Sachstandsbericht

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Bericht der Klimaschutzkoordination
Sachstandsbericht
Klimawandel in Tirol
Stand 19.03.2015
Auftragnehmer
alpS GmbH, Umweltbundesamt GmbH, Universität
Innsbruck
Auftraggeber
Amt der Tiroler Landesregierung
AutorInnen
DANIELA HOHENWALLNER, MICHAEL ANDERL,
JOCHEN BÜRGEL, ROBERT GOLER, MICHIKO
HAMA, TOBIAS HUBER, NIKOLAUS IBESICH,
ARMIN
KRATZER,
THOMAS
KRUTZLER,
CHRISTOPH LAMPERT, MARKUS LEITNER,
STEFFEN LINK, CHRISTIAN NAGL, ELISABETH
RIGLER,
CARMEN
SCHMID,
JÜRGEN
SCHNEIDER,
WOLFGANG
SCHIEDER,
KATHARINA SCHRÖER, KATHRIN SCHWAB,
SIMON STEUER, ALEXANDER STORCH, HEINZ
STROBL, GERHARD ZETHNER
2
Inhaltsverzeichnis
A Einleitung ............................................................................................................. 7
1
Klimapolitik Tirol........................................................................................................................8
2
Berichte der Klimaschutzkoordination ......................................................................................8
B
Auswirkungen des Klimawandels ....................................................................... 10
1
Die Alpen und der Klimawandel ..............................................................................................10
2
Entwicklung der Klimaelemente .............................................................................................11
3
4
5
C
2.1
Datenquellen ............................................................................................................................................... 11
2.2
Temperatur ................................................................................................................................................. 12
2.3
Niederschlag ................................................................................................................................................ 14
Auswirkungen des Klimawandels auf den Naturraum ............................................................16
3.1
Biosphäre .................................................................................................................................................... 16
3.2
Pedosphäre ................................................................................................................................................. 23
3.3
Hydrosphäre (inklusive Kryosphäre) ........................................................................................................... 27
Auswirkungen auf die Anthroposphäre und ihre sozio-ökonomischen Systeme ...................36
4.1
Wasser- und Energiewirtschaft ................................................................................................................... 36
4.2
Tourismus .................................................................................................................................................... 37
4.3
Gesundheit .................................................................................................................................................. 42
4.4
Bauen & Wohnen ........................................................................................................................................ 42
4.5
Raumplanung .............................................................................................................................................. 43
4.6
Verkehrsinfrastruktur .................................................................................................................................. 44
4.7
Wirtschaft .................................................................................................................................................... 45
4.8
Naturgefahren und Katastrophenmanagement.......................................................................................... 45
Sammlung und Analyse von außerordentlichen Wetterereignissen in Tirol ..........................47
5.1
Abgrenzung und Datenquellen.................................................................................................................... 47
5.2
Ausgewählte Extremwettereignisse ............................................................................................................ 48
5.3
Zusammenfassung....................................................................................................................................... 54
Treibhausgas- und Energiebilanz des Landes Tirol ............................................. 56
3
1
2
Ist-Analyse Energiebilanz ........................................................................................................56
1.1
Bruttoinlandsverbrauch des Landes Tirol.................................................................................................... 57
1.2
Energieerzeugung in Tirol............................................................................................................................ 58
1.3
Analyse des Nutzenergiebedarfs ................................................................................................................. 61
Ist-Analyse Treibhausgasemissionen ......................................................................................64
2.1
Kohlendioxidemissionen ............................................................................................................................. 66
2.2
Methan- und Lachgasemissionen................................................................................................................ 67
Glossar ..................................................................................................................... 68
Literaturverzeichnis.................................................................................................. 71
Rechtsnormen und Leitlinien ................................................................................... 84
Anhang 1 – Detailauswertung Klimaszenarien ......................................................... 90
Anhang 2 – Zusätzliche Informationen zum Klimaschutz .......................................... 93
4
Segoe ui
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Beschreibung der wichtigsten Arbeitsschritte. ................................................................................................................ 9
Abbildung 2: Mittelabweichung (1901-2000) und deren geglättete Entwicklung der mittleren Jahrestemperatur
weltweit von 1850–2009 (orange) und im Großraum Alpen 1760–2009 (rot), Erklärung im Text. Quelle: ZAMG.
2013, bearbeitet. ................................................................................................................................................................................................... 13
Abbildung 3: Stationsunabhängiger Anstieg der Jahresmitteltemperaturen Innsbruck-Universität und Kufstein.
Erklärung im Text. Quelle: ZAMG 2013. ...................................................................................................................................................... 13
Abbildung 4: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit °C). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete
Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen
die Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit °C). ................................................................................................................................. 14
Abbildung 5: Jahresniederschlagssummen in Innsbruck-Universität und Kufstein. Die dicke rote Linie zeigt das 20jährige geglättete Mittel. Quelle: HISTALP 2013. .................................................................................................................................... 15
Abbildung 6: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit %). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete
Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen
die Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit mm/Monat). ............................................................................................................... 15
Abbildung 7: Bedeutung des Tourismus auf Gemeindeebene und Skigebiete in Tirol und Südtirol. Quelle: Steiger
und Trawöger 2011b. .......................................................................................................................................................................................... 38
Abbildung 8: Änderung der Betriebstage (%) mit Beschneiung. Änderungen in der Periode 2020-2050 im Vergleich
mit 1971-2000 (Strasser et al. 2012). ............................................................................................................................................................ 40
Abbildung 9: Regionen in Österreich, die durch Vb und Vb-ähnliche Wetterlagen besonders betroffen sind. Quelle:
Formayer, 2006. ..................................................................................................................................................................................................... 50
Abbildung 10: Hitzetage nach Kysely von 1954-2003 (Auer et al. 2005)...................................................................................... 54
Abbildung 11: Entwicklung des Bruttoinlandsverbrauches nach Energieträgern. .................................................................... 57
Abbildung 12: Erzeugung elektrischer Energie nach Energieträgern (PV Photovoltaik). ....................................................... 58
Abbildung 13: Erzeugung von Fernwärme nach Energieträgern (KWK: Kraft-Wärme-Kopplung. WP: Wärmepumpe).
...................................................................................................................................................................................................................................... 59
Abbildung 14: Entwicklung des energetischen Endverbrauchs nach Energieträgern. ............................................................ 60
Abbildung 15: Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren. ....................................................................................... 61
Abbildung 16: Private Haushalte - Nutzenergie für Raumheizung und Klimaanlagen nach Energieträgern in 2011.
...................................................................................................................................................................................................................................... 62
Abbildung 17: Öffentliche und Private Dienstleistungen - Nutzenergie für Raumheizung und Klimaanlagen nach
Energieträgern in 2011....................................................................................................................................................................................... 63
Abbildung 18: Anteil Tirols an den österreichischen Treibhausgas-Emissionen sowie Pro-Kopf-Emissionen, 1990
und 2011. ................................................................................................................................................................................................................. 64
Abbildung 19: Anteile 2011 nach KSG-Sektoren und Gasen. KEX: Kraftstoffexport im Tank. .............................................. 64
5
Abbildung 20: Treibhausgas-Emissionen Tirols in der Einteilung des Klimaschutzgesetzes 1990 bis 2011 in kt CO2Äquivalent. EH – Emissionshandel................................................................................................................................................................. 65
Abbildung 21: CO2-Emissionen, Bruttoinlandsenergieverbrauch (BIEV) und Bruttoregionalprodukt Tirols, 1990–
2011............................................................................................................................................................................................................................ 66
Abbildung 22: Treibende Kräfte der CH4- und N2O-Emissionen Tirols, 1990–2011............................................................... 67
Abbildung 23: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: Tage/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere
erwartete Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber
zeigen die Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit: Tage/ Monat)............................................................................................. 91
Abbildung 24: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: Tage/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere
erwartete Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber
zeigen die Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit:Tage/ Monat). ............................................................................................. 91
Abbildung 25: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: KGT/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere
erwartete Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber
zeigen die Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit:KGT/ Monat). .............................................................................................. 92
Abbildung 26: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: HGT/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere
erwartete Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen
darunter zeigen die Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit: HGT/ Monat)........................................................................... 92
Tabellen:
Tabelle 1: Beobachtete Veränderungen in der Biosphäre................................................................................................................... 17
Tabelle 2: Prognostizierte Veränderungen der Biosphäre. ................................................................................................................. 21
Tabelle 3: Beobachtete Veränderungen in der Pedosphäre............................................................................................................... 24
Tabelle 4: Prognostizierte Veränderungen der Pedosphäre. ............................................................................................................. 26
Tabelle 5: Beobachtete Veränderungen in der Hydrosphäre. ........................................................................................................... 30
Tabelle 6: Prognostizierte Veränderungen der Hydrosphäre ............................................................................................................ 33
Tabelle 7: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die natürlichen Schneebedingungen in ganz Tirol. ...................... 39
Tabelle 8: Veränderungen in der Periode 2020 - 2050 im Vergleich zu 1971-2000. ............................................................... 40
Tabelle 9: Auswahl an regionalen Schadenshochwässern in Tirol seit 1985. .............................................................................. 51
Tabelle 10: Vergleich der Schäden durch Windwurf in Tirol .............................................................................................................. 53
Tabelle 11: Bruttoinlandsverbrauch Tirol für das Jahr 2011 nach Energieträgern und Veränderung zu 1988. ............ 93
Tabelle 12: energetischer Endverbrauch Tirol für das Jahr 2011 nach Energieträgern und Veränderung zu 1988. ... 93
Tabelle 13: Energetischer Endverbrauch Tirol für das Jahr 2011 nach Sektoren und Veränderung zu 1988. ............... 94
6
A
Einleitung
Klima ist ein globales System, das sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder verändert hat und dessen
Ausprägungen die Lebensbedingungen der Menschen stets maßgebend beeinflussten – auch und gerade in
Gebirgsräumen wie Tirol. Der Wandel des Klimas war und ist allgegenwärtig. Davon zeugen heute die vielen
Formen in der Landschaft, wie z.B. die von Gletschern geformten taleinwärtigen Bereiche der höheren Seitentäler
Tirols.
Waren früher vor allem natürliche Ursachen dominierend – wie z.B. die Verschiebungen der Kontinente,
Schwankungen der Erdumlaufbahn (bekannt als Milanković–Zyklen), die solare Einstrahlung oder die
Staubkonzentration durch explosive Vulkanausbrüche – so ist in der jüngeren Vergangenheit zusätzlich der
Ausstoß an Treibhausgasen durch den Verbrauch fossiler Energieträger für die starke Erwärmung der unteren
Atmosphäre verantwortlich. Spätestens seit dem 2007 veröffentlichten Stern-Bericht (Stern 2007), welcher die
Auswirkungen eines ungebremsten Klimawandels auf die Weltwirtschaft darlegt, und den Beiträgen zum vierten
Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC 2007), ist die globale Erwärmung zum politischen und
gesellschaftlichen Thema geworden.
Die unabdingbare Notwendigkeit raschen Handelns wird durch die Erkenntnisse des neuesten Weltklimaberichtes,
in dem mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (≥ 95 %) angenommen wird, dass die derzeitige Klimaerwärmung
menschgemacht ist (IPCC 2013), unterstrichen, um einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und
der Zeit danach begegnen zu können.
Eine Reihe von Initiativen – vom globalen Kyoto-Protokoll, den 20-20-20-Zielen der Europäischen Union, bis hin zu
nationalen Strategien – haben sich aus diesem Grund das Ziel gesetzt, den Treibhausgasausstoß zu senken. Ziel ist
es, die Erwärmung der Erdoberfläche zu bremsen beziehungsweise auf weniger als 2 °C über dem vorindustriellen
Niveau zu begrenzen. Maßnahmen in diesem Zusammenhang werden unter dem Begriff Klimaschutz
zusammengefasst, der die erste wichtige Säule der Klimapolitik darstellt.
Allen bereits initiierten politischen und gesellschaftlichen Bemühungen zum Trotz konnten ambitionierte Ziele
nicht oder nur in geringem Maße erreicht werden, mit dem Resultat, dass der Klimawandel als Phänomen an sich
bereits begonnen hat in die sozio-ökonomischen und natürlichen Systeme der Erde einzugreifen. Deshalb müssen
neben den Klimaschutzmaßnahmen auch Maßnahmen zur Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen
umgesetzt werden, um die Lebensqualität zu erhalten, negative Auswirkungen zu minimieren und Chancen zu
nutzen. Klimawandelanpassung bildet somit, neben dem Klimaschutz, die zweite wichtige Säule in der Klimapolitik
(BMLFUW 2012a, b).
Auch Österreich stellt sich diesen Herausforderungen mit dem Klimaschutzgesetz (BMLFUW 2011), einer
Klimastrategie (BMLFUW 2007) und der Österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (BMLFUW
2012a, b). Hier sind sowohl die Betroffenheit Österreichs als auch Maßnahmen zu sektoralen Bereichen enthalten.
Darüber hinaus behandelt der Austrian Assessment Report des APCC (Austrian Panel on Climate Change, APCC
2014) die Thematik von einem forschungsbezogenen Standpunkt aus.
Das Bundesland Tirol hat bereits in Strategien und Programmen zur Landesentwicklung das Thema Klimawandel
behandelt, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung. Insbesondere sind hier die Tiroler Waldstrategie 2020 (Amt
der Tiroler Landesregierung 2011b), die Tiroler Energiestrategie 2020 (Amt der Tiroler Landesregierung 2007a), das
Tiroler
Mobilitätsprogramm
2013-2020
(Amt
der
Tiroler
Landesregierung
2013b),
das
Biomasse-
Versorgungskonzept Tirol (Amt der Tiroler Landesregierung 2007b), der ZukunftsRaum Tirol_2011 (Amt der Tiroler
Landesregierung 2011a) und die Tiroler Nachhaltigkeitsstrategie (Amt der Tiroler Landesregierung 2012a) zu
erwähnen.
7
1
Klimapolitik Tirol
Mit den Berichten der Klimaschutzkoordination, deren integraler Bestandteil die Klimaschutzstrategie für die
Periode 2013 - 2020 ist, die sich aus den Verpflichtungen Österreichs durch die Unterzeichnung des KyotoProtokolls ergibt, bekennt sich das Land Tirol zu einer aktiven und vorausschauenden Klimapolitik die folgenden
Grundsätzen folgt:
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Klimaschutzzielen soll das CO2 Einsparungspotential ausgeschöpft
werden.
Der sparsame Umgang mit Energie, die Steigerung der Effizienz und die Substitution fossiler Energieträger
durch erneuerbare Ressourcen steht im Zentrum (Arbeitsübereinkommen für Tirol 2013-2018)
erfolgreiche, bestehende Strategien und Maßnahmen sollen weitergeführt und weiterentwickelt werden,
Der Ausbau erneuerbarer Energieträger erfolgt unter Beachtung ökologischer Rahmenbedingungen und
Kriterien der Nachhaltigkeit. Entsprechende Grundlagen wurden vom Land Tirol bereits entwickelt
(Nachhaltigkeitsstrategie, Kriterienkatalog Wasserkraft, Solarkataster).
Eine strategische Bewertung der Energieträger soll Nachhaltigkeitskriterien folgen und Ineffizienzen
berücksichtigen.
Der Sektor Verkehr wird als entscheidend für die Erreichung der Klimaschutzziele erachtet.
Initiativen Tirols auf Bundes- und EU-Ebenen sollen verstärkt werden.
Sollten zur Erreichung der Ziele und zur Umsetzung der Maßnahmen gesetzliche Anpassungen notwendig sein
und diese in den Kompetenzbereich des Bundes fallen, so wird das Land Tirol im Rahmen der dafür
vorgesehenen Möglichkeiten mit der Bitte um Berücksichtigung dieser Ziele und Maßnahmen an den Bund
herantreten.
Diese Klimapolitik, die durch eine Roadmap 2020 - 2030 (siehe Abbildung 1) im Bereich des Klimaschutzes eine
langfristige Strategie zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen darstellt, trägt der globalen Verantwortung des
Landes Tirols Rechnung. Unter dem Stichwort Auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Landesverwaltung wird Tirols
Klimapolitik durch die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand im Bereich des Klimaschutzes unterstrichen.
Darüber hinaus bekennt sich das Land Tirol zu einer vorausschauenden, proaktiven Haltung und strategischen
Ausrichtung, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken beziehungsweise diese abzumindern und so
auch Chancen die sich daraus ergeben frühzeitig nutzen zu können. Eine Reihe von Maßnahmen im Bereich der
Klimawandelanpassung strebt dies an.
Sowohl kurz- als auch langfristig soll das Handeln der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und der Bevölkerung
geprägt, notwendige sektorübergreifende Maßnahmen unterstützt und gefördert sowie der Lebens- und
Wirtschaftsraum nachhaltig erhalten werden. Um das übergeordnete Ziel erreichen zu können und nach Maßgabe
der sachlichen Dringlichkeit, in Hinblick auf weitere Arbeitsprogramme und der budgetären Möglichkeiten soll
eine zeitgerechte, konsequente und umfassende Umsetzung, inklusive aller Anpassungsmaßnahmen erfolgen.
2
Berichte der Klimaschutzkoordination
Zur Erreichung der definierten Ziele sind vier Berichte der Klimaschutzkoordination verfasst worden. Die Erstellung
vollzog sich unter aktiver Miteinbeziehung der Landesverwaltung sowie relevanter AkteurInnen des Landes
8
I. Sachstandsbericht Klimawandel in Tirol: Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf das Bundesland
sowie der Darstellung der CO2- und Energiebilanz.
II. Bericht zur Erreichung der Klimaschutzziele bis 2020: Analyse und Evaluierung bestehender Maßnahmen
sowie die Erstellung sektorspezifischer Handlungskonzepte (Maßnahmenpläne) als Basis für konkrete
Klimaschutzmaßnahmen und Förderrichtlinien zur Erreichung der Klimaziele bis 2020 und darüber hinaus bis
2030.
III. Anpassung an den Klimawandel: Herausforderungen und Chancen für das Land Tirol werden durch die
Erarbeitung von prioritären Handlungsfeldern auf sektoraler Ebene erarbeitet. Diese bilden den Ausgangspunkt
für die Erstellung von Maßnahmen. In diesem Bericht werden auch Synergien und Herausforderungen die sich
zwischen Klimaschutz und Anpassung ergeben sowie das Thema Sensiblisierung und Bewußtseinsbildung
beleuchtet.
IV. Monitoring und Evaluierung der Klimaschutzmaßnahmen und der Maßnahmen zur Anpassung an
den Klimawandel: hier erfolgt die überblicksartige Diskussion möglicher Monitoring- und
Evaluierungsstrategien für die Bereiche Klimaschutz und Anpassung.
Abbildung 1: Beschreibung der wichtigsten Arbeitsschritte.
Für die Erstellung der vier Berichte der Klimaschutzkoordination wurde ein partnerschaftliches Arbeiten mit allen
relevanten Abteilungen der Tiroler Landesverwaltung realisiert. Dabei konnten, in einer Reihe von Interviews und
Konsultationen, vorhandenes Wissen und Hintergrundinformationen erhoben und in Workshops vertieft werden.
Relevanten AkteurInnen wurde in zwei Workshops, aber auch in schriftlicher Form, die Gelegenheit geboten die
Berichte der Klimaschutzkoordination zu kommentieren.
Es sei darauf verwiesen, dass sich die in den Berichten der Klimaschutzkoordination behandelten Sektoren im
Bereich des Klimaschutzes am österreichischen Klimaschutzgesetz (BMLFUW 2011) und im Bereich der Anpassung
an der Österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (BMLFUW 2012a, b) orientieren.
9
Des Weiteren muss betont werden, dass Klimaschutz und Anpassung als Querschnittsthemen verstanden werden,
die Aktivitäten in unterschiedlichen Bereichen oder Sektoren erfordern. Vor allem – aber nicht nur – hat sich
gezeigt, dass es im Bereich der Anpassung zum Teil große sektorübergreifende Wechselwirkungen gibt, die bei
der Erstellung und Umsetzung der Maßnahmen beachtet werden müssen. Darüber hinaus müssen die
Maßnahmen des Klimaschutzes mit denen der Anpassung abgestimmt werden, um mögliche Konflikte zu
vermeiden und Synergien zu kreieren. Beide Säulen – Klimaschutz und Anpassung – sind somit wichtige Elemente
einer nachhaltigen Entwicklung, welche als normatives Leitbild übergeordnet ist.
Im vorliegenden Sachstandsbericht „Klimawandel in Tirol“ werden die Entwicklung der Klimaelemente und die
Auswirkungen der klimatischen Änderungen auf den Naturraum und die Anthroposphäre dargestellt. In Kapitel C4
werden außerordentliche Wetterereignisse in Tirol zusammengetragen und analysiert. Kapitel D befasst sich mit
der Treibhausgas- und Energiebilanz des Landes. Durch alle Kapitel hinweg gilt es aufzuzeigen, dass der bereits
stattfindende Klimawandel nicht nur als Bedrohung gesehen wird. Vielmehr soll der vorliegende Bericht dazu
beitragen, Herausforderungen zu erkennen und anzunehmen, aktiv Risiken zu minimieren und sich bietende
Chancen zu nutzen.
B
Auswirkungen des Klimawandels
1
Die Alpen und der Klimawandel
Die Alpen sind in mehrfacher Weise vom global wirksamen Klimawandel betroffen. Sie bilden die Grenze zwischen
dem mediterran geprägten Klima Südeuropas und dem mitteleuropäischen Übergangsklima, welches atlantisch
geprägt ist. Im Kontext des Klimawandels kann hier nicht nur die Erwärmung, sondern auch eine Verschiebung der
Klimazonen nach Norden von Bedeutung sein. Die angesprochene Erwärmung findet in den Alpen in stärkerem
Ausmaß als global statt. Brunetti et al. (2009) sprechen von einer doppelt so hohen Erwärmung der Alpen im
Vergleich zum globalen Durchschnitt. Von besonderer Bedeutung sind hier Rückkopplungen, die im
Zusammenhang mit der Albedo, also dem Rückstrahlvermögen von Oberflächen, stehen (Haeberli et al. 2007).
Darüber hinaus und aufgrund der komplexen Topographie reagieren die Alpen sehr sensibel auf diese
Veränderungen und werden dementsprechend oft als Frühwarnsystem bezeichnet. Sogar kleine Veränderungen in
der Temperatur und/oder des Niederschlags können eine Verschiebung von räumlichen Grenzen (z.B.
Baumgrenze, Schneegrenze, Permafrostgrenze) bewirken (Veit 2002). Drastische Veränderungen der natürlichen
Artzusammensetzungen und Kreisläufe sind in den Alpen verstärkt zu erwarten. Aus diesen Gründen wird sich
auch die EU-Strategie für den Alpenraum mit Fragen des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung zu
befassen haben.
Abgesehen davon sind Gebirgsregionen besonders verwundbare Räume gegenüber wetterbedingten und
klimatischen Änderungen (z.B. Beniston 2003; Beniston 2010; Diaz, Grosjean und Graumlich 2003; Thuiller et al.
2005). Dies ist umso mehr von Bedeutung, da das Gebirge wichtige Funktionen bei der Erfüllung von
menschlichen Grundbedürfnissen hat, z.B. als Wasserspeicher für Trinkwasser, zur Energiegewinnung oder
industriellen Nutzung. Dies gilt nicht nur für Gebirgsregionen allein, sondern auch für das Umland der Gebirge mit
weit höheren Bevölkerungszahlen (Barnett, Adam und Lettenmaier 2005; Messerli, Viviroli und Weingartner 2004;
Viviroli et al. 2007). Die starken Auswirkungen klimatischer Veränderungen sind zum Teil auf die ökonomische
Entwicklung einer spezialisierten Gesellschaft zurückzuführen. Die große, regional unterschiedliche Abhängigkeit
vom Wintertourismus ist ein Beispiel hierfür (z.B. Steiger 2011a). Die Ausdehnung des menschlichen
Lebensraumes, z.B. durch Zersiedlung, kommt verstärkend hinzu. Häufig ist diese Ausdehnung nur noch bei
gleichzeitigen Schutzmaßnahmen gegenüber Klima und Gebirge möglich. Vom heute erschlossenen
Dauersiedlungsraum in Tirol (ca. 12 % der Landesfläche) waren 2006 nach Bogner und Fiala (2007) 8,2 %
versiegelt. Neuere Schätzungen des Landes Tirol (2013/14) gehen bereits von einem Anteil von 12,8 % aus. Durch
diese räumliche Konzentration ist das Schadenspotential bei Extremereignissen besonders hoch.
10
Die starke regionale Veränderung in den natürlichen Systemen bedingt durch den globalen Klimawandel auf der
einen Seite und die starken Verwundbarkeiten der spezialisierten, mobilen Gesellschaft auf der anderen Seite
resultieren in einer starken Betroffenheit. Detaillierte Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf
verschiedene Sektoren werden in Kapitel B3 und B4 dargestellt.
