ifs Herzlich willkommen ifs Systemische Traumtherapie und -pädagogik Um was soll es gehen: 1. Stressverarbeitung 2. Etwas Statistik wenn es um Trauma geht 3. Was geschieht in traumatisierenden Situationen 4. Symptome und Diagnostik 5. Hintergründe für den Umgang Systemische Traumatherapie und Traumapädagogik ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Stressverarbeitung Grundlagen 6. Einige praktische Hinweise www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de ifs Was sie an diesem Tag lernen können: Sie können Belastungsstress von traumatischem Stress unterscheiden Sie kennen zentrale physiologische und psychologische Prozesse des Traumaprozesses Sie können die Bedeutung sozialer Systeme für den Umgang mit traumatisierten Menschen einschätzen. Sie werden einen Überblick über zentrale Symptome und Merkmale einer Traumafolgestörung besitzen Sie kennen einige zentrale Methoden der Traumatherapie/pädagogik zur Stabilisierung. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Stressverarbeitung Grundlagen ifs Was sind Ihre Erwartungen und Wünschen an diesen Tag? Was müßte heute geschehen, damit Sie heute um 17:00 Uhr zufrieden nach Hause gehen? Was würden Sie gerne ihrem Mann, einer Freundin, einem Kollegen erzählen, warum sich dieser Tag gelohnt hat? Bitte sprechen Sie mit drei Kolleginnen oder Kollegen die in ihrer Nähe sitzen über diese Fragen und überlegen Sie was sie davon gleich ins Plenum bringen? ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 1 ifs Stressverarbeitung ifs ifs Stressverarbeitung ifs Selbstmedikation bei hohem und chronischem Stress: 3 Arten von Stress: Alkohol Belastungssteigerung Schlafentzug Drogen, Medikamente extremer Sport leichte Selbstverletzungen Dissoziationen sich verlieben, Bindung Normaler Stress Chronischer Stress Traumatischer Stress Viele psychische und körperliche Symptome bis hin zu sogenannten Persönlichkeitsstörungen werden heute als Stressverarbeitungsphänomene gesehen. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Traumatherapie Geschichte www.ifs-essen.de ifs ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie und-pädagogik ifs Verteilung von Taumatiserungen in er Gesamtbevölkerung 2. Etwas Statistik wenn es um Trauma geht – erste Definitionsversuche ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 2 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Traumatische Ereignisse und Traumafolgestörungen (Gesamtbevölkerung) Systemische Traumatherapie und -pädagogik Häufigkeit von Traumata bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Jugendhilfe: Jaritz, Wiesinger u. Schmid 2008 Art der Traumatisierung Häufigkeit in % Vernachlässigung 72% Vernachlässigung (Basics) 31% Ereignis Häufigkeit des Ereignisses Traumafolgestörung Quelle Sexuelle Gewalt 4% 35,4% Kind 57%Erwachsenen Stieglitz 2005 Körperliche Mißhandlung 35% Vergewaltigung 5,5% Über 50% Stieglitz 2005 Emotionale Mißhandlung 31% Folter 50-70% Van Velson 2004 Sexuelle Mißbrauch 15% Kindesmisshandlung 36% Kesssler u.a.2004 50% 7,6% Stieglitz 2005 Zeuge körperlicher Gewalt Fehlgeburt 25% Engelhard 2003 Schwere Unfälle Gewalterfahrungen 25% Mc Farlane 2002 Unfall 19,4% ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik Irgendein psychosoziales Traum www.ifs-essen.de ifs Häufigkeit von Traumata bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Jugendhilfe nach einer Metastudie von Oswald 2010 ifs 5% 75% ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie und -pädagogik Häufigkeit von psychischen Störungen bei Pflegekindern: ifs • 61% der Pflegekinder waren im laufe ihres Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen (Mc. Millen u.a. 2005) Art der Traumatisierung Häufigkeit in % Vernachlässigung 18-78% Mangende Verfügbarkeit der Aufsichtsperson 21– 30% • 32% davon mit mehr als einer psychischen Störung. Körperliche Mißhandlung 6-48% Emotionale Mißhandlung 8-78% Sexuelle Mißbrauch 4-55% Drogen und Alkoholmissbrauch der Eltern 14-30% • Die häufigsten Diagnosen sind nach einer Metastudie von Oswald, Heil u. Goldbeck 2010: 37% reaktive Bindungsstörung, 22% Bindungsstörung mit Enthemmung, 16-64% eine PTSD, 4-47% Störung des Sozialverhaltens,1021% ADHS, , 5-32% Depressionen, 3-20% Angststörungen. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 3 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Definition: Situationsfaktoren und individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit dem Gefühl von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Interpersonelle Traumata („man made“) Weltbild bewirkt. (G.Fischer. P. Riedesser 1998) ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik PTSD Symptome. Hyperarousal, Vermeidung, Intrusionen etc. Bindungsstörung Störung der Interaktion Typ II Traumata Dissoziationsneigung Medizinisch bedingte Traumata Sexuelle Übergriffe (Vergewaltigung) kriminelle bzw. körperliche Gewalt (z.B. bei Banküberfall) Sexuelle und körperliche Gewalt/Missbrauch in der Kindheit bzw. im Erwachsenenalter, Kriegserleben, Geiselhaft, Folter, politische Inhaftierung Komplizierter Behandlungsverlauf nach angenommenem Behandlungsfehler ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik lebensbedrohlichen Situation keine sozialen Kontakte hatten. Störung der Impulskontrolle, Selbstregulation, Stresstoleranz Störungen der Emotionsregulierung Selbstwert ungünstige kognitive Schemata ifs Typ II Traumata (mehrfach und langfristig) 1. Individuelle apersonale Traumatisierungen, das Trauma widerfährt einem einzelnen ohne das andere Menschen anwesend sind (Autounfall auf einer einsamen Straße, Herzinfarkt auf dem Spaziergang, Absturz bei einer Bergbesteigung etc.) Häufig schwere Traumafolgestörungen weil sie in der Psychopatologische Konsequenzen bei sequenziellen Traumatisierungen Soziale Wahrnehmung, soziale Kompetenz Typ I Traumata (einmalig und kurzfristig Schematische Akzidentelle Schwere Einteilung traumatischer Lang andauernde Ereignisse Akute nach Traumata oder Verkehrsunfälle, Terr undNaturkatastrophen Maercker (z.B. Lebensgefährliche Apersonale berufsbedingte Überschwemmungen, Erkrankungen, Traumata Traumata (z.B. Polizei, Erdbeben), Technische chronische Feuerwehr), Katastrophen (z.B. lebensbedrohliche Naturkatastrophen oder schwerste Giftgaskatastrophe) (kurz: Wirbelsturm, Erkrankungen. Als Brand etc.) notwendig erlebte medizinische Eingriffe. Vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Störungen der Empathiefähigkeit, Mentalisierung Systemische