HTWD, Fakultät Informatik/Mathematik Prof. Dr. M. Voigt Arbeitsblatt 5-1 Wirtschaftsmathematik II Funktionen in der Wirtschaftsmathematik, Teil 1 Angebots-Funktion: x = x(p), p ∈ D(x) = R+ = {p ∈ R : p ≥ 0} Bedeutung: Eigenschaften: Angebots-Menge in Abhängigkeit vom erzielbaren Preis; positiv, monoton steigend, i.a. mit Sättigungswert; Preis-Absatz-Funktion: x = x(p), p ∈ D(x) = {p ∈ R : p ≥ 0 ∧ x(p) ≥ 0} p = p(x), x ∈ D(p) = {x ∈ R : x ≥ 0 ∧ p(x) ≥ 0} Bedeutung: Eigenschaften: Absatzmenge in Abhängigkeit vom Preis bzw. erzielbarer Preis in Abhängigkeit von der abzusetzenden Menge; beide Funktionen sind monoton fallend und zueinander invers (Umkehrfunktionen); Erlös- bzw. Umsatz-Funktion: E(x) = x · p(x), D(E(x)) = D(p(x)), E(p) = p · x(p), D(E(p)) = D(x(p)) Bedeutung: Eigenschaften: Erlös/Umsatz in Abhängigkeit vom Absatz oder vom Preis; im monopolistischen Fall degressiv steigend bis zum Erlös-Maximum, dann progressiv fallend; im polypolistischen Fall (p konstant) linear steigend; Kostenfunktion: K(x) = Kf + Kv (x), x ∈ D(K) = R+ Kf ≥ 0: Fixkosten, Kv (x) : variable Kosten Bedeutung: Eigenschaften: Produktionskosten in Abhängigkeit von der Produktionsmenge; positiv, monoton steigend; Eine Kostenfunktion heißt ertragsgesetzlich, wenn sie auf [0, xS ] degressiv und auf [xS , ∞) progressiv steigend ist, xS heißt dann Schwelle des Ertragsgesetzes; K(x) Stückkostenfunktion: k(x) = , x ∈ D(k) = (0, ∞) x Bedeutung: Produktionskosten je Mengeneinheit in Abhängigkeit von der Produktionsmenge; Eigenschaften: positiv, monoton fallend auf (0, xo ], monoton steigend auf [xo , ∞), das Minimum kmin = k(xo ) = po der Stückkosten wird beim Output xo angenommen und heißt Betriebsoptimum, es stellt (langfristig) die untere Schranke po für den Abgabepreis des Produktes dar, nur oberhalb dieser Schranke kann langfristig ohne Verlust produziert werden. HTWD, FB Informatik/Mathematik Prof. Dr. M. Voigt Arbeitsblatt 5-2 Wirtschaftsmathematik II Funktionen in der Wirtschaftsmathematik, Teil 2 Bedeutung: Eigenschaften: Kv (x) , x ∈ D(k) = (0, ∞) x variabler Teil der Produktionskosten, bezogen auf eine Mengeneinheit des Outputs, in Abhängigkeit von der Produktionsmenge; positiv, monoton fallend auf (0, xm ], monoton steigend auf [xm , ∞), das Minimum kvmin = kv (xm ) = pm der variablen Stückkosten heißt Betriebsminimum, es stellt (kurzfristig) die untere Schranke pm für den Abgabepreis des Produktes dar, nur oberhalb dieser Schranke können zumindest noch die laufenden Kosten der Produktion gedeckt werden. variable Stückkosten: kv (x) = Gewinnfunktion: G(x) = E(x) − K(x), x ∈ D(G) = D(p), Deckungsbeitrag: D(x) = E(x) − Kv (x) = G(x) + Kf , x ∈ D(D) = D(p) Bedeutung: Eigenschaften: Gewinn (Deckungsbeitrag) in Abhängigkeit vom Output monoton steigend bis zum Output xGmax = xDmax mit maximalem Gewinn/Deckungsbeitrag, danach progressiv fallend; die Nullstellen x1 und x2 der Gewinnfunktion heißen untere/obere Gewinnschwelle, wenn gilt G(x) ≥ 0 ⇐⇒ x ∈ [x1 , x2 ]; G(x) Stückgewinnfunktion: g(x) = = p(x) − k(x), x ∈ D(g) = D(p) \ {0} x Bedeutung: Gewinn je Mengeneinheit in Abhängigkeit vom Output Eigenschaften: monoton steigend bis zum Output xgmax mit maximalem Stückgewinn, danach progressiv fallend Produktionsfunktion: x(r), r ∈ D(x) ⊆ R+ Bedeutung: Eigenschaften: Output in Abhängigkeit vom Input r monoton steigend, meist bis zu einer Sättigungsgrenze xmax Materialverbrauchsfunktion: r(x), x ∈ D(r) = [0, xmax ) Bedeutung: Eigenschaften: Verbrauch des Inputfaktors r in Abhängigkeit vom Output x Umkehrfunktion der Produktionsfunktion monoton steigend