2
Entwicklung der Klimaelemente
Die Schwankungen des Erdklimas sind gut erforscht. Die Forschung zur Klimageschichte – die Paläoklimatologie –
kann hierzu unter anderem auf natürliche Klimaarchive wie Gletscher, Bäume oder Speleotheme (Tropfsteine)
zugreifen und mit ihnen das Klima der Vergangenheit rekonstruieren (Nicolussi 2009). Darüber hinaus geben in
den Alpen vor allem klimatisch gesteuerte Grenzen, wie z.B. die Waldgrenze, wichtige Anzeichen über diese
Veränderungen. Dies ist insofern wichtig, da die Alpen zwar über ein dichtes Netz von mehr als hundert
Klimamessstellen verfügen, diese jedoch erst seit ca. 250 Jahren verfügbar sind, global erst seit 150 Jahren (Böhm
2008). Man spricht bei der Betrachtung des Klimas seit dieser Zeit von Neoklimatologie.
2.1
Datenquellen
HISTALP
Für die Erstellung des Berichts der Klimaschutzkoordination konnte auf die HISTALP-Datenbank der Zentralanstalt
für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zurückgegriffen werden. Das Netzwerk, welches hinter dem HISTALPDatensatz liegt, umfasst ca. 200 Standorte und mehr als 500 einzelne Klimazeitreihen im Großraum Alpen (Böhm
2008). Homogenisierte Daten zu Temperatur, Niederschlag, Luftdruck, Sonnenscheindauer und Bewölkung, welche
einen Zeitabschnitt von bis zu 250 Jahren in die Vergangenheit abdecken, stehen zur Verfügung.
Szenarien
Basis für die Vorhersage zukünftiger Klimatrends ist das Wissen über die Treibhausgasemissionen der Zukunft,
welche an die globalen sozio-ökonomischen Entwicklungen gekoppelt sind. Um der Ungewissheit dieser
Entwicklungen gerecht zu werden, wurden verschiedene globale Emissionsszenarien entwickelt, die auf
verschiedenen Annahmen zur Entwicklung der Bevölkerung, Ökonomie, Technologie, Energie und Landwirtschaft
sowie der Bereitschaft für ökologisches Handeln im 21. Jahrhundert basieren (Nakicenovic et al. 2000). Das für den
Bericht der Klimaschutzkoordination gewählte Emissionsszenario A1B geht von einer weiteren Zunahme der
Treibhausgase, bedingt durch ökonomisches Wachstum, aus. Die voranschreitende Globalisierung sollte für eine
Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung ab Mitte des 21. Jahrhunderts sorgen. Zudem geht man davon aus,
dass sowohl fossile als auch erneuerbare Energieträger, in Verbindung mit technischem Fortschritt, zur
Energiegewinnung eingesetzt werden.
Auf Grundlage dieser Annahmen werden Klimamodelle angetrieben. In den Klimamodellen werden die jeweiligen
Komponenten des Klimasystems, auf den physikalischen Zusammenhängen basierend, berechnet. Abhängig von
den verwendeten Parametrisierungen der physikalischen Zusammenhänge können sich die Ergebnisse einzelner
Modelle unterscheiden.
Für Aussagen über globale Klimatrends werden Globale Zirkulationsmodelle (GCMs) verwendet. Diese werden mit
Regionalen Zirkulationsmodellen (RCM) gekoppelt, um kleinräumige Strukturen abzubilden. Die für den Bericht
der Klimaschutzkoordination verwendeten RCMs rechnen mit einer Maschenweite von 25 km x 25 km. Diese
Ergebnisse werden auf 1 km x 1 km interpoliert (Haiden et al. 2010; Pospichal et al. 2010). Das Verfahren
11
berücksichtigt das für Tirol typische Relief mit großen Höhenunterschieden. Die RCM-Daten werden auf diese
Weise an die lokalen Besonderheiten angepasst.
Für den Bericht wurden folgende drei RCMs verwendet: ALADIN vom Centre National de Recherches
Météorologiques (F), RegCM3 vom International Centre for Theoretical Physics (I) und REMO vom Max Planck
Institut (D). Die RCM-Daten wurden im Rahmen des EU-Projektes ENSEMBLES berechnet.
Ausblick
Für die künftige Auswertung und Validierung der vorliegenden Strategie stehen ab Ende 2014 räumlich und
zeitlich hoch aufgelöste Daten des Projektes 3P-Clim („Past, Present and Perspective Climate of Tirol, Südtirol-Alto
Adige and Veneto“) zur Verfügung.
In diesem Interreg IV-Projekt unter der Leitung der ZAMG für Tirol und Vorarlberg wird ein Klimaatlas der Region
erstellt. Eine ausführliche Analyse des Ist-Zustandes beim Klima beruht auf Stationsdaten der Periode 1981 - 2010,
Gletschermessungen und –beobachtungen sowie einer Konvektionsauswertung anhand von Wetterradar- und
Blitzdaten. Veränderungen des Klimas seit Messbeginn, also in den letzten 150 Jahren, werden anhand von
Schlüsselstationen dargestellt. Darüber hinaus werden auf der Basis mehrerer regionaler Klimamodelle die
Auswirkungen des führenden IPCC-Klimaszenarios A1B (realistisch) auf Temperatur- und Niederschlagsparameter
für die Perioden 2020 - 2050 und 2070 - 2100 ausgewertet. Das Projekt wird von vier Abteilungen des Landes Tirol
mitgetragen. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stehen und auf der Website
www.alpenklima.eu abrufbar sein.
2.2
Temperatur
In der Vergangenheit:
Die natürlichen Schwankungen des Klimas in Kombination mit anthropogenen Einflüssen haben zu einer
Erhöhung der Temperaturen der unteren Atmosphäre seit 1900 geführt. Diese ist jedoch regional ungleich verteilt:
Im globalen Mittel betrug die Erhöhung der oberflächennahen Temperatur +0,7 °C,
über der Nordhemisphäre +1 °C (beide Werte Latif 2012) sowie
im Alpenraum etwa +2 °C (z.B. Böhm 2008; 2009; Brunetti et al. 2009).
Diese Erwärmung erfolgte allerdings nicht linear. Die Entwicklung der Temperatur kann vielmehr in mehrere
Phasen unterteilt werden, welche ihrerseits wieder durch klimatisch kurze Zeiträume von Maxima und Minima
durchzogen sind (Böhm 2009). Betrachtet man den Zeitraum ab ca. 1900 (in etwa das Ende der Kleinen Eiszeit) so
zeigen sich unterschiedliche Phasen der Temperaturentwicklung (vgl. Böhm 2008)
1900 –1950: Phase der Erwärmung auf natürliche Ursachen zurückzuführen (vor allem Zunahme solarer
Einstrahlung) (Abbildung 2 innerhalb der grünen Ellipse).
1950 – 1980: Abkühlungsphase durch zunehmende Verschmutzung der Atmosphäre durch Sulfatpartikel
(Abbildung 2 blaue Ellipse).
1980 – bis heute: beschleunigte Zunahme der Temperatur; verstärkte Emission von Treibhausgasen,
Luftreinhaltungsmaßnahmen (Reduktion Sulfatausstoß) (Abbildung 2 rote Ellipse).
Diese drei beschriebenen charakteristischen Phasen der Temperaturentwicklung finden sich sowohl in globalen als
auch in nationalen und regionalen Temperaturreihen (Abbildung 3) wieder, im Alpenraum unabhängig vom
geographischen Ort.
12
Abbildung 2: Mittelabweichung (1901-2000) und deren geglättete Entwicklung der mittleren Jahrestemperatur weltweit von
1850–2009 (orange) und im Großraum Alpen 1760–2009 (rot), Erklärung im Text. Quelle: ZAMG. 2013, bearbeitet.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass diese Erwärmung nur die Erdoberfläche und die
unteren Luftschichten betrifft, während sich der darüber liegende Teil der Atmosphäre, die Stratosphäre, abkühlt.
Dies geschieht aufgrund der Absorption der Infrarotstrahlung durch das Kohlendioxid. Würde eine stärkere
Solarstrahlung die globale Erwärmung bedingen, würde sich auch die Stratosphäre erwärmen, was nicht der Fall
ist (Latif 2012; Schönwiese 2008). Dies ist ein wichtiges Indiz für den anthropogenen Einfluss.
Abbildung 3: Stationsunabhängiger Anstieg der Jahresmitteltemperaturen Innsbruck-Universität und Kufstein. Erklärung im
Text. Quelle: ZAMG 2013.
Abbildung 3: Stationsunabhängiger Anstieg der Jahresmitteltemperaturen Innsbruck-Universität und Kufstein. Erklärung im
Text. Quelle: ZAMG 2013.
In der Zukunft
Für den Bericht der Klimaschutzkoordination wurde die zukünftige Entwicklung der Temperatur mit Hilfe von drei
regionalen Klimamodellen berechnet. Abbildung 4 zeigt den Jahresgang der Temperaturänderungen für den
Zeitraum 2021-2050 – verglichen mit der Bezugsperiode 1971-2000 – in Tirol. Die rote Linie zeigt den Mittelwert
der drei Modellergebnisse, die Schattierung die Bandbreite. Die Absolutwerte der Bezugsperiode sind am oberen
Rand der Grafik angegeben.
13
Abbildung 4: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit °C). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete Klimaänderung
dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen die Monatsmittel der
Bezugsperiode (Einheit °C).
Für Tirol ist bis Mitte des 21. Jahrhunderts mit einer Temperaturzunahme von etwa +1,2 °C zu rechnen. Diese ist
im
Jahresgang
relativ
gleichmäßig
verteilt.
Eine
derartige
Zunahme
bedeutet,
dass
sich
vertikale
Temperaturgrenzen (z.B. Frostgrenze) um etwa 200 Höhenmeter nach oben verschieben. Die Bandbreite der
Erhöhung der Jahresmittel für 2021-2050 liegt zwischen +1 °C und +1,4 °C. Eine Auswertung der prognostizierten
Temperaturentwicklung auf Bezirksebene ist Anhang 1 – Detailauswertung Klimaszenarien zu entnehmen.
2.3
Niederschlag
In der Vergangenheit
Höhere Temperaturen bewirken, dass auf globaler Ebene mehr verdunstet und die wärmere Luft mehr
Wasserdampf aufnehmen kann. Eine Konsequenz der dargestellten Erwärmung der Lufttemperatur sollte also
auch mehr Niederschlag im globalen Maßstab sein. Daraus kann jedoch nicht abgeleitet werden, wo dieser
vermehrte Niederschlag fallen wird, d. h. wo die Wassermassen hin transportiert werden (Böhm 2009). Das
Niederschlagssystem ist zudem eng mit Großwetterlagen und deren Verlagerung sowie globalen Phänomenen wie
z.B. der Nordatlantischen Oszillation (Veit 2002) verbunden. Dementsprechend können in der Vergangenheit
unterschiedliche dekadische und auch längerfristige Entwicklungen innerhalb des Alpenraums beobachtet werden.
Für
Westösterreich
(Tirol,
Vorarlberg)
generalisiert
wurden
seit
Mitte
der
1940-er
Jahre
leichte
Niederschlagszunahmen beobachtet. Dies bedeutet nicht, dass dies für alle Stationen in allen Jahreszeiten
zutreffen muss (Abbildung 5) Der Anstieg des Niederschlags ist außerdem keineswegs linear, sondern noch stärker
als bei der Temperatur, von starkem „Hintergrundrauschen“, das heißt einem jährlichen und auch dekadischen
Auf-Und-Ab (kurzfristige Variabilität) geprägt. Böhm (2009) sieht einen Zusammenhang zwischen den
Langfristentwicklungen von Niederschlagssummen und den Extremwerten Starkregen beziehungsweise
Trockenperioden.
14
Abbildung 5: Jahresniederschlagssummen in Innsbruck-Universität und Kufstein. Die dicke rote Linie zeigt das 20jährige geglättete Mittel. Quelle: HISTALP 2013.
In der Zukunft
Die zukünftige Entwicklung der Niederschläge wurde mit Hilfe von drei regionalen Klimamodellen berechnet.
Abbildung 6 visualisiert den Jahresgang der Niederschlagsänderungen für den Zeitraum 2021-2050 – verglichen
mit der Bezugsperiode 1971-2000 – in Tirol. Die blaue Linie zeigt den Mittelwert der drei Modellergebnisse, die
Schattierung die Bandbreite. Die durchschnittlichen Monatssummen [mm] der Bezugsperiode sind am oberen
Rand der Grafik angegeben (Abbildung 6). Generell ist zu beachten, dass Niederschlagsszenarien mit wesentlich
höheren
Unsicherheiten
behaftet
sind,
als
z.B.
Temperaturszenarien.
Dies
liegt
daran,
dass
die
Niederschlagsverteilung kleinräumig höchst unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Zudem spielen für die
Niederschlagsproduktion verschiedene physikalische Prozesse eine Rolle, die schwieriger zu modellieren sind als
Temperatur. Nichtsdestotrotz lassen sich für das Bundesland Tirol jahreszeitliche Niederschlagstrends feststellen:
tendenziell zeigen die Modellergebnisse eine Zunahme der Niederschläge im Frühling und im Herbst.
Abbildung 6: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit %). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete Klimaänderung
dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen die Monatsmittel der
Bezugsperiode (Einheit mm/Monat).
15
3
Auswirkungen des Klimawandels auf den Naturraum
Die Folgen des Klimawandels sind bereits deutlich zu erkennen. Sie betreffen sowohl den Naturraum – die Bio-,
Hydro- und Pedosphäre – als auch den vom Menschen geschaffenen Lebensraum – die Anthroposphäre. Natur
und Mensch sind nicht eindeutig voneinander zu trennen und können gemeinsam Ursache von Auswirkungen
sein. Aus diesem Grund werden im Kapitel zur Biosphäre die Bereiche Biodiversität, Land- und Forstwirtschaft
gemeinsam behandelt. Da ebenfalls Verknüpfungen zwischen den Bereichen Tourismus und Wasser bestehen,
werden diese gemeinsam im Kapitel zur Hydrosphäre besprochen. Beide Kapitel zeigen bereits beobachtete sowie
mögliche, zukünftige Auswirkungen des Klimawandels, anhand von Beispielen, auf.
3.1
Biosphäre
Fast 20 % aller europäischen Pflanzenarten kommen nur im Hochgebirge, oberhalb der Waldgrenze, vor (Väre et
al. 2003). Österreich und speziell dem Bundesland Tirol kommt eine besondere Aufmerksamkeit und
Verantwortung für diesen Artenreichtum zu. Mit jeweils eigenen Artenzusammensetzungen überschneiden sich in
Österreich alpine Höhenstufen und kaum bis stark kontinentale Verbreitungsgebiete, zwischen Nord- und Südtirol
verläuft die Grenze mediterraner und gemäßigter Klimazonen. Tirol bietet daher eine große Vielfalt an
ökologischen Nischen und eine Brückenfunktion für wandernde Arten, deren Erhalt von europäischem Interesse
ist. Hinzu kommen endemische Arten, die nur in Tirol vorkommen, und vor allem die alpinen Gipfelbereiche
besiedeln. Für wandernde Arten, wie Zugvögel, aber auch Insekten und Säugetiere, stellt Tirol eine wichtige
Zwischenstation dar. Die kleinräumig strukturierte Kulturlandschaft, die sich über mehrere Höhenstufen erstreckt,
leistet einen weiteren Beitrag zur Artenvielfalt.
Diese Biodiversität, die eine hohe Anpassungskapazität an den Klimawandel darstellt, wird von verschiedenen
sozio-ökonomischen Entwicklungen zunehmend belastet, wie z.B. der Zerschneidung von Lebensräumen, der
intensiveren Nutzung (Bodenversiegelung, Bodenverdichtung, häufigere Heuernten) oder der Aufgabe
traditioneller Bewirtschaftungsformen, insbesondere der Almweide und der teilweisen Verbrachung dieser Flächen
(z.B. im Bezirk Reutte). Für Gebiete in denen aufgrund des Klimawandels Mehrfachbelastungen entstehen, sind
diese Entwicklungen besonders problematisch. Beispielsweise müssen Arten bei einem Anstieg der Temperatur
wandern, was durch die Zerschneidung von Lebensräumen für manche Arten (Fische, Amphibien, Kleintiere)
unmöglich gemacht wird. In Zukunft wird es darum gehen solche Gefährdungen frühzeitig abzusehen,
vorzubeugen oder Anpassungsmaßnahmen vorzunehmen. Ein großes Gefährdungspotential des Klimawandels auf
die Biodiversität stellen invasive Arten (Neobiota) dar, die durch sich verändernde Standortbedingungen
begünstigt werden und die zudem in der Lage sind, ihren Verbreitungsradius innerhalb weniger Jahre um
hunderte bis tausende Meter zu verlagern. Sie sind in diesem Zusammenhang einerseits in ihrer Etablierung sehr
erfolgreich, andererseits geht von ihnen teilweise ein besonderes Gefährdungspotential aus (siehe Tabelle 1).
Darüber hinaus soll an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass die Sektoren Land- und Forstwirtschaft,
Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen elementar mit der Biosphäre verbunden sind.
16
In der Vergangenheit
Tabelle 1: Beobachtete Veränderungen in der Biosphäre.
Auswirkung auf …
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
Pflanzen
Verlängerte Vegetationsperiode
Bayern
-
Menzel und Fabian 1999; Menzel et
al. 2006
Verlängerte Vegetationsperiode
Österreichweit
1980 – laufend (Stand
Eitzinger et al. 2009
2013)
Anstieg der Baumgrenze
Niedere Tauern (AT)
1960 – 2000
Schaumberger et al. 2006;
Aostatal (IT)
1901 - 2000
Leonelli et al. 2011
Zentralalpen
1760 - 2002
Böhm 2004
Anstieg der Baumgrenze
Westliche Tiroler Alpen (AT)
1950 - 2011
Staffler, Nicolussi und Patzelt 2011
Wanderung von Arten in die Höhe (insbesondere Gräser)
Schrankogel (AT)
1994 - 2012
Pauli et al. 2012
Arealänderung von Grasarten
Ostalpen
1994 - 2012
Pauli et al. 2007; 2012
Gletschervorfelder: Zuwanderung neuer Arten
Rotmoosferner, Obergurgl, Ötztal (AT)
1996 - 2006
Erschbamer 2006; Bogner und Fiala
Anstieg der Baumgrenze beziehungsweise Anstieg 0 °CIsotherme/grenze
(Moränenklee, Alpen-Wundklee, Edelraute,
2007
Lebendgebärendes Alpen-Rispengras)
Verlust der Artenvielfalt durch Zuwanderung
Gipfelregionen, europaweit in
konkurrenzstarker Arten und Verdrängung endemischer,
europäischen Gebirgen
1999 - 2013
Pauli et al. 2007; 2012
Österreichweit
2010
AGES 2010
Österreichweit
1980 - 2001
Bortenschlager und Bortenschlager
lokaler Flora
Ausbreitung gesundheitsschädlicher Neophyten z.B. das
hochallergene Beifußblättrige Traubenkraut
Verlängerung der Pollenflugsaison (Allergien)
2003
Bakterien/Viren
Wanderung von Arten in die Höhe: Zecken, als
Schweiz
1984 - 2006
17
BAFU 2007
und Insekten als
Überträger für FSME und Lyme-Borelliose, bisher an eine
deren Vektoren
Höhengrenze von ca. 1200 m gebunden
(Überträger)
Ausbreitung winterharter Schadorganismen (invasive
1994 - 2005
Deutz et al. 2009; Hofer 2009
2006 - 2008
Klasen 2009; AGES 2009
2006 - 2009
Klasen 2009; AGES 2009
Arten): Tularämie bei Feldhasen (Bakterium F. tularensis)
Einwandern von Mücken der Gattungen Aedes, Culex,
Italien, Südfrankreich, Deutschland,
Anopheles und Phlebotomus (unter anderem
Schweiz
Sandmücke, asiatische Tigermücke), die
Infektionskrankheiten übertragen können
Dengue-, Chikungunya-, Gelb-, oder West-Nil-Fieber
Italien, Südfrankreich, Deutschland,
(Überträger: Aedes-/ Tigermücke)
Schweiz
Malaria (Überträger: Anophelesmücken, verschiedene
Deutschland
2000
Kruger et al. 2001
Baden-Württemberg (D)
2000
Naucke und Pesson 2000
Deutschland
2003, 2006
Beierkuhnlein und Foken 2008
Kärnten, Steiermark (AT)
1993 - 2009
Balas et al. 2010
Schweiz
1970 - 2005
Niedere Tauern (AT)
2006
Arten) benötigt warme, feuchte Sommer für Ausbreitung
Leishmaniose und Toskanavirus (durch Einwandern der
Phlebotomus-/ Sandmücke aus Südosteuropa)
Massenvermehrung von Rötelmäusen (Überträger für
Hanta-Viren) in 'Eichen- und Buchenmastjahren', sowie in
Zusammenhang mit geschädigten, lichteren Wäldern
Zunehmende Infektionen mit Hanta-Virus (Überträger:
Nagetiere, insbesondere Rötelmaus)
Wanderung von Arten in die Höhe:
-
BAFU 2007
Fischkrankheit PKD bei Forellenfischen (Vorkommen des
einzelligen Parasiten Tetracapsuloides bryosalmonae der
bisher an Höhengrenze 800 m gebunden war)
Wanderung von Arten in die Höhe:
Paulsen 2008
Fliegen, als Überträger von Gamsblindheit
(Keratokonjunktivitis), verweilen länger in Hochlagen
(bis Dezember)
18
In Hitzeperioden zunehmende bakterielle Belastung von
Österreichweit
vermutet
Balas et al. 2010
Österreich
2010
Holzinger 2012
Alpen
-
Tamme 2012; Doyle und Ristow 2006
Österreichweit
1945 - 2013
Krehan und Steyrer 2006; Hoch und
Lebensmitteln (Salmonellen, Campylobacter)
Insekten
Wanderung von Arten in die Höhe:
Zikaden (unter anderem Sotanus thenii)
Arealausweitung Insekten:
Alpenquerung durch Wanderfalter, Schwebfliegen
Ausbreitung winterharter Schadorganismen (invasive
Arten): Borkenkäfer
Beeinträchtigung kältegebundener, teils endemischer
Steyrer 2013
Österreichweit
-
Bogner und Fiala 2007
Allergien durch heimische Arten, z.B. Vermehrung
vereinzelte Massenvermehrungen in
2000 - 2008
Beierkuhnlein und Foken 2008
Eichenprozessionsspinner
Kleve, Darmstadt, Frankfurt (D)
Arealausweitung Insekten- und Samen-fressender
Schweiz, oberhalb 1800 m
Arten: Gletscherfloh
Habitate
Finkenvögel
Steigende Wassertemperatur, abnehmender
1981 - 1989 und
2001 - 2008
OcCC und ProClim 2007
Rhein (CH)
1970 - 2002
Hari et al. 2006
Donau (Wien)
1901 - 1998
Kromp-Kolb 2003
Ybbs, Mur (AT)
1976 - 2001
Schmutz et al. 2004
Österreichweit
1980
Matulla et al. 2007
Bodensee (AT, D, CH)
-
Grabher, Löning und Weber 2009
Sauerstoffgehalt, Veränderung des aquatischen
Lebensraums
Steigende Wassertemperatur, abnehmender
Sauerstoffgehalt, Veränderung des aquatischen
Lebensraums
Steigende Wassertemperatur, abnehmender
Sauerstoffgehalt, Veränderung des aquatischen
Lebensraums
Steigende Wassertemperatur, abnehmender
Sauerstoffgehalt, Veränderung des aquatischen
Lebensraums
Sauerstoffversorgung im Tiefenwasser
19
Zurückdrängung von Arten, die an Bergwiesen und
Niedere Tauern (AT)
1960 - 2000
Schaumberger et al. 2006
Alpenraum
vermutet
Kromp-Kolb 2003
Österreich
2001 - 2006
Bogner und Fiala 2007
Tiroler Zentralalpentäler, Osttirol (AT)
2001 - 2006
Bogner und Fiala 2007
Tiroler Zentralalpentäler (AT), Südtirol (I)
2001
Tasser 2002
Österreichweit
2006 - 2007
Bogner und Fiala 2007
Schweizer Hochlagen (über 1200 m)
-
Dobbertin 2005; Jolly et al. 2005
Kirschblüte Liestal (CH)
1894 - 2012
MeteoSchweiz 2005
Schweiz
1950 - 2011
MeteoSchweiz 2005
Früherer phänologischer Frühlingsanfang (Erhöhung der
regionales phänologisches Monitoring
1994 - heute
Perroud und Bader 2013
Anfälligkeit für Kälteeinbrüche)
Nationalpark Berchtesgaden (D)
Konkurrenzkraft der Buche wird durch Dürre- und
Bayern (D)
Schuttfluren gebunden sind:
Birkhuhn, Schneehuhn, Gamswild, Steinwild
Zurückdrängung von Arten, die an Bergwiesen und
Schuttfluren gebunden sind:
Schneefink, Alpenbraunelle, Bergpieper
Rolle der
Rückgang der Berglandwirtschaft (gemessen),
Landnutzung
gleichzeitig stabiler Viehbestand, Übernutzung,
Degradation, leicht negativer Einfluss auf Biodiversität
(postuliert)
Rückgang der Berglandwirtschaft, Verbrachung der
Bergmähder, negativer Einfluss auf Biodiversität durch
Verlust der Nischenstruktur
Verbrachung der Bergmähder, Intensivierung in
Tieflagen
Erhöhung der Verletzbarkeit durch mangelnde
Natürlichkeit der Baumartenzusammensetzung
Trockenstress für Wälder: je nach Standort
unterschiedlich
Wechselwirkungen
Früherer phänologischer Frühlingsanfang (Erhöhung der
physische
Anfälligkeit für Kälteeinbrüche)
Umwelt/Lebewesen
Früherer phänologischer Frühlingsanfang (Erhöhung der
Anfälligkeit für Kälteeinbrüche)
-
Lindner 1999; Kozlowski, Kramer und
Spätfrostereignisse stark eingeschränkt
Pallardy 1991
20
Ertragseinbußen durch Extremereignisse bei
Ober-, Niederösterreich, Steiermark (AT)
1869 - 2002
z.B. Außerfern (AT)
2004 - 2013
Soja und Soja 2003
Kulturpflanzen (Winterweizen, Sommergerste, Mais,
Kartoffeln, Zuckerrübe, Wein, Apfel)
Borkenkäfermassenvermehrungen nach Schadholzanfall
BFW 2008; BUWAL 2005; Krehan und
Steyrer 2006
Sensibilität der Bevölkerung für Pollenallergien in
Österreichweit
-
Kim et al. 2005; Ramsey und Celedón
Zusammenhang mit Schadstoffbelastung der Luft (Ozon
2005; Eckl-Dorna et al. 2010; Franze
und Stickstoffoxid), Kreuzallergien
et al. 2005
weiterführende
Bestandsdauer einer geschlossenen Schneedecke und
Forschungsthemen
Bedeutung für angepasste Arten (veränderte Verteilung
Wisconsin (USA)
-
Pauli et al. 2013
Beispiele weltweit
-
Pampus 2005
und Quantität)
Besondere Gefährdung von Amphibien (aufgrund
begrenzter Bewegungsspielräume und
Anpassungsfähigkeit)
In der Zukunft
Tabelle 2: Prognostizierte Veränderungen der Biosphäre.
