Perspektiven europäischer Romantik-Forschung heute - H-Net

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Perspektiven europäischer Romantik-Forschung heute. Greifswald: Helmut Hühn, Forschungsstelle Europäische
Romantik, Friedrich-Schiller-Universität Jena; Joachim Schiedermair, Neuere Skandinavische Literaturen, ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald, 23.11.2011-26.11.2011.
Reviewed by Johannes Korngiebel
Published on H-Soz-u-Kult (March, 2012)
Perspektiven europäischer Romantik-Forschung heute
Vielleicht würde eine ganz neue Epoche der Wissen”
schaften und Künste beginnen, wenn die Symphilosophie
und Sympoesie so allgemein und so innig würde, daß
es nichts Seltnes mehr wäre, wenn mehre sich gegenseitig ergänzende Naturen gemeinschaftliche Werke bildeten.“ Friedrich Schlegel, Fragmente, Kritische FriedrichSchlegel-Ausgabe I/2, S.165–255, hier: S. 185.
rer Christian Suhm – die Konferenz großzügig ausgestattet.
Den Auftakt des Tagungsprogramms bildete ein fulminanter Abendvortrag von GÜNTHER OESTERLE (Gießen), der sich der Geselligkeitskonzeption der Romantiker annahm. Dabei zeichnete er ein vom aufklärerischen
Geselligkeitsbegriff divergierendes Bild, das die Verschiebung von einer reinen Unterhaltungs- zur romantischen
Produktionsgemeinschaft markierte. Damit eng verbunden sei die Ablehnung des etwa durch Knigge normativ aufgeladenen Benimm-Ideals, das die Romantiker als
ewiges Sich-gleich-Verhalten ablehnten und durch eine
auf Provokation und Polemik setzende und das schöpferisch tätige Subjekt betonende Vorstellung ersetzten.
Allerdings schlage dieses Ideal, das einen prägnanten
Ausdruck in Friedrich Schlegels oben zitierten Fragment
fand, schnell um und verselbständige sich geselligkeitszerstörend in Richtung der eigenen romantischen Zirkel.
Die aufgeladene Konzentration, die sich durch das heftige Zusammenwirken verschiedenster Naturen bildete,
führe also zugleich auch zur eigenen Zersetzung, die in
gegenseitigen Polemiken, Angriffen und Plagiatsvorwürfen gipfelte. Das idealtypische Bild der harmonisch sich
ergänzenden, symphilosophierend-romantischen Runde
kritisch auf ihre Umsetzung hin zu hinterfragen, benannte sodann eine Grundintention des gesamten Tagungsprogramms. Denn in der Entidealisierung der Romantik
liegt der erste Schritt zu einer kritischen Vergegenwärtigung.
So mutmaßte Friedrich Schlegel im 125. der
Athenäums-Fragmente. Der synthetisch-transversale
Charakter, das heißt die Idee einer bewussten Durchdringung von Wissenschaft und Kunst, Philosophie und
Poesie, ist für die Bewegung der europäischen Romantik
programmatisch. Diese Bewegung auf der Basis des Forschungsstandes neu zu erschließen, verlangt, fächerübergreifende Untersuchungsperspektiven zu entwickeln.
Diesem Anspruch sah sich auch die internationale Fachtagung verpflichtet, die unter dem Titel Perspektiven
”
europäischer Romantik-Forschung heute“ vom 23. bis 26.
