Einleitung

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Einleitung
Lässt man sich auf Nietzsches philosophischen Denkweg ein, ist man fasziniert
von den scharfsinnigen Versuchen, Begrenzungen in Frage zu stellen und zu
überwinden. In einer kritischen Auseinandersetzung mit seiner Philosophie soll
dem experimentellen Charakter seines Denkens dadurch entsprochen werden,
dass verschiedene Ansätze möglicher Interpretationen zur Sprache kommen.
Auf das Gesamtwerk sowie auf einige ausgewählte Aspekte bezogen wird eine an
Hegel orientierte Deutung versucht.1 Die Konfrontation mit der in vielfacher
Hinsicht konträren Position Hegels erlaubt einen spezifischen Bezug auf die
philosophische Tradition, gegen die sich Nietzsche einerseits heftig und oft
polemisch wehrt, andererseits in bescheidener Weise eingebunden sieht. Zudem
kann man an den ausgewählten Fragen zu Nietzsches Werk eine frappierende
Nähe zu Gedanken von Hegel konstatieren.
Nietzsche würdigt in der »Fröhlichen Wissenschaft« den »erstaunlichen
Griff« Hegels, mit dem er »durch alle logischen Gewohnheiten und Verwöhnungen durchgriff.« Zu dessen Neuerungen gehöre, dass er den entscheidenden
Begriff »Entwicklung« in die Wissenschaft gebracht habe.2 In der »Morgenröte«
attestiert er ihm: »Von den berühmten Deutschen hat vielleicht niemand mehr
Esprit gehabt als Hegel.« Allerdings habe er aus Angst vor dem Esprit seine
witzigen, oft vorlauten Einfälle über geistige Dinge und seine feinen, gewagten
Wortverbindungen mehrmals umwickelt, so dass sich durch jene Umwicklungen das Wesen dieses Stils als »abstruse Wissenschaft selber und durchaus als
höchste moralische Langeweile!« erweise.3 Diese kritische Distanz Nietzsches,
1 Für diese Idee, in besonderer Weise auf Hegel Bezug zu nehmen, fand ich während der
Ausarbeitung des hier vorliegenden Textes Bestätigungen und neue Anstöße durch die von
Klaus Vieweg und Richard T. Gray herausgegebene Schrift, Hegel und Nietzsche – eine literarisch-philosophische Begegnung, Bauhaus-Universität Weimar 2007, Schriften des Kollegs
Friedrich Nietzsche, Hrsg. von Rüdiger Schmidt-Grepaly.
2 »Fröhliche Wissenschaft«(FW), Aph. 357, Bd. 3 der Kritischen Studienausgabe (KSA) in15
Bänden, hrsg. von Giorgio Colli und Massimo Montinari, dtv München 1988.
3 »Morgenröte«(M). Aph. 193, KSA 3, a. a. O.
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die sich nicht nur auf Hegels Stil, sondern auch auf dessen philosophische
Auffassungen bezieht, gebietet es allerdings, eine hegelianische Interpretation
nicht zu einer »Umwicklung« der Gedanken von Nietzsche geraten zu lassen. Der
Vielfalt seines Denkens gemäß sollen die von ihm selbst eröffneten Perspektiven
zum Tragen kommen.
Eine Gemeinsamkeit beider Philosophen, die über den Gebrauch der selben
Metapher »Morgenröte« hinausgeht, liegt in der Offenheit für die Zukunft, die
jedoch zwischen beiden deutlich differiert in Gewichtung, Intensität und Bestimmtheit. So betont Hegel zwar, dass die Philosophie für das Belehren, wie die
Welt sein soll, zu spät käme, da sie »als der Gedanke der Welt« erst erscheine,
»nachdem die Wirklichkeit ihren Bildungsprozeß vollendet und sich fertig gemacht hat.« Mit dem Grau in Grau der Philosophie lasse sich die Welt »nicht
verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der
einbrechenden Dämmerung ihren Flug.«4 Gleichwohl sieht sich Hegel von dem
tieferen Geist seiner Zeit aufgefordert, der Seichtigkeit entgegenzuwirken und
die Philosophie aus der Einsamkeit hervorzuziehen, um »gemeinschaftlich
die Morgenr ö te einer sch ö neren Zeit zu beg r üß en.«5 Nietzsche, dem das
»Unzeitgemäßsein« seines Denkens bewusst ist, richtet sein Interesse aus verschiedenen Perspektiven auch auf Vergangenes, aber viel emphatischer wendet
er seine Gedanken auf Künftiges.