Auswirkung auf …
Veränderungen
Regionale Beispiele
Projektionszeitraum
Quelle
Änderung von
Simulationsmodell PICUS simuliert Auswirkungen von
Österreichweit, für Tirol nicht
2007 - 2100
Lexer und Seidl 2007
Verbreitungsgebieten
Klimaänderung auf Forste in ganz AT (+2 °C, -15 %
repräsentativ
Sommerniederschlag)
Modellierter Rückgang von Hochmooren
Österreichweit
2051 - 2060
Niedermair et al. 2011
Anstieg der Baumgrenze (um 450 m in 25 Jahren)
Niedere Tauern (AT)
2035
Schaumberger et al. 2006
Zurückdrängung von Arten, die an Bergwiesen und
Niedere Tauern (AT)
2035
Schaumberger et al. 2006
Schuttfluren gebunden sind:
Birkhuhn, Schneehuhn, Gamswild, Steinwild
21
Auswirkung auf …
Veränderungen
Regionale Beispiele
Projektionszeitraum
Quelle
Ausbreitung von Schadinsekten:
Europaweit
2020 - 2080
Randolph und Rogers 2000
Tirol (AT)
vermutet
Zecken (Ixodes ricinus) beziehungsweise FSME, bisher an
eine Höhengrenze von ca. 1200 m gebunden
Mehr Holzzuwachs auf gut wasserversorgten Standorten
der montanen und subalpinen Höhenstufe (> 1000 m)
Trockenstress
Mehr Trockenstress bei Fichte und Buche auf
Amt der Tiroler Landesregierung
2011b
Tirol (AT)
vermutet
warmtrockenen Standorten der submontanen Stufe (<
Amt der Tiroler Landesregierung
2011b
1000 m).
Entwaldung seichtgründiger, extrem warmtrockener
Tirol (AT)
vermutet
Extremstandorte in den Tieflagen
Bessere Konkurrenzkraft der Tanne durch tiefgründige
Amt der Tiroler Landesregierung
2011b
Tirol (AT)
vermutet
Durchwurzelung, Ausweitung des Areals in Teilen der
Amt der Tiroler Landesregierung
2011b
Zentralalpen möglich.
Gefährdung von Insekten durch Trockenheit und
Großbritannien, Niederlande
2030 - 2050
Biesmejer et al. 2006
Großbritannien
2030 - 2050
Araujo und Rahbek 2006
Tirol (AT)
vermutet
Veränderung der Reproduktionszeiten durch milde Winter
in Verbindung mit Spätfrösten
Gefährdung von Amphibien und Reptilien durch
Trockenheit und Störung der Winterruhe/-schlaf durch
milde Winter, frühe Niederschläge und Spätfröste
Schutzfunktion
Temporäre Entwaldungen mit zeitweiliger Zerstörung der
Schutzfunktion von Schutzwäldern
Zunahme hochvulnerabler Forste (2001-2020 = 5,9 %,
Amt der Tiroler Landesregierung
2011b
Österreichweit
2001 - 2100
Tirol (AT)
vermutet
Seidl und Lexer 2008
nach 2050 = 39,6 %)
Höhere Schadensanfälligkeit der Reinbestände von Fichte
und Kiefer durch eine Vielzahl biotischer
Amt der Tiroler Landesregierung
2011b
Schadorganismen (Borkenkäfer, Pilze)
22
3.2
Pedosphäre
Die Pedosphäre bezeichnet ganz allgemein die Gesamtheit der Böden. Sie bildet also den Grenzbereich der
Erdoberfläche, welcher als Schnittmenge der Natursphären (Litho-, Hydro-, Bio- und Atmosphäre; vgl. Brunotte et
al. 2002; Leser 2011) und des Menschen bezeichnet werden kann. Dementsprechend wird ihr Aufbau gesteuert
durch die bodenbildende Faktoren Ausgangsgestein, Klima, Relief, Bodenwasser, Vegetation, Bodenlebewesen,
Zeitdauer sowie Nutzung und Veränderung durch Menschen (Blume et al. 2010). Die Rolle der Böden im
Klimawandel ist differenziert zu betrachten. Sie dienen einerseits als wichtige Senke für CO2, andererseits können
sie zu Quellen verschiedener Treibhausgase werden. Organisches Material, das sich auf der Bodenoberfläche und
im Boden ansammelt, enthält Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N), die bei der Humusbildung im Boden gespeichert
werden. Temperatur und Feuchtigkeit steuern die dabei ablaufenden, überwiegend biologischen, Ab- und
Umbauprozesse durch Bodenorganismen, vor allem Mikroorganismen. Als Nebenprodukt des Abbaus fallen unter
bestimmten Voraussetzungen (z.B. schwankende Wasserstände) die klimawirksamen Treibhausgase Kohlendioxid
(CO2), Methan (CH4) und Lachgas (NO2) an. Im günstigsten Fall werden die Bausteine dieser Gase im Boden
1
absorbiert, die Humusauflage des Bodens wird allmählich dicker und er fungiert als Senke . Umgekehrt werden
Böden zur Quelle der genannten Treibhausgase, wenn die Rahmenbedingungen für die Humusbildung ungünstig
– hohe Temperaturen und vermehrter Niederschlag – sind. Ein schneller Abbau organischen Materials erhöht
dabei die Gefahr der Auswaschung von Nährstoffen und der Rückführung von Kohlenstoff und Stickstoff in
Atmosphäre und Hydrosphäre.
Die Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen, die dem Schutz der Böden beziehungsweise der Erhöhung
ihrer Widerstandsfähigkeit dienen, birgt einige Herausforderungen. Einerseits gibt es selbst international kaum
längere Beobachtungsreihen, welche die Reaktionen unterschiedlicher Böden auf Änderungen von Temperatur
und Feuchtigkeit erfassen; andererseits besteht ein großer Forschungsbedarf hinsichtlich der ablaufenden
Prozesse, sodass nur wenige Anpassungsmaßnahmen möglich sind. Dazu zählen der Schutz von Mooren und
humuserhaltende Maßnahmen, wie Zwischenfrucht, Direktsaat oder Mulchen. Humusauflagen verbessern zudem
den Wasserrückhalt und bilden einen Puffer bei Starkniederschlägen und Trockenphasen.
1
Dieser Massenzuwachs erreicht schließlich einen Gleichgewichtszustand, da nicht beliebig viel Humus angereichert werden kann. Im
Gleichgewichtszustand verhalten sich Böden dann weitgehend CO2-neutral, bis es wieder zu einer Störung kommt.
23
In der Vergangenheit
Tabelle 3: Beobachtete Veränderungen in der Pedosphäre.
Auswirkung auf …
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
Quellenfunktion
Erwärmung fördert die Aktivität von Bodenorganismen: bei 1
Achenkirch
1998 - 2008 (beobachtet), 2005-
Kitzler et al. 2009
°C Temperaturerhöhung steigt die CO2-Freisetzung durch
2008 (künstliche Erwärmung)
Bodenatmung um ca. 10 %, bei 2 °C um ca. 20 %, gleiches
gilt für Lachgas (N2O)
Alpine Böden werden zu CO2-Quellen bei einer Erwärmung
Stillberg, Davos, 2180 m
von +4 °C
(CH)
2001 - 2009
Hagedorn et al. 2013
Klimawandel führt zu häufigeren Frostwechseln: Häufigere
Norwegen
2005 - 2007
Goldberg et al. 2010
Geringere Humusauflage bei Brache im Vergleich zu
Kaserstattalm, Stubaital,
1998
Seeber 2005
bewirtschafteten Flächen, eventuell durch Erwärmung und
1800 - 2000 m (AT)
im Mittel 1995 - 2000
Jungkunst et al. 2006
Frostwechsel im Boden führen zu verstärkter (bis 10-facher)
Produktion von N2O
erhöhte Aktivität von Bodenlebewesen bedingt
Quellen- und
Wassergesättigte und trockene Böden geben wenig
Senkenfunktion
Treibhausgase ab, durchlüftete Böden in Gebieten mit
(unterschiedliche Zeiträume an
Frostwechseln emittieren (abgeben) viel (trifft auf alpine
den Stationen)
Deutschlandweit
Böden zu)
Moore (Niedermoore) benötigen einen ganzjährig hohen
Niederlande
2000 - 2001; 2004
Wasserstand beziehungsweise stetige Wasserversorgung
Niedermair et al. 2011; Trepel 2008;
van Beek et al. 2004
(Hochmoore), um Treibhausgase binden zu können (aerobe
Verhältnisse führen zu beschleunigtem Abbau)
Bodenfruchtbarkeit in Hochlagen (Kapazität als CO2-Senke)
Stubaital (AT), Matschertal
wird durch Landnutzungsänderungen stärker beeinflusst als
(IT)
2012
Meyer et al. 2012
durch Klimawandel. Brachen binden auf lange Sicht weniger
Kohlenstoff in stabilen Aggregaten als bewirtschaftete
Flächen (1 Mahd + Beweidung)
24
Auswirkung auf …
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
Senkenfunktion
Einwanderung von Zwergsträuchern in alpine Rasen erhöht
Hochschwab, Nördliche
2006
Djuki, Tatzberg und Gerzabek 2010;
Streuauflage und verbessert Senkenfunktion
Kalkalpen (900 - 1900 m)
Djukic et al. 2012
Weniger Schneebedeckung führt zu geringeren
-
Djukic 2011
Bodentemperaturen und damit verringerter Bodenatmung
physikalische
Abnahme des Schneeniederschlags
Schweiz
1931 - 1999
Laternser und Schneebeli 2003
Anstieg der Schneefallgrenze
Salzburg (AT)
1990 - 2000
Kromp-Kolb und Formayer 2001
Zunehmende Versiegelung gefährdet Biodiversität und
Tirol (AT)
jährlich
Bogner und Fiala 2007
Bayern (D)
1995 - 1999
BayFORKLIM 1999
Verstärkung der Stickstoffmineralisierung durch Erwärmung
Alpenweit
1999 – 2013 (laufend)
Huber et al. 2007
Häufige Frostwechsel stören die stabilen Bedingungen des
Pellafol, Dévoluy Mountains,
2005 - 2006
Cécillon et al. 2010
Bodensystems und damit die Bodenbildung
französische Südalpen (F)
Versauerung und Eutrophierung durch Eintrag von
europaweit
1987 - 1990 (Bodeninventur),
Posch, Slootweg und Hettelingh
2004 (modelliert)
2005; Daten für Österreich: Austrian
Eigenschaften
(Stabilität,
Speicherfunktion)
erhöht die Verletzbarkeit bei Extremereignissen
Verbesserung der Stickstoffmineralisierung durch Erwärmung
(Erhöhung 1 °C, erhöht Mineralisierung um 15 % →
verbesserte Nährstoffversorgung aber auch Gefahr der
Auswaschung (Kalium, Nitrat, Magnesium, Kalzium))
Luftschadstoffen (Schwefelverbindungen, Stickoxide)
Forest Soil Inventory
Wechselbeziehungen
Mikrobielle Sukzession von Bodenorganismen in
Rotmoosferner,
zur Biosphäre
Gletschervorfeldern
Ödenwinkelkees,
2006
Philippokot et al. 2011; Tscherko et
al. 2004
Gletschervorfeld (AT)
Bestandsdauer einer geschlossenen Schneedecke und
Wisconsin (USA)
Pauli et al. 2013
Bedeutung für angepasste Arten
25
In der Zukunft
Tabelle 4: Prognostizierte Veränderungen der Pedosphäre.
Auswirkung auf …
Veränderungen
Regionale Beispiele
Projektionszeitraum
Quelle
Quellenfunktion
Alpine Böden werden zu CO2-
Stillberg, Davos, 2180 m (CH)
2006
Hagedorn et al. 2010 ; Hagedorn,
Quellen bei Erwärmung von +4 °C
Mulder und Jandl 2010
(über eine Saison, längere
Beobachtung fehlt)
Degradation
Versauerung und Eutrophierung
Europaweit
2010, 2020, 2030
Posch, Slootweg und Hettelingh
durch Eintrag von Luftschadstoffen
2005; Daten für Österreich:
(Schwefelverbindungen, Stickoxide)
Austrian Forest Soil Inventory
26
3.3
Hydrosphäre (inklusive Kryosphäre)
Sucht man nach Indizien der Veränderung, die mit der klimatischen Entwicklung zusammenhängen, so sind diese
wohl am einfachsten in der Hydrosphäre zu finden. Global ist die Veränderung wirksam im Anstieg des
Meeresspiegels, in den Alpen vor allem im Abschmelzen der Gletscher. Auch hier zeigen sich die engen
Verknüpfungen zwischen Mensch und Natur. Das Wasserschloss Alpen versorgt viele Millionen Menschen im
Gebirge und den umliegenden Vorländern mit Trinkwasser. Darüber hinaus sind sowohl die Energiegewinnung –
vor allem in Tirol – als auch viele Arten des Tourismus sowie Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf Wasser in
flüssiger oder fester, gefrorener Form angewiesen. Aus diesem Grund widmen sich in Österreich und auch im
gesamten restlichen Alpenraum viele Projekte und Publikationen dem Thema der Veränderungen der
Hydrosphäre durch den Klimawandel (z.B. BAFU 2012a, 2012b; Böhm et al. 2008; Formayer und Kromp-Kolb
2009a; Hohenwallner et al. 2011; Schöner et al. 2011; Stanzel und Nachtnebel 2010).
Bezüglich des Klimawandels kann ein Zusammenhang zwischen der Erhöhung der Luft- und der
Wassertemperatur festgestellt werden. Besonders ausgeprägt ist dies in stehenden Gewässern, aber auch im
Grundwasser und Fließgewässern lässt sich ein Zusammenhang nachweisen (Schöner et al. 2011; Standhartinger
und Godina 2013). Für die vier Flüsse Donau, Mur, Gail und Salzach haben Standhartinger und Godina (2013)
einen solchen Anstieg der mittleren Luft- und Wassertemperatur anhand von Daten aus Langzeitreihen (110 Jahre)
aufzeigen können. Den Grund für den geringeren Anstieg der Wasser- gegenüber der Lufttemperatur sehen
Standhartinger
und
Godina
(2013)
in
der
dämpfenden
Wirkung
eines
vergrößerten
Schnee-
und
Gletscherwassereintrages auf die Erwärmung. Dennoch kommen die Autoren zu dem Schluss, dass der Anstieg der
Wassertemperatur signifikant sein wird und als Folge des Anstiegs der mittleren Lufttemperatur zu erklären ist
(Standhartinger und Godina 2013).
Konsequenzen der Wasser- und Lufttemperaturerhöhung für Ökosysteme können bereits nachgewiesen werden
(BAFU 2012a). Bei fortschreitender Erwärmung sind weitere Auswirkungen (z.B. den Wasserstand und die Qualität
von Seen betreffend; oder eine Verschiebung der Bioregionen von Flüssen) zu erwarten. Nach Janauer (2008)
2
könnten in diesem Kontext Makrophyten aus südlicheren Regionen einwandern und heimische Arten verdrängen
sowie kälteliebende Fischbestände in höhere Lagen wandern (Matulla et al. 2007) oder aufgrund der begrenzten
Lebensräume aussterben (Standhartinger und Godina 2013). Am Gossenköllesee (Stubaier Alpen) konnte durch
Koinig et al. (2002) eine Veränderung der Algenpopulation im Kontext höherer Temperaturen festgestellt werden.
Aufgrund der Tatsache, dass bei gestiegenen Niederschlägen regional differenziert kaum Änderungen im Abfluss
gemessen werden, kann darüber hinaus von einer temperaturbedingten Zunahme der Verdunstung ausgegangen
werden. Der Trend zunehmender Verdunstung sollte sich auch in Zukunft fortsetzen, wenngleich er als wenig
bedeutsam angesehen wird (Schöner et al. 2011).
Der Massenverlust von Gletschern ist global beobachtbar. Neben der Erwärmung und der damit verbundenen
Ausdehnung des Meerwassers sowie dem Schmelzen der Eisschilde in Grönland und der Antarktis, trägt der
Massenverlust der Gebirgsgletscher maßgeblich zum Anstieg des Meeresspiegels bei (Marzeion, Jarosch und
Hofer 2012). Gardner et al. (2013) quantifizieren den Beitrag der weltweiten Gletscherschmelze zum
Meeresspiegelanstieg für die Periode 2003 - 2009 mit 30 %. Die Abflusswirksamkeit des Massenverlustes der
alpinen Gletscher wird je nach Studie unterschiedlich eingeschätzt (Huss et al. 2008; Huss 2011; Kuhn, Olefs und
Fischer 2007; Weber et al. 2009). In naher Zukunft wird jedoch mit erhöhten Abflussspenden aus den
Alpengletschern zu rechnen sein (SGHL und CHy 2011). Darüber hinaus werden Auswirkungen auf die
Geschiebeführung in hochalpinen Fließgewässern beobachtet und analog zu den erhöhten Abflussspenden
zukünftig an Bedeutung gewinnen. Der Einfluss der Gletscherschmelze auf die Biodiversität wurde von
Sommaruga und Kandolf (2014) am Beispiel des Faselfadferners (Verwallgruppe) untersucht. Dabei konnte ein
negativer Effekt auf das Überleben und Wachstum einzelliger Lebewesen nachgewiesen werden.
2
Makrophyten umfassen alle mit dem bloßen Auge wahrnehmbaren höheren Pflanzen, Armleuchteralgen und Moose (SLULG 2012).
27
In der Schweiz bilden sich durch das temperaturbedingte Abschmelzen der Gletscher vermehrt Gletscherseen.
Besonders die Ausbrüche dieser instabilen Seen stellen eine Gefahr für den menschlichen Lebensraum dar,
weshalb investitionsintensive Schutzmaßnahmen erforderlich sind (z.B. Entwässerung des Grindelwaldsees,
Haeberli et al. 2012). Für Österreich existieren dazu, abgesehen von einer Studie aus den Hohen Tauern
(Wiesenegger und Slupetzky 2009), kaum Untersuchungen. Für Tirol werden nach einer mündlichen Mitteilung der
Landesgeologie sowie der schriftlichen Stellungnahme des Instituts für Ökologie, Fresh Water Ecology derzeit
keine vergleichbaren Probleme gesehen.
Permafrost wird im Wesentlichen über Temperatur und Zeit definiert und ist daher auch klimatischen
Veränderungen unterworfen. Veränderungen der Lufttemperatur wie auch des Niederschlagregimes haben
Auswirkungen auf die Dynamik, Verbreitung und Mächtigkeit des Permafrostes und davon abhängige Prozesse.
Sich erwärmender oder abschmelzender Permafrost erhöht besonders im hochalpinen Raum die potentielle
Gefährdung von Mensch und Infrastruktur durch:
gravitative Massenbewegungen wie zum Beispiel Steinschlag und Felsstürze
Murgänge aufgrund eines erhöhten Geschiebepotentials oder Destabilisierung von heute noch gefrorenen
Schuttkörpern.
Für Tirol wird diese Gefahr seitens der Landesgeologie für Siedlungen oder Verkehrsinfrastruktur als sehr gering
eingeschätzt und betrifft im Wesentlichen nur Infrastrukturen im hochalpinen Raum. Für die österreichischen
Alpen sehen Krainer et al. (2012) allenfalls lokal eine Gefährdung durch Prozesse, die durch schmelzenden
Permafrost induziert werden. Wanderwege im Hochgebirge, die eine besondere Bedeutung für den
Sommertourismus haben, könnten jedoch einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt sein, wie von Kern et al. (2012)
für das alpine Wege- und Routennetz im Großglockner-Pasterze Gebiet dargestellt. Die akturellen Erfahrungen der
Landesgeologie zeigen, dass diese erhöhte Gefährdung jedenfalls gegeben ist und bis auf weiteres beiben oder
sogar zunehmen wird. Diese Aussage ist auf alle alpinen Infrastrukturen (Wege, Seilbahnstationen, Hütten,
Infrastruktureinrichtungen für Energiegewinnung, Schutzbauten) übertragbar. Vereinzelt wird auch Neubildung
von Permafrost beobachtet.
Blockgletscher sind eine typische Form des Permafrosts und kommen besonders in den Tiroler Alpen häufig vor
(Krainer und Ribis 2012). Die im Tiroler Blockgletscher-Inventar angeführten mehr als 3100 Exemplare (aktiv,
inaktiv und fossil) umfassen zwar eine Fläche von 167,2 km², jedoch beinhalten die davon rund 1400 aktiven und
inaktiven Blockgletscher nur ein gespeichertes Eisvolumen von 0,19 - 0,27 km³. Dies ist im Vergleich zu den 13
km³ Gletschereis in Tirol gering (Krainer und Ribis 2012). Daher ist kein nennenswerter Einfluss der schmelzenden
Blockgletscher auf die Abflussregime in Tirol zu erwarten. Nach Krainer und Mostler (2002) können aktive
Blockgletscher lokal zu Abflussspitzen beitragen.
Seit wenigen Jahren werden Abflüsse aus Blockgletschern auf ihre Schwermetallbelastung untersucht. Dabei
wurden in Bächen, die aus Blockgletschern entwässern, hohe Nickel-, Mangan-, Kupfer-, Zink- oder
Arsenkonzentrationen festgestellt (beispielhaft siehe Krainer et al. 2011). Es ist noch nicht gelungen, die Herkunft
der Schwermetalle zweifelsfrei zu bestimmen. Es wird angenommen, dass sie im Permafrosteis gespeichert sind
und auf atmosphärisch Einträge zurückzuführen sind, die durch das Schmelzen in die Bäche gelangen. Derselbe
Effekt wurde auch in Hochgebirgsseen beobachtet (Thies et al. 2007; Psenner 2011). Derzeit laufen diesbezüglich
neue Untersuchungen (Ribis) im Auftrag der Abteilung Wasserwirtschaft und des Fachbereichs Landesgeologie.
Die Bildung von Schnee ist in Bezug auf sich verändernde klimatische Entwicklungen in mehrfacher Hinsicht
bedeutsam und steht in engem Zusammenhang mit der Temperatur (Form des Niederschlags und Ausmaß der
Schmelze). Die Fähigkeit einer Schneedecke, Sonnenenergie zu reflektieren (Albedo), macht sie temporär wie
langfristig bedeutsam für die Erwärmung der Erde. Je kleiner die schneebedeckte Fläche ist, desto weniger Energie
wird ins Weltall reflektiert. Mit der Funktion des Schnees als saisonaler Zwischenspeicher des Wassers ist eine
verzögerte, Wasserabgabe sichergestellt. Durch das – je nach Verhältnissen – mehr oder weniger langsame
Abschmelzen (Jonas 2012) erlangt die Schneedecke große Bedeutung für das Abflussgeschehen und die
Wasserverfügbarkeit in Gebirgen (Viviroli et al. 2011). Weniger Schnee oder ein Anstieg der Schneefallgrenze,
welche in etwa der Nullgradgrenze entspricht, bedeutet eine Veränderung der saisonalen Abflussverteilung und
kann zu Problemen in der Landwirtschaft führen oder die Bildung von Hochwässern in allen Jahreszeiten (z.B.
