Kooperatives Marketing

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Kooper atives
Marketing
Erfolgreich mit Kunden zusammenarbeiten
Kunden können mehr als kaufen, sie
können Mitarbeiter und Kollegen sein!
Diese Erkenntnis wird für Unternehmen
immer wichtiger und beeinflusst ihr Marketing nachhaltig.
Matthias Schulten, Leiter Beratung und Konzeption,
Cocomore AG
Der beste Vertrieb ist immer noch der eigene Kunde. Gerade die Meinungsführer
stehen hier im Fokus
Thomas Plennert, Senior Research Consultant,
defacto research & consulting GmbH
Der Kunde bestimmt heute das Image der
Marke mit. Marketing Manager müssen
deshalb zu jeder Zeit und über alle
Kanäle glaubhaft, authentisch und
auf Augenhöhe mit ihren Kunden in
den Dialog treten.
Anke Herbener, CEO, LBi Germany AG
War bisher die Markentreue die
„höchste“ Stufe des Kunden-Engagements, so lassen sich durch Social Media
Aktivitäten und der Einsatz von kooperativen Marketing, Konsumenten von
passiv Loyalen zu aktiv Markenbotschafter aufbauen.
Thomas Zich, Geschäftsführer, Wunderknaben
Kommunikation, Düsseldorf, Frankfurt, Wien
5
Einführung in das kooperative Marketing
5
Chancen und Risiken des kooperativen Marketings
7
Entwicklungen im kooperativen Marketing
9
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
11
Fallbeispiele zum kooperativen Marketing
11
Tchibo
11
for me: von Procter & Gamble
12
real,-
13
Bild
14
symio
15
Spreadshirt
16
Realisierung des kooperativen Marketings
17
Zieldefinition
17
Analyse und Planung
18
Umsetzung und Launch
19
Monitoring
21
Zusammenfassung, Fazit und Ausblick
24
Agenturen
26
Autoren
30
Impressum
33
Quellen
34
Zitat
„for me“ bietet uns die Möglichkeit direkt in Dialog mit unseren
Konsumenten zu treten und
diese partnerschaftlich in den
Vermarktungsprozess unserer
Produkte einzubinden. Daher sind
die Entwicklungen des kooperativen Marketings im Rahmen des
Web 2.0 zukünftig für uns sehr
von Interesse.
Bridge Einicke
Senior Manager Interactive and Direct-to-Consumer Marketing DACH
Procter & Gamble Service GmbH
7
1. Einführung in das
kooperative Marketing
Tampa, 01. Februar 2009: Superbowl 2009 – An den Fernsehbildschirmen verfolgen 98,7 Millionen Amerikaner gebannt das Sportereignis
des Jahres. Dreißig Sekunden Werbung innerhalb dieses Medienereignisses kosten jedes Unternehmen drei Millionen US-Dollar, und Doritos, ein Unternehmen des PepsiCo-Konzerns, wagt das Unterfangen,
einen Werbespot zu zeigen, den keine professionelle Agentur erstellt
hat. Er wurde von einem Kunden produziert, der an dem von Doritos
ausgeschriebenen Wettbewerb „Crash the Superbowl“ teilgenommen
hat und diesen für sich entscheiden konnte.
Hamburg, 17. Juli 2008: Der Kaffee- und Konsumgüterhersteller
Tchibo launcht seine Online-Plattform Tchibo ideas. Eine offene Plattform für Menschen, die neue Ideen entwickeln und diese gemeinsam
mit der Hilfe anderer verbessern wollen. Bislang ungelöste Alltagsprobleme oder unerfüllte Produktwünsche werden als Aufgaben im
Rahmen eines Ideenwettbewerbs platziert und zur Abstimmung aller
User freigegeben.
Frankfurt am Main, 11. März 2009: Als erste Bank gründet die
Commerzbank AG einen Kundenbeirat, der entscheidende Impulse
bei der Neugestaltung der kürzlich fusionierten Bank geben soll.
Ob Konsumgüterunternehmen, Kaffeehersteller oder Banken - seit
einiger Zeit beziehen immer mehr Unternehmen ihre Kunden partnerschaftlich in ihre Wertschöpfungsprozesse ein. Wie kam es dazu?
Bereits Anfang der 90er Jahre zeigten Untersuchungen1, dass es
immer schwieriger wird, den Kunden zu erreichen, wenn er nicht mit
der richtigen Botschaft zum richtigen Zeitpunkt über die richtigen
Kanäle angesprochen wird. In der Folge gewannen CRM-Programme,
die das ermöglichen, an Bedeutung. Allein zwischen 2007 und 2010
betrug ihr jährliches Wachstum rund 10 Prozent 2 , so dass mittlerweile
rund 32 Prozent der deutschen Unternehmen CRM betreiben. 3
1
2
3
Brünne / Esch / Ruge (1987) gehen davon aus, dass 98 Prozent der Werbebotschaften nicht bis zum Kunden durchdringen.
Experton (2010): Customer Relationship – Schlüsselthemen und Trends in Deutschland, http://www.research40.de.
Europäische Kommission (2010): Europe’s Digital Competitiveness Report, EU: Brüssel.
Einführung in das kooperative Marketing
Und das aus gutem Grund: Denn CRM verbessert nicht nur die
Ansprache der Kunden, sondern sorgt auch für eine Vertiefung
der Kundenbeziehungen.
Viele Unternehmen machten dabei eine interessante Entdeckung:
Kunden können mehr als kaufen, sie können mitarbeiten und Kollegen
sein! Diese Entdeckung ist der Grundstein dessen, was wir als kooperatives Marketing bezeichnen. Beim kooperativen Marketing geht es
aus Unternehmenssicht darum, Wettbewerbsvorteile durch eine Zusammenarbeit mit dem Kunden zu erzielen. Die Kundennähe, die sich
aus der Zusammenarbeit ergibt, ermöglicht es, Kunden noch enger an
sich zu binden. Gleichzeitig erleichtert sie die Gewinnung neuer Kunden und die Vermarktung von Produkten. Denn niemand weiß besser
um die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden als er selbst. Der
Kunde wird somit nicht nur zum Wohle des Unternehmens, sondern
auch zum Wohle anderer Kunden in die Wertschöpfungsprozesse des
Unternehmens eingebunden.
