Industrieökonomik Sommersemester 2007 5. Vorlesung, 18.05.2007 PD Dr. Jörg Naeve∗ Universität des Saarlandes Lehrstuhl für Nationalökonomie insbes. Wirtschaftstheorie ∗ mailto:[email protected] http://www.uni-saarland.de/fak1/fr12/albert 0681 302 4864 (Mittwoch bis Freitag) 1 / 55 Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Das Oligopol: Mengenwettbewerb 2 / 55 Oligopole und strategisches Verhalten Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Bisher haben wir betrachtet ✔ vollkommene Konkurrenz: Preisnehmerverhalten (Interpretation: viele Anbieter) ✔ Monopol: Optimierung gegen die Nachfrage, ein Anbieter Nun Oligopol: kleine Anzahl von Anbietern (Duopol: zwei Anbieter), daher strategisches Verhalten. Zur Analyse verwenden wir Methoden der (nichtkoopertiven) Spieltheorie. 3 / 55 Modellvarianten Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Wir können Modelle oligopolistischen Verhaltens nach folgenden Kriterien unterscheiden. Nach den angebotenen Gütern: homogene Güter versus differenzierte Güter. Nach der strategischen Variable: Mengenwettbewerb versus Preiswettbewerb. Nach dem zeitlichen Ablauf: simultane Strategiewahl versus sequentielle Strategiewahl. 4 / 55 Exkurs Spieltheorie Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Eine Strategie legt das Verhalten eines Spielers für alle möglichen Umstände fest. Die Strategien aller Spieler, determinieren die Auszahlungen, die die einzelnen Spieler erhalten. Gegeben eine Strategiekombination ist eine beste Antwort für einen Spieler eine Strategie, die seine Auszahlung maximiert. Ein Nash Gleichgewicht ist eine Strategiekombination derart, dass für jeden Spieler seine Strategie in der Kombination eine beste Antwort ist. Anders gesagt, die Strategien sind wechselseitig beste Antworten. 5 / 55 Gefangenendilemma Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Beispiele für Spiele: Gefangenendilemma Auszahlungsmatrix: d c d 1, 1 4, 0 c 0, 4 3, 3 Die Strategie d ist für jeden Spieler eine (strikt) dominante Strategie; d. h., unabhängig davon, was der andere tut, ergibt die Strategie d die höchste Auszahlung. Daher ist das Nash Gleichgewicht dieses Spiels die Strategiekombination (d, d) mit einer Auszahlung von 1 für jeden Spieler. 6 / 55 Geschlechterkampf Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Battle of the Sexes T B t 2, 1 0, 0 b 0, 0 1, 2 In diesem Spiel gibt es keine dominanten Strategien. Es besitzt zwei Gleichgewichte in reinen Strategien, nämlich (t, T ) und (b, B). 7 / 55 Matching Pennies Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Matching Pennies K Z K −1, 1 1, −1 Z 1, −1 −1, 1 In diesem Spiel gibt es weder dominante Strategien noch ein Nash Gleichgewicht in reinen Strategien. Es gibt aber ein Nash Gleichgewicht in gemischten Strategien, das darin besteht, beide Strategien jeweils mit Wahrscheinlichkeit 12 zu spielen. 8 / 55 Das Cournot Modell Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Simultaner Mengenwettbewerb bei homogenen Gütern Das erste Modell, das wir untersuchen, stammt von dem französischen Ökonomen Antoine Auguste Cournot aus dem Jahr 1838. Es gibt zwei Unternehmen, 1 und 2, mit den Kostenfunktionen Ci (yi ) = ci yi , i = 1, 2 , mit c1 , c2 ≥ 0. Die Preis-Absatz-Funktion für das homogene Produkt ist gegeben durch p(Y ) = a − b Y, a, b > 0, wobei Y = y1 + y2 ist. 9 / 55 Das Cournot Modell (Forts.) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Der Marktpreis ist also von der Gesamtmenge abhängig. Aufgrund dieser Tatsache besteht zwischen den beiden Unternehmen eine Interdependenz. Im Cournot Modell sind die Strategien der Unternehmen die am Markt angebotenen Mengen y1 und y2 , die simultan gewählt werden. Jedes Unternehmen wählt also ein yi ∈ Si , wobei Si die Menge der möglichen Strategien für Unternehmen i bezeichnet, die hier das Intervall [0, ∞) ist. Der Gewinn eines Unternehmens ist gegeben durch πi (y1 , y2 ) = p (y1 + y2 ) yi − Ci (yi ). 10 / 55 Cournot Duopol als Spiel in Normalform Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Ein Spiel in Normalform wird definiert durch die Angabe ✔ der Spielermenge I = {1, 2}, ✔ der Strategiemengen Si = [0, ∞), für alle i ∈ I ✔ und der Auszahlungsfunktionen πi (y1 , y2 ) = p (y1 + y2 ) yi − Ci (yi ). 11 / 55 Cournot Nash Gleichgewicht Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Definition Ein Cournot Nash Gleichgewicht besteht aus Mengen y1∗ und y2∗ sowie einem Preis p∗ , so dass 1. die Menge y1∗ das Maximierungsproblem max π1 (y1 , y2∗ ) y1 löst, 2. die Menge y2∗ das Maximierungsproblem max π2 (y1∗ , y2 ) y2 löst sowie 3. p∗ = a − b (y1∗ + y2∗ ) gilt. 12 / 55 Wechselseitig beste Antworten Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter In Worten: Ein Cournot Nash Gleichgewicht besteht aus Outputmengen derart, dass kein Unternehmen in der Lage ist, — gegeben das Outputniveau des Konkurrenten — seinen Profit durch Wahl einer anderen Menge zu erhöhen. Die gewählten Mengen sind also wechselseitig beste Antworten. Zudem ergibt sich der Marktpreis als Wert der Preis–Absatz–Funktion bei der aggregierten angebotenen Menge. 13 / 55 Berechnung des Cournot Nash Gleichgewichts: Bedingungen erster Ordnung Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Die Gewinnmaximierungsprobleme der beiden Unternehmen führen zu den Bedingungen erster Ordnung (1) ∂π1 (y1 , y2∗ ) = a − 2 b y1 − b y2 − c1 = 0 ∂y1 und (2) ∂π2 (y1∗ , y2 ) = a − b y1 − 2 b y2 − c2 = 0. ∂y2 14 / 55 Berechnung des Cournot Nash Gleichgewichts: Reaktionsfunktionen Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Löst man die erste Gleichung nach y1 als Funktion von y2 auf, ergibt sich die die sogenannte Reaktionsfunktion y1 = R1 (y2 ) = a − c1 1 − y2 . 2b 2 Diese Funktion gibt für jede Menge y2 des Spielers 2 die beste Antwort, d. h. die gewinnmaximierende Menge y1 des Spielers 1 an. Analog kann man die Reaktionsfunktion für Spieler 2 ermitteln: a − c2 1 y2 = R2 (y1 ) = − y1 . 2b 2 Diese beiden Reaktionsfunktionen kann man in das folgende Diagramm einzeichnen. 15 / 55 Cornot Nash Gleichgewicht (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter y2 R1 (y2 ) y2∗ R2 (y1 ) y1∗ y1 16 / 55 Reaktionsfunktionen und ihr Schnittpunkt Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Der Schnittpunkt der beiden Reaktionsfunktionen markiert das Cournot Nash Gleichgewicht. Die zugehörigen Mengen y1∗ und y2∗ sind wechselseitig beste Antworten. Keiner der Spieler hat ein Interesse, bei der gegebenen Menge des anderen, von seiner gewählten Menge abzuweichen. Dies ist genau die Eigenschaft eines Cournot Nash Gleichgewichts. Die Reaktionsfunktionen haben eine negative Steigung, wofür wir auch eine ökonomische Intuition liefern können: Wenn ein Unternehmen seinen Output erhöht, dann führt das zu einer Verringerung des Preises. Es ist also für das andere Unternehmen sinnvoll, seine Menge zu senken, um den Preis zu stützen. 17 / 55 Berechnung des Cournot Nash Gleichgewichts Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Algebraisch kann man die wechselseitig besten Antworten berechnen, indem man das folgende Gleichungssystem löst. a − c1 1 − y2 y1 = R1 (y2 ) = 2b 2 a − c2 1 y2 = R2 (y1 ) = − y1 . 