Dobler 2012) begünstigen. Nicht unerwähnt bleiben soll hier die Rolle des Subniviums, des Bereichs zwischen
28
Schneedecke und Untergrund, der mit seinen speziellen klimatischen Ausprägungen ein stabiles Refugium für
Pflanzen und Tiere darstellt. Ändern sich die Bedingungen und damit die Beschaffenheit einer Schneedecke (z.B.
Geschlossenheit, Schneedeckendauer, Schneedichte, Mächtigkeit der Schneedecke), wird es zu einem Wandel in
der Verteilung und Quantität der davon abhängigen Tier- und Pflanzenwelt kommen (Pauli et al. 2013).
Die Wichtigkeit von Wasser- und Schneeverfügbarkeit für die Sektoren Wasser- und Energiewirtschaft und
Tourismus werden in den Unterkapiteln B4.1 und B4.2 erläutert.
29
In der Vergangenheit
Tabelle 5: Beobachtete Veränderungen in der Hydrosphäre.
Auswirkung auf
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
Anstieg der Wassertemperaturen generell (im Sommer stärker,
Fließgewässer Österreichs
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
Teilweise Abflusszunahme durch Gletscherschmelze
Venter Ache,Rofenache (AT)
1967 - 2008
Schöner et al. 2011
Geschiebezunahme durch Abflusszunahme beziehungsweise
Venter Ache, Rofenache, Tiroler Inn und
1999 - 2009
Schöner et al. 2011
Hochwasser
Zuflüsse (A)
Fallende Sommerabflüsse, Zunahme der Abflüsse im Herbst
Österreich
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
Abnahme der Niederwässer unterhalb von 900 m
Österreich
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
Zunahme der Niederwässer oberhalb von 900 m
Österreich
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
Eintrag von Gletscherwasser (10 % im Inn zwischen Landeck
Inn, Salzach, Donau (AT)
1991 - 2000
Weber et al. 2009
Schweizer Seen
1945 - 2008
Kipfer und Livingstone 2008
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
…
Fließgewässer
im Flachland stärker)
und Innsbruck), Ausgleich der geringen Niederschläge im
Sommer
Seen
Anstieg der Wassertemperaturen
Anstieg der Wassertemperaturen
Achensee, Wallersee, Hallstätter See, Traunsee,
Attersee, Neusiedlersee, Altausseer See;
Bodensee, Millstättersee, Wörthersee,
1991 - 2006 (Kärntner Seen)
Ossiacher See
Temperaturbedingten Änderungen im Säure-Basen-Haushalt
Schwarzsee ob Sölden
Ca. 1800 – 2000
Koinig et al. 2002
Verlängerung der Wachstumsphasen von Organismen
Schweizer Seen
1945 - 2008
Kipfer und Livingstone 2008
Bodensee, tiefe Seen (AT, CH, D)
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
(Wasserqualität)
Stabile Schichtung, geringere Sauerstoffkonzentration in
30
Auswirkung auf
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
Bodensee, Neusiedler See (AT, CH, D)
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
Bodensee, tiefe Seen (AT, CH, D)
1976 - 2007
Schöner et al. 2011
Anstieg der oberflächennahen Wassertemperatur
Österreichweit, Alpenraum
1997 - 2009
Schartner und Kralik 2011
Wachstum, Vermehrung von Mikroorganismen, Abnahme der
Schweiz
1945 - 2008
Kipfer und Livingstone 2008
Österreich
1976 - 2006
Schöner et al. 2011
Schweiz
1931 - 1999
…
tieferen Schichten durch geringeren Austausch
Verlängerung der Wachstumsphasen von Organismen
(Wasserqualität)
Stabile Schichtung, geringere Sauerstoffkonzentration
in tieferen Schichten durch geringeren Austausch
Grundwasser
Sauerstoffkonzentration
Deutliche Zunahme der Temperatur in oberflächennahen
Grundwasserkörpern
Schneedecke
Abnahme des Schneeniederschlags
Laternser und Schneebeli
2003
Anstieg der Schneefallgrenze
Salzburg (AT)
1990 - 2000
Kromp-Kolb und Formayer
2001
Abnahme Schneedeckendauer
Süddeutschland
1951 - 1996
Hennegriff et al. 2006
Abnahme der Schneehöhe
Sonnblick (AT)
1925 - 2005
Schöner, Auer und Böhm
2009
Abnahme der Schneehöhe
Schweiz
1931 - 1999
Laternser und Schneebeli
2003
Gletscher
Früherer Beginn der Schneeschmelze
Alpen (AT, CH, D, F, I,)
2006/2007
Steiger und Mayer 2008
Rückzug der Gletscherzunge
Ötztaler Alpen (AT)
1969 - 2006
Abermann et al. 2009
Flächenabnahme
Hintereisferner (AT)
2001 - 2008
Bollmann 2010
31
Auswirkung auf
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
-17,3 % Flächenänderung, 3,4 km³ Volumenverlust, -9,4 m
Tirol (AT)
1969 - 1998
Abermann et al. 2013
5 km³ Volumenverlust (22 % ), 17 % weniger Eisfläche
Österreich
1969 - 1998
Lambrecht und Kuhn 2007
Volumenverlust
Hintereisferner, Kesselwandferner,
1948 - 2009
Escher-Vetter 2011
…
Eisdickenänderung
Vernagtferner, Saint Sorlin, Sarennes, Careser,
Grieser Gletscher, Silvrettagletscher (AT, F, I)
Volumenverlust
Alpen (AT, CH, D, F, I)
1985 - 1999
Paul et al.2007
40 km² Fläche, 2 km³ Volumen Verlust pro Jahr (Mittel)
Alpen
2011
Haeberli et al. 2012
Starker Rückgang der Gletscher
Österreichische Gletscher
2003 - 2012
Fischer 2013
Starker Rückgang der Gletscher
Gepatsch (AT)
1997 - 2006
Kuhn, Olefs und Fischer 2007
50 % Volumensverlust von 1850 bis 1975; 25 % des
Alpen
1850 - 2005
Haeberli et al. 2007; Zemp et
verbleibenden Volumens zwischen 1975 und 2000 (1 % pro
al. 2006
Jahr), 10-15 % 2000 bis 2005, Volumen 1/3 von 1850
Starkes Abschmelzen seit den 1990er Jahren
Hintereisferner, Kesselwandferner, Jamtalferner
1953 - 2009
BMLFUW 2009b
Schweiz
bis 2011
Haeberli et al. 2012
Stubacher Sonnblickkees, Hohe Tauern (AT)
ca. 1987 – 2013
(AT)
Bildung von Gletscherseen, Extrembeispiel: Grindelwalder
Gletschersee
Neuer Gletschersee Unterer Eisboden See, Seeausbruch 2006
Wiesenegger und Slupetzky
2009
Permafrost
Auftauen des Permafrosts
Hochgebirge Österreich
-
Krainer 2007
Zunahme der Bewegungsgeschwindigkeit von Blockgletschern
Stubaier und Ötztaler Alpen (AT)
1953 - 2009
Klug 2011; Schümberg 2012
Anstieg an gelösten Ionen und Schwermetallen in
Schwarzsee ob Sölden (AT) und Rasass See
1985 - 2006
Psenner 2011
32
Auswirkung auf
Veränderungen
Regionale Beispiele
Beobachtungszeitraum
Quelle
Hochgebirgsseen
(Vintschgau IT)
Abschmelzen des Permafrosts, Zunahme der
Hochebenkar (AT)
1938 - 2011
Krainer 2011
Mont Blanc Massiv (F, IT)
bis 2009
Deline und Ravanel 2011
…
Bewegungsgeschwindigkeit des Blockgletschers
Zunahme von gravitativen Massenbewegungen (z.B.
Steinschlag, Felssturz und Muren)
Instabilität des Untergrundes
Suldental (I)
Rückgang des Permafrosts, Instabilität des Untergrundes
Hoher Sonnblick (AT)
Zischg und Mair 2011
gemessen seit 2007
Klee und Riedl 2011
In der Zukunft
Tabelle 6: Prognostizierte Veränderungen der Hydrosphäre
Auswirkung auf
Veränderungen
Regionale Beispiele
Projektionszeitraum
Quelle
Schneedecke
Weitere Abnahme Schneeniederschlag
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Weitere Abnahme Schneedeckendauer
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Heutige schneearme Winter werden zum Normalfall
Schweiz
bis 2085
SGHL & CHy 2011
Schneedeckendauer ab etwa 1200 m wird um rund 25 Tage kürzer
Schweiz
bis 2035
Hänggi, Bosshart und
Weingartner. 2011
Fließgewässer
Durchschnittliche Schneedeckendauer nimmt tirolweit um 15% ab
Tirol (AT)
2050
Ragg 2011
Erhöhung der Winterabflüsse um ca. 20 %
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Abnahme des Sommerabflusses um ca. 10 - 20 %
Österreichische Alpen
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Etwas frühere Abflussmaxima im Westen (Alpen) (von Mitte auf Anfang Juni)
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
33
Auswirkung auf
Veränderungen
Regionale Beispiele
Projektionszeitraum
Quelle
Generelle Zunahme der Wassertemperaturen +0,6 bis 0,9 °C; im Alpenbereich eventuell
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Wasserdargebot im Sommer und Herbst weniger, im Winter höhere Abflüsse
Schweiz
2050
OcCC und ProClim 2007
Abflüsse im Winter erhöhen sich, Sommerabflüsse werden geringer
Österreich
2071 - 2100
Holzmann et al. 2010
Zunahme des maximalen Durchflusses im Winter
Inn
2021 - 2050
AdaptAlp 2011
größer (Rolle der Gletscher könnte dem jedoch entgegenwirken)
2071 - 2100
Weniger starke Niederwasser im Winter, extreme Niederwasser im Sommer vermehrt
Inn
möglich
Zunahme der Abflüsse im Winter, Abnahme im Sommer, Hochwasserzeitraum wird sich
2021 - 2050
AdaptAlp 2011
2071 - 2100
Lech
deutlich ausdehnen (auch in den Wintermonaten ist mit jährlichen
2040 - 2069,
Dobler 2012
2070 - 2099
Hochwasserereignissen zu rechnen)
Niedrigere Abflüsse im Spätsommer und Herbst
Schweiz
2021 – 2050
SGHL und CHy 2011
2071 - 2100
Verschiebung der maximalen Geschiebemenge auf den Frühsommer
Schweiz
2021 - 2050
SGHL und CHy 2011
2071 - 2100
Wandel von glazialem zu nivalem Abflussregime
Ötztal, Kaunertal,
2011 - 2060
Weber et al. 2009
Pitztal
Seen
Bis 2020 starke Zunahme des Gletscherwasseranteils (bis >70 %) am Sommerabfluss
Vent / Rofenache
2011 - 2060
Weber et al. 2009
Weniger Abfluss im Jahresgang
Inn
2011 - 2061
Weber et al. 2009
Keine gesicherten Aussagen über Österreichs Seen möglich
Österreich
Sommerliche Wasserstände könnten sich reduzieren
Bodensee
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Geringere Seewasserstände, Austrocknung möglich
Neusiedlersee
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Schöner et al. 2011
34
Auswirkung auf
Grundwasser
Veränderungen
Regionale Beispiele
Projektionszeitraum
Quelle
Bildung neuer Gletscherseen
Schweiz
bis 2100
Haeberli et al. 2012
Zunahme der Grundwasserneubildung möglich
Westösterreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Weitere Erhöhung der Grundwassertemperatur, Erhöhung ist von lokalen Faktoren
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Grundwasserstände in Talschottern sinken stark im Spätsommer und Herbst
Schweiz
2050
BAFU 2007
Abnahme der Bodenwasserreserven (Sommerniederschläge weniger), höhere
Schweiz
2050
BAFU 2007
abhängig
Verdunstung von Wasser (Evaporation) und damit größerer Wasserbedarf der Pflanzen
Gletscher
Gletscherspende zum Abfluss nimmt noch bis ca. 2015 zu, ab dem Jahr 2015 ist schon so
Einzugsgebiet der
viel weggeschmolzen, dass die Gletscherspende sich deutlich verringert
oberen Donau bis
Weber et al. 2009
Passau (AT)
Um 2050 Großteil der Gletscher verschwunden, Gletscherspende gleich null
Vernagtferner (AT)
Weber et al. 2009
Ein Maximum der Gletscherspende wird 2040/2050 erreicht, danach deutliches
Gepatsch (AT)
bis 2100
Kuhn, Olefs und Fischer 2007
Einzugsgebiet Inn
2021 - 2050
AdaptAlp 2011
(AT)
2071 - 2100
abklingen
Nach 2060 kein Beitrag aus dem Gletscherabfluss mehr
Schweizer Gletscher bis 2100 fast weg (15 % von 1850)
Schweiz
2021 - 2050
SGHL und CHy 2011
2071 - 2100
Permafrost
Bei 3 °C Erwärmung, 80 % der Gletscherausdehnung weg, bei 5 °C Erwärmung alle
Weltweit
bis 2100
Zemp et al. 2006
30 - 50 % der Gletscher weg (Annahme 4 °C Erwärmung)
Weltweit
bis 2100
Beniston 2003
Erhöhung der Permafrostgrenze, pro 1 °C Verschiebung um 150 m höher
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
Österreich
2021 - 2050
Schöner et al. 2011
(Verschiebungen der Vegetationszonen)
Zunahme des Geschiebepotentials schwer abschätzbar (etwa 1 - 3 %)
35
4
Auswirkungen auf die Anthroposphäre und ihre sozioökonomischen Systeme
4.1
Wasser- und Energiewirtschaft
Die Wasserwirtschaft spielt für Tirol eine herausragende Rolle. Sie zählt jedoch auch zu den potentiell
am stärksten vom Klimawandel betroffenen Sektoren. Eine der Kernaufgaben der Wasserwirtschaft ist
die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Hinblick auf deren Quantität und Qualität. Hierbei ist
neben der landesweiten auch eine regionale und lokale Beachtung notwendig. Diese werden durch die
Entnahmen seitens Landwirtschaft, Industrie, Tourismus, Gewerbe, aber auch durch den privaten
Verbrauch in Trockenzeiten hervorgerufen. Die Temperaturerhöhung in Oberflächengewässern, im
Grundwasser und in Seen und die damit verbundenen Auswirkungen auf den chemischen und
ökologischen Zustand müssen beobachtet werden, um den in der Wasserrahmenrichtlinie geforderten
Erhalt des „guten ökologischen Zustands“ nicht zu gefährden. In Kombination mit Niedrigwasserphasen
sind hier Herausforderungen insbesondere bei der Entnahme/Abgabe von Kühlwasser zu sehen. Eine
Änderung der Jahresabflüsse ist ebenfalls zu erwarten, wobei eine Steigerung der Winterabflüsse und
eine Abnahme der Sommerabflüsse wahrscheinlich sind. So prognostizieren Kranzl et al. (2010) für den
Zeitraum 2025-2075 eine Zunahme der Abflüsse im Winterhalbjahr von 9-18% und eine Abnahme im
Sommerhalbjahr von 13-24%. Schöner et al. (2011) rechnen mit einer 10%igen Zunahme der
Winterniederschläge und einer 10%igen Abnahme der Sommerniederschläge. Weiters wird
angenommen, dass der Einfluss des Gletscherabflusses weiter zurückgehen wird, was auf die
Gesamtbilanz geringe, lokal jedoch spürbare Auswirkungen haben kann. Konkrete Aussagen über
mögliche Änderungen von Hochwasserrisiken können derzeit nicht getroffen werden, weil die
Veränderungen von Extremereignissen mit großen Unsicherheiten behaftet sind, auch wenn die
Ereignisse von 2002, 2005, 2007 und zuletzt 2013 ein anderes Bild zu geben scheinen. Hier ist jedoch
anzuführen, dass nicht nur der Parameter Niederschlag das Hochwasserrisiko beeinflusst, sondern auch
Faktoren wie Bebauungsdichte, Landnutzung, Bodenentsiegelung bzw. der Anteil an geeigneten
Flächen zur Verbesserung der Versickerungsfähigkeit von Wasser in den Boden oder andere
flussbauliche Maßnahmen. Einigkeit besteht jedoch darin, dass lokale Extremereignisse (Starkregen,
Überflutungen) zunehmen werden und die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen gestellt
wird.
Aufgrund der Verschiebungen des saisonalen Abflussregimes können Auswirkungen auf die
Energieerzeugung aus Wasserkraft entstehen. Für Tirol beziehungsweise Westösterreich wird jedoch im Gegensatz zu Gesamtösterreich - mit einer geringen Betroffenheit, bedingt durch einen Rückgang
des mittleren jährlichen Abflusses, zu rechnen sein (Nachtnebel 2009).
Für andere Bereiche der Energiewirtschaft mit ihren Teilbranchen werden unterschiedlich starke
Betroffenheiten durch den Klimawandel erwartet, wobei die Auswirkungen in den meisten Bereichen
gering und erst mittelfristig von Bedeutung sein werden.
Für die Solar- und Windbranche zeichnen sich keine Veränderungen ab, die Anpassungen erfordern.
Wird mittels geothermischer Verfahren Grundwasser zu Kühlungszwecken eingesetzt, muss im Inntal
bei Hitzewellen der Temperaturanstieg des Grundwassers berücksichtigt werden.
36
Die Auswirkungen höherer Temperaturen und Niederschlagssummen auf das Biomassepotential sind
prinzipiell positiv, allerdings können durch Hitzewellen auch Einbußen auftreten. Beide Faktoren
wirken sich jedoch nur am Energiemarkt aus.
3
Veränderung der Nachfrage durch Zunahme von Energie, die für Kühlung verbraucht wird, und
Abnahme von Heizgradtagen im Winter. Hinzu kommen Veränderungen des Stromangebots zu
Spitzenlastzeiten durch die generelle Zunahme regenerativer Energien am Strommix (z.B.
Solarenergie zur Mittagszeit).
4.2
Tourismus
Tourismus ist ein komplexes System, das durch Veränderungen auf größeren Skalen und Ebenen, mit
denen
er
in
wechselseitigen
Beziehungen
steht,
beeinflusst
wird.
Globalisierungsprozesse,
demographische Entwicklungen, sozio-kulturelle und sozio-ökonomische Faktoren (Lebensstile,
Wertvorstellungen, Verfügbarkeit von Zeit), politische Instrumente und Konflikte bilden einige solche
Einflussfaktoren. Der Klimawandel gesellt sich so zu anderen externen Rahmenbedingungen, die lokal
wirksam sind und zuvor genannte Prozesse verstärken können.
4
Eine intakte Umwelt, Wetter und Klima sind als Teil des natürlichen Angebots (Freyer 2006) wesentliche
Elemente des Tourismus. Becken und Hay (2007) identifizieren Wetter und Klima als Schlüsselfaktoren
der Attraktivität von Destinationen. Veränderungen der natürlichen Umwelt und der Verfügbarkeit von
Ressourcen (also des Angebots) werden deshalb auch Veränderungen im Tourismus mit sich bringen. In
der Davos Deklaration aus dem Jahr 2007 wurde in diesem Zusammenhang festgehalten, dass der
Tourismus ein äußerst klimasensibler Sektor ist. Die AkteurInnen in diesem Sektor werden deshalb auch
aufgerufen, rasch auf den Klimawandel zu reagieren (UNWTO 2007). Der Wintertourismus gilt als
besonders sensibel (Abegg et al. 2007; Becken und Hay 2007), was zu einer Steigerung des
Anpassungsdrucks in den kommenden Jahren führen dürfte (Abegg et al. 2007). Bezogen auf den
Klimawandel sind vor allem Veränderungen der Hydrosphäre relevant, da z.B. Schnee stark auf
Temperatur- und Niederschlagsveränderungen reagiert. Welche Auswirkungen ein schneearmer Winter
in Tirol haben kann, wurde bereits mehrfach erlebt (Steiger und Trawöger 2011a, b). Aufgrund der
Abhängigkeit vom natürlichen Angebot ist der Tourismus jedoch auch von Veränderungen in anderen
Sphären und Betroffenheiten anderer Sektoren berührt. Ergänzt durch die mehr oder weniger große
regionalwirtschaftliche
Abhängigkeit,
wird
er
so
zur
Querschnittsmaterie.
Unterschiedliche
Tourismusformen und Regionen sind verschieden verletzlich. Nach Elsasser und Bürki (2007) ist der
Grad dieser Verletzlichkeit abhängig von
der wirtschaftlichen Struktur der Destinationen (Grad der Tourismusabhängigkeit),
der touristischen Ausrichtung (monostrukturiert versus diversifiziert),
der Abhängigkeit vom natürlichen Angebot,
der klimatischen Eignung sowie
der Rolle des Binnentourismus.
3
Siehe auch Biomasse-Versorgungskonzept Tirol 2007 (Amt der Tiroler Landesregierung 2007)
4
Topographie, Flora, Fauna, Klima, Wetter, Naturdenkmäler
37
Wirtschaftlich ist der Tourismus in den Alpen von hoher Bedeutung. Abegg et al. (2007) haben zum
Zeitpunkt ihrer Untersuchung festgestellt, dass 10-12 % der Beschäftigten im Alpenraum im Tourismus
tätig waren und einen Jahresumsatz von nahezu 50 Mrd. Euro erwirtschafteten. Für das Bundesland
Tirol werden von der Tirol Werbung 7,3 Mrd. Euro generierter Umsatz und ein direkter Anteil des
Tourismus am Bruttoinlandsprodukt von 18 %, angegeben. Zusätzlich sollen mehr als 60.000
Beschäftigte in den charakteristischen Tourismusindustrien tätig sein, welche neben Beherbergung und
Gaststätten auch die Bereiche Personenverkehr und Reisebüros, Kultur, Unterhaltung sowie Sport
umfassen (Tirol Werbung 2013). Auf der lokalen Ebene tritt die Abhängigkeit noch stärker zu Tage. In
Tirol sehen Steiger und Trawöger (2011a) eine Korrelation zwischen der Abhängigkeit vom Tourismus
und zunehmender Entfernung von der Landeshauptstadt Innsbruck. Für stark monostrukturierte Orte in
einigen Tälern Tirols geben die Autoren den Tourismus als Haupteinnahme- und Beschäftigungsquelle
an. Ein Beispiel hierzu ist Ischgl mit 67 % der Beschäftigten in diesem Sektor. Die Winterabhängigkeit
zeigt sich im selbigen Beispiel daran, dass 92 % aller Nächtigungen im Winter stattfinden (Steiger und
Trawöger 2011b). Abbildung 7 gibt einen Überblick zur Bedeutung des Tourismus auf Gemeindeebene
für Tirol und Südtirol.
Abbildung 7: Bedeutung des Tourismus auf Gemeindeebene und Skigebiete in Tirol und Südtirol. Quelle: Steiger
und Trawöger 2011b.
Wintersportdestinationen im Alpenraum sind also in Anbetracht der oben genannten Parameter
besonders verwundbar gegenüber dem klimatischen- und sozio-ökonomischen Wandel – in regional
unterschiedlichem Ausmaß. Zahlreiche Untersuchungen auf die in den folgenden Kapiteln nur teilweise
eingegangen wird, haben sich mit diesem Themenfeld auseinandergesetzt (z.B. Agrawala 2007; Bauer
2011; Fleischhacker und Formayer 2007; Kromp-Kolb und Formayer 2001; Formayer und Kromp-Kolb
2009b; Müller und Weber 2008; Ragg 2011; Steiger 2010; Steiger 2011b; Steiger und Trawöger 2011a,
b; Steiger 2012).
38
Schneesicherheit
Für den Tourismus ist eine Übersetzung der Erwärmung in eine Höhenmeterverschiebung von Grenzen
(z.B. Schneefallgrenze) von zentraler Bedeutung. In der Literatur (z.B. Beniston 2003; BMLFUW 2012a;
Müller und Weber 2008; Müller 2011) wird von einem Anstieg der Schneefallgrenze von 150m pro Grad
Erwärmung ausgegangen. Dies ist vor allem für die natürliche Schneesicherheit relevant.
Schneesicherheit ist eine unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Skibetrieb (Steiger und
5
Trawöger 2011a). Als Indikatoren für die Schneesicherheit werden häufig die 100-Tage-Regel und der
6
Weihnachtsindikator verwendet.
In einer OECD-Studie (Agrawala 2007) wurden die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die
natürliche Schneesicherheit der Skigebiete in den Alpen analysiert. Bei einer Erwärmung von 1 °C
können von den 666 untersuchten Gebieten 500 (75 %) als natürlich schneesicher bezeichnet werden
(basierend auf der 100-Tage Regel). Bei +2 °C wären es 404 (61 %), bei +4 °C noch 202 Skigebiete (30
%) – die Beschneiung wurde in dieser Studie allerdings nicht berücksichtigt.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die natürlichen Schneebedingungen in ganz Tirol hat Ragg
(2011) untersucht. Ergebnisse daraus finden sich in Tabelle 7.
Tabelle 7: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die natürlichen Schneebedingungen in ganz Tirol.
