PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

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Wir spielen für Dich!
5. FREITAGSKONZERT
Freitag, 21. Februar 2014, 20 Uhr
Beethovenhalle
Strauss total
Anne Schwanewilms Sopran
Beethoven Orchester Bonn
Jun Märkl Dirigent
PROGRAMM
Wir spielen für Dich!
In bester
Stimmung!
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Foto: Thilo Beu
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Programm
Strauss total
Richard Strauss (1864-1949)
Tod und Verklärung op. 24 (1888-1889)
Largo – Allegro molto agitato
Don Juan. Sinfonische Dichtung op. 20 (1888)
Allegro molto con brio
PAUSE
Vier letzte Lieder TrV 296 (1948)
Frühling
September
Beim Schlafengehen
Im Abendrot
auch
Programmhefte
serer
als Pdf auf un
bar.
Homepage verfüg
Till Eulenspiegels lustige Streiche.
Nach alter Schelmenweise in Rondeauform.
Sinfonische Dichtung op. 28 (1894-1895)
Gemächlich – Sehr lebhaft
Anne Schwanewilms Sopran
Beethoven Orchester Bonn
Jun Märkl Dirigent
19.25 Uhr: Konzerteinführung mit Heidi Rogge
Besetzung
Richard Strauss
Tod und Verklärung op. 24
Uraufführung am 21. Juni 1890 in Eisenach
3 Flöten
4 Hörner
3 Oboen (2 + Eh)
3 Trompeten
3 Klarinetten (2 + Bkl)
3 Posaunen
3 Fagotte (2 + Kfg)
1 Tuba
2 Harfen
Pauke, Schlagzeug
Streicher
Don Juan. Sinfonische Dichtung op. 20
Uraufführung am 11. November 1889 in Weimar
3 Flöten (auch Picc)
4 Hörner
3 Oboen (2 + Eh)
3 Trompeten
2 Klarinetten
3 Posaunen
3 Fagotte (2 + Kfg)
1 Tuba
Harfe
Pauke, Schlagzeug
Streicher
Solo-Violine
Vier letzte Lieder TrV 296
Uraufführung am 22. Mai 1950 in London
4 Flöten (drei auch Picc + 1 Picc) 4 Hörner
3 Oboen (2 + Eh)
3 Trompeten
4 Klarinetten (2 + Bkl)
3 Posaunen
3 Fagotte (3. auch Kfg)
1 Tuba
Harfe, Celesta
Pauke
Streicher
Solo-Violine
Solo-Sopran
Till Eulenspiegels lustige Streiche.
Sinfonische Dichtung op. 28
Uraufführung am 5. November 1895 in Köln
4 Flöten (3 + Picc)
4 Hörner
4 Oboen (3 + Eh)
3 Trompeten
4 Klarinetten (2B + D + Bkl)
3 Posaunen
4 Fagotte (3 + Kfg)
1 Tuba
Pauke, Schlagzeug
Streicher
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William Blake, Der Tod eines guten alten Mannes
Von der irdischen Zeit
zur himmlischen Ewigkeit
Im 19. Jahrhundert wurden die Gattungsgrenzen zwischen
Sinfonie und Sinfonischer Dichtung zunehmend verwischt. Leitmotivik wurde eingesetzt, Seelenzustände erzählt. Fleißig
wurde mit Klangfarben experimentiert. Besonders Richard
Strauss widmete sich dem Konzept der Sinfonischen Dichtung.
Mehrere literarische Abenteuer hat der diesjährige Jubilar in
Töne gesetzt. Humorvoll sagte der gebürtige Münchener
einmal: „Was ein richtiger Musiker sein will, der muss auch eine
Speisekarte komponieren können.“ Obwohl Strauss sich einer
fließenden Chromatik bediente, kehrte er immer wieder zu tonalen Zentren zurück. Der „letzte Ritter der Tonalität“ wurde er
sogar von den Zwölfton-Anhängern genannt.