Traumatherapie und -pädagogik Störungen der kognitiven Funktionen 2. Individuelle Traumatisierung in einem sozialen Kontext: die Traumatische Situation ereignet sich im Beisein anderer Menschen wie z. B. bei einem Unfall und Kontext: oder Traumatisierungen durch einen medizinischen Eingriff. Individuelle Traumatisierung durch einen Menschen 1. Einmaltaten z.B. ein Überfall 3. Länger andauernde Traumatisierungen .z.B. sexuelle Gewalt, Folter, Geiselnahme. In diesen Fällen ist der Täter häufig eine bekannte und vertraue Person. Komplexe Traumafolgestörungen sind hier sehr häufig zu erwarten. Diese Formen der Traumatisierung kennzeichnen sich oft dadurch das bereits zu sehr frühen Zeitpunkt begannen und dann über oft viele Jahre hinweg andauern. Die Traumafolgestörungen sind meist sehr komplex bis zur Dissoziativen Identitätsstörung. Störungen der Körperselbstwahrnehmung ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ) (M.Schmidt S.291 www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 4 Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs 4. Parallele Traumatisierungen, z.B. im Krieg, Naturkatastrophen, Verkehrsunfall, sogenannte Großschadensereignisse wie Eisenbahnunfälle etc. (Viele Menschen aber nicht die gesamte Familie). Durch die Erfahrung das viele Menschen das gleiche Schicksal erlitten haben entwickeln viele Menschen eine stärke Integrationskraft des traumatischen Ereignisses. Nach der Akuten Belastungsreaktion treten weniger Traumafolgestörungen auf. ifs ifs Traumatherapie Grundlagen Resilienz Vulnerabilität Äußere Sicherheit Äußere Katastrophen 5. Systemtraumatisierungen ein System erleidet miteinander durch einen bestimmten Anlaß ein Trauma z.B. Familien die gemeinsam einen Autounfall erlitten haben, oder gemeinsam auf der Flucht traumatisiert wurden, auch andere Systeme z.B. Schulklassen. Durch das gleichzeitige erleiden der traumatischen Situation können die systemeigenen Resilienzfaktoren eher angeregt und genutzt werden. Es entsteht ein ähnlicher Effekt wie in einer Selbsthilfegruppe 6. Individuelle - Systemtraumatisierungen z.B. in Familien in denen mehrere Familienmitglieder Traumata erlitten haben, allerdings durch unterschiedliche Anlässe zum Beispiel Flucht, Autounfall, Gewalt. Traumafolgestörungen häufig komplex. Systemeigne Resilienzfaktoren können weniger genutzt werden. Gegenseitige Retraumatisierung leichter. 7. Transgenerationale Traumatisierung Traumatisierungen die in den Vorgängergenerationen erlebt wurden, aber die Traumafolgestörungen an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden. Symptome wie PTBS und komplexe Innere Sicherheit Gute Bindungen Innere Katastrophe Man-made Trauma Traumafolgestörungen möglich, schwer zu diagnostizieren weil es keinen „offiziellen“ Grund gibt. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie ifs ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie ifs Was sind meine Beobachtungen bei den Menschen mit denen ich zusammenarbeite: Sehe ich Klienten, Bewohner etc. mit einer Traumafolgestörung?? • Was führt zu der Annahme? • Gibt es eine Diagnose? • Wenn ja, wie sie lautet Sie? 3. Was geschieht in der traumatischen Situation und danach. Wenn es keine Diagnose gibt, welche Beobachtungen führen uns zu der Annahme, das eine Traumafolgestörung vorliegt? Im Körper, mit der Psyche und im Gehirn Welche Symptome, Verhaltensweisen beobachten wir? ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 5 Systemische Therapie und Bindungstheorie ifs Systemische Traumatherapie Faktoren für die Schwere einer Traumafolgestörung Anpassung, Integration in die Persönlichkeit Zeitpunkt Anpassung, Integration in die Persönlichkeit Traumatisches Ereignis Akute Belastungsreaktion Schockphase Bis 48 Stunden nach dem Ereignis Bis 3 Monate Chronische PTSD Bis 6 Monate www.data2.blog.de Systemische Traumatherapie Unser Körper erlebt einen toxischen Schock Schutz Faktoren Schon mal Opfer gewesen, jung, einsam, etc. Kurz und apersonal, Lang andauernd, wiederholend, alleine, jung, mit Täter verbunden, nahestehend. Traumatisches Lebensalter, soziale Eingebundenheit, Ereignis Lebenszeit www.ifs-essen.de ifs Die normale Physiologie des autonomen Nervensystems Sympathikus und Parasympathikus sind ausgeglichen. Der ventrale Vagus ist Aktiv. Er unterstützt Ruhe und Gelassenheit, fördert soziale Verbundenheit, Kommunikation und dämpft die Sympathikus Aktivierung und moduliert unser emotionales Empfinden. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Sozial aufgehoben, Akzeptanz, Mitgefühl, Hilfsangebote, Resilienzfaktoren, Sichere Bindungen danach www.ifs-essen.de Symptomfaktoren Stabile, sichere Beziehungen, sozial akzeptiert, Resilienzfaktoren kognitive Entwicklung ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Wahrnehmung der Gefahr: Das vegetative Nervensystem springt an Entweder der Sympathikus (Gefahr!!!) oder der Parasympathikus (Entwarnung) übernehmen die Regie. Phase davor während PTSD ifs Systemische Traumatherapie Einsam, Leugnung, Entwertung, Mitschuld, unsichere Bindungen, Täterkontakt, ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie Sympathikus: Mobilisierung von Energie für Flucht und Kampf ifs Herzschlag (Herzklopfen und -jagen) Blutdruck (Druckgefühl im Kopf, Flimmern vor den Augen, Ohrensausen) Blutumverteilung (Haut/innere Organe in Muskeln/Lunge) Symptome Übelkeit, Kribbeln im Gesicht Arme und Beine, Taubheit) Atmung (Druck- oder Engegefühl in der Brust, Schwindel, Ohnmacht, Atemnot, Muskelzucken etc.) Muskuläre Anspannung (wackelige u. weiche Knie, Zittern) Stoffwechsel (Hitzewallungen Schwitzen) Appetit Verdauung Sexuelle Reaktion Immunabwehr ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de 6 Systemische Traumatherapie ifs Bleibt der Traumatische Stress bestehen oder wird die Situation als ausweglos erlebt geschieht folgendes: Systemische Traumtherapie Ventraler Vagus Der Parasympathikus springt an: Blutdruck sinkt (Sinn ist der Schutz vor Verblutung die Symptome Kreislaufschwäche und Ohnmacht) Puls sinkt (Empfindungslosigkeit, es wird schwarz vor den Augen, das Bewußtsein weicht) Blutumverteilung Ändert sich (Arbeitende Muskulatur hin zu Haut und innere Organe. Symptome sind Erröten und weiche Knie) Aktivierung der Verdauung (Harn und Stuhldrang, Verkrampfung der Magenmuskulatur) Sympathi kus Aktivierung des Dorsalen Vagus: Er bremst die beiden anderen Systeme (Sympatikus und Ventraler Vagus) aus. Er innerviert insbesondere Herz, Atmung und