Parameter
Tirol
Schneebedeckte Fläche
Abnahme von 15 % in ganz Tirol (1961-2048)
Höhe der Schneedecke
Generell: starke Abnahme; Zunahme der Gebiete, die
nie mehr als 5 cm Schnee haben; stärkste Abnahme am
Arlberg und Großglockner (hohe Ausgangslage)
Länge der Skisaison
Durchschnittlich in ganz Tirol -10 bis -20 Tage
Ski-opening
Durchschnittlich 15 - 20 Tage später
Weiße Landschaft
Durchschnittliche Abnahme (Tirol gesamt) von 17
Tagen (9 %)
In Tirol können mittlerweile mehr als 80 % der Pisten beschneit werden. In neueren Untersuchungen wird dies
berücksichtigt und neben der natürlichen (ohne Beschneiung) auch die technische Schneesicherheit (mit
Beschneiung) berechnet. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen (Steiger und Abegg
2013):
Zurzeit können alle Tiroler Skigebiete (100 %) als technisch schneesicher betrachtet werden. Bei einer
Erwärmung von +1 °C wird dieser Wert auf 94 %, bei +2 °C auf 59 % verringert (100-Tage Regel).
5
Schneehöhe von mindestens 30 cm an mindestens 100 Tagen in 70 % aller Winter (Abegg 1996)
6
Weihnachten/Neujahr sind schneesicher, wenn in der Zeitspanne vom 22. Dezember bis zum 4. Jänner mindestens 30 cm
Schnee liegen (Steiger und Abegg 2013)
39
Die Weihnachts-/Neujahrsperiode ist nicht nur heute weniger schneesicher; sie reagiert auch stärker
auf die zukünftigen Veränderungen der klimatischen Rahmenbedingungen.
Um die technische Schneesicherheit gewährleisten zu können, muss in Zukunft deutlich mehr
beschneit werden: Je nach Ort, Szenario und Zeitpunkt kann sich der Beschneiungsaufwand
verdoppeln bzw. verdreifachen.
Mit dem steigenden Beschneiungsbedarf werden auch die Kosten für die Beschneiung steigen – und
die Finanzierung der zusätzlichen Beschneiung (sowohl Investitions- als auch Betriebskosten) dürfte
verschiedene Bergbahnunternehmen vor ernstzunehmende Herausforderungen stellen. Die vermehrte
Schneeproduktion könnte laut Steiger und Trawöger (2011a) grundsätzlich auch zu vereinzelnden
Problemen bei der Wasserverfügbarkeit und zu Konflikten um Wassernutzung vor allem in trockenen
Gebieten führen. Dies ist auf regionaler Skala in Tirol aufgrund eines ausreichenden Wasserangebots
kaum zu befürchten. Probleme könnte allenfalls auf lokaler Ebene eintreten (Steiger & Stötter, Vanham
et al. 2009)
Strasser et al. (2013) ergänzen die bisherigen Simulationen von Ragg (2011) beziehungsweise Strasser
et al. (2012) für natürlichen Schnee um die technische Beschneiung in den Regionen Tirol und
Steiermark. Tabelle 8 gibt einige Ergebnisse der Veränderung in der Periode 2020 - 2050 im Vergleich
zu 1971 - 2000 wieder.
Tabelle 8: Veränderungen in der Periode 2020 - 2050 im Vergleich zu 1971-2000.
Parameter
Tirol
Schneesicherheit inklusive Beschneiung
Abnahme schneesicherer Skipisten auf 18 – 54 % in der
Periode 2020 - 2050 (abhängig von Modell und
Szenario)
Anzahl der Tage, in denen Skigebiete 50 % ihres
Geringe Veränderung am Alpenhauptkamm; am
Gebietes benutzen können (inklusive Beschneiung)
stärksten betroffene Gebiete: Außerfern, Region
Innsbruck, Region Kitzbühel (-26 bis -50 %) (siehe
Abbildung 8)
Abbildung 8: Änderung der Betriebstage (%) mit Beschneiung. Änderungen in der Periode 2020-2050 im Vergleich
mit 1971-2000 (Strasser et al. 2012).
40
Permafrost, Gletscher, Naturgefahren, Landschaft
Permafrost spielt vor allem im Bereich der Sicherheit eine große Rolle im Tourismus. Das Auftauen
beziehungsweise eine Verschiebung der Permafrostuntergrenze in höhere Lagen bedingt eine
Destabilisierung des Untergrundes. Girstmair (2012) hat eine Verschiebung der Permfrostuntergrenze
für die Regionen Ötztal/Pitztal/Kaunertal im Zeitraum 2006 - 2010 festgestellt. Auch in anderen
Alpenregionen wurde eine Zunahme der Anzahl von Massenbewegungen in Permafrost- und
Gletschergebieten verzeichnet (Jetté-Nantel und Agrawala 2007). Die Zunahme an Steinschlag und
eventuell auch Felsstürzen bringt vor allem ein erhöhtes Risiko für den Sommer-Bergsport (Klettern,
hochalpines Bergsteigen etc.) mit sich.
Naturgefahren und daraus resultierende Katastrophen sind nicht nur aufgrund ihrer direkten Schäden
für Bewohner und Infrastruktur relevant. Auch die Wahrnehmung der TouristInnen spielt eine große
Rolle für die Nachfrage der Destinationen. Unsicherheit kann zu einem negativen Image betroffener
Gebiete beitragen. (Müller 2011; mündliche Mitteilung Amt der Tiroler Landesregierung 2013).
Darüber hinaus
verursacht der Rückgang des Permafrostes hohe Kosten für die Skiliftbetreiber, wenn Liftstützen
gesichert oder versetzt werden müssen;
bedingt der Rückzug der Gletscher und die Verschiebung von Vegetationszonen ein verändertes
Landschaftsbild, unter dem die Attraktivität der Regionen als Tourismusdestinationen leiden könnte
und
kann kurzfristig auch eine Zunahme der Touristenströme durch Extremereignisse, wie in der Schweiz
beobachtet (Müller 2011), stattfinden.
Außerdem bedeutet ein Abschmelzen der Gletscher für den Tourismus eine veränderte Art des
Gletscherskifahrens. Geröllhalden statt Firn (BMWFJ 2013; Müller 2011) sowie eventuell auch neue
(risikoreiche) Attraktionen durch neu entstehende Gletscherseen, die in Tirol bisher jedoch nicht
beobachtet wurden.
Sommertourismus als Gewinner?
Auch der Sommertourismus in Österreich ist vom Klima, Wetter und den dazu passenden
Freiluftaktivitäten abhängig. Fleischhacker und Formayer (2007) haben hierzu die wichtigsten
Sommertourismusformen untersucht. Bezogen auf den Klimawandel sehen die Autoren positive
Auswirkungen für
den Seentourismus in Österreich, aufgrund der Zunahme der Sommertage (> 25°C) um 40%, der
Verdopplung der Hitzetage (> 30°C), Halbierung der kühlen Tage (< 20°C) sowie dem Anstieg der
Oberflächenwassertemperatur und
für den Schutzgebiets- und Weinstraßentourismus, für die Luftkurorte sowie für das Segment Urlaub
auf dem Lande aufgrund mittlerer Klima-/Wettersensitivität.
Der Städtetourismus könnte laut Fleischhacker und Formayer (2007) auch vom Klimawandel profitieren.
Eine allzu hohe Hitzebelastung in den Städten dürfte für den Städtetourismus aber eher negativ sein.
Davon wiederum könnten die Berggebiete profitieren - Müller (2011) spricht in diesem Zusammenhang
von einer Renaissance der Sommerfrische in den Alpen. Abegg wies in einem Interview mit dem Amt
der Tiroler Landesregierung (2013) darauf hin, dass dies durchaus denkbar sei – gleichzeitig wissen wir
noch sehr wenig über die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Sommertourismus.
41
4.3
Gesundheit
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit lassen sich in zwei Bereiche unterteilen.
Einerseits sind es gesundheitliche Belastungen, die in direktem Zusammenhang mit Hitzeperioden
stehen. Durch den Hitzesommer 2003 verfügt man in diesem Bereich bereits über wichtige
Erfahrungswerte (Auer und Korus 2005; Auer et al. 2005; Eybl et al. 2005; OcCC 2005; Schär et al. 2004)
wie z.B. die besondere Gefährdung bestimmter Bevölkerungsgruppen (ältere und/oder allein lebende
Personen, BauarbeiterInnen) oder auch Folgeerscheinungen erhöhter Ozonbelastung und verstärkter
Luftverschmutzung durch quasistationäre sommerliche Hochdrucklagen, wie z.B. Sommersmog (Balas et
al. 2010; Beierkuhnlein und Foken 2008; OcCC 2007; ProClim 2005). Umstritten ist die Auswirkung von
Schönwetterperioden auf das Hautkrebsrisiko, auf vermehrte sportliche Aktivitäten sowie auf
Keimbelastungen in verderblichen Lebensmitteln, Quellen und Seen (BMLFUW 2012b; OcCC 2007;
ProClim 2005; Simic, Schmalwieser und Mooshammer 2008).
Andererseits sind es gesundheitliche Auswirkungen, die indirekt durch Änderungen in der Biosphäre
versursacht werden. Das betrifft beispielsweise die Zuwanderung hochallergener Arten und Überträgern
tropischer und suptropischer Krankheiten (AGES 2009; AGES 2010), aber auch Massenvermehrungen
heimischer Pflanzen und Tiere mit gesundheitsgefährdenden Eigenschaften.
Nichtsdestoweniger ergeben sowohl die wissenschaftliche Recherche als auch der Austausch mit
ExpertInnen des Amts der Tiroler Landesregierung ein vergleichsweise geringes Gefährdungspotential
für die Tiroler Bevölkerung. Dies resultiert zum Großteil aus dem gut ausgebauten Gesundheitssystem,
kurzen Reaktionszeiten im Ernstfall sowie aus Erfahrungswerten südlicher Nachbarstaaten (mündliche
Mitteilung Amt der Tiroler Landesregierung 2013).
4.4
Bauen & Wohnen
Der Bereich Bauen & Wohnen umfasst die Planung, Errichtung, Bewirtschaftung und Nutzung von
Gebäuden (BMLFUW 2012a,b). Im Kontext klimatischer Veränderungen sind vor allem die Bereiche
Wohlbefinden, Energie und Schutz vor Naturgefahren von zentraler Bedeutung. Sie betreffen alle oben
genannten Bereiche des Sektors und führen in Kombination mit anderen Aspekten des
gesellschaftlichen Wandels (z.B. Veränderungen des Komforts) zu weitreichenden Veränderungen.
Das Raumklima wird im Wesentlichen von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmt und ist
wichtig für unser Wohlbefinden. Dies ist umso mehr von Bedeutung, als dass in unseren Breiten
Menschen rund 90 % ihrer Lebenszeit in Gebäuden verbringen und auch die Produktivität der
Menschen stark von der Temperatur abhängig ist (Sattler, Hinterdorfer und Laaber 2010). Hier zeigt sich
bereits der enge Bezug zwischen Wohlbefinden und Energie. Aus der Prognose längerer Hitze- und
Trockenperioden im Sommer und der notwendigen Verringerung des Energieverbrauchs, muss daher
auf den Aspekt der Vermeidung eines hohen Kühlbedarfs eines Gebäudes vermehrt geachtet werden.
Daraus ist nicht abzuleiten, dass dadurch der Wärmeschutz für die Heizungsperiode vernachlässigt
werden kann. Ein energieeffizientes Gebäude soll also allgemein so geplant und ausgeführt werden,
dass sowohl für den Fall der Beheizung, als auch für die Tauglichkeit im Sommer so wenig Energie wie
möglich aufgewendet werden muss. Entscheidend dabei ist die Kühllast, also unerwünschte innere oder
von außen wirkende Wärmeeinträge, welche durch technische Maßnahmen (Klimaanlagen) wieder
ausgeglichen werden müssen. Besonderer Handlungsbedarf besteht für Nichtwohngebäude und
Nutzungen wie Schulen, Kindergärten, Alten- und Pflegeheime.
42
Im Bereich der Gebäudekühlung können sehr große Glasflächen im Sommer zu einem Problem führen,
wenn dafür nicht ausreichend Verschattungsvorrichtungen vorgesehen werden. Das können
beispielsweise
Gebäudevorsprünge
bzw.
andere
vorragende
Bauteile
oder
außenliegende
Sonnenschutzeinrichtungen wie Rollläden oder Schiebelemente sein. In diesem Zusammenhang sind
Gebäude die eine reine Südausrichtung haben, aufgrund des großen Sonneneinfallswinkels weniger
problematisch
als
Gebäudeausrichtungen
in
Richtung
Ost
und
West
mit
sehr
flachen
Sonneneinfallswinkeln.
Zusammenfassend sollten Gebäude durch die Planung (Anteil der Verglasungsfläche, Art der
Verglasung, Verschattung) zuerst möglichst geringe Kühllasten aufweisen. Ist eine Kühlung notwendig,
sollte diese möglichst intelligent und ohne großen zusätzlichen Energieaufwand (Vermeidung von
herkömmlichen Klimaanlagen)erfolgen. Natürlich lassen sich diese Forderungen für Neubauten leichter
erfüllen, als für die Anpassung beispielsweise denkmalgeschützter Baukomplexe. Trotzdem sollten diese
auch hier in Betracht gezogen werden.
Weiterer Handlungsbedarf ergibt sich durch Wechselwirkungen mit den Sektoren Naturgefahren und
Raumordnung. Für den Bereich Bauen & Wohnen gilt generell, dass sicherheitsorientierte konservative
Investitionsstrategien verfolgt werden sollten, da Wohninfrastruktur ein enormes Schadenspotenzial in
Tirol darstellt:
Aufgrund potenziell erhöhter Niederschlagssummen steigt die Wahrscheinlichkeit für kleinräumige
Überflutungen (Balas et al. 2010).
Extreme Hochwässer sind weder zu verhindern noch zu beherrschen und Schäden sind nur durch ein
integriertes Hochwassermanagement begrenzbar (Balas et al. 2010).
Die Überflutung von Kellern kann die Gebäudestabilität gefährden, wenn unzureichend verankerte
Heizöltanks aufschwimmen oder stark befüllte Pelletslager nicht quellen können.
Die Abdichtung von Kellern und die Bereitstellung von Schmutzwassertauchpumpen kann die
Verletzbarkeit verringern.
Schneedrucklasten stellen aufgrund der Verlagerung von Niederschlägen in das Winterhalbjahr auch
in Zukunft eine Gefährdung dar.
Insekten gefährden in südlichen Ländern die Gebäudestabilität (unter anderem Ameisen, Wespen,
Termiten), hier ist längerfristig Aufmerksamkeit gefordert.
4.5
Raumplanung
Der Raumplanung kommt im Kontext des Klimawandels eine wichtige Rolle zu. Aufgrund ihrer
räumlichen Steuerinstrumente kann sie entscheidend sowohl zur Anpassung an den Klimawandel als
auch zum Klimaschutz beitragen. Sowohl im Weißbuch zur Anpassung an den Klimawandel in Europa
(EC 2009) als auch in den Anpassungsstrategien in Österreich (BMLFUW 2012a,b), Deutschland (DBR
2008) und der Schweiz (BAFU 2012b) wird die Raumordnung als wichtiges Instrument hervorgehoben.
Gegenwärtig haben verschiedene Aspekte des gesellschaftlichen Wandels größere Auswirkungen auf
den Sektor als der Klimawandel. Nichtsdestotrotz sind Prozesse, wie z.B. die Land-Stadt-Wanderung
direkt und indirekt von der globalen Erwärmung betroffen. Es sind dabei vor allem die Folgen des
Klimawandels für die Raumordnung relevant, die durch Raumplanungsinstrumente beeinflusst werden
können (Birkmann et al. 2010). Die regionalen Disparitäten ergeben sich aus den naturräumlichen
Bedingungen, der unterschiedlichen Betroffenheit sowie aus den verschiedenen Ansprüchen an die
Raumnutzung. Für den Bereich Klimaschutz sind vor allem die Schaffung von energieeffizienten,
43
verkehrs- und CO2-sparenden Raumstrukturen relevant (kurze Wege). Darüber hinaus sind Flächen für
erneuerbare Energieträger vermehrt gefragt, was auch für das Bundesland Tirol entscheidend ist.
Grundsätzlich bedingt der Klimawandel Schutz- und Anpassungsmaßnahmen, die Interessen und
Ansprüche verschiedener Sektoren an die Landnutzung verstärken. Aufgabe der Raumordnung ist es,
möglichen Konflikten vorzubeugen und zukunftsorientierte verbindliche Planungsgrundlagen zu
schaffen. Für Tirol ergeben sich unter anderem folgende Herausforderungen:
Abnehmende Schneesicherheit wird den Nutzungsdruck verstärken. Nutzungskonflikte mit
Schutzinteressen können die Folge sein.
Ein zukünftiger, wenn auch schleichender, Rückgang des Wintertourismus wird eine
Bevölkerungsverlagerung von den peripheren Räumen (wo der Wintertourismus einen Magneten
darstellt) in die zentraleren Orte zur Folge haben.
Chancen ergeben sich im Sommertourismus. Hier sind touristische Entwicklungen tendenziell durch
die Raumplanung zu unterstützen. Synergien bestehen zu den Bestrebungen, die Versorgung des
ländlichen Raumes zu erhalten und der Abwanderung junger Arbeitskräfte in Städte entgegen zu
wirken.
Erneuerbare Energien werden unter anderem als Klimaschutzmaßnahme ausgebaut. Schatten, Lärm
und Geruch können als Beeinträchtigung wahrgenommen werden. Hier sind Abwägungen von
Konfliktpotential und die Moderation von Schutz- und Nutzungsansprüchen notwendig.
Beteiligungsprozesse erscheinen vielversprechender als Entscheidungen aufgrund unveränderlicher
Planungsgrundlagen.
Ein zukünftig verändertes Naturgefahrenpotential lässt sich nicht ohne Vorbehalt aus
Modellberechnungen ablesen. Wahrscheinlich sind jedoch häufigere kleine Überschwemmungen,
Hochwasser größeren Ausmaßes, verstärkte Massenbewegungen in Hochlagen (z.B. Muren,
Felsstürze, Erdfließen) und Hitzewellen im Sommer. Die Siedlungsentwicklung ist folglich so zu
steuern, dass potentielle Gefahrenbereiche vermieden werden und Schadenspotentiale nicht weiter
zunehmen.
Die Umwidmung von Bauland in stark gefährdeten Gebieten soll wie bisher vermieden werden .
Freiräume für Retentionsflächen müssen bewahrt werden. Darüber hinaus sollen natürliche
Lebensräume, wie etwa Flussräume, naturnahe Wälder und Moorlandschaften als Wasserspeicher
und –rückhalteräume gesichert bzw. revitalisiert werden.
Die Planung mit Verschattung, Durchlüftungsschneisen und Grünflächen als Frischluftreservoirs zur
Vermeidung von Hitzeinseleffekten sind in urbanen Räumen wichtig.
4.6
Verkehrsinfrastruktur
Zur Verkehrsinfrastruktur eines Gebietes zählen alle Verkehrswege, ihre räumliche Ausdehnung und
Vernetzung und die dazugehörigen baulichen und technischen Einrichtungen (CIPRA 2010). Österreich ist
verkehrstechnisch gut erschlossen, dementsprechend verbreitet sind die gefährdeten Anlagen. Der
Alpenraum mit seinen Hang- und Tallagen ist besonders anfällig für verstärkte Starkniederschläge und
extreme Hitzeperioden.
Die Zunahme von Infrastrukturwerten in diesen exponierten Lagen hat das Schadenspotential erheblich
erhöht. Betroffen sind insbesondere Seilbahnen und Liftanlagen, Gebäude und deren Zufahrtswege
(Balas et al. 2010) sowie Versorgungsinfrastrukturen (Wasser, Abwasser, Strom). In tieferen Lagen sind
Schäden durch Hitze, beispielsweise an der A12 im Juli 2009 (ZAMG 2009), dokumentiert. Gleiches gilt
44
für Schieneninfrastruktur, wozu Daten aus der Schweiz für den Jahrhundertsommer 2003 verfügbar sind
(OcCC 2007; ProClim 2005).
Starke Wechselwirkungen bestehen neben dem Themenkomplex Naturgefahren/Extremereignisse auch
mit dem Sektor Wirtschaft, Industrie & Handel. Die direkten Auswirkungen des Klimawandels auf
Verkehrsinfrastrukturen wirken sich dort in mehrfacher Hinsicht problematisch aus.
4.7
Wirtschaft
Für den Themenkomplex Wirtschaft gilt in besonderem Maße, dass der Klimawandel einerseits viele
Herausforderungen mit sich bringt, andererseits aber auch Chancen birgt. Die Tiroler Wirtschaft ist
nicht nur über den Tourismus international stark vernetzt, auch die großen, mittleren und kleineren
Akteure der Industrie sind in den Außenhandel eingebunden und international aktiv. In diesem
Zusammenhang besteht die große Herausforderung darin, Innovationen im Bereich von notwendigen
Anpassungsmaßnahmen nicht zu verpassen und bestenfalls selbst aktiv zu werden, um sich so
Geschäftsfelder zu sichern beziehungsweise neue erschließen zu können. Weitere Herausforderungen
ergeben sich durch Wechselwirkungen mit Auswirkungen in anderen Bereichen:
Beschädigungen
der
Verkehrsinfrastruktur
durch
Naturereignisse
Versorgungssicherheit und den reibungslosen Produktionsablauf.
gefährden
die
Auswirkungen des Klimawandels im globalen Kontext können zunehmende Schwankungen von
Rohstoffpreisen und Versorgungsengpässe bedingen. Zusammenfassend sollten langfristige
Unternehmensstrategien einen möglichen Anstieg der Heiz‐, Kühl‐, Transport- und
Produktionskosten berücksichtigen.
Für viele Probleme können Lösungsansätze aus Nachbarländern übernommen werden. So sind
Anpassungen zwar aufwändig, aber meist kurzfristig möglich.
4.8
Naturgefahren und Katastrophenmanagement
In einer alpinen Region wie Tirol zu leben hieß immer schon mit Naturgefahren leben. Prozesse des
naturräumlichen Wandels (z.B. gravitative Massenbewegungen wie Steinschlag oder Felssturz,
Erdbeben, Lawinen etc.) waren aufgrund der erhöhten Reliefenergie und der tektonischen
Störungszone Inntal immer schon Teil der Entwicklung. Was diese natürlichen Erscheinungen zu
Naturgefahren macht, ist ihre Konfrontation mit dem Kulturraum. Demzufolge sind ein Wandel der
Kulturlandschaft und seine Ausbreitung in diesem Land mit einem veränderten Schadenspotential und
somit
einer
Veränderung
des
Naturgefahrenrisikos
verbunden
(Stötter
2007).
Im
Tiroler
Dauersiedlungsraum treffen dabei die verschiedenen Interessen- und Nutzungsansprüche auf
Naturraumprozesse, die in der Gegenwart jedoch nicht nur regional verursacht, sondern auch dem
globalen Einfluss ausgesetzt sind. Das gilt für beide. Aspekte der Globalisierung führten und führen zu
einem sozio-ökonomischen Strukturwandel, der globale Klimawandel zu veränderten Prozessen. Der
Klimawandel trifft hier die Alpen als eines der sensibelsten Ökosysteme Europas (BMLFUW 2012a)
besonders und macht entsprechende Anpassungen erforderlich.
Für Tirol ist seit dem 20. Jahrhundert ein starker sozioökonomischer Strukturwandel, von einer
überwiegend agrarisch geprägten, hin zu einer Dienstleistungs- und Freizeitgesellschaft, zu
beobachten. Damit einher ging eine Inwertsetzung Tirols als Sieldungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und
Erholungsraum (Stötter und Fuchs 2006). Eine Zunahme der Wohnbevölkerung sowie eine massive
45
Zunahme an touristischer Infrastruktur, Suprastruktur und der sich kurzfristig aufhaltenden Gäste
bedingen dabei nicht nur die Erhöhung der Werte (Gebäude, etc.), sondern auch der
Präsenzwahrscheinlichkeit, das heißt der Wahrscheinlichkeit, dass sich Objekte und Personen in einem
Gefahrenbereich aufhalten. Stötter (2007) sieht hier die entscheidende Größe für eine Zunahme des
Naturgefahrenrisikos in Tirol, weit mehr, als durch vermehrt auftretende Naturraumprozesse.
Obwohl derzeit keine generelle Aussagen zu einer zukünftigen klimabedingten Zunahme von
Extremereignissen vorliegen, wird beispielsweise die Zunahme von Starkregenereignissen für plausibel
gehalten (z.B. Loibl, Züger und Köstl 2009; 2011; ÖROK 2010). Starkregenereignisse und
Bodendurchfeuchtung führen zu einer erhöhten Dispositionen für Massenbewegungen (Muren,
Hochwasser,
Sturzprozesse)
(Beierkuhnlein
und
Foken
2008).
