilde Frang
spielt die »Engleman« Stradivari aus dem
Jahr 1709, eine Leihgabe der Nippon Music
Foundation.
Die Künstler
30
Yu-Chien
Tseng
Alexandra
Conunova
VIOLINE
VIOLINE
Yu-Chien Tseng wurde 1994 in Taipeh geboren, erhielt mit fünf Jahren den ersten
Geigenunterricht und trat bereits ein Jahr
später zusammen mit dem Taipei Symphony Orchestra auf. Seit 2008 studiert er bei
Ida Kavafian und Aaron Rosand am Curtis
Institute of Music in Philadelphia. Bei zahlreichen internationalen Wettbewerben
wurde er ausgezeichnet, zuletzt beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb 2015. Als
Solist spielte Yu-Chien Tseng bereits mit
dem Philadelphia Symphony Orchestra,
dem Orchestre National de Belgique, dem
National Symphony Orchestra of Taiwan,
dem Orquesta Sinfónica de Navarra und
dem Orchestre Royal de Chambre de Wallonie zusammen. Solo-Rezitale gab er in
Taiwan, Spanien, Belgien und den USA. Im
Rahmen der Ost-Asien Tournee der Münchner Philharmoniker im November 2015
spielte Yu-Chien Tseng die Violinkonzerte
von Brahms und Tschaikowsky unter der
Leitung von Valery Gergiev bei Gastkonzerten in Taiwan.
Alexandra Conunova wurde 1988 in Moldawien geboren und studierte bei Petru Munteanu an der Hochschule für Musik und
Theater Rostock, bei Krzysztof Wegrzyn an
der Hochschule für Musik Hannover sowie
bei Renaud Capuçon an der Haute École de
Musique in Lausanne. Ihr Studium ergänzten Meisterkurse bei Ivry Gitlis, Igor Oistrakh und Igor Ozim. Beim internationalen
Violinwettbewerb in Singapur und beim
renommierten Tschaikowsky-Wettbewerb
in Moskau ging sie als Preisträgerin hervor.
Als Solistin hat Alexandra Conunova bereits mit Orchestern wie dem National Philharmonic of Russia unter Vladimir Spivakov, der NDR Radiophilharmonie, den Nürnberger Symphonikern, den Moscow Soloists, dem Münchener Kammerorchester
und dem Mahler Chamber Orchestra zusammengearbeitet. In ihrer Heimatstadt
Chişinău gründete sie die VitArt Charity
Foundation, um Menschen mit Behinderung, aber auch junge Musiker zu unterstützen.
Die Künstler
31
Katharina
Ritschel
Sergej
Semishkur
MEZZOSOPRAN
TENOR
Katharina Ritschel studierte an der Musikhochschule München zunächst Schulmusik
und nahm 2012 das künstlerische Gesangstudium bei Ingrid Kaiserfeld auf. Die
Mezzosopranistin besuchte Meisterkurse
und erhielt Unterricht bei Julia Bauer-Huppmann, Elisabeth Wilke, Ulrike Sonntag, Julian Prégardien sowie Micaela Haslam. Erste
Opernerfahrungen sammelte sie in Produktionen der Musikhochschule. Im März 2015
sang sie erfolgreich als Einspringerin die
Rolle der Frau Reich in »Die lustigen Weiber
von Windsor« mit dem Lyric Opera Studio
Weimar im Theater Rudolstadt. Im Juli 2016
war sie in der Neuproduktion »Tonguecat«
innerhalb der Opernfestspiele an der Bayerischen Staatsoper zu hören. Katharina
Ritschel widmet sich auch dem Konzertgesang, u. a. mit dem Studio für Historische
Aufführungspraxis und dem Breakout-Ensemble, welches sich ausschließlich mit
Kompositionen neuer Musik beschäftigt. Im
Juni 2016 war sie mit diesem Ensemble bei
»Musica viva« mit Werken von Steve Reich
im Bayerischen Rundfunk zu hören.
Sergej Semishkur stammt aus der russischen Industriestadt Kirow. Er studierte
Gesang und Chorleitung am Glinka-Konservatorium in Nischnij-Nowgorod. 2003
wechselte er zur Akademie für junge Sänger des Mariinsky Theaters, 2007 wurde er
Solist im Ensemble, 2010 sang er die Titelpartie in Schostakowitschs »Die Nase« in
einer für den Grammy nominierten Einspielung des Mariinsky Theaters. 2007 gab
Sergej Semishkur sein Debüt bei den Salzburger Festspielen in der Titelrolle von
Berlioz’ »Benvenuto Cellini«. Ebenfalls in
Salzburg trat er als Solist in Mussorgskys
»Lieder und Tänze des Todes« mit den Wiener Philharmonikern auf. Am Mariinsky
Theater singt Sergej Semishkur ein vielfältiges Repertoire an Tenorrollen, das sich
von den Meisterwerken Donizettis, Verdis
und Puccinis bis zu den Klassikern des russischen Repertoires erstreckt. Auch Rollen
von Berlioz und Offenbach werden von Semishkur gesungen sowie Hauptrollen in
Opern von Janáček und Szymanowski.