November 2011 in Greifswald tagte. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Helmut Hühn, der gemeinsam
mit Reinhard Wegner die Forschungsstelle Europäische
Romantik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena leitet, und Joachim Schiedermair, dem Lehrstuhlinhaber für
Neuere Skandinavische Literaturen der Ernst-MoritzArndt-Universität Greifswald, diskutierten zahlreiche
einschlägige Fachgelehrte aus verschiedenen Disziplinen
über vier Tage zum Thema. Die auch von der DFG geförderte Tagung wurde in Kooperation mit dem Alfried
Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald durchgeführt, das
– vertreten durch den wissenschaftlichen Geschäftsfüh-
Zu deren Kontext gehören nicht nur die schwierige
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Kategorisierung des Romantik-Begriffs und die kritische
Überprüfung der wirkmächtigen Deutungsmuster, sondern auch die Fragen der Epochenabgrenzungen und Periodisierungen. Das Spektrum der Tagung rührt also an
die Grundbegriffe und stellt – in Auseinandersetzung mit
der Rezeption – den Romantik-Begriff selbst zur Disposition: Gibt es eine Romantik oder sollte richtigerweise von
ihr im Plural gehandelt werden? Welche gemeinsamen
Merkmale sind festzustellen und wie ist mit Ambivalenzen umzugehen? Ist es sinnvoll, von Nationalromantiken zu sprechen, und welche Transferprozesse verbinden diese untereinander? Wie kann das komplexe und
auch medial äußerst heterogene Gewebe, das verschiedene Netzwerke unterschiedlicher Stimmen umfasst, aufgedeckt werden?
über hinaus gelte es, in Bezug auf die hier zu betrachtende Strömung, Desiderate und Grenzfälle zu benennen.
Im Kontext dieser sich ergänzenden Vorüberlegungen
ergaben sich schließlich zwei grundlegende Rahmungen für die Tagung: zum einen eine zeitlich-räumliche,
die die europäische Ausbreitung und die europäischen
Transferprozesse zum Thema hatte, zum anderen eine
transdisziplinäre, die die verschiedenen Bereiche auch
heute mit einander ins Gespräch zu bringen versuchte.
Im Folgenden sollen nun anhand dieser Ordnung einige
ausgewählte Vorträge näher besprochen werden.
In zeitlich- und räumlicher Hinsicht eröffneten etliche Vorträge den romantischen Kosmos, indem sie verschiedene Nationalromantiken thematisierten. Den Anfang machte dabei KLAUS MÜLLER-WILLE (Zürich), der
sich in Bezug auf Autoren wie Almqvist und Kierkegaard mit der wenig erforschten und zeitlich nachgeordneten literarischen Rezeption der deutschen Romantik in Skandinavien beschäftigte. Den Fokus bildete dabei die von Adam Müller ausgehende Thematisierung
gesellschaftlich-ökonomischer Prozesse. So beschäftigten sich die genannten Autoren mit zeitgenössischen
Umwälzungen wie der Einführung des Papiergeldes oder
bestimmten menschlichen Begehrensstrukturen, die auf
literarisch-utopische Weise bis zur Grundlegung einer
neuen Theorie des Geldes führten. Andererseits karikierten – so Müller-Wille – die genannten Autoren, zum Beispiel Kierkegaard mit seiner Satire auf eine Gesellschaft,
in der alles gratis ist, die Grenzen und unberechenbaren
Folgen einer unkontrollierten Wirtschaft, was die Aktualität der Thematik betonte und die weitere Untersuchung
dieser Transferprozesse empfahl.
HELMUT HÜHN (Jena) widmete sich diesen Problemen mit einem für die gesamte Tagung programmatischen Beitrag. Dabei stand die Frage im Zentrum, wie
die komplexe Vielheit und Heterogenität der romantischen Bewegung methodologisch einzuholen sei. Im
Kontext der gesellschaftlich-politischen Veränderungen
der Zeit, der Vielzahl der zur Disposition stehenden Protagonisten und Zentren, Beziehungen und Konstellationen habe die Forschung zuletzt die Diversität der europäischen Romantiken betont. Hühn plädierte hingegen
dafür, Romantik-Forschung im Horizont einer Problemgeschichte der gesellschaftlichen und kulturellen Moderne zu betreiben. Notwendig sei die Verbindung einer
übergreifenden makrohistorischen Perspektive mit mikrologischen Untersuchungen der einzelnen Werke und Konstellationen. Erst hier zeige sich der heuristische Wert
der forschungsleitenden Perspektive auf die Problemgeschichte der Moderne. Von übergreifender Bedeutung für
die Debatten der europäischen Romantiken sei zudem, so
Hühn, eine über Historisierungsprozesse hinausgehende radikale Verzeitlichung, die mit der Herausbildung einer reflexiven Geschichtszeitkategorie Gegenwart‘ ein’
hergehe.