Auch
in
Tirol
ist
die
Eintrittswahrscheinlichkeit für Hangrutschungen im Vergleich zu vor 50 Jahren gestiegen. Der
zuständige Landesgeologe (Amt der Tiroler Landesregierung, Interview 2013; Gepräch 2014) sieht
jedoch die Ursache hierfür nicht nur im Klimawandel, sondern schreibt sie vermehrter Nutzung wie z.B.
der Errichtung und Erhaltung von Forstwegen und ähnlichen Eingriffen in die Natur zu. Generell ist zu
beachten, dass alle erosionsfördernden Maßnahmen und Veränderungen zu vermeiden sowie
entsprechende Instandhaltungsmaßnahem zu fördern (unter anderem Wasserwege, Bachläufe, Be- und
Entwässerung) sind. Erwartet wird auch die zeitliche Verlagerung von Naturgefahren, was der im
Rahmen des CLISP-Projektes ermittelte Anstieg der winterlichen Starkniederschlagsmengen im
Bundesland Salzburg (Amt der Salzburger Landesregierung 2011) belegt.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Gipskarst und die Karbonatkarstgebiete Tirols und der
daraus abzuleitenden Auswirkungen und Maßnahmen auf Siedlungraum und Infrastruktur sollten
zukünftig näher betrachtet werden.
In diesem Spannungsfeld sind die Flusstäler, Schwemm- und Sturzkegel aus denen sich der
Wirtschaftsraum zusammensetzt, ohne entsprechende Schutzmaßnahmen nicht zu denken. Zur
Wahrung
von
Sicherheit
und
Lebensqualität
ist
eine
dauerhafte
Instandhaltung
baulicher
Schutzvorkehrungen sowie Verfolgung nicht-baulicher Schutzstrategien erforderlich. Naturgefahrenbzw. Katastrophenmanagement lassen sich dabei im Wesentlichen auf die zwei Fragen „Was kann
passieren?“ und „Was darf passieren?“ zusammenfassen. Die erste Frage bezieht sich auf die hier
erwähnten Bereiche Eintrittswahrscheinlichkeit der natürlichen Prozesse in Kombination mit steigendem
Schadenspotential, letztere auf die Frage nach der Höhe des Restrisikos. Diese ist das Ergebnis eines
gesellschaftlichen und politischen Aushandlungsprozesses, in dem Schutzziele und akzeptierbares
Risiko festgelegt werden. Beides bedarf einer vermehrten Diskussion um den Lebensraum langfristig zu
sichern. Eine hohe Bedeutung kommt somit der Raumordnung zu. Vor dem Hintergrund des
Klimawandels
erscheint
die
Gefahrenzonenplanungen
von
Risikomanagements,
sollten
Berücksichtigung
WLV
die
und
sich
BWV
technischen
verändernder
notwendig.
und
die
Im
Klimafaktoren
in
den
Sinne
eines
präventiven
organisatorischen
(inkl.
juristischen)
Voraussetzungen geschaffen werden, um im Falle von Naturkatastrophen, den Schutz von Menschen,
Infrastruktur und weiteren Schutzgütern zeitnah zu ermöglichen (z.B. Materialien wie Flussbausteine zur
Sofortsicherung).
Auch wenn es hinsichtlich des zukünftigen Klimawandels Unsicherheiten gibt, so ist der Zivil- und
Katastrophenschutz
dennoch
aufgerufen,
die
veränderten
Bedingungen
in
ihre
Arbeit
miteinzubeziehen. Aus dem Leben im Gebirge und der damit einhergehenden großen Tradition im
Umgang mit Naturgefahren, erscheint dies als eine bewältigbare Aufgabe. Die hier angeführten Punkte
zeigen jedoch zwei Punkte:
46
1.
Aus den veränderten Prozessen kann eine Veränderung der Einsatzmuster abgeleitet werden,
hin zu häufigeren, kleineren Ereignissen. Von den Einsatzkräften sind somit eine gute
Vernetzung, kürzere Ruhezeiten und hohe Mobilität gefordert.
2.
Naturgefahren- und Katastrophenmanagement sind eine Querschnittsmaterie, welche die
Zusammenarbeit einer Vielzahl an AkteurInnen erfordert.
5
Sammlung und Analyse von außerordentlichen Wetterereignissen in
Tirol
In Tirol sind neben den aktuellen Ereignissen, wie dem Hochwasser im Frühjahr 2013 in den Bezirken
Kitzbühel und Kufstein, auch die Jahre 1999 und 2005 im Hinblick auf Katastrophen als Folge von
außerordentlichen Wetterereignissen in Erinnerung: Das Jahr 1999 zum Einen durch den durch sehr
hohe Niederschlagsmengen im Januar und Februar bedingten Lawinenwinter, der in den
Lawinenabgängen in Galtür und Valzur, am 23. beziehungsweise 24. Februar gipfelte, zum Anderen
durch das Pfingsthochwasser im Außerfern und den Auswirkungen des Orkans Lothar im Dezember. Für
2005 war das Augusthochwasser, das weite Teile des Tiroler Oberlandes, das Außerfern und das Inntal
betraf, prägend.
Generell betrachtet sind Extremereignisse ein fixer Bestandteil der natürlichen Klimavariabilität. Global
gesehen haben sich Intensität, Länge, Häufigkeit und räumliche Ausdehnung von Extremen bedingt
durch den Klimawandel, verändert (IPCC 2012). Es wird erwartet, dass es aufgrund der zunehmenden
Variabilität in Zukunft weiterhin zu verstärkten Änderungen im Auftreten von Extremereignissen
kommen wird. Viele Einzelereignisse, z.B. gravitative Prozesse (Steinschlag, Muren etc.) belegen diese
Variabilität auch.
Einzelne Klimamodelle gelangen zu dem Ergebnis, dass sich die Änderungen der Wahrscheinlichkeit für
das Eintreten von regionalen, langanhaltenden Extremereignissen durch den menschlich bedingten
Klimawandel erklären lassen (Pall et al. 2011; Stott, Stone und Allen 2004). Auf globaler Ebene sind seit
den 1950er Jahren Änderungen bei einigen Extremereignissen zu beobachten. So ist ein leicht
ansteigender Trend unter anderem bei Hitzewellen und Starkregenereignissen zu beobachten. Mit
deutlich weniger Sicherheit sind diesbezüglich Aussagen zu einer Änderung in der Häufigkeit von
Dürren, Fluten oder kleinräumigen Wetterphänomenen behaftet (IPCC 2012). Generell ist es nicht
möglich, extreme Messwerte einzelner außerordentlicher Ereignisse auf die Durchschnittswerte der
ablaufenden Klimaänderungen zurückzuführen (Hegerl et al. 2007).
5.1
Abgrenzung und Datenquellen
Um in weiterer Folge beurteilen zu können, welche wetter- und klimabedingten Extremereignisse
bereits aus heutiger Sicht eine Herausforderung für das Land Tirol darstellen, bedarf es zunächst einer
Auseinandersetzung mit den Begriffen Extremereignis und (Natur-)Katastrophe.
Als extrem werden im Allgemeinen Ereignisse bezeichnet, die markant vom statistischen Mittel
abweichen oder einen bestimmten Schwellenwert über- beziehungsweise unterschreiten. Oftmals
werden für die Definition von Extremereignissen Schwellenwerte am oberen und unteren Ende einer
Häufigkeitsverteilung herangezogen (IPCC 2012). Der Begriff extrem sagt hierbei zunächst nur etwas
über die Intensität der auftretenden Kräfte aus, jedoch nichts über deren Wahrnehmung und Wirkung
47
in der Gesellschaft. Jeder Katastrophe geht ein Extremereignis oder eine Überlagerung mehrerer Klimaoder Wettervariablen voraus; allerdings löst nicht jedes Extremwetterereignis eine Katastrophe aus
(IPCC 2012; Pfister 2002). Als Katastrophe werden grundsätzlich plötzliche und massive Störungen in
Verbindung mit großen Verlusten bezeichnet, welche die Fähigkeiten einer Gesellschaft, den Folgen mit
eigenen Mitteln entgegenzuwirken, übersteigen (UNISDR 2009). Katastrophen sind daher eine auf den
Menschen fokussierte Kategorie (Felgentreff und Glade 2008). Die Begriffsdefinition im Tiroler
Katastrophenmanagementgesetz lautet folgendermaßen: „Katastrophen sind durch elementare oder
technische Vorgänge oder von Menschen ausgelöste Ereignisse, die in großem Umfang das Leben oder die
Gesundheit von Menschen, die Umwelt, das Eigentum oder die lebensnotwendige Versorgung der
Bevölkerung gefährden oder schädigen“ (§2 Abs. 1 Tir. LGBl. 2006/33).
Zur
Identifikation
und
Erhebung
von
wetter-
und
klimabedingten
Katastrophen
stehen
unterschiedlichste Quellen zur Verfügung. Dies sind einerseits wissenschaftliche Studien (z.B. FloodRisk
II, BMLFUW 2009a) und Ereignisdokumentationen von Landes- oder Bundeseinrichtungen, andererseits
Aufzeichnungen in Dorfchroniken oder Medienberichte. Trotz dieser Fülle von Informationsquellen ist
die Dokumentation von Extremereignissen teilweise unzureichend. Die Ursachen hierfür sind oftmals
der
unterschiedliche,
zwischen
Gemeinde-,
Bezirks-
und
Landesebene
wechselnde
Betrachtungsmaßstab, der begrenzte Zugang zu Daten und die Konzentration auf ein bestimmtes
Klimaelement.
Im Zusammenhang mit der Bericht der Klimaschutzkoordination stehen derzeit folgende Quellen für
die Erhebung von Daten zur Verfügung:
Jahrbücher und Monatsberichte der ZAMG
Hydrologische Jahrbücher und Mitteilungsblätter des Hydrographischen Dienstes
Ereignisdokumentation der Wildbach- und Lawinenverbauung: www.naturgefahren.at
Wildbach- und Lawinenkataster der Bundesländer
Ereignisdokumentation der Geologischen Bundesanstalt
BFW – Institut für Naturgefahren (Dokumentation und Datenbank von Rutschungsprozessen)
Waldbrandstatistik (AFFRI Austrian Forest Fire Research Initiative)
NatCatSERVICE Datenbank der Münchner Rückversicherung
Unwetterstatistik Österreich
HORA – Online-Plattform zur Naturgefahrenerkennung
Waldzustandsberichte
Studien und Projektergebnisse
Medienberichte
Diverse Chroniken, z.B. Naturchronik, Tirol Atlas, Dorfchroniken, etc.
Diverse Berichte/Aufzeichnungen, z.B. von der Landwirtschaftskammer oder dem Amt der Tiroler
Landesregierung, vom Österreichischen beziehungsweise Tiroler Zivilschutzverband
5.2
Ausgewählte Extremwettereignisse
Die nachfolgenden Punkte beinhalten eine Sammlung und Analyse von außerordentlichen
Wetterereignissen und deren Folgen für Tirol. Im Zentrum des Interesses stehen dabei Katastrophen
auslösende Ereignisse, welche meteorologischen (z.B. Sturm), hydrologischen (Hochwasser) und
48
klimatologischen Ursprungs sind beziehungsweise sich aus der Überlagerung einzelner Bereiche
ergeben.
Massenbewegungen wie Rutschungen, Fels- und Bergstürze sowie Lawinen werden hier nicht
berücksichtigt. Laut IPCC (2012) geht man zwar von einem Zusammenhang zwischen Veränderungen
einzelner Klimavariablen und der Häufigkeit von Massenbewegungen aus, es ist jedoch nicht möglich,
einzelne Ereignisse direkt auf den Klimawandel zurückzuführen. Kleine Änderungen in der Häufigkeit
von Extremereignissen können auch Bestandteil der natürlichen Klimavariation sein (Frei 2003). Ferner
können andere anthropogene Veränderungen Einfluss auf die Verteilung, Intensität und Häufigkeit von
Massenbewegungen und Lawinen nehmen.
Hochwasserereignisse
Tabelle 9 zeigt eine Auswahl an regionalen Schadenshochwässern in Tirol seit 1985. Ausschlaggebend
für die Auswahl ist nicht nur die Intensität der Ereignisse (HQ > 100), sondern auch die aufgetretenen
Schäden und die Wahrnehmung des Ereignisses als Katastrophe in der Bevölkerung. Laut Godina (2005)
zeigt die Trendanalyse für den Inn – basierend auf 120-jährigen Beobachtungsreihen – keinen bis einen
leicht fallenden Hochwassertrend. Bei Trendanalysen und Untersuchungen hinsichtlich des Einflusses
des Klimawandels auf Hochwasserereignisse haben in der Vergangenheit verursachte, anthropogene
Veränderungen auf das Hochwasserabflussregime die durch den Klimawandel beeinflussten
Änderungen im Abfluss überlagert (BMLFUW 2009a). Daher beeinflussen nicht nur meteorologische
Kenngrößen die Entstehung von Extremereignissen (sie stellen nur eine notwendige Rahmenbedingung
dar), sondern auch die Bebauung, die Landnutzung, die Flussregulierung und die wasserwirtschaftliche
Nutzung entlang eines Flusses. Aus diesem Grund sind Hochwasserstatistiken und Trends immer
kritisch zu betrachten (Formayer und Frischauf 2004). Bei der Analyse von großflächigen
Hochwasserereignissen in Österreich zeigt sich, dass diese häufig mit einer Vb (Fünf-b) oder Vbähnlichen Wetterlage verbunden sind, welche „[…] durch einen Kaltluftvorstoß in den Golf von Genua
eine Tiefdruckentwicklung [auslöst][…], wobei der Kern dieses Tiefdruckgebietes mit der Höhenströmung
über die nördliche Adria, Slowenien und Ungarn um die Alpen herum nach Polen geführt wird. Bei Vbähnlichen Lagen bildet sich ein abgeschlossenes Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten über Norditalien
und dem Alpenraum, in der Meteorologie auch Kaltlufttropfen genannt. Vb-Wetterlagen beregnen im
Laufe von 2 bis 3 Tagen ganz Österreich wobei die größten Niederschlagsintensitäten zuerst im Süden
und Osten auftreten und gegen Schluss auf der Alpennordseite.“ (Formayer und Kromp-Kolb 2009b).
Die Hochwässer 1999, 2005 und 2013 in Tirol wurden durch eine Vb-Wetterlage ausgelöst. Stichhaltige
Zukunftsszenarien bezüglich Vb und Vb-ähnlichen Wetterlagen sind sehr rar. Im Allgemeinen wird von
einer Abnahme der Tiefdruckentwicklung im Mittelmeerraum und damit auch von einer geringeren
Häufigkeit von Vb-Lagen ausgegangen. Derzeit kommen rund 10-15 Ereignisse pro Jahr vor. Jedoch
erscheinen diesbezüglich auch eine Zunahme der Niederschlagsintensität und ein damit verbundenes
höheres Hochwasserrisiko als plausibel (Formayer und Kromp-Kolb 2009a, siehe Abbildung 9)
49
Abbildung 9: Regionen in Österreich, die durch Vb und Vb-ähnliche Wetterlagen besonders betroffen sind.
Quelle: Formayer, 2006.
50
Tabelle 9: Auswahl an regionalen Schadenshochwässern in Tirol seit 1985.
Datum
Ort
Vorhergehender
Folgen
Schaden
Witterungsverlauf
1./2.06.2013
Tiroler Unterland mit Schwerpunkt
Extreme Niederschläge im Zeitraum
Hochwasser Großache (das höchste seit
In Kössen mehr als 500 Häuser, zum Teil bis ins
Kössen, Waidring, Kirchdorf,
31.5.2013 bis 2.6.2013
1951, Jährlichkeit 100), Loferbach,
Erdgeschoß überflutet, 60 Personen wurden in
Fieberbrunner Ache, Kitzbühler Ache
Bruckhäusl aus 12 Häusern evakuiert. In St.
Erpfendorf, St. Ulrich, St. Jakob und St.
Johann i.T. wurden trotz der Ausbringung von
Johann, Bruckhäusl
20.000 Sandsäcken und Hochwasserschutz mit
Brettern an der Fieberbrunner und Kitzbühler
Ache von St. Johann i.T. rund 50 Häuser
überschwemmt. 80 kleinere und größere
Muren im gesamten Unterland, längerer Ausfall
der Zugverbindung Innsbruck-Salzburg,
zahlreiche Straßensperren (Amt der Tiroler
Landesregierung 2013c)
(22.-) 23.08.2005
Arlberg, Lechtal, Außerfern, Paznauntal,
Tiefdruckgebiet über dem Golf von
Hochwasser an Lech, Trisanna,
1 Toter, 2 Verletzte. 9 zerstörte Häuser, 253
Stanzertal, Silvrettagruppe, Inntal
Genua verursachte ab dem 20.08.2005
Rosanna, Sanna und Inn. 200-jährliches
beschädigte Häuser, ca. 10 km unbefahrbare
schwere Niederschläge in den
Hochwasserereignis in Innsbruck. 175
Straßen. Insgesamt 443,6 Mio. Euro Schaden.
nördlichen Gebieten des
registrierte Wildbachereignisse, 111
(www.naturgefahren.at)
Alpenhauptkammes. Schwerste
registrierte Massenbewegungen.
Niederschläge vom 22. nachmittags
(naturgefahren.at; BMLFUW 2006)
bis 23. vormittags (Jährlichkeit - 150).
Rückhaltekapazität wegen feuchter
erster Augusthälfte verringert.
(www.naturgefahren.at)
12.08.2002
Außerfern,
vor allem unteres Lechtal und
Großachengebiet
Starke Niederschläge in den Tagen
Hochwasser am unteren Lech und an
Ungefähr 6 Mio. Euro Schaden in Tirol
vor dem Hochwasserereignis (Godina
der Vils (HQ30-HQ50). Jährlichkeiten von
(Habersack et al. 2003). Nur geringe Schäden
et al. 2003). Jeweils über 100mm
30 bis zu 100 Jahren an der Kitzbühler
im Raum Reutte wegen neuer
Niederschlag in den angegebenen
Ache, Aschauer Ache und der
Hochwasserschutzdämme. Große Schäden im
Tagen an den Messstellen
Fierberbrunner Ache (Godina et al.
Zentrum von St. Johann i. T. - 67 zerstörte
Vorderhornbach, Höfen und Vils.
2003).
Wohnungen.
51
12./13. und 21.-
Lechanrainer, Reutte sowie Siedlungen
Starke Schneeschmelze wegen
12./13.05.: Hochwasser Lech, 50-
Schaden in mehrfacher Millionenhöhe, alleine
23.05.1999
in unmittelbarer Nähe zu den
niederschlagsreicher Wintermonate,
jährliches HW in Steeg, und Vils (30-
in der Gemeinde Pflach ca. 8,5 Mio. Euro
Lechzuflüssen
sehr ergiebige Niederschläge in der
jährliches HW). 22./23.05.1999: 40-
Schaden. Beschädigung der
Periode 11./12.05. und 20.-22.05.1999
jährliches HW am Lech, 100-jährliches
Planseebundesstraße und der Bahnverbindung
(bis zu 212 mm in den angegebenen
HW durch hohe Abflussspenden der
zwischen Ehrwald und Garmisch-Partenkirchen.
Tagen in Reutte). Der Mai 1999 war
Zubringer zwischen Steeg und
Erheblicher Sachschaden an den
tirolweit um 1-2 °C zu warm. (Amt der
Lechaschau. In Vils ebenfalls 100-
Uferverbauungen am Lech. Hohe Schäden in
Tiroler Landesregierung 2001)
jährliches HW. Unzählige Muren und
den Gemeinden Lechaschau, Reutte und Pflach
Erdrutsche im betroffenen Gebiet.
(25 beschädigte Gebäude) (Meier 2002).
(Tirolatlas, Meier 2002)
23.-25.08.1987
05.-07.08.1985
Ötztal, Inntal im Unterland
Inn und Anrainergemeinden
Niederschläge bis 150 mm in den
10-jährliches Abflussereignis in
13 Tote im Ötztal. Unzählige Brücken und
angegebenen Tagen und eine hohe
Innsbruck, in Rotholz, Brixlegg und
mehrere Hektar Fluren im Ötztal zerstört,
Nullgradgrenze führen zu einer
Kirchbichl jedoch im Bereich HQ100
schwere Schäden an Häusern. 1 Mrd. Schilling
Hochwasserwelle am Inn. (Pegeltafel
(Pegeltafel Innsbruck/Inn). Ötztaler
(ca. 73 Mio. Euro) Schaden im Ötztal (Amprosi
Innsbruck/Inn)
Ache möglicherweise HQ300
2007).
Starke Niederschläge am 5./6.08.1985
5-jährliches Hochwasser am Pegel
Überflutung des Stadtteils Dreiheiligen und der
(teileweise über 100 mm in den
Kajetansbrücke, in Innsbruck bereits
Ing.-Etzl-Straße in Innsbruck. Schwere Schäden
angegebenen Tagen). Nullgradgrenze
30-jährliches Hochwasser, ab Kirchbichl
am Zeughaus. In Schwaz wurde die Innbrücke
um 4000 m. (Pegeltafel Innsbruck/Inn)
HQ100. (Pegeltafel Innsbruck/Inn)
zerstört. (Pegeltafel Innsbruck/Sill; Fliri 1998)
52
Sturmereignisse
Die Meteorologie versteht unter dem Begriff Sturm starke Winde und bezeichnet damit auch Tiefdruckgebiete in
Verbindung mit hohen Windgeschwindigkeiten und oftmals intensiven Niederschlägen (Formayer et al. 2001). Aus
Sicht der Versicherungen wird Sturm als eine „Wetterbedingte Luftbewegung, deren Geschwindigkeit am
Versicherungsort mehr als 60 km/h beträgt“ definiert (Hlatky et al. 2003). Von einem Orkan spricht man dann, wenn
über einen Zeitraum von mindestens zehn Minuten der Wind mit einer Geschwindigkeit von mindestens 118 km/h
weht (Reinhart 2005).
Tirol war in den letzten beiden Jahrzehnten von mehreren Orkanstürmen (Wiebke 1990, Lothar 1999, Kyril 2007,
Paula und Emma 2008) betroffen, die in weiten Teilen Mitteleuropas schwere Schäden verursachten. Die
aufgetretenen Schäden durch Windwurf sind dennoch im Vergleich zu anderen Regionen gering (Amt der Tiroler
Landesregierung 2008, siehe Tabelle 10). Der Orkan Wiebke zählt europaweit zu den zehn teuersten
Wetterkatastrophen für die Versicherungswirtschaft (Reinhart 2005). Es konnte jedoch keine systematische
Zunahme derartig extremer Sturmereignisse festgestellt werden (Formayer et al. 2001). Matulla et al. (2007) gehen
von einem abnehmenden Trend der Starkwindentwicklung aus. Tirol profitiert von seiner geschützten inneralpinen
Lage. Folgerichtig entstehen die größten Sturmschäden auch wiederkehrend im stärker exponierten Außerfern.
Tabelle 10: Vergleich der Schäden durch Windwurf in Tirol
Jahr
Schaden
2011
60.000 m3 (Amt der Tiroler Landesregierung 2012b)
2010
83.000 m3 (Amt der Tiroler Landesregierung 2012b)
2009
128.000 m3 – 1.915 ha (Amt der Tiroler Landesregierung 2010)
2008 (Orkan Paula / Emma)
258.000 m3 – 5.093 ha (Amt der Tiroler Landesregierung 2009)
2007 (Orkan Kyrill)
144.000 m3 – 2.200 ha (Amt der Tiroler Landesregierung 2008)
2006
50.000 m3 – 1.500 ha (Amt der Tiroler Landesregierung 2007c)
2005
50.000 m3 – 2.500 ha (Amt der Tiroler Landesregierung 2007c)
1999 (Orkan Lothar)
1990 (Orkan Wiebke)
30.000 m3 Windwurf durch Lothar, großteils im Außerfern (Amt der Tiroler
Landesregierung 2000)
Ca. 750.000 m3 (Stöhr, Huber und Kätzler 2011)
Hitzeereignisse
Der Hitzesommer 2003 war europaweit wahrscheinlich der heißeste seit mindestens 500 Jahren. In großen Teilen
Mitteleuropas lagen die Temperaturen 3 - 5 °C über dem langjährigen Durchschnitt, weiters war das Jahr von einer
53
außergewöhnlichen Trockenheit gekennzeichnet (Luterbacher et al. 2004; Schär et al. 2004). Im Vergleichszeitraum
über die letzten 500 Jahre war der Sommer 2003 im Alpenraum der trockenste (Casty et al. 2005). Österreichweit
betrug die Jahresniederschlagssumme weniger als 80 % des Normalwertes 1961-1990 (Nobilis und Godina 2006).
Dies führte zu unterdurchschnittlichen Grundwasserständen, negativen Folgen für die Fischbestände und teilweise
beträchtlichen Schäden in der Landwirtschaft (BUWAL, BWG und MeteoSchweiz. 2004; Eybl et al. 2005; ProClim
2005). Die monetären Schäden durch die Hitzeperiode 2003 sind mit der Schadenssumme des Hochwassers 2002
zu vergleichen.
