concerto zeitreise - Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

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concerto
zeitreise
5. heilbronner konzert
mi 15. januar 2014
19.30 uhr
theodor-heuss-saal
harmonie heilbronn
5. heilbronner konzert
concerto zeitreise
Ruben Gazarian // Dirigent
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Brandenburgisches Konzert Nr. 1
F-Dur BWV 1046 (1718)
ca. 20 Min.
Violino piccolo: Elena Graf
Allegro
Adagio
Allegro
Menuetto
Alfred Schnittke (*1934)
Concerto grosso No. 1 (1976)
ca. 30 Min.
Soloviolinen: Elena Graf & Akemi Mercer-Niewöhner
Preludio: Andante
Toccata: Allegro
Recitativo: Lento
Cadenza
Rondo: Agitato
Postludio: Andante
PAUSE
Alfred Schnittke
Suite im alten Stil für Kammerorchester (1977)
ca. 15 Min.
Igor Strawinsky (1882-1971)
Concerto in Es für Kammerorchester
„Dumbarton Oaks“ (1937/38)
ca. 15 Min.
Pastorale: Moderato
Ballett: Allegro
Menuett: Tempo di minuetto
Fuge: Allegro
Pantomime: Andantino
Tempo giusto
Allegretto
Con moto⇒
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Concerto grosso h-Moll op. 6, Nr. 12 (1739)
ca. 15 Min.
Largo
Allegro
Larghetto e piano
Largo
Allegro
Johann Sebastian Bach
Musikstile, -formen und -gattungen verändern sich im Lauf
der Jahrhunderte. Und nur weil es eine solche übergeordnete Entwicklung gibt, lässt sich von einzelnen Komponisten
der Musikgeschichte sagen, sie schrieben rückwärtsgewandt,
zeittypisch oder auch avantgardistisch. Das 20. Jahrhundert
brachte allerdings eine ganze Reihe von Komponisten hervor,
die in keine dieser Kategorien so recht zu passen scheinen,
weil sie mit historischem Material spielten, sich Stilelemente
der Vergangenheit zueigen machten und dennoch ganz persönliche, unverwechselbar moderne Werke schufen. Zu ihnen zählen Musiker, die man dem „Neoklassizismus“ zurechnet, wie etwa Igor Strawinsky (in seiner Schaffensphase der
1920er bis frühen 1950er Jahre), aber auch Einzelgänger wie
der „polystilistisch“ komponierende Alfred Schnittke. Beide
setzten sich intensiv mit dem barocken Concerto grosso auseinander – und deshalb werden ihre Kompositionen am heu-
tigen Abend von zwei besonders eindrucksvollen Konzerten
der großen Barockmeister Johann Sebastian Bach und Georg
Friedrich Händel umrahmt.
Meisterhaft und musterhaft – Johann Sebastian Bachs
Brandenburgisches Konzert Nr. 1
Wirklich typische Concerti grossi sind die sogenannten
„Brandenburgischen Konzerte“ allerdings nicht. Denn in den
meisten Werken der Gattung stehen sich zwei feste Gruppen gegenüber: eine kleinere, das „Concertino“ (meist zwei
Violinen und ein Violoncello), und eine größere, das „Ripieno“ oder „Concerto grosso“ im engeren Sinn. Dagegen teilte
Bach das Orchester in jedem der sechs Werke, teils sogar in
jedem Satz (oder innerhalb eines Satzes wechselnd) in unterschiedlicher Weise auf: Mal tritt ein einzelnes Instrument
solistisch hervor, mal gibt es mehrere gleichberechtigte Soloinstrumente, dann wieder Gruppen klanglich kontrastierender Instrumente wie etwa Holzbläser, Hörner und Streicher.
Bach nannte die Kompositionen auch gar nicht „Concerti
grossi“; in der französisch formulierten Widmungspartitur ist
vielmehr ganz neutral von Konzerten „avec plusieurs instruments“ (mit mehreren Instrumenten) die Rede.
Zugeeignet wurde die Reihe dem Markgrafen Christian
Ludwig von Brandenburg-Schwedt – daher die im 19. Jahrhundert geprägte Sammelbezeichnung „Brandenburgische
Konzerte“. Bach hatte Christian Ludwig, den jüngsten Sohn
des preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, im Winter
1718/19 kennen gelernt, schickte aber erst am 24. März 1721
die schon damals erbetenen Musikstücke. Was mag ihn wohl
bewogen haben, nach so langer Zeit doch noch zu reagieren?
