Magazin #37 rückblick »Im Mikrokosmos Schule werden hier beinahe alle Gesellschaftsprobleme abgehandelt. Ein Wahnsinnsfutter für die Schauspielstudenten. Eine rasante Inszenierung.« Potsdamer Neueste Nachrichten Nächste Vorstellungen 5., 14. Februar / 10. März Deutschsprachige Erstaufführung »Alle zeigen, was sie drauf haben.« Unter dem Titel »Geheime Reichssache!« haben wir am 17. Januar zu einer Lesung in Erinnerung an die Wannsee-Konferenz 1942 und in Gedenken an die Opfer eingeladen. Vor 75 Jahren, am 20. Januar 1942, trafen am Großen Wannsee, nur wenige Autominuten vom heutigen Standort unseres Theaters entfernt, fünfzehn Vertreter verschiedener Reichsministerien, von SS und NSDAP zu einer »Besprechung mit anschließendem Frühstück« zusammen. Gegenstand war die Beratung über einen »Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage«. Adolf Eichmann protokollierte. Ein Exemplar des Protokolls blieb durch Zufall erhalten und gelangte 1947 in die Hände US-amerikanischer Ermittler und an die Weltöffentlichkeit. – Über die Lesung schrieben die Potsdamer Neuesten Nachrichten: »Dieser Tage sprach der AfD-Politiker Björn Höcke in Dresden davon, dass das Holocaust-Denkmal in Berlin eine Schande für Deutschland sei. Solche Worte sind erschreckend, und darum war die Lesung im Hans Otto Theater von enormer Wichtigkeit.« Die Deutsche Bühne neu im spielplan Nächste Vorstellungen 22. Februar / 3., 16. März Es lasen (v. l. n. r.): Tobias Wellemeyer (Intendant), Andrea Thelemann (Schauspielerin), Lea Rosh (Publizistin, Initiatorin des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, Vorstandsvorsitzende des Hans Otto Theater-Förderkreises), Jann Jakobs (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam) und René Schwittay (Schauspieler). »Alan Ayckbourn blickt mit schwarzem britischem Humor auf die Frustrationen des weißen Mittelstands und die seltsamen Verrenkungen der Menschen bei ihrem Versuch, sich ein wenig Glück im Unglück zu verschaffen.« rbb Kulturradio »Überragende Schauspielerleistung. Dreizehn großartige Schauspieler, die auf der Bühne sprühen, sich verausgaben, voller Ideen für Details ihrer Figuren.« Magazin #37 www.hansottotheater.de Januar-März 2017 Hans Otto Theater GmbH Potsdam | Schiffbauergasse 11 | 14467 Potsdam intendant Tobias Wellemeyer geschäftsführender direktor Volkmar Raback Kuratoriumsvorsitzende Dr. Iris Jana Magdowski | Amtsgericht Potsdam, HRB 7741 Redaktion Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Layout Thomas Matauschek fotografie HL Böhme, Göran Gnaudschun (Gehen und Bleiben), Jesko Döring (M – Eine Stadt sucht einen Mörder), Philip Glaser (Dagmar Manzel), Bettina Schoradt (»Geheime Reichssache«) Druck Brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Potsdam, gefördert mit Mitteln der Landeshauptstadt Potsdam und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Potsdamer Neueste Nachrichten Identitätsklau Am 13. Januar hatte die Uraufführung »Die schönen Dinge« nach dem gleichnamigen Roman von Virginie Despentes Premiere in der Reithalle. Ein grell ausgeleuchtetes Pop-Märchen über zwei ungleiche Zwillingsschwestern: Während Pauline an die große Liebe glaubt, ist ihre Zwillingsschwester Claudine im Interesse ihrer künftigen Popkarriere für jedes männliche Begehren offen. Als Claudine überraschend stirbt, nimmt Pauline die Identität ihrer Schwester an, und ein Trip zwischen Sex und Drogen beginnt … Unser Dramaturg Helge Hübner sprach mit dem Regisseur Wojtek Klemm über die Inszenierung. Worum geht es in dem Roman »Die schönen Dinge« von Virginie Despentes? Um Identitätsklau, um Selbstfindung, Drogen, elektronische Musik, Sex, Ausschweifung und ganz viel Einsamkeit. Im Zentrum des Romans steht die weibliche Identität, wie liest du diese Identitätssuche? Bevor es um die spezifisch weibliche Identität geht, bewegt mich vor allem die Frage: Was macht einen Menschen aus? Pauline untersucht die Beziehungen ihrer toten Schwester zu ihrer Umwelt. Es handelt sich ausschließlich um Beziehungen zu Männern, denn sie hat keine Freundinnen. Meist handelt es sich um ihre Liebhaber oder Männer, die sie lieben, deren Liebe sie aber nicht erwidert. Es handelt sich um eine Welt, in der die Autorin Virginie Despentes ganz bewusst die Frage stellt, ob es überhaupt möglich ist, eine weibliche Identität in der Spiegelung der Männerwelt aufbauen zu können. Despentes beschreibt eine harsche Welt, eine Welt, in der die Männer alt sind und Erektionsprobleme haben, aber trotzdem ständig auf Sex aus sind, um etwas vom Körper der Frau abhaben zu können, als ob dieser ein ewiger Jungbrunnen wäre. Dadurch wird Pauline auf die Jugendlichkeitsphantasien der älteren Männer reduziert. Sie versucht in der Folge, das Spiel der Männer zu spielen, indem sie sehr promisk lebt und sich sehr freizügig bewegt, und wird dafür dann auch gleich von ihrem Freund Sébastien mit Liebesentzug gestraft, denn diese Welt ist den Männern vorenthalten. premiere Uraufführung Sex spielt eine große Rolle in dem Roman, und man könnte meinen, Sex werde ausschließlich als ein Machtinstrument eingesetzt. Sex ist aber auch ein Versuch der Erkenntnis und der Annäherung. Schon in der Bibel heißt es »und er legte sich ihr bei, und sie erkannten einander«, und diese Suche nach Erkenntnis ist allen Figuren im Stück gemein. Den anderen körperlich für sich zu vereinnahmen, sogar, wie in Kleists »Penthesilea«, physisch reinzubeißen in den Liebhaber, um ein Stück von ihm abzuhaben. Ob sie damit zu einer Erkenntnis kommen, das ist sicherlich eine der Fragen, die wir auch in der Inszenierung beantworten wollen. Regie Wojtek Klemm Bühne Anton Unai Kostüme Anika Budde Mit Nina Gummich, Friedemann Eckert, Eddie Irle, René Schwittay Spielort Reithalle Nächste Vorstellungen 4., 26. Februar / 11., 31. März Neben ihren Romanen veröffentlichte Despentes mit »King Kong Theorie« auch ein sehr persönliches feministisches Manifest. Mit Michel Houellebecq, Catherine Millet, Catherine Breillat oder Christine Angot ist sie Teil einer jüngeren französischen Literaturszene … Ja, sie schreibt durchaus in einer Tradition, aber die Welt in Despentes’ Büchern ist sogar noch abgefuckter, härter und brutaler als die von z. B. Houellebecq. Der bekannteste Roman »Baise-Moi – Fick mich!