Verdauungssystem. Erhöhte Wachsamkeit – Blockierung des Denkens, Symptome Nicht mehr klar denken können Angst verrückt zu werden. Dorsaler Vagus Die körperlichen und Psychischen Reaktionen sind: Totale Unterwerfung, Totstellreflex und Dissoziation www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Systemische Traumapädagogik ifs Soziale Kommunikation oder Engagement, Beruhigung durch Kontakt und Bindung ist Überforderung abhängig vom myelinisierten ventralen Vagus der Dauerstress etc. Gelassenheit fördert, indem er den Einfluß des führen zur Sympathikus auf das Herz hemmt. „Bindung Umschaltung auf beruhigt“ „Kampf und Fluchtverhalten“ kann sichtbar werden in Kampf- und Fluchtreaktionen sind unangemessener Angst,Mobilisation, Aggressivität, abhängig vom Sympathischen Nervensystem, mit Burn-Out-Vorstufe, vermehrter metabolische und muskulärer Speziell bei Kindern: ADHS Aktivierung und Erhöhung von Herzfrequenz und Bei Überforderung Muskulatur dauerhafte Umschaltung auf „Totstellreflex“ Kann sichtbar werden in: Rückzug, Totstellreflex, Verhaltensstarre, Immobilisation, Apathie, Resignation, Einfrieren sind abhängig vom ältesten und Interessenlosigkeit, Dissoziation, unmyelinisierten „dorsalen“ Vagus, der auch bei Speziell bei Kindern: Einkoten, den Wirbeltieren vorkommt. Einnässen, ADS ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemischen Traumatherapie www.ifs-essen.de ifs Stressprozess im Gehrin: Umweltreize Bei hohem Stress springt nach ca. 1 Minute die HPA-Achse an (Hypothalamus, Hypophyse=Hirnanhangdrüse [Pituitary] und Nebennierenrinde [Adrenal Glands]). Autonomes Nervensystem Neurozeption Diese sorgt für die Freisetzung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol Sicherheit Ventraler Vagus hemmt Soziale Interaktion /Kommunikation, Selbstberuhigung, Erholung (Bindungssystem u.a.) Gefahr Lebensbedrohung hemmt Sympathikus Dorsaler Vagus Mobilisation Kampf- oder Fluchtverhalten, Verteidigungssystem aktiv, Erhöhung der Körperaktivitäten Immobilisation, Totstellreflex, Totale Unterwerfung. Unterdrückung der Körperaktivitäten, Verteidigungssystem ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Bei diesem Prozess wird immer auch Beta- Endorphin gebildet. Das bedeutet, wenn der Stress intensiver ist haben wir immer auch eine leichte Analgesie (Schmerz-Unempfindlichkeit) und einen endorphinen Zustand. Cortisol ist eine Stressbremse, ein Antistresshormon. Es reguliert gegen die Stressreaktion. Cortisol bremst bildlich gesprochen die HPA-Achse und den Stress aus. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 7 Systemische Traumatherapie . ifs Viel Stress = viel CRF = viel Cortisol = viel Adrenalin (normale Reaktion). Es gibt zwei Ausnahmen von diesem Muster: Erste Ausnahme: ist die sogenannte Nebennierenrinden-Erschöpfung. Sie ist zu beobachten bei langanhaltendem, chronischem Stress, den wir nicht beenden können (z.B. Mobbing, Lebenskrisen). Dann wird Cortisol nicht weiter gesteigert, es sinkt sogar. Die HPA-Achse springt nicht mehr an, CRF (Neuropeptid CorticotropinReleasing-Faktor) geht runter und Cortisol sinkt und nichts scheint uns mehr zu stressen. Dann sind wir völlig leer und ausgebrannt, nichts erreicht uns mehr, das Immunsystem ist geschwächt, es werden keine Sexualhormone mehr gebildet und die Wahrnehmung ist reduziert. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie www.ifs-essen.de ifs Thalamus: gilt als Schaltstelle mit Filterfunktion für alle eintreffenden sensorischen Sinneseindrücken Hippocampus (Seepferdchen): die Bibliothek oder Festplatte des Gehirns, ist für die faktischkognitive und räumliche Zuordnung und Kontextualisierung zuständig, dies ist Voraussetzung für die Überführung in das deklarative-explizite Gedächtnis und die semantisch verfügbaren Erinnerungen. Die Erinnerungen werden dann als zum Selbst gehörig und damals erlebt. Der Hippocampus ist auch für die Neueinspeicherung von Erfahrungswissen unverzichtbar. Systemische Traumatherapie ifs Die zweite Ausnahme: traumatischer Stress dann tritt ein HPA-Paradoxon auf. Vietnamveteranen oder Menschen mit einer chronischen PTSD haben einen erniedrigten Cortisolspiegel. Das Paradoxon besteht darin, dass im Hypothalamus weiter CRF gebildet wird, der Cortisolspiegel aber nicht weiter steigt. Bei einer erneuten Stresssituation (z.B. angeregt durch einen Trigger wie ein Kriegsfilm) fehlt die Cortisolbremse, so dass PTSD-Patienten viel früher körperliche Reaktionen bekommen (Schweißausbruch, Zittern der Hände, schnelles Herzklopfen, Angst etc.), d.h. Menschen mit PTSD haben eine niedrigere Reizschwelle. Sie sind dünnhäutig, schreckhaft, leichter triggerbar als andere. Die Stressphysiologie springt schneller an: Sie zeigen eher eine Überflutung durch Noradrenalin und sind schneller aufgeregt, dadurch reizbarer, ablenkbarer, zeigen eine schlechtere Konzentration, sind leichter triggerbar, empfänglicher für Intrusionen und Flashbacks. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie ifs Die Amygdala ist ein erbsengroßer, mandelförmiger Kern im limbischen System, die „Feuerwehr“. Sie bekämpft zu starke Affekte, indem sie diese aus der Verarbeitung herausgreift und diese blockiert. Merkmale: fragmentiert, leicht triggerbar. Blockade zu den Sprachzentren, zum Thalamus, zur linken Gehirnhälfte. Subjektive Qualität: Hier und Jetzt-Erleben, vorwiegend affektivphysiologisch (besonders mit Angst verbundene, körperliche und gefühlsmäßige Erlebnisqualitäten) ohne Integration ins Selbst (hinterlässt Erleben von Depersonalisation, Derealisation) Der Hippocampus ist eine benachbarte größere Struktur, die aussieht wie ein Seepferdchen. Er ist das „Archiv“ unseres Gedächtnisses. Amygdala (Mandelkern): ist entwicklungsgeschichtlich älter, gehört zum limbischen System, die Feuerwehr des Gehirns, ist ungefähr erbsengroß. Sie beurteilt die emotionale Wichtigkeit oder Bedrohlichkeit einer Information und kann in einer sehr schnellen Schaltung Angst, Flucht und Kampfbereitschaft mobilisieren. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Merkmale: biographisch-episodisch-narrativ, Vernetzung mit Sprachzentren, Thalamus und beiden Großhirnhemisphären. Subjektive Qualität: Erinnerungen sind integriert im Selbst und gehören zum Dort und Damals. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 8 Systemische Traumatherapie Übung: ifs ifs Systemische Traumatherapie Wie kann man sich diesen Prozess vorstellen: Dieser „heiße Weg“ besteht aus nur einer Nervenzelle zwischen Thalamus und Amygdala. Die Amygdala bestimmt ob es zur Stressreaktion kommt, sie setzt die Angst, unser Verteidigungssystem und hormonelle Systeme in Gang, die „Stresskaskade“. www.ifs-essen.de ifs In der traumatischen Situation wird der normale Prozess der Informationsverarbeitung unterbrochen. Evolutionär geprägt ist die Priorität das Überleben zu sichern. Das Sympathikussystem wird aktiviert und Stresshormone sorgen für Kampf und Fluchtbereitschaft. Die Bewertung der sensorischen Information durch die Amygdala und die Aktivierung der Stresskaskade geschehen in Millisekunden. Erst danach kann die differenzierte Bewertung durch präfrontalen Cortex und Hippocampus einsetzen und die Bewältigungsstrategien aktivieren die Stressbremse und das Signal von Entwarnung geben. Bei Extremstress sind diese Verarbeitungsformen entkoppelt, traumatische Erinnerungen werden zustandsabhängig (an die Physiologie des jeweiligen Erregungszustands gekoppelt) gespeichert. Die Amygdala speichert emotionale und körperliche Reaktionen partiell fragmentiert im ursprünglichen Zustand, ohne Verbindung zu zeitlich-räumlicher Zuordnung durch den Hippocampus, ohne sprachliche Verarbeitung im Brocazentrum und ohne autobiographische Einordnung im präfrontalen Cortex. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Amygdala „schlägt Alarm “ und aktiviert augenblicklich den ganzen Organismus für Flucht oder Kampf (Blutdruck, Puls und Atemfrequenz steigen, alle Organe werden hormonal alarmiert). Persönliche Schatzkiste: Dient zur Sammlung guter Ereignisse Momente, Beziehungen Erinnerungen etc. Sie sollten über Symbole, Bilder, Briefe, Fotos, Tagebücher Gegenstände erfahrbar und Sinnlich rekonstruierbar sein. Bitte darauf achten, das sich keine Trigger in der Schatzkiste befinden. Bitte erstellen Sie eine persönliche Schatzkiste für sich oder einen Klienten, Bewohner mit dem Sie zusammenarbeiten. Tauschen sie sich anschließend mit ihren Nachbarn über die Erfahrung aus. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie ifs Die „heißen“ Erinnerungsfragmente bleiben „ungekühlt“ im Zustand der peritraumatischen Dissoziation stecken. Sie können durch Trigger jederzeit im ursprünglichen Zustand wieder aktiviert werden, so als geschehe das Trauma jetzt. Das ähnelt einem klassischen Konditionierungsvorgang. Ein hoher Adrenalinspiegel begünstigt die Einprägung dieser Gedächtnisspuren, und damit die Konditionierung der Angstreaktion. Das Cortisol dagegen scheint die Fragmentierung der Erinnerung und Amnesie zu begünstigen (Sack, Markowitsch u.a.). Folge der Fragmentierten Speicherung ist, dass die Betroffenen bei Triggerreizen immer wieder unkontrollierbar in impliziten neuronalen Traumanetzwerken und Notfallreaktionen landen und sie abgeschnitten von ihren Ressourcen sind. Diese Netzwerke werden so immer fester geknüpft, gebahnt und sind immer leichter aktivierbar und es ist keine Verarbeitung durch kortikale Strukturen möglich. Es werden immer wieder die damals erfolglosen traumanahen Bewältigungsstrategien und sympathikotonen oder parasympathikotonen Verteidigungsstrategien aktiviert, als sei ständig Bedrohung zu erwarten. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 9 Systemische Traumatherapie ifs Systemische Traumatherapie ifs Was geschieht im Gehirn?? Amygdala In einem Versuch spielte man traumatisierten Personen Berichte ein, die die schlimmsten Augenblicke schilderten die sie bei ihrer Traumatisierung durchlebten. In diesem Bild aus der gleichen Versuchsreihe, sehen sie die Aktivierung des visuellen Kortex. Für die Versuchsperson ist es in diesem Moment so, als würde sie die traumatische Situation erneut sehen, so als würde die Situation jetzt neu erlebt. Ähnlich wie es bei ReTraumatisierungen der Fall ist. visueller Kortex Im ersten Bild sehen sie die Aktivierung des Angstzentrums im emotionalen Gehirn, dem Bereich der Amygdala. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie Brocaregion www.ifs-essen.de ifs In diesem Bild der Versuchsreihe ist die Deaktivierung der Brocaregion zu sehen. Das ist die Region im Kortex, die für das Sprechen zuständig ist. Es ist so, als wenn die Angst die Sprache abgeschaltet hat. Es handelt sich dabei um eine Art der SelbstAnästhesierung. Bilder von Prof. Rauch (Harwvard) Aus: Rauch u.a. :“A symptom provocation study of posttraumatic stress disorder using positron emission tomography and script-driven imagery“ Archives of General Psychiatry1996 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie Funktion ifs Situation Nervensystem Gehirnstruktur Handlungssystem Sicherheit Ventraler Vagus Kommunikation, Neocortex Selbstbebewusst ruhigung Kopf, Herz, Sprache, Kontakt Gefahr Sympathikus Mobilisierung Kampf und Flucht Limbisches System konditioniert Arme, Beine, Bewegung Lebensbedrohung Dorsaler Vagus Totstellen Dissoziation Hirnstamm instinktiv Eingeweide Immobilität Neocortex Limbisches System Hirnstamm ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de 10 ifs Systemische Traumatherapie Gedächtnis gelöscht Nach einem seelischen Trauma zeigen die Erinnerungszentren einen niedrigen Stoffwechsel (blau) Das sind alles unwillkürliche Körperreaktionen die nicht bewußt steuerbar sind. Das Pendeln zwischen Intrusion und Konstriktion - zwischen Abschalten und Alpträumen – ermöglicht unserem Organismus Verarbeitung und gleichzeitig Stabilität. Je stärker die peritraumatische Dissoziation je wahrscheinlicher eine spätere PTSD ! Gedächtnis kehrt zurück Hoher Sauerstoffumsatz (rot) bedeutet, dass sich das Traumaopfer vom Gefühlsstress erholt hat www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie ifs 4. Diagnostik von Traumafolgestörungen Symptombilder und Diagnosekriterien Allgemeine Hinweise Symptome Diagnostikverfahren Testdurchführung ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Verarbeitung traumatischer Situationen: Intrusiv: dauerndes daran denken müssen, zwanghaftes Reinszenieren, Albträume Konstriktiv: Vermeidung von traumaassoziierten Stimulie, dicht machen, erstarren (freezing). Freezing ist eine wichtige Überlebenshilfe und eine Form der Dissoziation. Trauma-Erlebnisse können Gedanken und Gefühle blockieren ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Was sollte diagnostisch geklärt werden: Besteht überhaupt eine Traumafolgestörung und welche? www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de (Nicht alle Symptome sind folge einer Traumafolgestörung und nicht jedes traumatische Ereignis bewirkt eine Traumafolgestörung) Bestehen Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung? (Welche? Wie wirken sie sich im Alltag aus? Gibt es Übererregung, Angst und Vermeidungsverhalten?) Gibt es Hinweise auf eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung oder eine dissoziative Störung? (Störungen der Affektregulation, der Selbst- und Fremdwahrnehmung, der Beziehungsfähigkeit, dissoziative Symptome?) ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de 11 Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Was sollte diagnostisch geklärt werden: Welche Komorbiditäten liegen vor (Sucht, Depression, Angst, somatoforme Störungen Persönlichkeitsstörungen)? Liegen, die leicht zu übersehenden, konstriktiven Symptome vor? (Gefühlstaubheit, Konzentrationsmangel, Antriebslosigkeit,, somatoforme dissoziative Symptome wie Körperteile die als fremd oder tot erlebt werden) Gibt es selbstverletzendes Verhalten oder Suizidalität? Schwankt das Alltags- Funktionsniveau stark? Wie stabil sind die Persönlichkeitsstrukturen und das Fundament der Ich-Funktionen? Sind die Ich-Funktionen nur sekundär bei Aktivierung traumabezogener/ dissoziativer Ichzustände beeinträchtigt? ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie Systemische Traumatherapie und pädagogik ifs Symptombilder einer PTSD: Intrusionen/Wiedererleben des geschehenen im Wachen und Schlafen Vermeiden von Situationen, Handlungen und Dingen, die an das geschehene erinnern Emotionale Taubheit und verkürzte Zeitperspektive Symptome eines erhöhten Erregungsniveaus ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Therapie und Bindungstheorie Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de ifs Im folgenden Film wird eine traumatisierende Situation gezeigt. Die Diagnosekriterien ICD 10: Hauptperson eine junge Frau wird Opfer eines Überfalls, und erlebt Traumatisches Ereignis anschließend den Prozess der akuten Belastungsreaktion. Sie zeigt dabei Hinreichende Symptome (Wiederholte unausweichliche Aufgabe für die Kleingruppe: einige Symptome, die in dieser Phase üblich sind. Erinnerungen oder Wiederinszenierungen des Ereignisses in Gedächtnis, Tagträumen oder Träumen) Beginn der Störung: Innerhalb von 6 Monaten nach dem Präsentation im Plenum) Welche davon und welche weiteren habe ich schon bei Klienten gesehen? Was sind unsere Ideen wie mit der jungen Frau in einer Therapie weitergearbeitet werden könnte? Trauma ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Welche Symptome haben sie gesehen? (Bitte aufschreiben anschließend Und jetzt zum Film: www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 12 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Symptomtabelle des NCTSN (National Child Traumatic Stress Network) Symptomtabelle des NCTSN (National Child Traumatic Stress Network) für Komplexe Entwicklungsstörung nach Frühtraumatisierung: für Komplexe Entwicklungsstörung nach Frühtraumatisierung: Bindung Unsicherheit, Probleme mit Grenzen, soziale Isolation, Mißtrauen, Schwierigkeiten bei Empathie und die Perspektive anderer Einzunehmen, Biologie Sensomotorische Entwicklungsstörungen, Koordination, Schmerzunempfindlichkeit, Somatisierungen, Affektregulation Schwierigkeiten bei Regulation, Beschreibung und Wahrnehmung Dissoziation Amnesien, Unterscheidbar unterschiedliche Bewusstseinszustände, Depersonalisation und Derealisation Verhaltenskontrolle Geringe Impulssteuerung, Selbstschädigendes und Fremdaggressives Verhalten, Schlafstörungen, Essstörungen, Überanpassung, Oppositionelles Verhalten Kognition Probleme der Aufmerksamkeitsregulation, Weniger lange andauernde Neugier, Probleme bei der Aufnahme neuer Information, Lernschwierigkeiten, Sprachentwicklungsstörungen Selbstkonzept Eingeschränkt kontinuierliches Selbstkonzept, Körperbildstörung Niedriges Selbstbewusstsein, Scham- und Schuldgefühle Sexualität Sexuell übergriffiges Verhalten, Maturbation dient Autoregulation Promiske Kontaktaufnahme, Fühllosigkeit, Opferverhalten Bindung Biologie Affektregulation Dissoziation Verhaltenskontrolle Kognition Selbstkonzept Sexualität (Zufügung von Dorothea Weinberg) ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik 2. Biologie 1. Bindung: Sensomotorische Entwicklungsstörung Unsicherheit bzgl. Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit. Empfindlich gegenüber Körperkontakt Probleme mit Grenzen Schmerzunempfindlichkeit Misstrauen und Argwohn Schwierigkeiten mit Koordination, Gleichgewicht und Muskeltonus Soziale Isolation Somatisierung Interpersonelle Schwierigkeiten Schwierigkeiten, sich in emotionale Zustände anderer Menschen hineinzuversetzen Ein großes Spektrum an medizinischen Problemen (Magenschmerzen, Asthma, Hautprobleme, Autoimmunstörungen, Pseudo-Krampfanfälle etc.) Schwierigkeiten, die Perspektive anderer einzunehmen Schwierigkeiten, sich verbündete zu machen ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 13 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs 4. Dissoziation 3. Affektregulation Unterscheidbar unterschiedliche Bewusstseinszustände Schwierigkeiten in der Affektregulation Amnesie Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Gefühlen und Depersonalisation und Derealisation inneren Erfahrungen Zwei oder mehr unterschiedliche Bewusstseinszustände mit Probleme beim Erkennen und beschreiben innerer Zustände Gedächtnisstörungen für zustandsbezogene Ereignisse Schwierigkeiten Wünsche und Sehsüchte zu kommunizieren ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de ifs 5.Verhaltenskontrolle Geringe Impulssteuerung Selbstschädigendes Verhalten traumatischer Stress erzeugt eine aktuelle konzeptuelle Verwirrung – was dann zu weiterem Stress führt Fremdaggressives Verhalten Pathologisches Selbstberuhigungsverhalten Schlafstörungen Essstörungen Substanzmissbrauch Überanpassung Oppositionelles Verhalten Schwierigkeiten regeln zu verstehen und zu befolgen Kommunikation der traumatischen Vergangenheit durch www.data2.blog.