Nutzung Geothermischer Wärme zur Beheizung des Rathauses in Bad Ems Prof. Dr. Georg Wieber Universität Mainz Institut für Geowissenschaften Vortrag im Rahmen der Eröffnung des Regionalbüros Mittelrhein der Energieagentur Rheinland-Pfalz am 06.03.2014 in Simmern Was ist eigentlich Geothermie? „Erdwärme“: in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Erdoberfläche. Im Erdinnern sind immense Wärmemengen gespeichert, die überwiegend aus dem radioaktiven Zerfall hergeleitet werden. Erdkern: ca. 6.000 oC Oberer Erdmantel: ca. 1.300 oC Der geothermische Wärmefluss durch die Erdoberfläche beträgt über 40 Milliarden kW. Geothermischen Energienutzung Förderung der Wärme mit Hilfe von geeigneten Technologien aus der Tiefe an die Erdoberfläche und dortige Nutzung. Wie? Mittels Erschließungsbohrungen mit Förderpumpen oder mittels Erdwärmesonden mit Zirkulationspumpen Vorteil Bad Ems: Hier hat die Natur selbst das notwendige Zirkulationssystem (Thermalquellen und Bergbau) geschaffen. Emser Thermalwässer Bergbau Aufstieg Thermalwässer Robert-Kampe Sprudel: Chalcedon – Thermometer: 81 oC - Zirkulationstiefe der Thermalwässer: ca. 2 km Temperatur: 58 oC - Zirkulationstiefe der Thermalwässer: ca. 1,45 km Emser Thermalwässer (LfW 1998) Schüttung [L/min] Temp. [oC] Trinkkur und Gurgeln < 10 44 Kaiserbrunnen Trinkkur 3–5 35 - 36 Fürstenbrunnen Trinkkur 3 30 – 35 Emser Kränchen Trinkkur, Inhalation 6–8 31 Römerquelle Trinkkur 0,5 – 3 >45 Robert-Kampe-Sprudel Thermalbad, Pastillen 580 - 650 53 - 60 Bohrung I keine (Reserve) <4 25 Bohrung II Reserve, Wärmenutzung 60 48 - 50 Bohrung III Trinken, Wärmenutzung 40 35 - 40 Bohrung IV keine (Reserve) vmtl. wenige l schwankend Bohrung V medizinische Bäder keine Daten 55 Neuquelle I keine (Reserve) 70 45 Neuquelle II keine (Reserve) unbekannt 45 Neuquelle III keine (Reserve) 2-3 45 Neuquelle IV Wärmenutzung, Heizung 323 45 Bezeichnung Nutzung Kesselbrunnen Vestibüle versiegt König-Wilhelm-Quelle versiegt Stadtstolln Thermalwässer Erbstollen 25oC Thermalwasserzutritte um 30oC Weitere Thermalwasserzutritte Untersuchungspunkte Geflutete Grube: Grundwasseranstieg mit Kohlensäureaustritten Simulation des Wärmeflusses Grubenwassereinleitung Schüttung: ca. 35 l/s Abwasserwärmetauscher Randbedingungen Bad Ems • warme Grubenwasser laufen in freiem Gefälle aus dem Bergwerk (keine Kosten), • hohes geothermisches Potential, • zentrale Lage (150 m Entfernung Stollen – Rathaus), • Gasheizung zur Spitzenlastabdeckung. Herausforderungen: • Altbau mit hohen Vorlauftemperaturen, • chemische Beschaffenheit der Wässer. Nutzung Geothermischer Wärme zur Beheizung des Rathauses in Bad Ems Prof. Dr. Georg Wieber, Johannes Gutenberg Universität Mainz Institut für Geowissenschaften - Hydrogeologie Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei: [email protected] 0176/70986477 Verbandsgemeinde Bad Ems Stadt Bad Ems