Vielleicht wollte er sich ja um eine neue Stelle oder einen
prestigeträchtigen Titel bewerben: Schließlich wurde die Situation an seinem aktuellen Arbeitsplatz immer schwieriger;
die von ihm geleitete Köthener Hofkapelle hatte ihre Mitgliederzahl in den vorangegangenen Jahren um ein Drittel
reduziert. Wenn die Widmung als Bewerbung gemeint war,
dann könnte das erklären, warum die „Brandenburgischen
Konzerte“ in Besetzung und Form so uneinheitlich sind: Sie
sind Arbeitsproben, die Bach aus bereits vorhandenen Kompositionen zusammengestellt hat. Insgesamt bilden sie einen
Musterkatalog dessen, was er auf dem Gebiet des Konzertierens leisten konnte.
Zu den älteren Werken der Reihe zählt zweifellos das erste Konzert. Heute gilt als gesichert, dass eine dreisätzige
Urfassung (ohne das zweite Allegro) die repräsentative Eröffnungsmusik der sogenannten „Jagdkantate“ BWV 208
bildete. Bach schrieb dieses Vokalwerk 1713, also während
seiner Weimarer Zeit, zum Geburtstag des Herzogs Christian
zu Sachsen-Weißenfels. Neben Oboen und Fagott stellt das
Konzert zwei Hörner in den Vordergrund. Hörner sind die
typischen Jagdinstrumente, und ihre Motive im ersten Satz
orientieren sich sogar an authentischen Jagdsignalen. Auffallend sind außerdem die komplizierten rhythmischen Überlagerungen – ein wildes Treiben, aus dem man an einigen Stellen (Horntriolen!) sogar Hundegebell herauszuhören glaubt.
An zweiter Stelle folgt ein melancholisches Adagio, und den
Schluss bildete in der Urfassung ein Menuett mit zwei TrioAbschnitten. Das Allegro fügte Bach wohl erst zu Beginn seiner Köthener Zeit ein – ebenso den Polonaise-Abschnitt des
Menuetts und die Solopartie eines „Violino piccolo“, einer
Geige, die eine kleine Terz höher gestimmt wurde als das herkömmliche Instrument.
Das Banale triumphiert – Alfred Schnittkes
Concerto grosso Nr. 1
Der russlanddeutsche Komponist Alfred Schnittke wurde
bekannt durch sein Konzept der „Polystilistik“. Gemeint ist
damit ein Dialog mit der musikalischen Vergangenheit, ein
Komponieren in unterschiedlichen Schichten. Die verschiedensten historischen Schreibweisen werden zitiert; sie bilden zusammen mit Elementen aktueller Klangsprachen eine
große „Klaviatur“ der Stile. Das erste seiner insgesamt sechs
Concerti grossi schrieb Schnittke 1976/77 auf Anregung des
Geigers Gidon Kremer. Solistisch behandelt sind darin zwei
Violinen (wie in der Gattung üblich), außerdem das historische Instrument Cembalo, aber auch ein sehr modernes Instrument: ein „präpariertes Klavier“, dessen höhere Tonlagen
durch zwischen die Saiten geklemmte Gegenstände klanglich
verfremdet werden.
Schnittke selbst unterschied in einem Kommentar zu dem
sechsätzigen Stück drei musikalische Sphären: erstens „Chiffren und auch Formtypen der Barockmusik“, zweitens „freitonale Chromatik und Mikrointervalle“, und drittens „vulgäre
Gebrauchsmusik banaler Prägung“. Das Aufeinandertreffen
dieser Sphären, ihr Wettstreit, aber auch ihre unerwartete
Harmonie, verleiht dem Begriff „Concerto“ eine zusätzliche, neue Bedeutungsebene. Besonders bemerkenswert ist
die Funktion, die Schnittke dem „banalen“ Element seiner
Komposition zuschrieb: „Es unterbricht eigentlich alle Entwicklungen, und es triumphiert auch am Ende. In unserer
Zeit, da die kühnsten und neuesten Mittel schon irgendwie
abgestumpft klingen, gewinnt das Banale in dieser Art Konfrontation eine Ausdruckskraft fast dämonischer Art. Das Banale gehört ja zum Leben, und ich finde es nicht unbedingt
richtig, dass die Trivialmusik seit vielen Jahren in der Entwicklung der Avantgarde ausgeschaltet und ignoriert wurde.