2b 2 Dazu kann man etwa y2 aus der zweiten Gleichung in die erste einsetzen. 18 / 55 Berechnung des Cournot Nash Gleichgewichts (Forts.) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Dann ergeben sich die gleichgewichtigen Mengen y1∗ a − 2 c1 + c2 = 3b und y2∗ a − 2 c2 + c1 = . 3b Die Gesamtmenge ist also Y ∗ = y1∗ + y2∗ 2 a − c1 − c2 = 3b und der Gleichgewichtspreis ist p∗ = a − b Y ∗ = a + c1 + c2 . 3 19 / 55 Gewinne im Cournot Duopol Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Der Gewinn des Cournot Duopolisten i ist a − 2 ci + cj a + ci + cj ∗ ∗ ∗ − ci p yi − ci yi = 3 3b (a − 2 ci + cj )2 = b yi∗ 2 . = 9b Man sieht, dass bei einer Senkung der Kosten von c1 auf c′1 , einer sogenannten Prozessinnovation, die Menge y1∗ wächst, während y2∗ geringer wird. Außerdem wird der Gleichgewichtspreis p∗ fallen, und der Gewinn für Unternehmen 1 wird steigen, während der Gewinn für Unternehmen 2 abnehmen wird. 20 / 55 Cournot Modell mit m Unternehmen Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Betrachten wir nun ein Oligopol mit m Unternehmen. Zur Vereinfachung nehmen wir an, dass alle Unternehmen die gleiche Kostenfunktion haben. d. h. ci = c für alle i = 1, . . . , m. In diesem Fall können wir den Output eines repräsentativen Unternehmens als Funktion der Outputmengen aller anderen Unternehmen bestimmen. 21 / 55 Berechnung des Gleichgewichts mit m Unternehmen Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Wir ermitteln daher die Reaktionsfunktion des Unternehmens 1. ! m X max π1 = p(Y ) y1 − c y1 = a − b yi y1 − c y1 . y1 i=1 Die Bedingung erster Ordnung lautet m X ∂π1 = a − 2 b y1 − b yi − c = 0. ∂y1 i=2 Daraus ergibt sich m a−c 1X y1 = R1 (y2 , y3 , . . . , ym ) = − yi . 2b 2 i=2 22 / 55 Berechnung des Gleichgewichts mit m Unternehmen (Symmetrie) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Wenn wir von einer symmetrischen Lösung ausgehen, können wir in der Reaktionsfunktion yi = y für alle i = 1, . . . , m setzen und erhalten y ∗ a−c = (m + 1) b sowie Y ∗ = my ∗ = a−c b m m+1 . Gleichgewichtspreis und Gewinn für jedes Unternehmen sind p∗ = a − b Y ∗ = a + mc m+1 und πi∗ (a − c)2 ∗ 2 = = b (y ) . 2 (m + 1) b 23 / 55 Variation der Zahl der Unternehmen Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Was Passiert mit den Gleichgewichtsmengen, dem Gleichgewichtspreis und den Gewinnent, wenn die Zahl der Unternehmen immer größer wird? lim y ∗ = 0 m→∞ sowie lim Y ∗ = lim m→∞ m→∞ a−c b m m+1 = a−c b . Wenn die Zahl der Unternehmen wächst, wird der Output jedes einzelnen Unternehmens immer geringer: Im Grenzwert erreicht der Gesamtoutput das Niveau wie bei vollkommenem Wettbewerb. 24 / 55 Vollkommene Konkurrenz als Grenzfall Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Für den Gleichgewichtspreis gilt ∗ lim p = lim m→∞ m→∞ mc a + m+1 m+1 = c, d. h., wenn im Cournot Modell die Zahl der Unternehmen immer größer wird, dann konvergiert das Marktergebnis gegen das Marktergebnis bei vollkommener Konkurrenz. Hierin liegt einer der Gründe, weshalb man bei vollkommener Konkurrenz immer von einer großen Zahl von Unternehmen ausgeht. 25 / 55 Monopol, Cournot Oligopol und vollkommene Konkurrenz Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Insgesamt liegen die Ergebnisse im Cournot Oligool zwischen denen im Monopol und denen bei vollkommener Konkurrenz. Die Ergebnisse bei Zunahme der Zahl der Unternehmen nähern sich dabei immer mehr denen bei vollkommener Konkurrenz an. Während die Gesamtmenge auf dem Markt mit der Zahl der Unternehmen ansteigt, sinkt der Preis und der Gewinn (sowohl der der einzelnen Unternehmen als auch der Gesamtgewinn). 