9
2. Chancen und Risiken des
kooperativen Marketings
Unternehmen, denen es gelingt, ihre Produkte, Leistungen und Services aus den Augen ihrer Kunden zu betrachten, können gegenüber
ihren Konkurrenten wichtige Wettbewerbsvorteile erlangen. Leider
wird die Kundenperspektive in Unternehmen oft vernachlässigt, wenn
Services weiterentwickelt, neue Produkte eingeführt oder Kampagnen
gestaltet werden – und das trotz der Möglichkeiten des Internets.
Denn Kunden nutzen heute das Internet nicht mehr nur, um sich zu
informieren. Sie nutzen es auch, um über ihre Bedürfnisse, Vorlieben
und Interessen zu sprechen, und freuen sich, wenn ihnen Unternehmen Gehör schenken und sie in ihre Prozesse mit einbeziehen. Unternehmen sollten sich daher überlegen, wie sie auf ihre Kunden zugehen
und ihnen näherkommen. Internet und Social Media bieten dabei die
Chance, Kunden-Feedback rascher als bisher einzuholen und die eigenen Wertschöpfungsprozesse kostengünstig zu optimieren. Dies setzt
allerdings voraus, dass Unternehmen bereit sind, sich auf ihre Kunden
einzulassen, d. h. sie aktiv anzusprechen und konstruktiv mit ihnen zu
diskutieren und zu kooperieren. Unternehmen, die sich auf ihre Kunden einlassen und sie als „Kollegen“ in ihre Wertschöpfungsprozesse
einbeziehen, demonstrieren Interesse und Wertschätzung und binden
sie so an das Unternehmen und die Marke.
Die Auflösung der Grenzen zwischen Unternehmen und Kunden ist
dabei auch für die Kundengewinnung von Bedeutung. Denn die innere
Beteiligung und das Engagement der Kunden in Verbindung mit dem
Interesse und der Wertschätzung des Unternehmens steigert in der
Regel nicht nur die Bindung des Kunden an das Unternehmen und
die Marke, sondern auch das Word-of-Mouth. Unsere Erfahrungen
zeigen: Kunden entwickeln beim kooperativen Marketing oftmals den
Drang, ihre Überzeugungen mit anderen Marktteilnehmern zu teilen,
auch um sich selbst zu beweisen, dass sie mit ihrem Engagement
richtig liegen. Und das hat Vorteile für Unternehmen: Zum einen sind
Kundenüberzeugungen besonders glaubwürdig, zum anderen kommen
hierdurch multiplikative Effekte ins Laufen, die die Marke bekannter
machen und das Image verbessern.
Zitat
Das Finden und Binden von Kunden-Meinungsführern ist eine der
zentralen Herausforderungen im
Social Media-Marketing.
Thomas Hamele
Leiter CRM DAB Bank
11
3. Entwicklungen im
kooperativen Marketing
Kooperatives Marketing bietet somit eine ganze Reihe von Chancen.
Es verwundert daher nicht, dass immer mehr Unternehmen diesen
Ansatz aufgreifen. Doch warum entscheiden sie sich erst jetzt dafür?
Zunächst einmal muss angeführt werden, dass kooperatives Marketing nur dann effizient und effektiv betrieben werden kann, wenn
gewachsene und gefestigte Kundenbeziehungen vorhanden sind. Viele
Unternehmen – vor allem aus dem Konsumgütersektor – hatten
diese Beziehungen in der Vergangenheit nicht. Dies hat sich durch das
Internet, das einen direkten und äußerst kostengünstigen Zugang zum
Kunden ermöglicht, sowie durch die CRM-Investitionen der letzten
Jahre geändert. Die Rahmenbedingungen für das kooperative Marketing haben sich also deutlich verbessert.
Richtig Bewegung in das Thema ist aber erst durch das Web 2.0
gekommen. Das Web 2.0 hat den Unternehmen neue Interaktionsund Kollaborationsmöglichkeiten eröffnet. Mittlerweile setzen bereits
über 40 Prozent aller Unternehmen auf Communitys und soziale
Netzwerke.4 Tendenz steigend. Der Austausch von Informationen
Nutzung von Web-2.0-Möglichkeiten
50
40
30
20
14
20
30
40
50
Communities,
Soziale Netzwerke
Wikis
Foren,
Gruppen
Blogs
Charts,
Instant Messaging
10
0
■ Nutzung von Web-2.0-Interaktions- und Kollaborationsmöglichkeiten durch Unternehmen in Prozent.
4
IFOK (2009), Pluspunkt | Social Media und Personalarbeit, Bensheim.
Entwicklungen im kooperativen Marketing
und Arbeitsergebnissen zwischen Kunden und Unternehmen hat sich
hierdurch deutlich vereinfacht.
Gleichzeitig kommen dem kooperativen Marketing Veränderungen im
Kundenverhalten zugute: Immer mehr Kunden sind auch bereit, die
Interaktions- und Kollaborationsmöglichkeiten des Web 2.0 zu nutzen
und sich aktiv einzubringen. So nahm der Anteil der Blogger zwischen
2008 und 2009 um knapp vier Prozent zu, während gleichzeitig die
Zahl der Nutzer, die keinerlei Web-2.0-Funktionalitäten nutzt,
laufend abnimmt. 5
Es gibt also nicht nur immer mehr Unternehmen, die Möglichkeiten
zur Interaktion und Kollaboration bieten, sondern auch immer mehr
Kunden, die diese auch nutzen. Wie aber kann das kooperative Marketing konkret ausgestaltet werden? Schauen wir uns hierzu ein paar
Fallbeispiele an.
5
http://www.forrester.com, entnommen am 12.07.2010.
