Stern- Dreieck - Anlauf : cos Bh/08 Der Leistungsfaktor cos erscheint im Betriebsbereich zwischen Leerlauf und Nennstrom im Stern günstiger (d.h. größer) als im Dreieck. Um diese Tatsache zu erläutern, ist es zweckmäßig, die Theorie des AsynchronMotors so weit zu vereinfachen, dass das Wesentliche herausgehoben werden kann. Heyland- Ossanna- Kreis : Die analytische Betrachtung zu einem Kreis als Ortskurve d.h. die Zeiger der Ströme enden (vom Ursprung betrachtet) alle auf der Kreislinie, je nach Betriebszustand der Maschine unterschiedlich groß und mit unterschiedlichem Phasenwinkel gegenüber der Spannung. Der Durchmesser dieses Kreises ist der Spannung proportional. Da im Diagramm jeweils der Leiterstrom erscheinen soll, (und bei einer Sternschaltung der Leiterstrom gleich dem Strangstrom ist), wird eine DreieckSchaltung stets in eine gleichwertige Sternschaltung umgerechnet. Zur weiteren Vereinfachung des Problems soll gelten: die UmmagnetisierungsVerluste im Eisen seien vernachlässigbar klein, ebenso die Kupferverluste in den Ständerwicklungen. Ohne Anlassmaßnahme: Die AsyM verhält sich im Leerlauf wie ein Trafo im Leerlauf, d.h. der fließende Strom Io ist als Magnetisierungsstrom zu betrachten mit der Phase ( - 90o ). Bei mechanischer Belastung fällt die Drehzahl ab und der Strom wächst entsprechend an, der Phasenwinkel verkleinert sich. Das Diagramm zeigt qualitativ auch den großen Kurzschluss- Strom Ik an, welcher fließt beim Einschalten aus dem Stillstand. Man erkennt auch sofort, warum trotz des hohen Einschaltstromes das Anfahrmoment relativ klein ist. (Phasenwinkel !). Siehe auch die Verläufe I = f (n) und M = f (n) aus vorangegangenen Beiträgen ! Mit Anlassmaßnahme: Der Durchmesser des Kreises schrumpft auf ein Drittel, und somit reduzieren sich die Ströme Io (Leerlauf) und IK (Kurzschluss) auf ein Drittel des ursprünglichen Wertes. Die Reduzierung des Magnetisierungs- Stromes Io bedeutet gleichzeitig eine Reduzierung der Amplitude des magnetischen (Dreh-) Feldes. Bei mechanischer Belastung des Rotors muss wiederum ein entsprechend großer Strom in den Läuferstäben induziert werden bei geschwächtem Magnetfeld. Bei gleichem Moment muss also der Strom größer werden als bei voller Strangspannung. Der Motor reagiert zum Ausgleich mit stärkerem Abfall der Drehzahl. Bei reduzierter Strangspannung wird also die Drehzahl stärker lastabhängig, was aber nicht bedeutet, dass durch Variation der Spannung gezielt die Drehzahl verändern kann. cos : Bei Betrachtung der beiden Ortskurven fällt auf, dass bei gleicher Stromaufnahme aus dem Netz die Phasenwinkel unterschiedlich sind, d.h. der cos ist günstiger bei Stern. Die Begründung für das Verhalten lässt sich aus dem Diagramm ablesen: Die Reduzierung von Io verkleinert die induktive Komponente bei gleichzeitiger Verstärkung des Wirkanteils des Stromes. Bei Teillasten (z.B. längerem Leerlauf ) fährt man aus Gründen der Energieersparnis die Maschine im Stern.