Ebenfalls mit dem skandinavischen Raum beschäftigte sich der Beitrag von MICHELLE FACOS (Bloomington), der sich einer Darstellung der Rezeption romantischer Malerei in Dänemark, Norwegen und Schweden
widmete. Zwar gebe es genuin romantische Künstler (etwa Dahl, Flintoe, Fearnley und Larson), doch ließen die
Dass eine Standortbestimmung der Romantik- Forschungen und Untersuchungen, die sich nach wie vor
Forschung nicht ohne eine gründliche Rekonstruktion besonders mit der klassizistischen Periode beschäftigten,
der einzelnen Fächergeschichten gelingen kann, zeigte in Bezug auf die Romantik noch immer zu wünschen übder Vortrag von WERNER BUSCH (Berlin). Dieser wand- rig. So gebe es in den meisten Fällen keine verlässlichen
te die Vorüberlegungen auf die Kunstgeschichte an und Gesamtdarstellungen, was zuvörderst Grundlagenarbeit
vergegenwärtigte vor allem am Beispiel der Friedrich- fordere. Andererseits biete diese offene AusgangssituatiForschung, wie diese selbst Konventionen produziert, on aber auch die Chance, künftig auf einem großen Gevon denen sich künftige Generationen erst wieder eman- biet mit modernen Methoden und frei von vorgefertigten
zipieren müssten. Entsprechend seien alte Festschrei- bzw. ideologisch vorbelasteten Begriffen neu zu beginbungen aufzulösen und neu zu interpretieren. Nur so nen.
– nämlich in einer immer neuen Vergewisserung der
Ein weiterer Vortrag, der unter dem Titel Arabian
Grundlagen – könne die Forschung voranschreiten. Dar”
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Nights’ Fantasies and the Realism of Cultural Encounter.
Romantic Orientalism“ von MARIE LOUISE SVANE (Kopenhagen) gehalten wurde, erweiterte den Rahmen am
Beispiel der Oriental Tales Lord Byrons, indem er den Bogen über Europa hinaus bis in den Orient spannte. Damit
sei aber nicht allein eine räumliche Ausdehnung bezeichnet, denn die Orientbegeisterung bietet zudem ein breites
geistesgeschichtliches Phänomen, das neben Byron quer
durch die Literaturgeschichte und ausgehend von Tausendundeiner Nacht und der zeitgenössischen Reiseliteratur auch Autoren wie Montesquieu, Wieland, Friedrich
Schlegel und Goethe beschäftigte. Darüber hinaus steht
Byron aber auch im Kontext der Indienbegeisterung, die
in den 1790er-Jahren Europa im Allgemeinen und England im Besonderen erfasste. Andererseits unterscheide
sich der Fall Byrons – so Svane – davon durch einen
direkten Kontakt mit der Kultur des Orients (namentlich durch dessen Reisen in die heutige Türkei und nach
Griechenland), was zu Transferprozessen geführt habe,
die die Romantikforschung zwängen, auch außereuropäische Inhalte mit einzubeziehen.
selbst in den Mittelpunkt. Bei Künstlern wie Friedrich,
Blechen und Menzel sei nicht mehr das Sujet selbst, sondern der Blick auf das Sujet das Thema. Diese Dynamisierung des Bildes, das gewissermaßen das Sehen selbst zeige, stehe – so Wegner – zudem im Kontext anderer Künste. So thematisiere die Literatur zeitgleich die Prozessualität des Vorlesens, was Wegner am Beispiel der entsprechenden Passagen in Goethes Wahlverwandtschaften
zeigte. Die mediale Verschiebung zwischen Schrift und
Bild bzw. zwischen den verschiedenen Disziplinen selbst
betone zudem exemplarisch den vermittelnden Charakter, den das romantische Kunstwerk zwischen dem betrachtenden Auge und dem entfernten Gegenstand stiftet.
