MEDEA von Euripides Regie: Barbara Frey Premiere: Freitag, 4.2.2011, 20 Uhr, Pfauen Kaum ein antiker Stoff hat zu so vielen Deutungen und Bearbeitungen Anlass gegeben wie der Medea-Mythos, der in der Version des Dichters Euripides 431 v. Chr. uraufgeführt wurde. Als ihr Mann sie zu verlassen und zu verstossen droht, übt die vermeintlich entzauberte Zauberin aus Kolchis Rache und tötet grausam die neue Gattin ihres Mannes sowie ihre eigenen Kinder. Barbara Freys gefeierte Berliner MEDEA-Inszenierung mit Nina Hoss in der Titelrolle wird ab dem 4. Februar, nach mehr als 50 ausverkauften Vorstellungen am Deutschen Theater Berlin, mit Schauspielerinnen und Schauspielern des Zürcher Ensembles in den Pfauen übernommen. Viel hat Medea auf sich genommen, um mit Jason in Griechenland, fern ihrer Heimat Kolchis, ein neues Leben beginnen zu können: Sie hat ihm geholfen, das „Goldene Vlies“ zu erobern, hat mit ihrer Familie gebrochen und sogar ihren Bruder töten lassen, damit die Flucht mit Jason gelingen konnte. Zehn Jahre später empfindet Medea nur noch Enttäuschung und Wut. In Korinth, wo sie mit Jason und den beiden Kindern lebt, ist sie eine Fremde, Rechte werden ihr verweigert. Nun will auch Jason sie verlassen und die junge Tochter des Königs heiraten – als Schutzmassnahme für Medea und die Kinder, wie er sich zu rechtfertigen versucht. Dass Medea bei ihrem Rachefeldzug nicht nur die von Jason auserwählte neue Braut in Flammen aufgehen lässt, sondern auch die eigenen Kinder tötet, ist eine Erfindung des Dichters Euripides, dessen Tragödie 431 v. Chr. uraufgeführt wurde. Er hat mit Medea eine höchst komplexe Figur geschaffen, die ihr Tun nicht mehr als göttlich bestimmt begreift, sondern ihr Schicksal und das ihrer Kinder auf Grauen erregende Weise selbst in die Hand nimmt: Bis heute stösst Medeas Mord an ihren Kindern ab und fasziniert gleichermassen. Barbara Frey, geboren 1963 in Basel, studierte Germanistik und Philosophie. Seit 1992 arbeitete sie als Regisseurin unter anderem am Theater Basel, am Deutschen Theater Berlin, am Bayerischen Staatsschauspiel in München, am Burgtheater Wien und bei den 2 Salzburger Festspielen. In der vergangenen Saison – ihrer ersten als Künstlerische Direktorin des Schauspielhauses Zürich – inszenierte sie Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“ sowie die Uraufführung von „Malaga“ von Lukas Bärfuss. Im Herbst 2010 eröffnete Barbara Frey ihre zweite Spielzeit in Zürich mit Marieluise Fleissers „Fegefeuer in Ingolstadt“ und realisierte im Dezember das Edgar Allan Poe-Projekt „A Dream Within a Dream“. Nina Hoss, die sich dem Zürcher Publikum als Viola in Barbara Freys Inszenierung „Was ihr wollt“ vorstellte, erhielt für ihre Darstellung der Medea den wichtigsten deutschen Schauspielerpreis, den Gertrud Eysoldt-Ring. Seit 1998/99 ist sie Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, wo sie 2009/10 in der Uraufführung von Lukas Bärfuss’ Stück „Öl“ (Regie: Stephan Kimmig) zu sehen war. In der Regie von Barbara Frey spielte sie u.a. auch in „Minna von Barnhelm“ und „Gross und klein“. Der Durchbruch als Filmschauspielerin gelang Nina Hoss mit ihrer Verkörperung der Rosemarie Nitribitt in „Das Mädchen Rosemarie“. Grosse Publikumserfolge verzeichnete sie u.a. auch mit den Filmen „Die weisse Massai“, „Nackt“ und „Anonyma“. Für die Filme „Toter Mann“ 2003 und „Wolfsburg“ 2005, wurde Hoss jeweils mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Für ihre Verkörperung der Yella in Christian Petzolds gleichnamigem Film erhielt sie 2007 den Silbernen Bären sowie 2008 den Deutschen Filmpreis. 3 MEDEA von Euripides Regie Bühne Kostüme Video Licht Dramaturgie Barbara Frey Bettina Meyer Gesine Völlm Bert Zander Frank Bittermann, Claus Grasmeder Katja Hagedorn, Roland Koberg Mit: Amme Erzieher Medea Korintherin Kreon Jason Ägeus Bote Iris Erdmann Gábor Biedermann Nina Hoss Ursula Doll Markus Scheumann Michael Neuenschwander Siggi Schwientek Matthias Bundschuh Weitere Vorstellungen im Pfauen: 6. Februar, 15 Uhr 7./ 24./ 25. Februar, jeweils 20 Uhr 2. März, 20 Uhr weitere Vorstellungen im Frühjahr 2011 sind in Planung Kontakt Medienstelle Kathrin Gartmann Leiterin Medien/PR Tel. +41 (0)44 258 72 39 [email protected]