26 / 55 Das von Stackelberg Modell Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Bisher sind wir davon ausgegangen, dass die beiden Unternehmen ihre Outputniveaus simultan wählen. Es gibt jedoch Situationen, die man besser durch sequentielle Entscheidungen beschreiben kann. Hier legt also ein Unternehmen sein Outputniveau fest, bevor der Konkurrent eine Produktionsmenge wählt. In einer solchen sequentiellen Entscheidungssituation wählt zuerst ein Unternehmen seine Produktionsmenge. Das andere Unternehmen beobachtet diesen Output und trifft seinerseits seine Mengenentscheidung. Dann bildet sich der Marktpreis und der Output wird verkauft. 27 / 55 teilspielperfektes Nash Gleichgewicht und Rückwärtsinduktion Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Ein derartiges sequentielles Entscheidungsproblem entspricht einem Spiel in Extensivform. Eine Strategie für das zweite Unternehmen legt für jede Menge y1 des ersten Unternehmens fest, welche Menge das zweite anbietet, wenn es y1 beobachtet. Für derartige Spiele existiert eine Verfeinerung des Nash Gleichgewichts, das von Reinhard Selten eingeführte teilspielperfekte Nash Gleichgewicht. Um ein teilspielperfektes Nash Gleichgewicht zu ermitteln, verwenden wir die Rückwärtsinduktion. 28 / 55 Der Stackelberg Folger Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Wir beginnen unsere Analyse also mit der zweiten Periode. Hier hat der Stackelberg Führer (Unternehmen 1) bereits eine Produktionsmenge y1 gewählt. Der Stackelberg Folger (Unternehmen 2) wird nun seinen Output y2 so festlegen, dass er seinen Gewinn — gegeben y1 — maximiert. Dieses Problem ist identisch zu dem im Cournot Modell. Gewinnmaximierung führt zur Reaktionsfunktion a − c2 1 R2 (y1 ) = − y1 . 2b 2 Unternehmen 2 wählt also seinen Output gemäß seiner Reaktionsfunktion. 29 / 55 Der Stackelberg Führer Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Dies weiß Unternehmen 1, wenn es in der ersten Periode seine Mengenentscheidung trifft. Dieses Wissen wird Unternehmen 1 bei der Wahl seiner Produktionsmenge berücksichtigen. Es hat also das folgende Optimierungsproblem max π1 = p y1 + R2 (y1 ) y1 − c y1 y1 a − c y1 − y1 − c y1 . = a − b y1 + 2b 2 Die Bedingung 1. Ordnung lautet dπ1 a−c = a − 2by1 + + by1 − c = 0 dy1 2 a−c =⇒ a − c − − by1 = 0. 2 30 / 55 Stackelberg Mengen Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Hieraus ergibt sich y1s = a−c 3 = y1∗ > y1∗ . 2b 2 Im Vergleich zum Cournot Modell wird Unternehmen 1 im einer sequentiellen Entscheidungsstruktur einen höheren Output wählen. Einsetzen dieses Wertes in die Reaktionsfunktion von Unternehmen 2 ergibt y2s 3 ∗ a−c = y2 < y2∗ . = 4b 4 Die Produktionsmenge von Unternehmen 2 ist geringer als im Cournot Fall. 31 / 55 Stackelberg Gleichgewicht: Gewinnmaximierung auf der Reaktionsfunktion Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Wie kann man sich dieses Situation grafisch klarmachen? Wir wissen, dass Unternehmen 2 sich immer auf seiner Reaktionsfunktion befinden wird. Unternehmen 1 kann nun aber, da es seinen Output zuerst festlegen kann, einen Punkt auf der Reaktionsfunktion der Unternehmen 2 wählen. Es maximiert seinen Gewinn also auf der Reaktionsfunktion der Unternehmen 2. Welcher Punkt auf der Reaktionsfunktion maximiert aber den Gewinn? 32 / 55 Isoprofitlinien Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Um diesen Punkt zu ermitteln, führen wir das Konzept der Isoprofitlinien ein. Eine Isoprofitlinie gibt alle Mengenkombinationen der beiden Unternehmen an, die zum gleichen Gewinn für ein Unternehmen führen. Für Unternehmen 1 besteht die Isoprofitlinie zum Gewinnniveau π̄1 aus allen (y1 , y2 )–Kombinationen, die die folgende Gleichung erfüllen π̄1 = a y1 − b y1 y2 − b y12 − c y1 und für Unternehmen 2 aus allen für die gilt π̄2 c = ay2 − by1 y2 − by22 − cy2 . 