13
4. Fallbeispiele und Realisierung
des kooperativen Marketings
4.1 Fallbeispiele Zum kooperativen Marketing
Screenshot
„Tchibo ideas“
Tchibo startete im Mai 2008 die Community Tchibo ideas. Innerhalb
der Community, die mittlerweile mehr als 9.000 Mitglieder umfasst,
können Tchibo Kunden Aufgaben zur Lösung von Alltagsproblemen platzieren und über die eingereichten Aufgaben und Lösungen
abstimmen. Stellt ein Kunde der Community eine Aufgabe, so kann
er 1.200 Euro gewinnen. Die drei besten Lösungsvorschläge werden
jeden Monat mit bis zu 2.000 Euro prämiert. Dabei bleibt es nicht bei
grauer Theorie. Inzwischen hat das Unternehmen erste Kundenlösungen realisiert und in sein Sortiment aufgenommen. Die Entwickler
dieser Lösungen schließen einen Kooperationsvertrag mit Tchibo und
werden für ihre Entwicklungen entlohnt und mit ihr zusammen vermarktet. Tchibo ideas hat für Tchibo viele Vorteile: Einerseits nimmt
die Loyalität der Kunden im Zuge intensiver Auseinandersetzung mit
der Marke Tchibo stetig zu. Andererseits sichert sich Tchibo durch
die Erfindungen seiner Kunden einen Innovationsvorsprung.6
6
https://www.tchibo-ideas.de, entnommen am 12.07.2010.
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
Screenshot
„for me:“ von
Procter & Gamble
Kooperatives Marketing wird nicht nur bei Tchibo erfolgreich betrieben. Ein weiteres Beispiel für kooperatives Marketing ist das CRMProgramm for me: von Procter & Gamble. for me: ist mit 2,5 Mio.
Unique Visitors das größte Online-Frauenportal Deutschlands.7 Es beinhaltet eine Vielzahl redaktioneller Inhalte zu zielgruppenrelevanten
Themen, Tipps und Tricks sowie Gewinnspiele. Darüber hinaus wird
darauf sehr erfolgreich kooperatives Marketing betrieben. So widmen
sich die Channels „Produkte, Tests und Meinungen“ und „Produktbotschafter“ ganz dem kooperativen Marketing. Innerhalb des Channels
„Produkte, Tests und Meinungen“ können Konsumenten Produkte
von Procter & Gamble bewerten und beurteilen, Proben bestellen,
Coupons ausdrucken und ihre Meinung zum Produkt kommunizieren.
Die Kunden haben zudem die Möglichkeit, an Produkttests teilzunehmen und danach auf for me: über ihre Erfahrungen zu berichten.
Und das funktioniert sehr gut: Mittlerweile hat Procter & Gamble
über 45 solcher Produkttests erfolgreich durchgeführt. Der Channel
„Produktbotschafter“ zielt hingegen auf Word-of-Mouth ab. Kunden
haben hier die Möglichkeit, sich als Produktbotschafter für Procter &
Gamble zu bewerben und zu engagieren. Hierzu müssen sie zunächst
einen Online-Fragebogen ausfüllen. Als Produktbotschafter erhalten
sie regelmäßig Samples und Testprodukte. Allerdings nicht nur für sich,
sondern auch für ihre Freunde, um virale Effekte zum Laufen zu bringen
7
Vgl. Nielsen NetRatings June (2010).
15
und einen Buzz um die Produkte zu kreieren. Der Vorteil liegt auf
der Hand: Procter & Gamble sichert sich einerseits die Loyalität des
Kunden, indem er als Produktbotschafter Teil des Unternehmens wird.
Andererseits dient der Kunde der Qualitätssicherung und fungiert als
Multiplikator. Die durch Kunden getroffenen Aussagen zu spezifischen
Produkten aus dem Angebot von Procter & Gamble werden zudem in
der Werbung des Unternehmens eingesetzt.
Screenshot
„real,-“
Auch die Warenhauskette real,- hat kooperatives Marketing erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Kunden können auf der CRM-Plattform
familymanager Rezepte, Attraktionen, Party-Anleitungen, Kochtipps sowie Bastel- und DIY-Anleitungen hochladen, um sie anderen
Nutzern zugänglich zu machen. Nach erfolgter Prüfung werden
den Kunden je nach Beitrag zwischen 10 und 50 PAYBACK-Punkte
gutgeschrieben. Die Vorteile der Zusammenarbeit sind offensichtlich:
Der Kunde fühlt sich von real,- wertgeschätzt. Gleichzeitig gelingt
es real,- eine Vielzahl von Inhalten kostengünstig zu generieren. Das
Unternehmen profitiert zudem von multiplikativen Effekten, denn die
Plattform ist so konzipiert, dass die Nutzer sich sehr leicht auf Inhalte
dieser Plattform beziehen können. 8
8
Marketing Review St. Gallen, 2010 (2), Belohnen lohnt sich, Thexis: St. Gallen. S. 43 ff.,
Schulten, M. / Kohnen, J. / Kaiser, W.
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
Screenshot
„Bild.de“
Ein weiteres, sehr gutes Beispiel für kooperatives Lesermarketing sind
die BILD-Leserreporter. Mit dieser Aktion ruft BILD seine Leser dazu
auf, Videos und Fotos aktueller Ereignisse mit einer kurzen Erklärung
an die Redaktion zu senden. Die Vorteile sind deutlich: Der Kunde
wird in den Entstehungsprozess der Zeitung eingebunden, wodurch
der persönliche Bezug zum Blatt gestärkt wird. Für jedes Foto, das in
der bundesweiten Ausgabe erscheint, erhält ein BILD-Leserreporter
250 Euro, für jedes in einer regionalen Ausgabe abgedruckte Foto 50
Euro. Die Fotoredaktion erhält täglich bis zu 1000 Fotos, seit Beginn
der Aktion 2006 wurden mehr als 13.500 Fotos gedruckt.
17
Screenshot
„simyo“
Schon 2008 entwickelte die Mobilfunkmarke simyo das erfolgreiche,
rein online basierte Crowdsourcing-Konzept „simyo Paten“. Diese eigene Community ist als „Kunden helfen Kunden“-Plattform
konzipiert, auf der bis zu 200 ausgewählte, sehr engagierte simyo
Berater täglich im 24/7-Modus Fragen von Kunden und potenziellen
Neukunden rund um Themen zu simyo und der mobilen Kommunikation beantworten. simyo Kunden zeichnen sich durch eine hohe
Mitmach-Mentalität und Loyalität zur Marke aus. Zudem weist simyo
einen hohen Anteil sehr zufriedener Kunden, die gerne und häufig
simyo weiterempfehlen, auf. Interessenten lassen sich viel lieber
durch überzeugte Kunden beraten, als den Marketingbotschaften auf
der Website ihr Augenmerk zu schenken. Diese Tatsachen bildeten
die Basis für das Modell. Die simyo Paten sind seit nunmehr zwei
Jahren aktiv und agieren authentisch, direkt, schnell und kundennah.
simyo gewinnt aus den Fragen und Antworten wichtige ConsumerInsights, die in die Produktentwicklung sowie in die Service- und
Website-Kommunikation einfließen. simyo stellt seinen simyo Paten
einen Closed-Userbereich in Form eines Forums zur Verfügung. Hier
können sich die simyo Paten untereinander austauschen und erhalten
vom simyo Team in der Regel als Erstes die interessanten News rund
um simyo und die mobile Kommunikation.