1889 vollendete Strauss in Weimar die Sinfonische Dichtung
„Tod und Verklärung“. Die Uraufführung fand am 21. Juni 1890
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unter seiner Leitung im Stadttheater von Eisenach statt. Viel
wurde über autobiographische Hintergründe für dieses Werk
spekuliert – auch wenn Strauss jedwede Gerüchte zurückwies. Es
ist eine Komposition eines 24-jährigen, der gerade den internationalen Durchbruch mit seiner Tondichtung „Don Juan“ gefeiert hatte. Dennoch beschäftigte er sich in der neuen Komposition intensiv mit dem Thema Tod. Nonchalant sagte er später:
„Tod und Verklärung ist reines Fantasieprodukt, kein Erlebnis liegt
ihm zugrunde, krank wurde ich erst zwei Jahre danach. Ein Einfall
wie ein anderer, wahrscheinlich letzten Endes das musikalische
Bedürfnis […], ein Stück zu schreiben, das in c-Moll anfängt und
in C-Dur aufhört. Qui le sait?“
Nachträglich stellte er ein
(erst nach der Komposition
entstandenes) Gedicht des
Freundes Alexander Ritter
dem Werk voran, welches mit
den Worten beginnt: „In der
ärmlich kleinen Kammer, matt
vom Lichtstumpf nur erhellt,
liegt der Kranke auf dem
Lager. Eben hat er mit dem
Der junge Richard Strauss
Tod wild verzweifelt noch
gerungen. Nun sank er
erschöpft in Schlaf, und der Wanduhr leises Ticken nur vernimmst
Du im Gemach […].“ Die letzten Zeilen lauten: „Aber mächtig
tönet ihm aus dem Himmelsraum entgegen, was er sehnend hier
gesucht: Welterlösung, Weltverklärung!“
Das eindringliche Werk beginnt in düsterem Moll mit unregelmäßigen „Herzschlägen“ in Streichern und Pauken, unterlegt
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mit traurigen Seufzern. Als Schlüsselrhythmus dient ein punktierter Achtelauftakt. Eine melancholische Weise steht für
Fieberträume mit Kindheitserinnerungen. Die Partitur ist
gespickt mit dichter Chromatik und dramatischen Akzenten,
die den Todeskampf nachzeichnen. Die ganze Entwicklung steuert auf das Verklärungsthema hin, das am Schluss in pathetisch-hymnischer Übersteigerung erklingt. Transzendental und
mit feierlichem Glanz endet dieses Werk, in dem Strauss „die
Todesstunde eines Menschen, der nach den höchsten idealen
Zielen gestrebt hatte, also wohl eines Künstlers“ darstellen wollte. Er setzte in Töne, wie letztendlich „die Seele […] den
Körper“ verlässt, „um im ewigen Weltraum das vollendet in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte.“ Es ist kein schmerzlich resigniertes Ende, sondern ein
zufriedenes Abschiednehmen, welches Strauss hier nachzeichnet. Als er übrigens 1949 im Sterben lag, machte er einen Tag
vor seinem Tod zu seiner Schwiegertochter noch eine letzte
Bemerkung: „Merkwürdig, Alice, das mit dem Sterben ist genauso, wie ich's in ‚Tod und Verklärung‘ komponiert hab'.“
„Solang der Jugend Feuerpulse fliegen“
Mit der 1888 komponierten Tondichtung „Don Juan“ feierte
Strauss seinen ersten internationalen Triumph. Nach einer
Probe berichtete er seinem Vater: „Der Klang war wundervoll,
von einer riesigen Glut und Üppigkeit, die Geschichte wird hier
einen Mordseffekt machen.“ Und das machte sie tatsächlich:
Die umjubelte Uraufführung fand am 11. November 1889 in
Weimar statt, wo er seit wenigen Wochen Hofkapellmeister
war, und „entfesselte einen […] ziemlich unerhörten Beifallssturm.“
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Das alte Weimarer Hoftheater (Postkarte von 1899)
Es ist ein Werk voller Leidenschaft und äußerster Virtuosität.
Strauss wurde dazu von dem gleichnamigen dramatischen
Gedicht von Nikolaus Lenau aus dem Jahr 1844 inspiriert. Die
Verse entsprachen damals dem Lebensgefühl des jungen
Komponisten: „Hinaus und fort nach immer neuen Siegen,
solang der Jugend Feuerpulse fliegen.“ Es ist dieselbe Geschichte, die vor ihm auch schon Mozart für seinen „Don Giovanni“
verwendet hatte. Allerdings ist Don Juan bei Strauss bzw.