Eine weitere transdisziplinäre Ausweitung bot WALTER WERBECK (Greifswald), indem er Aspekten des
Geschichtlichen in der Musik nachging. Auch hier sei
das Problem einer eindeutigen Periodisierung eklatant.
So seien Komponisten wie Weber und Schubert, die in
der Forschung gemeinhin als Protagonisten der musikalischen Romantik gälten, wegen der historischen Zuschreibung, die erst auf die der Klassik (Haydn, Mozart
und Beethoven) folgen könne, schon tot gewesen, bevor die eigentliche Romantik beginnen konnte. Hinzu
käme die äußerste Heterogenität der infrage kommenden Werke. Trotzdem – so Werbeck – gebe es Kontinuitäten, die sich aus dem zeitgenössischen Umgang mit
der Geschichte der Musik selbst ergäben und die folglich
– analog zur Historisierung in den Wissenschaften und
der Philosophie (etwa Hegels Prozessdenken) – als Merkmal der beginnenden musikalischen Moderne gewertet
werden könnten. So ließe sich bei allen zur Disposition stehenden Komponisten eine bewusste Verwendung
historischer Muster und Elemente finden, was schließlich die Rückbesinnung zum Movens des Neuen werden ließe. Auch bei diesem historischen Komponieren“
”
ist jedoch wiederum eine Schwierigkeit auffallend. Denn
sollte dies vor allem für die vermeintlichen Romantiker
gelten, scheint sich das Phänomen darüber hinaus auch
auf die Klassiker auszuweiten – so böte etwa Beethovens
Bach-Erlebnis ein markantes Beispiel. Damit verschwimmen die Grenzen erneut und das Bedürfnis eines verbindenden Oberbegriffs wird auch für die Musikwissenschaften deutlich.
Die Greifswalder Tagung demonstrierte auf vielen
Forschungssfeldern die Bedeutung einer transdisziplinären Romantikforschung. Im Rahmen der Sektionen Ro”
mantische Bildkunst“ beschäftigte sich KILIAN HECK
(Greifswald) vor allem mit der kunsthistorischen Einordnung der zeitgenössischen Landschaftsmalerei, indem er
das Kompositionsverfahren Caspar David Friedrichs genauer untersuchte. Dieses sei durch ein Nebeneinander
von mimetischen Detailreichtum und einer montageartigen Kombination fiktionaler Bildelemente geprägt. Davon ausgehend ergebe sich der Sinn des Bildes erst durch
den Rezipienten selbst. Von dieser subjektiven Perspektivität schlug Heck sodann die Brücke zum romantischen
Relativitätsdenken“. So müsse im Falle Friedrichs und
”
im Gegensatz etwa zum traditionellen perspektivischen
Bildraum, wie er sich mit einem einzigen Fluchtpunkt
etwa in der illusionistischen Malerei des Barock zeige,
die prinzipiell mehrdeutig angelegte Interpretation zunehmend an Geltung erlangen.
