Ein Wunschmusical

Datum: 02.04.2017
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Thunerseespiele 1. April 2017
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«Ein Wunschmusical»
Als erster Produzent im deutschsprachigen Raum sichern sich die Macher von Cats die Rechte für eine
Neuinszenierung des Stücks. In Thun feiert das Musical mit den ABBA-Hits ausserdem seine Open-Air-Weltpremiere.
Silvia Burkhard ist Medienverantwortliche bei den Seespielen und erklärt die Bedeutung des neuen Stücks.
So oder ähnlich wie hier in Genf könnte die Produktion der Thunerseespiele des Kult-Musicals Mamma Mia!
aussehen. Foto: Keystone, Martial Trezzini
«Es ist eine Sensation! Nach jahrelangem Anfragen, diversen Verhandlungen und hoffnungsvollen Stunden ist es
Tatsache: wir spielen Mamma Mia! am Thunersee. Ein Traum wird wahr!», freut sich Verwaltungsratspräsidentin
Elsbeth Jungi Stucki. Die Musicalmacher der Thunerseespiele bringen 2018 das Musical Mamma Mia! und erhalten
ausserdem die Rechte für die Übersetzung ins Schweizerdeutsche. Markus Dinhobl, ausführender Produzent der
Thunerseespiele, ist sichtlich stolz: «Wir haben 15 Jahre Erfahrung in der Neuinszenierung von Musicals. Auch
unser Know-how im Bereich von Dialektstücken konnten wir mit unseren Eigenproduktionen Dällebach Kari und
Gotthelf beweisen. Wir sind sehr glücklich darüber, dass der Verlag und die Rechteinhaber von Mamma Mia! uns
das Vertrauen schenken, dieses weltbekannte und beliebte Musical ins Schweizerdeutsche zu übersetzen.
Ausserdem passt das Stück, das auf einer griechischen Insel spielt, perfekt an den sommerlichen Thunersee», so
Dinhobl weiter.
Moderne Familiengeschichte und viele Hits
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Erzählt wird die Geschichte von Sophie und ihrer alleinerziehenden Mutter Donna. Sophie möchte demnächst ihre
grosse Liebe Sky heiraten – aber nicht ohne ihren Vater. Das Problem: Sie weiss nicht, wer ihr Vater ist. Also stöbert
sie in den alten Tagebüchern ihrer Mutter und lädt die drei in Frage kommenden Lover von damals auf die Insel ein,
ohne Donna einzuweihen. Donna und Sophie sind Auswanderer – woher sie ursprünglich stammen, das bestimmt
das Land der jeweiligen Aufführung. «Wir nehmen diesen Wunsch der Autoren gerne auf und freuen uns, dieses
moderne Alltags-Märchen erstmals mit einem Schuss Swissness würzen zu dürfen», nimmt Dinhobl mit seinem
Team die Herausforderung dankbar an.
Parallel zu den Vorbereitungen für Cats, welches im Sommer 2017 auf der Thuner Seebühne zur Aufführung
kommt, arbeitet das Thunerseespiele-Team bereits an den Vorbereitungen für Mamma Mia. Die Festspiel-Leitung
steht in engem Kontakt mit bekannten Schweizer Regisseuren und Übersetzern. Die Auditions für den Profi-Cast
sind ebenfalls bereits in Planung. «Wie immer wollen wir die besten Musicaldarstellerinnen und -darsteller
verpflichten. Weil wir aufgrund der Sprache viele Schweizerinnen und Schweizer verpflichten werden, starten wir so
schnell als möglich mit der Ausschreibung und setzen die ersten Auditions bereits im Mai statt wie üblich im
September an. Das erlaubt uns, möglichen anderen Angeboten zuvorzukommen», so Dinhobl.