Absicht der Darstellung ist es, den Grundzug der Philosophie Nietzsches
deutlich werden zu lassen, wie er in dem Untertitel des brillanten Werkes von
Rüdiger Görner zum Ausdruck kommt: »Annäherung an einen Denkartisten.«6
Ferner soll der durchgängige Bezug seines Denkens auf das Leben in vielfacher
Hinsicht zur Sprache gebracht werden. Im Zentrum seiner Schriften über Geschichte, Kultur, Philologie, Religion, Philosophie, Politik und Moral steht die
Kunst. Für Nietzsche ist sie die einzige Möglichkeit, die Grausamkeit des Lebens zu ertragen oder gar zu überwinden. Trotz dieser hohen Bewertung und der
Entgrenzung der Kunst hat Nietzsche der Versuchung widerstanden, – wie es Eva
Geulen in ihrer minutiösen, tiefgründigen Interpretation betont herausstellt –
»die Kunst zu hypostasieren und zu totalisieren.«7
Das Provokante an Nietzsches Denken liegt in seinem Ü berschreiten. Dies
provoziert vor allem diejenigen Philosophen, die ihn lieber ausschließlich als
4 Vorrede zu »Grundlinien der Philosophie des Rechts«, Ullstein, Frakfurt/M. 1972, S. 14.
5 G.W.F. Hegel, Werke in zwanzig Bänden, Theorie-Werkausgabe, Frankfurt/M 1969, Bd.18,
Einleitung, S. 13.
6 Rüdiger Görner, Nietzsches Kunst – Annäherung an einen Denkartisten, Frankfurt/m und
Leipzig, 1. Aufl. 2000
7 Eva Geulen, Das Ende der Kunst – Lesarten eines Gerüchts nach Hegel, Frankfurt am Main,
1.Aufl. 2002. Außer Hegel und Nietzsche werden als weitere Theoretiker des Endes der Kunst
Benjamin, Adorno, Heidegger und Hölderlin in fundierter Weise dargestellt.
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Literaten behandeln möchten, um sich seinen philosophischen Herausforderungen nicht öffnen zu müssen, oder ihm den Generalvorwurf machen – wie
Jürgen Habermas –, dass er sich »außerhalb des Horizonts der Vernunft stellt.«8
Nietzsches Kritik an der akademischen Philosophie in den »Unzeitgemäßen
Betrachtungen« ist wenig schmeichelhaft; seine Abrechnung mit ihr als »einem
peinlichen Gegenstand«, da sie durch vom Staat ausgehaltene Professoren zur
»Traum- und Denkwirtschaft« heruntergekommen sei, ist recht verletzend.9
Auch unter Theologen werden wegen des Satzes »Gott ist tot« in »Also sprach
Zarathustra« und durch die provokanten, häufig missverstandenen Passagen im
»Antichrist« meist nur die Verletzungen zur Kenntnis genommen. Oder man
bewertet sein Schaffen als eine Kunstreligion und seine Religionskritik u. a. als
eine verzweifelte Suche nach Gott. Die religiöse Prägung durch Elternhaus und
Schule bleibt zwar bis zu den späten Werken in seinen Fragestellungen, Figuren
und in seinem Sprachgebrauch erhalten, sie versperrt ihm aber nicht den Weg zu
einer äußerst scharfen Religions- und Moralkritik. Ins Zentrum seiner Gedanken rückt er die Diesseitigkeit.
