Theatermagazin #37

Werbung
Magazin #37
rückblick
»Im Mikrokosmos Schule werden hier
beinahe alle Gesellschaftsprobleme
abgehandelt. Ein Wahnsinnsfutter für
die Schauspielstudenten. Eine rasante
Inszenierung.«
Potsdamer Neueste Nachrichten
Nächste Vorstellungen 5., 14. Februar / 10. März
Deutschsprachige Erstaufführung
»Alle zeigen, was sie drauf haben.«
Unter dem Titel »Geheime Reichssache!« haben wir am 17. Januar zu einer Lesung in Erinnerung an die Wannsee-Konferenz 1942 und in Gedenken an die Opfer eingeladen. Vor 75 Jahren, am 20. Januar 1942, trafen am
Großen Wannsee, nur wenige Autominuten vom heutigen Standort unseres Theaters entfernt, fünfzehn Vertreter verschiedener Reichsministerien, von SS und NSDAP zu einer »Besprechung mit anschließendem Frühstück« zusammen. Gegenstand war die Beratung über einen »Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage«.
Adolf Eichmann protokollierte. Ein Exemplar des Protokolls blieb durch Zufall erhalten und gelangte 1947 in
die Hände US-amerikanischer Ermittler und an die Weltöffentlichkeit. – Über die Lesung schrieben die Potsdamer Neuesten Nachrichten: »Dieser Tage sprach der AfD-Politiker Björn Höcke in Dresden davon, dass das
Holocaust-Denkmal in Berlin eine Schande für Deutschland sei. Solche Worte sind erschreckend, und darum
war die Lesung im Hans Otto Theater von enormer Wichtigkeit.«
Die Deutsche Bühne
neu im spielplan
Nächste Vorstellungen 22. Februar / 3., 16. März
Es lasen (v. l. n. r.): Tobias Wellemeyer (Intendant), Andrea Thelemann (Schauspielerin), Lea Rosh (Publizistin,
Initiatorin des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, Vorstandsvorsitzende des Hans Otto Theater-Förderkreises), Jann Jakobs (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam) und René Schwittay (Schauspieler).
»Alan Ayckbourn blickt mit schwarzem britischem Humor
auf die Frustrationen des weißen Mittelstands und die seltsamen Verrenkungen der Menschen bei ihrem Versuch, sich
ein wenig Glück im Unglück zu verschaffen.«
rbb Kulturradio
»Überragende Schauspielerleistung. Dreizehn großartige Schauspieler, die auf
der Bühne sprühen, sich verausgaben, voller Ideen für Details ihrer Figuren.«
Magazin #37
www.hansottotheater.de
Januar-März 2017
Hans Otto Theater GmbH Potsdam | Schiffbauergasse 11 | 14467 Potsdam intendant Tobias Wellemeyer geschäftsführender direktor Volkmar Raback
Kuratoriumsvorsitzende Dr. Iris Jana Magdowski | Amtsgericht Potsdam, HRB 7741 Redaktion Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Layout Thomas
Matauschek fotografie HL Böhme, Göran Gnaudschun (Gehen und Bleiben), Jesko Döring (M – Eine Stadt sucht einen Mörder), Philip Glaser (Dagmar Manzel), Bettina Schoradt (»Geheime Reichssache«) Druck Brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Potsdam, gefördert mit Mitteln der Landeshauptstadt Potsdam und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Potsdamer Neueste Nachrichten
Identitätsklau
Am 13. Januar hatte die Uraufführung »Die schönen Dinge« nach dem gleichnamigen Roman von Virginie Despentes Premiere
in der Reithalle. Ein grell ausgeleuchtetes Pop-Märchen über zwei ungleiche Zwillingsschwestern: Während Pauline an die große Liebe glaubt, ist ihre Zwillingsschwester Claudine im Interesse ihrer künftigen Popkarriere für jedes männliche Begehren
offen. Als Claudine überraschend stirbt, nimmt Pauline die Identität ihrer Schwester an, und ein Trip zwischen Sex und Drogen
beginnt … Unser Dramaturg Helge Hübner sprach mit dem Regisseur Wojtek Klemm über die Inszenierung.
Worum geht es in dem Roman »Die schönen Dinge« von Virginie Despentes? Um Identitätsklau, um Selbstfindung, Drogen,
elektronische Musik, Sex, Ausschweifung und ganz viel Einsamkeit.
Im Zentrum des Romans steht die weibliche Identität, wie
liest du diese Identitätssuche? Bevor es um die spezifisch weibliche Identität geht, bewegt mich vor allem die Frage: Was macht
einen Menschen aus? Pauline untersucht die Beziehungen ihrer
toten Schwester zu ihrer Umwelt. Es handelt sich ausschließlich
um Beziehungen zu Männern, denn sie hat keine Freundinnen.
Meist handelt es sich um ihre Liebhaber oder Männer, die sie lieben, deren Liebe sie aber nicht erwidert. Es handelt sich um eine
Welt, in der die Autorin Virginie Despentes ganz bewusst die
Frage stellt, ob es überhaupt möglich ist, eine weibliche Identität
in der Spiegelung der Männerwelt aufbauen zu können. Despentes beschreibt eine harsche Welt, eine Welt, in der die Männer alt
sind und Erektionsprobleme haben, aber trotzdem ständig auf
Sex aus sind, um etwas vom Körper der Frau abhaben zu können,
als ob dieser ein ewiger Jungbrunnen wäre. Dadurch wird Pauline
auf die Jugendlichkeitsphantasien der älteren Männer reduziert.
Sie versucht in der Folge, das Spiel der Männer zu spielen, indem
sie sehr promisk lebt und sich sehr freizügig bewegt, und wird
dafür dann auch gleich von ihrem Freund Sébastien mit Liebesentzug gestraft, denn diese Welt ist den Männern vorenthalten.
premiere
Uraufführung
Sex spielt eine große Rolle in dem Roman, und man könnte
meinen, Sex werde ausschließlich als ein Machtinstrument
eingesetzt. Sex ist aber auch ein Versuch der Erkenntnis und der
Annäherung. Schon in der Bibel heißt es »und er legte sich ihr
bei, und sie erkannten einander«, und diese Suche nach Erkenntnis ist allen Figuren im Stück gemein. Den anderen körperlich
für sich zu vereinnahmen, sogar, wie in Kleists »Penthesilea«,
physisch reinzubeißen in den Liebhaber, um ein Stück von ihm
abzuhaben. Ob sie damit zu einer Erkenntnis kommen, das ist
sicherlich eine der Fragen, die wir auch in der Inszenierung beantworten wollen.
Regie Wojtek Klemm Bühne Anton Unai Kostüme Anika Budde
Mit Nina Gummich, Friedemann Eckert, Eddie Irle, René Schwittay
Spielort Reithalle
Nächste Vorstellungen 4., 26. Februar / 11., 31. März
Neben ihren Romanen veröffentlichte Despentes mit »King
Kong Theorie« auch ein sehr persönliches feministisches Manifest. Mit Michel Houellebecq, Catherine Millet, Catherine
Breillat oder Christine Angot ist sie Teil einer jüngeren französischen Literaturszene … Ja, sie schreibt durchaus in einer
Tradition, aber die Welt in Despentes’ Büchern ist sogar noch abgefuckter, härter und brutaler als die von z. B. Houellebecq. Der
bekannteste Roman »Baise-Moi – Fick mich!«, der auch von ihr
verfilmt wurde, ist ein brutaler Roadtrip von zwei Frauen durch
Frankreich, die das Recht in ihre Hände nehmen und Männer
töten. So radikal war Houellebecq Mitte der neunziger Jahre
noch nicht. Despentes hat vielleicht eine größere Nähe zu Catherine Breillat, die sich auch als eine starke Frauenstimme und
ein Sprachrohr für eine wie auch immer geartete feministische
Bewegung versteht.
