Komorbidität … Einleitendes zur Komorbidität I • Institutionelles Dilemma: Konzepte der klassischen Suchttherapie und der psychiatrischen Versorgung wenig kompatibel • Sucht: Fordernd, konfrontativ • Psychiatrie: Stützend, fürsorglich – Suchtpatienten: von psychiatrischer Versorgung oft ausgeschlossen – Psychiatriepatienten: zu labil für „harte Spielregeln“ der Suchttherapie Institutionelle Lösungen • Sequenziell ? • Parallel ? • Integriert ? Institutionelle Lösungen • Sequenziell ? • Parallel ? • Integriert ! Integriertes Arbeiten auf Symptomebene • Komorbide Störungen unterliegen oft gemeinsamen Problembereichen – Diese herausarbeiten und aus einer Hand therapieren – Bsp: Kog Verzerrungen – Gestörte Affektregulation • Funktionalität der Sucht herausarbeiten und ersetzen – Häufig hat Sucht eine Funktion im Rahmen der komorbiden Störung • Affektregulation • Kompensation sozialer Unsicherheit im Rahmen von Angststörungen oder Psychosen • … Prävalenz für Komorbidität anderer Störungen und Sucht NIMH ECA Studie (Regier et al. JAMA 1990), n=20.291 in Allgemeinbevölkerung unter schizophrenen Patienten 16,7% 47% unter Bipolar I Patienten unter Bipolar II Patienten 60,7% 48,1% Konsum stärker assoziiert mit manischen Episoden, insb.THC (dep. Phasen eher mit Alkoholkonsum assoziiert) unter Patienten mit Dysthymie unter Patienten mit Major Depression 31,4% 27,2% unter Patienten mit Panikstörung 35,8% Wilens et al. ´97: Unter Patienten mit ADHS bis 71 % Lieb et al. 2004: Unter Patienten mit BPS bis 80 % (erklärt sich bei beiden Störungen u.a. durch Kriterium der Impulsivität) Prozentuale Verteilung substanzspezifischer Präferenzen F. 19 Polytoxikomanie F. 12 27,7% Cannabis 30,6% F. 14 Kokain 2,2% sonstige 9,1% F. 10 Alkohol F. 15 Stimulanzien 1,6% F. 16 Halluzino gene1,1% F. 13 Sedativa 2,7% F. 11 Opioide 1,3% 32,6% (Schnell et al 2010) Cannabis und psychische Störungen … Schizophrenie – Spezielle Beziehung, da endocannabioides System mit Vulnerabilität für Psychose assoziiert ist • früher Konsumbeginn mit erhöhtem Schizo.risiko assoziiert – Sowohl pro- als auch antipsychotische Cannbabinoide (THC vs CBD) – Gute Prognose durch durchschnittlich geringe Vulnerabilität bei SCH+CAN ? (Propsychotisches Potenzial von CAN) – 2 deutsche suchtübergreifende Therapiekonzepte: D´Amelio (GOAL); Schnell & Gouzoulis-Mayfrank (KomPAkt, KomPASs) – Non-Responder: Bezug zu Forensik, da Antisoziale PKS in jeder Studie ohne Response (Drake et al. 2008, Reanalyse eigener Daten) Cannabis und psychische Störungen … Angststörungen – Häufigste Komplikation bei schwerem CANkonsum (Prävalenz bis 20%, Kedzior & Laeber 2014) – Doppeltes Risiko für Angst assoziierte Störungen im Erwachsenenalter bei Konsumbeginn vor 15.Lj, • Selbst wenn Konsum im Erwachsenenalter beendet wird (Degenhardt et al. 2013) – Jungen < Mädchen (hier wirkt „Frau sein“ nicht protektiv) Cannabis und psychische Störungen … Persönlichkeitsstörungen, insb Borderline – Impulsivität ist generell mit Substanzkonsum assoziiert – Lebenszeitprävalenz für Sucht bei BPS = 78% (Kienast et al. 2014, Dt. Ärzteblatt Int.) – CAN scheint aversive Anspannung subjektiv zu reduzieren, verhindert dabei aber den Aufbau „gesunder“ Fertigkeiten (Mangel an Studien) – Komorbid Betroffene: Impulsiver u generell klinisch instabiler (spricht gegen subjektiven Eindruck positiver