«, der auch von ihr verfilmt wurde, ist ein brutaler Roadtrip von zwei Frauen durch Frankreich, die das Recht in ihre Hände nehmen und Männer töten. So radikal war Houellebecq Mitte der neunziger Jahre noch nicht. Despentes hat vielleicht eine größere Nähe zu Catherine Breillat, die sich auch als eine starke Frauenstimme und ein Sprachrohr für eine wie auch immer geartete feministische Bewegung versteht. Könnte man sagen, dass wir mit Despentes’ französischem Blick von außen zu neuen Ansichten von uns gelangen können? Wo die Grenzen für das Verhalten einer selbstbewussten Frau liegt, und wo diese Grenze für die Männer verläuft, das ähnelt oft einem Kampf um Territorium, und das können wir auch heute tagtäglich, gerade in Berlin, einer scheinbar freien und sehr liberalen Stadt, beobachten. Viele Frauen bekommen Probleme, wenn sie frei leben möchten, selbstbestimmt, nicht-monogam. Weibliche Sexualität ist oft noch ein großes Tabu. Pauline, die die Identität von Claudine annimmt, möchte auch neue Wege gehen. Dabei will sie die Fehler ihrer Schwester nicht wiederholen. Und sie erkennt zwar, dass ihre Schwester bei ihren Affären mehr auf Masse als auf Klasse gesetzt hat, aber dieser Falle entgeht auch sie nicht: Die Männerwelt schreibt den Frauen eine Art von Sportlichkeit im Ansammeln von Liebhabern zu. Deshalb ist der Blick aus der Vergangenheit in die Zukunft schon sehr spannend, weil auch wir immer wieder die gleichen Verhaltensmuster wiederholen oder zu ihnen gezwungen werden. Nina Gummich verkörpert in der Figur der Pauline also eine Schauspielerin in der Rückschau, die die Identität ihrer Schwester mitspielt. Ich denke, es handelt sich tatsächlich um einen Abend über eine Person. Zwillinge sind eine mythische Gestalt, bei der man davon spricht, dass es sich um eine Einheit handelt, die dann geteilt wurde, und um die sich auch die verschiedensten Legenden ranken. Bei uns gibt es den anderen Zwilling nicht mehr. Es gibt nur noch die Rückbesinnung auf die gemeinsame Biografie und die Schmerzen der Vergangenheit, die Pauline zu vergessen versucht. Diese Verdrängung führt dann auch dazu, den anderen Zwilling zu verdrängen. Und so erzählen wir die Geschichte einer Frau und beginnen die Geschichte erst nach dem Tod der Schwester. Trotzdem bleibt Claudine über die ganze Geschichte hinweg präsent, vor allem in den Phantasien der Männer. Was sind denn für dich die schönen Dinge, auf die der Romantitel anspielt, liest du das als eine etwas böse Zuschreibung durch Virginie Despentes? Liebe ist etwas sehr Schönes, Karriere, Musik … das sind alles erst einmal schöne Dinge. Despentes ist da schon sehr zynisch, indem sie diese Dinge mit Schmutz überzieht. Und indem sie die Geschichte mitten in einem dieser Pariser Arrondissements ansiedelt, in denen Gewalt, Armut und Drogen mehr zu sagen haben als hehre Poesie. Die Fragen stellte Dramaturg Helge Hübner. premiere »Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht« Überlegungen des Regisseurs Alexander Nerlich zu »Das goldene Vlies«, vorgetragen auf der Konzeptionsprobe Franz Grillparzer, der bedeutendste österreichische Dramatiker des 19. Jahrhunderts, veröffentlicht 1820 unter dem Titel »Das goldene Vlies« seine Version des mythischen Medea-Stoffes: Auf der Jagd nach dem sagenumwobenen goldenen Vlies kommt der griechische Held Jason ins ferne Kolchis und begegnet dort der schönen, geheimnisvollen Medea. Zwischen den beiden entbrennt die große Liebe. Medea verschafft ihm das Vlies, verrät dabei ihren Vater und wird mitschuldig am Tod ihres Bruders. Jason und Medea schwören sich ewige Treue. Die beiden müssen fliehen und bitten um Asyl bei König Kreon. Doch hier, in der zivilisierten Welt, begegnet man Medea, der Ausländerin, mit Misstrauen und Abscheu. Jason sagt sich von ihr los. Medea – verstoßen und betrogen – nimmt auf fürchterliche Weise Rache. Mit großer poetischer Kraft verhandelt Grillparzer Fragen, die uns und unsere Zeit unmittelbar angehen. Der Mord an Kreusa. Der Mord an den eigenen Kindern. Wann hat diese furchtbare Rache in Medeas Kopf Gestalt angenommen? Wie kommt es, dass sie die Rachegedanken, gegen die sie wiederholt ankämpft, am Ende erbarmungslos in die Tat umsetzt? Warum brechen ihre inneren Widerstände weg? Wie kommt eins zum andern? Wie entsteht das tödliche Klima der Verrohung, das die Tat nicht nur möglich macht, sondern sogar konsequent erscheinen lässt? Viel Zeit bleibt ihr nicht, aber Medea kämpft bis zuletzt darum, Jason und die Kinder zurückzugewinnen. Erst alle drei, dann nur die beiden Kinder, schließlich nur ein Kind – doch vergebens. Als der Kampf verloren ist, unterwirft sie sich stumm: erst Jason, dann sogar den gemeinsamen Kindern, vollkommen hilflos, aber Vater und Kinder weisen die Mutter zurück. Hier bleibt eine Geste unbeantwortet, die Verzweiflung, Ohnmacht und unsagbare Trauer ausdrückt, die nichts mehr will und kann, außer nach Halt und Geborgenheit zu greifen. Wer so etwas tut, handelt zwar noch, will aber nichts mehr, kann nichts mehr wollen, sondern muss einfach nur aufgehoben werden. Man braucht dringend Hilfe oder Gnade, sonst ist man niemand mehr. Eine Geste, die jeder überall versteht: ein Spüren-Müssen von Menschlichkeit und Zuwendung. Dem Minimum davon. Wie das wohl ist, ein nichtiger Niemand im Nichts zu sein? Ein Unmensch, den niemand mehr »hebt«, und der sich auch selbst nicht mehr »heben« kann. »Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.« – Einer der letzten Sätze von Medea im Stück. Was könnte er meinen? Den traumlosen Schlaf als den todesähnlichsten Zustand, den wir im Leben erreichen können – Schwärze und Leere, das »Nichts« eben? Oder: das Ende eines schönen Traumes voller Lichter, Klänge, bunter Dinge und Wünsche, die im Moment des Erwachens verschwinden und von einsamer Dunkelheit verschluckt werden? Aber halt – zu wem sagt sie das? Wer liegt zum Schluss umnachtet am Boden und kriecht vor dem anderen? Es ist nicht Medea, die vor Jason kriecht – es ist Jason, der hilflos im Dreck liegt. Das Schlachtenglück hat sich also noch einmal gewendet am Ende eines Kampfes, den zwei Menschen in den letzten Runden mitleidlos führen. Waren die Kinder demnach wirklich nur Verfügungsmasse in einem gegenseitigen Vernichtungskampf? Selbst um die Toten wird ja noch gestritten. »Wo hast du meine Kinder? – Meine sind’s.