Könnte man sagen, dass wir mit Despentes’ französischem
Blick von außen zu neuen Ansichten von uns gelangen können? Wo die Grenzen für das Verhalten einer selbstbewussten
Frau liegt, und wo diese Grenze für die Männer verläuft, das ähnelt oft einem Kampf um Territorium, und das können wir auch
heute tagtäglich, gerade in Berlin, einer scheinbar freien und sehr
liberalen Stadt, beobachten. Viele Frauen bekommen Probleme,
wenn sie frei leben möchten, selbstbestimmt, nicht-monogam.
Weibliche Sexualität ist oft noch ein großes Tabu. Pauline, die die
Identität von Claudine annimmt, möchte auch neue Wege gehen.
Dabei will sie die Fehler ihrer Schwester nicht wiederholen. Und
sie erkennt zwar, dass ihre Schwester bei ihren Affären mehr auf
Masse als auf Klasse gesetzt hat, aber dieser Falle entgeht auch sie
nicht: Die Männerwelt schreibt den Frauen eine Art von Sportlichkeit im Ansammeln von Liebhabern zu. Deshalb ist der Blick
aus der Vergangenheit in die Zukunft schon sehr spannend, weil
auch wir immer wieder die gleichen Verhaltensmuster wiederholen oder zu ihnen gezwungen werden.
Nina Gummich verkörpert in der Figur der Pauline also
eine Schauspielerin in der Rückschau, die die Identität ihrer
Schwester mitspielt. Ich denke, es handelt sich tatsächlich um
einen Abend über eine Person. Zwillinge sind eine mythische
Gestalt, bei der man davon spricht, dass es sich um eine Einheit handelt, die dann geteilt wurde, und um die sich auch die
verschiedensten Legenden ranken. Bei uns gibt es den anderen
Zwilling nicht mehr. Es gibt nur noch die Rückbesinnung auf die
gemeinsame Biografie und die Schmerzen der Vergangenheit,
die Pauline zu vergessen versucht. Diese Verdrängung führt dann
auch dazu, den anderen Zwilling zu verdrängen. Und so erzählen
wir die Geschichte einer Frau und beginnen die Geschichte erst
nach dem Tod der Schwester. Trotzdem bleibt Claudine über die
ganze Geschichte hinweg präsent, vor allem in den Phantasien
der Männer.
Was sind denn für dich die schönen Dinge, auf die der Romantitel anspielt, liest du das als eine etwas böse Zuschreibung
durch Virginie Despentes?
Liebe ist etwas sehr Schönes, Karriere, Musik … das sind alles
erst einmal schöne Dinge. Despentes ist da schon sehr zynisch,
indem sie diese Dinge mit Schmutz überzieht. Und indem sie
die Geschichte mitten in einem dieser Pariser Arrondissements
ansiedelt, in denen Gewalt, Armut und Drogen mehr zu sagen
haben als hehre Poesie.
Die Fragen stellte Dramaturg Helge Hübner.
premiere
»Der Traum ist aus,
allein die Nacht noch nicht«
Überlegungen des Regisseurs Alexander Nerlich zu »Das goldene Vlies«,
vorgetragen auf der Konzeptionsprobe
Franz Grillparzer, der bedeutendste österreichische Dramatiker des 19. Jahrhunderts, veröffentlicht 1820 unter dem Titel »Das
goldene Vlies« seine Version des mythischen Medea-Stoffes: Auf der Jagd nach dem sagenumwobenen goldenen Vlies kommt
der griechische Held Jason ins ferne Kolchis und begegnet dort der schönen, geheimnisvollen Medea. Zwischen den beiden entbrennt die große Liebe. Medea verschafft ihm das Vlies, verrät dabei ihren Vater und wird mitschuldig am Tod ihres Bruders.
Jason und Medea schwören sich ewige Treue. Die beiden müssen fliehen und bitten um Asyl bei König Kreon. Doch hier, in der
zivilisierten Welt, begegnet man Medea, der Ausländerin, mit Misstrauen und Abscheu. Jason sagt sich von ihr los. Medea –
verstoßen und betrogen – nimmt auf fürchterliche Weise Rache. Mit großer poetischer Kraft verhandelt Grillparzer Fragen, die
uns und unsere Zeit unmittelbar angehen.
Der Mord an Kreusa. Der Mord an den eigenen Kindern. Wann
hat diese furchtbare Rache in Medeas Kopf Gestalt angenommen?
Wie kommt es, dass sie die Rachegedanken, gegen die sie wiederholt ankämpft, am Ende erbarmungslos in die Tat umsetzt?
Warum brechen ihre inneren Widerstände weg? Wie kommt eins
zum andern? Wie entsteht das tödliche Klima der Verrohung, das
die Tat nicht nur möglich macht, sondern sogar konsequent erscheinen lässt?
Viel Zeit bleibt ihr nicht, aber Medea kämpft bis zuletzt darum,
Jason und die Kinder zurückzugewinnen. Erst alle drei, dann nur
die beiden Kinder, schließlich nur ein Kind – doch vergebens.
Als der Kampf verloren ist, unterwirft sie sich stumm: erst Jason,
dann sogar den gemeinsamen Kindern, vollkommen hilflos, aber
Vater und Kinder weisen die Mutter zurück.
Hier bleibt eine Geste unbeantwortet, die Verzweiflung, Ohnmacht und unsagbare Trauer ausdrückt, die nichts mehr will und
kann, außer nach Halt und Geborgenheit zu greifen. Wer so etwas tut, handelt zwar noch, will aber nichts mehr, kann nichts
mehr wollen, sondern muss einfach nur aufgehoben werden.
Man braucht dringend Hilfe oder Gnade, sonst ist man niemand
mehr. Eine Geste, die jeder überall versteht: ein Spüren-Müssen
von Menschlichkeit und Zuwendung. Dem Minimum davon.
Wie das wohl ist, ein nichtiger Niemand im Nichts zu sein? Ein
Unmensch, den niemand mehr »hebt«, und der sich auch selbst
nicht mehr »heben« kann.
»Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.« – Einer der
letzten Sätze von Medea im Stück. Was könnte er meinen? Den
traumlosen Schlaf als den todesähnlichsten Zustand, den wir im
Leben erreichen können – Schwärze und Leere, das »Nichts«
eben? Oder: das Ende eines schönen Traumes voller Lichter,
Klänge, bunter Dinge und Wünsche, die im Moment des Erwachens verschwinden und von einsamer Dunkelheit verschluckt
werden? Aber halt – zu wem sagt sie das? Wer liegt zum Schluss
umnachtet am Boden und kriecht vor dem anderen? Es ist nicht
Medea, die vor Jason kriecht – es ist Jason, der hilflos im Dreck
liegt. Das Schlachtenglück hat sich also noch einmal gewendet
am Ende eines Kampfes, den zwei Menschen in den letzten Runden mitleidlos führen.
Waren die Kinder demnach wirklich nur Verfügungsmasse in
einem gegenseitigen Vernichtungskampf? Selbst um die Toten
wird ja noch gestritten. »Wo hast du meine Kinder? – Meine
sind’s.« Das Motiv der instrumentalisierten Kinder zieht sich
durch das Stück. Zerrissene Familien sind der Stoff, aus dem alle
Handlungsfäden kommen. Schon die junge Medea ist ständigen
Manipulationsversuchen durch ihren Vater ausgesetzt. Er und sie
stehen von Beginn an in einem prekären Verhältnis, das durch
gegenseitige Abhängigkeit und den ständigen Wechsel von Annäherung und Abstoßung geprägt ist. Beide sind mehr damit
beschäftigt, einander zu belauern und zu durchschauen als einander zu vertrauen. Im Vertrauen und im Mitfühlen sind sie
unbeholfen – Medeas Mutter Hekate ist tot – und auf der anderen Seite ist die Vollwaise Jason in eine Hamlet-ähnliche Vorgeschichte verwickelt.