An Nietzsches kritischen Positionen soll aufgezeigt werden, dass sein Lebensbezug, seine Fragen nach Erkenntnis und Sinn nicht nur von literarischer
Qualität und appellativem Charakter sind, sondern in einem Begründungszusammenhang stehen bzw. sich in einen solchen einordnen lassen. So lässt sich
z. B. ein Bogen spannen von dem von Kant formulierten Wahlspruch der Aufklärung »Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen« zu Nietzsches
Frage nach dem »Willen zur Wahrheit«. »Und was ihr Welt nanntet, da soll erst
von euch geschaffen werden: eure Vernunft, euer Bild, euer Wille, eure Liebe soll
es selber werden!«10
Als Perspektive seiner »Ja-sagenden« Philosophie gilt es zu beachten, wie er
sie verstanden und gelebt hat, als »das freiwillige Leben in Eis und Hochgebirge –
das Aufsuchen alles Fremden und Fragwürdigen im Dasein, alles dessen, was
durch die Moral bisher in den Bann getan war.« Der eigentliche Wertmesser sei
für ihn: »Wie viel Wahrheit er tr ä gt, wie viel Wahrheit wagt ein Geist?«11 Das
perspektivische Denken wird zu Recht als allgemeiner Wesenszug in Nietzsches
Philosophie gesehen.12 Auf das Abgründige, Irritierende und Fragwürdige in
8 Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne: zwölf Vorlesungen, 3. Aufl.
Frankfurt am Main 1986
9 »Unzeitgemäße Betrachtungen«, Schopenhauer als Erzieher 8, KSA 1, S. 413 u. 421.
10 »Also sprach Zarathustra«, KSA IV. S. 110.
11 »Ecce homo«, Frankfurt am Main, 1.Aufl. 1977, S. 36.
12 In einem Interview ur Frage »Was bleibt von Nietzsche?« hat Volker Gerhard es als eine der
wichtigsten Gemeinsamkeiten von Nietzsche und Kant bezeichnet, dass beide radikal Kritik
übten. »Die Leistungen Kants wird man umso eher schätzen können, wenn man sich in
Nietzsches Perspektivismus eingeübt hat.« In: Informationen Philosophie, Heft1/2005
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Nietzsches Auffassungen wird in verschiedenen Zusammenhängen hingewiesen. Im Vordergrund stehen jedoch das Neue, das Anregende und das Grenzüberschreitende seines Denkens.
Eine offene Position, die Nietzsche ebenso wie weiteren Künstlerphilosophen
– Adorno, Benjamin u. a. – gerecht wird, vertritt Wolfgang Bock in einer
durchaus pointierten Kritik an Nietzsches Metaphern in dessen Schrift Ȇber
die Zukunft unserer Bildungsanstalten.«13 Dabei stellt er deutlich heraus, dass
man sinnvollerweise an beiden Polen, Bild und Begriff festhalten müsse, »deren
Verbindung man nicht auflösen, wohl aber die jeweilige Perspektive auf sie
ändern kann.«14 Metapher ist für Wolfgang Bock »Ausdruck, nicht beiläufiges
Vehikel eines Inhalts, und gehört auch zur Mitteilung selbst. Der Bildgehalt der
Sprache eröffnet ein Band, das es dem Hörer erlaubt, seine Interpretation der
Metaphorik in das Gehörte und Gelesene mit hineinzuweben. Was als das Uneigentliche beginnt, ist damit nicht allein rhetorische Figur, sondern zugleich
das Medium der Sprache, die Bereiche menschlichen Lebens, zu einer neuen
Form nennend, mimetisch und reflektorisch verbindet.«15 Aus einer solchen
Sichtweise lässt sich eine kritische Distanz zu Nietzsche mit einer Offenheit
vereinbaren, die einen Zugang ermöglicht zu Nietzsches facettenreicher Thematik, zu seinem Perspektivismus und seinem Überschreiten rein begrifflicher
Darstellung.