In meinem Concerto grosso dominiert das Banale in zeitlichräumlicher Hinsicht keinesfalls, aber es wirkt sozusagen von
außen her störend und zerstörend. Als Beispiel hierfür möchte ich den Tango [im fünften Satz, dem Rondo] erwähnen,
oder das sentimentale Lied am Beginn, das immer wiederkehrt und schließlich auf dem Höhepunkt alles ‚zugrunde
richtet’.“
„Einmal ganz naiv“ – Alfred Schnittkes „Suite im alten Stil“
Danach noch einmal Schnittke – doch seine „Suite im alten Stil“ klingt völlig anders als das Concerto grosso Nr. 1.
Mit dem Werk, so notierte der Komponist, habe er sich den
Wunsch erfüllt, „einmal ganz naiv zu schreiben“. Während in
seinen „polystilistischen“ Stücken alte und neue, hohe und
niedere, ernste und komische Elemente aufeinanderprallen,
fällt hier das relativ einheitliche historische Idiom auf. Die
„Suite im alten Stil“ steht in der Tradition leicht modernisierter Hommagen wie etwa Tschaikowskys „Mozartiana“Suite, Strawinskys „Pulcinella“-Suite oder Richard Strauss’
„Tanzsuite nach Couperin“. Erst bei genauem Hinhören
entdeckt man einige geschickt eingestreute moderne Zutaten
und minimale Verfremdungen – etwa kleine dissonante Reibungen, rhythmische Verschiebungen oder unaufgelöste Kadenzen, bei denen die Grundtonart einfach ausbleibt und die
Musik wie mit einem Fragezeichen endet. Schnittke schrieb
die „Suite im alten Stil“ 1972 für Violine und Klavier (oder
Cembalo). Sie zählt zu seinen meistgespielten Werken und
wurde inzwischen mehrfach bearbeitet – unter anderem von
Wladimir Spiwakow für Kammerorchester.
Huldigung an Bach – Igor Strawinskys Konzert
„Dumbarton Oaks“
Ganz zu Recht gebrauchte Schnittke in seinem Kommentar
das Wort „Ausdruckskraft“ – das „Concerto grosso Nr. 1“
wirkt trotz oder gerade wegen seiner historischen Anleihen
ausgesprochen expressiv. Dagegen erklärte Igor Strawinsky
mehrfach, Musik könne gar keine Emotionen ausdrücken,
und gerade die Kompositionen seiner mittleren Periode scheinen den Beweis für diese radikale These antreten zu wollen.
Konstruktion, Maß und Strenge – so lauten die Forderungen
von Strawinskys Neoklassizismus. Man kann ihn als Reaktion
auf die Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts verstehen: auf
spätromantisch-impressionistische Klangschwelgerei, übertriebenes Pathos, raffinierte tonmalerische und psychologisierende Darstellungen. Im Rückgriff auf frühere Epochen fand
der russische Komponist ein Mittel gegen die ihm verhasste
Ästhetik der jüngeren Vergangenheit, wie zum Beispiel der
folgende Interview-Auszug von 1929 zeigt: „Ich kehre zu
Bach zurück, zu der lichten Idee des reinen Kontrapunkts,
der auch vor Bach in reichem Maße Anwendung fand. Der
reine Kontrapunkt erscheint mir als das einzig mögliche Material, aus dem eine echte und dauerhafte Musik geschmie-
det wird.“ Dass Strawinsky sich speziell an Johann Sebastian
Bach orientierte, bestätigte er im Fall des 1937/38 komponierten Konzerts in Es selbst: Er versprach seinen Auftraggebern Mildred und Robert Woods Bliss ein „kleines Concerto
im Stil der Brandenburgischen Konzerte“. Das MäzenatenEhepaar lebte auf dem Landsitz „Dumbarton Oaks“ bei Washington D.C. – daher der zusätzliche Titel der Komposition.