Bleiben wir noch kurz bei den Kindern von Jason und Medea.
Ason und Absyrtus. – Ist es nicht krass, was Grillparzer hier allein durch die Namen der Kinder für eine Geschichte aufmacht?
Anscheinend haben Medea und Jason ja versucht, durch die kolchisch-griechische Namenskombination eine Art kulturelle Brücke zu schlagen. Ein Zeichen der Vergebung? – Ja. Die Kinder
stehen für eine Idee von Verständigung und friedlichem Miteinander, die im Laufe des zweiten Teils systematisch verraten wird.
Sie werden nicht nur zu lebenden Argumenten im Beziehungskampf gemacht, sondern werden auch dazu gebracht, »Verrat zu
üben«, sich von ihrer Mutter und deren Herkunft abzuspalten,
wie es Medea im ersten Teil getan hat, um einem politischen Programm zu dienen. Einem Reinigungsprogramm. Das furchtsame
Verhalten der Kinder gegenüber der aufgebrachten Mutter wird
ja von Kreon kurzerhand zum Gottesurteil stilisiert. Die Kinder
zieht es von der Wilden zur Milden. Ein kleiner Schritt eines
Kindes wird sofort zur symbolischen Handlung erklärt. Das Festhalten der Kinder aneinander als eine Flucht vor Medea. Alles
wird willkürlich mit Bedeutung ausgestattet, wie man es gerade
braucht. Vertreibung im Namen der Humanität. Politik von heute, wie sie Kreon macht. (…)
Grillparzer thematisiert bekanntlich nicht nur den Kampf zweier
Beziehungspartner und den Geschlechterkampf, sondern auch
die Brisanz kultureller Unterschiede – aber eben nicht eins zu
eins. Er stellt den Blick scharf auf die Manipulationstechniken,
die es braucht, um – auf Kosten eines anderen – human und
milde dazustehen. Es braucht eben ein Opfer, damit sich die
Griechen griechisch fühlen können. Ausgrenzung als identitätsbildende Maßnahme wird hier in einer bösen Farce vorgeführt.
Kreusas seltsam selbstloser Musikunterricht mag Naivität sein
oder Kalkül, Medeas hilflose Versuche totaler Assimilation sollen
so ungeschickt und geradezu lächerlich verlaufen, wie sie es tun.
– Das Vlies sollte als Machtsymbol beschafft werden, und Kreon
versteht es mit links, Medea zunächst zur Repräsentantin alles
Fremden und Ungriechischen zu machen und sie dann – mit
Hilfe von Jason – mehr und mehr zu dämonisieren; sie ist das absolute Böse – das Passepartout, in dem sich der Asyl gewährende
Herrscher gut und human ausnimmt.
Es ist wirklich deprimierend, wie sich die Begriffe gleichen, in
Kolchis wie in Korinth. Grillparzer ist halt gründlich, wenn es darum geht, das Phänomen der Dämonisierung, der Ausgrenzung
und Vertreibung zu beschreiben: Die Spielfiguren wechseln, aber
das Spiel ist das gleiche. Mal ist dieser ein Frevler, mal jene. Vorurteile werden überall zum gefährlichen kulturellen Wesensunterschied aufgebläht. Verfälschung, Verdrängung und Ausklammerung bestimmen auf beiden Seiten das politische Programm.
Reinigung statt Vermischung. Vertreibung als Mittel der Reinwaschung. Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Toleranz zur
Maske wird – früher oder später.
Ebenso gründlich ist Grillparzer aber als kalter Beobachter extremer Seelenzustände und als Meister der Ambivalenz. Paradoxien und Doppelsinn stecken überall. Ich finde »Das goldene Vlies« so toll, weil man hier mit einem klaren moralischen
Kompass nicht einen Schritt weiterkommt. Jede Figur, wirklich
jede, ist widersprüchlich und doppelbödig angelegt. Und so verhält sie sich auch. – Es holpert gewaltig, nichts geht gerade voran;
ständig wird gestritten. Es geht schon los mit der Vater-Tochter-Konstellation Aietes-Medea. Kann es sein, dass sich Medea
dem »Fremden» Jason, mit dem sie ein weiß Gott ambivalentes
erstes Zusammentreffen hat, näher und vertrauter fühlt als den
ihr fremden Wertvorstellungen ihres Vaters? Immer zwischen
Reden- und Schweigen-Sollen. Doublebind zwischen Liebe und
Liebesentzug.
Was ist Manipulation, was Ehrlichkeit, was ist spontan, was geplant, was ist wahr, was ausgedacht, was beides? Zwiespalt und
Dilemma. Zerrissenheit und Zerstückelung als Leitmotive in einem Mythos, der sich die Liebe in allen Bereichen menschlichen
Zusammenlebens vorknöpft. Und genau das probieren wir: eine
unheimliche Liebesgeschichte zu erzählen. Die den Begriff der
Liebe ausdehnt bis ins Schmerzhafte. Eine schöne Hundeliebe
zwischen zwei klugen, sensiblen, aber traumatisierten Menschen.
Zwischen Fremden, die sich erkennen, aus einer Lebenssituation
heraus, die sie empfänglich macht für das Abenteuer, sich aufzugeben im Andern – Zug um Zug, immer auf Augenhöhe, ohne
Rückzugsmöglichkeit.
Alexander Nerlich
Regie Alexander Nerlich Bühne Tine Becker
Kostüme Matthias Koch Musik Malte Preuß
choreografische mitarbeit Alice Gartenschläger
Mit Marianna Linden, Denia Nironen, Sabine Scholze
sowie Renèe Gerschke/Clara Sonntag; Bernd Geiling,
Jonas Götzinger, Peter Pagel, Florian Schmidtke,
Wolfgang Vogler sowie Jannik Johannsen, Lennart Kotte,
Heinrich Poloni, Jaro Watzke
Premiere 3. Februar 2017 Spielort Neues Theater
Vorstellungen 4., 5., 24. Februar / 7., 19. März
Mit freundlicher Unterstützung
premiere
Regie Tobias Wellemeyer Bühne Harald Thor Kostüme Tanja Hofmann
musik Marc Eisenschink Mit Rita Feldmeier, Juliane Götz, Andrea Thelemann, Frédéric Brossier, Christoph Hohmann, Jon-Kaare Koppe, Michael
Schrodt/Wolfgang Vogler, Moritz von Treuenfels, N. N.
Premiere 17. Februar 2017 Spielort Neues Theater
Vorstellungen 25., 26. Februar / 11., 12., 17., 22. März
Eine Geschichte des Gelingens
Das Haus des jüdischen Kaufmanns Nathan hat gebrannt. Seine Tochter Recha konnte nur knapp den Flammen entkommen.
Ein junger Tempelherr hat sie gerettet. Dieser ist selbst gerade erst dem Tod als Kriegsgefangener entgangen, weil der Sultan
Saladin ihn unverhofft begnadigt hat. Gegen seinen Willen lässt sich der junge Christ in eine Geschichte mit dem jüdischen
Mädchen verwickeln. Kurz darauf geraten alle Beteiligten zwischen die religiösen und machtpolitischen Frontlinien.