Lenau ein romantischer Held, ein junger Abenteurer, der ständig neu verliebt ist. Vergeblich sucht er die ideale Frau, bis
seine Energie verbraucht ist und es nur noch Leere in seinem
Leben gibt. Nicht stolz, sondern gelassen scheitert er: „Es war
ein schöner Sturm, der mich getrieben, er hat vertobt und Stille
ist geblieben.“ Während sein Held aufgibt und nicht die Frau
aller Frauen findet, lernte Strauss übrigens während der
Komposition von „Don Juan“ jene Frau kennen, mit der er bis
zu seinem Lebensende verbunden blieb: Pauline de Ahna, die
er 1894 heiratete.
Genial hat Strauss das plastisch-epische Thema in eine fast
traditionelle Rondoform gegossen, die wie ein Satz einer Sinfonie wirkt. Das Gedicht Lenaus beginnt mit den Worten: „Den
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Zauberkreis, den unermeßlich
weiten, von vielfach reizend
schönen Weiblichkeiten
möcht' ich durchzieh'n im Sturme des Genusses, am Mund
der Letzten sterben eines
Kusses.“ Mit einer aufbrausenden Einleitung setzt das
Werk ein. Der ungezügelte
Titelheld wird durch ein
kraftvolles, kühn aufsteigendes Holzbläserthema charakterisiert. Dann toben die Stürme der Leidenschaft mit nur
gelegentlich abschwellender
Intensität. Don Juan um-
Max Slevogt, Francisco
d'Andrade als Don Giovanni
(1912)
garnt drei verschiedene Frauentypen, die jeweils musikalisch dargestellt werden, einmal
schwärmerisch, dann leidenschaftlich, dann sentimental. Nach
den innigen Liebesszenen folgt auf einem Maskenball ein
Kampf mit einem Nebenbuhler und der tragische Ausklang: Das
Ende formulierte Strauss nach einer überraschenden Generalpause in einer knappen, fahlen Coda. Sein Held hat resigniert;
Lenau lässt ihn sagen: „Und plötzlich ward die Welt mir wüst,
umnachtet. Vielleicht auch nicht; – der Brennstoff ist verzehrt,
und kalt und dunkel ward es auf dem Herd.“
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„Wie sind wir wandermüde –
ist dies etwa der Tod?“
Richard Strauss meinte einmal: „Die menschliche Stimme ist
das schönste Instrument, aber es ist am schwierigsten zu spielen.“ Neben Opern und Tondichtungen war das Kunstlied für
ihn eine zentrale Gattung, was auch damit zusammenhing,
dass seine Frau Pauline eine ausgezeichnete Sängerin war. Der
geliebten Sopranstimme hat
er immer wieder weit
gespannte Melodien anvertraut, so auch in seinen „Vier
letzten Liedern“, die er 1948
in seinem Schweizer Exil
schrieb. Intensiv ist hier die
Stimmung aus Seelenruhe,
Stille, Zärtlichkeit und
Pauline de Ahna
Todesbereitschaft zu spüren.
Mit 83 Jahren blickte der
greise Komponist „wandermüde“ zurück (wie es in Eichendorffs Gedicht „Im Abendrot“ heißt) – auf ein triumphreiches
Leben, das nun von Krankheit und Sorgen überschattet war. Er
war in jener Zeit erschüttert von den Folgen des Krieges, sah
seine eigene Welt in Trümmern liegen: „Ich bin in verzweifelter
Stimmung! Mein schönes Dresden – Weimar – München, alles
dahin!“ Als ihn ein Journalist damals nach seinen nächsten
Projekten fragte, antwortete er (allerdings augenzwinkernd):
„Na, sterben halt!“ Doch sein Sohn Franz überzeugte ihn, noch
ein „Hauptwerk“ zu komponieren, mit den Worten: „Papa, lass'
das Briefeschreiben und das Grübeln, schreib' lieber ein paar
schöne Lieder.“ Zufällig stieß Strauss in jener Zeit auf das
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Eichendorff-Gedicht und spürte in den Zeilen einen Widerhall
seiner eigenen Situation mit Pauline, denn in den Versen
heißt es: „Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in
Hand; vom Wandern ruhn wir beide nun überm stillen Land.“ Ein
Jahr nach der Komposition der Lieder starb Strauss am
8. September 1949 in seinem Haus in Garmisch. Die Uraufführung fand erst am 22. Mai 1950 in London statt, mit Kirsten
Flagstad und dem Philharmonia Orchestra unter der Leitung
von Wilhelm Furtwängler.