Auer et al. (2005) analysierten die Hitzeperioden in Österreich beginnend mit der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Die Berechnung und Klassifizierung erfolgte dabei nach Kyselý, Kalvová und Kveton (2000). Die
beiden in Tirol herangezogenen Stationen, Innsbruck-Universität und Innsbruck-Flughafen, zeigen bezogen auf
ihre räumliche Nähe, ein sehr heterogenes Bild (siehe Abbildung 10). Die Differenzen lassen sich aufgrund
verschiedener lokaler Luftströmungsverhältnisse an den Stationen erklären (Auer et al. 2005). Entgegen der
Annahme fallen die maximalen Hitzeperioden der beiden Messstationen nicht in das Jahr 2003, an der Station
Innsbruck-Universität wurde die längste Hitzeperiode mit einer Dauer von 20 Tagen von 23.07.1994 bis 11.08.1994
aufgezeichnet, die Flughafenstation weißt hierfür den Zeitraum von 17.07.1983 bis 02.08.1983 aus.
Entwickung der Hitzetage an zwei Innsbrucker Stationen 1954 - 2003
200
170
150
113
100
70
50
46
55
46
40
54
42
25
0
1954-1963
1964-1973
1974-1983
Innsbruck-Universität
1984-1993
1994-2003
Innsbruck-Flughafen
Abbildung 10: Hitzetage nach Kysely von 1954-2003 (Auer et al. 2005).
Im Allgemeinen sind die Hitzetage nach Kysely seit Mitte des vorigen Jahrhunderts gestiegen, eine deutliche
Zunahme ist aber ab der Dekade 1984-1993 zu erkennen. Diese erfolgte nicht nur in den niedrigen
Seehöhenbereichen, sondern ist auch noch in Seehöhen um 800m nachweisbar. Hingegen zeigen die
Klimastationen in Westösterreich eine abnehmende Häufigkeit von Trockenperioden. Sowohl Trockenperioden mit
einer Länge von mindestens 10 Tagen als auch jene mit einer Dauer von über 20 Tagen zeigen einen
abnehmenden Trend (Auer et al. 2005).
5.3
Zusammenfassung
Die Auswertung von Extremwetterereignissen mit katastrophalen Folgen in Tirol ergibt ein heterogenes Bild. Die
Orkanstürme, die in Mitteleuropa große Schäden anrichteten, führten zwar zu höheren Verlusten durch Windwurf.
Flächendeckende Schäden blieben aber aufgrund der geschützten inneralpinen Lage weitgehend aus, mit
Ausnahme des Orkans Wiebke im Jahr 1990. Hitzewellen und Hitzeperioden wiederum nehmen seit dem Zeitraum
1984 - 2003 deutlich zu. Dabei stellt der Hitzesommer 2003 ein extremes Ereignis dar, dessen Folgen den Bedarf
für Anpassungsmaßnahmen zeigten und europaweit Bewusstsein und Erfahrungswerte für dieses Risiko und
54
Erfahrungswerte schaffte. Die größte Herausforderung stellt im Land Tirol das Hochwasserrisiko dar. Vor allem in
den Jahren 1999 und 2005 waren die Schäden enorm. Diese Anfälligkeit hat sich im Juni 2013 erneut gezeigt.
Entsprechend ist in diesem Bereich nach wie vor großer Handlungsbedarf gegeben.
Der Eindruck, dass Tirol in den letzten Jahren von einer deutlich gestiegenen Anzahl von Extremereignissen
betroffen war, ist unter anderem auf eine konzentriertere Medienberichterstattung und auf eine verstärkte Präsenz
und Diskussion der Thematik in der Bevölkerung zurückzuführen. Eine Bevölkerungszunahme, geänderte
Lebensstile und eine Wertekonzentration in urbanen Gebieten führten gleichzeitig zu einem gestiegenen
Schadenspotential. Somit ist im Bundesland Tirol, welches seit jeher mit Extremwetterereignissen und
Naturgefahren konfrontiert ist, eine verstärkte Beachtung und Integration dieses Themas in die Entwicklung des
Landes zu forcieren.
55
C
Treibhausgas- und Energiebilanz des Landes Tirol
Die Höhe und die Entwicklung der Treibhausgasemissionen hängen von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Der
wesentlichste Einflussfaktor ist der Energieverbrauch, der im nachfolgenden Kapitel detailliert dargestellt und
analysiert wird. Darauf aufbauend wird die aktuelle Treibhausgasbilanz Tirols erläutert (Kapitel D2). Der
Energieverbrauch und die Emissionen von Treibhausgasen werden wiederum von Faktoren wie dem Wirtschaftsund Bevölkerungswachstum, dem Verkehrsaufkommen etc. beeinflusst. Diese werden in den jeweiligen Sektoren
diskutiert.
1
Ist-Analyse Energiebilanz
Da der Energieverbrauch eines Landes maßgeblich die Emissionsmenge an Treibhausgasen bestimmt, ist ein
genauerer Blick auf die aktuelle Energiebilanz Tirols notwendig. Die Energiebilanz wird ausgehend vom
Bruttoinlandsverbrauch an Energie erläutert.
Der Bruttoinlandsverbrauch (BIV) ist jene Energiemenge, die ein ganzes Land oder eine Region zur Deckung des
Energiebedarfs benötigt. Der Bruttoinlandsverbrauch umfasst folgende Elemente (Statistik Austria 2011):
Erzeugung Rohenergie in Tirol (=Energieerzeugung)
+ Importe Ausland/andere Bundesländer
+/- Lager
- Exporte Ausland/andere Bundesländer
= Bruttoinlandsverbrauch
_____________________________________________
= Umwandlungseinsatz
- Umwandlungsausstoß
+ Verbrauch des Sektors Energie
+ Transportverluste
+ Nichtenergetischer Verbrauch
+ Energetischer Endverbrauch (=Endenergieverbrauch; z.B.
Erdgas, Strom)
______________________________________________
- Umwandlungsverluste
= Nutzenergiebedarf (Wärme, Kälte, Licht, mechanische Arbeit)
56
Ausgehend vom gesamten Bruttoinlandsverbrauch an Energie nach Energieträgern in Tirol, werden in den
7
folgenden Kapiteln ausgewählte Teile der Energiebilanz nach Sektoren und Energieträgern analysiert:
Energieerzeugung (Elektrizität und Wärme)
Endenergieverbrauch
Nutzenergiebedarf von Haushalten und Dienstleistungsunternehmen
Die Datenbasis dieser Ist-Analyse bildet die Energiebilanz (EB) der Statistik Austria für das Land Tirol mit Stand
8
November 2012 . Diese Ausgabe der Energiebilanz Tirol umfasst den Zeitraum 1988–2011.
1.1
Bruttoinlandsverbrauch des Landes Tirol
Abbildung 11 zeigt die Entwicklung des Bruttoinlandsverbrauchs in Terajoule (TJ) nach Energieträgern für den
Zeitraum 1988–2011 sowie die prozentuale Aufteilung für das Jahr 2011.
Entwicklung des Bruttoinlandsverbrauchs nach Energieträgern
2011
120.000
11 %
1%
0%
19 %
0%
Bruttoinlandsverbrauch [TJ]
100.000
13 %
5%
49%
80.000
2%
60.000
1%
0%
Gas
Öl
Kohle
40.000
Brennbare Abfälle
Umgebungswärme etc.
Brennholz
20.000
Biogene Brenn- u. Treibstoffe
Wind und Photovoltaik
Wasserkraft
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
0
Fernwärme
Elektrische Energie
-20.000
Quelle: Statistik Austria, Umweltbundesamt
Abbildung 11: Entwicklung des Bruttoinlandsverbrauches nach Energieträgern.
7
Detaillierte und weiterführende Informationen befinden sich im Anhang 2
8
Download der Energiebilanz Tirol von der Website der Statistik Austria am 21. November 2012.
57
Der Bruttoinlandsverbrauch ist nach einem steilen Anstieg und dem Erreichen des Höchstwertes im Jahr 2005
tendenziell wieder rückläufig. Der Einbruch im Jahr 2009 ist auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen.
Rund ein Drittel des Zuwachses am Bruttoinlandsverbrauch wurde von den biogenen Brenn- und Treibstoffen
abgedeckt, die zwischen 1988 und 2011 um +12.815 TJ zugenommen haben. Von den fossilen Energieträgern ist
zwischen 1988 und 2011 der Verbrauch an Ölprodukten mit einem Zuwachs von +11.401 TJ (+29 %) am stärksten
angewachsen. Der Verbrauch von Erdgas hat im selben Zeitraum um +8.309 TJ zugenommen, was ungefähr einer
Verdreifachung entspricht. Lediglich bei Kohle gab es einen Rückgang um -1.046 TJ (-36 %). Die Erzeugung von
elektrischer Energie aus Wasserkraft legte zwischen 1988 und 2011 um +1.033 TJ (+5 %) zu. Im Jahr 2011 wurden
+1.077 TJ mehr an elektrischer Energie importiert als exportiert, während im Jahr 1988 noch die Exporte
überwogen. Insgesamt wurden 41 % des Zuwachses (+14.862 TJ) durch erneuerbare Energieträger abgedeckt.
Der Anteil der erneuerbaren Energieträger beträgt gemäß Energiebilanz Tirol 40,3 % im Jahr 2011, im Jahr 2005
lag er noch bei 31,9 %. Der anteilige Zuwachs ist einerseits auf den gestiegenen Einsatz erneuerbarer
Energieträger, aber auch auf den gesunkenen Einsatz fossiler Brennstoffe zurückzuführen.
1.2
Energieerzeugung in Tirol
In diesem Kapitel werden die von öffentlichen Kraft- und Heizwerken erzeugten Energieträger (elektrische Energie
und Fernwärme) in Tirol analysiert.
Elektrische Energie
Abbildung 12 zeigt die Zusammensetzung der Erzeugung elektrischer Energie nach eingesetzten Energieträgern
im Jahr 2011 in Tirol. Der Verlauf (in TWh) über die Jahre 2005 - 2011 ist im Anhang 2 abgebildet.
Erzeugung elektrischer Energie nach Energieträgern 2011
1%
4%
0,10%
aus Wind,PV, Geothermie
aus Wasserkraft
aus Biogenen
aus Naturgas
95%
Quelle: Statisik Austria
Abbildung 12: Erzeugung elektrischer Energie nach Energieträgern (PV Photovoltaik).
Mit über die Jahre fast konstanten 95 % hat die Erzeugung aus Wasserkraft den größten Anteil, gefolgt von den
biogenen Energieträgern mit 4 % und Naturgas mit rund 1 %. Der Beitrag von Wind und Photovoltaik lag im Jahr
2011 bei rund 0,1 %, Öl spielte 2011 bei der Verstromung keine Rolle mehr. Im Jahr 2011 wurden ca. 38 % der in
58
9
thermischen Kraftwerken erzeugten elektrischen Energie in KWK -Anlagen erzeugt, im Jahr 2005 lag der KWKAnteil nur bei 21 %.
Die Produktion an elektrischer Energie aus Wasserkraft hängt stark von der saisonalen Wasserführung und der
damit verbundenen Auslastung der Kraftwerke ab. Obwohl die Kapazitäten der Laufkraftwerke im Zeitraum 2005
bis 2011 laut Energiebilanz von 1.424 MW auf 1.611 MW ausgebaut wurden, ist die Stromproduktion seit 2009
rückläufig und sank von 6,72 TWh in 2009 auf 5,61 TWh in 2011, was vermutlich auf die schwache Wasserführung
zurückzuführen ist. Seit 2009 zeigt sich ein sehr ähnlicher Trend auch auf gesamtösterreichischer, also
überregionaler, Ebene. In Summe lag die Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft im Jahr 2011 jedoch
damit nur geringfügig über dem Wert von 5,57 TWh im Jahr 2005.
Die aus biogenen Brennstoffen erzeugte elektrische Energie war im Jahr 2011 mit 237 GWh um 9 % höher als im
Jahr 2005. Wind und Photovoltaik erzeugten im Jahr 2011 rund 5,7 GWh elektrischer Energie, was der fast
zehnfachen Menge von 2005 entspricht. Die aus Naturgas
10
erzeugte Strommenge lag mit 80 GWh um 25 %
höher als im Jahr 2005.
Fernwärme
Die Erzeugung von Fernwärme hat sich im Zeitraum 1988 bis 2011 von 552 TJ auf 2.660 TJ fast verfünffacht (siehe
Abb. 13).
Abbildung 13: Erzeugung von Fernwärme nach Energieträgern (KWK: Kraft-Wärme-Kopplung. WP: Wärmepumpe).
Seit dem Jahr 2005 wird Fernwärme vorwiegend aus biogenen Energieträgern (vor allem Hackschnitzel und
Pellets) gewonnen, wobei der Anteil im Jahr 2011 bei 82,6 % beziehungsweise 2.197 TJ lag. Der Fernwärmeausbau
9
KWK = Kraftwärmekoppelung. KWK-Anlagen sind Heizkraftwerke, in denen die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme genutzt und
z.B. in ein Fernwärmenetz eingespeist wird.
10
Erdgas wird in der Energiebilanz als Naturgas bezeichnet.
59
basiert seit 2005 weitestgehend auf reinen Biomasse-Heizwerken (ohne KWK). Mit einem Anteil von 14.7 %
beziehungsweise 392 TJ ist Naturgas der zweitbedeutendste Energieträger, gefolgt von Öl mit 2,4 %
beziehungsweise 64 TJ und Solar/Wärmepumpen/Geothermie mit einem Anteil von 0,2 % beziehungsweise 6 TJ.
Endenergieverbrauch
Die Abbildung 14 undAbbildung 15 zeigen die Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern und
Verbrauchersektoren.
Abbildung 14: Entwicklung des energetischen Endverbrauchs nach Energieträgern.
Der Trend des Endenergieverbrauchs folgt im Wesentlichen dem Verlauf des Bruttoinlandsverbrauchs. Abbildung
14 zeigt den Endenergieverbrauch 1988 - 2011 nach Energieträgern. Im Tortendiagramm ist der Anteil der
einzelnen Sektoren am Gesamtendenergieverbrauch im Jahr 2011 dargestellt; die Prozentangaben im
Trenddiagramm beziehen sich auf die Änderung des Verbrauchs im jeweiligen Sektor zwischen 1988 und 2011.
Der Sektor mit dem größten Endenergieverbrauch ist der Transportsektor, gefolgt von Privathaushalten und dem
produzierenden Bereich. Die Landwirtschaft hat als einziger Sektor einen rückläufigen Endenergieverbrauch seit
1988 (siehe Abbildung 15).
Die Entwicklung im Verkehrssektor hängt unter anderem mit dem stark erhöhten Transitaufkommen in Tirol
zusammen. Der im Inland abgesetzte Treibstoff wird vor allem von schweren Nutzfahrzeugen während ihres
Transits durch Österreich getankt (aufgrund der günstigeren Dieselpreise in Österreich), aber dann zum Großteil
auf Fahrten im Ausland verbraucht. Der Trend in den Treibstoff-Absatzmengen korreliert deshalb nicht direkt mit
der Tiroler Straßenverkehrsleistung, beziehungsweise mit den tatsächlich innerhalb der Landesgrenzen
verursachten, Emissionen.
60
Entwicklung des Energetischen Endverbrauchs nach Sektoren
120.000
Energetischer Endverbrauch [TJ]
100.000
+50 %
80.000
60.000
+92 %
Produzierender Bereich
Transport
40.000
-26 %
20.000
+16 %
+57 %
Private Haushalte
Öffentliche und Private
Dienstleistungen
2010
2008
2006
2004
2002
2000
1998
1996
1994
1992
1990
1988
0
Landwirtschaft
Quellen: Statistik Austria, Umweltbundesamt
Abbildung 15: Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren.
1.3
Analyse des Nutzenergiebedarfs
Die Nutzenergie ist jene Energie nach der letzten Umwandlung beim Endverbraucher und wird vom
Verwendungszweck des Energieverbrauchs beeinflusst.
Da die Treibhausgasemissionen von Privathaushalten und Dienstleistungsgebäuden (Kapitel C2) überwiegend aus
der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser stammen, ist hier eine
Nutzenergieanalyse
11
(NEA) interessant.
Private Haushalte
Die Nutzenergieanalyse umfasst sieben Kategorien, wobei nur vier für die privaten Haushalte relevant sind. Deren
Anteil am Gesamtverbrauch ist für 2011 in Klammern angeführt:
Raumheizung und Klimaanlagen (71 %)
Warmwassererzeugung und Kochen (16 %)
12
11
Dazu werden detaillierte Informationen zum sektoralen Endenergieverbrauch von der Statistik Austria jährlich im Rahmen der
Nutzenergieanalyse (NEA) auf Bundesländerebene erstellt.
61
Standmotoren (Kühlschrank, Waschmaschine etc.) (9 %)
Beleuchtung und EDV (4 %)
Die Kategorie Raumheizung und Klimaanlagen ist mit 71 % der wichtigste Energieverbraucher der Haushalte,
wobei hier nur ein sehr geringer Anteil für Klimaanlagen genutzt wird. Danach folgt die für Warmwasser und
Kochen aufgewendete Energie. In den Kategorien Standmotoren sowie Beleuchtung und EDV ist nur die elektrische
Energie relevant.
Abbildung 16 zeigt den Energieverbrauch der Privaten Haushalte nach Energieträgern für die Nutzkategorie
Raumheizung und Klimaanlagen.
Abbildung 16: Private Haushalte - Nutzenergie für Raumheizung und Klimaanlagen nach Energieträgern in 2011.
Der Energieverbrauch für Raumheizung und Klimaanlagen für private Haushalte lag im Jahr 2011 bei 14.506 TJ.
Mit einem Anteil von 40 % ist in Tirols Haushalten das Gasöl für Heizzwecke (Heizöl extraleicht) der im Jahr 2011
am stärksten genutzte Energieträger. Andere fossile Energieträger, wie Heizöl (1,4 %), Flüssiggas (0,8 %), Kohle (0,4
%) und Naturgas (6 %), spielen eine weniger bedeutende Rolle beim Heizen.
Von den Erneuerbaren ist Brennholz der wichtigste Energieträger mit einem Anteil von 29 %, gefolgt von den
biogenen Brenn- und Treibstoffen (im wesentlichen Hackschnitzel und Pellets) mit 5 %. Der Anteil der Fernwärme
lag im Jahr 2011 bei 7 %, gleichauf mit der elektrischen Energie (Strom).
Der Energieverbrauch für Raumheizung und Klimaanalagen ist auch witterungsbedingten Schwankungen
ausgesetzt (siehe auch Anhang 2 Heizgradsummen Tirol). So sank der Endenergieverbrauch in der
Bundesländerenergiebilanz Tirols von 2010 auf 2011 um 4,7 Petajoule(s) (PJ).
Öffentliche und private Dienstleistungen
In folgender Punktation sind die für den Sektor Öffentliche und Private Dienstleistungen relevanten Kategorien und
deren Anteile am Gesamtverbrauch für das Jahr 2011 angeführt:
12
Entspricht der Kategorie Industrieöfen in der Nutzenergieanalyse
62
Raumheizung und Klimaanlagen (56 %)
Warmwassererzeugung und Kochen (21 %)
13
Beleuchtung und EDV (14 %)
Standmotoren (6 %)
Dampferzeugung (4 %)
Die Kategorie Raumheizung und Klimaanlagen ist mit 56 % (5.900 TJ) der wichtigste Energieverbraucher dieses
Sektors, wobei nur ein geringer Anteil für Klimaanlagen genutzt wird. Es folgt die zur Warmwassererzeugung und
zum Kochen aufgewendete Energie, hier kommt hauptsächlich elektrische Energie mit einem Anteil von 94 % im
Jahr 2011 zum Einsatz. Für die Kategorie Beleuchtung und EDV ist ausschließlich die elektrische Energie relevant,
bei den Standmotoren setzt sich der Verbrauch zu 72 % aus Strom und zu 17 % aus Diesel zusammen.
Abbildung 17 zeigt den Nutzenergiebedarf der Dienstleister für die Nutzkategorie Raumheizung und
Klimaanlagen nach Energieträgern. Die im Jahr 2011 vorwiegend eingesetzten Energieträger sind Naturgas,
gefolgt von elektrischer Energie und Gasöl (Heizöl extraleicht).
Abbildung 17: Öffentliche und Private Dienstleistungen - Nutzenergie für Raumheizung und Klimaanlagen nach Energieträgern
in 2011.
13
Entspricht der Kategorie Industrieöfen in der Nutzenergieanalyse
63
2
Ist-Analyse Treibhausgasemissionen
Im Jahr 2011 lebten 8,4 % der Bevölkerung Österreichs in Tirol; der Anteil am Bruttoinlandsprodukt betrug 8,7 %.
Der Anteil an Österreichs Treibhausgas (THG)-Emissionen betrug 6,7 % (5,5 Mio.t CO2-Äquivalent). Im Jahr 2011
lagen die Pro-Kopf-Emissionen Tirols mit 7,8 t CO2-Äquivalent unter dem österreichischen Schnitt von 9,8 t (siehe
Abbildung 18).
Abbildung 18: Anteil Tirols an den österreichischen Treibhausgas-Emissionen sowie Pro-Kopf-Emissionen, 1990 und 2011.
Abbildung 19: zeigt die Treibhausgas-Emissionen Tirols, aufgegliedert nach Sektoren und Gasen für 2011.
Abbildung 19: Anteile 2011 nach KSG-Sektoren und Gasen. KEX: Kraftstoffexport im Tank.
64
Knapp die Hälfte (46 %) der Treibhausgas-Emissionen Tirols stammten 2011 aus dem Sektor Verkehr, knapp ein
Viertel aus dem Sektor Energie und Industrie (23 %).
Mit einem Anteil von 82 % war Kohlendioxid im Jahr 2011 hauptverantwortlich für die Treibhausgas-Emissionen
Tirols. Methan trug im selben Jahr 10 % bei, gefolgt von Lachgas und den fluorierten Treibhausgasen (F-Gasen).
Abbildung 20 zeigt die Emissionstrends für Tirol von 1990 bis 2011 nach Treibhausgasen und Sektoren basierend
auf der Systematik des Klimaschutzgesetzes (KSG).
Abbildung 20: Treibhausgas-Emissionen Tirols in der Einteilung des Klimaschutzgesetzes 1990 bis 2011 in kt CO2-Äquivalent.
EH – Emissionshandel.
Von 1990 bis 2011 stiegen die Treibhausgas-Emissionen Tirols um 13 %, auf 5,5 Mio.t CO2-Äquivalent an; von 2010
auf 2011 ist eine Reduktion von 3,4 % zu verzeichnen.
Hauptverantwortlich für die generelle Emissionszunahme ist der Verkehr. In diesem Sektor kam es von 1990 bis
2011 zu einem Anstieg um insgesamt 66 % (+999 kt). Der Grund für diese Entwicklung liegt im zunehmenden
Straßenverkehr, wie auch im Kraftstoffexport ins Ausland, aufgrund der im Vergleich zu den Nachbarstaaten
günstigen Kraftstoffpreise in Österreich. Von 2005 auf 2006 kam es durch den seit Oktober 2005 verpflichtenden
Einsatz von Biokraftstoffen (Substitutionsverpflichtung) und dem generell geringeren Kraftstoffabsatz 2006 zu
einer Abnahme der Emissionen. Von 2007 auf 2008 sanken die Emissionen des Verkehrssektors ebenfalls, Grund
hierfür war ein rückläufiger Kraftstoffabsatz sowie ein geringeres Verkehrsaufkommen und ein verstärkter Einsatz
von Biokraftstoffen. Die Abnahme von 2008 auf 2009 ist neben Maßnahmen, wie dem verstärkten Einsatz von
Biokraftstoffen und Effizienzsteigerungen (unter anderem aufgrund der NOVA-Spreizung), auch durch die
Wirtschaftskrise und einem dadurch bedingten Rückgang beim Gütertransport beziehungsweise den
Fahrleistungen (auch bei Pkw) hervorgerufen. Zwischen 2010 und 2011 gab es eine Treibhausgas-Reduktion um
3,4 % aufgrund eines geringeren Kraftstoffverbrauchs, bedingt durch steigende Kraftstoffpreise und einer
Abnahme des spezifischen Verbrauchs pro Fahrzeug-Kilometer.
65
Die Treibhausgas-Emissionen des Sektors Energie und Industrie haben sich zwischen 1990 und 2011 um 2,6 % (24
kt) erhöht, wobei von 2010 auf 2011 eine Zunahme von 3,4 % zu verzeichnen ist. Von 1990 bis 2011 nahmen die
Treibhausgas-Emissionen aus Wohn- und Dienstleistungsgebäuden um insgesamt 5,4 % (–50 kt) ab. Durch den
milden Winter im Jahr 2011 kam es im Vergleich zum Vorjahr 2010 zu einer Emissionsabnahme um 13 %.
Die Treibhausgas-Emissionen im Sektor Landwirtschaft sind von 1990 bis 2011 um 13,4 % (-94 kt)
zurückgegangen. Als Ursache dieser Entwicklung können der geringere Dieselverbrauch, der reduzierte
Viehbestand und der sparsamere Mineraldüngereinsatz genannt werden.