« Das Motiv der instrumentalisierten Kinder zieht sich durch das Stück. Zerrissene Familien sind der Stoff, aus dem alle Handlungsfäden kommen. Schon die junge Medea ist ständigen Manipulationsversuchen durch ihren Vater ausgesetzt. Er und sie stehen von Beginn an in einem prekären Verhältnis, das durch gegenseitige Abhängigkeit und den ständigen Wechsel von Annäherung und Abstoßung geprägt ist. Beide sind mehr damit beschäftigt, einander zu belauern und zu durchschauen als einander zu vertrauen. Im Vertrauen und im Mitfühlen sind sie unbeholfen – Medeas Mutter Hekate ist tot – und auf der anderen Seite ist die Vollwaise Jason in eine Hamlet-ähnliche Vorgeschichte verwickelt. Bleiben wir noch kurz bei den Kindern von Jason und Medea. Ason und Absyrtus. – Ist es nicht krass, was Grillparzer hier allein durch die Namen der Kinder für eine Geschichte aufmacht? Anscheinend haben Medea und Jason ja versucht, durch die kolchisch-griechische Namenskombination eine Art kulturelle Brücke zu schlagen. Ein Zeichen der Vergebung? – Ja. Die Kinder stehen für eine Idee von Verständigung und friedlichem Miteinander, die im Laufe des zweiten Teils systematisch verraten wird. Sie werden nicht nur zu lebenden Argumenten im Beziehungskampf gemacht, sondern werden auch dazu gebracht, »Verrat zu üben«, sich von ihrer Mutter und deren Herkunft abzuspalten, wie es Medea im ersten Teil getan hat, um einem politischen Programm zu dienen. Einem Reinigungsprogramm. Das furchtsame Verhalten der Kinder gegenüber der aufgebrachten Mutter wird ja von Kreon kurzerhand zum Gottesurteil stilisiert. Die Kinder zieht es von der Wilden zur Milden. Ein kleiner Schritt eines Kindes wird sofort zur symbolischen Handlung erklärt. Das Festhalten der Kinder aneinander als eine Flucht vor Medea. Alles wird willkürlich mit Bedeutung ausgestattet, wie man es gerade braucht. Vertreibung im Namen der Humanität. Politik von heute, wie sie Kreon macht. (…) Grillparzer thematisiert bekanntlich nicht nur den Kampf zweier Beziehungspartner und den Geschlechterkampf, sondern auch die Brisanz kultureller Unterschiede – aber eben nicht eins zu eins. Er stellt den Blick scharf auf die Manipulationstechniken, die es braucht, um – auf Kosten eines anderen – human und milde dazustehen. Es braucht eben ein Opfer, damit sich die Griechen griechisch fühlen können. Ausgrenzung als identitätsbildende Maßnahme wird hier in einer bösen Farce vorgeführt. Kreusas seltsam selbstloser Musikunterricht mag Naivität sein oder Kalkül, Medeas hilflose Versuche totaler Assimilation sollen so ungeschickt und geradezu lächerlich verlaufen, wie sie es tun. – Das Vlies sollte als Machtsymbol beschafft werden, und Kreon versteht es mit links, Medea zunächst zur Repräsentantin alles Fremden und Ungriechischen zu machen und sie dann – mit Hilfe von Jason – mehr und mehr zu dämonisieren; sie ist das absolute Böse – das Passepartout, in dem sich der Asyl gewährende Herrscher gut und human ausnimmt. Es ist wirklich deprimierend, wie sich die Begriffe gleichen, in Kolchis wie in Korinth. Grillparzer ist halt gründlich, wenn es darum geht, das Phänomen der Dämonisierung, der Ausgrenzung und Vertreibung zu beschreiben: Die Spielfiguren wechseln, aber das Spiel ist das gleiche. Mal ist dieser ein Frevler, mal jene. Vorurteile werden überall zum gefährlichen kulturellen Wesensunterschied aufgebläht. Verfälschung, Verdrängung und Ausklammerung bestimmen auf beiden Seiten das politische Programm. Reinigung statt Vermischung. Vertreibung als Mittel der Reinwaschung. Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Toleranz zur Maske wird – früher oder später. Ebenso gründlich ist Grillparzer aber als kalter Beobachter extremer Seelenzustände und als Meister der Ambivalenz. Paradoxien und Doppelsinn stecken überall. Ich finde »Das goldene Vlies« so toll, weil man hier mit einem klaren moralischen Kompass nicht einen Schritt weiterkommt. Jede Figur, wirklich jede, ist widersprüchlich und doppelbödig angelegt. Und so verhält sie sich auch. – Es holpert gewaltig, nichts geht gerade voran; ständig wird gestritten. Es geht schon los mit der Vater-Tochter-Konstellation Aietes-Medea. Kann es sein, dass sich Medea dem »Fremden» Jason, mit dem sie ein weiß Gott ambivalentes erstes Zusammentreffen hat, näher und vertrauter fühlt als den ihr fremden Wertvorstellungen ihres Vaters? Immer zwischen Reden- und Schweigen-Sollen. Doublebind zwischen Liebe und Liebesentzug. Was ist Manipulation, was Ehrlichkeit, was ist spontan, was geplant, was ist wahr, was ausgedacht, was beides? Zwiespalt und Dilemma. Zerrissenheit und Zerstückelung als Leitmotive in einem Mythos, der sich die Liebe in allen Bereichen menschlichen Zusammenlebens vorknöpft. Und genau das probieren wir: eine unheimliche Liebesgeschichte zu erzählen. Die den Begriff der Liebe ausdehnt bis ins Schmerzhafte. Eine schöne Hundeliebe zwischen zwei klugen, sensiblen, aber traumatisierten Menschen. Zwischen Fremden, die sich erkennen, aus einer Lebenssituation heraus, die sie empfänglich macht für das Abenteuer, sich aufzugeben im Andern – Zug um Zug, immer auf Augenhöhe, ohne Rückzugsmöglichkeit. Alexander Nerlich Regie Alexander Nerlich Bühne Tine Becker Kostüme Matthias Koch Musik Malte Preuß choreografische mitarbeit Alice Gartenschläger Mit Marianna Linden, Denia Nironen, Sabine Scholze sowie Renèe Gerschke/Clara Sonntag; Bernd Geiling, Jonas Götzinger, Peter Pagel, Florian Schmidtke, Wolfgang Vogler sowie Jannik Johannsen, Lennart Kotte, Heinrich Poloni, Jaro Watzke Premiere 3. Februar 2017 Spielort Neues Theater Vorstellungen 4., 5., 24. Februar / 7., 19. März Mit freundlicher Unterstützung premiere Regie Tobias Wellemeyer Bühne Harald Thor Kostüme Tanja Hofmann musik Marc Eisenschink Mit Rita Feldmeier, Juliane Götz, Andrea Thelemann, Frédéric Brossier, Christoph Hohmann, Jon-Kaare Koppe, Michael Schrodt/Wolfgang Vogler, Moritz von Treuenfels, N. N. Premiere 17. Februar 2017 Spielort Neues Theater Vorstellungen 25., 26. Februar / 11., 12., 17., 22. März Eine Geschichte des Gelingens Das Haus des jüdischen Kaufmanns Nathan hat gebrannt. Seine Tochter Recha konnte nur knapp den Flammen entkommen. Ein junger Tempelherr hat sie gerettet. Dieser