KLEINE MOOSJUNGFER Steckbrief EU LIFE Projekt Soonwald Die Kleine Moosjungfer hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Norden Europas, findet aber auch in ganz Deutschland bis in die Alpen geeignete Lebensräume. Dazu gehören ab dem mitteldeutschen Raum moorige Standorte höherer Mittelgebirgslagen. An geeigneten Gewässern kann sie individuenreiche Bestände ausbilden. Jedoch ist sie durch die Verschlechterung der Lebensraumbedingungen vor allem durch Eutrophierung von Gewässern und sinkende Grundwasserspiegel zunehmend gefährdet. In Deutschland ist sie auf der Roten Liste bereits als stark gefährdet (Stufe 2) und in Rheinland-Pfalz als vom Aussterben bedroht (Stufe 1) eingestuft. Kleine Moosjungfer wissenschaftlicher Name Leucorrhinia dubia Systematik/ Taxonomie Ordnung Libellen (Odonata) Unterordnung Großlibellen (Anisoptera) Familie Segellibellen (Libellulidae) Gattung Moosjungfern (Leucorrhinia) Körpergröße / Flügelspannweite 3 bis 4 cm / 5 bis 6 cm Aussehen / Färbung Grundfarbe von Thorax und Abdomen ist schwarz mit charakteristischer Fleckenzeichnung; bei reifen Männchen sind die Flecken blutrot, bei Weibchen gelblich gefärbt; es kommen auch weibliche Tiere mit männchenähnlicher Färbung vor charakteristische Merkmale Nahrung Paarung Stirn weiß, obere Hinterleibsanhänge schwarz Imagines kleine Insekten Larven Insekten, Insektenlarven, Kleinkrebse bei der Fortpflanzung bilden Weibchen und Männchen ein so genanntes Paarungsrad, am Gewässer und in der ufernahen Vegetation 1 www.life-soonwald.de Eiablage das Weibchen legt 500 bis 600 Eier mit wippenden Bewegungen des Abdomens ins Wasser an Torfmoose ab, das Männchen „überwacht“ die Eiablage Entwicklung nach 3 Wochen schlüpfen die Larven; sie leben 2 bis 3 Jahre im sauren Gewässer zwischen Torfmoospolstern, bevor sie ihre Entwicklung abgeschlossen haben; sie erreichen eine Länge von bis zu 17 mm Flugzeit Mai bis Juni (in höheren Lagen bis Juli) Lebensraum Hochmoorschlenken; nährstoffarme und saure Gewässer an sauren Mooren und in Torfstichen, in Heidegebieten sowie weitere mesotroph-saure Gewässer mit Torfmoosschwingrasen oder ausgedehnten Torfmoosbeständen; Imagines benötigen besonnte Gewässer sowie besonnte Freiflächen in dessen Umgebung mit Gehölz- und Gebüschstrukturen Habitate im Soonwald nährstoffärmere, saure und tiefe Kleingewässer mit erheblichen Anteilen an Torfmoosen und/ oder Torfmoosschwingrasen Besonderheit Larven verfügen, im Gegensatz zu vielen anderen Libellenlarven, über kein Feindvermeidungsverhalten; Kleine Moosjungfer daher nicht in Gewässern mit Fischbesatz vorkommend junges Weibchen junges Männchen schlüpfende Larve (mit Exuvie) Paarungsrad frisch geschlüpft, sich ausfärbend 2 www.life-soonwald.de