Wie viele barocke Solokonzerte besteht Strawinskys Orchesterkonzert aus drei Sätzen in der Folge schnell – langsam –
schnell; sie reihen sich ohne Unterbrechung aneinander. An
Bach lässt schon das prägnante Anfangsmotiv des ersten Satzes denken; es ähnelt, wie Strawinsky zugab, dem Hauptthema des Kopfsatzes im dritten Brandenburgischen Konzert.
An Bach erinnert außerdem die fugenartige Verarbeitung des
Materials im ersten wie auch im dritten Satz. Dagegen sind
die hartnäckigen Wiederholungen von Motiven (an Stelle
der typisch barocken Fortspinnung) charakteristisch für Strawinsky, ebenso die überraschenden rhythmischen Verzerrungen und unaufgelösten Dissonanzen. Man könnte „Dumbarton Oaks“ als eine moderne Huldigung an Bach bezeichnen
– oder als Überblendung zweier unterschiedlicher Stilarten.
Individuelles vom Fließband – Georg Friedrich Händels
Concerto grosso op. 6 Nr. 12
Für Concerti grossi mit der typischen Solistengruppe aus
zwei Violinen und einem Cello war in der Barockzeit Arcangelo Corelli (1653-1713) berühmt. Seine zwölf Werke, die
1714 unter der Opuszahl 6 im Druck erschienen, verstanden
Musiker in ganz Europa als verbindliche Modelle. Concerti
grossi schrieb aber auch der in London ansässige Komponist
und Konzertunternehmer Georg Friedrich Händel. Anders
als Corelli, der sich ganz auf die Instrumentalmusik konzentrierte, verstand Händel seine Orchesterstücke in der Regel
nur als zusätzliche Attraktionen, die das Publikum in seine
Opern- und Oratorienvorstellungen locken sollten. Er nutzte
sie als Einleitungs- oder Zwischenaktmusiken und veröffentlichte sie meistens erst lange nach ihrer Entstehung. Im Fall
seiner Serie op. 6 verfuhr er allerdings anders: Er komponierte die zwölf vier- bis sechssätzigen Konzerte innerhalb eines
einzigen Monats (29. September bis 30. Oktober 1739) – also
durchschnittlich zwei Sätze pro Tag – und gab sie schon kurz
darauf in Druck. Ein konkreter Anlass für diesen Schaffensrausch ist nicht bekannt, doch dass er sich für seine „Twelve Grand Concertos“ die gleiche Opuszahl 6 aufsparte, die
schon Corellis Serie trug, legt eine Vermutung nahe: „Seht
her“, scheint er seinem Publikum sagen zu wollen, „ich bewundere Corelli und eifere ihm nach. Aber ich mache meine
Sache noch besser – und außerdem ganz mühelos.“
Trotz der „Akkordarbeit“, die Händel leistete, gab er jedem Konzert seinen unverwechselbaren Charakter, und gerade Nr. 12 in
h-Moll bietet auch in sich viel stilistische und formale Abwechslung. Das eröffnende Largo erinnert mit seinem „punktierten
Rhythmus“ (lang-kurz) ein wenig an eine französische Ouvertüre, bringt aber auch bereits den typischen Klangkontrast
zwischen Concertino und Ripieno zur Geltung. Der nächste
Satz, ein Allegro, erhält durch seine durchgehende Sechzehntelbewegung einen vorwärtsdrängenden Charakter – diese
Art der „Motorik“, die sich in vielen Sätzen der Barockzeit
findet, wurde von den Neoklassizisten des 20. Jahrhunderts
besonders gerne aufgegriffen. Ins Zentrum seines Konzerts
stellte Händel ein Larghetto – eine Melodie aus zwei jeweils
wiederholten Teilen. Nach dem ersten Durchlauf des Ganzen ist sie noch einmal in variierter, ausgezierter Form zu hören. Ein weiteres Largo – sehr knapp gefasst und harmonisch
an ein Rezitativ erinnernd – folgt an vierter Stelle. Es leitet
über zum finalen Allegro, das tänzerischen Rhythmus mit der
Satzart einer Fuge verbindet.
Jürgen Ostmann
Neu bei Bayer Records!
Die CD „Armenian Classic“ ist in der Konzertpause
im Foyer der Harmonie erhältlich.