Effekte hinsichtlich innerer Anspannung) – erhöhte Suizidalität, mehr Therapie-dropouts – Therapieansätze: DBT-S / Dual-Focus Schematherapie Cannabis und psychische Störungen … Depression – Prävalenz von 25% innerhalb CANkonsumenten (Hälfte = Major Depression, Hälfte = „severe mood disorders“, Chabrol et al. 2008) – Früher Konsumbeginn und Frauen = erhöhtes Risiko – DD amotivationales Syndrom, welches als chronische Persönlichkeitsveränderung diskutiert wird, auf Symptomebene Überschneidungen aufweist mit den Konzepten depressiver sowie hebephrener Störungen – Kokain, Amphetamin = langfristig mit Depression assoziiert Cannabis und psychische Störungen … Suizidalität – 13-jahres Prospektivstudie in Norwegen, Altersspanne Teenager bis Ende 20 • Dosisabhängige Beziehung zwischen Cannabiskonsum und späterer Suizidalität (Gedanken und Versuche, Pedersen 2008) Cannabis und psychische Störungen … PTBS • Häufige Komorbidität durch kurzfristigen Nutzen bei Hyperarousel • Langfristig fehlende Verarbeitung des Traumas durch CAN-assoziierte Gedächtnisstörungen und Lerndefizite • oft funktionale Beziehung, da PTBS-Symptome wie Intrusionen und Hyperarousel mit Alkohol und CAN effektiv reduziert werden können • Therapiekonzept „Seeking Safety“ (Sicherheit finden) v Najavits, dt. Übersetzung I Schäfer) – Fokus auf Stabilisierung im Hier und Jetzt ! Cannabis und … (Spezialfälle) … Spezielle Fälle aufgrund erwiesenem therapeutischem Nutzen von Cannabis sind: Hier ist nicht von Doppeldiagnose zu sprechen ! ADHS, Tic-Störungen (Tourette), Essstörungen – Insbesondere beim Tourette hat sich THC als therapeutisch wirksam erwiesen, sodass bereits in Einzelfällen eine Medikation mit Cannabis initiiert wurde – Bei ES höhere Leptinlevel und positiver Effekt auf Gewicht durch Anandamid (synthetisches THC) EXKURS 1: Die Rolle des ECS Das Endocannabinoidsystem als „Wächter“ im Gehirn • Hildegard von Bingen: „einem gesunden Geist wird Cannabis nicht schaden, ein labiler Geist wird jedoch erkranken“ – Gesunde Transmittersysteme können unbewacht funktionieren – Vulnerable Systeme brauchen ein funktionierendes Endocannabinoidsystem, um Entgleisungen zu kompensieren – Erklärt Zusammenhang zw CAN und psychischen Störungen im Allgemeinen • Schizophrenie: Vulnerables dopaminerges System, aber auch Serotonin, Glutamat … • EC1-Rezeptoren beeinflussen die GABA u GLUTAMATAusschüttung, diese interagieren mit weiteren für Störungen relevanten Systemen EXKURS 2 Warum spielt das Einstiegsalter eine Rolle ? • Es kann angenommen werden, dass exogen intensiv zugeführtes Cannabis nachhaltige Schädigungen des ECS bewirkt, wenn der Konsum erfolgt, solange das Gehirn noch nicht „erwachsen ist (adoleszentes Gehirn). – Hypothese 1: Früher Konsum (etwa vor 16.Lebensjahr) als vulnerabilisierender Faktor bei zuvor nicht psychotisch veranlagten Menschenr – Hypothese 2: Früher Konsum als Trigger bei so geringer Vulnerabilität, dass eine Psychose bei Menschen ausbricht, die ihre Vulnerabilität ansonsten hätten kompensieren können u ohne den Konsum nicht erkrankt wären Exkurs 3: THC versus CBD Cannabidiol (CBD) kompensiert die Wirkung von THC auf diversen Ebenen CBD… …nicht psychotrop wirksam, aber neuroprotektive Eigenschaften …antipsychotische, anxiolytische und antidepressive Eigenschaften (vgl CBD-Schizophrenie-Studie Markus Leweke, Uniklinik