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Reinszenierung im Alltag oder Spiel (sexualisiert, aggressiv etc.) www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung 14 Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs 6. Kognition Probleme der Aufmerksamkeitsregulation und ausführender Funktionen Weniger lange andauernde Neugier 7. Selbstkonzept Probleme bei der Aufnahme neuer Information Eingeschränkt kontinuierliches und vorhersagbares Selbstkonzept Probleme bei der Konzentration und Beendigung von Aufgaben Eingeschränktes Empfinden, eine eigene Person zu sein Schwierigkeiten, vorauszusehen und zu planen Körperbildstörung Probleme, den eigenen Beitrag zu den äußeren Umständen zu erkennen Niedriges Selbstbewusstsein Lernschwierigkeiten Scham- und Schuldgefühle Sprachentwicklungsstörungen Probleme bei der Zeit- und Raumorientierung Akustische und visuelle Wahrnehmungsstörungen Eingeschränkte Aufnahmefähigkeit für komplexe räumlich-visuelle Muster ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de ifs ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie -pädagogik www.ifs-essen.de ifs PTBS / PTSD Posttraumatisches Belastungs-Syndrom Reizüberempfindlichkeit 8. Sexualität Sexuell übergriffiges Verhalten Vermeidung Amnesie Aggressivität/ Impulsivität Dissoziation motorische Unruhe Fehlende Schlafstörungen Konzentration Maturbation dient Autoregulation Promiske Kontaktaufnahme Sexuelle Stimulation erforderlich Fühllosigkeit Opferverhalten Zusatz von D. Weinberg 2012 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 15 ifs Systemische Traumatherapie und-pädagogik Dissoziative Störungen Beziehungsstörungen Depression Diss. IdentitätsStörung = DIS Bindung Bindung Angst PTBS + ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Komplexe Diss. Störung Einfache Diss. Störung DESNOS Komorbide Störungen Komplexe PTBS TraumaEinfache PTBS folgestörung Sucht Somatoforme Störungen ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie Dissoziative und Somatoforme Störungen Substanzmißbrauch Schmid, Fegert, Petermann 2010 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de ifs Die 4 Symptombereiche einer PTBS Störungen der Persönlichkeitsentwicklung Störungen des Sozialverhaltens Emotionale- und Angststörungen Traumatisierung Traumatisierung ADHS Selbstverletzung und Suizidalität Oppositionelles Verhalten Bindungsstörungen • Wiedererinnerung oder Intrusionen • Vermeidung • Überregung • Physiologische Symptome Regulationsstörungen Geburt Vorschulalter Schulalter Pubertät Traumafolgestörungen ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Adoleszenz www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 16 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Wiedererleben:Symptome, die eine Nähe zum Trauma herstellen (Intrusionen): Erwachsene Kinder Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Vermeidung Symptome die die Nähe zum Trauma vermeiden (Konstriktion): Erwachsene Kinder Vermeiden von Gedanken, Gefühlen, Gesprächen bestimmten Aktivitäten etc. Reduzierte allgemeine Reaktionsweise Traumabezogene Affekte sind ständig präsent Verändertes Spiel mit sich ständig wiederholenden traumabezogenen Inhalten (Symbolcharakter) Dissoziative Symptomatik (Entfremdete Gefühle, eingeschränkte Affekte, Körperwahrnehmung, Amnesie Verlust bereits entwickelter Fähigkeiten oder Entwicklungsschritte (Sprache und Sauberkeit bleiben aus Intrusive Erinnerungen Wiederholende Erinnerungen Intrusive Erinnerungen Hoffnungslosigkeit Sozialer Rückzug Eingeschränkte soziale Kontakte, soziale Isolation Eingeschränkte monotone Spielfähigkeit und Affekte Alkohol, Drogen und Medikamentenmißbrauch Leben in einer Phantasiewelt Emotionale Empfindungslosigkeit Ständige Langeweile und Leere Träume mich sich wiederholenden intrusiven Inhalten Träume mit sich wiederholenden Inhalten (Alpträume) Reinszenierungen Reinszenierungen Flash-Backs Vermeiden von Gedanken, Gefühlen, Aktionen und Gesprächen Leitlinien Psychotherapeutische Medizin, Posttraumatische Belastungsstörung ICD10: F43.1 und L. Besser 2001 und nach Weinberg 2005 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie und -pädagogik Symptomatik nach traumatischer Belastung nach (ICD-10) Übererregung Erwachsene Kinder Schlafstörungen Durchschlafstörungen Erhöhte Reizbarkeit Angst vorm Ins Bett gehen Heftige Emotionen Hyperaktivität Konzentrationsschwierigkeiten Extreme Aggression und Ausagieren Extreme Schreckhaftigkeit Neu auftauchende Ängste Hypervigilanz (übertrieben Wachsamkeit Extrem provozierendes Verhalten Panikattacken Extreme Stimmungswechsel ifs Keine Akzeptanz von Grenzen Dissoziative Reaktionen (Somatoforme, Amnesie, Teilleistungsschwächen etc.), Leitlinien Psychotherapeutische Medizin, Posttraumatische Belastungsstörung ICD10: F43.1 und L. Besser 2001 und nach Weinberg 2005 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Physiologische Reaktionen: Erwachsene Kinder Herzrasen, Atemnot, Beklemmungen Einkoten, Einnässen Unruhe, Schlafstörungen Schlafstörungen Hypervigilanz, Übersteigerte Wachsamkeit Übersteigerte Wachsamkeit Konzentrationsstörungen Konzentrationsschwierigkeiten Kraftlosigkeit, Leistungsversagen Kraftlosigkeit Schmerzen, Taubheit, Starre Empfindungen Starre, Taubheit, Schmerzen Andere Körpersensationen (somatoforme Störungen) Andere Körpersensationen (somatoforme Störungen) Essstörungen Aufmerksamkeits – und Konzentrationsstörungen www.ifs-essen.de Esstörungen Bauschmerzen Hypervigilanz Extreme Schreckhaftigkeit Leitlinien Psychotherapeutische Medizin, Posttraumatische Belastungsstörung ICD10: F43.1 und L. Besser 2001 und nach Weinberg 2005 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Leitlinien Psychotherapeutische Medizin, Posttraumatische Belastungsstörung ICD10: F43.1 und L. Besser 2001 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 17 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Polarität einer postraumatischen Belastung Intrusive Symptomatik 5. Hintergründe für den Umgang mit Menschen die unter einer Traumafolgestörung leiden. Konstriktive Symptomatik Unkontrollierbare Stressaktionen, Übererregung, Abreaktion B Verhalten, Motorik Erstarrung, Lähmung, Kraftlosigkeit, extreme Müdigkeit Angst, fehlendes Sicherheitsgefühl, Hilflosigkeit A Affekt Gefühllosigkeit, emotionale Vertaubung, Lustlosigkeit, fehlende Zukunftsperspektive Körper-Flashbacks, Körpererinnerungen, Schmerzsymptome S Körperwahrnehmung Entfremdungserleben, Depersonalisation Sich aufdrängende Erinnerungen, zwanghafte Gedanken an das Trauma K Gedanken Erinnerungslücken, Konzentrationsstörungen In Anlehnung an M.Sack 2012 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Das BASK Modell: Das Modell wurde 1988 von Bennet Braun beschrieben. Nach seiner Ansicht erleben Menschen Ereignisse, wenn sie sich nicht in dissoziativen Zuständen befinden, fast gleichzeitig in vier Dimensionen. B Behavior Verhalten A Affect Affekt/Gefühl S Sensation Körpererleben K