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
Die primären Ziele der simyo Paten-Plattform sind dabei: Positive
Aufladung und Identifikation mit der Marke, Gewinnung von Neukunden, Entlastung des simyo Service-Centers und die Förderung von
überzeugten Markenbotschaftern.
Screenshot
„Spreadshirt“
Am Beispiel Spreadshirt lässt sich schließlich sehr gut veranschaulichen, wie sich kooperatives Marketing im Bereich Design und Vertrieb
verwirklichen lässt. Kunden können auf Spreadshirt T-Shirts und
andere Produkte, wie z. B. Tassen, selbst gestalten und über einen
eigenen Shop vertreiben. Die Produktion der Produkte und die
Logistik übernimmt Spreadshirt. Der Kunde erhält für jedes verkaufte
Produkt eine selbst gewählte Verkaufsprovision. Mittlerweile sind
rund 500.000 Shops bei Spreadshirt registriert. Pro Woche werden
zudem knapp 30.000 Designs eingereicht.9 Somit verfügt die Plattform
dank des Einsatzes seiner Kunden über eine sehr große Produktpalette. Durch die Beteiligung der Kunden am Verkauf kommen zudem
multiplikative Effekte sehr leicht ins Laufen. All dies trägt dazu bei,
dass die Plattform in Europa und den USA stetig wächst.
9
www.spreadshirt.de, entnommen am 12.07.2010.
19
4.2 Realisierung des kooperativen Marketings
Die Fallbeispiele zeigen, dass sich das kooperative Marketing vom
klassischen Marketing vor allem dadurch unterscheidet, dass es auf
einer direkten Dialogbasis zwischen Unternehmen und Kunden
basiert. Angestrebt werden langfristige Kundenbeziehungen „auf
Augenhöhe“, bei denen der Kunde als gleichberechtigtes Gegenüber
in den Wertschöpfungsprozess integriert wird. Das geht für Unternehmen oftmals mit hohen Aufwänden einher, weshalb eine stringente
Vorgehensweise erforderlich ist. Diese besteht typischerweise aus
vier Phasen: (1) Zieldefinition, (2) Analyse und Planung, (3) Umsetzung
und Launch sowie (4) Monitoring.
Zieldefinition
Analyse und
Planung
Umsetzung und
Launch
Monitoring
kooperativen Marketing
4.2.1. Zieldefinition
Erfolgreiches kooperatives Marketing beginnt mit der Zieldefinition.
Grundsätzlich lassen sich dabei drei Zielkategorien unterscheiden:
Informations-Ziele, Image-Ziele und wirtschaftliche Ziele.
Ziele im kooperativen Marketing
Informations-Ziele
Image-Ziele
Wirtschaftliche Ziele
•• Verbesserung
Kundenverständnis
•• Darstellung als
Market Leader
•• Bekanntheit, Visits,
Registrierungen
•• Einholung von
Meinungen
•• Darstellung als
Innovation Leader
•• Kundenbindung
und -penetration
•• Generierung von
Ideen
•• Darstellung als
Good Citizen
•• Abverkauf und
Weiterempfehlung
•• Senkung
von Kosten
Informations-Ziele zielen darauf ab, den Kunden mithilfe des
kooperativen Marketings besser zu verstehen und seine Meinungen
und Ideen einzuholen. Sehr bewährt haben sich dabei Umfragen,
Produkttests und Open-Innovation-Ansätze.
Vorgehensmodell im
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
Image-Ziele zielen hingegen auf eine Veränderung der Wahrnehmung
des Unternehmens durch das kooperative Marketing ab. Viele Unternehmen streben dabei an, sich als Market oder Innovation Leader
oder aber als Good Corporate Citizen zu präsentieren. Vor allem ein
starker Markenauftritt, der Ausweis von Innovationsführerschaft und
soziales Engagement während des kooperativen Marketings leisten
hier wertvolle Dienste.
Wirtschaftliche Ziele, wie zum Beispiel Bekanntheit, Kundenbindung,
Forcierung von Abverkäufen und Kostensenkungen sind sicherlich der
häufigste Beweggrund für kooperatives Marketing. Zur Erreichung
dieser Ziele hat es sich bewährt, Meinungsführer einzubeziehen und
regelmäßig mit einer möglichst großen Core-Group von authentischen
„Fans“ zu kommunizieren.
4.2.2. Analyse und Planung
An die Zieldefinition schließt sich die Phase der Analyse und Planung
an. In der Analysephase geht es zunächst darum, ein besseres
Verständnis für das Unternehmen, die Kunden und das Wettbewerbsumfeld zu entwickeln. Hierzu müssen verschiedene Fragen
beantwortet werden:
•• Wofür steht unser Unternehmen und was für Stärken haben wir?
Unternehmen
•• Wohin wollen wir unser Unternehmen entwickeln?
•• Was können wir im Rahmen des kooperativen Marketings leisten?
•• Was können sie im Rahmen des kooperativen Marketings leisten?
Kunden
•• Wie können sie für das kooperative Marketing begeistert werden?
•• Welche Kooperationsmodelle gibt es schon in der Branche?
Überblick über die
Analysephase
Wettbewerb
•• Welche Kooperationsmodelle gibt es in anderen Branchen?
•• Was können wir von diesen Kooperationsmodellen lernen?
Zur Beantwortung dieser Fragen bieten sich Workshops, Kundeninterviews und Social Media-Analysen an. Im Kern geht es darum, ein
Gefühl dafür zu entwickeln, welche kooperativen Marketing-Ansätze
21
für das eigene Unternehmen Sinn machen und wo mögliche Fallstricke
lauern. In der Planungsphase werden dann die Grundbausteine des
kooperativen Marketings so festgelegt, dass die definierten Ziele
erreicht werden können. Dabei sind folgende Fragen zu beantworten:
••
••
••
••
••
Was ist Gegenstand des kooperativen Marketings?