Als Gotthold Ephraim Lessing sein letztes Stück »Nathan der
Weise« 1779 veröffentlichte, zweifelte er an einem Erfolg auf den
Theaterbühnen. »Genug, wenn er sich mit Interesse nur lieset,
und unter tausend Lesern nur Einer daraus an der Evidenz und
Allgemeinheit seiner Religion zweifeln lernt«, schrieb er damals
an seinen Bruder Karl. Doch als Aufklärungsdrama und Plädoyer
für religiöse Toleranz sollte es wenige Jahre nach Lessings Tod die
Bühnen erobern. Während der NS-Zeit wurde es in Deutschland
verboten, nach 1945 war es das Stück, mit dem am Deutschen
Theater in Berlin die erste Spielzeit nach Kriegsende eröffnet
wurde. Nach den Anschlägen in New York 2001 stand es wieder
verstärkt auf den Theaterspielplänen – ebenso wie in unseren Tagen, in denen weltweit religiöse Überzeugungen aufeinanderprallen, in denen Vorurteile, Hass, Fundamentalismus und Terror zunehmend einen friedlichen Dialog zwischen den Religionen und
den Menschen zu verhindern scheinen.
»Lessings ›Nathan‹ ist in seiner jüngeren Aufführungsgeschichte
immer wieder mit einer außergewöhnlichen Skepsis gelesen worden, einem Misstrauen gegenüber der Ringparabel, dem allzu Positiven und dem vermeintlichen Pathos«, so der Regisseur Tobias
Wellemeyer, »aber ich denke, dass wir heute in einer Zeit leben, in
der wir auf dem Theater dem Humor und der Glaubenskraft des
Stücks unbedingt vertrauen können. Ich habe plötzlich das Bedürfnis, mich absolut hinter Lessing zu stellen und diese verwickelte, sehr, sehr menschliche Geschichte des Gelingens in einem
großen, schier aussichtslosen Krieg zu erzählen. Lessing war ein
großer Menschenkenner. Daher gilt es, die sehr geheimnisvollen
und widersprüchlichen Figurenbiografien in Lessings ›Nathan‹
zu untersuchen, den komplexen, sie bestimmenden Widersprüchen nachzugehen, in die sie immer wieder geraten. Im Hinblick
auf unsere Zeit und unseren Blick auf die Konflikte im Nahen
Osten sind vielleicht drei Aspekte besonders interessant. Alle Figuren in Lessings ›Nathan‹ sind extrem von ihrer Vorgeschichte
geprägt. Alle Figuren sind in ihrer eigenen, ausdifferenzierten
Glaubenswelt aufgewachsen. Die Erzähllandschaften, die mit ihrem Gottesverständnis verbunden sind, geben ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl, eine innere Heimat. Zugleich haben aber auch alle
Figuren mit Angehörigen anderer Religionen extrem schlechte
Erfahrungen gemacht. Und zwar sehr konkret. Erfahrungen, die
sie möglicherweise sogar traumatisiert haben – und die sie daher
besonders empfänglich machen für Vorurteile, Misstrauen und
Hass. Die Figuren in Lessings ›Nathan‹ leben im Krieg, und Krieg
polarisiert. Es geht immer darum, auf wessen Seite man steht, zu
wem man gehört – anders kann man im Krieg nicht überleben.«
Lessing lässt seinen »Nathan« im Jahr 1192 in der Stadt Jerusalem spielen. Knapp hundert Jahre vor dem Einsetzen der Stückhandlung hatte im Zuge des Ersten Kreuzzugs das christliche
Pilgerheer aus Europa die Stadt Jerusalem in einem regelrechten
Blutbad erobert – um, wie es hieß, die heiligen Stätten nach 400
Jahren muslimischer Herrschaft wieder für die Christenheit zugänglich zu machen. Knapp 90 Jahre später brachte der muslimische Sultan Saladin Jerusalem erneut unter seine Kontrolle – und
löste damit in Europa den Dritten Kreuzzug aus. 1192 hatte er mit
Richard I. von England, König Löwenherz, einen Waffenstillstand
ausgehandelt, der aber von den Tempelrittern, den Elite-Kämpfern des christlichen Ordens der Templer, gebrochen wurde.
Im Jerusalem von 1192 ist das Alltagsleben von Muslimen, Juden
und ein paar wenigen Christen von Misstrauen und Intoleranz
bestimmt. Jederzeit kann der Krieg wieder aufflackern. Jederzeit
kann diese äußerst fragile militärische und religionspolitische Situation wieder in Gewalt und Blutvergießen umschlagen. »Und
in diese Situation hinein setzt Lessing eine unvermutet heitere,
geradezu komödiantische Alltagsgeschichte, leicht und intelli-
gent – wie von Mozart. Im Inneren sind es stets die allzumenschlichen Impulse, die die Geschichte vorantreiben«, sagt Tobias Wellemeyer. »Nathan begreift sehr schnell, dass durch die
Begegnung mit dem Tempelherrn für die 18-jährige Recha der
Zeitpunkt gekommen ist, in dem sie den Garten der Kindheit
verlassen und erwachsen werden will. Eine Katastrophe für den
liebenden Vater Nathan, der einerseits sein Kind nicht verlieren
will und andererseits vor der kaum lösbaren Aufgabe steht, ein
nach außen hin jüdisches, aber doch christlich getauftes Mädchen zu verheiraten – ein übrigens auch heute nicht einfach zu
lösendes Problem. Vor allem weil er versäumt hat, Recha die
Wahrheit zu sagen.«
Achtzehn Jahre zuvor hatte Nathan seine gesamte Familie bei einem von Christen durchgeführten Pogrom verloren. Ein traumatisches Erlebnis, das ihn aber nicht zur unversöhnlichen Radikalität geführt hat, sondern zu einem im Vertrauen auf Gott gebauten
neuen Glauben, der auf Vernunft und Menschlichkeit gründet.
In dem Moment, in dem er sich gerade innerlich wieder aufrichtet, wird ihm ein verwaistes, christlich getauftes Kind übergeben
– Nathan nimmt es als seine Tochter an und durchbricht damit
die Gewaltspirale. Aber dann ist es Jahre später wieder ein Christ,
der ihn in Gefahr bringt: der junge Tempelherr. Erst vor kurzem
ist dieser mit anderen Tempelrittern aus Europa nach Palästina
gekommen und steckt voller Vorurteile gegenüber Juden und
Muslimen. Nathan gegenüber verhält er sich anfangs geradezu
beleidigend, voller aggressiver Verachtung. Doch im Verlauf des
Stücks wird das Weltbild des christlichen Gotteskriegers komplett auf den Kopf gestellt: Er hat sein Leben einem Muslim zu
verdanken und verliebt sich in ein jüdisches Mädchen, das er eigenhändig vor dem Flammentod gerettet hat. Am Ende ist nichts
mehr, wie es ihm am Anfang schien. Und zu einem großen Teil
hängen all diese Verwicklungen mit einer Figur zusammen, die
allerdings nie auftritt. Das ist Assad, der verschollene Bruder von
Saladin und seiner Schwester Sittah. »Aus Liebe zu einer Christin
verlässt er seine Heimat in Richtung Europa,« beschreibt Tobias
Wellemeyer diese sehr heutig anmutende Biografie, »er konvertiert, nennt sich Wolf von Filnek, heiratet, gründet eine Familie
mit zwei Kindern. Er hat die Überschreitung der Kulturen gewagt, hat versucht, eine Utopie zu verwirklichen – doch er kehrt
zurück in seine Heimat, stirbt dort im Kampf und hinterlässt Familienchaos und Heimatlosigkeit.« Am Ende vereinigen sich in
seiner Familie auf wunderbare Weise alle drei einander scheinbar
unversöhnlich gegenüberstehenden Religionen.
