Heidi Rohwer (AK Comba) Berechnung von Strukturen und Eigenschaften von Kupfer und Eisen Bispidin Komplexen Einleitung Meine Arbeit beschäftigt sich mit der Berechnung von Strukturen und Eigenschaften von Kupfer- und EisenBispidin-Komplexen (siehe Abbildung 1) mit DFT Methoden. Insbesondere sollen experimentell beobachtete Isomerie in Cu(I)- und Cu(II)-Bispidin-Komplexen und die Redoxchemie von Fe-Bispidinen, welche effiziente Katalysatoren für die Oxidation von Olefinen mit H2O2 sind, untersucht werden. N O O O O O N N R N R Abb. 1: Der vierzähnige Bispidin LigandL Ergebnisse Isomerie bei Cu(II)-Bispidinen. Bispidine sind starre Liganden, die spezifische und ungewöhnliche Koordinationsgeometrien erzwingen. Durch das hohe Maß an Präorganisation sind sie besonders geeignet für die Koordination von Kupfer(II). Die flexible Koordinationsgeometrie bietet jedoch die Möglichkeit zur Ausbildung verschiedener „Jahn-Teller Isomere“. Mit Hilfe von DFT Rechnungen untersuchen wir Faktoren, welche diese „Jahn-Teller Isomerie“ in Komplexen der allgemeinen Form [Cu(II)(L)(X)]n+ (X ist ein ein-oder zweizähniger Co-Ligand), beeinflussen. Insbesondere wird hier der Effekt einer Änderung des Liganden X und der Substituenten R (siehe Abbildung 1) auf die relative Stabilität die Isomere untersucht. Isomerie bei Cu(I)-Bispidinen. End-on -peroxo Dikupfer(II)-Komplexe sind meistens instabil und viele Ansätze sind versucht worden diese Verbindungen zu stabilisieren. Durch Destabilisierung des Cu(I)-Edukts besteht die Möglichkeit das Gleichgewicht in Richtung des Produkts zu verschieben. Zwei Isomere von tetradentate Kupfer(I)-Bispidinen sind bekannt und es wird postuliert dass die relativ hohe Stabilität der Cu(II)-PeroxoVerbindungen unter anderem auf diese Destabilisierung zurückzuführen ist. Die Isomerie in [Cu(L)(CH 3CN)]+ Verbindungen, wo L ein tetradentater Ligand ist, wird anhand von DFT Rechnungen untersucht (siehe Abbildung 2). Wie bei den Cu(II)-Bispidin-Komplexen wird der Einfluss der funktionellen Gruppe R (siehe Abbildung 1) auf die relative Stabilität dieser zwei Geometrien studiert. Die Rechnungen zeigen, dass die relative Stabilität dieser Formen durch den sterischen Anspruch des Substituenten R beeinflusst wird und auch, dass die Potentialhyperflächen dieser Verbindungen besonders flach sind. Abb. 2: Die Zwei isomerischen Formen der [Cu(L)(CH3CN)] + Komplexe Oxidationschemie von Fe-bispidinen. Die Eisen(II)-Bispidine sind effiziente Katalysatoren für die Oxidation von Olefinen mit H2O2. Eine Untersuchung des Reaktionszyklus, ausgehend vom Fe(II)-Komplex des tetradentaten Liganden (R=H in Abbildung 1), wurde mit DFT Rechnungen durchgeführt. Insbesondere wurden die Fe(II)Hydroperoxo-, Fe(III)-Hydroperoxo-, Fe(III)-Peroxo-, Fe(IV)-Oxo- und Fe(V)-Oxo Komplexe untersucht. Die Geometrien, Frequenzen und Spinzustände jeder Verbindung und die Reaktionsenergien verschiedener Reationspfade wurden berechnet. Von besonderem Interesse ist die Fe(IV)=O Spezies des oben erwähnten Liganden, welche einen high-spin-Grundzustand aufweist und somit ein besonders geeignetes Modelsystem für das aktive Zentrum vieler einkerniger nicht-Häm Enzyme darstellt. Die elektronische Struktur dieser Fe(IV)=O Spezies wird eingehend untersucht und mit TD-DFT Methoden wird das Absorptionspektrum berechnet. M=3 M=5 Abb. 3: Vergleich der Spindichten von [Fe(L)(O)(CH3CN)] 2+ für die S=1 und S=2 Zustände Publikationsliste “Structural variation in the copper(II) complexes with a tetradentate bis-6-methylpyridine-substituted bispidine ligand.”, P. Comba, B. Martin, A. Prikhod’ko, H. Pritzkow, H. Rohwer, Comptes Rendus Chimie, accepted Konferenzbesuche, Forschungsaufenthalte Ich habe eine Woche an der Universität von York in England gearbeitet, wo ich mit Dr. John McGrady zusammengearbeitet habe. Aus diesem Aufenthalt und der weiteren Zusammenarbeit wird eine gemeinsame Publikation über Eisen-Oxidationskatalyse entstehen. Im Januar 2005, werde ich während einer Woche der Konferenz für Theoretische Chemie (WATOC 2005) in Kapstadt beiwohnen, wo ich ein Poster über meinen neusten Ergebnisse im Bereich der Eisen Oxidationschemie präsentieren werde.