Den Aspekt des Betrachter-Bild-Verhältnisses betonte auch der Beitrag REINHARD WEGNERS (Jena), der
sich mit der Prozessualität der Wahrnehmung beschäftigte. So werde der Landschaftraum des Bildes zu einem
Produkt des Rezipienten, wodurch tradierte Muster des
Raumaufbaus an Bedeutung verlören. Diese Wechselbeziehungen von Kunstproduktion und -rezeption, die auch
in Bezug auf die ästhetisch-philosophische Debatte der
Zeit (etwa in Kants Kritik der Urteilskraft) gelesen werden
könnten, rückten sodann den Prozess der Wahrnehmung
Einen weiteren Versuch, dieser Ambiguität von Zusammenhang und Abgrenzung auf einem anderen Feld
zu begegnen und zudem den philosophischen Unterbau
genauer zu bestimmen, stellte der Vortrag von ANDREAS ARNDT (Berlin) dar. Unter dem Titel Die Frühro”
mantik als Bestandteil der Klassischen deutschen Philo3
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sophie“ machte Arndt deutlich, dass es den frühromantischen Hauptprotagonisten nicht um eine Vollendung des
Idealismus oder gar um Auswege aus dem Deutschen Idealismus Vgl. Manfred Frank, Auswege aus dem Deutschen
Idealismus, Frankfurt am Main 2007. , sondern um die
”
Überwindung der Alternative von Idealismus und Realismus“ gehe. Das – so Arndt – sei das Programm der nachkantischen Philosophie. Insofern bauten die frühromantischen Entwicklungen im Gegenteil auf deren Grundlagen auf. Entscheidend sei dabei, dass die Frühromantiker nicht einfach Adepten Fichtes seien, sondern der
neuen Philosophie durchaus mit eigenen schon vorgeformten Positionen begegneten, die dann vielfach modifiziert würden. So führe das frühromantische Insistieren
auf Poesie, so Arndt in Bezug auf Friedrich Schlegels Begriff der poiesis, zur Universalisierung der Bildung, die als
ein unendliches Nach- und Fortbilden verstanden werde.
Und insofern werde deutlich, dass andere Denker notwendig auch andere Zugänge fänden. Davon ausgehend,
stellte Arndt abschließend und in aller Kürze einen vorläufigen Katalog zentraler Merkmale zusammen, die allen
philosophisch-frühromantischen Positionen gemein seien, die aber letztlich auch in einem für die gesamte Tagung zentralen Befund gipfelten. Denn im Geschichtlichwerden der Vernunft kann eine überdisziplinäre, räumlich
wie zeitlich offenen Bezügen folgende Leistung der romantischen Strömung gesehen werden. In dem Maße wie
also die Historisierung bewusst wird, gewinnt ein neues
Selbstverständnis der Epoche an Bedeutung.
ten, müsse allerdings ebenfalls weiter erörtert werden. In
diesem Sinne könne das romantische Konzept der Symphilosophie selbst als mögliche Antwort auf das Grundprobleme der fragmentierten Welt gelesen werden. Und
obgleich gerade diese unter dem Anspruch der Entidealisierung der Romantik stehende Tagung gezeigt hat, dass
die Idee der Symphilosophie letztlich – und übrigens
ganz im Sinne der unendlichen Perfektibilität – im Gegenüber einer ohnehin nur begrenzt möglichen Realisierung scheiterte, so konnte sie exemplarisch zeigen, warum uns diese unendlich reiche Epoche trotz allem noch
heute umtreibt.
