Kasuistik

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7
Endokrine Organe
Kasuistik
Schilddrüse
b
a
Fall 7-1a+b Unauffällige Schilddrüse
Keine Struma. a Der globale [99mTc]Pertechnetat-Uptake (Iodid-Clearance) liegt mit 2,4% im Normbereich, der allerdings in Iodmangelgebieten regional
a
unterschiedlich ist. b Sonographisch (7,5 MHz) ist die
Schilddrüse mit der anatomisch-morphologischen Umgebung im Transversalschnitt dokumentiert.
b
Fall 7-2a–c Struma diffusa et nodosa
I–II, kalter Knoten: Zyste
In der Szintigraphie (a; [99mTc]Pertechnetat) kalter Knoten rechts kaudal, lateral.
Sonographisch (b; 7,5 MHz) in transversaler Schnittführung gekammerte Zyste.
Nach Punktion (c) weitgehende Entleerung der Zyste mit gleichzeitig gewonnenem Material für eine zytologische
Beurteilung.
c
Kasuistik
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a
b
Fall 7-3a+b Immunthyreopathie
Im Stadium der Hyperthyreose ist für die Immunthyreopathie ein deutlich erhöhter [99mTc]Pertechnetat-Uptake
(hier 23,5 %) charakteristisch. Gehäuft beobachtet man
die Darstellung eines (aktivierten) Lobus pyramidalis.
Fall 7-4 Autonomie
Fokale (1. Reihe), disseminierte (2. Reihe)
und gemischte Autonomie (3. Reihe).
Die regionale und globale Autonomie
lässt sich häufig nur mit der Schilddrüsenszintigraphie ([99mTc]Pertechnetat)
unter Basis- (linke Reihe) und Suppressionsbedingungen (rechte Reihe) nachweisen und dokumentieren. Die Diagnostik
ergibt sich aus der visuellen (qualitativen)
Beurteilung in Zusammenhang mit dem
quantitativen 99mTc-Uptake (jeweils oben
links im Szintigramm).
Morphologisch (b: Sonographie der Halsregion mit 7,5
MHz-Schallkopf im Transversalschnitt, TR = Trachea)
wird bei mehr als 85 % der Patienten eine echoarme
Textur des Schilddrüsengewebes beobachtet.
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7
Endokrine Organe
a
b
Fall 7-5a+b Karzinom
Szintigraphisch ([99mTc]Pertechnetat) kalter Knoten
links medial/kaudal. In der Sonographie (b; links Transversalschnitt, rechts Longitudinalschnitt) lässt sich der
insgesamt echoarme Knoten nur mäßig abgrenzen.
a
Histologisch ergab sich ein differenziertes (follikuläres) Schilddrüsenkarzinom (pT4). Die sonographischen
Kriterien erlauben keine ausreichende Diskrimination
zwischen endokrin aktiven (Autonomie) und inaktiven
(Adenom vs. Karzinom) Tumoren.
b
Fall 7-6a–c Schilddrüsenkarzinom
[18F]FDG-PET-CT (Low-Dose-CT) bei einer 68-jährigen
Patientin mit einem metastasierten gastrointestinalen
Stromatumor (GIST) in kompletter Remission. In der
Ganzkörperuntersuchung zeigte sich als Zufallsbefund
eine fokale Steigerung des Glucosestoffwechsels im
Halsbereich rechts paramedian (a, c). In der PET-CT
projiziert sich diese Stoffwechselsteigerung auf den
Schilddrüsenisthmus rechts (b). Histologisch konnte
ein papilläres Schilddrüsenkarzinom im Sinne einer
Zweitneoplasie nachgewiesen werden.
c
Kasuistik
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a
b
d
c
Fall 7-7a–d Retrosternale Struma
Intrathorakale Struma im hinteren Mediastinum. Lässt
sich im Iodszintigramm (a: 123I; b: [99mTc]Pertechnetat)
eine Anreicherung in dem Tumor nachweisen, so ist
die Diagnose einer intrathorakalen Struma sicher.
Bei negativem Iodszintigramm lassen sich aus der
morphologischen Darstellung (hier c: konventionelles
Röntgen; d: NMR-T2-gewichtet, sagittale Schnittführung) Hinweise auf die Gewebeherkunft gewinnen,
insbesondere wenn eine Verbindung zwischen zervikalem Schilddrüsengewebe und intrathorakaler
Raumforderung darstellbar ist. 10 % der mediastinalen
Raumforderungen entsprechen intrathorakalen Strumen, die allerdings nicht immer funktionell aktiv sind;
überwiegend sind sie im vorderen Mediastinum lokalisiert (80 %). Echte ektope, komplett abgetrennte Strumen sind selten (primäre intrathorakale Struma). Aus
messtechnischen (Absorption) und physiologischen
(Blutpoolaktivität; Herz und große Gefäße) Gründen
ist [99mTc]Pertechnetat als Tracer nicht geeignet. Wegen der niedrigeren Strahlenexposition und der Abbildungsqualitäten (SPECT) ist 123I dem 131I vorzuziehen.
(Fall 7-7a oben Struma, in Bildmitte Magendarstellung)
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Endokrine Organe
a
b
c
Fall 7-8a–c Zungengrundstruma
Zungengrundstruma auf dem hinteren
Drittel der Zunge (a, b: Sonographie)
bei einem 7-jährigen Mädchen mit
Hypothyreose. Bei Verdachtsdiagnose:
Szintigraphie mit 123I (c links) und nicht
mit [99mTc]Pertechnetat (c: rechts). Hormonsubstitution und keine Entfernung der
Struma sind indiziert, falls keine Besonderheiten vorliegen.
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