Krötenwanderung Erdkröten und andere Froschlurche kommen aus

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Krötenwanderung
Froschregen
Nützlichkeit
Lurch­ABC
Erdkröten und andere Froschlurche kommen aus
ihren Winterquartieren, sobald es etwas wärmer
wird (8° ­ 10°C). Sie begeben sich auf ihre
gefährliche und mühsame Wanderung zum
Laichgewässer. Mit Einbruch der Dämmerung geht
es los. Auf der Straße kommen sie schneller voran.
Hier warten viele Männchen, um ein
freies Weibchen zu finden und sich
zum Gewässer tragen zu lassen.
Die einen Zentimeter großen juvenilen Kröten
bleiben noch ein paar Tage ab Wasser, immer auf
der Suche nach Nahrung. Schließlich verlassen sie
das Gewässer. An regnerischen Tagen wandern oft
viele Tausend Jungtiere gleichzeitig. Wie in einem
großen Schwarm folgt eine Kröte der anderen. Auf
Wegen und Wiesen hüpft es dann
auch tagsüber an allen Stellen. An
diesen besonderen Tagen spricht
man vom Froschregen.
Amphibien sind sehr nützlich. Im Garten und der
Landwirtschaft vertilgen sie kostenlos Schädlinge.
Giftige Chemikalien werden vermieden. Ein hoher
Bestand an Amphibien bedeutet gleichzeitig eine
ausgewogene Artenvielfalt. Vögel, Reptilien und
Säugetiere ernähren sich von Amphibien und
sorgen ihrerseits für Ausgewogenheit in der Natur.
Amphibien (Lurche) sind Frosch­, Schwanz­ und
Schleichenlurche und die ältesten Landwirbeltiere
Bergmolch
(Ichthyosaura
alpestris)
Chytridpilz befällt die Haut, führt zur Austrocknung
Doppeldecker ­ das Männchen lässt sich tragen
Erdkröte (Bufo bufo) ist die häufigste Krötenart
Froschlurche sind Frösche, Kröten und Unken
Gewässer zum Laichen: Teiche und kleine Tümpel
Hautatmung erfolgt über Diffusion der Atemgase
Iltisse ernähren sich bevorzugt von Lurchen
Juvenil (↔ adult) werden die Jungtiere genannt
Kammmolche (Triturus cristatus), stark gefährdet
Kaulquappen sind die Larven der Froschlurche
Lurch ist ein Synonym für Amphibie
Molche gehören zur Familie Echte Salamander
Neotonie ist die Erlangung der Geschlechtsreife im
Larvenzustand, oft aufgrund einer Entwicklungs­
verzögerung. Beispiel: Axolotl, ein Schwanzlurch
Orientierungssinn und Ortstreue, erstaunlich stark
Pelobates fuscus, Knoblauch­
kröte, senkrechte Pupille,
kann bei Gefahr stinken
Quaken dient als Paarungsruf
der
Foto: Christian Fischer
Männ­
chen, ein spzieller Ruf soll
andere Männchen vertreiben
Ringelnattern (Natrix natrix)
leben von Lurchen
Rotbauchunke (Bombina bombina),
stark gefährdet, rotes Bauchmuster
Schwanzlurche: Molche, Salamander
Teichmolche (Lissotriton vulgaris)
Unken (Bombina) warzige Froschlurche, Christian Fischer
zeigen bei Gefahr ihr signalfarbenes Bauchmuster
Vögel wertschätzen Amphibien als Leckerbissen
Wasserskorpione saugen Kaulquappen aus
Xenopus, Krallenfrosch, nur hinten
Schwimmhäute, keine Zunge, Afrika
Yavapaiensis,
Rana / Lith.,
Foto: Ben Rschr
Flachland­
Leopardfrosch
Vorkommen
Arizona, New Mexico, Mexico
Zäune: Krötenzäune mit
Foto: Richard Sage
Eimern und Leitwände mit
Tunneln können Lurche vor dem Straßentod retten
An trockenen Tagen sind
einzelne Tiere kaum zu
bemerken.
Von
der
Sonne aufgeheizte Sand­
und
Asphaltflächen
können zu unüberwind­
baren Barrieren werden.