Toleranz, Menschlichkeit und Weltoffenheit gehören heute wie
selbstverständlich zu unserer kulturellen Identität. Aber es wäre
zu kurz gegriffen, Lessings »Nathan« mit einem selbstbestätigenden Kopfnicken zu bejahen und sich zurückzulehnen. Vielmehr
nimmt Lessing, der Widerspruch und Selbstkritik zum Prinzip
seines Denkens gemacht hatte, mit seinem »Nathan« alle in die
Verantwortung, den eigenen Wertekanon und Toleranzbegriff
immer wieder kritisch zu hinterfragen. »Obwohl Lessings Stück
bald 240 Jahre alt ist, wirkt es im Augenblick wie ein Stück von
heute, wie für unsere Zeit geschrieben«, so Tobias Wellemeyer.
»Noch immer leben in Jerusalem die drei Religionen unversöhnlich nebeneinander – in einem hochgerüsteten Kriegszustand.
Zugleich findet weltweit eine Polarisierung der Gesellschaft statt,
verstärken sich die Abgrenzungsmechanismen gegenüber Fremden und dem sich im Westen verfestigenden ›Feindbild Islam‹.
Lessings Vision von einem friedlichen Miteinander von Juden,
Christen und Muslimen kann ein Hoffnungsschimmer auf der
Theaterbühne sein.«
Nadja Hess
vorschau
Verbindungslinien
in die Heimat
Autorin Maxi Obexer und Regisseur Clemens Bechtel
über die Arbeit an »Gehen und Bleiben«
Maxi Obexer setzt sich in ihren Texten seit langem mit Migrations- und Fluchtgeschichten auseinander. Ihr Recherchestück
»Illegale Helfer«, in dem sie den Konflikt zwischen Recht und Gewissen zuspitzt, kam im Juni 2016 bei uns als Deutsche Erstaufführung heraus. Unter dem Titel »Gehen und Bleiben« erarbeitet sie gemeinsam mit dem Regisseur Clemens Bechtel (»StaatsSicherheiten«) einen Theaterabend über Flucht und Heimat – Premiere ist im März.
Unser Theater hatte ja in den letzten anderthalb Jahren bereits
auf die eine oder andere Weise Kontakt mit Flüchtlingen, und
es gab auch erste Formen einer künstlerischen Zusammenarbeit. Dann entstand die Idee, ein ganzes Theaterstück mit
Flüchtlingen zu machen. Und wir haben euch gefragt, ob ihr
als Autorin und Regisseur die künstlerische Leitung dabei
übernehmen wollt. Zum Glück wolltet ihr, aber ihr hattet auch
Bedenken und Zweifel.
Maxi Obexer: Es war uns wichtig zu vermeiden, dass der Abend
so eine Art Menschenschau wird, bei der Geflüchtete quasi ausgestellt werden, nach dem Motto: Die haben da etwas Besonderes
erlebt, wo wir nun draufglotzen können. Und dann fahndet man
nach besonders spektakulären, sensationellen Fluchtgeschichten.
Davon sind ja die Medien bereits voll. Aber das ist nicht der Weg
des Theaters, nicht unser Weg. Ich habe also gleich vorgeschlagen, das Projekt »Gehen und Bleiben« zu nennen und so eine
thematische Fokussierung jenseits der üblichen Fluchtberichterstattung vorzunehmen.
Clemens Bechtel: Eine Aufteilung: unten sitzen die Zuschauer,
die bundesdeutsche Mehrheitsgesellschaft gewissermaßen, und
oben auf der Bühne stehen die Flüchtlinge, eine solche Auftei-
Regie Clemens Bechtel Bühne+Kostüme Iris Kraft
Mit Mariana Karkoutly, Sharon Kotkovsky, Tatjana Nacarenus,
Angélique Préau; Nikola Antoun, Kais Althyab, Alaa Al Haidar,
Amin Al Jarmakani, Emad Arasteh, Kamal Bader, Jalal Mando,
Sheval Minahi Spielort Reithalle
termine 17. (Premiere), 18., 23. März / 2., 8., 11., 12., 13. April
Der Vorverkauf läuft!
lung hätte ich als sehr problematisch empfunden. Das entspräche nicht meinem Bild von Gesellschaft, wenn man Menschen so
auf ihre Herkunft reduziert. Und deshalb fand ich es interessant,
nach Verbindungen zu suchen, die es zwischen Publikum und
Akteuren gibt, nach gemeinsamen Erfahrungen. Und ich denke,
dass sich durch die inhaltliche Setzung, die Maxi vorgeschlagen
hat, eine solche Möglichkeit eröffnet.
Könnt ihr genauer beschreiben, welche Fragestellung sich hinter dem Titel »Gehen und Bleiben« verbirgt?
M. O.: Es ging uns vor allem darum zu erkunden: Was passiert
mit den Beziehungen derjenigen, die gegangen sind, zu allem,
was sie zurückgelassen haben: Zu den Menschen, zum Land,
den Tieren, den Pflanzen usw. Manchmal werden die Dinge ja
auch erst kostbar, weil man sie verlassen musste. Mit dieser thematischen Setzung wollten wir einen Rahmen schaffen, der viele
Menschen einschließt, die ihre Heimat verlassen haben und in
der Fremde neu anfangen mussten. Also auch Leute, die nicht
vor Krieg geflohen sind, sondern aus anderen Gründen ausgewandert sind. In den aktuellen Berichterstattungen hört man ja
kaum etwas von den Verbindungen der Migranten in ihre Herkunftsländer. Wir sehen sie fast immer nur als Menschen an, die
hier bei uns isoliert und atomisiert leben. Aber das beschreibt
überhaupt nicht ihre reale Situation.
C. B.: Dadurch dass wir Menschen aus unterschiedlichen Kontexten mit in das Projekt genommen haben, also nicht nur aus
dem Fluchtkontext, fächert sich das Thema nochmal neu auf.
Zum Beispiel haben wir jemanden im Ensemble, der vor längerer
Zeit aus Ex-Jugoslawien nach Deutschland gekommen ist, damals unter ähnlichen Bedingungen wie die Geflüchteten heute.
Und man kann beispielsweise fragen: Was machen 20 Jahre in
einer völlig anderen Umgebung aus? Wie sehr entfremdet man
sich von der eigenen Mutter? Was geschieht mit den Erwartungen, die diese noch immer in einen projiziert. Was wird aus der
fast schon irrealen Versprechung, dass man eines Tages zurückkommt? Oder: Was passiert, wenn man nur noch über WhatsApp, Skype oder Smartphone miteinander kommuniziert, welche Folgen für Beziehungen hat diese verschärfte Form virtueller
Kommunikation?
Das Ensemble ist also gemischt zusammengesetzt; die Akteure
stammen aus Syrien, Israel, Russland, Frankreich, Mazedonien und dem Iran; es gibt Muslime, Drusen, Christen, eine Jüdin, Männer und Frauen, Jüngere und Ältere. Hat diese Konstellation zu Konflikten auf Proben geführt?
C. B.: Natürlich habe ich mir vorher auch überlegt, was bedeutet es, wenn da eine Frau aus Israel auf muslimische Männer aus
dem arabischen Raum trifft? Oder wohin führt es, wenn eine jun-
ge Frau aus Syrien mit einem westlichen Lebensstil auf syrische
Männer mit traditionelleren Geschlechterbildern trifft? Aber das
war überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil, ich habe das
Gefühl, dass im Rahmen dieser Proben ein Ensemble zusammenwächst, was sich mag, was sich austauscht, miteinander diskutiert
und in dem sich die unterschiedliche Herkunft in keiner Weise
negativ auf den Zusammenhalt auswirkt. Wir machen zusammen
Theater, das ist die gemeinsame Basis.
Am Anfang der Produktion gab es ja noch kein Stück. Wie ist
der Text entstanden?