Welche Kunden sollen sich am kooperativen Marketing beteiligen?
Wie soll das kooperative Marketing umgesetzt werden?
Wie soll das kooperative Marketing kommuniziert werden?
Wie motivieren wir unsere Kunden, zu kooperieren?
Wichtig ist, dass Unternehmen bereits in der Planungsphase eine
klare Antwort darauf finden, warum Kunden ausgerechnet mit ihnen
und nicht mit den Wettbewerbern kooperieren sollten. Gute Erfolgsaussichten bestehen, wenn das eigene Produkt oder die eigene Marke
„hipper“ ist als die des Wettbewerbs, eine interessantere Thematik /
Problemstellung aufgegriffen wird und den Kunden stärkere Incentives geboten werden. Tchibo ideas punktet beispielsweise durch sein
ausgefallenes Konzept und die Möglichkeit, Geld mit seinen Ideen zu
verdienen. real,- ist hingegen erfolgreich, weil es die Beiträge seiner
Kunden mit PAYBACK-Punkten honoriert. Der Bild Leser-Reporter
funktioniert aufgrund seiner originellen Idee und der starken Marke.
4.2.3. Umsetzung und Launch
An die Phase der Planung schließt sich die Phase der Umsetzung an.
Grundsätzlich gibt es hier vier Varianten: Das kooperative Marketing
kann entweder on- oder offline auf einer eigenen oder einer fremden
Plattform umgesetzt werden. Als Bundesverband digitale Wirtschaft
konzentrieren wir uns im Folgenden auf die beiden Online-Varianten.
Eine eigene Online-Plattform bietet den Vorteil, dass sie nicht den Restriktionen Dritter unterliegt. Sie kann daher vollkommen frei auf den
kooperativen Marketing-Gegenstand und die Bedürfnisse der Kunden
zugeschnitten werden. Darüber hinaus können die Aktivitäten der
Kunden leichter im Auge behalten werden, was ein rasches Eingreifen
bei Fehlentwicklungen ermöglicht. Der Nachteil eigener OnlinePlattformen liegt in den Entwicklungskosten. Bei einmaligen Kooperationen schneiden fremde Online-Plattformen hier deutlich besser ab.
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
So können zum Beispiel auf der Crowdsourcing-Plattform Innocentive
Unternehmen Aufgaben an User stellen und von diesen lösen lassen.10
Für die Einstellung fällt lediglich eine Audit-Provision an. Der Nachteil
fremder Online-Plattformen liegt jedoch in ihren eingeschränkten
Möglichkeiten zur Selbstdarstellung. Vor allem Image-Ziele lassen sich
oftmals nur schwer mit ihnen erreichen.
Nach der Umsetzung des kooperativen Marketings auf einer Plattform – ob eigen oder fremd – können Unternehmen sich dem Launch
zuwenden. Um auf das kooperative Marketing aufmerksam zu machen,
eignet sich vor allem das Social Web. Durch eine geschickte Verlinkung mit bestehenden Netzwerken lässt sich auf der Plattform
die Zahl kooperierender Kunden rasch erhöhen. Voraussetzung
hierfür ist allerdings, dass Unternehmen verstehen, warum Kunden
bestimmte Netzwerke nutzen. Sie müssen zum Beispiel wissen, dass
in Twitter zwei Nutzungsmotive überwiegen: das „Informationen
austauschen“ und – viel interessanter – das „Mich in Szene setzen“. In
Abhängigkeit von diesen Motiven muss dann auch die Ansprache der
Kunden erfolgen, um sie erfolgreich auf die eigene Plattform zu lotsen.
Zur Belebung von Plattformen hat sich auch der Einsatz von
Meinungsführern bewährt. Meinungsführer tun sich dadurch hervor,
dass sie in aktiver Weise, offen und regelmäßig eigene Beiträge in
Blogs, Foren und Chats veröffentlichen, Beiträge anderer posten und
Bewertungen abgeben. Sie können anhand ihres (1) sozialen Netzwerks, (2) ihrer Durchsetzungsstärke und (3) ihrer Markenloyalität
identifiziert werden.11
Kriterien zur Identifikation von Meinungsführern
Soziales Netzwerk
Durchsetzungsstärke
Markenloyalität
•• Anzahl Gesprächspartner
•• Persönlichkeit des Kunden
•• Richtung von Empfehlungen
•• Anzahl Markengespräche
•• Medienkompetenz des Kunden
•• Stärke von Empfehlungen
Mit Blick auf das soziale Netzwerk ist die Zahl der Gesprächspartner
und der Markengespräche relevant. Gesprächspartner können sich
zum Beispiel aus dem Familien-, Verwandten-, Freundes-, Bekannten10
11
Aktuell geschieht dies vor allem in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Informatik,
Mathematik, Chemie, Biowissenschaften, Physik und Wirtschaft.
Absatzwirtschaft, 5 (2009), Empfehlungsmarketing: Wie Meinungsführer gefunden
werden, Cornelsen, J./ Plennert, T.
23
kreis sowie aus dem Kreis der Arbeits- und Vereinskollegen rekrutieren. Die Anzahl der Markengespräche bezieht sich hingegen auf die
Frequenz, mit der der Kunde über das Unternehmen und dessen
Marken spricht. Die Durchsetzungsstärke des Kunden kann an seiner
Persönlichkeit und seiner Medienkompetenz festgemacht werden.
Die Persönlichkeit orientiert sich primär an meinungsführertypischen
Eigenschaften wie hohes Involvement, aktives Innovations- und Risikoverhalten und nicht zuletzt eine überdurchschnittliche Kommunikationsbereitschaft und Extrovertiertheit. Die Medienkompetenz des
Kunden lässt sich hingegen anhand verschiedener Fragen beurteilen:
Wie „firm“ ist der Kunde mit Social Media? Kennt er sich mit RSS
Feeds aus? Hat er einen eigenen Blog oder twittert er? Die Markenloyalität ist schließlich für Richtung und Stärke der abgegebenen Empfehlungen maßgeblich. Ein markenloyaler, begeisterter Fan einer Marke
empfiehlt positiv, ein sehr enttäuschter Kunde hingegen negativ weiter.