Im Sektor Abfallwirtschaft bewirkten abfallwirtschaftliche Maßnahmen einen Rückgang der Treibhausgase von
1990 bis 2011 um 60,9 % (–336 kt).
Abzüglich der Treibhausgas-Emissionen aus dem Emissionshandelsbereich (520 kt) ergibt sich für Tirol eine
Emissionsmenge von 4.998 kt CO2-Äquivalent im Jahr 2011. Bei Betrachtung der nationalen Emissionsmenge
gemäß Klimaschutzgesetz (ohne Emissionshandelsbereich) erhöht sich der Anteil Tirols von 7 % auf rund 10 %.
2.1
Kohlendioxidemissionen
In Abbildung 21 sind die CO2-Emissionen dem Bruttoinlandsenergieverbrauch sowie dem Bruttoregionalprodukt
gegenübergestellt. Zusätzlich ist der Energieverbrauch an fossilen und erneuerbaren Energieträgern für 1990, 2010
und 2011 abgebildet. Das Jahr 1990 entspricht in der Indexdarstellung 100 %.
Abbildung 21: CO2-Emissionen, Bruttoinlandsenergieverbrauch (BIEV) und Bruttoregionalprodukt Tirols, 1990–2011.
Die CO2-Emissionen Tirols stiegen von 1990 bis 2011 um 27 % auf 4,5 Mio.t, während sich das
Bruttoregionalprodukt um 71 % erhöhte. Beim Bruttoinlandsenergieverbrauch ist eine Zunahme von 49 % zu
verzeichnen, wobei der Verbrauch erneuerbarer Energieträger um 67 % anstieg.
Von 2010 auf 2011 sanken die CO2-Emissionen Tirols um 3,8 %. Der gesamte Bruttoinlandsenergieverbrauch nahm
um 1,8 % ab, wobei der Verbrauch von fossilen Energieträgern um 3,9 % und jener von erneuerbaren Energieträgern
um 3,7 % zurückging.
66
2.2
Methan- und Lachgasemissionen
Abbildung 22 stellt den Methan (CH4)- und Lachgas (N2O)-Emissionen Tirols die wesentlichsten treibenden Kräfte
gegenüber. Das Jahr 1990 entspricht in der Indexdarstellung 100 %. Eine Ausnahme bilden die deponierten
Abfallmassen, bei denen die Zeitreihe im Jahr 1998 beginnt (das heißt 1998 = 100 %).
Abbildung 22: Treibende Kräfte der CH4- und N2O-Emissionen Tirols, 1990–2011.
Die CH4-Emissionen Tirols konnten von 1990 bis 2011 um 43 %, das heißt auf etwa 25.600 t reduziert werden, von 2010 auf 2011
um 4,2 %. Hauptverursacher sind die Sektoren Landwirtschaft und Sonstige (i.W. Abfalldeponierung) mit einem Anteil von 61 %
beziehungsweise 35 % im Jahr 2011.
Gründe für die Abnahme der CH4-Emissionen Tirols sind neben dem leicht gesunkenen Rinderbestand in der
Landwirtschaft auch gesetzliche Verordnungen im Abfallbereich (vor allem die Deponieverordnung) und
Abfallexporte zur thermischen Behandlung nach Deutschland. Im Bereich der Abfalldeponierung sind dies
insbesondere die Verringerung des organischen Kohlenstoffgehaltes im abgelagerten Abfall sowie die seit Beginn
der 1990er-Jahre verbesserte Deponiegaserfassung. Für Tirol galt die Ausnahmeregelung nach der
Deponieverordnung, weshalb bis 2008 noch vergleichsweise große Mengen an Restmüll direkt deponiert wurden.
Die N2O-Emissionen nahmen von 1990 bis 2011 um 3,4 % auf rund 1.000 t ab. Die gestiegenen Emissionen aus
der Abwasserbehandlung sowie dem Verkehr und der Industrie sind für diesen Anstieg hauptverantwortlich. Mit
einem Anteil von 68 % verursachte 2011 die Landwirtschaft den Hauptteil der N2O-Emissionen Tirols, wobei dieser
Sektor durch den gesunkenen Viehbestand und die reduzierte Stickstoffdüngung im Vergleich zu 1990 verringerte
N2O-Emissionen aufweist (-15 %). Von 2010 auf 2011 blieben die gesamten N2O-Emissionen Tirols nahezu
konstant (-0,4 %).
67
G l o s s a r
G
lossar
15 Begriffe zum Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel (Adaptation)
Als Anpassung bezeichnet man Maßnahmen, mit denen natürliche und menschliche Systeme (z.B. Tourismus,
Landwirtschaft) gewappnet werden, um die Folgen des Klimawandels möglichst unbeschadet zu überstehen.
Quelle: www.klimawandelanpassung.at
Anpassungsfähigkeit
Die Anpassungsfähigkeit eines Landes hängt davon ab, welche Institutionen, Fähigkeiten und Ressourcen ihm zur
Verfügung stehen. Quelle: www.klimawandelanpassung.at
Emissionsszenarien
bezeichnen
unterschiedliche
Entwicklungen
des
Ausstoßes
anthropogener
Treibhausgase.
Es
gibt
4
Hauptszenarien beziehungsweise Szenariofamilien, welche die Beziehung zwischen Bevölkerungsentwicklung,
Wirtschaftsentwicklung sowie technologischem Fortschritt mit der Entwicklung des Treibhausgasaustoßes
beschreiben. Jede dieser Szenariofamilien steht für bestimmte ökonomische, ökologische, demographische,
soziale und Entwicklungswege, hat also mehrere verschiedene Unterszenarien. Durch die verschiedenen Szenarien
wird eine Bandbreite möglicher Entwicklung geschaffen. Die 4 Szenariofamilien sind: A1: Die Welt des globalen
Wirtschaftswachstums, A2: Die „Jeder-kämpft-für-sich-Welt“, B1: Die geplante grüne Welt und B2: Die Welt der
grünen Regionen. Quelle: ZAMG Informationsportal Klimawandel
(städtischer) Hitzeinseleffekt (engl. urban heat island)
Phänomen der im Vergleich zum Umland erhöhten Luft- und Oberflächentemperatur in stark verbauten
(=versiegelten) Gebieten. Die starke Erwärmung tagsüber und die geringere Abkühlung nachts (Wärmespeicher
der Baukörper) haben Auswirkungen auf die Gesundheit. Quelle: Howard 1833, Oke 1982
68
IPCC
Abkürzung für „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (auch „Weltklimarat“); 1988 vom Umweltprogramm
der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründete Institution zur
Sammlung des Forschungsstandes im Bereich „Klimawandel“. In regelmäßigen Abständen werden sogenannte
Wissensstandberichte („Assessment Reports") veröffentlicht, die in vielen Fällen als Basis für die politische und
wissenschaftliche Diskussion herangezogen wird. Der Assessment Report umfasst 4 Teile: 1. Basiswissen zum
Klimasystem, 2. Auswirkungen, Anpassung, Verwundbarkeiten, 3. Verminderung (
Mitigation), 4. Synthese.
Neben den Wissensstandberichten werden unter anderem noch Sonderberichte („Special reports“) zu bestimmten
Themen veröffentlicht. Quelle: www.klimawandelanpassung.at, Latif 2012
Klima
Klima wird im engen Sinn definiert als statistisches „Durchschnittswetter", das in einer Region über Monate bis hin
zu Tausenden von Jahren herrscht. Dazu gehören die immer wiederkehrenden, tages- und jahreszeitlichen
Schwankungen. Der klassische, von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) definierte Zeitraum (=
Klimanormalperiode) beträgt 30 Jahre. Einbezogen sind Temperatur, Niederschlag und Wind. Die Wissenschaft
definiert regional unterschiedliche Klima-Regionen: gemäßigt, tropisch, subtropisch, mediterran oder arktisch.
Quelle: www.klimawandelanpassung.at
Klimamodell
Klimamodelle simulieren das Klimasystem der Erde und seine Veränderungen auf der Grundlage von
physikalischen Gesetzen durch mathematische Gleichungen. Wechselwirkungen und Rückkopplungsprozesse
werden berechnet - etwa der Zusammenhang von Temperatur, Meeresströmungen und Eisbildung. Quelle:
www.klimawandelanpassung.at
Klimaschutz / Mitigation
Das Ziel des Klimaschutzes ist die Minderung der Treibhausgas-Emissionen, welche die hauptsächliche Ursache
der derzeitigen globalen Erwärmung sind. Das Kyoto-Protokoll (erste Verpflichtungsperiode von 2008-2012) ist
ein wichtiger Meilenstein zur Erreichung dieses Zieles, da es verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von
Treibhausgasen fest hält. 183 Staaten haben das Kyoto-Protokoll ratifiziert oder ihm anderweitig formell
zugestimmt. Der Rückgang der Treibhausgase kann durch politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche,
technologische, usw. Maßnahmen erreicht werden. Quelle: www.klimawandelanpassung.at
Klimaszenario /-projektion
bezeichnet eine plausible Beschreibung des zukünftigen Klimas unter Verwendung bestimmter
und
Klimamodelle
Emissionsszenarien. Sie gibt an, wie sich das Klima ändert, wenn verschiedene Mengen und Arten an
Treibhausgasen emittiert werden. Quelle: www.klimawandelanpassung.at
No-Regret-Maßnahmen
Als "No regret"-Maßnahmen werden diejenigen bezeichnet, die auf jeden Fall einen umweltpolitischen und
wirtschaftlichen Nutzen für die Gesellschaft mit sich bringen, unabhängig davon in welchem Ausmaß die
Klimaänderung ausfällt. Als No-regret Maßnahme werden z.B. die Reduktion von Leck-Schäden bei der
Wasserinfrastruktur oder die Schaffung von Saison-unabhängigen Tourismus- und Freizeitangeboten verstanden.
Quelle: www.klimawandelanpassung.at
69
Permafrost (permanenter Bodenfrost)
bezeichnet Boden, Sediment oder Gestein, welches in unterschiedlicher Mächtigkeit und Tiefe unter der
Erdoberfläche mindestens 2 Jahre ununterbrochen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aufweist. Das bedeutet,
dass Permafrost nur aufgrund der Bodentemperatur definiert ist und Eis zwar enthalten kann, aber nicht muss.
Quelle: Brunotte et al. 2002, Nötzli & Gruber 2005
Resilienz (Robustheit, Elastizität und Widerstandsfähigkeit)
Fähigkeit eines Systems auf Störungen zu reagieren und dabei seine Struktur und Funktionen, die Fähigkeit zur
Selbstorganisation und
Anpassungsfähigkeit zu bewahren. Wird die Resilienz eines Systems überschritten
ändert sich der Systemzustand. Quelle: vgl. Holling 1973, Adger 2000
Treibhauseffekt
Durch diese Fähigkeit wird eine Temperaturerwärmung erreicht, ohne die das Leben auf der Erde gar nicht
möglich wäre (= natürlicher Treibhauseffekt). Seit der Industriellen Revolution verstärkt der Mensch den
natürlichen Treibhauseffekt durch den Ausstoß von Treibhausgasen und der daraus ergebende Veränderung der
Zusammensetzung der Atmosphäre erheblich. Der höhere Anteil von Treibhausgasen sorgt dafür, dass mehr
Sonnenstrahlen in der Atmosphäre bleiben und sich dadurch das Klima aufheizt. Diese aktuelle Klimaerwärmung
begründet sich durch diesen vom Menschen verursachten Treibhauseffekt. Quelle: www.klimawandelanpassung.at
Verwundbarkeit, Verletzbarkeit (engl. Vulnerability)
Wie anfällig ein System für Schäden durch den Klimawandel ist, wird als Vulnerabilität (Verwundbarkeit,
Verletzlichkeit) bezeichnet. Die Vulnerabilität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Von außen sind das Art, Ausmaß und Geschwindigkeit der Klimaänderung sowie deren Schwankungen. Innere Faktoren sind Empfindlichkeit
und Anpassungsfähigkeit des jeweiligen Systems. Quelle: www.klimawandelanpassung.at
Wetter
Als Wetter bezeichnet man den spürbaren, augenblicklichen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort
der Erdoberfläche, der unter anderem als Sonnenschein, Bewölkung, Regen, Wind, Hitze und Kälte in Erscheinung
tritt. Quelle: www.klimawandelanpassung.at
70
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Österreichisches Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raumes 2007-2013.
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PFEIL15, Programm für Forschung und Entwicklung im Lebensministerium.
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Raumordnungsplan Raumverträgliche Tourismusentwicklung.
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Raumordnungsprogramm für Golfplätze, LGBl.Nr. 1/2009
Raumordnungsprogramm zum Schutz der Gletscher, LGBl.Nr. 43/2006
Regionale Wirtschaftsförderung des Landes Tirol – Rahmenrichtlinie. https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/arbeitwirtschaft/wirtschaftsfoerderung/downloads/rahmenrichtlinie_neu.pdf
Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren
Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG. ABl. Nr. L 140.
Richtlinie 79/409/ des Rates über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, ABl. L 103 vom 25.04.1979
Richtlinie 92/43/ des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. L 206
vom 22.07.1992
Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoff COM(2013) 18
Richtlinie RL 2009/31/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über die geologische Speicherung von Kohlendioxid und
zur Änderung der Richtlinie 85/337/EWG des Rates sowie der Richtlinien 2000/60/EG, 2001/80/EG, 2004/35/EG,
2006/12/EG und 2008/1/EG des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Verordnung (EG) Nr. 1013/ 2006. ABl.
Nr. L 140.
Richtlinien zur Gefahrenzonenausweisung für die Bundeswasserbauverwaltung (2006). http://www.bmlfuw.gv.at/wasser/wasseroesterreich/foerderungen/foerd_hochwasserschutz/gzausweis.html
Rio-Deklaration mit Agenda 21. http://www.un.org/depts/german/conf/agenda21/rio.pdf
Seilbahn- und Schigebietsprogramm 2005 LGBl.Nr. 10/2005, Novelle 2011
Sonderrichtlinie zur Förderung der Landwirtschaft aus nationalen Mitteln GZ. BMLFUW-LE.1.1.12/0274-II/9/2009 in der Fassung
von GZ. BMLFUW-LE.1.1.12/0061-II/9/2010
Subventionen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen.
http://www.bmwfj.gv.at/Unternehmen/UnternehmensUndKMUPolitik/Seiten/SzbventionenzurFörderungderWettbewerbsfähigkeitvonkleinenundmittlerenUnternehmen.aspx
Technische Richtlinien für die Bundeswasserbauverwaltung 2006. http://www.lebensministerium.at/dms/lmat/wasser/wasseroesterreich/foerderungen/foerd_hochwasserschutz/trl/-1--RIWA-T-Fassung-Mai-2006-mit-Titelblatt-korr2007/%281%29%20RIWA-T-Fassung%20Mai%202006%20mit%20Titelblatt%20korr.2007.pdf
Territoriale Agenda der Europäischen Union, Leipzig Charta zur nachhaltigen Stadt.
http://www.oerok.gv.at/fileadmin/Bilder/2.Reiter-Raum_u._Region/4.Europ-Raumentwicklung/Leipzig-Charta-zurnachhaltigen-europaeischen-Stadt-Angenommen-am-24.-Mai-2007-barrierefrei.pdf
Tiergesundheitsgesetz BGBl. I Nr. 133/1999
Tierschutzgesetz BGBl. I Nr. 118/2004
Tierseuchengesetz RGBl. Nr. 177/1909 idF. BGBl. I Nr. 50/2012
Tiroler Bauordnung 2011 LGBl. Nr. 57/2011
Tiroler Energiemonitoringbericht 2012; Statusbericht zur Umsetzung der Tiroler Energiestrategie.
https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/umwelt/wasser_wasserrecht/Downloads/Tiroler_EnergiemonitoringBericht2012_Statusbericht-zur-Umsetzung-der-Tiroler-Energiestrategie.pdf.pdf
87
Tiroler Gentechnik Vorsorgegesetz LGBl.Nr. 36/2005
Tiroler Jagdgesetz LGBl. Nr. 41/2004
Tiroler Katastrophenmanagementgesetz LGBI Nr. 33/2006
Tiroler Naturschutzgesetz LGBl. Nr. 26/2005
Tiroler Naturschutzverordnung LGBl. Nr. 18/2006
Tiroler Pflanzenschutzgesetz 2001 LGBl. Nr. 41/2001
Tiroler Pflanzenschutzmittelgesetz 2012 LGBl. Nr. 56/2012
Tiroler Raumordnungsgesetz 2011 LGBl. Nr. 56/2011
Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz 2003 LGBl. Nr. 89/2003
Tiroler Tierzuchtgesetz 2008 LGBl. Nr. 38/2008
Tiroler Waldordnung LGBl. Nr. 55/2005
Tiroler Wirtschaftsförderungsfondsgesetz LGBl. Nr. 16/1989
Übereinkommen über die biologische Vielfalt BGBl. Nr. 213/1995
Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates vom 20. September 2005 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums
durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER), ABl. L 277. http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2005:277:0001:0040:DE:PDF
Verordnung (EG) Nr. 1974/2006 Der Kommission vom 15. Dezember 2006 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung
(EG) Nr. 1698/2005 des Rates über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen
Landwirtschaftsfonds (ELER), ABl. L 368. http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2006:368:0015:0073:DE:PDF
Verordnung (EG) Nr. 1998/2006 der Kommission vom 15. Dezember 2006 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag
auf „De-minimis’“-Beihilfen (ABl. L 379, S 5ff). http://www.tirol.gv.at/fileadmin/www.tirol.gv.at/themen/wirtschaft-undtourismus/wirtschaftsfoerderung/downloads/vo-de-minimis-beihilfen.pdf
Verordnung (EG) Nr. 800/2008 der Kommission vom 6. August 2008 zur Erklärung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen von
Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine
Gruppenfreistellungsverordnung) (ABl. L 214 vom 9.8.2008, S.3).
http://www.tirol.gv.at/fileadmin/www.tirol.gv.at/themen/wirtschaft-undtourismus/wirtschaftsfoerderung/downloads/Allg.GVO.pdf
Waldentwicklungsplan (WEP) http://www.lebensministerium.at/dms/lmat/forst/oesterreichwald/raumplanung/waldentwicklungsplan/WEP/2012_neu_WEP-Richtlinie_2012_mit-Leitbild_Helvetica_17-072012_0800/2012_neu_WEP%20Richtlinie_2012_mit%20Leitbild_Helvetica_17%2007%202012_0800.pdf
Waldfachplan (WFP) http://www.lebensministerium.at/dms/lmat/forst/oesterreichwald/raumplanung/waldfachplan/WAF/WAF_20Brosch_re_layout_version0/WAF_20Brosch_re_layout_version.pdf
Wasserbautenförderungsgesetz 1985 Bundesgesetz über die Förderung des Wasserbaues aus Bundesmitteln (BGBL Nr.
148/1985 i.d.g.F.)
Wasserkraft in Tirol – Kriterienkatalog – Kriterien für die weitere Nutzung der Wasserkraft in Tirol (2011).
http://www.tirol.gv.at/fileadmin/www.tirol.gv.at/themen/umwelt/wasser/wasserrecht/downloads/Kriterienkatalog_Versio
n-07-04-2011_3.0.pdf
Wasserrechtsgesetz 1959 (BGBL. Nr. 215/1959 i.d.g.F.), http://www.bmlfuw.gv.at/wasser/wasseroesterreich/wasserrecht_national/wasserrechtsgesetz.html
Wirtschaftsbericht Österreich 2013.
http://www.bmwfj.gv.at/Wirtschaftspolitik/Wirtschaftspolitik/Documents/Wirtschaftsbericht%20Österreich%202013.pdf
88
Zoonosengesetz BGBl. I Nr. 128/2005
Zukunftsstrategien der Tiroler Landwirtschaft. https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/land-forstwirtschaft/agrar/zahlen-datenagrarberichte/Landwirtschaft-2020/Ergebnispapier_ZStrategieLW2020__final.pdf
Zweites Aktionsprogramm der Gemeinschaft im Bereich der öffentlichen Gesundheit (2008-2013). Beschluss Nr. 1350/2007/EG
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 über ein zweites Aktionsprogramm der Gemeinschaft
im Bereich der Gesundheit (2008—2013) http://eur-lex.europa.eu/legalcontent/DE/ALL/;jsessionid=JLTCTpGTNTHWgWHwXF9qV3G8tgBnhcdXfHqVQTpST105GDQTTp8V!907663123?uri=CELE
X:32007D1350
89
Anhang 1 – Detailauswertung Klimaszenarien
Im Folgenden werden Detailauswertungen der Klimaszenarien dargestellt. Zusätzlich zu Temperatur und
Niederschlag wurden die zu erwartenden Änderungen für den Zeitraum 2021-2050 der ununterbrochenen
Trockentage, der Starkniederschläge, der Kühlgradtage sowie der Heizgradtage im Vergleich zur Bezugsperiode
1971-2000 ausgewertet.
Definitionen:
Ununterbrochene Trockentage:
Aufeinanderfolgende Tage mit weniger als 1mm Niederschlag
Starkniederschlag:
Tage mit mehr als 30mm Niederschlag
Kühlgradtage:
Summe von Temperaturdifferenzen (Tagesmittel minus 18,3°C) an Tagen mit einer Mitteltemperatur von über
18,3°C (Tage an denen gekühlt wird)
Heizgradtage:
Summe von Temperaturdifferenzen (Innenraumtemperatur (20,0°C) - Tagesmitteltemperatur) an Tagen mit
einer Mitteltemperatur von ≤ 12,0°C (Tage an denen geheizt wird)
90
Abbildung 23: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: Tage/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete
Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen die
Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit: Tage/ Monat).
Abbildung 24: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: Tage/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete
Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen die
Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit:Tage/ Monat).
91
Abbildung 25: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: KGT/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete
Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darüber zeigen die
Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit:KGT/ Monat).
Abbildung 26: Jahresgang der erwarteten Klimaänderung (Einheit: HGT/ Monat). Die dicke Linie stellt die mittlere erwartete
Klimaänderung dar, der schattierte Bereich die Bandbreite möglicher Entwicklungen. Die Zahlen darunter zeigen die
Monatsmittel der Bezugsperiode (Einheit: HGT/ Monat)
92
Anhang 2 – Zusätzliche Informationen zum Klimaschutz
Ad Kapitel IST-Analyse Energiebilanz
Tabelle 11: Bruttoinlandsverbrauch Tirol für das Jahr 2011 nach Energieträgern und Veränderung zu 1988.
Energieträger
Veränderung 1988-2011
Wert 2011
Anteil 2011
[%]
[TJ]
[TJ]
[%]
Elektrische Energie (Nettoimporte)
+159 %
+2.902
1.077
1%
Wasserkraft (elektrische Energie)
+5 %
+1.033
20.205
19 %
Wind und Photovoltaik (elektrische
-
+20
20
0%
Biogene Brenn- und Treibstoffe
+4144 %
+12.815
13.124
13 %
Brennholz
-0 %
-20
4.838
5%
Umgebungswärme etc.
+676 %
+1.035
1.188
1%
Brennbare Abfälle
+47 %
+95
295
0%
Kohle
-36 %
-1.046
1.887
2%
Öl
+29 %
+11.401
51.163
49 %
Gas
+304 %
+8.309
11.044
11 %
Gesamt
+54 %
+36.543
104.841
100 %
Energie)
Ad Kapitel Energetischer Endverbrauch
Tabelle 12: energetischer Endverbrauch Tirol für das Jahr 2011 nach Energieträgern und Veränderung zu 1988.
Energieträger
Veränderung 1988-2011
Wert 2011
Anteil 2011
[%]
[TJ]
[TJ]
[%]
Elektrische Energie
+20 %
+3.073
18.173
19,8 %
Fernwärme
+392 %
+1.950
2 447
2,7 %
Biogene Brenn- u. Treibstoffe
+1927 %
+5.746
6.045
6,6 %
Brennholz
-0 %
-22
4.836
5,3 %
Umgebungswärme etc.
+672 %
+1.029
1.182
1,3 %
Brennbare Abfälle
+47 %
+95
295
0,3 %
93
Kohle
-45 %
-1.083
1.300
1,4 %
Öl
+40 %
+13.567
47.585
52,0 %
Gas
+288 %
+7.217
9.724
10,6 %
Gesamt
+53 %
+31.571
91.586
100,0 %
Nachstehende Tabelle zeigt Verbrauchswerte und Änderungen des energetischen Endverbrauchs im Zeitraum
1988–2011 nach Sektoren.
Tabelle 13: Energetischer Endverbrauch Tirol für das Jahr 2011 nach Sektoren und Veränderung zu 1988.
Energieträger
Veränderung 1988-2011
Wert 2011
Anteil 2011
[%]
[TJ]
[TJ]
[%]
+57 %
+3.817
10.570
12 %
Private Haushalte
+16 %
+2.772
20.309
22 %
Landwirtschaft
-26 %
-544
1.522
2%
Transport
+92 %
+18.961
39.494
43 %
Produzierender Bereich
+50 %
+6.565
19.691
22 %
Gesamt
+53 %
+31.571
91.586
100 %
Öffentliche und private
Dienstleistungen
94
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