ist selbst gerade erst dem Tod als Kriegsgefangener entgangen, weil der Sultan Saladin ihn unverhofft begnadigt hat. Gegen seinen Willen lässt sich der junge Christ in eine Geschichte mit dem jüdischen Mädchen verwickeln. Kurz darauf geraten alle Beteiligten zwischen die religiösen und machtpolitischen Frontlinien. Als Gotthold Ephraim Lessing sein letztes Stück »Nathan der Weise« 1779 veröffentlichte, zweifelte er an einem Erfolg auf den Theaterbühnen. »Genug, wenn er sich mit Interesse nur lieset, und unter tausend Lesern nur Einer daraus an der Evidenz und Allgemeinheit seiner Religion zweifeln lernt«, schrieb er damals an seinen Bruder Karl. Doch als Aufklärungsdrama und Plädoyer für religiöse Toleranz sollte es wenige Jahre nach Lessings Tod die Bühnen erobern. Während der NS-Zeit wurde es in Deutschland verboten, nach 1945 war es das Stück, mit dem am Deutschen Theater in Berlin die erste Spielzeit nach Kriegsende eröffnet wurde. Nach den Anschlägen in New York 2001 stand es wieder verstärkt auf den Theaterspielplänen – ebenso wie in unseren Tagen, in denen weltweit religiöse Überzeugungen aufeinanderprallen, in denen Vorurteile, Hass, Fundamentalismus und Terror zunehmend einen friedlichen Dialog zwischen den Religionen und den Menschen zu verhindern scheinen. »Lessings ›Nathan‹ ist in seiner jüngeren Aufführungsgeschichte immer wieder mit einer außergewöhnlichen Skepsis gelesen worden, einem Misstrauen gegenüber der Ringparabel, dem allzu Positiven und dem vermeintlichen Pathos«, so der Regisseur Tobias Wellemeyer, »aber ich denke, dass wir heute in einer Zeit leben, in der wir auf dem Theater dem Humor und der Glaubenskraft des Stücks unbedingt vertrauen können. Ich habe plötzlich das Bedürfnis, mich absolut hinter Lessing zu stellen und diese verwickelte, sehr, sehr menschliche Geschichte des Gelingens in einem großen, schier aussichtslosen Krieg zu erzählen. Lessing war ein großer Menschenkenner. Daher gilt es, die sehr geheimnisvollen und widersprüchlichen Figurenbiografien in Lessings ›Nathan‹ zu untersuchen, den komplexen, sie bestimmenden Widersprüchen nachzugehen, in die sie immer wieder geraten. Im Hinblick auf unsere Zeit und unseren Blick auf die Konflikte im Nahen Osten sind vielleicht drei Aspekte besonders interessant. Alle Figuren in Lessings ›Nathan‹ sind extrem von ihrer Vorgeschichte geprägt. Alle Figuren sind in ihrer eigenen, ausdifferenzierten Glaubenswelt aufgewachsen. Die Erzähllandschaften, die mit ihrem Gottesverständnis verbunden sind, geben ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl, eine innere Heimat. Zugleich haben aber auch alle Figuren mit Angehörigen anderer Religionen extrem schlechte Erfahrungen gemacht. Und zwar sehr konkret. Erfahrungen, die sie möglicherweise sogar traumatisiert haben – und die sie daher besonders empfänglich machen für Vorurteile, Misstrauen und Hass. Die Figuren in Lessings ›Nathan‹ leben im Krieg, und Krieg polarisiert. Es geht immer darum, auf wessen Seite man steht, zu wem man gehört – anders kann man im Krieg nicht überleben.« Lessing lässt seinen »Nathan« im Jahr 1192 in der Stadt Jerusalem spielen. Knapp hundert Jahre vor dem Einsetzen der Stückhandlung hatte im Zuge des Ersten Kreuzzugs das christliche Pilgerheer aus Europa die Stadt Jerusalem in einem regelrechten Blutbad erobert – um, wie es hieß, die heiligen Stätten nach 400 Jahren muslimischer Herrschaft wieder für die Christenheit zugänglich zu machen. Knapp 90 Jahre später brachte der muslimische Sultan Saladin Jerusalem erneut unter seine Kontrolle – und löste damit in Europa den Dritten Kreuzzug aus. 1192 hatte er mit Richard I. von England, König Löwenherz, einen Waffenstillstand ausgehandelt, der aber von den Tempelrittern, den Elite-Kämpfern des christlichen Ordens der Templer, gebrochen wurde. Im Jerusalem von 1192 ist das Alltagsleben von Muslimen, Juden und ein paar wenigen Christen von Misstrauen und Intoleranz bestimmt. Jederzeit kann der Krieg wieder aufflackern. Jederzeit kann diese äußerst fragile militärische und religionspolitische Situation wieder in Gewalt und Blutvergießen umschlagen. »Und in diese Situation hinein setzt Lessing eine unvermutet heitere, geradezu komödiantische Alltagsgeschichte, leicht und intelli- gent – wie von Mozart. Im Inneren sind es stets die allzumenschlichen Impulse, die die Geschichte vorantreiben«, sagt Tobias Wellemeyer. »Nathan begreift sehr schnell, dass durch die Begegnung mit dem Tempelherrn für die 18-jährige Recha der Zeitpunkt gekommen ist, in dem sie den Garten der Kindheit verlassen und erwachsen werden will. Eine Katastrophe für den liebenden Vater Nathan, der einerseits sein Kind nicht verlieren will und andererseits vor der kaum lösbaren Aufgabe steht, ein nach außen hin jüdisches, aber doch christlich getauftes Mädchen zu verheiraten – ein übrigens auch heute nicht einfach zu lösendes Problem. Vor allem weil er versäumt hat, Recha die Wahrheit zu sagen.« Achtzehn Jahre zuvor hatte Nathan seine gesamte Familie bei einem von Christen durchgeführten Pogrom verloren. Ein traumatisches Erlebnis, das ihn aber nicht zur unversöhnlichen Radikalität geführt hat, sondern zu einem im Vertrauen auf Gott gebauten neuen Glauben, der auf Vernunft und Menschlichkeit gründet. In dem Moment, in dem er sich gerade innerlich wieder aufrichtet, wird ihm ein verwaistes, christlich getauftes Kind übergeben – Nathan nimmt es als seine Tochter an und durchbricht damit die Gewaltspirale. Aber dann ist es Jahre später wieder ein Christ, der ihn in Gefahr bringt: der junge Tempelherr. Erst vor kurzem ist dieser mit anderen Tempelrittern aus Europa nach Palästina gekommen und steckt voller Vorurteile gegenüber Juden und Muslimen. Nathan gegenüber verhält er sich anfangs geradezu beleidigend, voller aggressiver Verachtung. Doch im Verlauf des Stücks wird das Weltbild des christlichen Gotteskriegers komplett auf den Kopf gestellt: Er hat sein Leben einem Muslim zu verdanken und verliebt sich in ein jüdisches Mädchen, das er eigenhändig vor dem Flammentod gerettet hat. Am Ende ist nichts mehr, wie es ihm am Anfang schien. Und zu einem großen Teil hängen all diese Verwicklungen mit einer Figur zusammen, die allerdings nie auftritt. Das ist Assad, der verschollene Bruder von Saladin und seiner Schwester Sittah. »Aus Liebe zu einer Christin verlässt er seine Heimat in Richtung Europa,« beschreibt Tobias Wellemeyer diese sehr heutig anmutende Biografie, »er konvertiert, nennt sich Wolf von Filnek, heiratet, gründet eine Familie mit zwei Kindern. Er hat die Überschreitung der Kulturen gewagt, hat versucht, eine Utopie zu verwirklichen – doch er kehrt zurück in seine Heimat, stirbt dort im Kampf und hinterlässt Familienchaos und Heimatlosigkeit.