& Hühner Bereich: Textiles Gestalten/Sachunterricht • ab Klasse 3 • Arbeitszeit: ca. 4 Stunden Aufgabe und Motivation Geflügel gehört zu den frühesten Nutz­ tieren des Menschen. Obwohl Eier und das Fleisch von Hühnern gängige Be­ standteile des Speiseplans sind, haben viele Kinder noch nie ein leben­diges Huhn gesehen. Während auf dem Land lebende Men­ schen bis vor wenigen Jahren noch ei­ gene Hühner hielten, war und ist das für Stadtbewohner unüblich. Sie kaufen Eier und Fleisch, produziert in landwirtschaft­ lichen Betrieben oder Geflügelfarmen, auf dem Markt oder im Supermarkt. Das Thema „Nutztiere“ ist Bestandteil der meisten Grundschullehrpläne. Das Huhn eignet sich sehr gut, um Wissen über Um­ gang, Pflege und Nutzung eines Tieres zu erlangen. Die Anfertigung einer Hühnerfigur als Kuscheltier oder eines Wärmers für das Frühstücksei ist dabei Gegenstand einer Gestaltungsaufgabe, die das Sachwissen emotional und haptisch festigt. Sachinfo zum Huhn auf Seite 7! © marina kuchenbecker/Fotolia.com Informativ 4 Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. bietet unter http://www.deutsche-eier.info Hintergrundwissen rund ums Ei, Rezepte, Ernährungshinweise, Informationen zu Haltungsformen von Legehennen u. v. a. m. 1 Anregungen für den Einstieg 4 Welche Tiere gehören zum Überbegriff „Geflügel“? 4 Redewendungen, Märchen, Lieder, in denen Geflügel vorkommt 4 Osterfest und Osterbräuche © Szasz-Fabian Joz sef/Fotolia.com 4 Ausstellung von Büchern und Gegenständen, die mit Hühnern zu tun haben Lernziele und Kompetenzen Gut zu wissen! Die Eier, die man im Supermarkt kaufen kann, sind nicht befruchtet. Daher können auch keine Küken aus ihnen schlüpfen! tolia.com © Szasz-Fabian Jozsef/Fotolia.com © Markus Mainka/Fo • Merkmale eines Huhns kennen und darstellen • Wissen über die verschiedenen Hal­ tungsformen von Hühnern erweitern • Wertschätzung eines Lebewesens • Von der Verantwortung des Menschen für das Leben und die Pflege von Nutz­ tieren erfahren • Filz exakt schneiden und kleben • Einzelteile richtig zu einem Ganzen zusammenfügen • Überwendlingsstich als Zier- und Nähstich einsetzen 2 Material und Hilfsmittel © Dreadlock/Fotoli Großes Huhn • Filz in Gelb oder Weiß oder Orange, 0,9 mm, 20 x 40 cm • Filz in Weiß, Schwarz, Orange, Rot, 0,9 mm • Füllwatte • Farblich passendes Nähgarn, Nähnadel • Münzen als Schablonen für die Augen a.com Allgemein • Wäscheklammern aus Kunststoff • Tafelkreide in Weiß • Dunkler Filzstift • Bleistift • Gut schneidende Schere • Maßband • UHU Bastelkleber Preiswert 4 Bastelfilz gibt es im Handel auch als 95 cm breite Meterware. Eierwärmer • Filz in Gelb, 0,9 mm, 10 x 20 cm • Filzreste in Rot, Orange, 0,9 mm • Wackelaugen, rund oder oval, 8 mm Ø Hühnernest • Kleine Obstkiste aus Holz oder Pappe, ca. 29 x 19 x 7 cm • Acrylfarben in Grün, Gelb • Pinsel • Tonpapierreste in Gelb, Orange und in verschiedenen Grüntönen UHU Bastelkleber 4 Schnell abbindender Klebstoff in der praktischen Standtube: immer sofort einsatzbereit und restlos entleerbar 4 Klebt alle gängigen Bastelmaterialien, nicht geeignet für PE, PP 4 Ohne Lösungsmittel 4 Trocknet transparent auf 4 Klebeflächen müssen trocken, staubund fettfrei sein 4 Klebstoff einseitig auftragen und die Teile zusammendrücken 4 Klebstoffflecken sofort mit warmem Wasser auswaschen 3 Gestaltungsablauf Eierwärmer 1. F ür den Körper einen Filzstreifen von 10 x 20 cm zuschneiden, für Schnabel, Kinnlappen und Kamm ein 10 x 7 cm großes Filzstück. 