Die „Vier letzten Lieder“ bestechen durch ihre weiten Melodiebögen, die hochromantisch gefärbte Diatonik und die äußerste Delikatesse in Instrumentierung und Kolorit. Laut des
Freundes Willi Schuh gehören sie zum „Schönsten, Zartesten
und Ergreifendsten […], das Strauss geschaffen hat.“ Die drei
ersten Lieder entstanden auf Texte von Hermann Hesse, jenem
kurz zuvor mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Literaten. Das
Lied „Frühling“ ist ein lichthelles Aquarell rund um das
Wiedererwachen der Natur. Hymnisch besingt es die Jugend,
zwar anfangs im düsteren c-Moll der „dämmrigen Grüfte“, am
Ende aber in glühendem A-Dur. Im Lied „September“ fällt das
Laub von den Bäumen. Es ist ein Abschied vom Sommer, sinnbildlich verlöscht das Leben, Trauer kommt auf. „Beim Schlafengehen“ ist ein sehr inspiriertes Wiegenlied. Zentrale Stelle
dieser Nachtmusik: „Und die Seele, unbewacht, will in freien
Flügen schweben, um im Zauberkreis der Nacht tief und
tausendfach zu leben.“ Wie eine durch die Lüfte schwebende
Feder zeichnet Strauss mit einem schwerelos scheinenden
Gesang diese „freien Flüge“ der Seele nach.
Am Schluss des ergreifenden Finalstücks „Im Abendrot“ zitiert
Strauss das Verklärungsthema aus seinem knapp 60 Jahre
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früher entstandenen Jugendwerk „Tod und Verklärung“.
Er blickt mit einem abgeklärten Lächeln zurück. Mit üppigen Klängen und geschwungenen Melodien beginnt das
Lied. Es folgen Naturbilder
wie Lerchentriller der Flöten.
Richard Strauss (1945)
Die am Ende gestellte Frage
„Ist dies etwa der Tod?“
bleibt offen. Versunken klingt das Lied aus – neben dem hymnischen Verklärungsthema erscheint hier auch noch ein Volkslied, das den berührenden Titel „Die Blümelein, sie schlafen“
trägt.
Musikalischer Schabernack
eines tragischen Narren
1894 hatte Richard Strauss seine erste Oper („Guntram“)
geschrieben, die ihn allerdings zum Wagner-Epigonen stempelte. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und wählte für sein
neues Bühnenprojekt ein gänzlich anderes Sujet: „Till Eulenspiegel“, den komödiantischen Helden alter Volkssagen, über
den es in Beschreibungen heißt: „[W]o er eine Büberei tat und
man ihn nicht kannte oder seinen Namen nicht wußte, da nahm
er Kreide oder Kohle, malte über die Tür eine Eule und einen Spiegel und schrieb darüber […]: ‚Er ist hier gewesen'.“ Doch Strauss
komponierte keine Oper, sondern eine neue Sinfonische Dichtung „nach alter Schelmenweise – in Rondeauform – für großes
Orchester.“ Die Uraufführung des Werkes fand am 5. November
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1895 im Kölner Gürzenich statt. Es spielte das GürzenichOrchester, das damals noch den Namen „Städtisches Orchester
Köln“ trug.
