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Pressemeldung | 27.9.2016 | acr
Werke von Beethoven und Tschaikowski unter der Leitung von Henrik Nánási
Weltklasse-Klarinettistin Sabine Meyer
zu Gast mit Webers Konzert Nr. 1
Freitag, 11. November 2016 | 19:15 Uhr Einführung | 20 Uhr Konzert
Werke zwischen Spätklassik und Hochromantik, von Beethoven bis Tschaikowski,
stehen auf dem Programm des zweiten Sinfoniekonzerts. Als Solistin kehrt die StarKlarinettistin Sabine Meyer auf die Bühne der Komischen Oper Berlin zurück. Sie
interpretiert gemeinsam mit dem Orchester des Hauses unter der Leitung von
Generalmusikdirektor Henrik Nánási Carl Maria von Webers berühmtes erstes
Konzert für Klarinette und Orchester. Eingerahmt wird dieses virtuose Meisterstück
von Beethovens nur wenige Jahre zuvor entstandener Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 sowie
Tschaikowskis hochromantischer Sinfonie Nr. 4 aus dem Jahr 1877/8.
Die große romantische Oper Der Freischütz (1821) ist der einzige »Hit« aus der Feder
von Carl Maria von Weber. Daneben konnten sich nur seine Klarinettenkonzerte, die
heute als klingende Paradebeispiele eines typisch deutschen romantischen »Tons«
gelten, dauerhaft im Konzertleben halten. Von ihnen ist das 1811 entstandene Konzert
Nr. 1 für Klarinette und Orchester in f-Moll wohl das bekannteste.
Für die zweite der insgesamt drei Fassungen seiner Oper Fidelio überarbeitete
Beethoven 1806 auch erneut die Ouvertüre – nach einer ersten Revision direkt nach
der Uraufführung bereits zum dritten Mal. In Leonore III finden sich, wie als
Kondensat der Oper, einige wichtige Momente der Handlung ins Rampenlicht
gerückt, vom Abstieg in den Kerker bis zur finalen Rettung.
Tschaikowskis vierte Sinfonie entstand im selben Jahr wie seine wohl erfolgreichste
Oper, Jewgeni Onegin, die ab 12. November in Barrie Koskys gefeierter Inszenierung
wieder auf dem Spielplan der Komischen Oper Berlin steht. Wie in seinen Opern
brachte Tschaikowskis auch in seinen Sinfonien eine breite Palette von Gefühlen zum
Ausdruck, von Traurigkeit und Melancholie bis hin zu aufbrausendem Glück. Die 4.
Sinfonie »ist meinem Wesen entsprungen und mit echter Inspiration vom Beginn bis
zum Ende geschrieben, mit Liebe und glühender Begeisterung«, schrieb er an seine
Gönnerin und enge Vertraute Nadeschda von Meck, die er im selben Jahr
kennengelernt hatte und der er das Werk widmete.
Weitere Informationen zu Konzert und Werken sowie Bigrafien finden Sie auf den folgenden Seiten.
Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin
Telefon +49 (0)30 202 60 370
Fax +49 (0)30 20260 366
Dr. Andrea C. Röber
Pressesprecherin
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
Programm
Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72
Carl Maria von Weber (1786-1826):
Konzert Nr. 1 für Klarinette und Orchester f-Moll op. 73
1. Allegro
2. Adagio ma non troppo
3. Rondo. Allegretto
– Pause –
Pjotr I. Tschaikowski (1840-1893):
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
1. Andante sostenuto – Moderato con anima –
Moderato assai, quasi Andante – Allegro vivo
2. Andantino in modo di canzona
3. Scherzo: Pizzicato ostinato – Allegro
4. Allegro con fuoco
Mit
Musikalische Leitung: Henrik Nánási
Solist: Sabine Meyer, Klarinette
Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.
Karten
Preise: 19–39 €
Kartentelefon (030) 47 99 74 00 – Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
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Die Werke in Kürze
Ludwig van Beethoven: LeonorenLeonoren-Ouvertüre Nr. 3 CC-Dur op. 72
Es ist schon verwirrend: Vier Ouvertüren gibt es zu den drei Fassungen von
Beethovens Fidelio bzw. Leonore. Sie zeugen von Beethovens langem Kampf
mit seiner einzigen Oper. Vor allem die 3. Leonoren-Ouvertüre von 1806, die
»Große«, schaffte den Sprung auch auf die Konzertbühnen. In ihr hört man
den dramatischen Spannungsbogen der Handlung als klingendes
Miniaturdrama: von Florestans Gefangenschaft im düsteren Kerker bis zur
triumphalen Befreiung der Liebenden.
