Leitungselemente, nämlich Gefäße mit engen Spiralen und Tüpfel

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Bodmer,
Beiträge z. Anatomie u. Physiologie v. Lythrum Salicaria L.
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Leitungselemente, nämlich Gefäße mit engen Spiralen und Tüpfel­
gefäße (Fig. 10 g und h). — Zu B e g i n n der Kambiumbildung
also erfolgen in Stengel u n d Blattbasen die Teilungen im gleichen
Tempo. Sehr bald aber findet im Stengel eine Beschleunigung
in der Entwicklung der sekundären Xylemelemente statt und von
jetzt an bildet sich im Blatt b l a t t e i g e n e s und im Stengel
s t a m m e i g e n e s (sekundäres) Xylem. Nur die p r i m ä r e n
Tracheidenstränge sind also Blättern und Stengel gemeinsam.
Die Figuren, welche Querschnitte und Längsschnitte beim Blatt­
ansatz wiedergeben, zeigen das zur Genüge (Fig. 9 a, b, d, e).
In den Blättern werden überhaupt nur Tracheidenstränge und
k e i n e Gefäße ausgebildet (Fig. 9 c ) . Die allerersten Elemente
des äußeren und des inneren Phloems entstehen gleichzeitig in
Stengel und Blättern. Das äußere Phloem bildet sich aber nicht
gruppenweise, sondern r i n g s u m g l e i c h m ä ß i g aus, und
zwar schon dann, wenn das Xylem noch ausgesprochenes Blattspurxylem ist (Fig. 10 d). Dagegen entsteht das i n n e r e Phloem
in G r u p p e n (Fig. 10 e und f), die sukzessive mit dem Er­
scheinen neuer Blätter auftreten. Zwischen dem Xylem und dem
inneren Phloem bildet sich bekanntlich k e i n Kambium. Das
innere Phloem scheint also ausschließlich Blattspurphloem zu sein
(vgl. auch W e i ß 1883, p. 413).
Zusammenfassung.
Das Prokambium entsteht nahe unterhalb der Spitze des
Sprosses gleichzeitig in den Blattanlagen und im Stengelchen.
Die sichelförmigen Prokambiumbündel der meist dekussierten
Blä tter schließen bei den Blattansätzen zum Prokambiumring des
Stengels zusammen. Obwohl die Blätter in vier geraden Reihen
am Stengel inseriert sind, erleiden die Blattspuren am nächst­
unteren Internodium eine seitliche Ablenkung oder Spaltung. —
Aus Querschnitten durch die Knoten geht mit aller Deutlichkeit
hervor, daß die Blattprokambien an ihrer Basis gleichsam als
Teilstücke des Stengel-Prokambiumrings aufzufassen sind. Be­
rücksichtigt man alle Blattprokambien oberhalb eines jungen
Stengelquerschnittes, so ergibt ihre Summe einen Ring von der
Größe des Stengelprokambiums des betreffenden Querschnittes.
— Die ersten Xylemelemente des Stengels sind ausgesprochene
Blattspuren.
Das Xylem entsteht zuerst, dann folgt das
K a m b i u m , hierauf das ä u ß e r e und zuletzt das i n n e r e
P h l o e m . Letzteres ist wahrscheinlich nur Blattspurphloem,
während schon sehr früh s t a m m e i g e n e s äußeres Phloem
gebildet wird. — In ruhenden Knospen gehen alle Xylemelemente
der Blätter bis an die Stengelbasis. Schon im März aber ist an
schwach austreibenden Knospen die Anzahl der s p i r a l i g verdickten Xylemelemente in der Stengelbasis nur halb so groß
wie in der Summe aller Blattbasen. Dagegen erscheinen jetzt
schon an der Stengelbasis s t a m m e i g e n e
sekundäre
Xylembildungen: nämlich T ü p f e l gefäße und etwas später
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