Der Dirigent Franz Wüllner hatte Strauss um eine Erläuterung
des Inhalts gebeten, doch dieser meinte: „Es ist mir unmöglich,
ein ‚Programm' zu Eulenspiegel zu geben: was ich mir bei den
einzelnen Teilen gedacht habe, würde, in Worte gekleidet, sich
oft seltsam genug ausnehmen, vielleicht sogar Anstoß erregen
[…]. Lassen wir die Kölner erraten, was ihnen ein Schelm für
musikalischen Schabernack angetan hat.“ Noch im Alter meinte
er: „Ich wollte nur, dass die Leute im Konzertsaal einmal richtig
lachen“. Wilhelm Furtwängler bezeichnete das Werk als einen
„Geniestreich, Beethovens würdig“. Und Eduard Hanslick hörte
„eine wahre Weltausstellung von Klangeffekten und Stimmungskontrasten“ und freute sich darüber, „wie viele hübsche, witzige
Einfälle darin auftauchen“. Während er die Uraufführungsbesucher noch in Unwissenheit ließ, gab Strauss später doch
ein paar Hinweise zu den „lustigen Streichen“ seines Titelhelden, den er als „Weltverächter, der die Menschen verachtet, weil
er sie im Grunde liebt“ charakterisierte. Aber auch ohne diese
Hinweise ist die Musik so bildkräftig und plastisch, dass einzelne Szenen aus dem Schalktreiben unverwechselbar vor Augen
treten.
Die bunte Bilderfolge wird durch ständige Verwandlung der
beiden Eulenspiegel-Themen verknüpft, die im Prolog vorgestellt werden. Dann folgen die einzelnen Abenteuer: Mit Klari-
Dieses Motiv repräsentiert Till Eulenspiegel persönlich
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nettenfanfaren und einem
Beckenschlag beginnt das
Geschehen. Durch einen
wilden Ritt verwandelt Till
Eulenspiegel die Töpfe der
kreischenden Marktfrauen in
einen Scherbenhaufen. Als
nächstes schlüpft er in das
Gewand eines Predigers.
Dazu Strauss: „Doch aus der
großen Zehe guckt der Schelm
Titel der ersten Ausgabe
des Eulenspiegel (1515)
hervor.“ Danach begibt sich
Till auf die Suche nach
Liebesabenteuern; doch er
wird nur ausgelacht. Das macht ihn wütend; mit vier Hörnern
schwört er, „Rache zu nehmen an der ganzen Menschheit.“ Sein
nächstes Ziel sind die Gelehrten, die für ihn einen „Ausbund der
Philisterei“ darstellen. Mit einem unbekümmerten Gassenhauer
pfeift er auf ihr Geschwätz. Doch nun hat der Spaß ein Ende:
Till Eulenspiegel wird verhaftet und vor Gericht „peinlich
befragt“ – viermal wiederholt das Orchester „drohend“ die
Frage und Till wird immer ängstlicher. Die Posaunen verkünden
das Todesurteil. Die Klarinette malt die Galgenszene lebhaft
nach. Mit einem letzten Flötentriller geht dem Delinquenten
buchstäblich die Luft aus. Der Geist des tragischen Narren lebt
aber weiter – darauf deutet der augenzwinkernde Rückgriff auf
seine Erkennungsmelodie und die grimassenhafte Wendung im
Epilog hin.
Heidi Rogge
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Vier letzte Lieder
Frühling
(Text: Hermann Hesse)
In dämmrigen Grüften
träumte ich lang
von deinen Bäumen und blauen Lüften,
von deinem Duft und Vogelsang.
Nun liegst du erschlossen
in Gleiß und Zier,
von Licht übergossen
wie ein Wunder vor mir.
Du kennest mich wieder,
du lockest mich zart,
es zittert durch all meine Glieder
deine selige Gegenwart!
September
(Text: Hermann Hesse)
Der Garten trauert,
kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
still seinem Ende entgegen.
Golden tropft Blatt um Blatt
nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
in den sterbenden Gartentraum.
Lange noch bei den Rosen
bleibt er stehn, sehnt sich nach Ruh.
Langsam tut er die großen,
müdgewordenen Augen zu.
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Beim Schlafengehen
(Text: Hermann Hesse)
Nun der Tag mich müd gemacht,
soll mein sehnliches Verlangen
freundlich die gestirnte Nacht
wie ein müdes Kind empfangen.
Hände, lasst von allem Tun,
Stirn, vergiss du alles Denken.
Alle meine Sinne nun
wollen sich in Schlummer senken.