Carl Maria von Weber:
Konzert Nr. 1 für Klarinette und Orchester ff -Moll op. 73
Im selben Jahr, in dem Beethovens letztes Klavierkonzert uraufgeführt
wurde, 1811, entstand Carl Maria von Webers erstes Klarinettenkonzert:
Aber von Klassik ist hier nicht mehr viel zu spüren, stattdessen wurde der
24-jährige Weber mit seinen drei Klarinettenkonzerten zum Vorreiter der
Romantik. Mit samtigen Melodien der Soloklarinette, virtuosen
Fingerspielereien und einer romantisch satten Orchesterbegleitung ebnete
Weber den Weg für die großen Instrumentalkonzerte des 19. Jahrhunderts.
Pjotr I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4 ff -Moll op. 36
Seinem »besten Freund« widmete Pjotr Tschaikowski 1878 seine
4. Sinfonie. Gemeint war seine Vertraute und Gönnerin, Nadeschda von
Meck. Doch in diesem viersätzigen Seelengemälde verarbeitete er vor allem
die Begegnung mit einer anderen: Antonina, mit der er im Sommer 1877
eine kurze und glücklose Ehe einging, die nur wenige Wochen währte. So
wurde seine Vierte zu einer biografisch lesbaren und doch ganz und gar
absoluten Sinfonie der Gefühle.
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Biografien
Sabine Meyer gehört weltweit zu den renommiertesten Solisten überhaupt. Ihr ist es
zu verdanken, dass die Klarinette, oft als Soloinstrument unterschätzt, das
Konzertpodium zurückerobert hat.
In Crailsheim geboren, schlug Sabine Meyer nach Studien in Stuttgart bei Otto
Hermann und in Hannover bei Hans Deinzer zunächst die Orchesterlaufbahn ein und
wurde Mitglied des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Es folgte ein
Engagement als Solo-Klarinettistin bei den Berliner Philharmonikern, welches sie
jedoch bald aufgab, da sie zunehmend als Solistin gefragt wurde. In mehr als dreißig
Jahren führten sie ungezählte Konzerte sowie Rundfunk- und Fernsehauftritte in alle
Musikzentren Europas sowie nach Brasilien, Israel, Kanada, China und Australien,
nach Japan und in die USA.
Sabine Meyer feierte weltweit Erfolge als Solistin bei mehr als dreihundert
Orchestern. Sie gastierte bei allen bedeutenden Orchestern in Deutschland und
wurde von den führenden Orchestern der Welt engagiert, so u.a. von den Wiener
Philharmonikern, vom Chicago Symphony Orchestra, vom London Philharmonic
Orchestra, vom NHK Symphony Orchestra Tokyo, den Berliner Philharmonikern,
von den Radio-Sinfonieorchestern in Wien, Basel, Warschau, Prag sowie von
zahlreichen anderen Klangkörpern.
Sabine Meyers besondere Zuneigung gehört der Kammermusik, wobei sie Wert auf
eine kontinuierliche Zusammenarbeit legt. In vielfältigen Zusammensetzungen hat sie
unter anderem mit Künstlern wie Juliane Banse, Martin Helmchen, Daniel Hope, Nils
Mönkemeyer, dem Hagen Quartett, dem Modigliani Quartett sowie dem Schumann
Quartett musiziert.
1983 gründete sie mit ihrem Ehemann Reiner Wehle und ihrem Bruder Wolfgang
Meyer das Trio di Clarone. Fast vergessene Original-Kompositionen Mozarts sowie
bedeutende Werke der Gegenwart bilden das Repertoire; erweitert durch
außergewöhnliche Programme, mehrfach in Zusammenarbeit mit dem
Jazzklarinettisten Michael Riessler. Auch außerhalb des Trios gibt es immer wieder
neue und ausgefallene Projekte – so entstand mit dem Saxophon Quintett Alliage ein
witzig-spritziges Programm mit neu arrangierten Klassikern wie Dukas’ Zauberlehrling
und Strawinskys Feuervogel.
