Prof. S. Krauter MODUL 2 – R – H. Geometrie SoSe 05. Blatt 8 – Lösungen Aufgabe1: a) Die Deckabbildungen sind die Drehung um 90° und deren Verkettungen, also insgesamt die vier Drehungen um 90°, 180°, 270° und die Identität i. Die Verknüpfungstafel ergibt die zyklische Vierergruppe Z4. Sie ist isomorph zur additiven Restklassengruppe mod 4. b) Die Figur ist eine Raute und hat eine zur Deckabbildungsgruppe des Rechtecks isomorphe Symmetriegruppe: Zwei Achsenspiegelungen an zwei zueinander senkrechten Achsen sowie die Punktspiegelung am Schnittpunkt zusammen mit der Identität. Die Gruppentafel ist die Kleinsche Vierergruppe bzw. die Diedergruppe D2. In ihr sind alle Elemente selbstinvers und für die vom Neutralelement verschiedenen Elemente gilt: die Verknüpfung zweier Elemente gibt jeweils das dritte. Auch diese Gruppe ist kommutativ. Diese Gruppe ist nicht isomorph zur Z4. c) Die Figur ist 6-fach drehsymmetrisch, d.h. sie hat als Deckabbildungen die Vielfachen der Drehung um den Mittelpunkt um 60°. Die Gruppentafel ist die der zyklischen Sechsergruppe Z6, also isomorph zur additiven Restklassengruppe mod 6. Diese Gruppe ist – wie alle zyklischen Gruppen – kommutativ. d) Die Figur hat dieselbe Symmetriegruppe wie ein gleichseitiges Dreieck, nämlich die Diedergruppe D3. Diese besteht aus 3 Achsenspiegelungen an Achsen die miteinander Winkel von je 60° bzw. 120° bilden und drei Drehungen, den Vielfachen der Drehung um 120°. Diese Gruppe ist nicht kommutativ und daher auch nicht isomorph zur Gruppe Z6. Aufgabe 2: a) Man erhält ein symmetrisches Trapez. Sonderfälle: Rechteck und Quadrat. b) Man erhält einen symmetrischen Drachen. Sonderfälle: Raute und Quadrat. c) Man erhält ein Parallelogramm. Sonderfälle: Rechteck, Raute, Quadrat. d) Wir betrachten eine Figur, die eine Achse a als Symmetrieachse hat. Ist noch eine weitere Achse b der Figur vorhanden, so wird bei Spiegelung an a sowohl die Figur in sich abgebildet als auch die Achse b in eine neue weitere Achse b’ der Figur. Nur wenn b = b’ ist, hat also die Figur genau zwei Achsen. Dies ist jedoch dann und nur dann der Fall, wenn b zu a senkrecht ist, also bei der Spiegelung an a in sich selbst abgebildet wird. Durch analoge Überlegungen gelangt man zu den weiteren Fällen: Besitzt eine Figur genau n Symmetrieachsen, so gehen diese durch einen gemeinsamen Punkt und schneiden sich dort unter Winkeln von 180°/n. Die Symmetriegruppe der Figur ist dann die Diedergruppe Dn. (Siehe 3.2). e) Man erhält ein Rechteck. Sonderfall: Quadrat. f) Man erhält eine Raute. Sonderfall: Quadrat. g) Man erhält ein Quadrat. Seine Symmetriegruppe ist die Diedergruppe D4 mit vier Achsenspiegelungen sowie den vier Drehungen um 90°, 180°, 270° und Identität. h) Man erhält das „Haus der symmetrischen Vierecke“, ein Hassediagramm für die Mengen bzw. ein hierarchisches Begriffssystem. Aufgabe 3: a) Man zeichnet den Thaleskreis über PM. Seine Schnittpunkte mit dem gegebenen Kreis sind die Berührpunkte der Tangenten. Diese stehen jeweils senkrecht auf dem zugehörigen Berührradius MB. b) Sei r2 > r1. Man zeichnet den Kreis k’ um M2 mit Radius r’ = r2 – r1 und konstruiert von M1 aus die Tangenten an k’. Wie erhält man daraus leicht die gemeinsamen äußeren Tangenten der beiden Kreise? Für die inneren Tangenten verfährt man entsprechend, indem man um M2 den Kreis k’’ mit dem Radius r’’ = r2 + r1 zeichnet und analog verfährt. Aufgabe 4: Wir stellen nachfolgend die Netze der fünf platonischen Körper dar, aus denen man leicht – evtl. unter Anfügen von Klebekanten – die Körper herstellen kann. Tetraedernetz Hexaedernetz Dodekaedernetz Oktaedernetz Ikosaedernetz Weitere Informationen zu platonischen Körpern unter http://de.wikipedia.org/wiki/Platonische_K%C3%B6rper