33 / 55 Isoprofitlinie Unternehmen 1 (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Eine Isoprofitlinie für Unternehmen 1 sieht so aus. y2 R1 (y2 ) y1 34 / 55 Isoprofitlinie Unternehmen 1 (ökonomische Intuition) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Höhere Gewinne für Unternehmen 1 liegen unterhalb der Isoprofitlinie, darüber liegen niedrigere Gewinne. Die folgt daraus, dass für jeden Output von Unternehmen 1 eine Senkung des Outputs durch Unternehmen 2 über die Preis–Absatz–Funktion der Preis steigt, so dass Unternehmen 1 seinen Gewinn erhöht. Erhöht hingegen Unternehmen 2 seinen Output sinkt der Preis und damit der Gewinn für Unternehmen 1. Man sieht, dass die Isoprofitlinie ihr Maximum auf der Reaktionsfunktion des Unternehmens 1 annimmt, denn auf dieser Kurve liegt ja die beste Antwort auf jede Menge von Unternehmen 2. Daher muss der Gewinn zurückgehen, wenn sich die Menge y1 von der Reaktionsfunktion entfernt. 35 / 55 Isoprofitlinie Unternehmen 2 (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Für Unternehmen 2 sieht eine Isoprofitlinie so aus. y2 R2 (y1 ) y1 36 / 55 Stackelberg Gleichgewicht (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter y2 y2S R2 (y1 ) y1S y1 37 / 55 Stackelberg Gleichgewicht versus Cournot Nash Gleichgewicht Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Die niedrigste erreichbare Indifferenzkurve für Unternehmen 1 ist diejenige, die die Reaktionsfunktion des Unternehmens 2 gerade tangiert. Höhere Isoprofitlinien sind nicht gewinnmaximierend und niedrigere sind nicht erreichbar. Das von Stackelberg Gleichgewicht ist grafisch der Tangentialpunkt. Man erkennt, dass sich der Stackelberg Führer gegenüber dem Cournot Nash Gleichgewicht verbessert, während der Stackelberg Folger einen niedrigeren Gewinn macht. 38 / 55 Vergleich Stackelberg und Cournot Nash Gleichgewicht (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter y2 y2∗ y2S R2 (y1 ) y1∗ y1S y1 39 / 55 Preis und Gesamtmenge im Stackelberg Gleichgewicht Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Der gleichgewichtige Marktpreis im Stackelberg Modell ergibt sich als a−c a−c s p = a−b + 2b 4b 3(a − c) = a−b 4b a + 3c a + 2c = < = p∗ . 4 3 Für die Gleichgewichtsmenge ergibt sich: 3(a − c) 2(a − c) Y = > = Y ∗. 4b 3b s 40 / 55 Simultane vs. sequentielle Mengensetzung Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Wir können diese Ergebnisse im folgenden Theorem zusammenfassen. Satz In einer Situation mit sequentieller Mengenwahl ergibt sich ein höherer aggregierter Output und ein geringerer Marktpreis als im statischen Cournot Modell. Dass der Gewinn des Stackelberg Führers höher sein muss als im Cournot Modell ergibt sich auch aus folgendem einfachen Argument: Er könnte ja die gleiche Menge anbieten wie im Cournot Modell. Darauf würde das andere Unternehmen gemäß seiner Reaktionsfunktion ebenfalls mit der Cournot Menge reagieren. Beide Unternehmen erhielten in einer solchen Situation den gleichen Gewinn wie im Cournot Modell. 41 / 55 First Mover Advantage Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Im Stackelberg Modell wählt Unternehmen 1 aber eine andere Menge. Dies tut es deshalb, weil es sich auf diese Weise einen höheren Gewinn garantieren kann. Dies sieht man auch unmittelbar, wenn man die Gewinne ausrechnet: π1s (a − c)2 (a − c)2 ∗ s > π1 und π2 = < π2∗ . = 8b 16b Der Gewinn des Stackelberg Führers ist also höher als im Cournot Fall, während der Gewinn des Stackelberg Folgers geringer ist. Man spricht in diesem Fall von einem First mover advantage. 