Bestrahlung beim Mammakarzinom mit kompliziertem Zielvoluminen

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39. DGMP Tagung 2008 in Oldenburg
Bestrahlung beim Mammakarzinom mit komplizierten
Zielvolumina
oder
Anatomie:
Planvergleich
von
Standardtechniken, konventionelle IMRT und Tomotherapie
Schill, Sabine; Geinitz, Hans; Kneschaurek, Peter
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Klinikum rechts der Isar,
Technische Universität München, München
Einleitung
Sowohl nach brusterhaltender Operation wie bei Mastektomie spielt die Strahlentherapie eine wichtige Rolle
im gesamten Behandlungskonzept des Mammakarzinoms. Bei Patientinnen mit ungewöhnlichem Zielvolumen
oder Anatomie kann jedoch die Behandlung mit einer hohen Dosis an den Risikoorganen verbunden sein. Wir
haben bei diesen Patientinnen sowohl Pläne mit Standard 3D Technik, meistens zwei Tangenten, mit
konventioneller als auch helikaler IMRT erstellt. Verglichen wurde die Dosishomogenität im Zielvolumen als
auch die Dosisverteilung in den Risikoorganen Herz, Lunge und kontralaterale Mamma.
Material und Methoden
Aus der Gruppe der zu bestrahlenden Patientinnen wurden jene mit komplizierterem Mammazielvolumen
(Trichterbrust, gesamte Thoraxwand, Mamma beidseitig, Mamma mit Expander, Mamma mit
Rekonstruktionsplastik, Mamma mit besonderen anatomischen Verhältnissen) ausgewählt und Beispielpläne
erstellt. Die Lokalisation von Planungszielvolumen (ZV) und Risikoorganen wurde anhand von CTBilddatensätzen mit 5 mm Schichtdicke bestimmt. Die CT-Untersuchung wurde in verschiedenen Atemlagen
(flacher sowie tiefer Inspiration und Exspiration) durchgeführt. Die Zielvolumina sind in unseren Fällen
komplex und sehr unterschiedlich. Sie reichen vom klassischen Mamma-ZV über Mamma mit Lymphknoten an
der A. mammaria interna und Axilla bis hin zur gesamten Thoraxwand. Für jeden Bestrahlungsfall wurden
konventionelle und konformale Bestrahlungstechniken untersucht. Die konventionellen Techniken gehen von
zwei opponierenden Gegenfelder (Mammatangente) über Tangentenfeldern mit mehreren ventralen Stehfeldern
(teilweise mit Elektronen) bis zu komplexen 3-D Plänen. Oft werden dadurch aber die Risikoorgane mit hohen
Dosen belastet. Die konventionelle IMRT-Technik basiert auf 7 äquiangulären Strahlenfeldern (symmetrische
Anordnung). Dosisverteilungen, Dosisvolumenhistogramme und Puntkdosisberechnungen wurden an den in
unserer Klinik routinemässig eingesetzten Planungssystemen ermittelt. Für die Standardplanung und
konventionelle IMRT (step&shoot-Technik) stehen ein Oncentra MasterPlan (Fa.Nucletron) mit Pencil Beamund Collapsed Cone Algorithmus zur Verfügung. Die helikale IMRT erfolgt mit dem Tomotherapiesystem (Fa.
tomotherapy). Sämtliche Planungen wurden für unsere Beschleunigerausstattung ausgelegt (Tomotherapieanlage
mit 6 MeV Bremsstrahlung und Siemens ONCOR mit 1cm MLC bei 6 MeV und 10 MeV Bremsstrahlung).
Ergebnisse
Bei allen Patienten konnte mittels des Tomotherapie - Plans eine bessere Konformalität als im IMRT-Plan
erreicht werden. Gleichzeitig wurden im Hochdosisbereich die Risikoorgane Herz, Lunge und kontralaterale
Mamma besser geschont. Bei einer Patientin, bei der die gesamte Thoraxwand behandelt werden musste, wäre
eine Therapie mit Photonen wegen zu hoher Lungenbelastung mit konventionellen Techniken nicht möglich
gewesen. Allgemein ist jedoch in den Risikoorganen eine Zunahme des Niedrigdosisbereichs zu erwarten.
Diskussion
Zusammenfassend bietet die Tomotherapie bei Mammapatientinnen mit ungewöhnlichem Zielvolumen oder
Anatomie eine günstige Dosisverteilung. Eine sorgfältige, individuelle Optimierung nach gegenwärtigem Stand
der Technik ist in jedem Fall ein Vorteil für die Patientinnen. Bei ausgewählten Fällen mit besonderen
Zielvolumen sollte mindestens eine IMRT durchgeführt werden.
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