Einen besonderen Zugang zu Nietzsche eröffnet Morteza Ghasempour,16 der
Nietzsche als einen interkulturellen Denker bewertet. In Abgrenzung zur Auffassung, dass Nietzsche nur die Figur des Zarathustra interessiert habe, zeigt
Ghasempour auf, welche Berührungspunkte zur Lehre Zarathustras bestehen. Er
benennt Übereinstimmungen, hebt aber auch deutlich hervor, inwiefern
Nietzsche seinen Zarathustra als Gegenspieler zum historischen Zarathustra
ausweist. Den zentralen Grund dafür, dass Nietzsche Zarathustra zum Verkünder seiner tragischen Philosophie werden lässt, sieht Ghasempour in Nietzsches
Programm der Überwindung des Nihilismus.
Das I. Kapitel ist ein Versuch, Nietzsches Denkweg in einer Kurzfassung
nachzuzeichnen. Dies bedingt, dass etliche der zentralen Themen nur ansatzweise aufgegriffen werden. Auch die Kontrastierung mit Auffassungen von Hegel
ist meist knapp gehalten, da sie in den folgenden Kapiteln deutlicher zur Sprache
13 Wolfgang Bock, Zwischen Feldzeichen und Fotografie, in: Hegel und Nietzsche – eine literarisch-philosophische Begegnung, a. a. O. S. 94 – 111.
14 A.a.O. S. 110, Anm. 15.
15 A.a.O. S. 99 f.
16 Morteza Ghasempour, Zarathustras Konzeption eine elementaren Ethik und Nietzsches
Zarathustra-Rezeption, in: Ethik und Politik aus interkultureller Sicht, hrsg. von R.A.Mall
und N.Schneider, Amsterdam- Atlanta 1996.
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kommt.17 In einer ersten Annäherung an Nietzsches Auffassungen über Kunst
wird die Entwicklung seiner Position in drei Perioden gegliedert, anschließend
Nietzsches theologische Prägung verstärkt in den Blick genommen. Dabei soll
geklärt werden, wie sehr die religiösen Bindungen seine Befreiungen bedingt
haben und welche Bedeutung die Religion in Nietzsches philosophischer Position einnimmt. Gedanken aus Nietzsches Werken werden weniger paraphrasiert,
stattdessen häufiger als wörtliche Zitate angeführt, da seine eigenen Formulierungen, seine pointierte Ausdrucksweise und sein oft eigenwilliger Gebrauch
der philosophischen Begriffe zum Tragen kommen sollen.
Das II. Kapitel greift ebenfalls Formen der Befreiung in Nietzsches Entwicklungsgang auf. Deutlich werden soll hier vor allem, dass im Zentrum seiner
philosophischen Werke »Die fröhliche Wissenschaft« steht. Gleichwohl ist dieser
Höhepunkt auch als Übergang zu bewerten. »Zarathustra« und die »Lehre von
der ewigen Wiederkehr« werden am Ende dieses zentralen Werkes intoniert.
Demgemäß versucht die vorliegende Arbeit, die fließenden Übergänge in
Nietzsches Denken widerzuspiegeln. Seine schöpferische Sprache soll u. a. durch
den Bezug auf seinen aphoristischen Stil und auf die Bedeutung des Rhythmus
gewürdigt werden.
»Also sprach Zarathustra« kommt im III. Kapitel aus der Perspektive der
zugrunde liegenden Motive auf wenige ausgewählte Aspekte reduziert zur
Sprache. Damit verbunden ist die Absicht, aus dem rätselhaften Werk einige
umstrittene, aber auch etliche der schönsten Passagen hervorzuheben, ohne das
Werk seiner Rätselhaftigkeit allzu sehr entkleiden zu wollen. Die von Nietzsche
gewählte literarische Form mit ihren vielfältigen, teils kulturübergreifenden
Symbolen erfordert ein hohes Maß an Offenheit für Interpretationsspielräume.
In der Konfrontation mit wesentlichen Gedanken aus Hegels »Ästhetik« sollen
die Unterschiede in den Auffassungen über die Aufgabe und Wirkung der Kunst
hervorgehoben, aber auch verdeutlicht werden, dass trotz der hier respektierten
Rätselhaftigkeit in Nietzsches Werk begriffliche Anstrengungen zu plausiblen
Lesarten führen können.