Auf der kürzlich bei Bayer Records erschienenen CD mit Ruben
Gazarian, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn
und dem Pianisten Vardan Mamikonian sind ausschließlich
Werke armenischer Komponisten verewigt. Die Namen von
Eduard Mirzojan, Tigran Mansurjan, Aram Khatschaturjan
oder Arno Babadjanyan verkörpern das Beste, was armenische
Musik des 20. Jahrhunderts hervorbrachte, und sind weit über
die Grenzen Armeniens bekannt. Auch eine Weltersteinspielung
ist dabei: Die „Fantasie” für Klavier und Orchester von Tigran
Mansurjan erlebt mit dieser Neuerscheinung ihre CD-Premiere.
Diese und weitere WKO-CDs erhalten Sie darüber hinaus beim
Reisebüro Böhm, der Heilbronner Stimme und natürlich im
WKO-Webshop unter www.wko-heilbronn.de.
WKO in der Presse
Wenn alle Musiker an einem Strang ziehen
Die hohe Intensität entsteht hier als Ergebnis einer durch und durch kammermusikalischen, sehr subtilen und durch ihre bestechende Präzision kraftvollen Spielweise, die nicht nur den Streicherapparat auszeichnet, sondern
sich auch in der sinfonischen Besetzung mit Bläsern zeigt. Gleich das Auftaktstück des Abends wurde zu einer eindrucksvollen Demonstration, wie
genau und in sich geschlossen dieses Orchester agiert.
Rhein-Neckar-Zeitung, 3. Dezember 2013, über das Gastspiel in Mosbach
Württembergisches Kammerorchester begeistert mit barocker Leichtigkeit
Ein Weihnachtspräsent der Extraklasse hatte die Wittener Kulturgemeinde
für die Liebhaber klassischer Musik in diesem Jahr zu bieten. Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn erfüllte und übertraf die Erwartungen des anspruchsvollen Publikums.
Der Westen, 20. Dezember 2013, über das Gastspiel in Witten
Russisch beseelt
Mit der abschließenden 4. Sinfonie von Tschaikowsky beweist das Kammerorchester wieder einmal, dass es auch mit großen Sinfonien etwas anzufangen
weiß. Ungeheuer quirlig, dabei sehr präzise und mit enormer Expressivität
stellt sich das WKO der Komposition, und Gazarian ist in seinem Element.
Mit großer Geste führt er das Orchester durch dieses emotional bewegende
Werk. Eine große Leistung.
Heilbronner Stimme, 7. Januar 2014, über das Neujahrskonzert
Elena graf
Bereits mit 12 Jahren war Elena Graf (*1988 in Frankfurt/
Main) Jungstudentin an der Hochschule für Musik in Freiburg
bei Jörg Hofmann und Latica Honda-Rosenberg. Nach einem
Studienjahr bei Christoph Poppen an der Hochschule für Musik und Theater in München folgte 2006 der Wechsel an die
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, zunächst zu Julia Fischer, im Sommer 2010 zu Priya Mitchell, wo
sie 2011 ihr Diplom mit höchster Auszeichnung abschloss und
mit dem Konzertexamen begann. Weitere wichtige Impulse
gaben Meisterkurse u. a. bei Ana Chumachenko, Rainer Kussmaul und Christian Tetzlaff. Elena Graf konzertiert regelmäßig
als Solistin im In- und Ausland, mit Orchestern wie dem Internationalen Mahler Orchester, dem Museumsorchester Frankfurt, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, der
Baden-Badener Philharmonie, der Polnischen Kammerphilharmonie, den Frankfurter Solisten sowie der Philharmonie
Banatul (Rumänien) in Konzertsälen wie der Berliner Philharmonie, der Liederhalle Stuttgart, dem Freiburger Konzerthaus oder der Alten Oper Frankfurt. Es entstanden mehrere
Rundfunkaufnahmen u. a. vom SWR oder Deutschlandfunk.
Elena Graf ist Konzertmeisterin des Frankfurter Kammerorchesters
„Skyline Symphony“ unter der Leitung von Michael Sanderling.
Zuvor war sie Konzertmeisterin der Jungen Deutschen Philharmonie sowie des Internationalen Mahler Orchesters und spielte als
Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern. Sie erhielt zahlreiche
Preise und wird von verschiedensten Stiftungen gefördert. Im
Bereich der Kammermusik erspielte sich Elena Graf mit dem
Conte Trio (Klaviertrio) und dem Trio Lieto mehrere Preise,
u. a. beim Europäischen Kammermusikwettbewerb Karlsruhe.