Matterhorn verschoben
«Diese einmalige Chance müssen wir beim Schopf packen», äussert sich Geschäftsführer Stephan Zuppinger. «Wir
hatten bereits im Sommer 2016 kommuniziert, dass 2018 eine Co-Produktion mit dem Theater St. Gallen folgt. Ein
Musical über die Erstbesteigung des Matterhorns war geplant. Diese Pläne haben sich aufgrund der Zusage des
Verlags für Mamma Mia nun geändert. Das Theater St. Gallen arbeitet zusammen mit den Autoren weiterhin
intensiv am Musical Matterhorn, welches im Februar 2018 in St. Gallen Uraufführung feiert. Wir werden eine
Aufführung in Thun zu gegebenem Zeitpunkt prüfen», so Zuppinger weiter. Das Hit-Musical Mamma Mia! mit den
Songs von ABBA kommt vom 11. Juli bis 25. August 2018 auf die Thuner Seebühne. Der Vorverkaufsstart beginnt
am 22. November 2017.
Nachgefragt bei Silvia Burkhard, Medienverantwortliche bei den Thunerseespielen
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Silvia Burkhard: «Es geht Schlag auf Schlag!» Foto: Thunerseespiele
Wie lange haben Sie dieses Projekt schon auf dem Plan?
Silvia Burkhard: Mamma Mia! ist seit vielen Jahren eines unserer Wunschmusicals für die Thuner Seebühne. Wie
üblich liefen die Gespräche mit dem Verlag in den letzten Jahren immer wieder – vor einigen Monaten wurde es
konkreter. Wir sind überglücklich, dass wir das Musical mit den grössten ABBA-Hits im Sommer 2018 am
Thunersee spielen dürfen. Und das mit gleich drei Premieren: erstmals open-air, erstmals neu inszeniert und
erstmals auf Schweizerdeutsch.
Warum ist dieses Projekt so wichtig, dass bereits angedachte Produktionen verschoben werden müssen? Sie haben
doch auch bereits Geld für Matterhorn ausgegeben?
Seit vielen Jahren ist Mamma Mia! ganz oben auf unserer Wunschliste. Wir wissen auch aus Umfragen, dass es
eines der Wunschmusicals vieler Thunerseespiele-Fans ist. Die einmalige Chance, Mamma Mia! in Thun zu spielen,
müssen wir beim Schopf packen. Das Musical Matterhorn war von Anfang an als Co-Produktion mit dem Theater St.
Gallen geplant. Das Theater St. Gallen und die Autoren arbeiten weiterhin intensiv an der Entwicklung des Musicals.
Ob und wann Matterhorn nach Thun kommt, werden wir zu gegebenem Zeitpunkt prüfen.
Wie sieht die Umsetzung eines englischen Musicals ins Schweizerdeutsche aus? Wie kommt man auf diese Idee?
Mamma Mia! spielt auf einer griechischen Insel. Im Zentrum stehen die zwei Auswanderinnen Donna und Sophie.
Woher die Protagonistinnen ursprünglich stammen, liessen die Autoren offen. Dies bestimmt das Land der
jeweiligen Aufführung. Wenn Donna und Sophie bei einer Aufführung in Thun also aus der Schweiz stammen, ist es
naheliegend, dass sie Schweizerdeutsch sprechen. Ausserdem gehen Texte in der Muttersprache einfach ans Herz.
Wir wollen nah am Publikum sein, Menschen berühren und Emotionen wecken. Deshalb übersetzen wir Mamma
Mia! ins Schweizerdeutsche. Mit unseren Eigenproduktionen Dällebach Kari und Gotthelf konnten wir im Bereich
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von Dialektstücken bereits unser Know-how beweisen. Nun freuen wir uns auf das bereits dritte Schweizerdeutsche
Musical in der 15-jährigen Geschichte der Thunerseespiele.
Was ist die grösste Herausforderung, wenn man ein solches Projekt auf die Beine stellen will? Inwiefern
unterscheidet es sich von anderen Produktionen?
Mamma Mia! ist, wie Cats, ein sehr bekanntes Musical. Die Erwartungen der Zuschauerinnen und Zuschauer sind
hoch. Diese zu erfüllen, oder gar zu übertreffen, ist eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen. In einem
ersten Schritt geht es für uns nun darum, Gespräche mit möglichen Übersetzern und Regisseuren zu finalisieren.
Im Mai stehen bereits die ersten Auditions an. Es geht Schlag auf Schlag! (drh)
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