2. Den Körperstreifen quer in der Mitte zum Quadrat zusammenklap­ pen und an einer Seite die Kanten mit UHU Bastelkleber zu­sammen­kleben. 3. D ie geklebte Seite mit Wäscheklam­ mern fixieren. 4. D ie offene Ecke (nur die Ecke!) mit punktförmig aufgetragenem Klebstoff zukleben und mit einer weiteren Wä­ scheklammer fixieren. Trocknen las­ sen. 5. Die obere Öffnung quer zu den ande­ ren Seiten aus­einanderziehen, die Kan­ ten aufeinander­le­gen, zu­kleben und festklammern. Orange eingezeichnet: vorhandene Klebung an der Innenseite. 4 6. E s ist eine kleine Pyramide mit einer Öffnung fürs Ei (Unterseite des Hühn­ chens = A) entstanden. D ie Pyramide hat je eine Klebekante senkrecht an der Vorderseite (B) und unten quer auf der Rück­ seite (C). C B C B A A 7. R oten Filz zur Hälfte falten, mit Krei­ de Kamm, Kinnlappen und Schnabel aufzeichnen und beim Ausschneiden gefaltet lassen. Aus dem zusammen­ hängenden Rest „Schwanzfedern“ schneiden. 8. D ie doppelten roten Teile deckungs­ gleich zusammenkleben und dabei die Schnittkante der Körperform ein­ fassen. Wackelaugen beidseitig an­ bringen. An der hinteren Kante die Schwanzfedern fixieren. Nach Belie­ ben weiter ausgestalten. 5 Großes Kuscheltier-Huhn Das große Huhn wird nach einem ähn­ lichen Prinzip gearbeitet. 1. Für den Körper einen Filz­streifen, 40 x 20 cm, quer in der Mitte zum Qua­ drat zusammenklap­pen. Die linke und rechten Kanten mit UHU Bastel­kleber zu­sammen­kleben. Orange eingezeich­ net: vorhandene Klebung an der Innen­seite. 2. D ie Hülle mit Füllwatte aus­ stopfen. Die letzte offene Seite oben quer auseinan­ derziehen und die Kanten zukleben. Mit Wäscheklam­ mern fixieren, bis der Kleb­ stoff getrocknet ist. 3. D ie geklebten Kanten mit Überwend­ lingsstich verzieren. 4. A ugen, Schnabel, Kamm, Kinnlappen und Schwanzfedern aus Filz schnei­ den und ankleben. Hühnernest Für das Hühnernest eine kleine Obst­ kiste in Gelb oder Grün streichen und Ton­papierstreifen als Heu oder Gras mit UHU Bastelkleber aufkleben. Sybille Rogaczewski-Nogai © 2017 UHU GmbH & Co. KG, Bühl (Baden) und Elke Fox. Fotos über Fotolia.com siehe Vermerk am Bildrand: Seite 1: marina kuchenbecker; Seite 2: Szasz-Fabian Jozsef, Markus Mainka; Seite 3: Dreadlock. Arbeitsfotos: Sybille RogaczewskiNogai. Übrige Fotos, Illustrationen und Redaktion: Elke Fox. 6 Das Huhn Henne Nutzen Hühner liefern Eier und Fleisch für die menschliche Ernährung. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im Jahr 2016 bei 235 Eiern. Eier sind leicht verdaulich und enthalten viele wert­volle Vitamine und Mineralstoffe. Das Eier-Eiweiß hat die höchste biologische Wertigkeit, die ein natür­liches Nahrungsmittel besitzen kann und wirkt schnell sättigend. Das Geflügelfleisch ist daneben beim Verbraucher sehr beliebt, da es sehr mager ist. Vorfahren Das Haushuhn ist eine Zuchtform des Bankivahuhns, eines Wildhuhns, das in Malaysia, Indien und China beheimatet ist. In vielen asiatischen Ländern lebt das Bankivahuhn heute noch in freier Wildbahn. Erst mit den Römern fand das Haushuhn eine größere Verbreitung in Europa. Sie begannen, die Hühner