Dort findet die Eiablage statt.
Erdkröten legen ihren Laich in Form langer, um
Wasserpflanzen gewickelter Schnüre ab. Frösche
und Molche in Form von Laichballen. Nach der
Hochzeit wandern Erdkröten in ihre bis zu zwei
Kilometer
entfernten
Sommerquartiere.
Die
Krötenwanderung dauert mehrere Wochen und
findet überwiegend von März bis April statt. Eilige
Nachzügler wandern auch tagsüber.
Metamorphose
Nach der Laichablage dauert es
ein bis zwei Wochen, bis winzige Larven
durchs Wasser schwimmen. Sie haben Kiemen
und ein Schwänzchen. Die Kaulquappen der
Erdkröten werden etwa 25 mm lang, sind schwarz
und drängen sich oft dicht aneinander. Die Larven
der Knoblauchkröte können über 100 mm lang
werden. Im Endstadium der Entwicklung wachsen
den Larven erst Hinter­ und dann Vorderbeinchen.
Schließlich bildet sich
der Schwanz zu­
rück. Innerhalb
weniger Tage
stellen
die
Larven
von
Kiemen­
auf
Lungenatmung um und
krabbeln, verwandelt zu kleinen Kröten, an Land.
Gefährdung
Amphibien sind weltweit stark bedroht. Ihr
Lebensraum verringert sich durch Eingriffe in die
Natur. Zu Tausenden sterben Erdkröten beim
Überqueren der Straßen Falkensteiner Ufer und
Falkensteiner
Weg. Adulte
Tiere
werden
hauptsächlich von Kraftfahrzeugen plattgefahren,
während juvenile Tiere auch von unmotorisierten
VerkehrsteilnehmerInnen
übersehen
werden.
Hautatmung
Amphibien können einen großen Teil des
benötigten Sauerstoffs über die Haut aufnehmen.
Es ist wichtig, dass ihre Haut nicht austrocknet.
Selbst Wasser nehmen sie über die Haut auf. Die
Haut schützt vor Infektionen, dient der
Abschreckung von Fressfeinden und ist ein
wichtiges Organ für den Organismus
der
Amphibien.
Lungenlose
Salamander aus Nord­, Mittel­ und
Südamerika atmen ausschließlich über die Haut.
Ortstreue
Amphibien, insbesondere Erdkröten, sind extrem
ortstreu. Ihren Laich legen sie immer in das selbe
Gewässer. Ihr Wandertrieb leitet sie an den Ort
ihrer Entstehung zurück. Im
Sommer und Herbst bleiben sie in
einem festen Revier und bewegen
sich in einem Umkreis von etwa
150 m. Erstaunlich gut orientieren
sich Amphibien und finden stets
zurück zu den selben Orten. Ob
die Orientierung anhand von
Geruchssinn, Gravitation oder
Himmelskörpern erfolgt, ist bis
heute ein ungelöstes Rätsel.
Durch den Luftdruck schnell vorbeifahrender
Fahrzeuge platzen innere Organe der Amphibien.
Lichtschächte und Gullideckel werden zur Falle.
Chytridiomykose, eine Pilzerkrankung, bedroht
seltene Amphibien mit dem Aussterben. Im Wasser
wie am Land lauern viele Fressfeinde. Weniger als
ein Prozent der Kaulquappen entwickeln sich zu
ausgewachsen Tieren. Dem Einfluss von
Umweltgiften sind Amphibien mit ihrer sensiblen
Haut besonders ausgesetzt. Eingriffe des
Menschen reduzieren häufig die Lebensräume von
Amphibien. Oftmals ziehen sie den Kürzeren. Am
Falkensteiner Ufer wurde im Jahr 2010 ein
Wasserbecken zur Elbe für Fische geöffnet. Folge:
Halbierung der Laichgewässer für Amphibien.
Schutz
Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
(Naturschutzreferat) und das Bezirksamt Altona
prüfen nachhaltige Amphibienschutzmaßnahmen.
Freiwillige BürgerInnen helfen regelmäßig und
setzen einfache und wirksame Lösungen um.
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