Und die Seele, unbewacht,
will in freien Flügen schweben,
um im Zauberkreis der Nacht
tief und tausendfach zu leben.
Im Abendrot
(Text: Joseph von Eichendorff)
Wir sind durch Not und Freude
gegangen Hand in Hand;
vom Wandern ruhen wir beide
nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen,
es dunkelt schon die Luft.
Zwei Lerchen nur noch steigen
nachträumend in den Duft.
Tritt her und lass sie schwirren,
bald ist es Schlafenszeit.
Dass wir uns nicht verirren
in dieser Einsamkeit.
O weiter, stiller Friede!
So tief im Abendrot.
Wie sind wir wandermüde –
ist dies etwa der Tod?
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Ein Film von Gerhard
von Richthofen
über das Beethoven
Orchester Bonn
auf seiner USA-Tournee
im März 2013
„Beethovens
Orchester“
Das Geheimnis der Sinfonie
Die DVD ist ab sofort für 15 €
beim Beethoven Orchester Bonn,
beim Beethoven-Haus Bonn
und unter www.beethovensorchester-derfilm.de
erhältlich.
„Wunderbar, wie man
ganz ruhig immer tiefer
in diesen Film hineingezogen wird.“
„Der Film hat Humor –
und die Musiker, so
sympathisch!“
Foto: Javier de Real
ANNE SCHWANEWILMS
Anne Schwanewilms
Die deutsche Sopranistin Anne Schwanewilms zählt zu den
großen Strauss- und Wagner-Interpretinnen der heutigen Zeit.
Sie arbeitet in den bedeutendsten Opernhäusern der Welt (Wiener Staatsoper, Covent Garden, La Scala, Salzburger Festspiele,
Chicago Lyric u. a.) mit renommierten Dirigenten wie Sir Colin
Davis, Sir Simon Rattle, Daniel Barenboim, Christian Thielemann, Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Lorin Maazel,
Kent Nagano, Kurt Masur oder James Levine und mit bekannten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra oder dem Orchestre National de France.
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Anne Schwanewilms' Opernrepertoire ist weit gefächert und
reicht vom lyrischen deutschen über das italienische und
französische Fach bis zu modernen Komponisten; dabei gilt
ihre besondere Liebe Richard Strauss. Als Konzertsängerin
ist Anne Schwanewilms auf den wichtigsten Konzertpodien
der Welt zu Gast (Musikverein Wien, Avery Fisher Hall,
Wigmore Hall, Gewandhaus Leipzig, Concertgebouw Amsterdam, Kennedy Center Washington u. a.). Als erfahrene Liedsängerin verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit
führenden Pianisten wie Charles Spencer, Roger Vignoles
und Malcom Martineau, mit denen sie regelmäßig Liederabende in Europa und den USA gibt.
Zahlreiche CD- und DVD-Einspielungen dokumentieren die
Gesangskunst der Künstlerin. Auf DVD sind die Salzburger Festspielproduktionen von Schrekers Die Gezeichneten, und
Strauss' Die Frau ohne Schatten, ebenso festgehalten wie die
Dresdner Inszenierung des Rosenkavalier und Wagners Lohengrin. Auf CD hat Anne Schwanewilms u. a. Mahlers
2. und 8. Sinfonie, Mendelssohns Lobgesang, Beethovens
Missa solemnis sowie mehrere Aufnahmen von Strauss–Liedern
und –Szenen eingespielt.
Die außergewöhnliche Bühnenkunst von Anne Schwanewilms
wurde im Jahr 2002 mit der Wahl zur Sängerin des Jahres in
der Umfrage der Zeitschrift Opernwelt gewürdigt.
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Foto: Jean-Baptiste Millot
JUN MÄRKL
Jun Märkl
Die Musik wurde Jun Märkl als Sohn eines Geigers und einer
Pianistin praktisch in die Wiege gelegt. 1959 in München geboren, unterrichteten ihn seine Eltern, der Vater stammt aus
Deutschland, die Mutter aus Japan, seit seinem vierten Lebensjahr in Violine und Klavier. Er studierte an der Musikhochschule
Hannover Klavier, Violine und Orchesterleitung. Nach dem
Diplom setzte er seine Studien u. a. an der University of Michigan bei Sergiu Celibidache und Gustav Meier fort. 1986 gewann
er den Dirigentenwettbewerb des Deutschen Musikrates, 1987
erhielt er ein Stipendium des Boston Symphony Orchestra, um
bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa in Tanglewood zu
studieren.