Die Künstler
32
Evgeny
Nikitin
René
Pape
BASS-BARITON
BASS
Der russische Bass-Bariton Evgeny Nikitin
erhielt bereits während seines Studiums
am St. Petersburger Konservatorium Solo­
engagements am Mariinsky Theater. Es
folgten bald Einladungen an wichtige Häuser in Europa, Nordamerika und Asien. Neben seinen regelmäßigen Auftritten am
Mariinsky Theater ist er gern gesehener
Gast an der New Yorker Metropolitan Opera, wo er 2002 debütierte, an der Pariser
Opéra National und an der Bayerischen
Staatsoper. Dort debütierte er 2008 als
Jochanaan in »Salome«, folgte Wiedereinladungen als Klingsor in »Parsifal« und als
Telramund in »Lohengrin« sowie als Ruprecht in Prokofjews »Der feurige Engel«.
Als Konzertsänger arbeitet Evgeny Nikitin
mit namhaften Orchestern zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das
London Symphony Orchestra und das Concertgebouw Orchestra Amsterdam und ist
bei renommierten Festival zu Gast. 2014
debütierte er bei den Münchner Philharmonikern.
René Pape war Mitglied des legendären
Kreuzchors seiner Heimatstadt Dresden.
Noch als Student gab er 1988 sein Debüt an
der Berliner Staatsoper Unter den Linden,
wo er sofort ein Festengagement erhielt.
Seither verkörperte er an diesem Haus die
großen Partien seines Fachs, oftmals unter
Leitung des Musikdirektors Daniel Barenboim. Sir Georg Solti holte ihn für die Rolle
des Sarastro zu den Salzburger Festspielen, wohin er seitdem mehrfach zurückkehrte. Seit seinem Debüt an der New Yorker
Metropolitan Opera 1995 tritt er auch dort
regelmäßig auf und wurde 2010 zum »MET
Mastersinger« gekürt. Als Gastkünstler ist
René Pape auf den bedeutenden Bühnen,
u. a. der Staatsopern in Dresden, München
und Wien, des Teatro Real Madrid, des Royal Opera House Covent Garden, der Opéra
National de Paris und des Teatro alla Scala
zu hören. Außerdem widmet sich René Pape
einer sehr intensiven Konzerttätigkeit als
Liedinterpret und Solist der internationalen
Spitzenorchester.
Die Künstler
33
Andreas
Herrmann
Reinhard
Kammler
CHORDIREKTOR
DOMKAPELLMEISTER
Andreas Herrmann unterrichtet als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in München im Hauptfach Chordirigieren. Pädagogische Erfolge erzielt er international weiterhin mit der Ausbildung junger Chordirigenten in verschiedenen
Meisterkursen, sowie zuletzt im Herbst
2016 als Gastprofessor am College Conservatory of Music der University of Cincinnati, Ohio, USA. Als künstlerischer Leiter des
Philharmonischen Chores München realisierte er zahlreiche Einstudierungen für
weltbekannte Dirigenten. Über sein Engagement bei den Münchner Philharmonikern hinaus entfaltet er eine rege Konzerttätigkeit: Konzertreisen als Chor- und Oratoriendirigent führten ihn unter anderem
nach Österreich, Frankreich, Italien, Bulgarien, Ungarn, Ägypten, in die Schweiz, die
USA und die Volksrepublik China. Zahlreiche
erfolgreiche Produktionen und Konzerte
mit verschiedensten professionellen Orchestern, Ensembles und Rundfunkchören
dokumentieren die internationale Reputation seiner musikalischen Arbeit.