Meinungsführer im Kundenstamm können gezielt über Umfragen ermittelt werden. Dazu werden für jeden Befragten Scorewerte in den
relevanten Dimensionen soziales Netzwerk, Durchsetzungsstärke und
Markenloyalität ermittelt. Über Algorithmen ist es anschließend möglich, Meinungsführer-Scores auf die komplette Kundendatenbank – soweit vorhanden - zu übertragen, so dass Kunden mit hohem Potenzial
direkt ansprechbar sind. Bei der Ansprache muss sehr umsichtig
vorgegangen werden. Denn je nach Branche und Untersuchung lehnen
zwischen 10 und 70 Prozent der Meinungsführer Incentivierungen in
jeglicher Form ab, weil sie um ihre Unabhängigkeit fürchten und lieber
freiwillig und ungezwungen empfehlen möchten. Diese Form der
kundenbezogenen Verweigerung muss sehr ernst genommen werden
und ist bei der Ansprache der Meinungsführer zu berücksichtigen.
Gleichwohl gibt es Meinungsführer, die Incentivierungen gegenüber
aufgeschlossen sind. Bei diesem Personenkreis raten wir zu einem
Programm materieller und immaterieller Anreize, da einmalige Incentivierungen hier schon oft nach kurzer Zeit an Wirkung verlieren.
4.2.4 Monitoring
An den Launch schließt sich schließlich das Monitoring an. Der Ansatz
des kooperativen Marketings trägt der Tatsache Rechnung, dass heute
immer mehr Kunden Einfluss auf das Management und die Entwicklung
Fallbeispiele und Realisierung des kooperativen Marketings
„ihrer“ Marken nehmen möchten. Vielen Unternehmen fällt es jedoch
schwer, die Markenführung mit ihren Kunden zu teilen. Sie befürchten,
dass sich das Profil der von ihnen gemanagten Marke verwässert und
sich verselbstständigt.
Eine Markenführung, die bewusst den Kunden mit einbezieht, akzeptiert, dass sich diese bis zu einem gewissen Grad verselbstständigt
und ein Eigenleben entwickelt. Denn eine Einbeziehung von Kunden
bedeutet auch immer, dass die Marke um subjektive Meinungen,
Eindrücke und Erfahrungen angereichert wird, die das Unternehmen
nicht unbedingt beeinflussen kann. Damit jedoch die Marke nicht
verwässert, sondern gestärkt wird, sollten Unternehmen die Beiträge
ihrer Kunden kontinuierlich auf Konsistenz, Klarheit und Glaubwürdigkeit hin überprüfen.
Voraussetzung hierfür ist ein systematisches Monitoring, das auch den
Erfolg des kooperativen Marketings nachhält. Hierzu müssen für die
definierten Ziele (vgl. Abschnitt 4.2.1) messbare Kennzahlen festgelegt
werden. Denn gemäß des Ausspruchs „If you can’t measure it, you
can’t manage it“ sichern nur messbare Kennzahlen den langfristigen
Erfolg. Typische Kennzahlen im Bereich kooperatives Marketing sind:
Typische Kennzahlen für das kooperative Marketing
Image-Ziele
Wirtschaftliche Ziele
•• Anzahl Produkttests
Informations-Ziele
•• Markenassoziationen im Web
•• Anzahl aktiver Meinungsführer
•• Anzahl neu generierter Ideen
•• Richtung der Markenassoziationen
•• Anzahl Markengespräche im
Web
•• Anzahl ausgefüllter
Registrierungsfelder
•• Anzahl umgesetzter Ideen
•• Visits und Registrierungen
•• Visits per Visitor und
Verweildauer
•• Anzahl Weiterempfehlungen
•• Erlöse und Deckungsbeiträge
•• Feedback Value von
Produkttests
25
Mit den simyo Paten haben wir
eine hervorragende Plattform
geschaffen, die es uns ermöglicht,
auf Augenhöhe mit unseren
Kunden zu agieren.
Das Modell liefert uns den Beweis,
dass ein gutes Produkt und eine
zufriedene Customer Base wichtige
Erfolgsfaktoren für uns sind, die
es konsequent auszubauen gilt.
simyo hat es geschafft, im Web-2.0Zeitalter seine loyalen und zufriedenen Kunden als Sprachrohr
und somit als authentische Multiplikatoren zu gewinnen.
Nicolas Biagosch
Geschäftsführer simyo
Zusammenfassung, Fazit und Ausblick
5. Zusammenfassung, Fazit
und Ausblick
Kooperatives Marketing verändert das Kundenverständnis, denn es
zeigt, dass Kunden mehr als Käufer sein können. Sie können Kollegen
sein, die sich zum Wohle des Unternehmens und seiner Kunden an
dessen Wertschöpfungsprozessen beteiligen. Das bindet zum einen
den mitarbeitenden Kunden an das Unternehmen. Zum anderen wird
es für das Unternehmen leichter, neue Kunden zu gewinnen. Denn
durch die Zusammenarbeit mit seinen Kunden kann es bei der Vermarktung und beim Verkauf seiner Leistungen glaubwürdiger agieren,
virale Effekte leichter in Gang setzen und sich Aktualitäts- bzw. Innovationsvorsprünge sichern. Das Web 2.0 wirkt dabei wie ein Katalysator, denn durch die neuen Interaktions- und Kollaborationsmöglichkeiten können Unternehmen noch einfacher und kostengünstiger mit
ihren Kunden zusammenarbeiten.
Die Zusammenarbeit kann – wie die Fallbeispiele zeigen – auf unterschiedlichsten Wertschöpfungsstufen erfolgen. So arbeitet Tchibo bei
der Produktentwicklung sehr erfolgreich mit seinen Kunden zusammen, während Procter & Gamble seine Kunden vor allem zu Produkttests hinzuzieht. real,- und spreadshirt sind hingegen Beispiele,
die zeigen, dass Kunden auch zur Vermarktung und zum Vertrieb von
Produkten genutzt werden können. Kooperatives Marketing ist damit
für viele Unternehmen interessant. Eine besonders gute Stellung
haben dabei die Unternehmen, die über ein gutes Produkt und eine
starke Marke verfügen, mit der sich die Kunden identifizieren können.
