Lösungen zu Übung (3) 1. Ein Dreieck hat Seitenlängen a = 2[cm], b = 3[cm], der eingeschlossene Winkel γ hat 750 . (a) Im Bogenmaß: γ = 75 360 · 2π = 75 180 ·π = 5 12 π (b) 75 = 45+30. Man konstruiert also mit Zirkel und Lineal einen rechten Winkel, dann dessen Halbierung, dann über ein gleichseitiges Dreieck (das man mit Zirkel und Lineal konstruiert) einen 600 − Winkel, den man wiederum halbiert. An die Seite mit Länge a trägt man die Winkel (addierend) an (wieder mit Zirkel und Lineal!), markiert mit dem Zirkel die korrekte Länge b auf dem freien Schenkel und hat alle Dreieckspunkte. Das sollte man zeichnerisch durchführen, wobei es in Ordnung ist, wenn man den Winkel von 750 mit dem Winkelmesser anträgt, wenn man die Konstruktion so ähnlich beschrieben hat Besser aber führt man das Ganze zur Übung noch einmal zeichnerisch durch.. 5 (c) c = 4 + 9 − 12 cos 12 π ≈ 3.15[cm]. (d) sin(α) a = sin(γ) c , alsoarcsin also 2 2 5 13−12 cos( 12 π) 5 π , 12 sin (α) = 5 sin 13 − 12 cos 12 π 5 π = 0.661 325 665 = 0.661 325 665 180 sin 12 π : 37. 891 169 5 2 α = arcsin 5 sin 13 − 12 cos 12 π ≈ 0.661 (im Bogenmaß!), 5 π 12 das sind etwas weniger als 370 . Man könnte auch den Kosinussatz verwenden, so: cos (α) = 1 2 b + c2 − a2 , also 2bc 1 α = arccos 5 6 13 − 12 cos 12 π 5 + 13 − 12 cos 5 π 12 Die Resultate sind dieselben. Schließlich ist dann . β = π − γ − α, in Grad: Etwas mehr als 1800 − 750 − 370 = 680 . 2. Es sei ein rechtwinkliges Dreieck gegeben, mit Seiten a, b, c und rechtem Winkel γ. Über den Seiten werden jeweils gleichseitige Dreiecke Da , Db , Dc errichtet. (a) Die Gleichung Fc = Fa + Fb ist ein Spezialfall des Satzes, dass die Flächeninhalte beliebiger ähnlicher Figuren über den Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks sich so verhalten (Verallgemeinerung des Satzes von Pythagoras). Wir wissen schon, dass gleichseitige Dreiecke ähnlich zueinander sind. √ (b) Der Flächeninhalt eines gleichseitigen Dreiecks mit Seitenlänge a ist 12 a2 sin (π/3) = 14 a2 3. Also √ 1 √ 1 2 1 √ 1 √ Fc = c2 3 = a + b2 3 = a2 3 + b2 3 = Fa + Fb . 4 4 4 4 3. Wie viele Zahlangaben benötigt man, um ein gleichschenkliges Dreieck zu bestimmen: (a) der Form nach: Es genügen die Seitenlängen a (des Paars gleich langer Seiten) und b (der dritten Seite), also zwei Zahlangaben - der Spezialfall b = a ist natürlich eingeschlossen. 1 (b) der Lage nach in der Ebene: Zu den zwei Angaben aus a benötigt man etwa: Die Lage des Punktes P , in welchem die (jedenfalls) gleich langen Achsen zusammenstoßen, dazu die Richtung der Höhe, welche von diesem Punkt asugeht. Für den Punkt braucht man in der Ebene zwei Zahlangaben, für die Richtung eine, das macht zusammen 5 Zahlangaben. Alternative: Man könnte auch die Länge b zusammen mit dem Höhenvektor nehmen und dem Punkt P und kommt wieder auf 5 Zahlangaben. Im dreidimensionalen Anschauungsraum benötigt man jeweils eine Zahlangabe mehr für P und die Richtung der Höhe (ebenso für den Höhenvektor), also 7 Zahlangaben. 