M. O.: Auf der Grundlage von Gesprächen, die wir gemeinsam
geführt haben. Aus diesen Gesprächen sind dann wieder neue
Fragen hervorgegangen, die unseren Blick auf das Thema verändert und geschärft haben. Wir waren uns schnell einig, dass der
Text nicht allein einen Berichtcharakter haben soll, sondern dass
die Situationen, von denen die Teilnehmer erzählt haben, in theatergemäßen Formen zum Ausdruck gebracht werden sollen. Als
Autorin versuche ich immer vom Stoff auszugehen und zu fragen: Was ist wesentlich? Welche Form ist dafür angemessen? Und
wie können fiktionale Elemente helfen, das, was in den Geschichten bereits angelegt ist, noch zu verdichten und künstlerisch
anzureichern. Und weil es uns ja insbesondere um menschliche
Beziehungen geht, erscheinen szenische, dialogische Formen nahenliegend. Wenn also ein Bruder, der im Krieg ein Auge verloren hat und sich noch im Herkunftsland befindet, mit dem
anderen Bruder, der nach Deutschland geflohen ist, nicht mehr
sprechen möchte, dann ist dies ein vielschichtiger Konflikt, den
man in eine Theaterszene übersetzen kann. Oder wenn ein Paar
aus Syrien, das sich hier erst kennengelernt hat, auf die zurückgelassene Heimat vollkommen unterschiedlich blickt. Wenn also
ein Partner sagt: »Ich schau nicht mehr zurück«. Und der andere:
»Doch, ich muss zurück schauen, immer und immer wieder«,
dann ermöglicht die dialogische Form einen direkten Einblick
in die tiefe Zerrissenheit derjenigen, die gegangen sind. Man berichtet nicht mit Distanz und beurteilt das Geschehen, sondern
man geht im Sinne der dramatischen Gattung mitten hinein in
die Situation. Das Geschehen erscheint so weniger vermittelt und
abgeschlossen, sondern unmittelbarer und offener, auch offener
für verschiedene Deutungen.
C. B.: Auf diese Weise entkommt man auch der Authentizitätsfalle. Als jemand, der schon häufiger dokumentarisches Theater
gemacht hat, weiß ich um diese Falle. Wenn im dokumentarischen Theater behauptet wird, eine Situation, ein Mensch oder
ein Bericht sei total authentisch, dann stimmt das natürlich nicht.
Denn alles Sprechen auf dem Theater ist ja inszeniert. Es spielt
nur mit dem Moment des Authentischen. Dass Maxi die dokumentarische Grundlage unserer Arbeit mit fiktionalen Elementen angereichert und in Theaterszenen übersetzt hat, bedeutet
auch eine gewisse Befreiung vom Stoff. Man kann mit der Wirklichkeit jetzt auf künstlerische, spielerische Weise umgehen. Bei
uns hat dieser Prozess dazu geführt, dass die Beteiligten nicht nur
ihre eigenen Geschichten erzählen, sondern in Form von Rollen
auch die Geschichten der anderen spielen. So entsteht eine ganz
andere Freiheit im Umgang mit den persönlichen Geschichten.
Viele Erfahrungen sind für die Beteiligten noch so frisch und
schmerzhaft, dass sie damit nicht auf die Bühne gehen wollten.
Indem aber die anderen ihre Geschichten spielen, bleiben sie geschützt und müssen nicht ihr Innerstes, Intimstes auspacken und
präsentieren. Weil sie nicht nur als Betroffene agieren, entgeht
man der Gefahr von Betroffenheitstheater.
Gab es irgendetwas an den Geschichten, das euch besonders
beeindruckt oder überrascht hat?
C. B.: Was mir nicht klar war, ist die Kluft, die entsteht zwischen
denen, die noch in der Katastrophe stecken, und denen, die dieser Katastrophe entkommen sind. Man fragt sich: Wie fremd
sind die Geflohenen den Zurückgebliebenen geworden? Haben
sie jetzt das Recht eingebüßt, noch über das Thema Syrien zu
sprechen? Gehören sie jetzt gewissermaßen nicht mehr richtig
dazu? Das war ganz neu für mich.
M. O.: Mir flößt es großen Respekt ein, wie die Leute, die doch so
Schweres in ihrem Rucksack tragen, die so viele Brüche, Abbrüche und Verluste verkraften mussten, die so vieles zurücklassen
mussten und die gewaltsam zu ihrer Flucht gezwungen wurden,
wie diese Leute es schaffen, den Mut nicht sinken zu lassen, wie
sie nach vorn blicken, ihr Leben in die Hand nehmen und gestalten wollen und auch zu Leichtigkeit und Humor noch fähig
sind. Man könnte so viel von ihnen lernen, von ihrer Sicht auf
das Leben, von ihrem Mut, von ihrer Durchhaltekraft, von ihrem
Lebenswillen. Das sollte uns allen viel Respekt einflößen.
Das Gespräch führte Christopher Hanf.
letztmalig
10. Februar
»Ein Diskurs über den Widerstand
der Anständigen.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Erstklassiges Polittheater.«
Deutschlandradio Kultur
»Das Theater ist der Ort, an dem wir
Debatten anders führen können
als in anderen Medien, vor allem,
weil wir gemeinsam uns diesen
moralischen Fragen aussetzen.«
rbb Inforadio
premieren
r
e
u
a
h
c
s
u
Z
e
g
n
u
j
r
Fü
festival
18. und 19. Februar, Reithalle
In einer Langen Nacht der jungen Autoren präsentiert das
Hans Otto Theater gemeinsam mit der UdK Werkstattinszenierungen neuer Texte von Studierenden des Studiengangs
Szenisches Schreiben. In Gesprächen mit dem Dramatiker
John von Düffel stellen wir die Autoren vor.
sarah trilsch
Wenn Pinguine fliegen (9+)
Uraufführung
Als gegenüber Karl einzieht, will Antonia ihn gleich zum
Freund! Und Karl will auch Toni zum Freund, denn er hält
sie für einen Jungen. Sie läßt ihn in dem Glauben und lernt,
ein Junge zu sein. Aber wie geht das eigentlich? Sie probiert
alles aus, doch dann entdeckt Karl den Betrug. Heißt das, die
Freundschaft ist jetzt zuende?
Regie Kerstin Kusch Bühne+Kostüme Regina Fraas Mit
Larissa Aimée Breidbach, Luisa Charlotte Schulz, Johannes
Heinrichs Premiere 8. Februar 2017 Spielort Reithalle
Vorstellungen 9., 10. Februar / 3., 26., 27. März
PRISMAR – Eine Stadt am Rande des Grundgesetzes
vom 13. Jahrgang Szenisches Schreiben UdK
Die kleine Gemeinde Prismar hat kulturell nicht viel zu bieten, außer einer alten Hotelvilla, in der einmal ein berühmter
Künstler geboren wurde, und dem angrenzenden FKK-Verein,
dessen Mitglieder im Stadtbild sehr präsent sind. Doch dieses
Grundrecht auf »Freizügigkeit« der Prismarer ist in Gefahr.
Denn die alte Hotelvilla soll zum Flüchtlingsheim umfunktioniert werden, und wie kann das gehen, Willkommenskultur
ohne Textilien? – AutorInnen des Studiengangs Szenisches
Schreiben schrammen die Randgebiete eines großen Konflikts
im kleinen Prismar.
Regie Markus Dietze Bühne Matthias Müller kostüme Katharina Westerhoff mit Luisa-Céline Gaffron, Selin Dörtkardes, Nicolas Lehni, Nikolay Sidorenko, Manuel Tschernik, Eric
Wehlan
FEIGE UND BANANENBOX von Rinus Silzle
Tristesse ist in der Kleinstadt angesagt: Das Freibad wurde
wegsaniert, und nun ist auch noch das Handy futsch. Leider
stellen sich für Konstanze und Niklas die kreativen Wiederbeschaffungsmaßnahmen als komplizierter heraus als gedacht.