Köln) …Vorbehandlung mit CBD verhinderte in einem Experiment die Induktion psychotischer Symptome durch THC …neutralisiert akute THC-induzierte kognitive Defizite 17 Borgwardt et al. 2008, Bhattacharyya et al. 2010 Cannabis – Risikofaktor oder Therapeutikum ? Cannabis = Überbegriff für eine Ansammlung versch Cannabinoide. • Etwa 60 versch Substanzen, von denen die meisten noch nicht erforscht sind. Gutr bekannt sind THC und CBD • THC ist kritisch bei Psychosen und Angststörungen , dafür hilft es therapeutisch bei Tic-Störungen wie Tourette • CBD wirkt gegen Psychosen und gegen kognitive Defizite, die durch THGC ausgelöst werden • Da in natürlichem Cannabis die versch Cannabinoide immer in Kombination vorkommen, antagonisieren sie sich teilweise. • Die Effekte von Cannabinoiden in Reinform sind daher anders und die Ergebnisse der Cannabisstudien sind nicht ohne weiteres darauf zu übertragen – (siehe nachfolgend: legal highs) Strukturformel von D 9 -Tetrahydrocannabinol (HOWLETT et al., 2002) EXKURS: legal highs… Räuchermischungen (Spice und Kollegen) Badesalze, research chemicals • Wie gefährlich sind sie wirklich ? – Problem einer Subgruppe experimentierfreudiger Menschen („alles mal probieren“) – Weitestgehend unerforscht … – Problem ist die Fokussierung auf THC-ähnliche Verbindungen, bei Fehlen CBD-assoziiertem „Schutz“ im natürlichen Cannabis – Die wenigsten Konsumenten steigen von Cannabis um, sondern konsumieren sie zusätzlich – Hase und Igel-Spiel zwischen träger Gesetzgebung und der pharmakologischen Forschung EXKURS: legal highs… Räuchermischungen (Spice und Kollegen) Badesalze, research chemicals • Wie gefährlich sind sie wirklich ? – Ergebnisse universitärer Forschung und Forschung der Pharmaindustrie – Wenige süchtige Konsumenten, aber hoher psychische Risiken – Ein mögliches Konsummotiv: Blutprobe rein halten für eine kleine Subgruppe relevant – Neben Cannabinoiden werden sog Partydrogen (Amphetamin, MDMA, Kokain) und sogar Opiatagonisten im Internet angeboten – CAVE: Unterschiedliche pharmakologische Potenz in Räuchermischungen… bis zu 90-facher Dosierung relativ zu natürlichem THC Ätiologische Störungsmodelle 1. Affektregulation Stehen für das therapeutische Dilemma 2. Störungsinduktion 3. Gemeinsame (biologische) Faktoren & epigenetische Faktoren (SLC6A4 + Trauma = Dep; COMT + CAN = SCH) Problematik differenter kurz- und lanfristiger Konsequenzen bei Psychosen kurzfristig subjektiv positive Effekte möglich ↓ Angst, ↓ Depressivität, ↓ Spannung, ↑ Coping ↓ Negativ-Symptome Affektregulation mittel- bis langfristig: ↑ Positiv-Symptome, ↑ Akut-Hospitalisationen, ↑ NL-Dosen, teils ↑ Negativ-Symptome ↓ Compliance, ↑ tardive Dyskinesien ↓ Wohnverhältnisse, ↓ soziale Integration ↑ Fremdaggressivität, Delinquenz, ↑ Suizidalität Psychoseinduktion ⇒ Schlechterer Verlauf mit Neigung zur Chronifizierung 24 Therapie 25 Grundlagen • Störungsspezifische Therapiekonzepte für verschiedene Kombinationen von psychischen Störungen und Suchtformen? • Bestehende Konzepte fokussieren aktuell auf eine spezifische psychische Störung und auf Sucht im Allgemeinen: – PTBS & Sucht: Sicherheit finden (LM Najavits) – Psychose & Sucht: GOAL (R DÁmelio), KomPAkt (E Gouzoulis-M.), KomPASS (T Schnell) – Borderline (PKS) & Sucht: DBT-S (M Linehan); Dual Fokus Schematherapie (S.A. Ball) Beziehung