4. Ein zentralperspektivisches Bild ist zu zeichnen. Geben Sie dazu Hauptpunkt und d = 10[cm] vor. Nehmen Sie ein DIN A 4 Blatt, Horizont in der Mitte, Hauptpunkt in der Mitte. (a) Es geht nur noch um die Richtung des Bildes von s: Der zugehörige Fluchtpunkt F liegt auf dem Horizont ∗ 10cm rechts vom Hauptpunkt. (Denn in OBE , dem Ersatzpunkt für den Augpunkt in der Zeichenebene für Winkelmessung zwischen Geraden parallel zur Bodenebene (daher der Index ’BE’) , wäre ein Winkel ∗ von 450 mit der Parallelen vom Horizont durch OBE anzusetzen.) Hier die Konfiguration, man sieht den Horizont h, den Abstand d zwischen Auge und Hauptpunkt, genannt ’Distanz’, ferner die wichtigen Punkte und das Bild s′ der Strecke s.: h 0 H -2 F s' d -4 -6 Bild von s -8 -10 -5 O* 45 Grad BE 0 5 10 (b) Hier sind s1 und der Fluchtpunkt Fg der Geraden g durch die Endpunkte von s und s1 zu sehen - man braucht nur die Gerade durch die Endpunkte der Strecken mit dem Horizont h zu schneiden, dazu die 2 Strahlensatzkonstruktion: F 0 -2 g h H F s' -4 s ' 1 -6 -8 -10 -5 O* 45 Grad BE 0 5 10 (c) Da der Anstellwinkel willkürlich gewählt wurde, kommt es nur auf das Bild des Mittelpunktes von s an, den kann man analog zu b wieder mit s1 bekommen, oder aber man errichtet über s eine senkrechte Wand und zeichnet deren Diagonalen, genau unter dem Bild des Schnittpunktes liegt das Bild vom Mittelpunkt von s. Die obere Spitze des Dreiecks muss (im Bild wörtlich) senkrecht über diesem Mittelpunkt liegen. (Zu c bis e vgl. das Bild unter e.) (d) Es ist klar, dass die Senkrechte zu h durch F die Fluchtgerade gE der Ebene E durch die Dreiecksfläche ist. Also braucht man nur die Geraden durch die oberen Kanten des Dreiecks mit gE zu schneiden, um die Fluchtpunkte der Kanten zu bekommen, G1 oben und G2 unten (für die hintere Kante). (e) Der (wahre) Winkel α zwischen s und der vorderen Kante nach oben ist nach dem Grundprinzip, dass vom Auge aus die Fluchtpunkte zweier Geraden in deren wahrem Winkel erscheinen, der Winkel, den man in der Zeichenebene sieht, wenn man von O∗ aus Schenkel nach F und G1 bildet. Ebenso funktioniert es natürlich, wenn man Schenkel nach F und G2 bildet. Hier ist der gesuchte Winkel bezeichnet (man zeichne ihn noch 3 einmal ein gemäß der Beschreibung) E ist die Ebene durch das Dreieck.: 5 G O* E 0 1 H α F=L G -5 2 g O -10 -5 E * =O1 BE E 0 5 10 Zur Begründung: Aus dem Prinzip: ’Vom Auge aus erscheinen Fg1 , Fg2 in dem wahren Winkel, den die Geraden g1 , g2 (vom Betrachter in die Ferne verfolgt) miteinander bilden’ folgt, dass ein Winkelmesspunkt ∗ OE für Geraden auf der Ebene E so in der Zeichenebene konstruiert werden kann (gE muss man dafür kennen): 1. Fälle das Lot von H auf gE , Lotfußpunkt ist L. 1 2. Trage senkrecht zur Lotgeraden l an H die Distanz d ab, Endpunkt ist OE . 1 3. Stich den Zirkel in L ein, nimm den Abstand d L, OE und schlage einen Kreis um L mit diesem Radius, die Schnittpunkte dieses Kreises mit l sind die ∗ beiden (gleichwertigen) Winkelmesspunkte OE . Ein erklärendes Bildchen wird im Skriptum erscheinen. 4