« Am Ende vereinigen sich in seiner Familie auf wunderbare Weise alle drei einander scheinbar unversöhnlich gegenüberstehenden Religionen. Toleranz, Menschlichkeit und Weltoffenheit gehören heute wie selbstverständlich zu unserer kulturellen Identität. Aber es wäre zu kurz gegriffen, Lessings »Nathan« mit einem selbstbestätigenden Kopfnicken zu bejahen und sich zurückzulehnen. Vielmehr nimmt Lessing, der Widerspruch und Selbstkritik zum Prinzip seines Denkens gemacht hatte, mit seinem »Nathan« alle in die Verantwortung, den eigenen Wertekanon und Toleranzbegriff immer wieder kritisch zu hinterfragen. »Obwohl Lessings Stück bald 240 Jahre alt ist, wirkt es im Augenblick wie ein Stück von heute, wie für unsere Zeit geschrieben«, so Tobias Wellemeyer. »Noch immer leben in Jerusalem die drei Religionen unversöhnlich nebeneinander – in einem hochgerüsteten Kriegszustand. Zugleich findet weltweit eine Polarisierung der Gesellschaft statt, verstärken sich die Abgrenzungsmechanismen gegenüber Fremden und dem sich im Westen verfestigenden ›Feindbild Islam‹. Lessings Vision von einem friedlichen Miteinander von Juden, Christen und Muslimen kann ein Hoffnungsschimmer auf der Theaterbühne sein.« Nadja Hess vorschau Verbindungslinien in die Heimat Autorin Maxi Obexer und Regisseur Clemens Bechtel über die Arbeit an »Gehen und Bleiben« Maxi Obexer setzt sich in ihren Texten seit langem mit Migrations- und Fluchtgeschichten auseinander. Ihr Recherchestück »Illegale Helfer«, in dem sie den Konflikt zwischen Recht und Gewissen zuspitzt, kam im Juni 2016 bei uns als Deutsche Erstaufführung heraus. Unter dem Titel »Gehen und Bleiben« erarbeitet sie gemeinsam mit dem Regisseur Clemens Bechtel (»StaatsSicherheiten«) einen Theaterabend über Flucht und Heimat – Premiere ist im März. Unser Theater hatte ja in den letzten anderthalb Jahren bereits auf die eine oder andere Weise Kontakt mit Flüchtlingen, und es gab auch erste Formen einer künstlerischen Zusammenarbeit. Dann entstand die Idee, ein ganzes Theaterstück mit Flüchtlingen zu machen. Und wir haben euch gefragt, ob ihr als Autorin und Regisseur die künstlerische Leitung dabei übernehmen wollt. Zum Glück wolltet ihr, aber ihr hattet auch Bedenken und Zweifel. Maxi Obexer: Es war uns wichtig zu vermeiden, dass der Abend so eine Art Menschenschau wird, bei der Geflüchtete quasi ausgestellt werden, nach dem Motto: Die haben da etwas Besonderes erlebt, wo wir nun draufglotzen können. Und dann fahndet man nach besonders spektakulären, sensationellen Fluchtgeschichten. Davon sind ja die Medien bereits voll. Aber das ist nicht der Weg des Theaters, nicht unser Weg. Ich habe also gleich vorgeschlagen, das Projekt »Gehen und Bleiben« zu nennen und so eine thematische Fokussierung jenseits der üblichen Fluchtberichterstattung vorzunehmen. Clemens Bechtel: Eine Aufteilung: unten sitzen die Zuschauer, die bundesdeutsche Mehrheitsgesellschaft gewissermaßen, und oben auf der Bühne stehen die Flüchtlinge, eine solche Auftei- Regie Clemens Bechtel Bühne+Kostüme Iris Kraft Mit Mariana Karkoutly, Sharon Kotkovsky, Tatjana Nacarenus, Angélique Préau; Nikola Antoun, Kais Althyab, Alaa Al Haidar, Amin Al Jarmakani, Emad Arasteh, Kamal Bader, Jalal Mando, Sheval Minahi Spielort Reithalle termine 17. (Premiere), 18., 23. März / 2., 8., 11., 12., 13. April Der Vorverkauf läuft! lung hätte ich als sehr problematisch empfunden. Das entspräche nicht meinem Bild von Gesellschaft, wenn man Menschen so auf ihre Herkunft reduziert. Und deshalb fand ich es interessant, nach Verbindungen zu suchen, die es zwischen Publikum und Akteuren gibt, nach gemeinsamen Erfahrungen. Und ich denke, dass sich durch die inhaltliche Setzung, die Maxi vorgeschlagen hat, eine solche Möglichkeit eröffnet. Könnt ihr genauer beschreiben, welche Fragestellung sich hinter dem Titel »Gehen und Bleiben« verbirgt? M. O.: Es ging uns vor allem darum zu erkunden: Was passiert mit den Beziehungen derjenigen, die gegangen sind, zu allem, was sie zurückgelassen haben: Zu den Menschen, zum Land, den Tieren, den Pflanzen usw. Manchmal werden die Dinge ja auch erst kostbar, weil man sie verlassen musste. Mit dieser thematischen Setzung wollten wir einen Rahmen schaffen, der viele Menschen einschließt, die ihre Heimat verlassen haben und in der Fremde neu anfangen mussten. Also auch Leute, die nicht vor Krieg geflohen sind, sondern aus anderen Gründen ausgewandert sind. In den aktuellen Berichterstattungen hört man ja kaum etwas von den Verbindungen der Migranten in ihre Herkunftsländer. Wir sehen sie fast immer nur als Menschen an, die hier bei uns isoliert und atomisiert leben. Aber das beschreibt überhaupt nicht ihre reale Situation. C. B.: Dadurch dass wir Menschen aus unterschiedlichen Kontexten mit in das Projekt genommen haben, also nicht nur aus dem Fluchtkontext, fächert sich das Thema nochmal neu auf. Zum Beispiel haben wir jemanden im Ensemble, der vor längerer Zeit aus Ex-Jugoslawien nach Deutschland gekommen ist, damals unter ähnlichen Bedingungen wie die Geflüchteten heute. Und man kann beispielsweise fragen: Was machen 20 Jahre in einer völlig anderen Umgebung aus? Wie sehr entfremdet man sich von der eigenen Mutter? Was geschieht mit den Erwartungen, die diese noch immer in einen projiziert. Was wird aus der fast schon irrealen Versprechung, dass man eines Tages zurückkommt? Oder: Was passiert, wenn man nur noch über WhatsApp, Skype oder Smartphone miteinander kommuniziert, welche Folgen für Beziehungen hat diese verschärfte Form virtueller Kommunikation? Das Ensemble ist also gemischt zusammengesetzt; die Akteure stammen aus Syrien, Israel, Russland, Frankreich, Mazedonien und dem Iran; es gibt Muslime, Drusen, Christen, eine Jüdin, Männer und Frauen, Jüngere und Ältere. Hat diese Konstellation zu Konflikten auf