Reinhard Kammler studierte an der Hochschule für Musik in München und gründete
bereits während seiner Studienzeit die
Augsburger Domsingknaben. Nach langjähriger Tätigkeit als Domorganist wurde er
zum Augsburger Domkapellmeister ernannt. Über seine Verpflichtungen für die
Kirchenmusik am Augsburger Dom hinaus
konzertiert Reinhard Kammler mit seinen
Augsburger Domsingknaben im In- und
Ausland und arbeitet mit dem Bayerischen
Rundfunk, verschiedenen Opernhäusern,
Orchestern und erstklassigen Dirigenten
zusammen. Reinhard Kammler wird immer
wieder als Jury-Mitglied zu verschiedenen
Wettbewerben eingeladen. Für seine Verdienste um den Aufbau der Augsburger
Domsingknaben und um die Pflege der
musica sacra erhielt er mehrere Auszeichnungen, u. a. den Päpstlichen Silvester­
orden und das Bundesverdienstkreuz. Zusammen mit den Augsburger Domsingknaben wurde er mit dem »Bayerischen Poetentaler« und mit dem Kulturpreis der
Bayerischen Volksstiftung ausgezeichnet.
Die Künstler
34
Philharmonischer
Chor München
Der Philharmonische Chor München ist einer der führenden Konzertchöre Deutschlands und Partnerchor der Münchner Philharmoniker. Er wurde 1895 von Franz
Kaim, dem Gründer der Münchner Philharmoniker, ins Leben gerufen und feierte
2015 seinen 120. Geburtstag. Seit 1996
wird er von Chordirektor Andreas Herrmann geleitet.
Das Repertoire erstreckt sich von barocken Oratorien über a cappella- und
chorsym­phonische Literatur bis zu konzertanten Opern und den großen Chorwerken
der Gegenwart. Das musikalische Spek­
trum umfasst zahlreiche bekannte und
weniger bekannte Werke von Mozart über
Verdi, Puccini, Wagner und Strauss bis hin
zu Schönbergs »Moses und Aron« und Henzes »Bassariden«. Der Chor pflegt diese
Literatur ebenso wie die Chorwerke der
Komponisten Bach, Händel, Mozart, Beet­
hoven, Schubert, Schumann, Brahms,
Bruckner, Reger, Strawinsky, Orff oder
Penderecki. Er musizierte u. a. unter der
Leitung von Gustav Mahler, Hans Pfitzner,
Krzysztof Penderecki, Herbert von Karajan, Rudolf Kempe, Sergiu Celibidache, Zubin Mehta, Mariss Jansons, James Levine,
Christian Thielemann und Lorin Maazel.
In den vergangenen Jahren haben Alte und
Neue Musik an Bedeutung gewonnen: Nach
umjubelten Aufführungen Bach’scher Passionen unter Frans Brüggen folgte die Ein-
ladung zu den Dresdner Musikfestspielen.
Äußerst erfolgreich wurde auch in kleineren
Kammerchor-Besetzungen unter Dirigenten
wie Christopher Hogwood und Thomas Hengelbrock gesungen. Mit Ton Koopman entwickelte sich eine enge musikalische
Freundschaft, die den Chor auch zu den
»Europäischen Wochen« in Passau führte.
Im Bereich der Neuen Musik war der Philharmonische Chor München mit seinen Ensembles bei Ur- und Erstaufführungen zu hören.
So erklang in der Allerheiligen-Hofkirche die
Münchner Erstaufführung der »Sieben Zaubersprüche« von Wolfram Buchenberg unter der Leitung von Andreas Herrmann.
Ende 2014 gestaltete der Chor die Uraufführung von »Egmonts Freiheit – oder Böhmen liegt am Meer« unter der Leitung des
Komponisten Jan Müller-­Wieland.
Der Philharmonische Chor ist ein gefragter
Interpret von Opernchören und setzt nachdrücklich die unter James Levine begonnene Tradition konzertanter Opernaufführungen fort, die auch unter Christian Thielemann mit großem Erfolg gepflegt wurde.
Zu den CD-Einspielungen der jüngeren Zeit
zählen Karl Goldmarks romantische Oper
»Merlin«, die 2010 den ECHO-Klassik in der
Kategorie »Operneinspielung des Jahres
– 19. Jahrhundert« gewann, und eine Aufnahme von Franz von Suppés »Requiem«,
die für den International Classical Music
Award (ICMA) 2014 nominiert wurde.