zw versch Störungen Die Beziehung zw beiden Störungen analysieren Was wirkt ? • Soziale Kompetenztrainings • Problemlösefertigkeiten. • … • (Aufbau von Kompetenzen) ABER: Kompetenzen müssen auch eingesetzt werden, wirken also nur, wenn jemand zum Anwenden gewillt ist Zentrales Thema: Ambivalenz „wir haben dem Patienten hilfreiche Skills vermittelt zur Reduktion von Suchtdruck. Trotzdem wird er immer wieder rückfällig…“ Aufbau von Kompetenzen vs. Aufbau von Motivation ? Änderungsmotivation als Ziel und nicht als Bedingung der Therapie Zentrales Thema: Ambivalenz Aufbau von Kompetenzen vs. Aufbau von Motivation ? • Viele Patienten haben in ihrer Konsumhistorie immer wieder Phasen zu berichten, in denen sie aus eigener Kraft heraus über bestimmte Zeiträume abstinent waren. • Fazit: Es liegt in vielen Fällen kein Kompetenzdefizit vor, sondern ein Problem der Aufrechterhaltung von Motivation (Ambivalenz) • Fokus der Therapie sollte daher auf den Aufbau und die Stabilisierung von Motivation gelegt werden CAVE: Ein dauerhaft stabiler motivationaler Zustand existiert nicht ! Elemente der integrierten Behandlung Was genau wirkt ? Alle erfolgreichen Programme bieten an: • Pharmakotherapie • Motivationale Interventionen • Psychoedukation Die meisten erfolgreichen Programme bieten auch an: • Kognitiv-Behaviorale Therapie (CBT) Manche erfolgreiche Programme bieten schließlich an: • Familieninterventionen • Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen Drake et al 1998, Drake & Mueser 2000, Gouzoulis-Mayfrank 2006 EXKURS: Differenzielle Wirksamkeit (Vortrag Dr Kemper) • (Titanik der Suchtforschung) – Analog zur Anorexia Nervosa – Alles was man macht, wirkt irgendwie – Kein besonderer Erfolg spezifischer Interventionen – SOGAR: Besserer Erfolg unspezifischer supportiver Intervention relativ zu manualisierten Programmen bei AN – Warum? Besseres Beziehungsangebot? Mehr Kontrolle beim Patienten bei Patienten mit hohem Kontrollbedürfnis? Vielversprechende Interventionen • Psychoedukation • Motivierende Interventionen, MI • DBT: Anti-Craving Skills, Entscheidung für den neuen Weg Psychoedukation • CAVE: Nicht gleichzusetzen mit Informationsvermittlung • Erfolg misst sich am Erreichen von Handlungsrelevanten Copingstrategien. • Evaluation von PE erfolgt daher nicht mittels des Abfragens von Wissen, sondern prüft, ob Betroffene das konkrete Handlungsstrategien umsetzen (wird häufig missverstanden) KomPAkt * (Gouzoulis-Mayfrank 2003) Ziele 1. Informationsvermittlung über Symptome und Behandlung von Psychosen 2. Informationsvermittlung über Wirkungen und gesundheitliche Risiken durch Suchtmittel (Alkohol, Beruhigungsmittel und illegale Drogen) 3. Informationsvermittlung über Zusammenhänge zwischen Psychose und Suchterkrankungen 4. Steigerung der Abstinenzmotivation * Komorbidität 5. Vermittlung von Alternativen zum Konsum und Hilfsmöglichkeiten → Steigerung der Abstinenzzuversicht Psychose und Abhängigkeit: Psychoedukatives Training KomPAkt (Gouzoulis-Mayfrank 2007) Weiterentwicklung zu 2003: Erweiterung um Opiate zusätzliche Version als Einzeltherapie (Flexibilisierung) Einbettung in ein umfassenderes ambulantes Behandlungsprogramm Motivation (Prochaska,DiClemente, 1984) Basis für die Motivationsbehandlung abhängiger Patienten (MET, Miller & Rollnick 1991) Rückfall 5. Aufrechterhaltung 