Proben geführt? C. B.: Natürlich habe ich mir vorher auch überlegt, was bedeutet es, wenn da eine Frau aus Israel auf muslimische Männer aus dem arabischen Raum trifft? Oder wohin führt es, wenn eine jun- ge Frau aus Syrien mit einem westlichen Lebensstil auf syrische Männer mit traditionelleren Geschlechterbildern trifft? Aber das war überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass im Rahmen dieser Proben ein Ensemble zusammenwächst, was sich mag, was sich austauscht, miteinander diskutiert und in dem sich die unterschiedliche Herkunft in keiner Weise negativ auf den Zusammenhalt auswirkt. Wir machen zusammen Theater, das ist die gemeinsame Basis. Am Anfang der Produktion gab es ja noch kein Stück. Wie ist der Text entstanden? M. O.: Auf der Grundlage von Gesprächen, die wir gemeinsam geführt haben. Aus diesen Gesprächen sind dann wieder neue Fragen hervorgegangen, die unseren Blick auf das Thema verändert und geschärft haben. Wir waren uns schnell einig, dass der Text nicht allein einen Berichtcharakter haben soll, sondern dass die Situationen, von denen die Teilnehmer erzählt haben, in theatergemäßen Formen zum Ausdruck gebracht werden sollen. Als Autorin versuche ich immer vom Stoff auszugehen und zu fragen: Was ist wesentlich? Welche Form ist dafür angemessen? Und wie können fiktionale Elemente helfen, das, was in den Geschichten bereits angelegt ist, noch zu verdichten und künstlerisch anzureichern. Und weil es uns ja insbesondere um menschliche Beziehungen geht, erscheinen szenische, dialogische Formen nahenliegend. Wenn also ein Bruder, der im Krieg ein Auge verloren hat und sich noch im Herkunftsland befindet, mit dem anderen Bruder, der nach Deutschland geflohen ist, nicht mehr sprechen möchte, dann ist dies ein vielschichtiger Konflikt, den man in eine Theaterszene übersetzen kann. Oder wenn ein Paar aus Syrien, das sich hier erst kennengelernt hat, auf die zurückgelassene Heimat vollkommen unterschiedlich blickt. Wenn also ein Partner sagt: »Ich schau nicht mehr zurück«. Und der andere: »Doch, ich muss zurück schauen, immer und immer wieder«, dann ermöglicht die dialogische Form einen direkten Einblick in die tiefe Zerrissenheit derjenigen, die gegangen sind. Man berichtet nicht mit Distanz und beurteilt das Geschehen, sondern man geht im Sinne der dramatischen Gattung mitten hinein in die Situation. Das Geschehen erscheint so weniger vermittelt und abgeschlossen, sondern unmittelbarer und offener, auch offener für verschiedene Deutungen. C. B.: Auf diese Weise entkommt man auch der Authentizitätsfalle. Als jemand, der schon häufiger dokumentarisches Theater gemacht hat, weiß ich um diese Falle. Wenn im dokumentarischen Theater behauptet wird, eine Situation, ein Mensch oder ein Bericht sei total authentisch, dann stimmt das natürlich nicht. Denn alles Sprechen auf dem Theater ist ja inszeniert. Es spielt nur mit dem Moment des Authentischen. Dass Maxi die dokumentarische Grundlage unserer Arbeit mit fiktionalen Elementen angereichert und in Theaterszenen übersetzt hat, bedeutet auch eine gewisse Befreiung vom Stoff. Man kann mit der Wirklichkeit jetzt auf künstlerische, spielerische Weise umgehen. Bei uns hat dieser Prozess dazu geführt, dass die Beteiligten nicht nur ihre eigenen Geschichten erzählen, sondern in Form von Rollen auch die Geschichten der anderen spielen. So entsteht eine ganz andere Freiheit im Umgang mit den persönlichen Geschichten. Viele Erfahrungen sind für die Beteiligten noch so frisch und schmerzhaft, dass sie damit nicht auf die Bühne gehen wollten. Indem aber die anderen ihre Geschichten spielen, bleiben sie geschützt und müssen nicht ihr Innerstes, Intimstes auspacken und präsentieren. Weil sie nicht nur als Betroffene agieren, entgeht man der Gefahr von Betroffenheitstheater. Gab es irgendetwas an den Geschichten, das euch besonders beeindruckt oder überrascht hat? C. B.: Was mir nicht klar war, ist die Kluft, die entsteht zwischen denen, die noch in der Katastrophe stecken, und denen, die dieser Katastrophe entkommen sind. Man fragt sich: Wie fremd sind die Geflohenen den Zurückgebliebenen geworden? Haben sie jetzt das Recht eingebüßt, noch über das Thema Syrien zu sprechen? Gehören sie jetzt gewissermaßen nicht mehr richtig dazu? Das war ganz neu für mich. M. O.: Mir flößt es großen Respekt ein, wie die Leute, die doch so Schweres in ihrem Rucksack tragen, die so viele Brüche, Abbrüche und Verluste verkraften mussten, die so vieles zurücklassen mussten und die gewaltsam zu ihrer Flucht gezwungen wurden, wie diese Leute es schaffen, den Mut nicht sinken zu lassen, wie sie nach vorn blicken, ihr Leben in die Hand nehmen und gestalten wollen und auch zu Leichtigkeit und Humor noch fähig sind. Man könnte so viel von ihnen lernen, von ihrer Sicht auf das Leben, von ihrem Mut, von ihrer Durchhaltekraft, von ihrem Lebenswillen. Das sollte uns allen viel Respekt einflößen. Das Gespräch führte Christopher Hanf. letztmalig 10. Februar »Ein Diskurs über den Widerstand der Anständigen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Erstklassiges Polittheater.« Deutschlandradio Kultur »Das Theater ist der Ort, an dem wir Debatten anders führen können als in anderen Medien, vor allem, weil wir gemeinsam uns diesen moralischen Fragen aussetzen.« rbb Inforadio premieren r e u a h c s u Z e g n u j r Fü festival 18. und 19. Februar, Reithalle In einer Langen Nacht der jungen Autoren präsentiert das Hans Otto Theater gemeinsam mit der UdK Werkstattinszenierungen neuer Texte von Studierenden des Studiengangs Szenisches Schreiben. In Gesprächen mit dem Dramatiker John von Düffel stellen wir die Autoren vor. sarah trilsch Wenn Pinguine fliegen (9+) Uraufführung Als gegenüber Karl einzieht, will Antonia ihn gleich zum Freund! Und Karl will auch Toni zum Freund, denn er hält sie für einen Jungen. Sie läßt ihn in dem Glauben und lernt, ein Junge zu sein. Aber wie geht das eigentlich? Sie probiert alles aus, doch dann entdeckt Karl den Betrug. Heißt das, die Freundschaft ist jetzt zuende? Regie Kerstin Kusch Bühne+Kostüme Regina Fraas Mit Larissa Aimée Breidbach, Luisa Charlotte Schulz, Johannes Heinrichs Premiere 8. Februar 2017 Spielort Reithalle Vorstellungen 9., 10. Februar / 3., 26., 27. März PRISMAR – Eine Stadt