Bolivien

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PROJEKT MISA PACHA MAMA
SCHWEIZ – BOLIVIEN
Die berührende Geste, als uns die jungen Bolivianer beim Abschlussabend einen Bolivien-Schweiz-Pin anhefteten, hat es gezeigt: Es sind
Freundschaften entstanden, die wohl noch lange halten werden.
Damit ist ein gewagtes musikalisches Kulturaustausch-Projekt gelungen! Mitte Oktober sind die 60 Mitglieder der drei Chöre aus Frick, Wohlen und Binningen /
Bottmingen sowie die Musiker „Los Kusis“ mit dem Komponisten Juan Arnez aus Bolivien und
Peru zurückgekehrt. Die 5 Auftritte in den Städten Cochabamba und Umgebung, Sucre und La
Paz, zusammen mit dem bolivianischen Chor, den Musikern und Tänzern – es standen damit
etwa 120 Personen auf der Bühne - sowie die drei anschliessenden Konzerte in der Schweiz
waren beglückende Erlebnisse. So ermöglichte das gemeinsame Chorprojekt spannende Begegnungen zwischen Menschen zweier Kulturen und leistete einen wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung.
Mitreisende schildern hier ihre Eindrücke und lassen Bilder sprechen.
Der Kurzbericht mit Versen von Marc Schinzel erscheint abgedruckt im Kirchenfenster Ende
November.
Urs von Bidder
Gedanken zur Bolivienreise
von Karin Hofheinz
Ein Höhepunkt in meinem Leben bedeutet die Chorreise nach Bolivien mit vielen Höhepunkten
und bleibenden Erinnerungen.
Allem voran die mitreissende Begeisterungsfähigkeit von Juan Arnez und Dieter Wagner, die
dieses Mammutprogramm (natürlich mit der grossartigen Unterstützung der zahlreichen bolivianischen Helfer) mit viel Optimismus und Einsatz ohne Probleme durchgezogen haben.
Juan Arnez und Dieter Wagner bei der Einladung des Schweizer
Botschafters, Herr Peter Bischof, in La Paz.
Es war schon eine sehr beruhigende Erfahrung, dass wir drei Schweizer Chöre, die wir uns ja
kaum kannten – ausser den MitsängerInnen aus dem eigenen
Chor – uns sehr schnell und gut
verstanden und miteinander harmonierten. Als die bolivianischen
Sänger in Cochabamba mit ihren
wunderbaren Stimmen den Chor
ergänzten, gab es wenig Berührungsängste, es wurde richtig
spannend, sich mit den BolivianerInnen auszutauschen, neugierig
sein zu dürfen und Freundschaften zu schliessen.
Ganz besonders berührend für mich war
eine weitere Beobachtung: Juan Arnez
hat mit seinen beiden Messen einen Aufschrei nach Gerechtigkeit und Respekt
gegenüber den Kindern und für mehr
Frieden auf dieser Welt in klare Worte
und unglaublich rhythmische Musik gefasst. In Navidad Andina gibt es z. B. folgende Passagen (Original auf Spanisch):“
Wir sind Tausende von Kindern ohne Eltern und Schutz, zwischen Bomben und
Terror... wir sind keine Engel, aber wir
sind Kinder...“ oder: „Arme Kinder haben
nicht das Glück, Weihnachten feiern zu
dürfen. Während sich die anderen Kinder
über ihre Geschenke unterhalten, sind wir
zufrieden, wenn wir arbeiten dürfen, z. B.
Schuhe putzen, um damit das Brot für
heute und für morgen zu verdienen.“
Auch wenn es sehr sentimental wirkt und dies alles auch nichts Neues ist, so haben wir doch
die am Strassenrand arbeitenden Kinder und Jugendlichen mit ihrem Mundschutz gegen die
Autoabgase beobachtet, und ich hatte den Eindruck, dass der gesamte Chor diese emotionalen
Stellen mit besonders viel Intensität und Mitgefühl sang.
Vieles ging mir durch den Kopf, aber vermutlich habe ich schon viel zu viel geschrieben...
(Foto: KInder in der von Juan Arnez und seiner Frau unterstützten Schule)
Obwohl die Beine vom langen Stehen auf
engem Podium schmerzten, durchströmte
mich bei jedem Konzert ein tiefes Glücksgefühl, wenn ich spürte, dass die hingebungsvolle Arbeit von Dieter Wagner und Juan
Arnez zu einem vollen Klang und einem
mitreissenden Erlebnis wurde.
Urs von Bidder
Die Eindrücke eines Fans
von Bernd Riemek
Die Bolivienreise hat mich zu einem Fan der bolivianischen Musik gemacht. Die Reise nach Bolivien und Peru wurde auch für mich als Begleiter
zu einem eindrücklichen Erlebnis. Die Musik der
Los Kusis ist für mich der Sommerhit. Der Dirigent Dieter Wagner hat es verstanden, trotz der
Strapazen der Reise seine Musiker und Sänger
bei jedem Konzert „zu einer Hochform auflaufen
zu lassen“, was das Publikum stets mit grossem
Applaus quittierte.
Auch die langen Busfahrten
habe ich sehr genossen, weil
mich die grossartigen, abwechslungsreichen Landschaften immer wieder faszinierten.
(Andrea von Bidder beim Lunch unterwegs)
Einer der Höhepunkte war ein Ausflug auf den Salar de
Uyuni, den grössten Salzsee der Erde, den wir in seiner
weissen Pracht bei strahlend blauem Himmel erleben
durften und auf dem die Musiker und bolivianischen Tänzer Aufnahmen für eine CD machten.
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