Derweil hat Sophie ganz andere Sorgen, denn der 18jährige Dominik will partout nichts von ihr wissen. Als sich auch noch
Dominiks Mutter einmischt, die seit ihrer Trennung von Dominiks Vater immer erratischer agiert, da ist das Wochenende
schon gelaufen, bevor es überhaupt begonnen hat, oder doch
nicht? – In hochkomischen Dialogen schafft Silzle ein virtuoses
Tableau jugendlichen Lebensgefühls. Der Text wurde mit dem
Sonderpreis des Deutschen Kindertheaterpreises 2016 und dem
Jugendtheaterpreis 2016 ausgezeichnet.
Regie Aurelina Bücher bühne+kostüme Matthias Müller
mit Luise Aschenbrenner, Jonas Götzinger, Eddie Irle, Gro
Swantje Kohlhoff, Denia Nironen
ANKOMMEN – UMFALLEN von Lars Werner
Martin und Andrea sind ein Paar. Sie fahren in den Urlaub. Den brauchen sie auch –
miteinander und auch ein bisschen voneinander. Ihr Ziel ist St. Brieuc, Frankreich. Dort
wohnt Oliver, Martins alter Freund und vielleicht auch Rivale, der sich für ein anderes
Leben entschieden hat. Aber welches? Zwischen dem Ankommen des Pärchens und dem
Umfallen beschreibt der Text von Lars Werner mit sehr genauen, pointierten Dialogen
den Wahnsinn der Endzwanziger zwischen Lebensentwürfen und Lebenswirklichkeit.
Regie Fabian Gerhardt Bühne Matthias Müller Kostüme Anneke Goertz Mit Luca
Füchtenkordt, Gro Swantje Kohlhof, Nicolas Lehni
Mit freundlicher Unterstützung
der Mara-und-Holger-Cassens-Stiftung.
Jörg Isermeyer
Schnickschnack und Schnuck auf
der Jagd nach der Liebe (6+)
Herr Schnuck und seine Assistentin Schnickschnack eröffnen
ein Detektivbüro. Ihr erster Auftrag steht auf einem geheimnisvollen Zettel: »An Herrn Schnuck. Such mich! Die Liebe.« Aber
was ist die Liebe, und wo soll man sie finden? Herr Schnuck
stürzt sich mit Begeisterung in die Arbeit und reist mit Schnickschnack ins Gebirge, in die Wüste und in den Dschungel. Überall warten Abenteuer und Gefahren auf die beiden Detektive. Es
gilt Ängste zu überwinden und einander zu helfen. Werden sie
auf der Jagd nach der Liebe Erfolg haben?
Regie Marita Erxleben Bühne+Kostüme Matthias Müller
musik Marcel Schmidt Mit Leonie Rainer; Peter Wagner
Premiere 1. März 2017 Spielort Reithalle
Vorstellungen 2., 20.-22. März
Dagmar Manzel »Menschenskind«
zu gast
Die Schauspielerin stellt ihre Autobiografie im Gespräch mit Knut Elstermann vor
Eine »Berliner Pflanze«, ein »Theatertier«, so beschreibt sie sich selbst: Dagmar Manzel. Ihr Publikum hingegen nennt sie liebevoll »La Manzel«. Mit ihren zahlreichen großen Theater-, Filmund Gesangsrollen zählt sie zu den wandelbarsten Schauspielerinnen unserer Zeit. Als eines der
prägenden Gesichter gehörte sie fast 20 Jahre zum Ensemble des Deutschen Theaters und arbeitete mit Künstlern wie Thomas Langhoff, Frank Castorf oder Heiner Müller. Sie verzaubert
regelmäßig das Operettenpublikum in der Komischen Oper und war auch in Potsdam bereits
2007 in »Die Fledermaus« zu erleben. Darüber hinaus ist sie seit 2015 einem Millionenpublikum
als Tatort-Kommissarin bekannt.
Pünktlich zum Start in den Bücherfrühling erscheint ihre Autobiografie »Menschenskind«, die
sie gemeinsam mit dem Radiomoderator Knut Elstermann verfasst hat. Im Gespräch stellen beide
das Buch vor und sprechen über das persönliche und künstlerische Leben von Dagmar Manzel.
Termin 19. März, 18:00 Uhr Spielort Reithalle
ANZEIGEN
9. Februar, 19:00 Uhr, Reithalle Forum
Tür an Tür – Über Nachbarn und Kieze
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
»Gute Nachbarn können helfen, schlechte machen krank«, titelt DIE ZEIT in einer ihrer letzten Ausgaben. In der Tat: Wir leben mit ihnen
Tür an Tür, wir können sie uns nicht aussuchen,
doch sie kommen uns so nah wie sonst fast niemand. Was macht eine gute Nachbarschaft aus?
Wie wirken sich Nachbarschaften auf das städtische Miteinander aus? Wir befragen Experten
und laden zu einem Speed-Dating mit Potsdamer Nachbarschaftsinitiativen ein. Mit dabei u. a.
der Studiengang »Urbane Zukunft« der FH Potsdam, die Schiedsstelle Potsdam, die Gewoba
Potsdam und die PLATTE West. Durch den
Abend führt Meike Finck, Schauspielerin unseres Ensembles.
7. März, 19:00 Uhr, Reithalle
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
Gastspiel des Puppentheaters Magdeburg | Uraufführung
Eine Stadt im Ausnahmezustand: An jedem Ort, zu jeder Zeit kann er wieder zuschlagen, der Kindermörder. Die Fahndung der Polizei läuft ins Leere. Ein gefundenes Fressen für die Lokalpresse und das sensationshungrige Publikum – und eine Tragödie für alle
»anständigen« Verbrecher der Stadt, die sich mobilisieren, um den Mörder in Selbstjustiz zu fassen. Ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mörder, Polizei und Untergrund beginnt. – Der Stummfilmklassiker von Fritz Lang ist in seiner schneidenden Analyse der Mechanismen von Angst und Terror, Meinungsmache und Massenhysterie aktueller denn je. Das Puppentheater Magdeburg verbindet
zeitgenössisches Figurentheater mit Schauspiel, Live-Musik und Videokunst. Dabei jongliert das Ensemble virtuos mit Instrumenten,
Projektionen, Objekten, Handpuppen und Marionetten – Theater pur!
Regie+Komposition Roscha A. Säidow Bühne+Kostüme Julia Plickat Puppen Magdalena Roth Komposition+Musikalische
Leitung Andres Böhmer
nachrichten
Kooperation Für die Reihe »Lunchpaket« sind wir regelmäßig mit Schauspielerlesungen im Bildungsforum Potsdam zu
Gast. Anlässlich der 27. Brandenburgischen Frauenwoche präsentiert unsere Ensembleschauspielerin Rita Feldmeier unter dem Titel
»Unsterbliche Frauen« Literarisches über große Künstlerdiven des 20. Jahrhunderts – am 8. März, 12:30 Uhr im Bildungsforum.
Eintritt (inkl. Imbiss): 5 €. Eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt- und Landesbibliothek (SLB), der Volkshochschule (VHS) und
der Wissenschaftsetage (WIS) in Kooperation mit dem Hans Otto Theater.