Darüber hinaus sind ein breiter Kundenstamm und intakte Kundenbeziehungen hilfreich. Denn hiervon hängt ab, ob sich ausreichend
Kunden für das kooperative Marketing begeistern lassen.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, müssen verschiedene Faktoren,
die für einen einschlagenden Erfolg unumgänglich sind, bei der Umsetzung kooperativen Marketings beachtet werden. Zunächst einmal
müssen sich Unternehmen darüber klar werden, welche Ziele sie
mit dem kooperativen Marketing verfolgen möchten. Aufbauend auf
den Zielen muss dann ein Konzept entwickelt werden, das sich in
27
der Umsetzung der Plattform für die Zusammenarbeit niederschlägt.
Natürlich muss der Kunde dann noch auf die neu geschaffenen Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufmerksam gemacht werden. Hierzu
sollte nicht nur auf eine breite Kundenansprache gesetzt werden,
sondern auch auf eine selektive, die sich idealerweise auf Meinungsführer mit hohem Kooperationspotenzial und hohem viralen Potenzial
konzentriert. Während der Zusammenarbeit erscheinen vor allem
drei Faktoren beachtenswert: (1) Regeln, (2) Transparenz, was den
Umgang mit den Ergebnissen angeht, und (3) eine wertschätzende Behandlung des Kunden. Die Ergebnisse dieser Arbeit müssen natürlich
auch verwertet werden, sei es in der Kommunikation des Unternehmens oder in dessen Leistungen.
Die Erläuterungen zeigen: Kooperatives Marketing ist kein Selbstläufer. Es muss sich entwickeln, wobei gerade zu Beginn mit Rückschlägen zu rechnen ist. Nichtsdestotrotz empfehlen wir, dass sich Unternehmen frühzeitig mit dem kooperativen Marketing befassen und
Erfahrungen sammeln. Denn durch den veränderten Blickwinkel auf
den Kunden und die eigenen Prozesse kann das kooperative Marketing
ein wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung von Unternehmen sein
und zu deren Erfolg beitragen.
Agenturen
Cocomore AG
Gutleutstraße 30
60329 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0) 69 / 972 69 - 0
Web: www.cocomore.de
Ansprechpartner
Andreas Horx
Direktor Marketing & Vertrieb
Telefon: +49 (0) 69 97269-147
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung
Die Cocomore AG ist eine gut 90 Mitarbeiter starke MultimediaAgentur mit Büros in Frankfurt/Main und Königswinter (Köln/Bonn).
Mit den zwei Standbeinen Kommunikation und Technologie entwickelt
und betreut Cocomore Kommunikations- und CRM-Lösungen (CRM:
Customer Relationship Management).
Langjährige Kundenbeziehungen beruhen auf nachweisbaren Erfolgen
(z. B. Effie-Finalist 2008 und 2009). Cocomore hat Projekte in über 30
Ländern realisiert.
Referenzen
Metro Gruppe, Nestlé, Procter & Gamble, RTL, SCA, Sanofi-Aventis
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defacto x GmbH
Am Pestalozziring 1-2
91058 Erlangen
Telefon: +49 (0) 91 31/7 72-0
Web: www.defacto-x.de
Ansprechpartner
Jan Möllendorf
Telefon: 09131.772.2133
Mobil: 0170.4 57 47 62
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung
defacto.x deckt das gesamte Spektrum im CRM und Dialogmarketing
ab. Die Agentur bündelt analytisches, kreatives und operatives Knowhow und bietet ein individuell zusammengestelltes Leistungspaket.
Referenzen
Audi, Bild und Bild am Sonntag, DekaBank, Esprit, O2
Agenturen
Wunderknaben Kommunikation GmbH
Mettmanner Straße 25
40699 Erkrath
Telefon: +49 (0)211-730 603-10
Web: www.wunderknaben.com
Ansprechpartner
Thomas Zich
Telefon:+49 211-730 603-15
Mobil: +49 177-7132951
E-Mail: [email protected]
Kurzbescheibung
Die Wunderknaben verstehen sich als Next-Generation-Agentur
der ersten Stunde, die neue Formen der Kommunikation erschließt
& weiterentwickelt. Das Team besteht im Kern aus SM-Beratern &
Redakteuren, Kreativen & Programmierern.
Referenzen
DIS AG, E-Plus, Kaldeweil, simyo, Wacom
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LBI Germany AG
Hansaring 97
50670 Köln
Telefon: +49 (0)221 168890
Ansprechpartner
Anke Herbener
Telefon: +49 (0)221 168890
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung
LBi ist eine der größten unabhängigen Agenturen für digitales Marketing und Technologie weltweit und in Europa die Nummer 1, mit 1.700
Mitarbeitern an 33 Standorten und in 15 Ländern. LBi verbindet als
Full-Service Agentur erfolgreich unterschiedliche Disziplinen wie Strategie, Branding, User Experience, CRM, SEA, SEO, Affiliate Marketing,
Social Media und Mobile.
Referenzen
Unternehmen wie Kraft Foods, TUI, Postbank, Deutsche Telekom
oder DKV vertrauen LBi Germany seit vielen Jahren.
Autoren
Matthias Schulten
Leiter Beratung und Konzeption, Cocomore AG
Dr. Matthias Schulten verantwortet bei der Cocomore AG den
Bereich „Beratung und Konzept“, wobei sein Fokus auf der Entwicklung innovativer Marketing- und CRM-Konzepte einschließlich kooperativer Marketingansätze liegt.
Expertise: Umfassende Kenntnisse des strategischen und analytischen
Marketings. Ausgewiesene Erfahrung in den Disziplinen CRM, Onlineund Dialog-Marketing, Multichannel-Management sowie Markenführung.
Branchen: FMCG, Finanzdienstleistungen, Pharma, Handel und
Automotive.
Andreas Horx
Direktor Marketing & Vertrieb, Cocomore AG
Seit über 15 Jahren ist Andreas Horx in der Kommunikations-Branche
aktiv. Er verfügt über mehrjährige Management-Erfahrung als Markenberater und Kommunikations-Generalist. Sein Steckenpferd ist die
Herausforderung, neue & erfolgreiche Markenerlebnisse zu schaffen,
sowie die Entwicklung und Realisierung von integrierten Kommunikations-Strategien.
Expertise: Umfassende Kenntnisse des integrierten Marketings auf
nationaler und internationaler Ebene. Ausgewiesene Erfahrung in den
Kommunikations-Disziplinen Identity-Entwicklung, Markenführung,
Dialog, Interactive und klassische Werbung.