Im Schlusskapitel wird Nietzsches provokantes Überschreiten mit unterschiedlichen philosophischen Positionen konfrontiert. Dabei werden differente
Auffassungen über die Bedeutung von Diskursen zur Sprache gebracht. Dem
Konzept der Untersuchung gemäß ist der Bezug auf Hegel von besonderem
17 Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass dem Schwerpunkt des Textes gemäß eher Hegels
Gedanken zur Kunst detaillierter angeführt werden als solche zur Geschichte, zur Politik, zur
Moral und Sittlichkeit. Der Hegel-Kenner Rolf-Peter Horstmann hat in einem Vortrag über
»Hegels Auseinandersetzung mit Kant in der Differenz- Schrift« darauf hingewiesen, dass
man sich damit abfinden müsste, über Hegels Philosophie »entweder zu pauschal oder zu
detailliert« zu reden. Diese Ausführungen basieren auf seinem »Hegel-Bild«, dargestellt in D.
Emundts, R.P.Horstmann: G:W.F. Hegel. Eine Einführung, Stuttgart 2002.
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Gewicht. In der Auseinandersetzung mit Hegels Philosophie nehmen die vielfältigen Anknüpfungspunkte in der von Klaus Vieweg und Richard T. Gray
herausgegebenen Schrift »Hegel und Nietzsche – Eine literarisch-philosophische Begegnung« (siehe Fn1) einen breiten Raum ein. In besonderer Übereinstimmung befindet sich die hier vertretene Position mit den erhellenden Gedanken von Klaus Vieweg in »Das Bildliche und der Begriff – Hegel zur Aufhebung der Sprache der Vorstellung in der Sprache des Begriffs«.
Nietzsches Hervorheben des schaffenden Menschen erfordert eine Konfrontation von Philosophie und Dichtung, zu der Nietzsche selbst in seinen
Reflexionen variierende Positionen einnimmt. In seinen Schriften sind – wie
bereits in Kapitel II und III thematisiert – symbiotische Formen enthalten, in
denen Philosophie und Dichtung eng verbunden sind. Zur Klärung dieser
Thematik werden außer Philosophen auch Literaturwissenschaftler zitiert, da
diese Perspektiven eröffnen, die über die engere philosophische Interpretation
hinausgehen. Berücksichtigt ist ferner Richard Rorty, der von der Philosophie
zur Literaturwissenschaft gewechselt hat. Bei ihm wird das Überschreiten
Nietzsches deutlich herausgestellt. Zudem bietet er selbst eine Überschreitung
Nietzsches, indem er Freuds Position gewissermaßen als Überbietung von
Nietzsches Konzept darstellt.
Abb. 1: »Dionysos auf einem Tiger reitend« (Fragment eines Mosaiks)
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Die leitmotivische Frage der gesamten Darstellung, ob und in welcher Hinsicht Nietzsches Philosophie als Kunst gelten kann, führt zu grundlegenden
Gedanken über Nähe und Distanz zwischen Philosophie und Kunst. Dazu sind
einige Aspekte angeführt, die für Nietzsches Auffassung als besonders relevant
gelten können. Statt der vielfach thematisierten Wirkungen Nietzsches auf die
Kunst, insbesondere dessen Rezeption in dem Expressionismus, wird Nietzsches
Denken, das von starken Anklängen an die Musik geprägt ist, hier mit Elementen
der Malerei des Impressionismus verglichen. Darin sehe ich eine Möglichkeit,
den nur knappen Bezug Nietzsches auf die bildende Kunst zu erweitern. Das
Aufzeigen von Parallelen zwischen Nietzsches Denken und der impressionistischen Malerei soll zu einer weiteren Klärung von Nietzsches Philosophie beitragen, insbesondere den Charakter seiner ästhetisch geprägten Werke hervorheben.
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