Seit 2007 ist sie Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Organisation „Live Music Now“. Im Sommer 2007 nahm sie an der
„Encore School for Strings“ in den USA teil, wo sie von David
Cerone unterrichtet wurde und als Solistin konzertierte.
Elena Graf spielt seit 2005 als mehrfache Preisträgerin des
Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds eine
Violine von Giambattista Rogeri, Brescia, (um 1700) eine
Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben.
Akemi Mercer-Niewöhner
Die gebürtige Kanadierin Akemi Mercer-Niewöhner erhielt
entscheidende musikalische Impulse bei ihren Studien mit
Mayumi Seiler in Toronto und Viktor Tretjakow in Köln. Als
Solistin trat sie bereits mit mehreren Orchestern auf, wie zum
Beispiel dem Toronto Symphony Orchestra und gewann beim
Canadian Music Competition einen Ersten Preis. Die gefragte
Kammermusikerin war zu Gast bei verschiedenen Festivals in
Europa und Kanada, zum Beispiel Ottawa Chamberfest und
Musikfestival Schloss Cappenberg. Akemi Mercer-Niewöhner
ist neben dem Alighieri Quartett auch Mitglied des Amici Ensemble Frankfurt. Als Gast-Konzertmeisterin führte sie das
Orchester des »National Ballet of Canada«. 2005–2007 war
sie Stipendiatin der Münchener Philharmoniker und spielte
auch im UBS Verbier Festival Orchestra, beim Münchener
Kammerorchester, beim Mahler Chamber Orchestra. Akemi
Mercer-Niewöhner ist seit 2008 Mitglied im hr-Sinfonieorchester, seit 2010 als Vorspielerin der 2. Violinen.
besetzung 5. heilbronner konzert
Violine Solo
Flöte
Violine 1
Oboe
Elena Graf
Akemi Mercer-Niewöhner
Elena Graf
Jun Hee An
Marlise Riniker
Aleksandar Maletic
Rebecca Boyer
Dmitry Fomitchev
Sophie Schuster
Violine 2
Satoko Koike
Stefan Schubert
Frank Willekens
Gretchen Wallbrunn
Johannes Hehrmann
Silke Maurer
Viola
Irene Lachner
Hans Georg Fischer
Götz Engelhardt
Stefan Maneth
Violoncello
Gabriel Faur
Georg Oyen
Sergei Drabkin
Patrick Burkhardt
Kontrabass
Blake Thomson
Arthur Balogh
Gunhild Ott
Ivan Danko
Sonja Hampel
Maki Kalesse-Sugano
Klarinette
Nicole Kern
Fagott
Marc Engelhardt
Horn
Philipp Römer
Susanne Wichmann
Cembalo/
Klavier
Thomas Strauß
konzertvorschau
kammermusikreihe
„Fin de siècle“
di 21. januar 2014 // 19.30 uhr
kreissparkasse heilbronn
Stefan Schubert // Violine // Sebastian Wohlfarth // Viola
Georg Oyen // Violoncello // Francois Killian // Klavier
Werke von Stenhammar, Hérrite-Viardot & Chausson
Inspiriert von den drei Klavierquartetten Johannes Brahms‘ erlebte jene
Kammermusikgattung gegen Ende des 19. Jahrhunderts europaweit eine
spätromantische Nachblüte. Drei eher unbekannte Werke dieses Genres
stehen auf dem Abendprogramm: das „Allegro brillante“ des Schweden
Wilhelm Stenhammar, sowie das zwischen französischem Neoklassizismus und impressionistischen Klangwelten angesiedelte Quatuor op. 30
von Ernest Chausson; schließlich die „Phantasiestücke in spanischer Art“
der hochbegabten Komponistin Louise Herrite-Viardot.
impressum
Herausgeber
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
Geschäftsführender Intendant:
Dr. Christoph Becher
Moltkestraße 11, 74072 Heilbronn
Tel.: + 49-7131-2710950, Fax: + 49-7131-2710959
[email protected], www.wko-heilbronn.de
Gestaltung
parole GmbH, München, www.parole.de, Judith Heinrich
Druck
Welker Druck, Druck- und Verlags GmbH Otto Welker
Fotonachweis
Fotostudio M42, Elena Graf, Akemi Mercer-Niewöhner
Redaktion
Judith Heinrich
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