1. Absichtslosigkeit stabiler Ausstieg 2. Absichtsbildung 4. Handlung 3. Vorbereitung Therapeutenrolle: Unterstützung des Durchlaufens der Stadien im Uhrzeigersinn Stadiengerechte Interventionen: z.B. für Stadien 1/2 : Psychoedukation für Stadien 3/4 : Skills-Training Motivationale Interventionen modifiziert nach MET für alkoholabhängige Patienten (Miller & Rollnick 1991) Veränderungsmodell Aufrechterhaltung Handlung Absichtslosigkeit Absichtsbildung Vorbereitung Therapeutenrolle: Unterstützung des Durchlaufens der Stadien im Uhrzeigersinn Förderung der intrinsischen Motivation durch 5 Prinzipien: • express empathy (Akzeptanz, Respekt, Zuhören, Kritik vermeiden) • develop discrepancy (wo bin ich? wo will ich sein? pros und contras vermitteln;kurz- vs langfristige Ziele) • avoid argumantation (kein Bestehen auf Akzeptanz eines labelings, Vermeidung der Entwicklung verteidigenden, oppositionellen Verhaltens beim Patienten) • roll with resistance • support self-efficacy (den realistischen Optimismus stärken) Wie wichtig ist es Ihnen, Ihren Drogenkonsum zu reduzieren / beenden? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Nach unten fragen (bei 2): „warum keine 1 angegeben?“ - entwickelt Argumente gegen Konsum Umgekehrtes Fragen „warum keine 4 oder 5 angegeben?“ fördert dagegen eine Verteidigungshaltung des Patienten (rechtfertigt den Konsum) Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie es schaffen würden, wenn Sie es wollten? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Nach oben fragen (bei 9): „warum keine 10 angegeben?! - entwickelt kritisches Denken Motivation – der DBT-Entscheidungsskill Entscheidung für einen neuen Weg ! • Zugrunde liegendes Problem: Menschen habituieren auch an der Aktualität von Entscheidungsprozessen, d.h. die anfängliche Energie, neues Verhalten zu zeigen, lässt nach und schafft Raum für alte Schemata (hohes Rückfallrisiko) • Entscheidung wird täglich bewusst aufs Neue getroffen • Fördert das tägliche Ausrichten auf die Abstinenz • Hilfreich ist das zusätzliche Führen von Tagebuchkarten Vorschlag „Tagebuchkarte Schizophrenie“ – Beispiel 1- Auswertung 5 1 2 4 4 5 j n 4 n 0 n n - n 0 4 1 3 3 5 5 n n 3 n 0 n n - n 0 nix 5 1 1 5 4 5 n n 1 n 0 n n - n 0 nix 4 1 2 5 5 5 j n 2 n 0 n n - n 0 nix 5 1 1 3 4 5 j n 5 j 0 n n - n 0 Besuch von Jörn 5 1 1 3 3 5 n n 5 j 0 n n - n 0 Besuch von Jörn 5 1 1 5 5 5 n n 1 j 0 n n - n 0 Mal wieder Gitarre gespielt nix Jörn in Therapie einladen zur Pat hat Skills gegen Craving, CAVE: keine Compliance mit Pharmakotherapie: Psychoedukation Psychosen Therapiestörendes Verhalten warum am Wo.ende nicht genutzt? vorrangig behandeln 41 Skills zur Affektregulation, sozialen Kompetenz und Anti-Craving-Skills • Strategien zur Beruhigung, Ablenkung, zum Aussitzen von Suchtdruck („auf der Welle des Craving-Surven“) • Achtsamkeit gegen Craving: Achtsamkeit distanziert (Beobachterposition) • Strategien zum „Nein-sagen“ von Drogen-Angeboten – CAVE: Nur wirkungsvoll, wenn jemand NEINsagen will, d.h. nur bei ausreichender Änderungsmotivation effektiv Für Psychosen z.B: in KomPASs (Schnell), für BPS in DBT-S (Stieglitz), für PTBS in Sicherheit finden (Schäfer) Therapie-Response bei Schizophrenie u Sucht Arbeitsgruppe um Drake (2008) definieren 4 Subgruppen 1: schnelles u stabiles Ansprechen auf Therapie 2: schnelles Ansprechen aber