Konferenzübersicht:
Begrüßung durch Joachim Schiedermair (Greifswald)
und Monika Unzeitig (Greifswald)
Günter Oesterle (Gießen): Das Dilemma romanti”
scher Geselligkeit“
Öffentlicher Abendvortrag, Diskussionsleitung durch
Christian Suhm (Greifswald)
Begrüßung und Eröffnung durch Christian Suhm
(Greifswald)
Stand der Romantikforschung
Diskussionsleitung durch Manfred Engel (Saarbrücken)
Helmut Hühn (Jena): Konflikt Romantik‘. Eine Ein”
’
führung“
Die Greifswalder Tagung leistete insofern Grundlegendes, indem sie einen Rahmen für künftige Forschungen erprobte. Darüber hinaus liegt ein besonderer Verdienst darin, Desiderate und Irrwege der Forschung bestimmt zu haben. So ergaben sich für alle Disziplinen
wegweisende Impulse, die von speziellen editorischen
Forderungen (etwa fehlenden historisch-kritischen Gesamtausgaben oder dem Ausbau von Datenbankprojekten), über die Aufarbeitung der je eigenen Fächergeschichten, bis hin zu grundsätzlichen Forderungen, wie
einer verstärkten Sicht auf die transversalen Strukturen
reichte. Diese europäischen Wechselbeziehungen und
Transformationsprozesse bzw. die Besonderheit des Forschungsgegenstandes, also das Problembewusstsein einer sich historisierenden Vernunft, müssten – so das einhellige Fazit – in Zukunft näher untersucht werden. Damit verbunden bleiben solle aber der basale transdisziplinäre Ansatz. Dessen inhärentes Übersetzungsproblem,
das heißt die Frage, wie die Ergebnisse der mikrologisch
verfahrenden Einzeldisziplinen wiederum für den makrologischen Diskurs fruchtbargemacht werden könn-
Werner Busch (Berlin): Zur nicht unproblemati”
schen kunsthistorischen Romantik-Forschung“
Europäische Romantik-Forschung
Diskussionsleitung durch Eckhard Schumacher
(Greifswald)
Klaus Müller-Wille (Zürich): Produktive Insolvenz –
”
Zur Rezeption romantischer Ökonomie in der skandinavischen Literatur“
Michelle Facos (Bloomington): Romantikforschung
”
zur Malerei aus Dänemark, Norwegen und Schweden“
Mikołaj Sokołowski (Warschau): Questioning the
”
Polish Romantic Religiousness – a case of towianism“
Marie Louise Svane (Kopenhagen): Arabian Nights’
”
Fantasies and the Realism of Cultural Encounter. Romantic Orientalism”
Romantische Bildkunst
Diskussionsleitung durch Michael Thimann (Passau)
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Kilian Heck (Greifswald): Präfiguration moderner
”
Bildlichkeit in der romantischen Malerei und Zeichnung“
Friedrichs Vorstellung von Natur und die Kunst der Gegenwart“
Johannes Grave (Paris): Bildtheoretische Grundfra”
gen der Romantik(-Forschung)“
Podiumsdiskussion mit Yuko Nakama (Kyoto), Hans
Dickel (Erlangen-Nürnberg), Kilian Heck (Greifswald)
und Jörg Trempler (Berlin)
Reinhard Wegner (Jena): Bild und Bildbeschreibung“
”
Neue Perspektiven der Romantik-Forschung Teil 1
Diskussionsleitung durch Edoardos Costadura (Jena)
Neue Perspektiven der Romantik-Forschung Teil 2
Diskussionsleitung Bettina Gockel (Zürich)
Andreas Arndt (Berlin): Die Frühromantik als Be”
Thomas Stamm-Kuhlmann (Greifswald): Romanti- standteil der klassischen deutschen
Philosophie“
”
sche Medizin und Naturforschung“
Paul Ziche (Utrecht): Ahndung‘ und Construction‘:
”’
’
Walter Werbeck (Greifswald): Romantik und Historealistische Subjektivität und idealistische Objektivität“
”
rie. Aspekte des Geschichtlichen in der Musik“
Jure Zovko (Zagreb/Zadar): Zur Aktualität der
”
Angel Esterhammer (Zürich): Mediality, ImprovisaSchlegelschen Kritikkonzeption für die Geisteswissen”
tion, and Cultural Mobility: The Late-Romantic Informa- schaften“
tion Age“
Abschlussdiskussion am runden Tisch
Caspar-David-Friedrich-Vorlesung
Leitung: Helmut Hühn (Jena) und Joachim SchiederYuko Nakama (Kyoto): Harmonie und Diskrepanz. mair (Greifswald)
”
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http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/
Citation: Johannes Korngiebel. Review of , Perspektiven europäischer Romantik-Forschung heute. H-Soz-u-Kult, H-Net
Reviews. March, 2012.
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