Knowledge Gedanken/Wissen Normal Stress/Trauma Dissoziation Dissoziative Stör. B ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie -pädagogik Primäre Strukturelle Dissoziation 1 ANP und 1 EP ANP: Anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil, Aktionssysteme für die Alltagsfunktionen EP: Emotionaler Persönlichkeitsanteil A PTSD S E. Nijenhuis 2002 K ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 18 Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs Tertiäre Strukturelle Dissoziation: Sekundäre Strukturelle Dissoziation: Mehr als ein ANP und viele EP´s 1 ANP und mehrere EP`s ANP Beruf EP: Unterwerfung ANP Pflegeperson ANP ANP Energiemanagement EP: Einfrieren EP: Kampf EP 1 E. Nijenhuis 2002 Komplexe PTSD /DESNOS Einfache dissoziative Störung Andere Dissoziative Störungen = DDNOS ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de ifs EP 2 EP 3 Dissoziative Identitätsstörung DIS E. Nijenhuis 2002 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie und -pädagogik Was heißt das jetzt für die Situation einer Familie: Der 30jährige der seit 5 Jahren Arbeitslos ist Die 28jährige die eine Vergewaltigung erleben mußte Der 16.jährigen der von den gleichaltrigen gedemütigt wurde Die 22 jährige die begann sich zu prostituieren Der 12 jährige Ernst Der vom Vater geschlagen wurde Die 12 Jährige T. die durch ihren Vater Mißbraucht wurde Der 10 jährige nach der Übersiedlung in den Westen Der kleine E. der mit 2,5 Jahren 8 Monate im Krankenhaus war ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs Der Erwachsene Mann von Heute Die Erwachsene Frau von heute www.ifs-essen.de Die kleine T. die mit 10 ihre Mutter verlor Die vierjährige die verlassene, als die Mutter trank ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 19 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Window of Tolerance – Optimaler Erregungsbereich – Nur dann ist Erziehung möglich Optimale Erregungszone für Erziehung ,Psychotherapie Und Alltagsbewältigung Optimale Erregungszone, gute Integrationskapazitäten, hohe mentale Spannung und Energie Sicherheitsbereich Unzureichender Erregungsgrad Flacher Affekt Unfähigkeit klar zu denken, Numbing (Betäubung) Hypoarousal www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie und -pädagogik Traubegegnung und Integration Psychoedukation über Trauma, Dissoziation, Intrusionen und Flash-Back Es ist heute nicht die Zeit des Traumas, Datum nennen. Lautes und klares Ansprechen mit dem Namen oder mit falschem Namen ansprechen Ein Stofftier zuwerfen In die Hände klatschen Auffordern zum Augenkontakt Auffordern tief zu atmen Hände unter kaltes Wasser halten oder Eiswürfel auf die Handflächen legen Hinstellen und auffordern mit den Füßen zu stampfen Zur Bewegung einladen (dadurch tiefe Atmung und körperliche Reorientierung) Wenn keine körperliche Mißhandlung vorliegt und Berührung erlaubt ist, körperliche Berührung Zusammenbruch, Geistige Faulheit ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Arbeit mit IchAnteilen und Körperorientierung Reorientierung im Hier und jetzt ist erreichbar durch: Emotionale Reaktivität Hypervigilanz, Intrusive Bilder Zwanghaftes/kreisendes mentales Verarbeiten, Druck, Zittern, nicht „geerdet“, Panik, Dissoziation, Rückzug aus dem Bewußtsein Hyperarousal ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Beziehung aufbauen, Auftrag klären, Anamnese. ifs Ressourcen Arbeit Stärken, Aktivieren, Entwickeln ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Interaktionsmuster (z.B. Bindung gestalten, Zuwendung geben, etc.) Kommunikationsmuster (z.B. Wertschätzung, Ressourcenorientierung,) Stressbelastungsmuster (wie wurde Stress erlebt in der Familie und Familiengeschichte und welche Resilienzfaktoren haben sich entwickeln können) Arbeit an und mit Grenzen Kontextarbeit Einbeziehung des Systems ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de iks-Muster der Kinder und Jugendlichen stärken und in den Familien und Gruppen einüben: Stabilisierung, Sicherheit und Schutz ifsTraumatherapie ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 20 Systemische Traumatherapie und-pädagogik ifs ifs Systemische Traumatherapie und-pädagogik Triggersuche und lokalisieren: • Trigger sind: Bilder, Musik, Ärgersituationen, „unsichere Personen“, Erinnerungen an früher, „falscher Körperkontakt“, reglementierende anklagende Ansprache, Konflikte, bestimmte Räume, etc. • Trigger zeichnen sich dadurch aus, das sie öfter (nicht immer) Kinder in Ausnahmezustände bringen. Trigger lassen ungute Filme im Kopf entstehen und erzeugen so oft ein kaum zu verstehendes Verhalten, das oft Ruckartig auftritt und nicht erklärbar ist. • Ein Triggertagebuch anlegen ist eine Hilfe Buch zu führen und sich zu informieren um dann Trigger auszuschalten. • Wenn Kinder getriggert sind, sind sie im Trauma-State und nicht kognitiv erreichbar. 6. Konkrete Hinweise für die Praxis ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie u. Pädagogik ifs Ressourcenarbeit ist ein zentraler Bereich von Traumatherapie Traumapädagogik: ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik Ressourcen sind immer vorhanden ! Die Ressourcenorientierung Pädagogin und die Kinder/Jugendlichen müssen nur bereit sein sie zu finden. Ressourcenorientierung erleichtert die Arbeit für beide Seiten! Ressourcen sollten in Bezug zu den Problemen stehen (z.B. was war in Bezug auf das Problem bereits hilfreich?) Ressourcen ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de ifs Ressourcen lassen sich in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft finden und verändern die Sichtweise. Auch die Ressourcen der Anteile, Teilpersönlichkeiten des inneren Systems beachten! Arbeit mit und an Ressourcen schließt Problemorientierung nicht aus, sondern ergänzt diese im Sinne einer Balance. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 21 ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Hausaufgaben ifs Funktion Übung Stabilisierung Sicherer Ort, Innere Helfer, Ressourcen Team, Ressourcenimplantat, Ressourcenkoffer, Ressourcentanz Distanzierung und Flashbackkontrolle Bildschirmtechnik, Tresor Beobachterübung, Plexiglaswand Affektregulation Lichtstrahlübung, Thermostat, Regler-Übung, Spiral-Übung Ressourcenort Re-Orientierung 5-4-3-2-1 Übung, FalschAnsprache Ressourcenbilder entwickeln Techniken zur Erdung Baum-Übung, Bogen Verbale Interventionen Schriftliche Interventionen Körper Interventionen Imaginationen Freudebiographie Zukunftsorientierte Fragetechniken Ressourcenbiographie schreiben Wahrnehmungs schulung – Atmung, Körpergefühl, Gute innere Bilder vorstellen und anregen Freudetagebuch Wunderfrage Ressourcengeschichten schreiben Ressourcenskulpturen Alltagerfahrungen Wahrnehmen wie die Sonne aufgeht etc. Ressourcentagebuch Ausnahmefragen Märchen schreiben Ressourcenzeitlinie Ressourcenimlantate Gute Situationen sammeln Ressourcenlandkarte malen Ressourcenteam Dankbarkeitsübungen Ressourcenkoffer Ressourcengymnastik Ressourcentapete erstellen Systemische Traumatherapie Achtsamkeitsübungen ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie www.ifs-essen.de ifs Stabilisierung ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de ifs Grundsätzlich gilt: Sicherheit zuerst – ohne Sicherheit keine Therapie www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 22 ifs Systemische Traumapädagogik Netzwerkarbeit Sichere und gestärkte Herkunftsfamilie Rechtsanwalt Jugendamt Familiengericht Einrichtung der Jugendhilfe Kind/Jugendlicher Kinderarzt /Klinik Kinder- und Jugendpsychiater Schule Freundeskreis Ergo-, Sprach-, Körpertherapie etc. Hort www.ifs-essen.de Systemische Traumatherapie Versuche Sie Kindern und Jugendlichen Situationen Problematische folgende ErfahrungenPositive zu vermitteln, damit sie Bilder schaffen von nur bei anregen, positive direkterfühlen und sich sicher stabil werden:: Inhalte Stabilität Situationen schaffen in den die Mentale Spannung und Energie hoch ist und hoch bleibt damit Veränderung langfristig möglich ist Kontakt und Berührung stärken zwischen den Familienmitgliedern Grundsatz im Umgang mit Traumatisierten Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen: „Stelle den größtmöglichen Kontrast zur traumatischen Situation her.“ Informationen geben was geschieht um Sicherheit zu geben. Ressourcen, Ressourcen aktivieren, nutzen, ansprechen…. Das beruhigt, stärkt die Resilienz, und schafft Bindungskompetenz. Transparenz und Durchschaubarkeit für alle Handlungen herstellen, keine Überraschungen Kontrolle ermöglichen, das gibt Sicherheit Vereine ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Bindungserfahrung ifs Systemische Traumatherapie Imaginationen ifs ansprechen Augenkontakt fördern um Bindung zu stabilisieren Beenden Sie den Kontakt immer positiv Bei Konfrontation nicht zu lange bleiben, sondern schnelle Wechsel in sichere Situationen ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie Kinder und Jugendliche mit Traumafolgestörungen sollten folgendes lernen: www.ifs-essen.de ifs Mache Augenkontakt wenn Du Dich sicher fühlst Höre auf Stimmen und unterscheide sie vom Hintergrundgeräusch en und verringere diese wenn es möglich ist Moduliere Deine Stimme (nutze den Ausdruck) um freundlich zu wirken und Emotionen zu verdeutlichen Richte Deinen Fokus auf Dinge die Dir das Gefühl von Sicherheit geben, z.B. richte Deine Wahrnehmung auf etwas was Dir vertraut ist. Vgl. S.W:Porges: Die Polyvagal-Theorie 2010 Vgl. S.W:Porges: Die Polyvagal-Theorie 2010 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 23 Systemische Traumatherapie ifs Kinder und Jugendliche sollten in ihren Kontakten folgendes vermeiden: Isoliere Dich nicht Kombiniere keine intime/persönliche Konversation mit starken Körperbewegungen, sonst missinterpretierst Du alle Hinweise der anderen Person. Nutze keine Kampfoder Fluchtreaktionen mit Deinen Liebsten. Versuche stattdessen einen Weg hin zu mehr Sicherheit zu finden. immer um Dich sicherer zu fühlen. Versuche in Verbindung mit anderen zu kommen. Nimm keinen flachen, ausdruckslosen Affekt gegenüber Menschen an von denen Du möchtest, dass sie sich mit Dir sicher fühlen. ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Überwinde Dich nicht zu stark um in sozialen Kontakt zu gehen, wenn Du Dich unsicher fühlst. Ersetze nicht Telefon- oder direkte Kontakte (von Angesicht zu Angesicht) durch Internetkontakte. ifs Traumatisierte Patienten eskalieren schneller in Situationen in denen sie Regeln einhalten sollen http://www.facebook.com/allesverboten Vgl. S.W:Porges: Die Polyvagal-Theorie 2010 www.ifs-essen.de ifs Systemische Traumatherapie und -pädagogik Systemische Traumatherapie und -pädagogik ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung Systemische Traumatherapie und -pädagogik www.ifs-essen.de ifs Drei Formen der Traumatisierung bei Mitarbeitern: 1. Stellvertretende Traumatisierung: Entsteht durch die Übertragung, die Menge und Dauer der Arbeit mit traumatisierten Menschen. 2. Mitempfindens-Müdigkeit: Meint die Abstumpfung der Gefühlswelt zum Schutz, um die Schmerzen und leiden der Klienten nicht mehr in vollem Umfang zu spüren. Greift dann auch auf den privaten Bereich über. 3. Sekundäre Traumatisierung: Frühere eigne Belastungen werden durch die Arbeit mit traumatisierten angeregt. Symptome wie bei einer üblichen PTSB ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de 24 ifs Systemische Traumatherapie ifs Systemische Traumatherapie Normorientiert Hinweise am Arbeitsplatz: Vermeidung bestimmter Klienten Verpasste Termine Hinweise auf eine individuelle Belastungssituation Vermeiden unangenehmer Aufgaben Unpünktlichkeit Emotionale Hinweise: Körperliche Fehlende Motivation Hinweise: Ärger , Wut, Zorn Kopfschmerzen Traurigkeit Magenschmerzen anhaltende Bekümmerung Energielosigkeit Ängstlichkeit Verdauungsprobleme Bedrückung Persönliche Hinweise: Selbstisolation Zynismus Stimmungsschwankungen Reizbarkeit gegenüber Familie Partner nach Bruce D. Perry 2002 ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de Affektdurch brüche Emotionaler Rückzug Identifizierung Distanzierung Offene Unbewußte persönliche verstrickung Verstrickung Am Individuum orientiert Grundtypen ungünstiger Gegenübertragung nach Wilson und Lindy (1994) ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de ifs ifs Wenn Sie weiterlesen möchten, zu den Möglichkeiten einer systemischen Traumatherapie: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! R. Hanswille u. A. Kissenbeck: Systemische Traumatherapie Carl-Auer Verlag 2013 3. Auflage ifs Bochumer Straße 50 45276 Essen Telefon 0201 / 848 65 60 [email protected] ifs Bochumer Straße 50 45276 Essen Telefon 0201 / 848 65 60 [email protected] Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für Psychotherapie ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für Psychotherapie ifs – Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung www.ifs-essen.de www.ifs-essen.de 25