keinen stabilen Verlauf 3: langsame u stabile Therapieerfolge 4: Nonresponder Therapie-Response SubgruppenSubgruppen-Typisierung von DDDD-Patienten Non-Responder: - schwer gestört - chronifizierte Verläufe - oft wohnungslos - triple-Diagnose: DD + antisoziale PKS Vermutlich gutes Ansprechen: - junge Patienten - Erstmanifestationen der Psychose - Subgruppe innerhalb Cannabis konsumierender Patienten mit geringer Vulnerabilität, bei denen Cannabis den entscheidenden „Load“ ausmachte (Vulnerabilitätshypothese (Schnell et al 2009) ) Ausnahme ist die … … Subgruppe der Nonresponder (triple-diagnosis) - profitiert am ehesten von langfristig angelegter stationärer Behandlung - allerdings nur wenige Studien zu langfristigen und stationären Konzepten (Drake et al. 2008) Komorbidität - Konsequenzen für die Behandlung intensive, niederschwellige, langfristig angelegte (18-24 Monate), schwerpunktmäßig ambulante, motivationsfördernde Programme: ↓ drop out Raten ↓ Akuthospitalisationen ↓ Dauer stationärer Aufenthalte ↓ Ausmaß des Konsums ↓ medizinische Komplikationen ↓ soziale Komplikationen Drake et al 1998, Drake & Mueser 2000, Gouzoulis-Mayfrank 2006 Verhaltenstherapie: KomPASs-Training Abgrenzung gegenüber VT-Gruppentherapien für Suchtpatienten ohne Komorbidität Therapeutische Haltung: flexibler, stützender, weniger fordernd Einleitend Psychoedukation bzgl. Interaktionen zwischen Konsum und Psychose Fokus auf „gemeinsame Themen“ - Vermittlung / Einübung von Skills für Situationen und Kognitionen, die hinsichtlich beider Störungen risikoreich sind - Definition von Krisen als Gefahrensituationen für Psychoseund/oder Suchtrückfall Sicherheit finden • PTBS und Sucht • Stabilisierendes, hoch strukturiertes Programm • Gruppentherapie • Einzelne, separate Themen zur Reorientierung im Alltag DBT-S • BPS und Sucht • Variante der S-DBT • Gruppen-Skills-Training mit Fokus auf Anti-Craving-Skills • Ähnlich wie bei DBT-F (Forensik) stärkere Ausrichtung an männlichen Patienten (weniger „atmende Füße“ und „Nasentiere“) Dual-Fokus Schematherapie • Persönlichkeitsstörung und Sucht • Fokus auf Sucht-begünstigende Schemata ENDE Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit [email protected] Probleme der Therapie von psychischen Störungen und komorbider Sucht • Suchttherapie ist (auch ohne Komorbidität) nur mäßig erfolgreich – hohe Rückfallraten – Ambivalenz bzw geringe Motivation – Änderungsorientiertes Arbeiten bei fehlender Änderungsmotivaton • Bei komorbider Sucht ist Abstinenz zusätzlich erschwert – Affektregulation = höhere Funktionalität der Sucht ? – Wenig Copingstrategien u geringe Ressourcen bei Menschen mit psychischen Störungen – Kognitive Defizite: Cannabis, aber insb auch Methamphetamin & best psych Störungen (Dep, PTBS, Schizoph …) Selbstbeobachtung mittels Tagebuchkarten Erfüllt mehrere Zwecke – Aktive Auseinandersetzung mit den Therapiezielen und tägliche innere Ausrichtung – Struktur des Therapieablaufes kann leichter eingehalten werden – Transparenz für Patienten u Therapeuten – Effizienz: schneller Überblick über wesentliche Ereignisse der Vorwoche, im freien Gespräch schwierig (was ist wichtig, was nicht?) – Relevante Alltagsereignisse werden nicht übersehen, der Therapieablauf wird dadurch aber nicht nachhaltig gestört (Gefahr, jede Stunde eine andere Baustelle anzutherapieren 53