42 / 55 Bedeutung der Selbstbindung Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Man kann in diesem Zusammenhang natürlich die Frage stellen, warum ein Unternehmen nicht auch im Cournot Modell damit drohen würde, die Stackelberg Menge anzubieten. Dies liegt daran, dass eine solche Drohung nicht ernst genommen werden würde: Angenommen, Unternehmen 1 würde einen solchen Output ankündigen und überlegen, dass Unternehmen 2 dann einen Punkt auf seiner Reaktionsfunktion wählen würde. In diesem Fall aber wäre die Stackelberg Menge keine beste Antwort, d. h., diese Outputkombination wäre bei simultaner Entscheidung kein Cournot Nash Gleichgewicht. 43 / 55 Bedeutung der Selbstbindung (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Dies kann man sich anhand der folgenden Zeichnung verdeutlichen. y2 y2S R2 (y1 ) y1 y1S 44 / 55 Bedeutung der Selbstbindung (Forts.) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass im sequentiellen Mengenwettbewerb der Stackelberg Führer die Stackelberg Menge tatsächlich produziert, ehe der Stackelberg Führer seinerseits die menge wählt. Damit ist die Menge des Stackelberg Führers bindend festgelegt. Wollte sich ein Unternehmen im Cournot Modell zum Stackelberg Führer aufschwingen, müsste es die Möglichkeit haben, sich selbst zu binden. Ein derartiges Commitment könnte etwa durch feste Lieferverträge oder ähnliches etabliert werden. 45 / 55 Mengenwettbewerb bei differenzierten Produkten Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Sowohl im Cournot als auch im Stackelberg Modell sind wir davon ausgegangen, dass die Unternehmen homogene Güter herstellen. Allerdings schränkt diese Annahme die empirische relevanz der Modelle aus mehreren Gründen recht stark ein. 1. Viele Industrien produzieren eine große Menge von ähnlichen, aber nicht identischen Gütern (differenzierte Güter). Oft wären noch viele weitere Produktvarianten denkbar. 2. Viele derartige Industrien weisen eine hohe Konzentration auf, d. h., es gibt dort zwischen zwei und fünf Unternehmen, so dass ein Oligopolmodell angemessen ist. 3. Die Konsumenten kaufen nur eine kleine Teilmenge der angebotenen Produktvarianten. 46 / 55 Fixe versus variable Anzahl differenzierter Güter Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Die Modelle oligopolistischen Wettbewerbs mit differenzierten Gütern werden in zwei große Kategorien eingeteilt: solche mit einer endogenen Anzahl von Produktvarianten und solche mit einer fest gegebenen Zahl von differenzierten Gütern. Die letzteren, die wir zunächst betrachten, können dann wieder in solche mit Mengen- bzw. Preiswettbewerb sowie simultaner oder sequentieller Strategiewahl unterteilt werden. Wir betrachten zuerst ein einfaches Modell mit fixer Zahl von Produktvarianten und simultaner Mengenwahl, d. h., es handelt sich um das Cournot Modell mit differenzierten Gütern. 47 / 55 Horizontale versus vertikale Produktdifferenzierung Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Weiterhin gibt es zwei Arten der Produktdifferenzierung, die sich darin unterscheiden, wie sich die Präferenzen der Konsumentinnen auf die unterschiedlichen Produktvarianten verteilen. Wir betrachten zunächst nur horizontale Produktdifferenzierung. Dabei geht es um Produktvarianten über die der persönliche Geschmack entscheidet, z.B. die Farbe eines Autos. Daraus folgt, dass sich die Nachfrage der Konsumentinnen bei Preisgleichheit auf alle Produktvarianten verteilen würde. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei vertikaler Produktdifferenzierung um einheitlich wahrgenommene unterschiedliche Qualitäten eines Produkts. Beispiele wären der Treibstoffverbrauch oder der Schadstoffausstoß eines Autos. Bei Preisgleichheit würden hier alle Konsumentinnen das bessere Produkt kaufen. 48 / 55 Cournot Modell mit differenzierten Gütern Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Gegeben seien 2 Unternehmen, deren Produktion kostenlos ist. Die Preis-Absatz-Funktionen lauten p1 (y1 , y2 ) = α − βy1 − γy2 und p2 (y1 , y2 ) = α − βy2 − γy1 . Dabei gilt β > 0 und β 2 > γ 2 (oder |β| > |γ|). Es gibt also zwei verschiedene Marken des Gutes. 49 / 55 Grad der Produktdifferenzierung Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Die Annahme β 2 > γ 2 ist wichtig, denn sie besagt, dass der Einfluss von y1 auf p1 größer ist als der Einfluss von y2 . Anders ausgedrückt: Der Eigenpreiseffekt dominiert den Kreuzpreiseffekt. Man überlegt sich leicht, dass die Güter sehr stark differenziert sind, wenn der Parameter γ sehr klein ist. Der Extremfall γ = 0 entspricht zwei Monopolen. Sind jedoch β und γ ungefähr gleich groß, dann sind die beiden Güter eher homogen. Für β = γ erhalten wir das Cournot Modell mit homogenen Gütern. 50 / 55 Cournot Nash Gleichgewicht mit differenzierten Gütern Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Um das Cournot Nash Gleichgewicht für Märkte mit differenzierten Gütern zu ermitteln, gehen wir genauso vor wie im Cournot Modell mit homogenen Gütern. Wir maximieren den Gewinn des Unternehmens i für gegebene Strategie y3−i des anderen Unternehmens und ermitteln so die Reaktionsfunktion. max πi (y1 , y2 ) = (α − βyi − γyj ) yi . yi Die Bedingung 1. Ordnung ist ∂πi = α − 2βyi − γyj = 0. ∂yi Die Reaktionsfunktion ist also α − γyj yi = Ri (yj ) = . 2β 51 / 55 Reaktionsfunktionen mit differenzierten Gütern (grafisch) Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Diese Reaktionsfunktionen sehen ähnlich aus wie im Cournot Modell mit homogenen Gütern. y2 R1 (y2 ) R2 (y1 ) y1 52 / 55 Reaktionsfunktionen und Differenzierungsgrad Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Man beachte, dass die Reaktionsfunktionen umso steiler verlaufen, je homogener die Produkte sind. Die Reaktionen eines Unternehmens auf Outputerhöhungen des Konkurrenten werden dann stärker. Je differenzierter die Produkte (γ → 0), desto flacher verlaufen die Reaktionsfunktionen, da die beiden Unternehmen nicht mehr stark konkurrieren. 53 / 55 Mengen, Preise und Gewinne im Gleichgewicht Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Die gleichgewichtigen Mengen, Preise und Gewinne ergeben sich als y1∗ p∗1 π1∗ = y2∗ α = 2β + γ = p∗2 αβ = 2β + γ = π2∗ α2 β = . 2 (2β + γ) Wenn γ steigt (die Differenzierung also abnimmt), dann fallen die Mengen, Preise und Gewinne. 54 / 55 Differenzierung, Gewinne und Werbung Das Oligopol: Mengenwettbewerb Oligopol Spieltheorie Cournot Duopol Gleichgewicht Cournot Oligopol Stackelberg Differenzierte Güter Daraus ergibt sich das folgende Theorem. Satz In einem Cournot Oligopol mit differenzierten Gütern steigen die Gewinne, wenn die Differenzierung zwischen den Gütern zunimmt. Dies ist ein Grund, warum bei differenzierten Gütern große Summen in Werbung etc. investiert werden: Die Unternehmen möchten, dass ihre Produkte sich von denen der Konkurrenten stark unterscheiden bzw. als sehr unterschiedlich von den Konsumenten empfunden werden, da dadurch ihre Gewinne steigen. 55 / 55