Branchen: Automobil, Dienstleistung, IT, Maschinenbau, Pharma und
Touristik.
Jan Möllendorf
Geschäftsführender Gesellschafter, defacto x GmbH
Jan Möllendorf ist Geschäftsführender Gesellschafter der defacto
x GmbH, Agentur für CRM und Dialog. In seiner Funktion ist er in
erster Linie für die strategische Weiterentwicklung der 2009 neu
gegründeten Unternehmensstandorte in Düsseldorf und Hamburg
verantwortlich. Zu seinen Kern-Themenfeldern zählen Kreation und
Kommunikation in Print und Neuen Medien, Mobile Marketing, Social
Communities und interaktives Fernsehen. Bereits seit 2001 ist Möllendorf Geschäftsführer der defacto kreativ GmbH.
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Thomas Plennert
Senior Research Consultant, defacto research & consulting GmbH
Thomas Plennert arbeitet seit 2007 als Senior Research Consultant
bei der defacto research & consulting GmbH. Er verantwortet bei
defacto die institutseigenen Online- und Web-2.0-Tools sowie die
Einbindung von Word-of-Mouth-Marketing in das Portfolio der
defacto.x. Neben seiner Tätigkeit bei defacto promoviert Thomas
Plennert an der Technischen Universität Braunschweig zum Thema
Kunden-Kunden-Kommunikation im Social Web.
Thomas Zich
Geschäftsführer, Wunderknaben Kommunikation, Düsseldorf,
Frankfurt, Wien
Thomas Zich ist Mitgründer und Geschäftsführer der in 2005 aus der
Taufe gehobenen Agentur Wunderknaben. Die Agentur etablierte
sich in kürzester Zeit zu einer der fünf Topagenturen für Social
Media-Marketing in Deutschland. Das inzwischen 30-köpfige Team
entwickelt Kampagnen mit einer starken Social Media-Ausrichtung für
Kunden wie Aral, Wacom, Cisco, UCI und Simyo. Vor der Wunderknabenzeit war Thomas Zich fünf Jahre lang Geschäftsführer der
DDB Düsseldorf und im Board of Director der DDB Germany. Er ist
Dozent für virales Marketing und hat in 2007 die Infect, die führende
Konferenz für Social Media-Marketing initiiert.
Anke Herbener
CEO, LBi Germany AG
Anke Herbener leitet seit vielen Jahren sehr erfolgreich LBi in
Deutschland und in der Schweiz. Im Jahr 2001 noch unter Framfab
gestartet, ist sie heute als CEO an der Spitze der europaweit führenden Agentur für digitales Marketing und Technologie. Anke Herbener
führt bei LBi ein Team von 150 Experten aus den Bereichen Strategie,
Branding, User Experience, Technologie, CRM, Performance-Marketing und Social Media. Langjährige Kundenbeziehungen mit Unternehmen wie der Deutschen Telekom, Kraft Foods, DKV und UBS
zeichnen sie als Agenturchefin aus und sichern ihr einen nachhaltigen
Erfolg am Markt.
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) e.V.
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung für Unternehmen im Bereich interaktives Marketing,
digitale Inhalte und interaktive Wertschöpfung.
Der BVDW ist interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen Blick auf die Themen der digitalen Wirtschaft.
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler
Medien transparent zu machen und so den Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern.
Im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen stehend, unterstützt der BVDW ergebnisorientiert,
praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche.
Die Summe aller Kompetenzen der Mitglieder, gepaart mit den definierten Werten und Emotionen des Verbandes, bildet die Basis für
das Selbstverständnis des BVDW.
Wir sind das Netz
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Kooperatives Marketing
Herausgeber
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Berliner Allee 57
40212 Düsseldorf
Telefon: 0211 600456-0
Telefax: 0211 600456-33
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bvdw.org
Geschäftsführerin
Tanja Feller
Präsident
Arndt Groth
Kontakt
Fachgruppe Agenturen im BVDW
Ramona Laughton, Fachgruppenmanagerin
E-Mail: [email protected]
Vereinsregisternummer
Vereinsregister Düsseldorf VR 8358
Rechtshinweise
Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben und Informationen wurden vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. sorgfältig recherchiert und geprüft. Diese Informationen sind ein Service des Verbandes. Für
Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können weder der Bundesverband
Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. noch die an der Erstellung und Veröffentlichung dieses Werkes beteiligten Unternehmen die Haftung übernehmen. Die
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Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen, Bildmaterial
oder sonstigen Inhalten, bedarf der vorherigen Zustimmung durch den Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bzw. die Rechteinhaber (Dritte).
Ausgabe
1. Ausgabe
Schutzgebühr
29,90 EUR inklusive gesetzlicher Mehrwertsteuer
ISBN-Nummer
978-3-942262-11-8
Quellen
Absatzwirtschaft, 5 (2009), Empfehlungsmarketing: Wie Meinungsführer gefunden werden, Cornelsen, J./ Plennert, T.
Brünne, M. / Esch, F.-R., Ruge, H. D. (1987): Berechnung der Informationsüberlastung in der Bundesrepublik Deutschland, in: Bericht des
Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des
Saarlandes, IKV: Saarbrücken.
Europäische Kommission (2010): Europe’s Digital Competitiveness
Report, EU: Brüssel.
Experton (2010): Customer Relationship – Schlüsselthemen und
Trends in Deutschland, http://www.research40.de.
http://www.forrester.com, entnommen am 12.07.2010.
http://www.spreadshirt.de, entnommen am 12.07.2010.
https://www.tchibo-ideas.de, entnommen am 12.07.2010.
IFOK (2009), Pluspunkt | Social Media und Personalarbeit, Bensheim.
Nielsen NetRatings June (2010).
Marketing Review St. Gallen, 2010 (2), Belohnen lohnt sich, Thexis: St.
Gallen. S. 43 ff., Schulten, M. / Kohnen, J. / Kaiser, W.
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Notizen
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Notizen
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Notizen
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Herausgegeben von
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Berliner Allee 57 I 40212 Düsseldorf
Tel 0211. 600 456-0 | Fax 0211. 600 456-33
[email protected] | www.bvdw.org
ISBN-Nummer: 978-3-942262-11-8
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