Im solistischen wie im kammermusikalischen Bereich setzt Sabine Meyer sich immer
wieder für zeitgenössische Musik ein – so wurden ihr Werke von Jean Françaix,
Edison Denissov, Harald Genzmer, Toshio Hosokawa, Niccolo Castiglioni, Manfred
Trojahn, Aribert Reimann und Peter Eötvös gewidmet. 2015 spielte sie im Rahmen
des Luzern Festivals die Uraufführung eines Konzert von Márton Illés.
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Sabine Meyer hat zahlreiche Einspielungen bei EMI Classics gemacht; des Weiteren
gibt es Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, für Sony sowie für CAvi-music.
Das aufgenommene Repertoire reicht von der Vorklassik bis hin zu zeitgenössischen
Kompositionen und umfasst alle wichtigen Werke für Klarinette. Die jüngsten
Veröffentlichungen bei Sony beinhalten zum einen ein Trioprogramm mit Nils
Mönkemeyer und William Young sowie zum anderen das ausgefallene Projekt mit dem
Alliage Quintett »Fantasia«.
Neben der achtmaligen Auszeichnung mit dem »Echo Klassik« ist Sabine Meyer
Trägerin des »Niedersachsen Preises«, des »Brahms Preises«, des »Praetorius
Musikpreises Niedersachsen«; sie ist Mitglied der Akademie der Künste Hamburg und
bekam den Orden »Chevalier des Arts et des Lettres« verliehen.
Seit 1993 hat Sabine Meyer eine Professur an der Hochschule für Musik in Lübeck
inne.
Henrik Nánási stammt aus Pécs, Ungarn. Seine musikalische Ausbildung erhielt er
am Béla-Bartók-Konservatorium in Budapest und an der Universität für Musik und
darstellende Kunst in Wien. Nach ersten Engagements am Stadttheater Klagenfurt
und am Theater Augsburg wurde er 2007 Erster Kapellmeister und Stellvertretender
Chefdirigent am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Er hat zahlreiche
Auszeichnungen und Stipendien erhalten, so unter anderem die Würdigung der
Bayreuther Richard-Wagner-Stiftung, das Stipendium des Bundesministeriums für
Wissenschaft, Verkehr und Kunst sowie die Anerkennung der Dr. Martha SobotkaCharlotte Janeczek-Stiftung für außerordentliche künstlerische Begabung.
Heute ist Henrik Nánási ein international gefragter Künstler an zahlreichen
Opernhäusern. Er leitete Turandot am Royal Opera House Covent Garden in London,
La traviata an der Bayerischen Staatsoper und Carmen in der Arena di Verona. Weitere
Aufgaben führten ihn an die Hamburgische Staatsoper, an die Oper Frankfurt sowie
an die Dresdner Semperoper. Zuletzt gab er sein Debüt am Opernhaus Zürich, am
Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia und an der Lyric Opera of Chicago. Er
arbeitet mit namhaften internationalen Orchestern zusammen, darunter das RadioSymphonieorchester Wien, das Bruckner Orchester Linz, die Essener
Philharmoniker, das Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, das Orchestra del
Teatro di San Carlo di Napoli und das Orchestra del Teatro Massimo Palermo.
Seit der Spielzeit 2012/13 ist Henrik Nánási Generalmusikdirektor der Komischen
Oper Berlin. Dort verantwortete er die musikalische Leitung der Neuproduktionen
von Die Zauberflöte, Mazeppa, Così fan tutte, Der feurige Engel, Die schöne Helena, Don
Giovanni, Gianni Schicchi/Herzog Blaubarts Burg, Jewgeni Onegin sowie im Sommer 2016
Cendrillon . In der Spielzeit 2016/17 wird er neben seinen Aufgaben an der Komischen
Oper Berlin sein Debüt an der Opéra National de Paris mit Mozarts Die Zauberflöte
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geben. Darüber hinaus kehrt er mit Rossinis Il barbiere di Siviglia an das Royal Opera
House Covent Garden in London zurück, sowie an das Palau de les Arts Reina Sofia
in Valencia mit einer Neuproduktion von Massenets Werther. Auf dem Konzertpodium
gibt Nánási sein Debüt beim Orchestra del Teatro La Fenice di Venezia.
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