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Nach Engagements in Luzern, Bern und Darmstadt war er von
1991 bis 1994 GMD des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken und zwischen 1994 und 2000 als Operndirektor und GMD
am Nationaltheater Mannheim tätig. Sein erfolgreiches Debüt an
der Wiener Staatsoper 1993 mit Tosca verhalf ihm zu internationalem Ansehen. Seither dirigiert Jun Märkl u. a. im Londoner
Royal Opera House Covent Garden, an der Metropolitan Opera
New York, der Bayerischen Staatsoper München, der Deutschen
Oper Berlin, in San Francisco und am New National Theatre
Tokyo. In den letzten Jahren arbeitete er u. a. mit dem Orchestre
de Paris, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, den
Münchner Philharmonikern, den Rundfunksinfonieorchestern in
Hamburg, Stuttgart und Berlin, dem NHK Symphony Orchestra
Tokyo sowie den Sinfonieorchestern von Chicago, Boston, Saint
Louis, Philadelphia, Melbourne und Stockholm.
Besonderes Anliegen ist Jun Märkl die Arbeit mit Jugendlichen:
Neben der Arbeit mit dem Orchester des Pacific Music Festival in
Sapporo, einem Orchester von jungen Musikern aus 40 Ländern,
gestaltete er mit dem MDR Sinfonieorchester und dem Jugendsinfonieorchester Leipzig mehrere vielbeachtete Konzerte. Die
Beteiligung am Schul-Musik-Netzwerk CLARA der MDRKlangkörper ergänzt sein Engagement auf diesem Gebiet. Zahlreiche CD-Einspielungen belegen seinen internationalen Erfolg.
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Foto: Thilo Beu
BEETHOVEN ORCHESTER BONN
Beethoven Orchester Bonn
Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in
die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des
Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und
SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von
Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von
Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie
ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper
„Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für
dieses Engagement.
Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des
Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das
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Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison
2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer
Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der
überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und
Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen
pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem
Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und
2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem
begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet.
Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der
Beethovenstadt in alle Welt. Über das Neujahrsfest 2012 war das
Orchester auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März
2013 standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an
der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte
das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellentes Orchester bestätigen.
Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall
23
THEATER- UND KONZERTKASSE
Tel. 0228 - 77 8008
Windeckstraße 1, 53111 Bonn
Fax: 0228 - 77 5775, [email protected]
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr
Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr
Kasse in den Kammerspielen
Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg
Tel. 0228 - 77 8022
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr,
Sa 9.00 - 12.00 Uhr
print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus
BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected]
Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen
bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
IMPRESSUM
Beethoven Orchester Bonn
Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel. 0228 - 77 6611
Fax 0228 - 77 6625
[email protected]
www.beethoven-orchester.de
Redaktion
Markus Reifenberg
Lisa Valdivia
Texte
Heidi Rogge
Gestaltung
res extensa, Norbert Thomauske
Druck
Druckerei Scholl, Bonn
Bildnachweise:
Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
Agenturen.
Preis des Programmheftes: 2,00 €
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HINWEISE
Wir möchten Sie bitten, während des
gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen.
Wir bitten Sie um Verständnis, dass
wir Konzertbesucher, die zu spät
kommen, nicht sofort einlassen
können. Wir bemühen uns darum,
den Zugang zum Konzert so bald
wie möglich – spätestens zur Pause
– zu gewähren. In diesem Fall
besteht jedoch kein Anspruch auf
eine Rückerstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Ton- und/oder Bildaufnahmen
unserer Aufführungen durch jede
Art elektronischer Geräte strikt
untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Das Beethoven Orchester Bonn
behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor.
Beethoven Orchester Bonn
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel: +49 (0) 228-77 6611
Fax: +49 (0) 228-77 6625
[email protected]
www.beethoven-orchester.de
Kulturpartner des
Beethoven Orchester Bonn
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