Herzlichen Glückwunsch! Die Autorin Franziska vom Heede, deren erstes Stück »Heizdeckenland du« wir
beim »Wildwuchs«-Festival 2016 in einer Werkstattinszenierung präsentiert haben, wurde mit dem »Kleist-Förderpreis für junge
Dramatiker 2017« ausgezeichnet. Prämiiert wurde ihr zweites Stück »Tod für eins achtzig Geld«. Mit dem gemeinsam mit der Universität der Künste initierten »Wildwuchs«-Festival stellen wir seit vier Jahren die Dramatiker von morgen, ihre Themen und künstlerischen Formen in Werkstatt-Inszenierungen vor – die nächste Ausgabe findet am 18. und 19. Februar statt.
Diskussion
In der Akademie der Künste Berlin diskutierte Intendant Tobias Wellemeyer im Januar gemeinsam mit Cornelia Crombholz (Schauspieldirektorin Theater Magdeburg), Volker Ludwig (langjähriger Leiter Grips-Theater Berlin) und Oliver
Reese (Intendant Schauspiel Frankfurt) über die Frage »Ist in der Kunst Verantwortung teilbar?« Das Podiumsgespräch fand im
Rahmen des Symposiums »Ensemble heißt: gemeinsam« statt. In mehreren Panels diskutierten Schauspieler, Performance-Künstler
und Intendanten, Dramatiker, Wissenschaftler und Journalisten miteinander über aktuelle Fragen und Herausforderungen der Darstellenden Kunst. Mit dabei waren u. a. Alexander Khuon aus dem Ensemble des Deutschen Theaters, Lisa Jopt von der Initiative
Ensemble-Netzwerk, Annemarie Matzke vom Performancekollektiv »She She Pop« und Rolf Bolwin vom Deutschen Bühnenverein.
»Wasser steht Kopf« – Ideen für »Stadt für eine Nacht 2017« gesucht! Am 15. und 16.
Juli findet wieder das große 24-Stunden-Festival auf dem Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse statt. Im Zentrum des Festivals
steht eine temporäre Stadt aus Pavillons, Zelten und Containern, die jedes Jahr neu entsteht, mit neuen Bewohnern, neuen Themen,
neuen Ideen. Wer zieht 2017 für 24 Stunden ein? Gesucht werden ab sofort Bewohner mit Projekten und Visionen zum Schwerpunktthema »Wasser«. Der Ideenwettbewerb läuft noch bis zum 5. März – alle Informationen dazu unter www.hansottotheater.de.
Kunst | Design | Fotografie | Skulpturen | Licht-Stein-und Glasobjekte
Holländisches Viertel
Mittelstraße 37
14467 Potsdam
Mo - Fr 11.00 bis 18.30 Uhr, Sa 11 bis 18 Uhr
www.mconcept-raumdesign.de
Februar
Fr 3 19:30
Sa 4 19:30
19:30
So 5 11:00
15:00
18:00
mi 8 10:00
19:00
Do 9 9+11
19:00
Fr 10 9:00
19:30
19:30
Sa 11 19:30
19:30
Sa 12 17:00
18:00
Mo 13 18:00
Di 14 19:30
Fr 17 19:30
Sa 18 19:30
19:30
So 19 17:00
18:00
Di 21 19:30
Mi 22 19:30
Do 23 19:30
19:30
Fr 24 19:30
19:30
Sa 25 14:00
19:30
19:30
So 26 11:00
17:00
19:30
Di 28 19:30
spielplan
Premiere Das goldene Vlies
Das goldene Vlies Mit Einführung
Die schönen Dinge UA
Märkische Leselust Professor Unrat
Das goldene Vlies
People Respect Me Now DSE
Premiere Wenn Pinguine fliegen (9+) UA
Refugees´ Club Stadt der Zukunft
Wenn Pinguine fliegen (9+) UA
Tür an Tür – Über Nachbarn und Kieze
Stadt der Zukunft
Wenn Pinguine fliegen (9+) UA
Schöne neue Welt
Illegale Helfer DE letztmalig
Geächtet
Terror Anschließend Publikumsgespräch
My Fair Lady
Tschick
Fucking Åmål (13+) Anschließend Publikumsgespräch
People Respect Me Now DSE
Premiere Nathan der Weise
Wildwuchs Junge Texte fürs Theater
»Kunst«
Drei Schwestern Mit Einführung
Wildwuchs Junge Texte fürs Theater
Peer Gynt Mit Einführung
Familiengeschäfte
Ein Sommernachtstraum
Terror Anschließend Publikumsgespräch
Das goldene Vlies
Bilder deiner großen Liebe
Theaterführung
Nathan der Weise
Frau Müller muss weg
Na sowas?
Nathan der Weise
Die schönen Dinge UA
Die Wiedervereinigung der beiden Koreas
vorschau April
wolfgang anmadeus mozart
Die Entführung aus dem Serail
Gastspiel des Staatstheaters Cottbus
Termine 1. April, 19:30 Uhr / 2. April, 18:00 Uhr
Der Vorverkauf läuft!
März
Mi 1 10:00 Premiere Schnickschnack und Schnuck auf der
Jagd nach der Liebe (6+)
19:30 Schöne neue Welt
Do 2 9+11 Schnickschnack und Schnuck … (6+)
19:30 Schöne neue Welt
Fr 3 9+11 Wenn Pinguine fliegen (6+) UA
19:30 Familiengeschäfte
Sa 4 19:30 Kruso
19:30 Bilder deiner großen Liebe letztmalig
So 5 11:00 Märkische Leselust
18:00 Terror Anschließend Publikumsgespräch
17:00 Die Wiedervereinigung der beiden Koreas
Di 7 19:30 Das goldene Vlies Mit Einführung
19:30 M – Eine Stadt sucht einen Mörder Gastspiel
Stadt der Zukunft Puppentheater
Mi 8 19:30 My Fair Lady
Do 9 19:30 Peer Gynt Mit Einführung
Fr 10 19:30 Drei Schwestern Mit Einführung
19:30 People Respect Me Now DSE
Anschließend Publikumsgespräch
Sa 11 19:30 Nathan der Weise Mit Einführung
19:30 Die schönen Dinge UA
So 12 15:00 Nathan der Weise Mit Einführung
15:00 Schnickschnack und Schnuck … (6+)
Di 14 19:30 Schöne neue Welt
Mi 15 19:30 Ein Sommernachtstraum
Do 16 19:30 Familiengeschäfte
Fr 17 19:30 Nathan der Weise
19:30 Premiere Gehen und Bleiben
Sa 18 19:30 Die Wiedervereinigung der beiden Koreas
19:30 Gehen und Bleiben Anschl. Publikumsgespräch
So 19 11:00 Na sowas?
17:00 Das goldene Vlies
18:00 Dagmar Manzel: »Menschenskind« Gastspiel
Mo 20 11:00 Schnickschnack und Schnuck … (6+)
Di 21 9+11 Schnickschnack und Schnuck … (6+)
19:30 Kruso letztmalig / Mit Einführung
Mi 22 9+11 Schnickschnack und Schnuck … (6+)
19:30 Nathan der Weise
Do 23 18:00 Gehen und Bleiben Anschl. Publikumsgespräch
19:30 Das schwarze Wasser letztmalig
Fr 24 19:30 Geächtet
19:30 Terror Anschließend Publikumsgespräch
Sa 25 14:00 Theaterführung
19:30 Frau Müller muss weg
So 26 15:00 Wenn Pinguine fliegen (9+) UA
18:00 Literarischer Salon Stadt der Zukunft
Mo 27 9+11 Wenn Pinguine fliegen (9+) UA
Mi 29 18:00 Premiere Lauf, Ludwig, lauf Jugendclub HOT
Do 30 10:00 Das Hemd des Glücklichen (6+)
18:00 Lauf, Ludwig, lauf Jugendclub HOT
Fr 31 9:00 Das Hemd des Glücklichen (6+)
19:30 Die schönen Dinge UA
Herunterladen