im großen Stil als Eier- und Fleischlieferanten zu züchten. Biologie Das Huhn gehört zur Klasse der Vögel sowie zur Familie der Fasanenartigen. Je nach Rasse wiegt das Haushuhn etwa 1,5 bis 5 Kilo­ gramm. Charakteristisch ist der rote Kamm, der bei der Henne wesentlich kleiner ist als beim Hahn. Die Läufe der Tiere sind unbefiedert. Drei Zehen sind nach vorne gerichtet, die vierte nach hinten. Insgesamt existieren etwa 200 Hühnerrassen, die in drei Grundformen, den Bankiva-Typ, den Malayen-Typ und den Cochin-Typ, unterteilt werden. Als Legehennen werden weiße oder braune Hybridformen genutzt. Diese sind durch Kreuzung ausgewählter Zucht­ linien mit den gewünschten Eigenschaften entstanden. Freilandhaltung In der Mauser wechselt das Huhn einmal jährlich sein Federkleid. Die Unbeweglichkeit der Augen zwingt das Huhn dazu, seine Umgebung durch schnelle Bewegungen des Kopfes wahrzunehmen. Eine Legehenne legt etwa 300 Eier pro Jahr und höchstens eins pro Tag. Haltung von Legehennen Die überwiegende Haltungsform für Legehennen ist mit einem Anteil von rund 64 % heute die Bodenhaltung, in der sich die Tiere frei im Stall bewegen können. Es dürfen bis zu neun Hühner pro Quadratmeter Stallfläche auf dem Boden gehalten werden. Werden in der Bodenhaltung mehrere Ebenen genutzt, spricht man von Volierenhaltung. Hier dürfen höchstens 18 Hennen pro Quadratmeter gehalten werden. Bei diesem System leben kleinere Gruppen, die sich untereinander kennen, auf jeder Etage. Auf die Freilandhaltung entfallen 17 % aller Haltungsplätze. In dieser Haltungsform haben die Hennen außerhalb des Stalls auch Zugang zu begrüntem Freiland. Der Mindestfreilauf beträgt vier Quadratmeter pro Huhn. Für den Stall gelten die selben Vorschriften wie bei der Bodenhaltung. Die ökologische Haltung (9 %) bietet mehr Freilandfläche pro Tier und ökologisch erzeugtes Futter, überwiegend vom eigenen Betrieb. Herkömmliche Käfighaltung (Legebatterien) ist in Deutschland bereits seit Anfang 2010 verboten; EU-weit erst seit Anfang 2012. In der Kleingruppenhaltung (10 %) leben die Hennen heute in ausgestalteten Käfigen mit Sitzstangen, Nestern für die Eiablage, Futterrinnen, Tränken und Einstreubereich. Für jede Legehenne müssen mindesten 800 cm2 uneingeschränkt nutzbare Fläche bereitgestellt werden. Bodenhaltung Kleines Hühner–1 x 1 aus dem Bereich der Eierproduktion: Huhn: Oberbegriff Hahn: männliches Tier Henne: weibliches Tier Hühnerküken: Jungtier Junghenne: weibliches Tier im Alter von 9 Wochen bis zum Einsetzen der Legereife (20 Wochen) Auszug aus der Broschüre „3 Minuten Info – Das Huhn“, herausgegeben von: i.m.a - information.medien.agrar e.V. Wilhelmsaue 37 10713 Berlin Tel. 030 8105602-0 Fax 030 8105602-15 [email protected] www.ima-agrar.de Fotos oben links und rechts: © ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. Foto Mitte: © bidaya/Fotolia.com Weiterführende Informationen zur Eiererzeugung sowie 4 Interessante Tipps und Tricks rund ums Thema Kochen und Backen mit Eiern: www.deutsche-eier.info Weiterführende Informationen zur Fleischerzeugung 4 Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. zeigt unter www.gefluegel-macht-schule.de interaktive Rundgänge durch einen Hähnchenstall und durch einen Putenstall. 4 www.ima-lehrermagazin.de hier Heft 26 3/2016