am Rande des Grundgesetzes vom 13. Jahrgang Szenisches Schreiben UdK Die kleine Gemeinde Prismar hat kulturell nicht viel zu bieten, außer einer alten Hotelvilla, in der einmal ein berühmter Künstler geboren wurde, und dem angrenzenden FKK-Verein, dessen Mitglieder im Stadtbild sehr präsent sind. Doch dieses Grundrecht auf »Freizügigkeit« der Prismarer ist in Gefahr. Denn die alte Hotelvilla soll zum Flüchtlingsheim umfunktioniert werden, und wie kann das gehen, Willkommenskultur ohne Textilien? – AutorInnen des Studiengangs Szenisches Schreiben schrammen die Randgebiete eines großen Konflikts im kleinen Prismar. Regie Markus Dietze Bühne Matthias Müller kostüme Katharina Westerhoff mit Luisa-Céline Gaffron, Selin Dörtkardes, Nicolas Lehni, Nikolay Sidorenko, Manuel Tschernik, Eric Wehlan FEIGE UND BANANENBOX von Rinus Silzle Tristesse ist in der Kleinstadt angesagt: Das Freibad wurde wegsaniert, und nun ist auch noch das Handy futsch. Leider stellen sich für Konstanze und Niklas die kreativen Wiederbeschaffungsmaßnahmen als komplizierter heraus als gedacht. Derweil hat Sophie ganz andere Sorgen, denn der 18jährige Dominik will partout nichts von ihr wissen. Als sich auch noch Dominiks Mutter einmischt, die seit ihrer Trennung von Dominiks Vater immer erratischer agiert, da ist das Wochenende schon gelaufen, bevor es überhaupt begonnen hat, oder doch nicht? – In hochkomischen Dialogen schafft Silzle ein virtuoses Tableau jugendlichen Lebensgefühls. Der Text wurde mit dem Sonderpreis des Deutschen Kindertheaterpreises 2016 und dem Jugendtheaterpreis 2016 ausgezeichnet. Regie Aurelina Bücher bühne+kostüme Matthias Müller mit Luise Aschenbrenner, Jonas Götzinger, Eddie Irle, Gro Swantje Kohlhoff, Denia Nironen ANKOMMEN – UMFALLEN von Lars Werner Martin und Andrea sind ein Paar. Sie fahren in den Urlaub. Den brauchen sie auch – miteinander und auch ein bisschen voneinander. Ihr Ziel ist St. Brieuc, Frankreich. Dort wohnt Oliver, Martins alter Freund und vielleicht auch Rivale, der sich für ein anderes Leben entschieden hat. Aber welches? Zwischen dem Ankommen des Pärchens und dem Umfallen beschreibt der Text von Lars Werner mit sehr genauen, pointierten Dialogen den Wahnsinn der Endzwanziger zwischen Lebensentwürfen und Lebenswirklichkeit. Regie Fabian Gerhardt Bühne Matthias Müller Kostüme Anneke Goertz Mit Luca Füchtenkordt, Gro Swantje Kohlhof, Nicolas Lehni Mit freundlicher Unterstützung der Mara-und-Holger-Cassens-Stiftung. Jörg Isermeyer Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe (6+) Herr Schnuck und seine Assistentin Schnickschnack eröffnen ein Detektivbüro. Ihr erster Auftrag steht auf einem geheimnisvollen Zettel: »An Herrn Schnuck. Such mich! Die Liebe.« Aber was ist die Liebe, und wo soll man sie finden? Herr Schnuck stürzt sich mit Begeisterung in die Arbeit und reist mit Schnickschnack ins Gebirge, in die Wüste und in den Dschungel. Überall warten Abenteuer und Gefahren auf die beiden Detektive. Es gilt Ängste zu überwinden und einander zu helfen. Werden sie auf der Jagd nach der Liebe Erfolg haben? Regie Marita Erxleben Bühne+Kostüme Matthias Müller musik Marcel Schmidt Mit Leonie Rainer; Peter Wagner Premiere 1. März 2017 Spielort Reithalle Vorstellungen 2., 20.-22. März Dagmar Manzel »Menschenskind« zu gast Die Schauspielerin stellt ihre Autobiografie im Gespräch mit Knut Elstermann vor Eine »Berliner Pflanze«, ein »Theatertier«, so beschreibt sie sich selbst: Dagmar Manzel. Ihr Publikum hingegen nennt sie liebevoll »La Manzel«. Mit ihren zahlreichen großen Theater-, Filmund Gesangsrollen zählt sie zu den wandelbarsten Schauspielerinnen unserer Zeit. Als eines der prägenden Gesichter gehörte sie fast 20 Jahre zum Ensemble des Deutschen Theaters und arbeitete mit Künstlern wie Thomas Langhoff, Frank Castorf oder Heiner Müller. Sie verzaubert regelmäßig das Operettenpublikum in der Komischen Oper und war auch in Potsdam bereits 2007 in »Die Fledermaus« zu erleben. Darüber hinaus ist sie seit 2015 einem Millionenpublikum als Tatort-Kommissarin bekannt. Pünktlich zum Start in den Bücherfrühling erscheint ihre Autobiografie »Menschenskind«, die sie gemeinsam mit dem Radiomoderator Knut Elstermann verfasst hat. Im Gespräch stellen beide das Buch vor und sprechen über das persönliche und künstlerische Leben von Dagmar Manzel. Termin 19. März, 18:00 Uhr Spielort Reithalle ANZEIGEN 9. Februar, 19:00 Uhr, Reithalle Forum Tür an Tür – Über Nachbarn und Kieze M – Eine Stadt sucht einen Mörder »Gute Nachbarn können helfen, schlechte machen krank«, titelt DIE ZEIT in einer ihrer letzten Ausgaben. In der Tat: Wir leben mit ihnen Tür an Tür, wir können sie uns nicht aussuchen, doch sie kommen uns so nah wie sonst fast niemand. Was macht eine gute Nachbarschaft aus? Wie wirken sich Nachbarschaften auf das städtische Miteinander aus? Wir befragen Experten und laden zu einem Speed-Dating mit Potsdamer Nachbarschaftsinitiativen ein. Mit dabei u. a. der Studiengang »Urbane Zukunft« der FH Potsdam, die Schiedsstelle Potsdam, die Gewoba Potsdam und die PLATTE West. Durch den Abend führt Meike Finck, Schauspielerin unseres Ensembles. 7. März, 19:00 Uhr, Reithalle M – Eine Stadt sucht einen Mörder Gastspiel des Puppentheaters Magdeburg | Uraufführung Eine Stadt im Ausnahmezustand: An jedem Ort, zu jeder Zeit kann er wieder zuschlagen, der Kindermörder. Die Fahndung der Polizei läuft ins Leere. Ein gefundenes Fressen für die Lokalpresse und das sensationshungrige Publikum – und eine Tragödie für alle »anständigen« Verbrecher der Stadt, die sich mobilisieren, um den Mörder in Selbstjustiz zu fassen. Ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mörder, Polizei und Untergrund beginnt. – Der Stummfilmklassiker von Fritz Lang ist in seiner schneidenden Analyse der Mechanismen von Angst und Terror, Meinungsmache und Massenhysterie aktueller denn je. Das Puppentheater Magdeburg verbindet zeitgenössisches Figurentheater mit Schauspiel, Live-Musik und Videokunst. Dabei jongliert das Ensemble virtuos mit Instrumenten, Projektionen, Objekten, Handpuppen und Marionetten – Theater pur! Regie+Komposition Roscha A. Säidow Bühne+Kostüme Julia Plickat Puppen Magdalena Roth Komposition+Musikalische Leitung Andres Böhmer nachrichten Kooperation Für die Reihe »Lunchpaket« sind wir regelmäßig mit Schauspielerlesungen im Bildungsforum Potsdam zu Gast. Anlässlich der 27. Brandenburgischen Frauenwoche präsentiert unsere Ensembleschauspielerin Rita Feldmeier unter dem Titel »Unsterbliche Frauen« Literarisches über große Künstlerdiven des 20. Jahrhunderts – am 8. März, 12:30 Uhr im Bildungsforum. Eintritt (inkl. Imbiss): 5 €. Eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt- und Landesbibliothek (SLB), der Volkshochschule (VHS) und der Wissenschaftsetage (WIS) in Kooperation mit dem Hans Otto Theater. Herzlichen Glückwunsch! Die Autorin Franziska vom Heede, deren erstes Stück »Heizdeckenland du« wir beim »Wildwuchs«-Festival 2016 in einer Werkstattinszenierung präsentiert haben, wurde mit dem »Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker 2017« ausgezeichnet. Prämiiert wurde ihr zweites Stück »Tod für eins achtzig Geld«. Mit dem gemeinsam mit der Universität der Künste initierten »Wildwuchs«-Festival stellen wir seit vier Jahren die Dramatiker von morgen, ihre Themen und künstlerischen Formen in Werkstatt-Inszenierungen vor – die nächste Ausgabe findet am 18. und 19. Februar statt. Diskussion In der Akademie der Künste Berlin diskutierte Intendant Tobias Wellemeyer im Januar gemeinsam mit Cornelia Crombholz (Schauspieldirektorin Theater Magdeburg), Volker Ludwig (langjähriger Leiter Grips-Theater Berlin) und Oliver Reese (Intendant Schauspiel Frankfurt) über die Frage »Ist in der Kunst Verantwortung teilbar?« Das Podiumsgespräch fand im Rahmen des Symposiums »Ensemble heißt: gemeinsam« statt. In mehreren Panels diskutierten Schauspieler, Performance-Künstler und Intendanten, Dramatiker, Wissenschaftler und Journalisten miteinander über aktuelle Fragen und Herausforderungen der Darstellenden Kunst. Mit dabei waren u. a. Alexander Khuon aus dem Ensemble des Deutschen Theaters, Lisa Jopt von der Initiative Ensemble-Netzwerk, Annemarie Matzke vom Performancekollektiv »She She Pop« und Rolf Bolwin vom Deutschen Bühnenverein. »Wasser steht Kopf« – Ideen für »Stadt für eine Nacht 2017« gesucht! Am 15. und 16. Juli findet wieder das große 24-Stunden-Festival auf dem Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse statt. Im Zentrum des Festivals steht eine temporäre Stadt aus Pavillons, Zelten und Containern, die jedes Jahr neu entsteht, mit neuen Bewohnern, neuen Themen, neuen Ideen. Wer zieht 2017 für 24 Stunden ein? Gesucht werden ab sofort Bewohner mit Projekten und Visionen zum Schwerpunktthema »Wasser«. Der Ideenwettbewerb läuft noch bis zum 5. März – alle Informationen dazu unter www.hansottotheater.de. Kunst | Design | Fotografie | Skulpturen | Licht-Stein-und Glasobjekte Holländisches Viertel Mittelstraße 37 14467 Potsdam Mo - Fr 11.00 bis 18.30 Uhr, Sa 11 bis 18 Uhr www.mconcept-raumdesign.de Februar Fr 3 19:30 Sa 4 19:30 19:30 So 5 11:00 15:00 18:00 mi 8 10:00 19:00 Do 9 9+11 19:00 Fr 10 9:00 19:30 19:30 Sa 11 19:30 19:30 Sa 12 17:00 18:00 Mo 13 18:00 Di 14 19:30 Fr 17 19:30 Sa 18 19:30 19:30 So 19 17:00 18:00 Di 21 19:30 Mi 22 19:30 Do 23 19:30 19:30 Fr 24 19:30 19:30 Sa 25 14:00 19:30 19:30 So 26 11:00 17:00 19:30 Di 28 19:30 spielplan Premiere Das goldene Vlies Das goldene Vlies Mit Einführung Die schönen Dinge UA Märkische Leselust Professor Unrat Das goldene Vlies People Respect Me Now DSE Premiere Wenn Pinguine fliegen (9+) UA Refugees´ Club Stadt der Zukunft Wenn Pinguine fliegen (9+) UA Tür an Tür – Über Nachbarn und Kieze Stadt der Zukunft Wenn Pinguine fliegen (9+) UA Schöne neue Welt Illegale Helfer DE letztmalig Geächtet Terror Anschließend Publikumsgespräch My Fair Lady Tschick Fucking Åmål (13+) Anschließend Publikumsgespräch People Respect Me Now DSE Premiere Nathan der Weise Wildwuchs Junge Texte fürs Theater »Kunst« Drei Schwestern Mit Einführung Wildwuchs Junge Texte fürs Theater Peer Gynt Mit Einführung Familiengeschäfte Ein Sommernachtstraum Terror Anschließend Publikumsgespräch Das goldene Vlies Bilder deiner großen Liebe Theaterführung Nathan der Weise Frau Müller muss weg Na sowas? Nathan der Weise Die schönen Dinge UA Die Wiedervereinigung der beiden Koreas vorschau April wolfgang anmadeus mozart Die Entführung aus dem Serail Gastspiel des Staatstheaters Cottbus Termine 1. April, 19:30 Uhr / 2. April, 18:00 Uhr Der Vorverkauf läuft! März Mi 1 10:00 Premiere Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe (6+) 19:30 Schöne neue Welt Do 2 9+11 Schnickschnack und Schnuck … (6+) 19:30 Schöne neue Welt Fr 3 9+11 Wenn Pinguine fliegen (6+) UA 19:30 Familiengeschäfte Sa 4 19:30 Kruso 19:30 Bilder deiner großen Liebe letztmalig So 5 11:00 Märkische Leselust 18:00 Terror Anschließend Publikumsgespräch 17:00 Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Di 7 19:30 Das goldene Vlies Mit Einführung 19:30 M – Eine Stadt sucht einen Mörder Gastspiel Stadt der Zukunft Puppentheater Mi 8 19:30 My Fair Lady Do 9 19:30 Peer Gynt Mit Einführung Fr 10 19:30 Drei Schwestern Mit Einführung 19:30 People Respect Me Now DSE Anschließend Publikumsgespräch Sa 11 19:30 Nathan der Weise Mit Einführung 19:30 Die schönen Dinge UA So 12 15:00 Nathan der Weise Mit Einführung 15:00 Schnickschnack und Schnuck … (6+) Di 14 19:30 Schöne neue Welt Mi 15 19:30 Ein Sommernachtstraum Do 16 19:30 Familiengeschäfte Fr 17 19:30 Nathan der Weise 19:30 Premiere Gehen und Bleiben Sa 18 19:30 Die Wiedervereinigung der beiden Koreas 19:30 Gehen und Bleiben Anschl. Publikumsgespräch So 19 11:00 Na sowas? 17:00 Das goldene Vlies 18:00 Dagmar Manzel: »Menschenskind« Gastspiel Mo 20 11:00 Schnickschnack und Schnuck … (6+) Di 21 9+11 Schnickschnack und Schnuck … (6+) 19:30 Kruso letztmalig / Mit Einführung Mi 22 9+11 Schnickschnack und Schnuck … (6+) 19:30 Nathan der Weise Do 23 18:00 Gehen und Bleiben Anschl. Publikumsgespräch 19:30 Das schwarze Wasser letztmalig Fr 24 19:30 Geächtet 19:30 Terror Anschließend Publikumsgespräch Sa 25 14:00 Theaterführung 19:30 Frau Müller muss weg So 26 15:00 Wenn Pinguine fliegen (9+) UA 18:00 Literarischer Salon Stadt der Zukunft Mo 27 9+11 Wenn Pinguine fliegen (9+) UA Mi 29 18:00 Premiere Lauf, Ludwig, lauf Jugendclub HOT Do 30 10:00 Das Hemd des Glücklichen (6+) 18:00 Lauf, Ludwig, lauf Jugendclub HOT Fr 31 9:00 Das Hemd des Glücklichen (6+) 19:30 Die schönen Dinge UA