Die Chöre
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Augsburger
Domsingknaben
Neben ihrem »Kerngeschäft«, der Pflege
hochkarätiger musica sacra an der Augsburger Kathedrale, bewegen sich Domkapellmeister Reinhard Kammler und seine
Augsburger Domsingknaben sehr erfolgreich und konstant auch im professionellen
internationalen Musikbetrieb. Dirigenten
wie Sir Colin Davis, Fabio Luisi, Jeffrey
Tate, Mstislav Rostropowitsch, Sir Neville
Marriner, Thomas Hengelbrock, Kent Na­
gano, Mariss Jansons, Daniel Harding und
Manfred Honeck haben mit den Augsburger
Domsingknaben schon gearbeitet.
pan, Kanada, Ecuador und Südafrika und in
die USA. In diesem Sommer gastierten die
Augsburger Domsingknaben in China und
feierten in zwanzig umjubelten Konzerten
in den Konzertsälen der Poly Theatre Group
große Erfolge. Mehrfach sangen sie schon
vor und für den Papst im Vatikan und treten immer wieder bei offiziellen Anlässen
in Berlin auf. Zahlreiche CDs sind bei renommierten Labels erschienen. Auch die
»Deutsche Grammophon« produzierte bereits mit Reinhard Kammler und seinen
Augsburger Domsingknaben.
Solisten der Augsburger Domsingknaben
sangen auf renommierten Musikfestivals
wie den Schwetzinger Festspielen, den
Europäischen Festwochen Passau, dem
Festival du musique sacrée in der Schweiz
oder dem Baltic Sea Festival im Schloss­
theater Drottningholm / Stockholm. Sie
wurden an bedeutende Bühnen wie die Bayerische Staatsoper München, die Deutsche
Oper am Rhein Düsseldorf oder an die Opéra National du Rhin Strasbourg engagiert.
In München sind die Augsburger Domsingknaben immer wieder zu hören bei Projekten des Bayerischen Rundfunks in der Philharmonie im Gasteig, im Herkulessaal der
Residenz oder im Prinzregententheater.
Sie geben regelmäßig Konzerte in ganz
Deutschland und vielen Ländern Europas.
Konzertreisen führten sie zudem nach Ja-
Die Chöre
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IMPRESSUM
TEXTNACHWEISE
BILDNACHWEISE
Herausgeber:
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4
81667 München
Lektorat:
Christine Möller
Corporate Design:
HEYE GmbH
München
Graphik:
dm druckmedien gmbh
München
Druck:
Gebr. Geiselberger GmbH
Martin-Moser-Straße 23
84503 Altötting
Marcus Imbsweiler und
Alexandra Maria Dielitz
schrieben ihre Texte als
Originalbeiträge für die
Programmhefte
der
Münchner Philharmoniker.
Stephan Kohler verfasste
die lexikalischen Werkangaben und stellte die Zitate Wagners und Manns zu
»Kunst und Religion« zusammen. Künstlerbiographien: nach Agenturvorlagen. Alle Rechte bei den
Autorinnen und Autoren;
jeder Nachdruck ist seitens der Urheber genehmigungs- und kostenpflichtig.
Abbildungen zu Sergej
Prokofjew: Natalja Pawlowna Sawkina, Sergej
Sergejewitsch Prokofjew,
Mainz 1993; Israel Nestyev, Prokofiev – Der
Künstler und sein Werk,
Stanford / London 1961.
Abbildung zu Wolfgang
Amadeus Mozart: Géza
Rech, Das Salzburger Mozartbuch, Salzburg / Wien
1986. Abbildungen zu
Richard Wagner: Herbert
Barth / Dietrich Mack /
Egon Voss, Wagner – Sein
Leben, sein Werk und seine
Welt in zeitgenössischen
Bildern und Texten, Wien
1975. Künstlerphotographien: Marco Borggreve
(Gergiev, Nikitin, Frang),
Alexander Shapunov (Lozakovich), Michael Petter
(Ritschel), Anna Primki
(Semishkur), Claudia Leopold (Pape), Agenturmaterial (Tseng), Olga Lucovnicova (Conunova), privat
(Herrmann, Kammler).
Medienpartner:
Gedruckt auf holzfreiem und
FSC-Mix zertifiziertem Papier
der Sorte LuxoArt Samt
Impressum
NEUJAHRSKAMMERKONZERT
»SCHARFE ZUNGE, WEICHE LIPPEN«
Altbekannte und nie gehörte Chansons werfen sich ins
Klangbett eines Blechbläserquintetts
ANNA VEIT, Gesang | CHRISTIAN HÖCHERL, Trompete
FLORIAN KLINGLER, Trompete | ULRICH HAIDER, Horn
QUIRIN WILLERT, Posaune | MARTIN HIRSCH, Tuba
SEBASTIAN FÖRSCHL, Perkussion
Sonntag
08_01_2017 17 Uhr
Festsaal im Münchner Künstlerhaus
mphil.de
089 54 81 81 400
Karten: 30 €
Mit freundlicher Unterstützung der
Münchner Künstlerhaus-Stiftung
’16
’17
DAS ORCHESTER DER STADT
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